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Diagnosekürzel

H13

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H13 für Affektionen, also Erkrankungen der Konjunktiva (Bindehaut) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Erkrankungen (Affektionen) der Bindehaut (Konjunktiva) zusammengefasst. H13 ist das Diagnosekürzel für Bindehauterkrankungen, die mit anderenorts eingeordneten Krankheiten oder Erregern zusammenhängen.

H13: Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktiva wird die Bindehaut deines Auges bezeichnet. Unter Affektionen der Bindehaut werden in der Medizin Erkrankungen oder Schädigungen bezeichnet, die die Bindehaut (mit)betreffen.

Weiteres zur Bindehaut findest du unter H11.

H13.0 Filarienbefall der Konjunktiva

Was die Konjunktiva ist, kannst du unter H13 nachlesen. Filarien gehören zu den Fadenwürmern und können beispielsweise über Mückenstiche verschiedener Mückenarten übertragen werden. Filarien können Erkrankungen wie Hauterkrankungen, Erkrankungen der Lymphwege oder die Flussblindheit auslösen. Zur Flussblindheit siehe H42.8. Auch ein Befall der Bindehaut mit Filarien ist möglich.

H13.1 Konjunktivitis bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten

Inkl.: Konjunktivitis durch Adenoviren, follikulär (akut) B30.1
Konjunktivitis durch Akanthamöben B60.1
Konjunktivitis bei Zoster B02.3
Konjunktivitis durch Chlamydien A74.0
Konjunktivitis, diphtherisch A36.8
Konjunktivitis durch Gonokokken A54.3
Konjunktivitis, hämorrhagisch, akut, epidemisch B30.3
Konjunktivitis durch Herpesviren (Herpes simplex) B00.5
Konjunktivitis durch Meningokokken A39.8
Konjunktivitis durch Newcastle-Disease-Virus B30.8

Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Konjunktiva, also der Bindehaut deines Auges. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

Eine Bindehautentzündung kann durch Adenoviren hervorgerufen werden. Adenoviren sind eine große Gruppe von Viren, die Erkrankungen wie grippale Infekte, Magen-Darm-Infekte oder Atemwegserkrankungen hervorrufen können. Verschiedene Typen der Adenoviren können auch das Auge betreffen. So können die Virus-Typen 3, 4 und 7 Auslöser der follikulären Konjunktivitis sein. Follikulär beschreibt hierbei die Entzündungsreaktion der Bindehaut. In der Bindehaut befinden sich sogenannte Lymphfollikel, also rundliche Ansammlungen von Abwehrzellen. Ist die Bindehaut mit Adenoviren infiziert, schwellen die Follikel an und es ergibt sich das Bild einer follikulären Konjunktivitis mit zahlreichen, kugeligen kleinsten Auswölbungen der Bindehaut.

Andere Virustypen der Adenoviren können außerdem Ursache der sogenannten Augengrippe sein. Was tun bei Augengrippe?

Eine Bindehautentzündung kann durch den Befall des Auges mit Akanthamöben hervorgerufen werden. Akanthamöben sind Einzeller, die weltweit verbreitet zum Beispiel im Erdboden vorkommen. Übertragungen dieser Einzeller (Protozoen) können beispielsweise über infizierte Kontaktlinsen oder durch kontaminiertes Wasser geschehen. Akanthamöben können zusätzlich eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges hervorrufen. Das wird als Keratitis bezeichnet.

Eine Bindehautentzündung kann außerdem durch das Zoster-Virus verursacht werden. Zoster oder auch Herpes zoster ist der medizinische Fachausdruck für Gürtelrose. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Gürtelrose. Wissenswertes zur Impfung gegen die Gürtelrose liest du in unserem Medizin-Dolmetscher zu Impfungen unter Gürtelrose-Impfung.

Chlamydien können ebenfalls für eine Bindehautentzündung verantwortlich sein. Chlamydien sind eine Gruppe von Bakterien, die verschiedene Erkrankungen hervorrufen können. Weit verbreitet ist das Bakterium Chlamydia trachomatis, das in verschiedene Typen eingeteilt werden kann.

  • Chlamydia trachomatis Typ D-K zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern und sind außerdem Auslöser der sogenannten Schwimmbadkonjunktivitis, auch Paratrachom genannt. Diese Bindehautentzündung wird häufig okulogenital beim Geschlechtsverkehr, das bedeutet aus dem Urogenitaltrakt auf das Auge übertragen. Neugeborene können sich während der Geburt im Geburtskanal der Mutter anstecken. Selten können die Bakterien über die gemeinsame Nutzung eines Schwimmbades übertragen werden.
  • Das sogenannte Trachom oder ägyptische Körnerkrankheit bezeichnet eine Bindehautentzündung durch Chlamydia trachomatis der Serogruppe A – C. Das Trachom verläuft häufig schwerwiegend und kann durch Narbenbildung zu Blindheit führen. Übertragen wird die Infektion direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über Gegenstände oder Fliegen. Das Trachom ist in Deutschland sehr selten, jedoch weltweit eine sehr häufige Ursache für Erblindung.

Bei einer diphtherischen Konjunktivitis bedeutet diphtherisch durch die Diphtherie bedingt. Lies mehr zur Diphtherie in unserem Artikel zur Diphtherie-Impfung.

Eine Konjunktivitis kann unter anderem auch durch Gonokokken verursacht werden. Gonokokken ist ein anderer Name für das Bakterium Neisseria gonorrhoe, den Erreger der Geschlechtskrankheit Tripper. Über Schmierinfektionen oder beim Geschlechtsverkehr kann das Bakterium übertragen werden, ebenso während der Geburt auf das Neugeborene.

Bei einer hämorrhagischen Konjunktivitis bedeutet hämorrhagisch so viel wie blutig oder blutend. Als epidemische Konjunktivitis wird häufig die sogenannte Augengrippe, die Keratoconjunctivitis epidemica bezeichnet. Hilfe bei Augengrippe.

Verursacher der Bindehautentzündung können Herpesviren sein. Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen hervorrufen können. Zur Gruppe der Herpesviren gehören auch die Herpes simplex-Viren. Lies unter dem Diagnosekürzel ICD-10 B00 mehr zu Erkrankungen durch Herpesviren. Eine häufige Erkrankung durch Herpes simplex-Viren ist der Lippenherpes. Hilfe bei Lippenbläschen

Meningokokken, auch Neisseria meningitidis, sind Bakterien, die unter anderem Auslöser der Hirnhautentzündung (Meningitis) sind.  Infos zu Ursachen und Therapien der Meningitis. Durch Tröpfcheninfektionen beispielsweise beim Niesen, Husten oder Sprechen können Meningokokken aus dem Nasen-Rachenraum ansteckender Personen übertragen werden. Meningokokken können nicht nur eine Hirnhautentzündung, sondern auch eine Bindehautentzündung hervorrufen. Hilfe bei Bindehautentzündung.

Gegen einige Arten der Meningokokken kannst du dich impfen lassen. Lies mehr zur Impfung gegen Meningokokken.

Die Newcastle-Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung durch das sogenannte Newcastle-Disease-Virus. Das Virus befällt vorrangig Geflügel wie Hühner oder Gänse und löst bei ihnen die sogenannte Newcastle-Krankheit aus, die atypische Geflügelpest. Sehr selten kann das Virus von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen werden und eine Bindehautentzündung hervorrufen. Lies mehr zu Ursachen und Vorbeugung von Bindehautentzündung.

H13.2 Konjunktivitis bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktivitis wird eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges bezeichnet. Tritt die Bindehautentzündung im Rahmen von anderen Erkrankungen auf, kann dein Arzt sie hier einordnen.

H13.3 Okuläres Pemphigoid

Okulär bedeutet das Auge betreffend. Das okuläre Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führt. Hierbei richten sich Abwehrmechanismen des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen. Infolge der chronischen Entzündung bilden sich Vernarbungen der Bindehaut (Konjunktiva). Auch die Hornhaut (Cornea) kann im Verlauf der Erkrankung geschädigt werden. Durch die fortschreitende Vernarbung und Schrumpfung der Bindehaut und Hornhaut leidet die Bewegungsfähigkeit des Auges. Im Endstadium kann der Augapfel nicht mehr entlang der Bindehaut gleiten, der Augapfel ist bewegungsunfähig. Zusätzlich dazu können Narben das Sehvermögen beeinträchtigen und schlimmstenfalls bis zu Erblindung führen.

H13.8 Sonstige Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Lies unter H13 nach, was Affektionen der Konjunktiva sind.

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Diagnosekürzel

B02

B02 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Zoster, auch Herpes zoster und Gürtelrose genannt.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die sich durch Haut- und Schleimhautverletzungen zeigen. B02 bedeutet Zoster (Herpes zoster, Gürtelrose).

B02: Zoster

Inkl.: Gürtelrose (Herpes zoster)

Zoster, Herpes zoster oder Gürtelrose sind Bezeichnungen für eine Erkrankung, die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst werden. Das Virus wird auch Humanes Herpesvirus 3 (HHV-3) genannt und zählt zur Gruppe der Herpesviren.

Herpes zoster ist eine Erkrankung, die sehr spät nach der Ansteckung mit den Varicella-zoster-Viren (VZV-Viren) auftreten kann. Bei der Ansteckung (Primärinfektion) erkrankst du zunächst an den Windpocken (Varizellen).

Lies mehr zu Behandlung, Komplikationen und Vorbeugung von Windpocken sowie zur Windpocken-Impfung.

Jahre später, zum Beispiel in stressigen Lebensphasen oder bei einer Abwehrschwäche, können die VZV-Viren reaktiviert werden. Grund dafür ist eine besondere Eigenschaft der Herpesviren: Sie können nach einer Ansteckung im Körper, genauer in deinen Nervenzellen verweilen und später reaktiviert werden. Bei der Reaktivierung lösen die Viren keine Windpocken, sondern eine Gürtelrose (Herpes zoster) aus.

Herpes zoster geht mit einem Bläschen-bildenden Hautausschlag im Versorgungsgebiet eines Nervens einher. Lies mehr zu Entstehung und Therapie einer Gürtelrose.  Wissenswertes zur Gürtelrose-Impfung.

B02.0 Zoster-Enzephalitis

Inkl.: Zoster-Meningoenzephalitis

Enzephalitis, ICD-10 G05.1, bedeutet Entzündung des Gehirns. Eine Meningoenzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon) und der Hirnhäute (Meningen).

Seltener können diese Komplikationen im Rahmen der Gürtelrose (Zoster) auftreten. Mehr zur Gürtelrose unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B02. Ursachen, Diagnose und Therapie der Gürtelrose.

B02.1 Zoster-Meningitis

Eine Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Die Zoster-Meningitis ist eine seltene Komplikation der Herpes zoster-Infektion. Infos zu Herpes zoster findest du unter B02. Wissenswertes zu Ursachen, Diagnose und Therapie einer Meningitis.

B02.2 Zoster mit Beteiligung anderer Abschnitte des Nervensystems

Inkl.: Entzündung des Ganglion geniculi, ICD-10 G53.0, nach Zoster
Polyneuropathie, ICD-10 G63.0, nach Zoster
Trigeminusneuralgie, ICD-10 G53.0, nach Zoster

Was ein Zoster ist, findest du unter B02.

Das Ganglion geniculi oder Ganglion geniculatum ist ein Nervenknoten des Gesichtsnerven (Nervus facialis), das im Schläfenbein (Os temporale) deines Schädels liegt.

Polyneuropathie ist ein Überbegriff für diverse Nerven-Erkrankungen, der periphere Nerven. Das sind außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegende Nerven. Polyneuropathien gehen oft mit Missempfindungen einher, zum Beispiel dem Gefühl der brennenden Haut oder des Ameisenlaufens auf der Haut.

Eine Trigeminusneuralgie ist ein Gesichtsnervenschmerz, der im Versorgungsgebiet des Trigeminus-Nervs (Nervus trigeminus), des fünften Hirnnerven, auftritt. Die Trigeminusneuralgie wird auch Tic douloureux genannt, da der plötzlich einschießende Schmerz (Dolor) häufig zum Grimasse schneiden und schmerzbedingten Verziehen des Gesichts führt.

B02.3 Zoster ophthalmicus

Inkl.: Blepharitis, ICD-10 H03.1, durch Zoster
Iridozyklitis, ICD-10 H22.0, durch Zoster
Iritis, ICD-10 H22.0, durch Zoster
Keratitis, ICD-10 H19.2, durch Zoster
Keratokonjunktivitis, ICD-10 H19.2, durch Zoster
Konjunktivitis, ICD-10 H13.1, durch Zoster
Skleritis, ICD-10 H19.0, durch Zoster

Zoster ophthalmicus ist eine Gürtelrose, die sich im Bereich des Auges ausbreitet. Mehr zur Gürtelrose unter B02. Ursachen, Diagnose und Therapie der Gürtelrose.

Beim Zoster ophthalmicus ist der fünfte Hirnnerv, der Nervus trigeminus durch die Viren betroffen. Dabei treten Bläschen im Bereich des Auges auf. Begleitend kann es zur Entzündung bestimmter Augenanteile kommen.

Eine Blepharitis ist eine Lidrandentzündung. Eine Iridozyklitis ist eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers (Corpus ziliare). Eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) wird Iritis genannt. Ist die Hornhaut von der Entzündung betroffen, wird das Keratitis genannt. Eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) heißt Konjunktivitis. Die Kombination aus Keratitis und Konjunktivitis ist eine Keratokonjunktivitis, also eine Entzündung der Horn- und Bindehaut. Bei einer Skleritis betrifft die Entzündung die Lederhaut des Auges (Sklera).

B02.7 Zoster generalisatus

Was sich hinter Zoster verbirgt, kannst du unter B02 nachlesen.

Unter Zoster generalisatus wird eine Gürtelrose verstanden, die nicht nur einen Nerven betrifft, sondern (nahezu) den gesamten Körper. Die typischen Bläschen sind dabei nicht nur im Versorgungsgebiet eines Nervs zu finden, sondern breiten sich Versorgungsgebiet-übergreifend aus. Hilfe bei Gürtelrose.

B02.8 Zoster mit sonstigen Komplikationen

Inkl.: Otitis externa, ICD-10 H62.1, bei Zoster

Was ist Herpes zoster? Lies dazu B02.

Eine Otitis externa ist eine Entzündung des äußeren Ohres beziehungsweise äußeren Gehörgangs.

B02.9 Zoster ohne Komplikation

Inkl.: Zoster o. n. A.

Worum es sich beim Zoster handelt, erfährst du unter B02.

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Impfungen

Gürtelrose-Impfung

Das Varicella-zoster-Virus kann Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose (Herpes zoster) auslösen.
Das Varicella-zoster-Virus (VZV) löst als Erstinfektion Windpocken aus und verbleibt dann im Körper. Unter besonderen Bedingungen kann sich Jahre später eine Gürtelrose entwickeln.

Gürtelrose: Was ist das?

Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, wird durch das Varicella-zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Das Varicella-zoster-Virus kommt weltweit nur beim Menschen vor. Es gehört zur Gruppe der Herpes-Viren und wird auch als Humanes Herpes-Virus 3 (HHV-3) bezeichnet.

Herpes-Viren wie das Varicella-zoster-Virus besitzen eine besondere Fähigkeit. Nach einer ersten Infektion (Primärinfektion) kann das Virus in deinem Körper verweilen (persistieren) ohne Beschwerden auszulösen. Später, manchmal Jahrzehnte nach der Erstinfektion, kann das Varicella-zoster-Virus reaktiviert werden und Beschwerden verursachen.

Bei der Primärinfektion mit dem Varicella-zoster-Virus bekommst du die typische Kinderkrankheit Windpocken (Varizellen, Zoster). Nach Ausheilung der Erstinfektion leben die Varizellen-Viren stumm in deinen Nervenzellen weiter. Im Falle einer Abwehrschwäche, im Alter oder einfach spontan bei Kindern, Jugendlichen und gesunden Erwachsenen können die Zoster-Viren reaktiviert werden. Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist dann das Krankheitsbild, was bei einer Reaktivierung deiner schlummernden Varicella-zoster-Viren entsteht.

Bei der Gürtelrose treten einseitig gruppierte Bläschen genau im Versorgungsgebiet (Dermatom) eines Nervenastes auf. Herpes zoster tritt quasi niemals gleichzeitig auf zwei Körperhälften auf. Durch den Befall des Nervs (akute Neuritis) kann es zu starken Schmerzen kommen. Auch nach Abheilen der Bläschen ist es möglich, dass du weiterhin Schmerzen im Gebiet des Nervs verspürst, obwohl gar keine Bläschen mehr sichtbar sind. Diese postherpetische Neuralgie oder Postzosterneuralgie kann lange Zeit anhalten und zum Teil auch lebenslang Probleme bereiten.

Im Vergleich zu den hochansteckenden Windpocken ist Gürtelrose (Herpes zoster) weniger ansteckend. Lediglich der direkte Kontakt zu den Viren, die in der Bläschen-Flüssigkeit enthalten sind, kann infektiös sein.

Ab Auftreten des Ausschlags bis zum Zeitpunkt, an dem die Bläschen verkrustet sind, kannst du andere mit den Varicella-zoster-Viren anstecken. In der Regel beträgt die Zeitspanne der Ansteckungsfähigkeit fünf bis sieben Tage.

Weitere Infos zu Ursache, Diagnostik und Behandlung von Gürtelrose.

Gürtelrose-Impfung: Welche Arten gibt es?

Eine aktive Schutzimpfung gegen die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöste Gürtelrose und deren Folgen wird seit Dezember 2018 für bestimmte Personengruppen vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen.

Aktive Herpes-zoster-Impfung

Die aktive Immunisierung gegen Herpes zoster wird mit einem Totimpfstoff, dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff (HZ/su) durchgeführt. Der Impfstoff enthält unter anderem ein Oberflächen-Zuckereiweiß des Varicella-zoster-Virus, welches an einen Wirkverstärker gekoppelt ist. Dein Immunsystem kann so die Oberfläche des Virus kennenlernen und das Virus als Eindringling identifizieren. Auf diese Weise können Abwehrkräfte gegen das Virus ausgebildet werden, die dich vor dem Varicella-zoster-Virus schützen können.

Aktive Herpes-zoster-Impfung: Wann impfen?

Zum Schutz vor der Gürtelrose (Herpes zoster) und deren Folgen, insbesondere der postherpetischen Neuralgie (Schmerzen im Gebiet des befallenen Nerven) wird eine aktive Impfung für alle Personen ab 60 Jahren mit dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff (HZ/su) empfohlen. Im Abstand von zwei bis sechs Monaten werden zwei Impfstoffdosen mit einem Pieks in den Muskel verabreicht.

Personen ab 50 Jahren sollten mit dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff (HZ/su) geimpft werden, wenn sie aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Gürtelrose haben (Indikationsimpfung). Was sind Indikationsimpfungen?

Risikogruppen für das Auftreten von Gürtelrose sind zum Beispiel:

  • Personen mit angeborener Abwehrschwäche.
  • Personen unter der Therapie mit immunsupprimierenden, also das Immunsystem-unterdrückenden, Medikamenten.
  • Personen mit HIV.
  • Personen mit chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Asthma bronchiale, chronischen Nierenerkrankungen.

Ob eine Herpes-zoster-Impfung für dich ratsam ist, fragst du am besten bei deinem Arzt nach.

Auch wenn du schon einmal eine Gürtelrose hattest, kannst du dich zum Schutz vor einem erneuten Ausbruch noch impfen lassen.

Herpes-zoster-Impfung: Wann nicht impfen?

Die Herpes-zoster-Impfung sollte nicht verabreicht werden, wenn du allergisch auf Inhaltsstoffe der Gürtelrose-Impfung reagierst. Auch eine akute, schwere Erkrankung mit Fieber über 38.5 °C ist ein Grund die Impfung nicht durchzuführen. In dem Falle kannst du die Impfung aber nach deiner Genesung nachholen.

Leichter Husten, Schnupfen oder Unwohlsein sind kein Grund eine Zoster-Impfung nicht wahrzunehmen.

Herpes-zoster-Impfung: Wann auffrischen?

Eine Aussage darüber, ob eine Auffrischimpfung der Gürtelrose-Impfung notwendig ist und wann dafür der optimale Zeitraum nach Abschluss der Grundimmunisierung sein kann, ist nach derzeitiger Studienlage schwierig. Hierfür müssen laut Robert Koch-Institut die Ergebnisse aus Langzeitbeobachtungen zur Dauer des Impfschutzes abgewartet werden. Stand: Januar 2019.

Welche Nebenwirkungen können bei der Herpes-zoster-Impfung auftreten?

Bei der Gürtelrose-Impfung kann es zu üblichen Impfreaktionen kommen. Dazu zählen:

  • Unwohlsein, allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Leichtes Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?
  • Übelkeit, Magen-Darm-Probleme.
  • Schwellung, Schmerz und Rötung an der Einstichstelle.
  • Allergische Reaktionen sind in seltenen Fällen möglich.