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Diagnosekürzel

Z20

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z20 für Kontakt mit und Ausgesetztsein gegenüber übertragbaren Krankheiten
Unter Z20 bis Z29 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken hinsichtlich übertragbarer Krankheiten kodiert. Z20 ist das Diagnosekürzel für den Kontakt mit und dem Ausgesetztsein (Exposition) gegenüber übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Covid-19.

Z20: Kontakt mit und Exposition gegenüber übertragbaren Krankheiten

Übertragbare Krankheiten sind durch Krankheitserreger verursachte Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen oder von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten ist geregelt im Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz, kurz IfSG).

Eine Exposition gegenüber einer übertragbaren Krankheit bedeutet, dass in deiner Umgebung eine Infektionskrankheit umgeht. Du bist ihr quasi täglich ausgesetzt und du kannst dich infizieren oder nicht. Ein Beispiel dafür ist die Covid-19-Pandemie. Erfahre mehr darüber in unserem Coronavirus-Check.

Z20.0 Kontakt mit und Exposition gegenüber infektiösen Darmkrankheiten

Magen-Darm-Infektionen werden meistens durch Bakterien ausgelöst. Aber auch Viren können Drmerkrankungen auslösen. Die Erreger befinden sich auf oder in eiweißreichen tierischen Lebensmitteln. Hier können sie sich bei mangelnder Hygiene oder falscher Lagerung explosionsartig vermehren. Durch den Verzehr dieser verunreinigten Lebensmittel kommt es dann zur Darminfektion.

Durchfallerkrankungen durch Noroviren: Das hoch ansteckende Norovirus macht sich durch Übelkeit, plötzlich auftretendes und nicht enden wollendes Erbrechen, starke Bauchkrämpfe und wässrige Durchfälle bemerkbar. Eine Infektion mit Noroviren ist meldepflichtig. Erhalte weitere Infos zur Therapie und zum Schutz vor Noroviren.

Durchfallerkrankungen durch Rotaviren: Rotaviren sind Erreger von Darm-Entzündungen und Durchfallerkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Rotavirus-Infektionen sind meldepflichtig. Erfahre mehr zum Schutz vor Rotaviren und zur Rotaviren-Impfung.

Durchfallerkrankungen durch Salmonellen: Salmonellen-Enteritis ist der medizinische Fachausdruck für Magen-Darm-Erkrankungen beziehungsweise Darm-Entzündungen, die durch Bakterien der Gattung Salmonella ausgelöst werden. Infektionen mit Salmonellen können aber auch andere Erkrankungen verursachen. Erkrankungen durch Salmonellen sind meldepflichtig. Mehr über Salmonellen-Infektionen findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A02.

Durchfallerkrankungen durch EHEC: EHEC ist die Abkürung für Enterohämorrhagische Escherischia coli-Bakterien. Escherichia coli ist eine Darm-Bakterium. Einige Stämme des Bakteriums sind Teil deiner normalen Darmflora, andere Stämme wie EHEC lösen Erkrankungen aus. Das Gift der Enterohämorrhagischen E. coli, das Shiga-Toxin, kann zu blutigen Durchfällen führen. Weitere Darminfektionen durch E.coli liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A04.

Z20.1 Kontakt mit und Exposition gegenüber Tuberkulose

Mehr zu Erregern und Symptomen von Tuberkulose liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z22.

Z20.2 Kontakt mit und Exposition gegenüber Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden

Sexuell übertragbare Krankheiten (STD), auch als sexuell übertragbare Infektionen (STI) bezeichnet, können durch Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller und Parasiten verursacht werden. Sie werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Bakteriell sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Syphilis (harter Schanker): Der Erreger der Syphilis ist das Bakterium Treponema pallidum subspecies pallidum. Es verursacht Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellungen am ganzen Körper, insbesondere an Hals und Achseln.
  • Gonorrhoe: Die Gonorrhoe, auch Gonorrhö geschrieben und umgangssprachlich Tripper genannt, wird durch Gonokokken (lateinisch: Neisseria gonorrhoeae) verursacht. Es kann zu einer Entzündung der Harn- und Geschlechtsorgane und zu eitrigem Ausfluss aus der Harnröhre kommen.
  • Ulcus Molle (weicher Schanker): Diese Geschlechtskrankheit wird durch das Bakterium Haemophilus ducreyi ausgelöst. Es entwickeln sich eitrige Geschwüre meist am Penisschaft, an der Vorhaut und an der Eichel.
  • Chlamydien-, Mykoplasmen- oder Ureaplasmen-Infektionen
  • Granuloma Inguinale: Diese Infektionserkrankung wird auch Donovanosis genannt und durch das Bakterium Klebsiella granulomatis ausgelöst. Genitalgeschwüre gehören zu den Symptomen.
  • Lymphogranuloma Venereum (LGV): Diese in den Tropen häufiger als in westlichen Ländern vorkommende sexuell übertragbare Erkrankung wird durch Subtypen des Bakteriums Chlamydia trachomatis ausgelöst. Hierbei kommt es zu einer im Lymphabflussgebiet der Sexualorgane liegenden, chronisch verlaufenden Lymphknotenentzündung. Sie verursacht Schwellungen und Geschwüre der Lymphknoten in der Genitalregion und/oder der Leistengegend.

Viral sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Genitalwarzen: Genitalwarzen, auch Feigwarzen oder Kondylome genannt, werden durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. Lies mehr über genitale Infektionen durch Humane Papillomviren in unserem Beitrag zur HPV-Impfung.
  • Herpes genitalis: Bei Genitalherpes entstehen im Genitalbereich, also im Bereich von Scheide, Vulva oder Penis, und an angrenzenden Stellen schmerzhafte Bläschen, die meist brennen und jucken. Weitere Infos zu Infektionen mit Herpesviren liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B00.
  • Molluscum contagiosum: Bei einer Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus entstehen an den Augenlidern, am Rumpf und an den Genitalien Dellwarzen. Das sind kleine hautfarbene und knötchenartige Verdickungen (Papeln) mit zentraler Delle.
  • HIV-Infektion: Erfahre mehr über das AIDS-Virus unter Z20.6

Parasitäre sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Trichomoniasis: Wird verursacht durch Trichomonaden. Das sind Einzeller. Symptome der Trichomoniasis sind stark riechender Ausfluss aus der Scheide, Ausfluss aus Penis oder Po sowie Zwischenblutungen, Juckreiz, Harndrang und Brennen beim Wasserlassen.
  • Krätze: Die Krätze, auch Skabies genannt, ist eine ansteckende Hauterkrankung, die durch Krätzmilben verursacht wird. Die Haut entzündet sich und juckt.
  • Pediculosis pubis: Beim Befall der Haut im Genitalbereich durch Filzläuse, auch Schamläuse und umgangssprachlich Sackläuse oder Sackratten genannt, kommt es wegen der Bisse und/oder Ausscheidungen der Läuse zu einem unangenehmen Juckreiz.

Viele andere Infektionen werden nicht als Geschlechtskrankheiten angesehen, können jedoch auch sexuell übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel: Salmonellose (Übertragung der Salmonellen durch Schmierinfektion über Hände oder über Analverkehr ist möglich), Shigellose (Bakterielle Ruhr mit Durchfällen), Campylobacteriose (bakterielle Durchfallerkrankung), Amöbiasis (siehe ICD-10 Diagnosekürzel A06), Giardiasis (Infektion des Dünndarms mit Bauchkrämpfen und Durchfall, verursacht durch den einzelligen Parasiten Giardia), Zytomegalievirusinfektion (übertragung durch Schmierinfektionen) sowie Hepatitis A (Krankheitsbild und Übertragung siehe Hepatitis A-Impfung), Hepatitis B (Krankheitsbild und Übertragungsweg siehe Hepatitis B-Impfung) und Hepatitis C (Symptome und Therapie von Hepatitis C).

Z20.3 Kontakt mit und Exposition gegenüber Tollwut

Tollwut (Rabies) wird durch Rabiesviren ausgelöst, die sich im Speichel infizierter Tiere befinden. Übertragungsweg und Symptome von Tollwut

Wissenswertes zur Vorbeugung und zur Impfung gegen Tollwut: Wann gegen Tollwut impfen?

20.4 Kontakt mit und Exposition gegenüber Röteln

Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten, doch auch Erwachsene können sich anstecken. Ausgelöst werden die Röteln durch das Rubella-Virus. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Warum Röteln während der Schwangerschaft besonders gefährlich sind und wie du dich mit einer Impfung vor Röteln schützen kannst, liest zu in unserem Beitrag zur Röteln-Impfung.

Z20.5 Kontakt mit und Exposition gegenüber Virushepatitis

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Was eine Virushepatitis B ist, kannst du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B16 nachlesen. Infos zur Virushepatitis C und zur Virushepatitis E findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B17.

Z20.6 Kontakt mit und Exposition gegenüber HIV

Exkl.: Asymptomatische HIV-Infektion Z21

AIDS ist das Endstadium einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus, kurz HIV oder auch als Menschliches Immunschwäche-Virus oder Menschliches Immundefekt-Virus bezeichnet.

Z20.7 Kontakt mit und Exposition gegenüber Pedikulose, Akarinose oder anderem Parasitenbefall

Pedikulose ist der medizinische Fachbegriff für Läusebefall. Als Akarinose wird ein Milbenbefall bezeichnet.

Z20.8 Kontakt mit und Exposition gegenüber sonstigen übertragbaren Erkrankungen

Hierunter fällt das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19. Ist die Covid-19-Infektion nicht durch Labortest nachgewiesen, sondern klinisch-epidemiologisch bestätigt, kodiert das dein Arzt zusätzlich zu Z20.8 mit U07.2. Was bedeutet klinisch-epidemiologisch? Lies mehr dazu und zum ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.

Infos über Infektionswege des Coronavirus SARS-CoV-2 sowie Schutz- und Vorbeugung von Covid-19 erhältst du in unserem Beitrag 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19.

Mit dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20.8 kodiert dein Arzt auch den Kontakt mit Pocken, den Kontakt mit Masern, den Kontakt mit Poliomyelitis, den Kontakt mit Windpocken und den Kontakt zu anderen Viruserkrankungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

Z20.9 Kontakt mit und Exposition gegenüber nicht näher bezeihneter übertragbarer Krankheit

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Diagnosekürzel

Z22

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z22 für Keimträger von Infektionserkrankungen wie beispielsweise auch Covid-19
Unter Z20 bis Z29 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken hinsichtlich übertragbarer Krankheiten zusammengefasst. Z22 ist das Diagnosekürzel für Keimträger von Infektionserkrankungen wie beispielsweise Covid-19.

Z22: Keimträger von Infektionskrankheiten

Inkl.: Verdachtsfälle

Infektionskrankheiten werden durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verursacht. Eine Ansteckung mit den jeweiligen Erregern kann über direkten Kontakt (z.B. durch Anhusten) oder über indirekten Kontakt (z.B. über Händeschütteln oder den Genuss von Nahrungsmitteln) erfolgen.

Eine Infektion mit den Erregern führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Einige Menschen tragen den Erreger in sich, bemerken jedoch nichts davon und haben auch keine oder nur geringe Symptome. Diese Personen können den Erreger also ohne es zu wissen weiter reichen und somit andere Menschen infizieren. Ein Beispiel für Keimträger von Infektionserkrankungen sind Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. Einige von ihnen bemerken nichts von ihrer Covid-19 Erkrankung, weil keine Symptome auftreten. Trotzdem werden sie zu möglichen Überträgern des Coronavirus. Lies mehr zum Übertragungsweg von Covid-19.

Z22.0 Keimträger von Typhus abdominalis

Die meldepflichtige Infektionserkrankung wird durch das Bakterium Salmonella typhi hervorgerufen und durch verseuchtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen.

Mehr zu Typhus liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A01 und in unserem Beitrag zu Typhus und zur Typhus-Impfung.

Z22.1 Keimträger anderer infektiöser Darmkrankheiten

Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung der Magen-Darm-Infektionen.

Z22.2 Keimträger der Diphtherie

Diphtherie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Diphtherie kommt vor als Diphtherie der Atemwege (Echter Krupp) oder als Diphtherie der Haut (Hautdiphtherie).  Erfahre mehr über Symptome und Vorbeugung von Diphtherie.

Z22.3 Keimträger anderer näher bezeichneter bakterieller Krankheiten

Inkl.: Keimträger bakterieller Krankheit durch Meningokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Staphylokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Streptokokken

Meningokokken sind Bakterien der Art Neisseria meningitidis. Sie können durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden und besiedeln die Mund- und Rachenschleimhaut. In schweren Fällen können sie Erkrankungen wie eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und/oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Lies mehr zu Erregern, Risikogruppen, Symptomen und Therapien einer Meningitis.

Staphylokokken sind Bakterien, die deine Haut und Schleimhäute besiedeln. Bestimmte Staphylokokkenarten wie Staphylococcus epidermidis gehören zur normalen Flora deiner Haut. Sie verursachen nur selten Infektionen. Andere Staphylokokken-Arten wie Staphylococcus aureus können Verursacher von Wundinfektionen, Muskelerkrankungen oder gar eine tödlichen Sepsis (Blutvergiftung) sein. Trotzdem entwickelt nicht jeder Mensch, der in Nase, Rachen und am Haaransatz mit Staphylococcus aureus besiedelt ist, eine Infektion.

Streptokokken sind eine Gruppe von Bakterien, die zu verschiedenen Erkrankungen führen können. Zum Beispiel zu Lungenentzündung (Pneumonie), Angina (Angina tonsillaris, Mandelentzündung), Scharlach (Halsentzündung und Hautausschlag verursacht durch A-Streptokokken) oder Rotlauf (Wundrose, Erysipel, Entzündung der Haut mit schmerzenden Rötungen).

Z22.4 Keimträger von Infektionskrankheiten, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden

Inkl.: Keimträger von Gonorrhoe
Keimträger von Syphilis

Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung infektiöser Geschlechtskrankheiten.

Z22.6 Keimträger von humaner T-Zell-lymphotroper Viruskrankheit, Typ 1

Das Humane T-lymphotrope Virus 1, kurz HTLV-1, wird hauptsächlich durch ungeschützten Sex übertragen, aber auch beim Stillen und durch verunreinigte gemeinsam benutzte Spritzen bei Drogenkonsumenten. Die HTLV-1-Infektion kann folgende Krankheiten hervorrufen:

  • Adulte T-Zell-Leukämie (ATL). Hierbei handelt es sich um ein seltenes, hoch aggressives Non-Hodgkin-Lymphom, also eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems.
  • Tropisch spastische Paraparese (TSP). TSP ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks. Sie verursacht unter anderem eine Lähmung beider Beine.

Z22.7 Latente Tuberkulose

Exkl.: Abnormes Ergebnis der Mendel-Mantoux-Tuberkulinprobe R76.1

Tuberkulose, auch Tb, Tbc und Schwindsucht genannt, ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Mykobakterien verursacht wird. Die Bakterien befallen überwiegend die Lunge. Symptome für Tuberkulose sind Husten, ungewollte Gewichtsabnahme, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß. Wie hoch ist leichtes Fieber? „Latent“ bedeutet „verborgen“. Eine latente tuberkulöse Infektion ist eine Tuberkulose-Erstinfektion mit erfolgreicher Eindämmung der bakteriellen Erreger. Die Mykobakterien verharren aber in der Lunge und können bei einer Schwächung des Immunsystems reaktiviert werden.

Z22.8 Keimträger sonstiger Infektionskrankheiten

Hierunter fällt auch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19. 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19

Unter den Diagnosekürzeln Z22.8 G plus U007.1! G kann ein Fall zusammengefasst werden, bei dem ein labordiagnostisch gesichertes positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 vorliegt. Wenn allerdings keine Symptome auftreten, die zur Covid-19-Erkrankung passen, ist der Getestete trotzdem Träger einer übertragbaren Erkrankung (Z22.8). Weitere Fallkonstellationen zu SARS-CoV-2/Covid-19 findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.

Z22.9 Keimträger einer Infektionskrankheit, nicht näher bezeichnet

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Fachbezeichnungen

FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Eine Hautärztin untersucht im Rahmen der Hautkrebs-Früherkennung mit einem Dermatoskop die Leberflecken auf dem Rücken eines Patienten
Beim Hautarzt, auch Dermatologe, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Facharzt für Dermatologie und Venerologie genannt, steht die Erkennung und Behandlung sowie Vorbeugung von Hauterkrankungen im Vordergrund der Tätigkeiten. Hierzu gehört auch das sogenannte Hautkrebs-Screening.

Was ist ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten?

Der FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten wird auch Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Hautarzt oder Dermatologe genannt. Die Dermatologie ist die Heilkunde der Haut. Der Ausdruck Venerologie bezeichnet die Lehre der Geschlechtskrankheiten.

Das Aufgabengebiet von Hautärzten ist vielfältig. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten stehen die Diagnose, Therapie und Vorbeugung von Hauterkrankungen. Hierzu gehören beispielsweise entzündliche Hautausschläge (Ekzeme), infektiöse Hauterkrankungen, Veränderungen der Schleimhäute, Akne, chronische Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Autoimmunerkrankungen wie die Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes). Hauttumore gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld eines FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Das Teilgebiet der Dermatologie, das sich mit Hautkrebs beschäftigt, wird auch Dermatoonkologie genannt. Hierbei spielt neben der Therapie der Tumoren auch die Hautkrebs-Früherkennung eine große Rolle. Für alle gesetzlich Krankenversicherten ab dem Alter von 35 Jahren ist das sogenannte Hautkrebs-Screening Leistung der Krankenkasse.

Darüber hinaus schließt das Fachgebiet der Dermatologie auch Erkrankungen der sogenannten Hautanhangsgebilde, also der Nägel und Haare ein. Dazu gehören beispielsweise den Nagelpilz (Onychomykose). Lies Wissenswertes zu Ursache, Behandlung und Vorbeugung von Nagelpilz.

Der Dermatologe untersucht auch  Erkrankungen der unter der Haut liegenden Gefäße und chronische Wunden, die ursächlich durch Gefäßerkrankungen wie Krampfadern (Varizen, chronisch venöse Insuffizienz) verursacht werden. Außerdem widmet er sich allergologischen Fragestellungen und untersucht beispielsweise mit Allergietests, ob ein Hautausschlag durch ein bestimmtes Allergen (allergieauslösende Stoffe) ausgelöst wird.

Im Teilgebiet der Venerologie diagnostiziert und  behandelt der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten sexuell übertragbare Erkrankungen, die oftmals mit Haut- oder Schleimhautveränderungen einhergehen. Dazu zählen beispielsweise die Syphilis (Lues), Tripper (Gonorrhoe) oder auch AIDS (acquired immune deficiency syndrome, erworbenes Immu-Defizienz-Syndrom).

Insbesondere Haut- und Geschlechtskrankheiten betreffen oftmals nicht nur die Haut und Schleimhäute, sondern können Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Ebenso kann sich eine Vielzahl von Erkrankungen zunächst in Form von Hauterscheinungen zeigen, die dann Hinweis auf die zugrundeliegende Allgemeinerkrankung sind. Der Hautarzt steht viel im Austausch mit Kollegen anderer Fachdisziplinen und arbeitet daher zum Teil auch fächerübergreifend (interdisziplinär).

Zur Behandlung der Hauterkrankungen wendet der Dermatologe neben konservativen Therapiemethoden wie speziellen Cremes oder Lotionen, Strahlentherapien, Medikamenten- und Lasertherapien auch operative Therapiemethoden an. Entfernungen von bösartigen Muttermalen, Verödungen von Krampfadern oder Hauttransplantationen sind Beispiele für die operativen Fertigkeiten eines Hautarztes.

Ausbildung zum FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Bis zum Erwerb des Facharzt-Titels FA Haut- und Geschlechtskrankheiten muss der angehende Hautarzt einige Jahre Weiterbildung absolvieren. Voraussetzung zur ärztlichen Weiterbildung ist ein absolviertes sowie mit Approbation, also der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes, abgeschlossenes Medizinstudium.

Anschließend durchläuft der Assistenzarzt insgesamt fünf Jahre, also 60 Monate Weiterbildung an einer zertifizierten Weiterbildungsstätte, wovon 30 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden können. Bis zu zwölf Monate kann der angehende Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in benachbarten Fachgebieten verbringen.

Wo arbeitet ein Hautarzt?

Ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Hochschulklinik. Auch ambulant kann der Hautarzt tätig werden. Anstellungen oder eine Niederlassung in einer dermatologischen Facharzt-Praxis, in medizinischen Versorgungszentren oder speziellen medizinischen Ambulanzen sind möglich. Daneben stellen auch die medizinische Forschung und Lehre ein mögliches Tätigkeitsfeld für Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten dar.

Wann gehst du zum Hautarzt?

Seit Eintritt der Pubertät leidest du an Akne? Vielleicht hast du schon viele Cremes und Waschgele gegen Pickel vergeblich ausprobiert. Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten steht dir bei Problemen mit Akne und deren Therapiemöglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Hilfe bei Akne

Deine Kopfhaut schuppt sich neuerdings. Auf gerötetem Untergrund bilden sich schuppende Herde. Dazu kommt ein unangenehmer Juckreiz und möglicherweise sind dir zusätzlich Hautveränderungen an deinen Ellenbogen oder Kniescheiben aufgefallen. Möglicherweise leidest du an einer Schuppenflechte (Psoriasis). Dein Hautarzt kann dir weiterhelfen.

An deinen Zehennägeln sind dir Veränderungen aufgefallen und du vermutest, dass ein Nagelpilz (Onychomykose) dahinter stecken könnte? Der Hautarzt kann deine Nagelveränderung diagnostizieren und behandeln.

Rückblickend begann irgendwie alles mit einem schmetterlingsartigen Ausschlag im Gesicht, der über beide Wangen und den Nasenrücken reichte. Besonders nach Sonneneinwirkung ist deine Haut empfindlich und in letzter Zeit bist du müde und fühlst dich abgeschlagen. Hinzu kommen Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Nierenprobleme. Allgemein- beziehungsweise Autoimmunerkrankungen wie der Lupus erythemtodes, die Schmetterlingsflechte, betreffen oftmals viele verschiedene Organe des Körpers und äußern sich häufig auch in Hautbeschwerden. Die Erkennung der Hautveränderungen und des Krankheitsbildes sowie die Behandlung der Autoimmunerkrankungen fallen in das Aufgabengebiet des FA Haut- und Geschlechtskrankheiten.

In deinem Intimbereich sind dir warzenartige Veränderungen aufgefallen. Du machst dir Sorgen, was dahinter steckt. Neben dem Frauenarzt, auch als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bezeichnet, kennt sich der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ebenfalls gut mit Genitalwarzen aus. Genitalwarzen oder auch Feigwarzen (Condyloma acuminata) werden durch verschiedene Typen des sogenannten Humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Dein Hautarzt kann dir hier mit geeigneten Therapien weiterhelfen. Wann zur HPV-Impfung?

Seit deiner Kindheit leidest du an starker Neurodermitis (atopische Dermatitis) und bist Allergiker? Der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist dein Ansprechpartner, wenn es um die Abstimmung der Therapie deiner Haut geht.

Vor ein paar Tagen sind dir Bläschen aufgefallen, die sich auf deiner Haut in einem bestimmten Areal ausbreiten. Sie schmerzen oder jucken und erinnern dich irgendwie an die Windpocken. Hier könnte das Varizella-zoster-Virus dahinterstecken. Womöglich leidest du an einer Gürtelrose (Herpes zoster). Der Hautarzt behandelt infektiöse Hautausschläge wie diese. Lies Wissenswertes zu Ursache und Therapie von Gürtelrose sowie Ursachen und Therapie von Windpocken. Erhalte weitere Infos zur Impfung gegen die Gürtelrose und zur Windpocken-Impfung.

Seit einiger Zeit quält dich ein juckender oder brennender Ausschlag. Trotz Abwarten und gründlicher Hautpflege hat sich nichts getan. Nun möchtest du wissen, was für deine Beschwerden verantwortlich ist. Ist es ein allergischer Ausschlag? Könnte es sich um eine Pilz-Infektion (Mykose) handeln? Oder steckt gar etwas ganz anderes dahinter? Der Dermatologe, wie der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten auch genannt wird, kann die Ursache deines Hautauschlages herausfinden und die geeignete Therapie mit dir besprechen.

Vor Monaten hast du einen Hautdefekt im Genitalbereich bemerkt. Da er dir keine Probleme bereitete und er innerhalb weniger Wochen abheilte, hast du dir nichts dabei gedacht. Nun leidest du unter einer allgemeinen Müdigkeit und Schwäche, deine Lymphknoten sind geschwollen, außerdem hast du Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber? Dazu hast du einen Ausschlag an deinem Körper bemerkt, der sich besonders an deinem Bauch, Rücken oder deinen Flanken ausbreitet und schließlich etwas auf die Hand- und Fußinnenflächen übergreift. Der Hausarzt, den du um Rat gefragt hast, schöpft den Verdacht, dass du dich mit der sexuell übertragbaren Erkrankung Syphilis (Lues, Franzosenkrankheit) angesteckt hast. Die Erkennung und Behandlung von Geschlechtskrankheiten zählt zum Aufgabengebiet des Facharztes für Haut- und Geschlechtskrankheiten.

Du bist auf ein Muttermal aufmerksam geworden, das dir nicht ganz geheuer ist? Es ist mit der Zeit größer geworden, ist sehr dunkel und dabei ungleichmäßig gefärbt und irgendwie auch unscharf begrenzt. Du sorgst dich, ob du an schwarzem Hautkrebs (Melanom) erkrankt sein könntest? Oder du bist 35 Jahre alt geworden und möchtest nun deinen Termin zur Hautkrebs-Früherkennung wahrnehmen. Beim Hautarzt bist du an der richtigen Adresse, wenn es um die Erkennung, Diagnostik und Therapie von gut- oder bösartigen Hautveränderungen geht.

Du leidest an Haarausfall? Das bereitet dir große Sorge, besonders da du dir nicht erklären kannst, woran der Haarausfall liegt. Auch Haarausfall, die sogenannte Alopezie, fällt in das Tätigkeitsgebiet des Hautarztes.

Untersuchungen beim FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Um herauszufinden, was hinter deinen Hautveränderungen steckt, wendet der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten verschiedene Untersuchungsmethoden an.

  • Ausführliche Anamnese, Inspektion und körperliche Untersuchung: Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten kann viele Hautveränderungen bereits erkennen, indem er sich ein genaues Bild von deinen Beschwerden, dem zeitlichen Verlauf und dem Aussehen deiner Hautveränderung macht. Dabei legt der Dermatologe Wert darauf, deine gesamte Haut zu betrachten und die Hautveränderungen abzutasten, medizinisch palpieren genannt. Auch deine Haare, Nägel und Schleimhäute nimmt der Dermatologe genau „unter die Lupe“. Mithilfe einfacher Testverfahren beispielsweise mittels eines Spatels kann der Hautarzt Näheres über die Hautveränderungen in Erfahrung bringen und anhand der Eigenschaften eine Verdachtsdiagnose stellen. Verwendet der Hautarzt einen Glasspatel, den er zur Untersuchung einer Hautrötung auf die Hauterscheinung aufdrückt und beobachtet, ob die Rötung wegdrückbar ist, wird das Verfahren auch Diaskopie genannt.
  • Blutuntersuchung: Infektiöse Erkrankungen, ansteckende Geschlechtskrankheiten oder Autoimmunerkrankungen können spezifische Veränderungen deines Blutes hervorrufen. Mithilfe verschiedener Blutuntersuchungen und Testverfahren kann der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Hinweise auf spezielle Krankheitsbilder erhalten oder Verdachtsdiagnosen bestätigen. Dazu wird dein Blut beispielsweise auf das Vorkommen verschiedener Antikörper, also Abwehrkörperchen untersucht.
  • Auflichtmikroskopie: Die Auflichtmikroskopie oder Dermatoskopie ist ein Untersuchungsverfahren der Haut, das besonders in der Hautkrebs-Früherkennung zum Einsatz kommt. Mithilfe eines Dermatoskops kann der Hautarzt Hautveränderungen wie beispielsweise Muttermale oder entzündliche Hautveränderungen wie bei der Krätze (Skabies) genau in einer bis zu 100-fachen Vergrößerung inspizieren und verdächtige Veränderungen entdecken.
  • Allergische Provokationstests: Wird eine Allergie als Ursache deiner Hautprobleme vermutet, können allergologische Tests beim FA Haut- und Geschlechtskrankheiten durchgeführt werden. Einer der Haut-Tests ist der sogenannte Prick-Test. Lies mehr zur Durchführung des Prick-Tests. Ein anderer Allergie-Test ist der Epikutantest. Dieser Test wird zum Beispiel bei der Fragestellung nach einer Allergie gegen bestimmte Arbeitsstoffe oder Kosmetika durchgeführt. Wie funktioniert der Epikutantest?
  • Mikrobiologische Diagnostik: Vermutet dein Hautarzt, dass ein Krankheitserreger Grund deiner Hautveränderung ist, kann er mithilfe eines Abstriches oder einer Probe der Hautveränderung Klarheit gewinnen.
  • Probeexzision, Hautbiopsie und histologische Untersuchung: Hat der Hautarzt eine krebsverdächtige Veränderung entdeckt, ist zur Abklärung in der Regel eine pathologische beziehungsweise histologische also feingewebliche Untersuchung der Veränderung notwendig. Manche dermatologische Abteilungen haben eigens ausgebildete Dermatohistologen. Das ist Fachpersonal, das auf die Untersuchung des Haut-Gewebes auf feinste Veränderungen in Aufbau und Struktur spezialisiert ist. In der Regel untersucht aber ein Facharzt für Pathologie das Gewebe. Lies mehr zu Untersuchungen beim Pathologen. Eine Gewebeuntersuchung spielt nicht nur in der Tumordiagnostik eine Rolle, sondern bringt auch Klarheit in vielerlei anderen Fragestellungen der Dermatologie, wie beispielsweise den Autoimmunerkrankungen. Zur Untersuchung entnimmt der Hautarzt die Gewebeveränderung und schickt diese sogenannte Probeexzision zur histologischen Untersuchung zum FA für Pathologie. Der Pathologe begutachtet die Probe unter dem Mikroskop und kann deren Aufbau, Struktur und Zellen analysieren. Außerdem können spezielle Färbe- und Untersuchungsmethoden der Mikroskopie-Präparate zum Einsatz kommen, nämlich die Histochemie und Immunhistochemie. Solche immunologischen Färbemethoden dienen dazu biochemische Prozesse und spezielle Bestandteile der Hautzellen und des Gewebes hervorzuheben. Damit können beispielsweise Ablagerungen bestimmter Eiweiße, Stoffwechselvorgänge oder Antikörper also Abwehrkörperchen farblich sichtbar gemacht werden. Auch die Verwendung von fluoreszierenden Farbstoffen und die Betrachtung unter einem speziellen Mikroskop, die Fluoreszenzmikroskopie, kann eingesetzt werden. Ebenso kommen molekularpathologische Untersuchungen in Betracht. Bei bestimmten Fragestellungen ist es für die Diagnostik und Therapie der Erkrankung wichtig, relevante Veränderungen des Erbguts (DNA, Desoxyribonukleinsäure) der Zellen zu erkennen. Untersuchungen des Erbguts von Zellen und Geweben finden zum Beispiel in der Tumor-Diagnostik und der Therapie-Auswahl oder zum Erregernachweis bei Infektionskrankheiten Anwendung.
  • Phlebologische Funktionsuntersuchungen: Geht es um die Abklärung von Erkrankungen des Venengefäßsystems, das unter der Haut liegt, kann der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten mithilfe verschiedener Methoden testen, wie das Blut in deinen Venen fließt und ob deine Venenklappen funktionieren. Die Phlebologie wird auch Venenheilkunde genannt. Ultraschall-Untersuchungen oder die farbkodierte Doppler-/Duplex-Sonografie, bei der der Blutfluss mithilfe von Ultraschallwellen in den Blutgefäßen hörbar und farblich sichtbar gemacht werden kann, kommen zum Einsatz.
  • Untersuchung mithilfe des Wood-Lichts: Die Wood-Lampe ist eine besondere Lampe, die mithilfe von Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung) bestimmter Wellenlänge arbeitet. Manche Krankheitserreger rufen Veränderungen der Haut hervor, die bei Beleuchtung mit der Wood-Lampe verschiedenfarbig fluoreszieren. Auch in der Diagnostik von Pigmentstörungen oder Tumoren kann das Wood-Licht angewendet werden.
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Diagnosekürzel

J17

J17 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Pneumonie (Lungenentzündung) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.
Unter J09 bis J18 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Grippe und Lungenentzündung (Pneumonie) eingeordnet. J17 steht für Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.

J17: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Pneumonie ist der Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können im Rahmen vieler anderer Infektionen auftreten.

J17.0 Pneumonie bei anderenorts klassifizierten bakteriellen Krankheiten

Inkl.: Pneumonie durch/bei Aktinomykose A42.0

Eine Aktinomykose ist eine Entzündung, die durch bakterielle Erreger aus der Gruppe der Aktinomyzeten hervorgerufen werden kann. Aktinomyzeten kommen unter anderem in der Mundflora des Menschen vor.

Pneumonie durch/bei Gonorrhoe A54.8

Tripper, auch Gonorrhoe oder Gonorrhö genannt, ist eine sexuell übertragbare Infektionserkrankung. Verursacher der Gonorrhoe sind bakterielle Erreger, sogenannte Gonokokken. Sie können hauptsächlich Schleimhäute der Harnwege und Geschlechtsorgane befallen, aber auch die Augenbindehaut, den Darm oder den Rachen.

Pneumonie durch/bei Keuchhusten A37

Keuchhusten (Pertussis) ist eine ansteckende Erkrankung, ausgelöst durch das Gift des Bakteriums Bordatella pertussis. Wissenswertes zur Keuchhusten-Impfung.

Pneumonie durch/bei Milzbrand A22.1

Milzbrand (Anthrax) ist eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung (Zoonose). Verursacht wird Milzbrand durch das Gift (Toxin) des Bakteriums Bacillus anthracis.

Pneumonie durch/bei Nokardiose A43.0

Eine Nokardiose wird durch verschiedene Bakterien der Gattung Nocardia ausgelöst und ruft besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem verschiedene Erkrankungen häufig mit Abszessen hervor. Abszesse sind abgekapselte Eiteransammlungen in verschiedenen Organen wie Gehirn, Lunge und Haut.

Pneumonie durch/bei Salmonelleninfektion A02.2

Salmonellen sind weltweit vorkommende Bakterien. Sie können Auslöser einer typischen Lebensmittelinfektion sein und Magen-Darm-Erkrankungen infolge des Verzehrs verunreinigter, nicht ausreichend erhitzter oder roher Lebensmittel hervorrufen.

Pneumonie durch/bei Tularämie A21.2

Eine Tularämie ist eine ansteckende Erkrankung bei frei lebenden Nagetieren und Hasen, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Die auch als Hasenpest bekannte Erkrankung kann auf den Menschen übertragen werden (Zoonose).

Pneumonie durch/bei Typhus abdominalis A01.0

Typhus abdominalis (Bauchtyphus) ist eine Erkrankung, die durch den bakteriellen Erreger Salmonella Typhi hervorgerufen wird. Durch Verzehr infizierter Lebensmittel oder Trinken von verschmutztem Wasser kann es zu hohem Fieber bis zu 40°C und Durchfällen kommen. Fieber richtig messen

J17.1 Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Viruskrankheiten

Inkl.: Pneumonie bei Masern B05.2

Masern sind eine sehr ansteckende, meldepflichtige Infektionserkrankung, ausgelöst durch das Masern-Virus.  Masern können zahlreiche Komplikationen nach sich ziehen, unter anderem eine Lungenentzündung (Pneumonie). Impf-Infos zu Masern.

Pneumonie bei Röteln B06.8

Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten und werden durch das Röteln-Virus (Rubella-Virus) ausgelöst.  Wann zur Röteln-Impfung?

Pneumonie bei Varizellen B01.2

Varizellen (Windpocken) sind eine sehr ansteckende Kinderkrankheit, die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst wird. Impf-Infos zu Windpocken.

Pneumonie bei Zytomegalie B25.0

Auslöser der Infektionskrankheit Zytomegalie ist das Zytomegalie-Virus (CMV). Besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Neugeborenen kann das Virus ein über die normale grippe-ähnliche CMV-Infektion hinausgehendes Krankheitsbild hervorrufen. Dies kann mit Beteiligung der Lunge in Form einer Lungenentzündung (Pneumonie) geschehen, mit Beteiligung der Leber oder des Auges. Sind die Augen betroffen, besteht die Gefahr der Erblindung durch eine Netzhautentzündung (Retinitis).

J17.2 Pneumonie bei Mykosen

 Mykose ist der Fachbegriff für Infektionen durch Pilze.

Inkl.: Pneumonie bei Aspergillose B44.0B44.1

Aspergillose ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden.

Pneumonie bei Histoplasmose B39

Der Erreger der sogenannten Histoplasmose (Retikuloendotheliale Zytomykose, Darling-Krankheit) ist Histoplasma capsulatum. Das ist ein Pilz, der im Erdreich vor allem im Bereich alter Hühnerställe, Fledermaushöhlen oder verrottender Bäume vorkommt und akute oder chronische Entzündungen der Lunge auslösen kann.

Pneumonie bei Kandidose B37.1

Kandidosen sind Infektionserkrankungen, die durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen werden können. Häufiger Erreger ist der auf der Haut und auf Schleimhäuten vorkommende Pilz Candida albicans. Ist dein Immunsystem geschwächt, können Candida-Pilze Erkrankungen wie eine Entzündung der Mundschleimhaut (Soor-Stomatitis, Mundsoor), Scheidenpilzinfektionen (Candida-Vulvovaginitis) oder Entzündungen der Nägel hervorrufen. Auch Entzündungen der Speiseröhre (Soorösophagitis), Entzündungen der Lunge (Pneumonie) oder Entzündungen anderer Organe sind möglich.

Pneumonie bei Kokzidioidomykose B38.0B38.2

Eine Kokzidioidomykose, auch Talfieber, Wüstenfieber oder Wüstenrheumatismus genannt, ist eine Pilzinfektion durch Coccidiodes immitis. Das Wüstenfiebertritt häufig in wüstenartigen Regionen auf, beispielsweise im nördlichen Mexiko, den Grenzregionen zu Mexiko, in Texas, Arizona, Bolivien, Argentinien oder Paraguay. Eine Kokzidioidomykose kann ohne Symptome verlaufen oder sich durch erhöhte Körpertemperatur, einer Entzündung der Atemwege und Abgeschlagenheit bemerkbar machen. Auch Erytheme (Hautrötungen infolge einer Mehrdurchblutung durch eine Gefäßerweiterung) können auftreten.

J17.3 Pneumonie bei parasitären Krankheiten

Parasitäre Erkrankungen oder Parasitosen werden durch andere Erreger als Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst. Erreger von Parasitosen können zum Beispiel Würmer oder Einzeller sein.

Inkl.: Pneumonie bei Askaridose B77.8

Eine Askaridose ist eine Erkrankung durch den Spulwurm Ascaris lumbricoides, der über kontaminierte Lebensmittel in den Dünndarm aufgenommen werden kann und über den Blutkreislauf auch in die Lunge gelangen kann.

Pneumonie bei Schistosomiasis B65

Die Schistosomiasis wird auch Bilharziose genannt und ist eine tropische Infektionskrankheit. Die im Süßwasser lebenden Larven von Saugwürmern der Gattung Pärchenegel (Schistosoma) sind Verursacher dieser Wurmerkrankung. Bei Kontakt mit befallenem Süßwasser dringen die Larven durch die Haut in den menschlichen Körper ein. Sie können juckende Hautentzündungen hervorrufen, aber auch Folgeschäden wie blutig-schleimige Durchfälle (Darm-Bilharziose), Leberzirrhose bis hin zum Leberversagen. Die Bilharziose kann auch Nieren, Blase, Nervensystem und Lunge schädigen.

Pneumonie bei Toxoplasmose B58.3

Die Toxoplasmose wird durch den Einzeller Toxoplasma gondii hervorgerufen. Er kann von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Bei Erstinfektionen mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft können Erreger über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das ungeborene Kind übertragen werden.

J17.8 Pneumonie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Inkl.: Pneumonie bei Ornithose A70

Als Ornithose oder Papageienkrankheit bezeichnet wird eine von Vögeln auf den Menschen übertragene Erkrankung der Lunge. Auslöser dafür ist das Bakterium Chlamydia psittaci.

Pneumonie bei Q-Fieber A78

Beim Q-Fieber (Query fever) handelt es sich um eine Erkrankung, die von infizierten Tieren (Rinder, Schafe, Ziegen, Vögel, Rehe, Füchse, Hunde, Katzen, Kaninchen, Fliegen, Läuse, Milben, Zecken) auf den Menschen übertragen werden kann. Auslöser des Q-Fiebers ist das Bakterium Coxiella burnetii. Neben der Lunge kann das Bakterium auch andere Organe wie die Leber (Hepatitis) oder den Herzmuskel (Myokarditis) befallen. Folgen können eine Pneumonie (Lungenentzündung), eine Hepatitis (Leberentzündung) oder eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) sein.

Pneumonie bei rheumatischem Fieber I00

Das rheumatische Fieber (Streptokokkenrheumatismus) ist eine Autoimmunreaktion, die nach einer bakteriellen Infektion mit Streptokokken auftreten kann. Dabei greifen die Abwehrkräfte körpereigene Zellen an und führen zu Entzündungen an Gelenken (Arthritis), Haut, Lunge (Pneumonie) und Herzklappen (Endokarditis). Insbesondere nach einer unzureichend therapierten Scharlach-Erkrankung oder einer Mandelentzündung durch Streptokokken (Streptokokken-Tonsillitis) kann es zum rheumatischen Fieber kommen.

Pneumonie bei Spirochäteninfektionen, anderenorts nicht klassifiziert A69.8

Spirochäten sind Bakterien. Zur Gruppe der Spirochäten gehört zum Beispiel auch Borrelia burgdorferi, der Erreger der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose. Lies mehr über Symptome von Borreliose sowie über Behandlung, Komplikationen und Heilungschancen.