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Fachbezeichnungen

FA Physikalische und Rehabilitative Medizin

Eine auf DocInsider registrierte Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin behandelt eine Patientin mit Nackenschmerzen mithilfe von Osteopathie
Ein Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM) behandelt Erkrankungen des Bewegungsapparates (Wirbelsäulen-, Muskeln-, Sehnen- und Gelenkerkrankungen) auf konservative Art, also nicht-operativ.

Was ist ein Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin?

Der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM-Arzt) hilft dir dabei, dass du nach körperlichen und seelischen Verletzungen, nach einem Unfall, einer Krebserkrankung oder nach akuten und chronischen Leiden wieder auf die Beine kommst. Reha-Ärzte unterstützen dich mit gezielten Reha-Maßnahmen, damit du nach dem stationären Krankenhausaufenthalt lernst, deinen beruflichen und privaten Alltag wieder weitestgehend selbst zu meistern oder zu bewältigen.

Neben der Behandlung körperlicher Beeinträchtigungen wie beispielsweise bei der Nachsorge eines komplizierten Bruchs oder einer Amputation werden beim Reha-Arzt auch chronische Beschwerden sowie psychosomatische und berufliche Probleme bei der Behandlung berücksichtigt. Ein Reha-Arzt arbeitet dabei eng mit anderen Therapeuten, Fachärzten, Psychologen, Ernährungsberatern und Pflegefachkräften zusammen.

Die Physikalische und Rehabilitative Medizin benutzt je nach Krankheitsbild verschiedene Methoden der physikalischen Therapie. Dazu gehören zum Beispiel Krankengymnastik, Ergotherapie, Massagetherapie, Elektrotherapie, Hydrotherapie (Wasserheilkunde), Inhalationstherapie, Wärme- und Kälteträgertherapie oder Balneotherapie (Heilbehandlung durch Bäder). Je nach Fortbildungszertifizierung führen PRM-Ärzte auch osteopathische, chirotherapeutische und naturheilkundliche Behandlungen durch. Ziel des Facharztes für Physikalische und Rehabilitative Medizin ist es, dass seine Patienten ihre Krankheit annehmen und einen guten Umgang damit finden. Reha-Ärzte betrachten dich nicht nur in Bezug auf deine Symptome, sondern ganzheitlich mit all deinen Wünschen und Problemen. PRM-Ärzte nehmen sich in der Regel viel Zeit, um eine präzise Diagnose stellen zu können und ein optimales Therapieprogramm festzulegen.

Der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin erstellt die Rehabilitationspläne und führt zusammen mit Kollegen anderer Fachbereiche die Rehabilitationsmaßnahmen durch. Dazu gehört auch die sogenannte Frührehabilitation, die unmittelbar nach der Operation einsetzt und das Ziel hat, Krankheitsfolgen und mögliche Komplikationen zu beseitigen oder zu vermindern. Der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin befasst sich außerdem auch mit der Bewertung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, der Arbeitsfähigkeit, der Berufs- und Erwerbsfähigkeit sowie der Pflegebedürftigkeit seiner Patienten.

Ausbildung zum Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Medizinstudium mit Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) qualifiziert eine insgesamt fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin. Neben drei Jahren in diesem Fachgebiet umfasst die Weiterbildung zum Reha-Arzt auch ein Jahr in den Gebieten Innere Medizin oder Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Kinder- und Jugendmedizin oder Neurologie und ein Jahr in den Gebieten Chirurgie oder in Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Neurochirurgie oder Urologie. Bis zu zwölf Monate können im ambulanten Bereich, die übrige Zeit in der stationären Patientenversorgung abgeleistet werden.

Wo arbeitet ein Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin?

Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin (Fachärzte für PRM) arbeiten in Rehabilitationskliniken (Rehakliniken), Ambulanzen, Praxen für PRM und ebenso in Lehre und Forschung.

Wann gehst du zum Reha-Arzt?

Zum Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin kannst du zur Nachbehandlung nach stationären Krankenhausaufenthalten überwiesen werden, ebenso nach stationären oder ganztagsambulanten Rehabilitationsmaßnahmen sowie bei chronischen Funktionsstörungen. Reha-Ärzte behandeln in Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten anderer Fachgebiete nicht nur die Erkrankung oder das durch die Erkrankung ausgelöste Handicap, sondern stärken auch deine seelische Verfassung. Beispiele für einen Besuch beim Reha-Arzt können sein:

  • Krebsnachsorge: Der PRM-Arzt versucht nicht nur die körperlichen Folgen der Tumorerkrankung mit gezielten Reha-Maßnahmen zu mildern, sondern kümmert sich im engen Austausch mit Psychologen und Psychotherapeuten auch um die seelischen Nöte seiner Patienten.
  • Du hast nach einem Unfall ein Bein, einen Arm, eine Hand oder einen Fuß verloren oder dir musste im Rahmen einer Krebsbehandlung oder eines diabetischen Fußes eine Gliedmaße amputiert werden? Der Reha-Arzt kann dir helfen, mit deiner neuen Situation umzugehen und eventuell mit einer Prothese wieder laufen zu lernen.
  • Erkrankungen des Bewegungssystems: Bei der Behandlung von Störungen und Beeinträchtigungen deines Bewegungssystems sowie ihren Folgen für deinen beruflichen und privaten Alltag steht dir der PRM-Arzt mit Rat und Tat zur Seite. Er hilft dir im nicht-operativen Bereich bei rheumatischen Erkrankungen, Erkrankungen der Wirbelsäule, Bandscheibe, Muskeln, Sehnen und Gelenke, nach Unfällen und Operationen körperlich und seelisch wieder stabil zu werden.
  • Chronische Schmerzen: Bei chronischen Schmerzen, beispielsweise Rückenschmerzen und bei nervenbedingten Schmerzen wie der Trigeminusneuralgie (blitzartig einschießender, einseitiger, elektrisierender und stechender Gesichtsschmerz) bietet der PRM-Arzt mit gezielten Methoden Hilfen zur Bewältigung der Schmerzen an.
  • Erkrankungen des Nervensystems: Nach akuten Erkrankungen wie Lähmungen oder Schlaganfall sowie bei chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Parkinson können von PRM-Ärzten verordnete und angewandte Reha-Maßnahmen zu einer besseren Lebensqualität und Bewältigung des Alltags beitragen.
  • Nachbehandlungen und damit Wiedererlangung der Leistungsfähigkeit und Verminderung der Risikofaktoren nach einem Herzinfarkt, einer Herz-OP oder nach anderen Eingriffen an inneren Organen führen PRM-Ärzte in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen internistischen Fachgebieten durch.
  • Lassen Krankheitszeichen oder Beschwerden bei Gefäßerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des Lymphsystems, Übergewicht, urologischen oder gynäkologischen Erkrankungen keine organische Ursache erkennen, sprechen Ärzte von funktionellen oder somatoformen Störungen. Bei der Behandlung der sogenannten funktionellen Syndrome können PRM-Ärzte tätig werden.

Untersuchungen beim Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin

Der Reha-Arzt führt je nach Krankheitsbild eine Reihe von Tests und Untersuchungen durch. Einige Beispiele für Untersuchungsmethoden des PRM-Arztes:

  • Ultraschalluntersuchung des gesamten Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Gelenke und Weichteile): Beim Ultraschall, auch Sonografie genannt, können die Weichteilgewebe ohne Strahlenbelastung (wie beim Röntgen) untersucht werden. Das bedeutet auch, dass bei Bedarf die Ultraschalluntersuchung mehrfach in kürzeren Abständen wiederholt werden kann. Die Sonografie ist eine schmerzlose Untersuchung, die beispielsweise bei Verdacht auf Muskelriss, Sehnenriss, Schleimbeutelentzündung, Flüssigkeitsansammlung im Gelenk oder Zysten am Knie eingesetzt werden kann.
  • Dynamische Untersuchung: Dies beinhaltet die Darstellung deiner Weichteile während der Bewegung, z. B. bei der Untersuchung der Schulter.
  • S3-Körperstabilitätstest: S3 steht für Stabilität, Symmetrie und  Sensomotorik. Mit diesem Computer-Mess-System kann das Zusammenspiel deiner Sinnesorgane mit deiner Motorik, deiner Körperstabilität und der muskulären Interaktion deines Körpers untersucht und beurteilt werden. Die Messplatte des S3-Geräts ist mit einem Computer verbunden, der die Mess-Ergebnisse individuell auswertet und den sogenannten Stabilitäts- und Sensomotorikindex des Patienten errechnet. Der S3-Körperstabilitätstest dient außerdem als Messinstrument der Trainings- und Therapieverlaufskontrolle, indem die Entwicklung der einzelnen Messparameter analysiert und dokumentiert wird.
  • Oberflächenelektromyographie (OEMG): Die OEMG ist eine Untersuchungsmethode deiner Muskulatur beispielsweise bei chronischen Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfällen und Gelenkerkrankungen. Die OEMG wird im Sitzen, Stehen oder in der Bewegung durchgeführt, zum Beispiel bei der Wirbelsäulenbewegung sowie beim Beugen und Strecken einzelner Gelenke. Sie dient zur Beurteilung deiner Muskulatur bei den Aktivitäten des täglichen Lebens und wird auch nach Verletzungen und Gelenkoperationen im Rahmen der Verlaufskontrolle und Therapieanpassung eingesetzt.
  • Algometrie: Die Algometrie ist ein Hilfsmittel für die Schmerzmessung. Da die Schmerzstärke bei jedem Menschen immer ein subjektives Gefühl ist und vom Arzt nicht gemessen werden kann, gibt es sogenannte Schmerzskalen. Der Schmerzpatient gibt auf einer Skala von 0-10 an, wie stark er den Schmerz empfindet. 0 bedeutet dabei überhaupt kein Schmerz, 10 ist der stärkste Schmerz, den sich der Betroffene vorstellen kann. Um Verläufe der individuellen Schmerzstärken verfolgen zu können und die Wirkung von Medikamenten oder Therapien zu beurteilen, wird oft ein Schmerztagebuch eingesetzt.
  • Sensomotorische Tests, Leistungs-, Verhaltens- und Funktionsdiagnostiktests sowie neuropsychologische Tests
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Fachbezeichnungen

FA Radiologie

Bei DocInsider registrierter Radiologe betrachtet ein Röntgenbild der Halswirbelsäule
Ein Facharzt für Radiologie, kurz Radiologe, unterstützt Ärzte anderer Fachrichtungen mit bildgebenden Verfahren wie dem Röntgen bei der Diagnosesicherung.

Was ist ein Facharzt für Radiologie?

Der Facharzt für Radiologie wird auch Röntgenarzt und Radiologe genannt. Er ist Spezialist in der Erkennung von Krankheiten mithilfe bildgebender Verfahren. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit steht also die Diagnostik von Erkrankungen anhand von Röntgen-Aufnahmen, Schnittbildverfahren wie der Magnetresonanztomographie sowie Ultraschall-Untersuchungen. Aber auch in der Behandlung und Therapieplanung ist der Radiologe tätig.

Mittels hoch-technisierter Geräte kann der Facharzt für Radiologie unterschiedliche Anteile deines Körpers untersuchen. Dazu verwendet er beispielsweise Röntgenstrahlen, um einen Knochenbruch bei dir auszuschließen. Oder der Radiologe nutzt die Technik der Magnetresonanztomographie, um deine Wirbelsäule auf einen Bandscheibenvorfall zu untersuchen. Mithilfe von Geräteeinstellungen und Feinabstimmungen in der Diagnostik versucht der Radiologe ein optimales Bild deines Körpers bei der kleinstmöglichen Strahlenbelastung herzustellen.

Ärzte anderer Fachgebiete stellen Überweisungen an den Facharzt für Radiologie aus. Der Radiologe führt eine Diagnostik (oder Therapie) durch und berichtet anschließend dem zuweisenden Arzt, was er in seiner bildgeberischen Diagnostik herausgefunden hat. Die enge Zusammenarbeit des Radiologen mit anderen Fachdisziplinen erfordert Wissen über viele Fachbereiche der Medizin. Ein Radiologe muss sich mit vielen Krankheitsbildern auskennen, um die in den Bild-Aufnahmen gefundenen Veränderungen richtig einzuordnen. Der Facharzt für Radiologie nimmt somit eine zentrale Rolle in der Diagnosefindung sowie in der Therapieplanung ein.

Auch in der unmittelbaren Therapievorbereitung ist der FA Radiologie tätig. Geht es beispielsweise um die operative Behandlung von Brustkrebs, werden die Betroffenen vor der Operation oftmals für eine sogenannte Drahtmarkierung zur Radiologie-Abteilung geschickt. Dort fertigt der Radiologe nochmals ein Bild von dem Tumor in der Brust an und markiert mittels eines kleinen Drahtes, den er über die Haut in die Brust einführt, wo genau und wie tief der Tumor liegt. So soll sichergestellt werden, dass während der Operation alle Tumoranteile entfernt werden.

Ebenso zählen interventionelle, minimal-invasive Untersuchungs- und Therapieverfahren zum Tätigkeitsfeld des Radiologen. Der Facharzt für Radiologie kann beispielsweise sogenannte vaskuläre Interventionen durchführen. Das sind Maßnahmen über einen Gefäßzugang bzw. im Gefäßsystem. Geht es zum Beispiel um den Verschluss einer blutungsgefährdeten Gefäßausbuchtung (Aneurysma) im Gehirn, arbeitet der Radiologe eng mit Kollegen aus dem Fachgebiet der Neurochirurgie zusammen. Gemeinsam mit den Neurochirurgen, die mit der operativen Therapie von Erkrankungen des Nervensystems betraut sind, bemüht sich der Radiologe um den Verschluss der Gefäßausbuchtung. Über eine Gefäßpunktion wird hierbei ein Draht im Gefäßsystem bis in das Gehirn vorgeschoben und die Gefäßausbuchtung von innen (endovaskulär) verschlossen. Während des Eingriffs sorgt der Radiologe dafür, dass zu jedem Zeitpunkt klar ist, an welcher Stelle sich der Draht in deinem Körper und in deinen Gefäßen befindet, sodass die Gefäßausbuchtung treffsicher verschlossen werden und das Blutungsrisiko gesenkt werden kann.

Neben Eingriffen über das Gefäßsystem führt der Facharzt für Radiologie auch Schmerztherapien oder diagnostische Punktionen bzw. Probeentnahmen von Organen unter bildgeberischer Kontrolle durch. Ein Beispiel der Schmerztherapie ist die periradikuläre Therapie, bei der der Radiologe mithilfe von bildgebenden Verfahren eine Nervenwurzel an der Wirbelsäule aufsucht und zielgenau Schmerzmittel, ein Lokalanästhetikum (örtliches Betäubungsmittel) oder entzündungshemmende Mittel an die gereizte oder entzündete Nervenwurzel einbringen kann.

Ausbildung zum FA Radiologie

Die Weiterbildung zum FA Radiologie setzt ein abgeschlossenes Medizinstudium mit dem Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) voraus.

Die ärztliche Weiterbildung zum Radiologen dauert in der Regel 60 Monate, also fünf Jahre und kann an befugten Weiterbildungsstätten durchgeführt werden. Bis zu zwölf der 60 Monate kann der angehende Facharzt für Radiologie in anderen Fachgebieten der unmittelbaren Patientenversorgung oder dem Fachgebiet der Nuklearmedizin absolvieren.

Wo arbeitet ein Röntgenarzt?

Ein Facharzt für Radiologie kann stationär an Krankenhäusern oder Hochschulklinken tätig werden. Dort kann er in radiologischen Abteilungen oder Instituten arbeiten und die radiologische Diagnostik und Therapie der stationären Patienten vornehmen. Außerdem kann sich ein Radiologe ambulant niederlassen, zum Beispiel in Facharztpraxen, in medizinischen oder radiologischen Versorgungszentren oder speziellen Radiologie-Praxen. Auch die medizinische Forschung und Lehre ist ein mögliches Tätigkeitsfeld für den Facharzt für Radiologie.

Wann gehst du zum Radiologen?

Zum Facharzt für Radiologie wirst du im ambulanten Bereich in der Regel von Ärzten anderer Fachdisziplinen überwiesen, wenn es um die Abklärung deiner Erkrankung mithilfe von bildgebenden Verfahren geht oder um therapeutische Maßnahmen, die bildgeberisch unterstützt werden müssen. Im Anschluss an die Untersuchung bespricht der Radiologe gegebenenfalls erste Befunde mit dir persönlich. Details und Infos zur Therapieplanung gibt er an deinen überweisenden Arzt weiter, mit dem du alles Weitere besprichst.

Beratungsanlässe, die dich ambulant zum Facharzt für Radiologie führen können, sind beispielsweise:

  • Dein Hausarzt hat eine Lungenentzündung diagnostiziert und möchte gerne, dass ein Röntgenbild deiner Lunge zur Bestätigung der Diagnose angefertigt wird. Mit der Überweisung deines Hausarztes kannst du einen Facharzt für Radiologie aufsuchen.
  • Bei deinem Orthopäden wurde der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall geäußert. Nach der medikamentösen Therapie lassen deine Schmerzen allerdings nicht nach. Ist insbesondere ein Nerv oder eine Nervenwurzel betroffen, kann dein Orthopäde oder der Neurologe eine bildgebende Diagnostik, zum Beispiel eine Magnetresonanztomographie (MRT) veranlassen. Auch wenn du eine periradiukäre Therapie verordnet bekommen hast, kann der Radiologe aktiv werden. Bei dieser Art der Schmerztherapie wird dir ein Schmerzmittel beziehungsweise ein entzündungshemmendes Medikament unter bildgeberischer Kontrolle direkt an die entzündete Nervenwurzel (Radix) gespritzt.
  • Du bist umgeknickt und dein Knöchel ist furchtbar blau und dick. Dein erster Gang hat dich zum FA Orthopädie und Unfallchirurgie geführt. Der Orthopäde möchte sichergehen, dass dein Knochen intakt ist und dass beim Umknicken kein Knochenstück aus deinem Knöchel gerissen wurde. Dazu überweist er dich in der Regel zum Facharzt für Radiologie.
  • Bei dir besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss? Du leidest unter einer hartnäckigen Entzündung deiner Achillessehne? Die weitere diagnostische Abklärung eines Kreuzbandrisses oder allgemein von Erkrankungen oder Verletzungen von Bändern und Sehnen kann mithilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) beim Facharzt für Radiologie erfolgen.
  • Du hast eine Einladung zum Mammographie-Screening erhalten, da du weiblich, zwischen 50 und 69 Jahre alt bist und somit Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs hast? Die Mammographie ist ein Röntgenverfahren, bei dem die Brust auf bösartige Veränderungen untersucht wird. Nimmst du das Screening-Angebot wahr, ist es der Facharzt für Radiologie, der deine Bilder betrachtet und befundet.
  • Bei einer Routine-Untersuchung mit dem Ultraschallgerät ist deinem Hausarzt eine Veränderung an deiner Leber oder beispielweise deiner Niere aufgefallen. Liegt der Veränderung womöglich etwas Ernstes zugrunde oder hat der Hausarzt „nur“ eine Zyste, also eine kleine flüssigkeitsgefüllte Gewebehöhle entdeckt? Bildgebende Diagnostik wie beispielsweise eine computertomographische Aufnahme (CT) beim Facharzt für Radiologie kann bei unklaren Befunden für Ergebnisse sorgen.
  • Seit Langem leidest du unter Knie- oder Hüftschmerzen. Dein Orthopäde vermutet, dass eine Arthrose, also ein Gelenkverschleiß dahinter steckt. Womöglich könnte dir eine „neue“ Hüfte oder ein „neues“ Knie, also ein endoprothetischer Gelenkersatz Linderung verschaffen. In der Abklärung von Gelenkerkrankungen bildet die radiologische Diagnostik einen Grundstein zur Therapieplanung und Entscheidung.
  • Im Krankenhaus gelangst du an die Abteilung für Radiologie, wenn deine Stationsärzte eine Erkrankung mithilfe einer Bildgebung ausschließen oder bestätigen möchten. Der Radiologe ist hier auch in Notfallsituationen zugegen, wenn du beispielsweise nach einem Verkehrsunfall in der Notaufnahme oder anschließend auf Verletzungen untersucht wirst.

Untersuchungen beim Radiologen

Der Facharzt für Radiologie kann verschiedene Bildgebungen anfertigen, die deinen Körper und deine Gewebe unterschiedlich darstellen.

  • Ultraschall (Sonographie): Der Ultraschall ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem ein Ultraschallkopf als Ultraschallsender- und Empfänger auf eine Gel-Schicht auf deinen Körper aufgesetzt wird. So können deine inneren Organe auf einem Bildschirm betrachtet werden. Die Ultraschall-Diagnostik wird mithilfe von Ultraschallwellen durchgeführt, die vom Schallkopf an die inneren Organe ausgesendet werden. Hier werden die Ultraschallwellen unterschiedlich stark gestreut, gebrochen und reflektiert (zurückgeworfen). Die reflektierten Schallwellen werden vom Schallkopf gemessen und vom Gerät in ein schwarz-weißes Live-Bild umgewandelt. Während der Untersuchung kann somit ein zweidimensionaler Eindruck von deinen Organen gewonnen werden. Deren Größe und Struktur sowie Strukturveränderungen und Auffälligkeiten können entdeckt werden und mit anderen radiologischen Verfahren abgeklärt werden.
  • Röntgen: Eine Röntgen-Untersuchung funktioniert mithilfe von Röntgenstrahlen. Die Röntgenstrahlen werden von dem Röntgen-Gerät ausgesandt und treffen auf deinen Körper sowie deine verschiedenen Gewebearten wie Muskeln, Knochen und Organe. Röntgenstrahlen können deinen Körper durchdringen, werden dabei aber aufgrund der unterschiedlichen Dichte deiner verschiedenen Gewebe mal stärker oder weniger stark abgeschwächt. Die durch den Körper tretende Röntgenstrahlung wird gemessen und auf dem Röntgenfilm oder digital gespeichert. Trifft die Röntgenstrahlung auf sehr dichtes Gewebe, das wenig Strahlung durchlässt wie Knochen oder Zähne, erscheint das Röntgenbild an der Stelle weiß. Beim digitalen Röntgen wertet ein Computer die Menge an durchdringenden oder abgeschwächten Strahlen aus und setzt daraus ein schwarz-weißes Bild zusammen, das typische Röntgenbild. Röntgenbilder können zum Beispiel von deiner Lunge angefertigt werden, wenn es um die Abklärung einer Lungenentzündung (Pneumonie) geht. Röntgenaufnahmen werden außerdem dazu verwendet, um Knochenbrüche zu diagnostizieren. Sie können auch mit Kontrastmittel kombiniert werden. Im Bild leuchtet es hell auf. Mithilfe des Kontrastmittels kann der Radiologe verschiedene Strukturen besser voneinander abgrenzen oder je nach Anwendung Organe, Gefäße oder Veränderungen darstellen.
  • Computertomographie (CT): Die Computertomographie ist ein sogenanntes Schnittbildverfahren. Bei der CT werden Röntgenstrahlen eingesetzt. Während der Untersuchung rotieren Röntgenröhre und –Detektoren um deinen Körper und fertigen eine Vielzahl an Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Positionen und Ebenen an. Ein Computer speichert die Aufnahmen und setzt die dabei entstehenden Schnittbilder in einem komplizierten Rechenverfahren zu einem zwei- oder dreidimensionalen Bild zusammen. So entsteht aus den zum Teil mehreren Hunderttausend Schnittbildern eine Bild-Aufnahme, die eine detaillierte Diagnostik erlaubt. Oftmals wird die CT-Untersuchung mit einer Kontrastmittel-Untersuchung kombiniert. Dabei erhältst du in der Regel einige Milliliter Kontrastmittel über deine Vene in dein Blutgefäßsystem gespritzt. Das Kontrastmittel ist in der Lage bestimmte Strukturen besser hervor zu heben und kann dadurch die Befundung für den Radiologen eindeutiger machen. Werden Organe im Bauchraum untersucht, kann es sein, dass du im Vorfeld gebeten wirst, ein bis zwei Liter einer Kontrastmittel-Lösung zu trinken. Diese verteilt sich in deinem Magen-Darm-Trakt und kann zu besseren Aufnahmen verhelfen. Die im CT erstellten Bilder können im Nachhinein zusätzlich bearbeitet werden, sodass bei der sogenannten Fensterung bestimmte Gewebegruppen besonders detailliert betrachtet werden können. So kann beispielsweise das Lungengewebe im sogenannten Lungenfenster genau auf kleinste Veränderungen untersucht werden. CT-Untersuchungen eignen sich besonders für die Untersuchung deiner Organe und Knochen, weniger gut für die Untersuchung von Fett-und Weichteil-Gewebe wie deinen Bandscheiben oder der Detail-Untersuchung deines Gehirns.
  • Mammographie: Die Mammographie ist eine Röntgen-Untersuchung der Brust (Mamma), die insbesondere zur Brustkrebs-Früherkennung eingesetzt wird. Die Brust wird bei der Untersuchung zwischen zwei strahlendurchlässigen Scheiben möglichst flach zusammengedrückt, um ein gutes Bild zu erhalten. Aus zwei unterschiedlichen Positionen werden nun Röntgen-Aufnahmen angefertigt, die verdächtige Veränderungen der Brustdrüse aufdecken können.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Die Magnetresonanztomographie wird auch Kernspintomographie genannt. Sie zählt ebenso wie die CT-Untersuchung zu den Schnittbildverfahren, benötigt im Gegensatz zur CT aber keine Röntgenstrahlen. Bei der Kernspintomographie wird ein Magnetfeld um deinen Körper herum erzeugt, wovon du während der Untersuchung aber nichts bemerkst. Dein Körper enthält viele Wasserstoffatome, die sich während der Untersuchung entlang dieses erzeugten Magnetfeldes ausrichten. Im Verlauf der Untersuchung gibt das Gerät einen Impuls ab, weshalb die im Magnetfeld ausgerichteten Wasserstoff-Teilchen in Schwingung geraten und anschließend wieder in die Anordnung im Magnetfeld zurückspringen. Beim Zurückspringen in die Ausrichtung des Magnetfeldes geben die Wasserstoffteilchen Energie ab, die gemessen wird und von dem Gerät in Bildinformationen umgesetzt wird. Es entsteht ein zweidimensionales Schwarz-Weiß-Bild. Eine MRT-Untersuchung kann ebenso wie Röntgen-Untersuchungen mit einem Kontrastmittel kombiniert werden, sodass sich beispielsweise Entzündungen besonders deutlich darstellen lassen. Mithilfe der Magnetresonanztomographie lassen sich das Gehirn, das Rückenmark, ebenso wie die inneren Organe oder auch das Herz gut untersuchen. Knöcherne Strukturen können mithilfe von Röntgen-Verfahren in der Regel besser untersucht werden.
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Symptome

Nasenbluten

Junge Frau hat die Tipps gegen Nasenbluten von DocInsider gelesen und beugt ihren Kopf nach vorne und drückt sich ein Taschentuch gegen die Nasenflügel
Nasenbluten wirkt oft erschreckend, ist in den meisten Fällen aber ungefährlich. Um das Nasenbluten zu stoppen, sollte der Kopf nach vorne gebeugt werden und nicht nach hinten.

Warum Nasenbluten?

Nasenbluten (Epistaxis) tritt auf, wenn die feinen Gefäße in deiner stark durchbluteten Nasenschleimhaut verletzt werden. Da im vorderen Teil deiner Nase mehrere Blutgefäße zusammentreffen, entstehen hier in der Regel die meisten Blutungen.

Wie oft die Blutung aus der Nase auftritt und wie heftig sie ausfällt, ist individuell verschieden: Manche Menschen bekommen oft Nasenbluten, andere dagegen nur selten. Es können nur einige Tropfen Blut aus einem oder beiden  Nasenlöchern fließen oder das Nasenblut läuft stärker. Schluckst du das Blut, weil du deinen Kopf bei Nasenbluten instinktiv nach hinten beugst, kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Nasenbluten: Anterior und posterior

Bei Nasenbluten stammt die Blutung in der Regel aus dem vorderen Teil deiner Nase. Das wird als anteriores Nasenbluten bezeichnet. Hier entsteht die Blutung aus Verletzungen der kleinen Blutgefäße deiner Nasenscheidewand. Die Nasenscheidewand ist ein Knorpel, der deine beiden Nasenlöcher trennt. Anteriores Nasenbluten ist meist harmlos.

Eine Blutung aus dem hinteren Bereich der Nase wird als posteriores Nasenbluten bezeichnet. An posteriorem Nasenbluten sind größere Gefäße beteiligt als beim anterioren Nasenbluten. Posteriores Nasenbluten kann im Rahmen von Arteriosklerose vorkommen, das heißt wenn der Blutfluss in den Arterien reduziert oder blockiert ist. Aber auch bei Menschen mit Blutgerinnungsstörung und Menschen, die Blutgerinnung beeinflussende Arzneimittel einnehmen, kann posteriores Nasenbluten auftreten. Nach Operationen im Bereich der Nase oder der Nasennebenhöhlen ist posteriores Nasenbluten ebenfalls möglich.

Was verursacht Nasenbluten?

Nasenbluten kann durch Verletzungen der Gefäße deiner Nasenschleimhaut im Bereich der Nasennebenhöhlen und der Nase selbst ausgelöst werden. Nasenbluten kann aber auch Symptom einer Erkrankung sein sowie eine Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme. Körperliche Veränderungen und Entwicklungsphasen können ebenso die Ursachen von Nasenbluten sein.

Nasenbluten durch Nasenbohren und Schnäuzen

Bohrst du häufig in der Nase, weil du das Gefühl hast sie ist trocken, verkrustet und juckt, können die feinen Gefäße deiner Nasenschleimhaut  einreißen und dadurch Nasenbluten auslösen. Starkes Schnäuzen hat den gleichen Effekt. Ist deine Nasenschleimhaut bereits vorgeschädigt, wird sie umso empfindlicher. Trockene und gereizte Schleimhäute können durch trockene und überheizte Raumluft im Winter, feuchtigkeitsarme Raumluft durch Hitze und Klimaanlagen im Sommer sowie Heuschnupfen und andere Allergien entstehen. Lies mehr zu Ursachen und Therapien von Heuschnupfen.

Aber auch abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays können bei Dauergebrauch die Schleimhäute schädigen und Nasenbluten verursachen.

Nasenbluten kann außerdem durch Verletzungen wie einen Schlag auf die Nase oder einen Aufprall bei einem Sturz ausgelöst werden. Nasenbluten bei Kleinkindern entsteht häufig, weil sie sich einen Fremdkörper wie eine Erbse in ein Nasenloch gesteckt haben und dadurch ihre Nasenschleimhaut verletzt haben.

Eiteransammlungen (Abszesse), kleine Risse und Löcher in der Nasenscheidewand können ebenso zu Nasenbluten führen wie auch Tumore (Neoplasien) in der Nasenhöhle oder in der Nasennebenhöhle.

Nasenbluten nach Corona-Test

Nach einem Corona-Test sind Kribbeln in der Nase, Niesreiz und Nasenlaufen häufig. Grund dafür sind kleine oberflächliche Schleimhautverletzungen, die der Testtupfer beim Nasenabstrich hinterlassen haben kann. Das alles führt zu einem Fremdkörpergefühl in der Nase und das wiederum kann als Folge Niesreiz und Nasenlaufen verursachen. Kalte und trockene Winterluft verstärkt in der Regel diese Beschwerden.

Auch Nasenbluten ist nach einem Corona-Nasenabstrich möglich. Nämlich dann, wenn der Testtupfer in Richtung deiner Nasenscheidewand vorangeschoben wird. An der Nasenscheidewand sind deine Schleimhäute besonders gut durchblutet. Daher kann es schon bei leichten Verletzungen zu Blutungen kommen. Das Nasenbluten hört dann in der Regel aber nach ein paar Minuten wieder auf. Wenn du deine Nase vorn zusammendrückt, so dass das Blut gerinnen kann. Abschwellende Nasensprays können zum Stoppen des Nasenblutens nach einem Corona-Test ebenfalls helfen, weil sich dadurch die Gefäße zusammenziehen.

Hört die Blutung auch nach Stunden nicht auf, solltest du aber dringend deinen Hausarzt oder einen HNO-Arzt anrufen. Denn bei größeren und lang andauernden Blutungen aus der Nase ist womöglich ein größeres Gefäß beschädigt, was eventuell verödet werden muss. Lies mehr zu Nasenbluten veröden.

Nasenbluten als Symptom einer Krankheit

Nasenbluten kann als Begleitsymptom oder Vorbote einer Erkrankung auftreten. Bei häufigen Blutungen mit ungeklärten Ursachen solltest du daher unbedingt deinen HNO-Arzt aufsuchen. Nasenbluten verursachen können beispielsweise Nierenerkrankungen, Bluthochdruck und Arteriosklerose. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Bluthochdruck.

Nasenbluten begünstigen können Infektionen mit hohem Fieber wie beispielsweise Grippe oder Masern. Ab welcher Temperatur beginnt hohes Fieber? Hohes Fieber kann zu einer verstärkten Durchblutung deiner Schleimhäute führen. Wann zur Grippe-Impfung? Lies Wissenswertes zur Masern-Impfung.

Auch wenn deine  Nasenschleimhaut als Folge einer Erkältung oder Allergie wie Heuschnupfen entzündet ist, kann sich das durch Nasenbluten bemerkbar machen.

Leidest du an der Bluterkrankheit (Hämophilie), Leukämie (Blutkrebs), Thrombopathie (angeborene Funktionsstörung der Blutplättchen) oder Morbus Osler (seltene und vererbbare Gefäßerkrankung), kann sich häufiges Nasenbluten als Begleitsymptom zeigen.

Nasenbluten durch Medikamente

Nimmst du Blutverdünner (Antikoagulanzien) ein, kann das zum Beispiel bei Überdosierung zu einer erhöhten Blutungsneigung führen und damit auch das Nasenbluten begünstigen. Zu den Wirkstoffen, die die Blutgerinnung in deinem Körper hemmen, zählen beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS) und sogenannte Cumarin-Derivate. Cumarine senken den Vitamin K-Spiegel in deinem Körper. Da Vitamin K zur Blutgerinnung benötigt wird, können sinkende VitaminK-Spiegel die Blutungsneigung begünstigen.

Auch bei Psychopharmaka mit dem Wirkstoff Citalopram kann Nasenbluten als Nebenwirkung auftreten.

Nasenbluten bei Kindern

Bei Kindern und Jugendlichen kommt es im Zuge starker Wachstumsschübe und damit körperlicher Veränderungen häufig auch ohne Fremdeinwirkung zu Blutungen im vorderen Teil der Nase. In der Regel ist diese Form des Nasenblutens harmlos. Bei Fragen hilft dir dein Kinderarzt gerne weiter.

Bei besonders starken Blutungen, bei sichtbaren Verletzungen an oder in der Nase sowie bei Nasenbluten, das sich auch nach zehn bis 15 Minuten nicht stillen lässt, solltest du schnellstmöglichst ärztliche Hilfe holen.

Nasenbluten in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sind alle Schleimhäute stärker durchblutet, daher kommt es leichter zu Nasenbluten. Das ist in der Regel völlig ungefährlich. Durch die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft kann es außerdem zu einer Anschwellung der Nasenschleimhäute kommen. Das erschwert das Atmen durch die Nase und fördert das Nasenbluten. Dein Frauenarzt berät dich gerne zu allen Fragen rund um die Schwangerschaft.

Mit Nasenbluten zum Arzt?

Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht zum Stillstand gekommen ist (bei Kindern nach zehn bis 15 Minuten), kann es zu hohen Blutverlusten kommen. In diesen Fällen bitte unbedingt und schnellstmöglich zum Arzt gehen. Wenn die Blutung außergewöhnlich stark ist oder deine Nase sichtbar verletzt ist, solltest du ebenfalls zum Arzt gehen. Außerdem solltest du sofort einen Arzt aufsuchen, wenn die Blutung im oberen Teil deiner Nase auftritt. Das ist der Fall, wenn das Blut nicht vorne aus deiner Nase heraus läuft, sondern hauptsächlich hinten den Rachen hinunter fließt.

Läuft nach einer Schädelverletzung eine helle Flüssigkeit aus der Nase könnte es sich um Hirnflüssigkeit handeln. In diesem Fall sollte sofort ein Notarzt verständigt werden.

Bei ständig wiederkehrendem Nasenbluten (mehr als drei Mal in der Woche) solltest du vom HNO-Arzt die Ursachen für diese erhöhte Blutungsneigung abklären lassen.

Welcher Arzt hilft bei Nasenbluten?

Der erste Ansprechpartner für Probleme mit Nasenbluten ist dein Hausarzt. Er kann dich zur weiteren Abklärung an einen Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, kurz HNO-Arzt, überweisen. Du kannst den HNO-Arzt bei ständigem Nasenbluten auch direkt aufsuchen.

Falls eine Erkrankung hinter deinem Nasenbluten steckt, können Fachärzte anderer Fachrichtungen hinzugezogen werden. Bei einer Blutgerinnungsstörung könnte das beispielsweise ein Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sein.

Untersuchungen bei Nasenbluten

Nach einer körperlichen Untersuchung, der Abklärung bestehender Vorerkrankungen sowie Medikamenteneinnahme und Lebensumstände versucht der HNO-Arzt mit einer sogenannten Nasenspiegelung (Rhinoskopie) die Quelle der Blutung zu finden. Für die Rhinoskopie verwendet der HNO-Arzt ein Nasenspekulum (zangenförmiges Gerät mit kleinem Trichter zum Einführen in die Nasenöffnung) und/oder ein Nasenendoskop. Damit kann er das Innere deiner Nase betrachten. Der HNO-Arzt schaut sich den Zustand deiner Nasenschleimhaut und deines Nasensekrets an, spürt mögliche Eiter- und Blutanreicherungen auf und findet möglicherweise Schleimhaut- oder Nasenmuschelschwellungen, Schleimhautgeschwüre, nasale Polypen (gutartige Gewebewucherungen der Nasenschleimhaut), Missbildungen, Tumore oder Fremdkörper.

Die Rhinoskopie ist in der Regel nicht schmerzhaft. Sollte die Nasenspiegelung aufgrund einer Entzündung oder einer starken Schwellung deiner Nasenschleimhäute erschwert sein, kann dir der HNO-Arzt vorher ein örtlich betäubendes und abschwellendes Nasenspray verabreichen.

Lassen sich beim HNO-Arzt keine Ursachen für das Nasenbluten finden, kann ein Internist möglicherweise organische Auslöser wie beispielsweise eine Nierenerkrankung entdecken. Dazu wirst du einer gründlichen Allgemeinuntersuchung unterzogen. Dabei können Blutdruckmessung, Erstellung eines Blutbildes, Messung des Blutgerinnungsstatus sowie Urin-Untersuchungen zur Abklärung der Nierentätigkeit zum Einsatz kommen. Wie du deinen Blutdruck zu Hause selbst richtig messen kannst, liest du unter Blutdruck richtig messen.

Manchmal kann eine Angiografie (Darstellung der Blutgefäße) nötig werden, um die Blutungsquelle bei Nasenbluten ausfindig zu machen. Mehr zur Angiografie liest du unter Untersuchungen beim Facharzt für Innere Medizin und Angiologie.

Eine Computertomografie (CT) oder eine Kernspintomografie (MRT) können bei der Suche nach der Blutungsquelle oder bei der Abklärung einer Tumorerkrankung ebenfalls zum Einsatz kommen.

Was tun bei Nasenbluten?

Bei Nasenbluten im vorderen Nasenbereich, bei der die Blutungsquelle vom HNO-Arzt ausfindig gemacht wurde, kann der HNO-Arzt die Blutgefäße veröden, das heißt abdichten oder verschweißen. Dazu kann beispielsweise eine Säureätzung (chemische Verödung) oder eine Elektro- oder Laserkoagulation zum Einsatz kommen.

Nasenbluten veröden

Zur Betäubung der Blutungsquelle bringt der HNO-Arzt in der Regel ein Betäubungsmittel und ein gefäßzusammenziehendes Medikament auf etwas Watte auf und legt es zum Einwirken in den vorderen Innenbereich deiner Nase. Danach werden die betroffenen Blutgefäße entweder chemisch oder mit Radiofrequenzstrom verödet.

Bei der chemischen Verödung bringt der HNO-Arzt Ätzmittel wie Silbernitrat mit einer Art Wattestäbchen auf die Blutungsquelle auf. Diese Behandlung muss meist mehrfach durchgeführt werden und wird aufgrund ihrer Schmerzlosigkeit gerne bei Kindern angewendet.

Bei der Blutgefäßverschweißung mit Radiofrequenzstrom setzt der HNO-Arzt eine sogenannte Bipolarpinzette ein. Zwischen den Spitzen der Bipolarpinzette fließt unbedenklicher Hochfrequenzstrom. Damit werden Gefäße im Bereich der Blutungsquelle verschweißt.

Nach der Verödung wird bei beiden Methoden eine pflegende Salbe auf die entstandene Vernarbung aufgetragen. Das Schnäuzen deiner Nase solltest du einige Tage vermeiden, um ein vorzeitiges Abfallen der entstehenden Kruste zu verhindern. Denn das könnte zu erneutem Nasenbluten führen.

Tamponaden bei Nasenbluten

Kann dein HNO-Arzt das Nasenbluten durch eine Verödung nicht stoppen oder kann er die Blutungsquelle bei der Untersuchung nicht sofort finden, wird dir zur Blutungsstillung möglicherweise eine sogenannte Tamponade gelegt. Das sind salbengetränkte Gaze-Streifen oder auch Schaumstoff-Tamponaden. Tamponaden müssen auch bei einseitigem Nasenbluten immer auf beiden Seiten gelegt werden, damit genug Druck auf die Blutgefäße erzeugt wird und der Druck auf die Nasenscheidewand nicht einseitig ist. Aufblasbare Ballonkatheter aus Silikon haben den gleichen Effekt.

Bei Nasenbluten aus den hinteren Bereichen und dem Nasen-Rachen-Raum wird oftmals unter Betäubung eine spezielle, so genannte hintere Tamponade (Belloq-Tamponade) geleg. In der Regel wird aufgrund der Infektionsgefahr bei hinteren Nasentamponaden und bei vorderen Tamponaden, die länger als zwei Tage in deiner Nase bleiben, vorbeugend ein Antibiotikum gegeben.

Bei unstillbaren Blutungen und sehr starken Blutungen aus dem oberen Nasenbereich können die versorgenden Gefäße auch mit einem Clip verschlossen werden.

Nasenbluten stoppen

Blutet es aus deiner Nase, kannst du zum Stoppen der Blutung einen mit Nasentropfen getränkten Wattebausch in die Nasenlöcher legen. Dann die Nasenlöcher für einige Minuten zusammendrücken. Bitte achte darauf, dich aufrecht hinzusetzen, um den Blutdruck in deinem Kopf zu verringern. Außerdem ist es wichtig, den Kopf nach vorne zu beugen.
Auf keinen Fall solltest du den Kopf in den Nacken legen. Denn dadurch läuft das Blut nach hinten in deinen Rachen und direkt durch die Speiseröhre in deinen Magen. Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Blut in deine Atemwege gerät und zu Atemnot führt.

Unterstützend kannst du dir einen kalten Lappen oder einen Kühlpack, den du in ein Geschirrhandtuch oder Handtuch gewickelt hast, in den Nacken legen. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Wichtig bei der Anwendung von kalten Kompressen: Setze dich aufrecht hin und beuge den Kopf leicht nach vorne, damit das Blut aus der Nase fließen kann. Bitte die kalten Kompressen niemals direkt auf die Nase legen. Der Kältereiz kann zu Kopfschmerzen führen. Lies mehr über Ursachen von Kopfschmerzen.

Die Maßnahmen zur Hilfe bei Nasenbluten sollten die Blutung im Normalfall schnell zum Stillstand bringen. Lässt sich das Nasenbluten dadurch nach 20 Minuten (bei Kindern nach 10-15  Minuten) nocht nicht stoppen, bitte umgehend einen Arzt aufsuchen.

Um immer wiederkehrendes Nasenbluten zu stoppen und die Beschwerden langfristig zu lindern, ist die Behandlung einer verursachenden Grunderkrankung notwendig. Stellt dein Arzt als Ursache des Nasenblutens eine Blutgerinnungsstörung fest, können Medikamente die Blutung stoppen. Wenn das Nasenbluten durch Bluthochdruck verursacht wird, kannst du mit blutdrucksenkenden Mitteln behandelt werden. Was tun bei Bluthochdruck?

Hausmittel bei Nasenbluten

Zur Vorbeugung von Nasenbluten und bei akutem Nasenbluten ohne erkennbaren Anlass und ohne sichtbare Verletzung, haben sich einige Hausmittel bewährt. Doch Vorsicht: Hausmittel können eine ärztliche Beratung und Behandlung nicht ersetzen.

  • Um die Innenseiten deiner Nase feucht zu halten und Nasenbluten vorzubeugen, kannst du kurzfristig zu Kokosöl oder Olivenöl greifen. Dazu einen Tropfen Öl auf den gewaschenen Zeigefinger geben und dann die Innenseiten der Nase sachte entlangfahren.
  • Die ätherischen Öle der Zwiebel sollen die Blutgerinnung unterstützen. Schneide eine  dicke Scheibe von einer Zwiebel ab, halte diese mit der Schnittfläche nach oben unter die Nase. Dann einige Minuten lang durch die Nase atmen und den Zwiebelduft einatmen.
  • Ein mit Apfelessig getränkter Wattebausch, der locker in das vom Nasenbluten betroffene Nasenloch gelegt wird, kann das Nasenbluten außerdem stoppen.

Medikamente gegen Nasenbluten

Bei Nasenbluten leisten Nasensalben und Nasenöle mit wundheilenden, pflegenden und befeuchtenden Wirkstoffen wie Dexpanthenol gute Dienste. Die Nasensalben und Nasenöle solltest du dir aber nicht mit einem Tupfer oder einem Wattestäbchen in die Nase hineinschieben. Stattdessen die Salbe an deinen Naseneingang reiben und hochziehen.

Nachdem die Blutung aus der Nase gestoppt ist, mehrere Stunden starke Anstrengungen vermeiden und nicht schnäuzen.

Nasenbluten vorbeugen

Häufig wird Nasenbluten durch eine trockene Nasenschleimhaut verursacht. Hier können spezielle Nasensalben oder Nasenöle aus der Apotheke helfen. Sie sind in der Regel recht dünnflüssig und können sich somit gut auf den Schleimhäuten verteilen und sie feucht und geschmeidig halten.

Luftbefeuchter und große Topfpflanzen helfen dir dabei, trockene Raumluft zu befeuchten. Um deine Schleimhäute feucht zu halten ist es wichtig, genug Wasser zu trinken. Auch regelmäßiges Inhalieren oder Nasespülen mithilfe einer Nasendusche kann deine Nasenschleimhaut befeuchten.

Achte auf eine vitaminreiche Ernährung. Vor allem Vitamin C kann die kleinen Blutgefäße in deiner Nasenschleimhaut stärken und damit Nasenbluten vorbeugen. Vitamin C ist in Zitrusfrüchten enthalten, aber auch in Sanddorn, Hagebutten und Kohl. Das fettlösliche Vitamin K, das zur Blutgerinnung notwendig ist und damit Nasenbluten vorbeugen kann, kommt in Petersilie und Schnittlauch sowie in Grüngemüse wie Brokkoli, Rosenkohl und Spinat vor.

Bedenke bitte bei allem, was du zur Vorbeugung von Nasenbluten tust: Eine gesunde Nase reinigt sich in der Regel von selbst. Vermeide daher übermäßiges und heftiges Naseschnäuzen oder Nasenbohren.

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Fachbezeichnungen

FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Eine Hautärztin untersucht im Rahmen der Hautkrebs-Früherkennung mit einem Dermatoskop die Leberflecken auf dem Rücken eines Patienten
Beim Hautarzt, auch Dermatologe, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Facharzt für Dermatologie und Venerologie genannt, steht die Erkennung und Behandlung sowie Vorbeugung von Hauterkrankungen im Vordergrund der Tätigkeiten. Hierzu gehört auch das sogenannte Hautkrebs-Screening.

Was ist ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten?

Der FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten wird auch Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Hautarzt oder Dermatologe genannt. Die Dermatologie ist die Heilkunde der Haut. Der Ausdruck Venerologie bezeichnet die Lehre der Geschlechtskrankheiten.

Das Aufgabengebiet von Hautärzten ist vielfältig. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten stehen die Diagnose, Therapie und Vorbeugung von Hauterkrankungen. Hierzu gehören beispielsweise entzündliche Hautausschläge (Ekzeme), infektiöse Hauterkrankungen, Veränderungen der Schleimhäute, Akne, chronische Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Autoimmunerkrankungen wie die Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes). Hauttumore gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld eines FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Das Teilgebiet der Dermatologie, das sich mit Hautkrebs beschäftigt, wird auch Dermatoonkologie genannt. Hierbei spielt neben der Therapie der Tumoren auch die Hautkrebs-Früherkennung eine große Rolle. Für alle gesetzlich Krankenversicherten ab dem Alter von 35 Jahren ist das sogenannte Hautkrebs-Screening Leistung der Krankenkasse.

Darüber hinaus schließt das Fachgebiet der Dermatologie auch Erkrankungen der sogenannten Hautanhangsgebilde, also der Nägel und Haare ein. Dazu gehören beispielsweise den Nagelpilz (Onychomykose). Lies Wissenswertes zu Ursache, Behandlung und Vorbeugung von Nagelpilz.

Der Dermatologe untersucht auch  Erkrankungen der unter der Haut liegenden Gefäße und chronische Wunden, die ursächlich durch Gefäßerkrankungen wie Krampfadern (Varizen, chronisch venöse Insuffizienz) verursacht werden. Außerdem widmet er sich allergologischen Fragestellungen und untersucht beispielsweise mit Allergietests, ob ein Hautausschlag durch ein bestimmtes Allergen (allergieauslösende Stoffe) ausgelöst wird.

Im Teilgebiet der Venerologie diagnostiziert und  behandelt der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten sexuell übertragbare Erkrankungen, die oftmals mit Haut- oder Schleimhautveränderungen einhergehen. Dazu zählen beispielsweise die Syphilis (Lues), Tripper (Gonorrhoe) oder auch AIDS (acquired immune deficiency syndrome, erworbenes Immu-Defizienz-Syndrom).

Insbesondere Haut- und Geschlechtskrankheiten betreffen oftmals nicht nur die Haut und Schleimhäute, sondern können Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Ebenso kann sich eine Vielzahl von Erkrankungen zunächst in Form von Hauterscheinungen zeigen, die dann Hinweis auf die zugrundeliegende Allgemeinerkrankung sind. Der Hautarzt steht viel im Austausch mit Kollegen anderer Fachdisziplinen und arbeitet daher zum Teil auch fächerübergreifend (interdisziplinär).

Zur Behandlung der Hauterkrankungen wendet der Dermatologe neben konservativen Therapiemethoden wie speziellen Cremes oder Lotionen, Strahlentherapien, Medikamenten- und Lasertherapien auch operative Therapiemethoden an. Entfernungen von bösartigen Muttermalen, Verödungen von Krampfadern oder Hauttransplantationen sind Beispiele für die operativen Fertigkeiten eines Hautarztes.

Ausbildung zum FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Bis zum Erwerb des Facharzt-Titels FA Haut- und Geschlechtskrankheiten muss der angehende Hautarzt einige Jahre Weiterbildung absolvieren. Voraussetzung zur ärztlichen Weiterbildung ist ein absolviertes sowie mit Approbation, also der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes, abgeschlossenes Medizinstudium.

Anschließend durchläuft der Assistenzarzt insgesamt fünf Jahre, also 60 Monate Weiterbildung an einer zertifizierten Weiterbildungsstätte, wovon 30 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden können. Bis zu zwölf Monate kann der angehende Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in benachbarten Fachgebieten verbringen.

Wo arbeitet ein Hautarzt?

Ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Hochschulklinik. Auch ambulant kann der Hautarzt tätig werden. Anstellungen oder eine Niederlassung in einer dermatologischen Facharzt-Praxis, in medizinischen Versorgungszentren oder speziellen medizinischen Ambulanzen sind möglich. Daneben stellen auch die medizinische Forschung und Lehre ein mögliches Tätigkeitsfeld für Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten dar.

Wann gehst du zum Hautarzt?

Seit Eintritt der Pubertät leidest du an Akne? Vielleicht hast du schon viele Cremes und Waschgele gegen Pickel vergeblich ausprobiert. Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten steht dir bei Problemen mit Akne und deren Therapiemöglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Hilfe bei Akne

Deine Kopfhaut schuppt sich neuerdings. Auf gerötetem Untergrund bilden sich schuppende Herde. Dazu kommt ein unangenehmer Juckreiz und möglicherweise sind dir zusätzlich Hautveränderungen an deinen Ellenbogen oder Kniescheiben aufgefallen. Möglicherweise leidest du an einer Schuppenflechte (Psoriasis). Dein Hautarzt kann dir weiterhelfen.

An deinen Zehennägeln sind dir Veränderungen aufgefallen und du vermutest, dass ein Nagelpilz (Onychomykose) dahinter stecken könnte? Der Hautarzt kann deine Nagelveränderung diagnostizieren und behandeln.

Rückblickend begann irgendwie alles mit einem schmetterlingsartigen Ausschlag im Gesicht, der über beide Wangen und den Nasenrücken reichte. Besonders nach Sonneneinwirkung ist deine Haut empfindlich und in letzter Zeit bist du müde und fühlst dich abgeschlagen. Hinzu kommen Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Nierenprobleme. Allgemein- beziehungsweise Autoimmunerkrankungen wie der Lupus erythemtodes, die Schmetterlingsflechte, betreffen oftmals viele verschiedene Organe des Körpers und äußern sich häufig auch in Hautbeschwerden. Die Erkennung der Hautveränderungen und des Krankheitsbildes sowie die Behandlung der Autoimmunerkrankungen fallen in das Aufgabengebiet des FA Haut- und Geschlechtskrankheiten.

In deinem Intimbereich sind dir warzenartige Veränderungen aufgefallen. Du machst dir Sorgen, was dahinter steckt. Neben dem Frauenarzt, auch als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bezeichnet, kennt sich der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ebenfalls gut mit Genitalwarzen aus. Genitalwarzen oder auch Feigwarzen (Condyloma acuminata) werden durch verschiedene Typen des sogenannten Humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Dein Hautarzt kann dir hier mit geeigneten Therapien weiterhelfen. Wann zur HPV-Impfung?

Seit deiner Kindheit leidest du an starker Neurodermitis (atopische Dermatitis) und bist Allergiker? Der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist dein Ansprechpartner, wenn es um die Abstimmung der Therapie deiner Haut geht.

Vor ein paar Tagen sind dir Bläschen aufgefallen, die sich auf deiner Haut in einem bestimmten Areal ausbreiten. Sie schmerzen oder jucken und erinnern dich irgendwie an die Windpocken. Hier könnte das Varizella-zoster-Virus dahinterstecken. Womöglich leidest du an einer Gürtelrose (Herpes zoster). Der Hautarzt behandelt infektiöse Hautausschläge wie diese. Lies Wissenswertes zu Ursache und Therapie von Gürtelrose sowie Ursachen und Therapie von Windpocken. Erhalte weitere Infos zur Impfung gegen die Gürtelrose und zur Windpocken-Impfung.

Seit einiger Zeit quält dich ein juckender oder brennender Ausschlag. Trotz Abwarten und gründlicher Hautpflege hat sich nichts getan. Nun möchtest du wissen, was für deine Beschwerden verantwortlich ist. Ist es ein allergischer Ausschlag? Könnte es sich um eine Pilz-Infektion (Mykose) handeln? Oder steckt gar etwas ganz anderes dahinter? Der Dermatologe, wie der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten auch genannt wird, kann die Ursache deines Hautauschlages herausfinden und die geeignete Therapie mit dir besprechen.

Vor Monaten hast du einen Hautdefekt im Genitalbereich bemerkt. Da er dir keine Probleme bereitete und er innerhalb weniger Wochen abheilte, hast du dir nichts dabei gedacht. Nun leidest du unter einer allgemeinen Müdigkeit und Schwäche, deine Lymphknoten sind geschwollen, außerdem hast du Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber? Dazu hast du einen Ausschlag an deinem Körper bemerkt, der sich besonders an deinem Bauch, Rücken oder deinen Flanken ausbreitet und schließlich etwas auf die Hand- und Fußinnenflächen übergreift. Der Hausarzt, den du um Rat gefragt hast, schöpft den Verdacht, dass du dich mit der sexuell übertragbaren Erkrankung Syphilis (Lues, Franzosenkrankheit) angesteckt hast. Die Erkennung und Behandlung von Geschlechtskrankheiten zählt zum Aufgabengebiet des Facharztes für Haut- und Geschlechtskrankheiten.

Du bist auf ein Muttermal aufmerksam geworden, das dir nicht ganz geheuer ist? Es ist mit der Zeit größer geworden, ist sehr dunkel und dabei ungleichmäßig gefärbt und irgendwie auch unscharf begrenzt. Du sorgst dich, ob du an schwarzem Hautkrebs (Melanom) erkrankt sein könntest? Oder du bist 35 Jahre alt geworden und möchtest nun deinen Termin zur Hautkrebs-Früherkennung wahrnehmen. Beim Hautarzt bist du an der richtigen Adresse, wenn es um die Erkennung, Diagnostik und Therapie von gut- oder bösartigen Hautveränderungen geht.

Du leidest an Haarausfall? Das bereitet dir große Sorge, besonders da du dir nicht erklären kannst, woran der Haarausfall liegt. Auch Haarausfall, die sogenannte Alopezie, fällt in das Tätigkeitsgebiet des Hautarztes.

Untersuchungen beim FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Um herauszufinden, was hinter deinen Hautveränderungen steckt, wendet der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten verschiedene Untersuchungsmethoden an.

  • Ausführliche Anamnese, Inspektion und körperliche Untersuchung: Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten kann viele Hautveränderungen bereits erkennen, indem er sich ein genaues Bild von deinen Beschwerden, dem zeitlichen Verlauf und dem Aussehen deiner Hautveränderung macht. Dabei legt der Dermatologe Wert darauf, deine gesamte Haut zu betrachten und die Hautveränderungen abzutasten, medizinisch palpieren genannt. Auch deine Haare, Nägel und Schleimhäute nimmt der Dermatologe genau „unter die Lupe“. Mithilfe einfacher Testverfahren beispielsweise mittels eines Spatels kann der Hautarzt Näheres über die Hautveränderungen in Erfahrung bringen und anhand der Eigenschaften eine Verdachtsdiagnose stellen. Verwendet der Hautarzt einen Glasspatel, den er zur Untersuchung einer Hautrötung auf die Hauterscheinung aufdrückt und beobachtet, ob die Rötung wegdrückbar ist, wird das Verfahren auch Diaskopie genannt.
  • Blutuntersuchung: Infektiöse Erkrankungen, ansteckende Geschlechtskrankheiten oder Autoimmunerkrankungen können spezifische Veränderungen deines Blutes hervorrufen. Mithilfe verschiedener Blutuntersuchungen und Testverfahren kann der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Hinweise auf spezielle Krankheitsbilder erhalten oder Verdachtsdiagnosen bestätigen. Dazu wird dein Blut beispielsweise auf das Vorkommen verschiedener Antikörper, also Abwehrkörperchen untersucht.
  • Auflichtmikroskopie: Die Auflichtmikroskopie oder Dermatoskopie ist ein Untersuchungsverfahren der Haut, das besonders in der Hautkrebs-Früherkennung zum Einsatz kommt. Mithilfe eines Dermatoskops kann der Hautarzt Hautveränderungen wie beispielsweise Muttermale oder entzündliche Hautveränderungen wie bei der Krätze (Skabies) genau in einer bis zu 100-fachen Vergrößerung inspizieren und verdächtige Veränderungen entdecken.
  • Allergische Provokationstests: Wird eine Allergie als Ursache deiner Hautprobleme vermutet, können allergologische Tests beim FA Haut- und Geschlechtskrankheiten durchgeführt werden. Einer der Haut-Tests ist der sogenannte Prick-Test. Lies mehr zur Durchführung des Prick-Tests. Ein anderer Allergie-Test ist der Epikutantest. Dieser Test wird zum Beispiel bei der Fragestellung nach einer Allergie gegen bestimmte Arbeitsstoffe oder Kosmetika durchgeführt. Wie funktioniert der Epikutantest?
  • Mikrobiologische Diagnostik: Vermutet dein Hautarzt, dass ein Krankheitserreger Grund deiner Hautveränderung ist, kann er mithilfe eines Abstriches oder einer Probe der Hautveränderung Klarheit gewinnen.
  • Probeexzision, Hautbiopsie und histologische Untersuchung: Hat der Hautarzt eine krebsverdächtige Veränderung entdeckt, ist zur Abklärung in der Regel eine pathologische beziehungsweise histologische also feingewebliche Untersuchung der Veränderung notwendig. Manche dermatologische Abteilungen haben eigens ausgebildete Dermatohistologen. Das ist Fachpersonal, das auf die Untersuchung des Haut-Gewebes auf feinste Veränderungen in Aufbau und Struktur spezialisiert ist. In der Regel untersucht aber ein Facharzt für Pathologie das Gewebe. Lies mehr zu Untersuchungen beim Pathologen. Eine Gewebeuntersuchung spielt nicht nur in der Tumordiagnostik eine Rolle, sondern bringt auch Klarheit in vielerlei anderen Fragestellungen der Dermatologie, wie beispielsweise den Autoimmunerkrankungen. Zur Untersuchung entnimmt der Hautarzt die Gewebeveränderung und schickt diese sogenannte Probeexzision zur histologischen Untersuchung zum FA für Pathologie. Der Pathologe begutachtet die Probe unter dem Mikroskop und kann deren Aufbau, Struktur und Zellen analysieren. Außerdem können spezielle Färbe- und Untersuchungsmethoden der Mikroskopie-Präparate zum Einsatz kommen, nämlich die Histochemie und Immunhistochemie. Solche immunologischen Färbemethoden dienen dazu biochemische Prozesse und spezielle Bestandteile der Hautzellen und des Gewebes hervorzuheben. Damit können beispielsweise Ablagerungen bestimmter Eiweiße, Stoffwechselvorgänge oder Antikörper also Abwehrkörperchen farblich sichtbar gemacht werden. Auch die Verwendung von fluoreszierenden Farbstoffen und die Betrachtung unter einem speziellen Mikroskop, die Fluoreszenzmikroskopie, kann eingesetzt werden. Ebenso kommen molekularpathologische Untersuchungen in Betracht. Bei bestimmten Fragestellungen ist es für die Diagnostik und Therapie der Erkrankung wichtig, relevante Veränderungen des Erbguts (DNA, Desoxyribonukleinsäure) der Zellen zu erkennen. Untersuchungen des Erbguts von Zellen und Geweben finden zum Beispiel in der Tumor-Diagnostik und der Therapie-Auswahl oder zum Erregernachweis bei Infektionskrankheiten Anwendung.
  • Phlebologische Funktionsuntersuchungen: Geht es um die Abklärung von Erkrankungen des Venengefäßsystems, das unter der Haut liegt, kann der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten mithilfe verschiedener Methoden testen, wie das Blut in deinen Venen fließt und ob deine Venenklappen funktionieren. Die Phlebologie wird auch Venenheilkunde genannt. Ultraschall-Untersuchungen oder die farbkodierte Doppler-/Duplex-Sonografie, bei der der Blutfluss mithilfe von Ultraschallwellen in den Blutgefäßen hörbar und farblich sichtbar gemacht werden kann, kommen zum Einsatz.
  • Untersuchung mithilfe des Wood-Lichts: Die Wood-Lampe ist eine besondere Lampe, die mithilfe von Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung) bestimmter Wellenlänge arbeitet. Manche Krankheitserreger rufen Veränderungen der Haut hervor, die bei Beleuchtung mit der Wood-Lampe verschiedenfarbig fluoreszieren. Auch in der Diagnostik von Pigmentstörungen oder Tumoren kann das Wood-Licht angewendet werden.
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Diagnosekürzel

H13

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H13 für Affektionen, also Erkrankungen der Konjunktiva (Bindehaut) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Erkrankungen (Affektionen) der Bindehaut (Konjunktiva) zusammengefasst. H13 ist das Diagnosekürzel für Bindehauterkrankungen, die mit anderenorts eingeordneten Krankheiten oder Erregern zusammenhängen.

H13: Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktiva wird die Bindehaut deines Auges bezeichnet. Unter Affektionen der Bindehaut werden in der Medizin Erkrankungen oder Schädigungen bezeichnet, die die Bindehaut (mit)betreffen.

Weiteres zur Bindehaut findest du unter H11.

H13.0 Filarienbefall der Konjunktiva

Was die Konjunktiva ist, kannst du unter H13 nachlesen. Filarien gehören zu den Fadenwürmern und können beispielsweise über Mückenstiche verschiedener Mückenarten übertragen werden. Filarien können Erkrankungen wie Hauterkrankungen, Erkrankungen der Lymphwege oder die Flussblindheit auslösen. Zur Flussblindheit siehe H42.8. Auch ein Befall der Bindehaut mit Filarien ist möglich.

H13.1 Konjunktivitis bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten

Inkl.: Konjunktivitis durch Adenoviren, follikulär (akut) B30.1
Konjunktivitis durch Akanthamöben B60.1
Konjunktivitis bei Zoster B02.3
Konjunktivitis durch Chlamydien A74.0
Konjunktivitis, diphtherisch A36.8
Konjunktivitis durch Gonokokken A54.3
Konjunktivitis, hämorrhagisch, akut, epidemisch B30.3
Konjunktivitis durch Herpesviren (Herpes simplex) B00.5
Konjunktivitis durch Meningokokken A39.8
Konjunktivitis durch Newcastle-Disease-Virus B30.8

Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Konjunktiva, also der Bindehaut deines Auges. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

Eine Bindehautentzündung kann durch Adenoviren hervorgerufen werden. Adenoviren sind eine große Gruppe von Viren, die Erkrankungen wie grippale Infekte, Magen-Darm-Infekte oder Atemwegserkrankungen hervorrufen können. Verschiedene Typen der Adenoviren können auch das Auge betreffen. So können die Virus-Typen 3, 4 und 7 Auslöser der follikulären Konjunktivitis sein. Follikulär beschreibt hierbei die Entzündungsreaktion der Bindehaut. In der Bindehaut befinden sich sogenannte Lymphfollikel, also rundliche Ansammlungen von Abwehrzellen. Ist die Bindehaut mit Adenoviren infiziert, schwellen die Follikel an und es ergibt sich das Bild einer follikulären Konjunktivitis mit zahlreichen, kugeligen kleinsten Auswölbungen der Bindehaut.

Andere Virustypen der Adenoviren können außerdem Ursache der sogenannten Augengrippe sein. Was tun bei Augengrippe?

Eine Bindehautentzündung kann durch den Befall des Auges mit Akanthamöben hervorgerufen werden. Akanthamöben sind Einzeller, die weltweit verbreitet zum Beispiel im Erdboden vorkommen. Übertragungen dieser Einzeller (Protozoen) können beispielsweise über infizierte Kontaktlinsen oder durch kontaminiertes Wasser geschehen. Akanthamöben können zusätzlich eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges hervorrufen. Das wird als Keratitis bezeichnet.

Eine Bindehautentzündung kann außerdem durch das Zoster-Virus verursacht werden. Zoster oder auch Herpes zoster ist der medizinische Fachausdruck für Gürtelrose. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Gürtelrose. Wissenswertes zur Impfung gegen die Gürtelrose liest du in unserem Medizin-Dolmetscher zu Impfungen unter Gürtelrose-Impfung.

Chlamydien können ebenfalls für eine Bindehautentzündung verantwortlich sein. Chlamydien sind eine Gruppe von Bakterien, die verschiedene Erkrankungen hervorrufen können. Weit verbreitet ist das Bakterium Chlamydia trachomatis, das in verschiedene Typen eingeteilt werden kann.

  • Chlamydia trachomatis Typ D-K zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern und sind außerdem Auslöser der sogenannten Schwimmbadkonjunktivitis, auch Paratrachom genannt. Diese Bindehautentzündung wird häufig okulogenital beim Geschlechtsverkehr, das bedeutet aus dem Urogenitaltrakt auf das Auge übertragen. Neugeborene können sich während der Geburt im Geburtskanal der Mutter anstecken. Selten können die Bakterien über die gemeinsame Nutzung eines Schwimmbades übertragen werden.
  • Das sogenannte Trachom oder ägyptische Körnerkrankheit bezeichnet eine Bindehautentzündung durch Chlamydia trachomatis der Serogruppe A – C. Das Trachom verläuft häufig schwerwiegend und kann durch Narbenbildung zu Blindheit führen. Übertragen wird die Infektion direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über Gegenstände oder Fliegen. Das Trachom ist in Deutschland sehr selten, jedoch weltweit eine sehr häufige Ursache für Erblindung.

Bei einer diphtherischen Konjunktivitis bedeutet diphtherisch durch die Diphtherie bedingt. Lies mehr zur Diphtherie in unserem Artikel zur Diphtherie-Impfung.

Eine Konjunktivitis kann unter anderem auch durch Gonokokken verursacht werden. Gonokokken ist ein anderer Name für das Bakterium Neisseria gonorrhoe, den Erreger der Geschlechtskrankheit Tripper. Über Schmierinfektionen oder beim Geschlechtsverkehr kann das Bakterium übertragen werden, ebenso während der Geburt auf das Neugeborene.

Bei einer hämorrhagischen Konjunktivitis bedeutet hämorrhagisch so viel wie blutig oder blutend. Als epidemische Konjunktivitis wird häufig die sogenannte Augengrippe, die Keratoconjunctivitis epidemica bezeichnet. Hilfe bei Augengrippe.

Verursacher der Bindehautentzündung können Herpesviren sein. Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen hervorrufen können. Zur Gruppe der Herpesviren gehören auch die Herpes simplex-Viren. Lies unter dem Diagnosekürzel ICD-10 B00 mehr zu Erkrankungen durch Herpesviren. Eine häufige Erkrankung durch Herpes simplex-Viren ist der Lippenherpes. Hilfe bei Lippenbläschen

Meningokokken, auch Neisseria meningitidis, sind Bakterien, die unter anderem Auslöser der Hirnhautentzündung (Meningitis) sind.  Infos zu Ursachen und Therapien der Meningitis. Durch Tröpfcheninfektionen beispielsweise beim Niesen, Husten oder Sprechen können Meningokokken aus dem Nasen-Rachenraum ansteckender Personen übertragen werden. Meningokokken können nicht nur eine Hirnhautentzündung, sondern auch eine Bindehautentzündung hervorrufen. Hilfe bei Bindehautentzündung.

Gegen einige Arten der Meningokokken kannst du dich impfen lassen. Lies mehr zur Impfung gegen Meningokokken.

Die Newcastle-Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung durch das sogenannte Newcastle-Disease-Virus. Das Virus befällt vorrangig Geflügel wie Hühner oder Gänse und löst bei ihnen die sogenannte Newcastle-Krankheit aus, die atypische Geflügelpest. Sehr selten kann das Virus von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen werden und eine Bindehautentzündung hervorrufen. Lies mehr zu Ursachen und Vorbeugung von Bindehautentzündung.

H13.2 Konjunktivitis bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktivitis wird eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges bezeichnet. Tritt die Bindehautentzündung im Rahmen von anderen Erkrankungen auf, kann dein Arzt sie hier einordnen.

H13.3 Okuläres Pemphigoid

Okulär bedeutet das Auge betreffend. Das okuläre Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führt. Hierbei richten sich Abwehrmechanismen des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen. Infolge der chronischen Entzündung bilden sich Vernarbungen der Bindehaut (Konjunktiva). Auch die Hornhaut (Cornea) kann im Verlauf der Erkrankung geschädigt werden. Durch die fortschreitende Vernarbung und Schrumpfung der Bindehaut und Hornhaut leidet die Bewegungsfähigkeit des Auges. Im Endstadium kann der Augapfel nicht mehr entlang der Bindehaut gleiten, der Augapfel ist bewegungsunfähig. Zusätzlich dazu können Narben das Sehvermögen beeinträchtigen und schlimmstenfalls bis zu Erblindung führen.

H13.8 Sonstige Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Lies unter H13 nach, was Affektionen der Konjunktiva sind.

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Diagnosekürzel

H11

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H11 für sonstige Affektionen der Konjunktiva, also sonstige Erkrankungen der Bindehaut
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Affektionen (Erkrankungen) der Konjunktiva (Bindehaut) zusammengefasst. H11 ist das Diagnosekürzel für sonstige Erkrankungen der Bindehaut.

H11: Sonstige Affektionen der Konjunktiva

Exkl.: Keratokonjunktivitis H16.2

Die Konjunktiva ist die Bindehaut deines Auges. Die Bindehaut kleidet die Augenlider von innen aus und überzieht einen Teil deines Augapfels (Bulbus oculi). Die Bindehaut (Konjunktiva) gewährleistet, dass deine Augenlider beim Blinzeln oder Augenschließen reibungslos über deinen Augapfel gleiten können und bildet einen Anteil des Tränenfilms, der deine Augen feucht hält. Außerdem spielt die Bindehaut eine Rolle in der Immunabwehr deines Auges.

Affektion bedeutet so viel wie Befall oder Erkrankung eines Organs. Unter H11 kann dein Arzt also Erkrankungen der Bindehaut klassifizieren.

H11.0 Pterygium

Exkl.: Pseudopterygium H11.8

Ein Pterygium oder Pterygium conjunctivae, wird auch Flügelfell genannt. Hierunter wird eine Gewebevermehrung der Bindehaut (Konjunktiva) verstanden, die häufig dreieckig wächst und auf die Hornhaut (Cornea) des Auges übergreifen kann. Erklärungen zur Bindehaut findest du unter H11. Ursache eines Pterygiums kann starke Sonneneinstrahlung sein. Ein solches Flügelfell kann ein Fremdkörpergefühl im Auge, Fehlsichtigkeit oder Sehstörungen hervorrufen.

H11.1 Konjunktivadegeneration und Konjunktivaeinlagerungen

Inkl.: Konjunktivale Argyrose (Argyrie)
Konjunktivale Konkremente
Konjunktivale Pigmentierung
Xerosis conjunctivae o. n. A.

Was der medizinische Ausdruck Konjunktiva bedeutet, kannst du unter H11 nachlesen. Die Bindehaut deines Auges kann sich durch Medikamenteneinnahmen, Umwelteinflüsse oder andere Ursachen verändern. Eine Degeneration ist eine Gewebeveränderung oder Schädigung durch den Verschleiß eines Organs.

Unter einer Argyrose oder Argyrie wird die Einlagerung von Silber in die Haut oder Schleimhäute bezeichnet. Auch die Bindehaut des Auges (Konjunktiva) kann Silber einlagern. Ursache kann die Einnahme silberhaltiger Medikamente sein.

Konkremente sind Ablagerungen von Mineralsalzen oder anderen Feststoffen. Konkremente können zum Beispiel auch in der Gallenblase entstehen und dann zu Gallensteinen werden.

Eine Pigmentierung ist eine Einlagerung von Pigment, also Farbstoffen. Das körpereigene Pigment wird auch Melanin genannt und ist beispielsweise Grund dafür, dass unsere Haut beim Sonnenbad einen braunen Teint erhält.

Der Begriff Xerosis bedeutet Trockenheit. Eine Xerosis conjuntivae wird auch Xerophthalmie genannt und bezeichnet eine Trockenheit der Bindehaut. Die Funktion der Bindehaut kannst du unter H11 nachlesen. Ist deine Bindehaut zu trocken, kann dies zu einem Fremdkörpergefühl des Auges und Sehstörungen führen. Lies mehr zur Hilfe bei trockenen Augen.

H11.2 Narben der Konjunktiva

Inkl.: Symblepharon

Was Konjunktiva bedeutet, kannst du unter H11 nachlesen. Ein Symblepharon ist die Verwachsung der Bindehaut des Augenlides mit der Bindehaut, die den Augapfel (Bulbus) teilweise umgibt. Ein Symblepharon kann im Sinne einer Narbe infolge Verletzungen, Säure- oder Laugenverätzungen oder Verbrennungen des Auges entstehen.

H11.3 Blutung der Konjunktiva

Inkl.: Hyposphagma
Subkonjunktivale Blutung

Was Konjunktiva bedeutet, wird dir unter H11 erklärt. Ein Hyposphagma ist eine flächenhafte Einblutung unter der Bindehaut, die beispielsweise durch sehr hohen Blutdruck, Unfälle oder Blutgerinnungsstörungen entstehen können.

Subkonjunktival bedeutet unter der Konjunktiva, also unter der Bindehaut gelegen.

H11.4 Sonstige Gefäßkrankheiten der Konjunktiva und Zysten der Konjunktiva

Inkl.: Konjunktivales Aneurysma
Konjunktivale Hyperämie
Konjunktivales Ödem

Unter H11 kannst du nachlesen, was Konjunktiva bedeutet. Ein Aneurysma ist eine Aussackung der Wand eines Blutgefäßes beziehungsweise eine Erweiterung eines Blutgefäßes an einer Stelle. Durch die Aussackung kann die Gefäßwand des Aneurysmas dünn sein und droht gegebenenfalls zu reißen. Ein Aneurysma kann an nahezu jedem arteriellen Blutgefäß im Körper, also auch in der Bindehaut vorkommen.

Eine Hyperämie ist eine vermehrte Durchblutung eines Organs. Sie wird meist in Form einer Rötung sichtbar und kann beispielsweise bei Entzündungen auftreten. Hat jemand ein „rotes Auge“, liegt der Rötung in der Regel eine Mehrdurchblutung, also eine Hyperämie zugrunde.

Ödem ist der medizinische Fachausdruck für eine Schwellung beziehungsweise Flüssigkeitsansammlung im Gewebe.

H11.8 Sonstige näher bezeichnete Affektionen der Konjunktiva

Inkl.: Pseudopterygium

Unter H11 kannst du nachlesen, was die Konjunktiva ist und was unter einer Affektion verstanden wird. Als Pseudopterygium wird eine Veränderung der Bindehaut des Auges bezeichnet, die einem Pterygium (siehe H11.0) ähnelt. Dabei handelt es sich um eine Gewebewucherung der Bindehaut, die in Richtung der Hornhaut wächst. Im Gegensatz zum Pterygium entsteht ein Pseudopterygium nicht aufgrund hoher Sonneneinstrahlung, sondern infolge wiederholter Entzündungen oder Erkrankungen des Auges.

H11.9 Affektion der Konjunktiva, nicht näher bezeichnet

Lies unter H11, was unter Affektionen der Konjunktiva verstanden wird.

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Diagnosekürzel

R04

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht R04 für Blutung aus den Atemwegen
Unter R00-R09 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Symptome zusammengefasst, die das Kreislaufsystem und das Atmungssystem betreffen. R04 steht für Blutung aus den Atemwegen. Darunter fallen Nasenbluten und Bluthusten.

R04: Blutung aus den Atemwegen

Bei einer Blutung aus den Atemwegen gibt es zahlreiche Blutungsquellen und Blutungsursachen. Lungenblutungen machen sich vor allem über blutigen Auswurf beim Husten bemerkbar. Nasenbluten kann durch trockene Raumluft, Infektionen und Verletzungen ausgelöst werden. Blutungen aus dem Rachen sind oft eine Folge von Operationen.

R04.0 Epistaxis

Inkl. Blutung aus der Nase, Nasenbluten

Lies mehr zu Ursachen, Therapie und Hilfe bei Nasenbluten.

R04.1 Blutung aus dem Rachen

Exkl.: Hämoptoe R04.2

Vor allem nach Operationen wie der Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) kann es zu mehr oder weniger starken Nachblutungen aus dem Rachen kommen.

Im Rahmen von Infekten kann es zu geringen Beimischungen von Blut in Schleim und Sekreten kommen. Ist die Ursache der Blutung nicht klar, kann eventuell auch eine Zahnfleischentzündung dahinter stecken, die von einem Zahnarzt abgeklärt werden kann.

R04.2 Hämoptoe

Inkl.. Bluthusten
Blut im Sputum (Auswurf)

Als Bluthusten, Blutspucken, Hämoptoe oder Hämoptyse wird das Husten mit blutigem Auswurf (Sputum) bezeichnet. Das Blut stammt entweder aus Gefäßen der Luftröhre, der Bronchien oder des Lungengewebes.
Wird ein Gefäß in einem dieser Bereiche verletzt, gelangt das Blut in deine Atemwege und wird abgehustet.

Ursächlich für den Bluthusten können beispielsweise folgende Erkrankungen sein: Lungenembolie (Verstopfung, also Embolie eines Blutgefäßes in der Lunge bzw. dem Lungenkreislauf); Tuberkulose; Mukoviszidose; Bronchiektasen (krankhafte Ausbuchtungen in den Bronchien, die sich nicht zurückbilden können); Herzinsuffizienz (Verminderte Pumpleistung des Herzens); Legionellose (Legionärskrankheit, Legionellen-Pneumonie, eine schwere Form der bakteriellen Lungenentzündung); Lungenriss; Bluterkrankheit.

R04.8 Blutung aus sonstigen Lokalisationen in den Atemwegen

Inkl.: Lungenblutung o. n. A.

Exkl.: Lungenblutung in der Perinatalperiode P26

Beim Austritt von Blut aus dem Lungengefäßsystem in das Gewebe der Lunge kommt es zu einer Lungenblutung.

R04.9 Blutung aus den Atemwegen, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

B19

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B19 für nicht näher bezeichnete Virushepatitis
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B19 steht für nicht näher bezeichnete Virushepatitis. Das ist eine Leberentzündung, die durch eine Infektion mit nicht bekannten oder näher untersuchten Viren hervorgerufen wurde.

B19: Nicht näher bezeichnete Virushepatitis

Als Virushepatitis wird eine Leberentzündung (Hepatitis) bezeichnet, die durch Viren ausgelöst wird. Typische Beschwerden einer Leberentzündung sind:

  • Magen-Darm-Symptome
  • Grippeähnliche Beschwerden
  • Gelbfärbung (Ikterus) der Haut
  • Juckreiz
  • Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Lebervergrößerung
  • Braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs

Unter B19 können virale Leberentzündungen klassifiziert werden, deren Erreger nicht bekannt ist oder nicht näher bestimmt wurde.

B19.0 Nicht näher bezeichnete Virushepatitis mit hepatischem Koma

Informationen zur Virushepatitis erhältst du unter B19.

Das hepatische Koma ist eine Komplikation, die bei einer Lebererkrankung auftreten kann. Ist die Leber entzündet oder geschädigt, kann ihre Organfunktion darunter leiden. Ursächlich für das hepatische Koma (Coma hepaticum) ist die Funktion der Leber im Stoffwechsel der Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bauteile der Eiweiße (Proteine). Im Stoffwechsel der Eiweiße werden Aminosäuren frei. Diese werden weiter verarbeitet oder abgebaut. Im Abbauprozess von Aminosäuren entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen deines Gehirns. Eine intakte Leber kann Ammoniak zu harmlosen Harnstoff umbauen, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Kann die Leber ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an.  Die Zusammenwirkung auf dem giftigen Ammoniak mit der durch die Stoffwechselprodukte gestörten Botenstoff-Produktion im Gehirn kann Auslöser einer Gehirnschädigung wie dem hepatischen Koma sein.

B19.9 Nicht näher bezeichnete Virushepatitis ohne hepatisches Koma

Inkl.: Virushepatitis o. n. A.

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B19 nachlesen. Erklärungen zum Begriff des hepatischen Komas findest du unter B19.0.

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Diagnosekürzel

B18

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B18 für chronische Virushepatitis
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B18 steht für chronische Virushepatitis. Das ist eine chronische, durch eine Infektion mit Viren hervorgerufene Leberentzündung.

B18: Chronische Virushepatitis

Unter einer Hepatitis wird eine Entzündung der Leber verstanden. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden, zum Beispiel durch die fünf Hepatitis-Viren Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus. Das Hepatitis D-Virus wird auch Delta-Virus genannt.

Bist du an einer akuten Leberentzündung erkrankt, leidest du womöglich zunächst unter grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Beschwerden. Im weiteren Krankheitsverlauf können auftreten:

  • Gelbfärbung der Haut (Ikterus)
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Juckreiz der Haut (Pruritus)
  • Appetitlosigkeit
  • Vergrößerung der Leber
  • Braune Verfärbung des Urins
  • Helle Entfärbung des Stuhlgangs

Als chronisch wird eine Leberentzündung dann bezeichnet, wenn sie nicht innerhalb von sechs Monaten ausheilt beziehungsweise länger als sechs Monate anhält. Chronische Leberentzündungen können auch weitestgehend symptomlos verlaufen und nur zufällig bei einer Routine-Untersuchung beim Arzt auffallen.

Chronische Leberentzündungen bergen das Risiko einer dauerhaften Leberschädigung. Sie führen häufig zur sogenannten Leberzirrhose, dem Umbau von funktionsfähigem Lebergewebe in funktionsloses Bindegewebe. Dieses kann den vielfältigen Aufgaben der Leber nicht nachkommen. Die Folge ist ein (chronisches) Leberversagen. Geschädigtes und umgebautes Lebergewebe kann entarten, es kann zur einer Krebserkrankung der Leber führen.

B18.0 Chronische Virushepatitis B mit Delta-Virus

Unter B18 kannst du erfahren, worum es sich bei einer akuten Hepatitis und einer chronischen Hepatitis handelt. Die Virushepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst. Das Delta-Virus ist das Hepatitis D-Virus, welches nur bei bereits Hepatitis B-infizierten Personen eine Leberentzündung, eine Hepatitis D, hervorrufen kann. Hepatitis B-Erkrankungen, die mit dem Delta-Virus superinfiziert sind, also  bei Personen, die sich zusätzlich noch mit dem Hepatitis D-Virus angesteckt haben, verlaufen zum Großteil chronisch.

Wann zur Hepatitis B-Impfung?

B18.1 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus

Erfahre mehr zur chronischen Virushepatitis unter B18.

Auslöser der Virushepatitis B ist das Hepatitis B-Virus. Nur ein geringer Anteil der Hepatitis B-Erkrankungen verläuft chronisch. Wann eine Hepatitis chronisch ist, erfährst du ebenfalls unter B18.

B18.11 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 1

Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus: HBeAg positiv, ohne Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus: Immuntolerante Phase

Anhand verschiedener Laborwerte kann die chronische Hepatitis B in Phasen eingeteilt werden.

HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren, das im Blut gemessen werden kann und unter anderem die Aktivität der Virushepatitis anzeigt. Je mehr Viren im Körper vorkommen, desto höher ist das HBeAg. „Hochreplikativ“ steht für eine starke Vermehrung der Viren. Der Fachausdruck für Vermehrung heißt Replikation.

Früher wurde die Phase auch als Immuntolerante Phase bezeichnet. Zwar sind viele Viren vorhanden, es liegt jedoch keine akute Entzündungsreaktion in der Leber vor. Die Entzündungsreaktion in der Leber wird durch die Abwehrreaktion deines Immunsystems ausgelöst. Es versucht, die Viren abzutöten. Liegt keine Leberentzündung trotz einer Infektion vor, fehlt also die immunologische Gegenwehr. Ist dein Immunsystem schwach, zum Beispiel, weil du unter einer Immunschwäche leidest oder sogenannte immunsuppressive Medikamente einnimmst, findet keine Abwehrreaktion deines Körpers statt. Die Viren können sich ungehindert im Körper vermehren.

B18.12 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 2

Inkl.: Aktive chronische Hepatitis B
Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg positiv, mit Entzündungsaktivität, hochreplikativ

Informationen zu den Begrifflichkeiten Hepatitis, Virushepatitis B und dem Delta-Virus findest du unter B18. Die chronische Virushepatitis kann in Phasen eingeteilt werden.

Die Phase 2 der Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der Viren (hochreplikativ) und das Vorhandensein des Aktivitätsmarkers HBeAg, der im Blut gemessen werden kann. HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren. In dieser Krankheitsphase läuft eine starke Entzündungsreaktion in der Leber ab. Der Betroffene ist chronisch, also länger als sechs Monate mit dem Hepatitis-Virus infiziert und leidet „aktuell“ unter einer aktiven Leberentzündungsreaktion, daher die Bezeichnung „aktive chronische Hepatitis B“. In dieser Phase der Leberentzündung ist die betroffene Person ansteckend, das Immunsystem versucht aber die Viren zu bekämpfen.

B18.13 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 3

Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg negativ, ohne Entzündungsaktivität, niedrigreplikativ
Keimträger von Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen (HBsAg)

Was eine chronische Virushepatitis ist, lies bitte unter B18 nach. Dort findest du auch die Erklärung zum Delta-Virus.

In Phase 3 der chronischen Virushepatitis B ist der Aktivitätsmarker HBeAg im Blut nicht nachweisbar. HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren und wird unter anderem als Zeichen der Ansteckungskraft und Aktivität der Viren angesehen. In dieser Phase der Infektion ist der Betroffene zwar ansteckend, die Ansteckungsgefahr ist jedoch gering(er), da der HBeAg-Wert im Blut negativ ist. HBsAg, auch Hepatitis B-Oberflächen-Antigen, ist ebenfalls ein Oberflächen-Eiweiß der Hepatitis B-Viren. Ist dieses im Blut nachweisbar, dient es Beweis, dass der Betroffene Hepatitis B-Viren in sich trägt. In der Krankheitsphase ist die Entzündungsaktivität der Leberentzündung gering, die Viren vermehren sich wenig (niedrigreplikativ).

B18.14 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 4

Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg negativ, mit Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Reaktivierte Hepatitis B

Unter B18 findest du Erklärungen zur Hepatitis, dem Delta-Virus und der Virushepatitis B.

Eine chronische Virushepatitis B kann anhand bestimmter Blutwerte in Phasen eingeteilt werden.

HBeAg ist ein Aktivitäts-/Vermehrungs-Marker der Hepatitis B-Viren, der im Blut bestimmt werden kann. „Hochreplikativ“ bezieht sich auf die starke Vermehrung (Replikation) der Viren.

Eine chronische Leberentzündung kann erneut in eine aktive Entzündung übergehen. Dann wird sie reaktiviert genannt.

B18.19 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase nicht näher bezeichnet

Inkl.: Hepatitis B (viral) o. n. A.

Eine Leberentzündung heißt in der Medizin auch Hepatitis. Mehr zur chronischen Hepatitis, zur Virushepatitis und zum Delta-Virus liest du unter B18.

B18.2 Chronische Virushepatitis C

Eine Virushepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis C-Virus ausgelöst wird. Die Virushepatitis C verläuft in der Vielzahl der Fälle chronisch. Das bedeutet die akute Hepatitis C heilt nicht innerhalb von sechs Monaten aus, sondern geht in ein chronisches Stadium über.

Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Hepatitis C.

B18.8 Sonstige chronische Virushepatitis

Unter B18 findest du Erklärungen zur chronischen Virushepatitis.

B18.9 Chronische Virushepatitis, nicht näher bezeichnet

Was eine chronische Virushepatitis ist, findest du unter B18.

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B17

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B17 für sonstige akute Virushepatitis
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B17 steht für sonstige akute Virushepatitis. Das ist eine akute, durch bestimmte Hepatitis-Viren hervorgerufene Leberentzündung.

B17: Sonstige akute Virushepatitis

Hepatitis bedeutet Leberentzündung. Eine Leberentzündung, die durch Viren hervorgerufen wird, heißt Virushepatitis.

Krankheitszeichen einer Leberentzündung können grippeähnliche Symptome, Magen-Darm-Probleme, eine Vergrößerung der Leber, eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs sein. Leberentzündungen können akut und zum Teil auch chronisch verlaufen.

Lies mehr zu den verschiedenen Arten der Hepatitis.

B17.0 Akute Delta-Virus- Super- Infektion eines Hepatitis-B- Virus-Trägers

Delta-Virus ist ein Synonym für das Hepatitis D-Virus. Die Hepatitis-Viren A bis E rufen Leberentzündungen (Hepatitis) hervor. Das Hepatitis D-Virus ist ein inkomplettes Virus (Virusoid), das nur bei Personen vorkommt, die bereits mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert sind. Eine Hepatitis D kommt also immer zusammen mit einer Hepatitis B vor. Der Begriff „Superinfektion“ drückt aus, dass sich die Delta-Virus-Infektion zusätzlich zur Hepatitis B ereignet. Mit dem Hepatitis D-Virus superinfizierte Leberentzündungen haben in der Regel einen schweren Verlauf.

B17.1 Akute Virushepatitis C

Was eine Hepatitis ist, liest du unter B17.

Fünf verschiedene Viren gehören zu den Hepatitis-Viren. Sie werden Hepatitis A-,B-, C-, D- und E-Virus genannt. Eine akute Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst. Übertragungen finden über Blutkontakt statt. Lies mehr zur Ursachen und Therapie von Hepatitis C.

B17.2 Akute Virushepatitis E

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B17 erfahren. Die akute Virushepatitis wird durch eines der fünf Hepatitis-Viren, nämlich das Hepatitis E-Virus (HEV-3) hervorgerufen. Infektionen können über den Verzehr von unzureichend gegarten Fleisch-Produkten, Meerestieren oder durch den Kontakt zu Blut stattfinden. Auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Neben den typischen Leber-Beschwerden (siehe unter B17) können bei der Hepatitis E auch neurologische, das Nervensystem oder Gehirn betreffende, Beschwerden auftreten. Eine akute Hepatitis E kann besonders bei Schwangeren schwerwiegend verlaufen.

B17.8 Sonstige näher bezeichnete akute Virushepatitis

Inkl.: Hepatitis Non-A, Non-B (akut, durch Viren), anderenorts nicht klassifiziert

Erklärungen zum Begriff „Virushepatitis“ kannst du unter B17 finden.

Unter einer Non-A/Non-B-Hepatitis können virale Leberentzündungen zusammengefasst werden, die weder durch das Hepatitis A- noch durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst wurden. Der Begriff ist weitestgehend überholt, da es mittlerweile möglich ist, andere Hepatitis-Viren zu identifizieren.

B17.9 Akute Virushepatitis, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Akute (infektiöse) Hepatitis o. n. A.

Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Mehr Details zur Virushepatitis kannst du unter B17 erhalten.