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Hk: Hämatokrit

Hk ist bei Blutwerten die Abkürzung für Hämatokrit.
Der Anteil von Hämatokrit, also dem Verhältnis von festen zu flüssigen Blutbestandteilen, wird unter anderem durch die Anzahl deiner Blutzellen und deine Flüssigkeitsaufnahme bestimmt.

Was bedeutet Hk?

Der Blutwert Hk ist die Abkürzung für Hämatokrit. Weitere Abkürzungen für Hämatokrit lauten: HKT und HCT. Der Hämatoktit-Wert beschreibt das Verhältnis von festen zellulären Blutbestandteilen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) zu flüssigen Blutbestandteilen (Blutplasma). Erythrozyten (rote Blutkörperchen) machen den größten Anteil aller Blutzellen aus. Daher wird der Hämatokrit-Wert oft auch als Anteil der roten Blutkörperchen am Volumen des Blutes bezeichnet.

Vereinfacht gesagt: Hämatokrit ist ein Maß dafür, wie zähflüssig dein Blut ist. Je höher der Hämatokrit-Wert, desto mehr Blutzellen sind in deinem Blut vorhanden und desto dickflüssiger ist es.

Wann wird Hämatokrit gemessen?

Deinen Hk-Wert misst das Labor im Rahmen eines kleinen Blutbildes. Werte vom kleinen Blutbild.

Der Hämatokrit-Wert liefert deinem Arzt erste Hinweise auf die Beschaffenheit deines Blutes (zu dick oder zu dünnflüssig) und auf den Flüssigkeitshaushalt in deinem Körper.

Der Blutwert Hk wird für die Berechnung der Erythrozytenindizes MCV und MCHC benötigt. Was sind Erythrozytenindizes?

Verschiebt sich das Verhältnis von festen zu flüssigen Blutbestandteilen dauerhaft, erhält dein Arzt dadurch Hinweise auf mögliche Erkrankungen wie beispielsweise eine Anämie (Blutarmut) oder eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie).

Normalwert für Hämatokrit

Die Normalwerte für Hämatokrit sind für Männer und Frauen unterschiedlich. Der Hämatokrit-Wert wird als Anteil des Zellvolumens am Blutvolumen in Prozent (%) angegeben.

Die Normalwerte für Hämatokrit sind für Erwachsene:

Frauen: 37-47%
Männer: 40-54%

Bei Kindern schwankt der Hämatokrit je nach Alter (siehe Tabelle):

Alter

Männlich

Weiblich

Bis 2 Wochen

39,8-53,6

39,6-57,2

3-4 Wochen

30,5-45,0

32,0-44,5

1 Monat

26,8-37,5

27,7-35,1

2-5 Monate

26,8-37,2

29,5-37,1

6-24 Monate

30,8-37,8

30,9-37,9

2-5 Jahre

30,8-37,7

31,2-37,8

6-11 Jahre

32,2-39,8

32,4-39,5

12-15 Jahre

33,9-43,5

33,4-40,4

Ab 16 Jahre

40,0-49,5

36,6-44,0

Wenn dein Hk-Wert von den hier genannten Normalwerten abweicht, mach dir keine Sorgen. Dies kann zum Beispiel an unterschiedlichen Analysegeräten in verschiedenen Laboren liegen oder an tageszeitlichen und saisonalen Schwankungen deiner jeweiligen Verfassung. Lass dir deine Laborwerte bitte immer von deinem Arzt erklären.

Hämatokrit zu hoch?

Der Hämatokritwert steigt bei sinkendem Flüssigkeitsanteil. Zum Flüssigkeitsverlust kann es durch starkes Schwitzen kommen. Auch bei Durchfallerkrankungen verliert dein Körper viel Flüssigkeit. Füllst du Wasser und die verloren gegangenen Salze (Elektrolyte) nach, normalisiert sich der Hämatokrit-Wert in der Regel bald wieder.

Zu einem Zuviel an roten Blutkörperchen und damit zu einem hohen Hämatokrit-Wert kann es bei einer Polyglobulie kommen. Das ist der medizinische Fachausdruck für eine Blutverdickung, die infolge einer überschießenden Bildung roter Blutkörperchen entsteht. Bei einer primären Polyglobulie geschieht das im Rahmen einer Erkrankung namens Polyzythämie. Bei einer Polyzythämie vermehren sich die Blutstammzellen in deinem Knochenmark zwar unkontrolliert, aber langsam. Im Unterschied zur sekundären Polyglobulie sind die Blutwerte für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Thrombozyten (Blutplättchen) bei der Polyzythämie ebenfalls erhöht. Normalwerte für Leukozyten.

Bei der sekundären Polyglobulie kommt es zur vermehrten Bildung der Erythrozyten als Folge einer anderen Krankheit.

Mögliche Symptome einer Polyglobulie sind:

Diese Symptome sind allerdings sehr allgemeine Beschwerden, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn sich diese Symptome zeigen, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass dein Hk-Wert zu hoch ist.

Zu große Menge an roten Blutkörperchen lassen dein Blut zähflüssiger werden. Das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen (Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel) erhöht sich dadurch.

Die häufigsten Ursachen für eine erhöhte Anzahl an roten Blutkörperchen und damit für einen erhöhten Hämatokrit-Wert sind:

  • Rauchen
  • Lungen- und Herzerkrankungen

Das alles löst einen Sauerstoffmangel im Gewebe aus. Dein Körper versucht diesen Mangel dadurch auszugleichen, dass er mehr rote Blutkörperchen bildet.

Hämatokrit zu niedrig?

Ist dein Hämatokrit aufgrund einer Anämie zu niedrig, wird dein Arzt die Ursachen der Blutarmut behandeln. Diese gilt es mit weiteren Untersuchungen herauszufinden.

Grunderkrankungen, die zu einer Überwässerung deines Körpers und damit zu erniedrigtem Hämatokrit führen können, sind zum Beispiel Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Nierenschwäche oder Schilddrüsenunterfunktion.

Aber auch übertriebenes Trinken von Wasser kann zu einem erniedrigten Hämatokrit infolge von Überwässerung führen. Reduzierst du deine Trinkmenge wieder auf ein normales Maß (1,5 Liter pro Tag), steigt dein Hämatokrit in der Regel nach einiger Zeit wieder von selbst an und normalisiert sich. Sprich mit deinem Arzt, wie viel Flüssigkeit für dich am besten ist.

Was kannst du bei abweichenden Hk-Werten selbst tun?

Das Verhältnis von festen zu flüssigen Bestanteilen in deinem Blut wird nicht nur durch die Anzahl der Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) bestimmt. Auch die Flüssigkeitsaufname spielt dabei eine Rolle. Trinkst du über einen längeren Zeitraum zu wenig, kann das deinen Hk-Wert ansteigen lassen. Doch Vorsicht: Übertreibst du es mit der Flüssigkeitszufuhr und trinkst ständig maßlos viel Wasser, können eine Überwässerung und ein zu niedriger Hämatokrit die Folge sein. Daher: Sprich mit deinem Arzt über deine Laborwerte und darüber, wie du deinen Hämatokrit-Wert verbessern kannst.

Dein Arzt wird deine Hk-Werte bei Auffälligkeiten engmaschig kontrollieren, gegebenenfalls weitere Untersuchungen anordnen und zusammen mit dir bestehende Grunderkrankungen behandeln. Wenn ihr gut zusammenarbeitet, ist das bereits der erste Schritt zur Normalisierung deiner Hk-Werte.

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Hb: Hämoglobin

Hb ist bei Blutwerten die Abkürzung für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin.
Hämoglobin kann im Blut und im Urin gemessen werden, wenn der Verdacht auf eine Anämie (Blutarmut), eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie) oder eine Blutzellzerstörung (Hämolyse) besteht.

Was bedeutet Hb?

Hb ist bei Blutwerten die Abkürzung für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Er besteht aus Häm, dem eisenhaltigen Farbstoff und Globin, bandähnlichen Proteinketten. Hämoglobin ist der Hauptbestandteil deiner roten Blutkörperchen, den Erythrozyten.

Hämoglobin bindet Sauerstoff und Kohlendioxid und sorgt für den Transport und Austausch dieser Gase zwischen Lunge und Gewebe.
Ist statt Sauerstoff Zucker an das Hämoglobin gebunden, nennt sich das Hämoglobin Glykohämoglobin. Dafür steht der Laborwert HbA1c. Er zeigt den Anteil des Hämoglobins an, das in den letzten vier bis sechs Wochen verzuckert ist. Der HbA1c-Wert informiert deinen Arzt also über deinen Zuckerstoffwechsel und dient zur Entdeckung eines Diabetes und zur Verlaufskontrolle einer Diabetes-Behandlung. Normalwerte HbA1c

Beim Neugeborenen hat das Hämoglobin eine etwas andere Zusammensetzung und nennt sich fetales Hämoglobin, kurz HbF.

CO-Hb ist die Bezeichnung für Hämoglobin, das mit Kohlenmonoxid statt mit Sauerstoff beladen ist. Diese Hämoglobinform kommt bei Rauchern verstärkt vor.

Wann wird der Hb-Wert bestimmt?

Dein Hb-Wert kann deinem Arzt Hinweise auf eine Blutarmut (Anämie) geben. Außerdem auf eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie) oder eine Blutzellzerstörung (Hämolyse). Der Hämoglobin-Wert wird im Rahmen eines kleinen Blutbildes bestimmt. Was ist ein kleines Blutbild?

Der Hb-Wert ist außerdem für die Berechnung der Erythrozytenindizes MCH (Hämoglobinmenge in einem Erythrozyt) und MCHC (Hämoglobinanteil bezogen auf die gesamte Masse der roten Blutkörperchen) wichtig. Die Erythrozytenindizes können dabei helfen, die Anämieform genauer einzugrenzen. Lies weitere Infos zum Normalwert für MCH und zum Blutwert MCHC.

Zeigen sich im Blut von Erwachsenen erhöhte Werte für das fetale Hämoglobin HbF können Thalassämien die Ursache sein. Das sind genetisch bedingte Hämoglobinkrankheiten.

Zur Diabeteskontrolle und zur Feststellung von Diabetes zählt der HbA1c-Wert. Erhalte weitere Infos zum Blutzuckergedächtnis HbA1c und erfahre, welche Werte für HbA1c bei der Diabetes-Therapie angestrebt werden sollten: HbA1c-Wert bei Diabetes.

Der Anteil von CO-Hb, also mit Kohlenmonoxid beladenes Hämoglobin, unterscheidet sich bei Rauchern und Nicht-Rauchern. Das Carboxyhämoglobin ist ein Maß für eine Kohlenmonoxidvergiftung und gibt an, um wie viel Prozent die Sauerstoff-Transportfähigkeit im Blut eingeschränkt ist.

Hämoglobin kann auch im Urin vorkommen und gemessen werden. Nämlich dann, wenn viele rote Blutkörperchen zerstört wurden/werden. Mediziner bezeichnen das als Hämolyse.

Hämoglobin-Normalwerte

Die Hb-Normalwerte (Referenzwerte) sind für Männer und Frauen unterschiedlich, für Kinder schwanken sie je nach Alter. Gemessen wird der Hb-Wert in Gramm pro 100 Milliliter, also Gramm pro Deziliter (g/dl):

Frauen: 12-16 g/dl
Männer: 14-18 g/dl

Für Hämoglobin-F ist der Normalwert abhängig vom Alter. Der Anteil an Hämoglobin-F am Gesamthämoglobingehalt wird in Prozent angegeben und beträgt für Gesunde:

Erwachsene und Kinder, älter als 2 Jahre: <<0,5%
Kinder1-2 Jahre: 0,4-1%
Neugeborene: 60-85%

Der HbA1c-Wert stellt den Anteil des verzuckerten Hämoglobins am Gesamthämoglobingehalt im Blut dar. Daher wird der HbA1c-Wert in Prozent (%) angegeben. Der HbA1c-Normalwert ist für gesunde Frauen und Männer gleich und beträgt ca. 4,4  – 6,0%. Für Diabetiker gelten sogenannte HbA1c-Zielwerte.

Der Normalwert für CO-Hb gibt den prozentualen Anteil des mit Kohlenmonoxid beladenen Hämoglobins am Gesamthämoglobingehalt an. Der Normalwert für CO-Hb liegt für Nichtrauchern bei 0,4-1,6%. Bei Rauchern bei ca. 3-10%.

Deine Hb-Werte weichen von den hier genannten Normalwerten ab? Das ist zunächst einmal kein Grund zur Sorge. Je nach Labor und verwendeten Messgeräten werden andere Normalwerte für Hb angegeben. Sprich bitte mit deinem Arzt über deine Laborwerte.

Hämoglobin zu hoch?

Der erhöhte Hämoglobinwert allein verursacht keine Symptome. Auftretende Beschwerden richten sich nach der Grunderkrankung. Liegt ein Sauerstoffmangel in deinen Körperzellen vor, versucht dein Körper den Sauerstofftransport im Blut zu verbessern und bildet im Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen. Da Hämoglobin der Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen ist, nimmt dann auch der Hämoglobin-Wert zu. Zum Sauerstoffmangel kann es kommen, wenn du dich in großen Höhen aufhältst oder gar dort lebst.

Auch Rauchen verschlechtert die Sauerstoffversorgung. Dann versucht dein Körper ebenfalls den Sauerstoffmangel mit einer vermehrten Bildung roter Blutkörperchen auszugleichen. Der Hämoglobinwert steigt.

Bestimmte Erkrankungen können ebenfalls zu einer schlechten Sauerstoffversorgung deines Körpers führen. Dazu zählen zum Beispiel chronische Herz- und Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Asthma bronchiale, angeborene Herzfehler, Herzinsuffizienz (Herzschwäche).

Eine Bluteindickung bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme oder vermehrter Flüssigkeitsausscheidung bei Durchfall (Diarrhoe) können den Hämoglobin-Wert ebenfalls erhöhen.

Produziert das Knochenmark im Rahmen der seltenen Blut-Krebserkrankung Polycythaemia vera zu viele rote Blutkörperchen, erhöht sich der Hb-Wert ebenfalls.

Ein einzelner erhöhter HbA1c-Wert heißt nicht automatisch, dass du an Diabetes erkrankt bist. Und für Diabetiker bedeutet ein einzelner erhöhter HbA1c-Wert nicht, dass sie ihren Blutzucker dauerhaft nicht im Griff haben. Sprich mit deinem Arzt über mögliche Gründe und entscheidet zusammen, was zu tun ist. Lies mehr über den HbA1c-Wert und erfahre, wann der HbA1c-Wert zu hoch sein kann.

Zum Nachweis einer Kohlenmonoxid-Vergiftung dient der CO-Hb-Wert. Lebensgefahr besteht bei CO-Hb-Werten ab 50% und mehr. Raucher können CO-Hb-Werte bis zu 10% erreichen.

Hämoglobin zu niedrig?

Ist dein Hb-Wert zu niedrig und dein Körper wird demzufolge mit weniger Sauerstoff versorgt, können folgende Beschwerden auftreten:

Diese Symptome sind jedoch sehr allgemeine Beschwerden, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn sich die genannten Symptome zeigen, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass dein Hb-Wert zu niedrig ist.

Ein erniedrigter Hämoglobin-Wert kommt vor, wenn zu wenig Hämoglobin gebildet wird oder wenn du viel Blut verlierst und damit auch viele rote Blutkörperchen. Die Ursachen für eine Blutarmut (Anämie) sind vielfältig. Häufig besteht ein Eisenmangel. Lies mehr zur Eisenverwertung im Körper und zum Normalwert für Eisen.

Eine Eisenmangelanämie entsteht, wenn die Eisenzufuhr bzw. die Aufnahme des Eisens in deinem Darm nicht ausreichend ist. Aufgrund des Eisenmangels können keine entsprechenden Hämoglobinmengen gebildet werden. Auch wenn aufgrund von starken Blutverlusten sehr viel Blut und damit auch Eisen verloren geht, können eine Eisenmangelanämie und damit niedrige Hämoglobin-Werte entstehen.

Folsäure-Mangel und Vitamin-B-12-Mangel können außerdem Gründe für erniedrigte Hämoglobinwerte sein. Auch Nierenerkrankungen und Bluterkrankungen können als Ursachen für niedrige Hämoglobin-Werte infrage kommen.

Um die Auslöser für deine niedrigen Hb-Werte und die Art der Anämie zu finden, schaut sich dein Arzt auch die Blutwerte für das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) an und für das mittlere korpuskuläre Volumen (MCV). Normalwerte MCH und Normalwerte MCV.

Erniedrigte Werte für Co-Hb haben keine klinische Bedeutung. Was bedeutet es, wenn dein HbA1c-Wert zu niedrig ist?

Was tun bei zu hohen oder zu niedrigen Hb-Werten?

Sind deine Hämoglobinwerte zu hoch oder zu niedrig, wird dein Arzt die Werte engmaschig kontrollieren, weitere Untersuchungen anordnen und bestehende Grunderkrankungen behandeln. Wenn du ihn dabei unterstützt und ihr zusammenarbeitet, sind schon die ersten Schritte zur Normalisierung der Hb-Werte getan.

Wird der erhöhte Hämoglobin-Wert durch einen Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) verursacht, solltest du genug trinken und eventuell auf Elektrolyt-Präparate aus der Apotheke zurück greifen. Frag deinen Arzt um Rat und experimentiere nicht auf eigene Faust mit deinem Körper.

Ist dein Lebensstil (Rauchen) für deine veränderten Hämoglobin-Werte und CO-Hb-Werte verantwortlich, solltest du versuchen darauf zu verzichten. Auch hierbei unterstützt dich dein Arzt gerne.

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Laborwerte

RDW: red cell distribution width

RDW ist bei Laborwerten die Abkürzung für red cell distribution width, also Erythrozytenverteilungsbreite.
Der Blutwert RDW gibt die Erythrozytenverteilungsbreite an. Das bedeutet das mehr oder weniger starke Vorkommen unterschiedlichster Zellgrößen deiner roten Blutkörperchen.

Was bedeutet RDW?

RDW steht für red cell distribution width. Das ist die englische Bezeichnung für die Verteilung beziehungsweise die Streuung der Größen aller Erythrozyten in deinem Blut. Diese Erythrozytenverteilungsbreite (EVB) wird oft auch als EVB-Wert bezeichnet. Sind zu viele deiner roten Blutkörperchen zu klein (mikrozytär) oder zu groß (makrozytär), sprechen Mediziner von einer Anisozytose, also einer hohen Erythrozytenverteilungsbreite. Der RDW-Wert ist ein Maß für die Anisozytose.

Unter dem Mikroskop betrachtet haben gesunde Erythrozyten eine beidseitig eingedellte runde Form mit einem Durchmesser von etwa 6-8 μm (das sind 0,006-0,008 Millimeter). Mithilfe der RDW können isozytäre von anisozytären Anämien unterschieden werden. Isozytär bedeutet, dass deine roten Blutkörperchen annähernd gleich groß sind. Anisozytär bedeutet, dass sie sehr unterschiedlich groß sind.

Größenveränderungen deiner Erythrozyten führen in der Regel zu einer Anämie (Blutarmut). Bei einer Anämie nimmt die Anzahl deiner roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ab, ebenso verringert sich der rote Blutfarbstoff Hämoglobin und/oder das Hämatokrit (gibt das Verhältnis von Flüssigkeit und Blutzellen, dh. rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen, im Blut an).

Ursachen für eine Anämie können verschiedene Erkrankungen oder Mangelzustände sein, siehe Tabelle unter RDW und Erythrozytengröße.

Wann wird der RDW-Wert bestimmt?

RDW und die anderen Erythrozytenindizes werden im Rahmen eines kleinen Blutbilds zur frühzeitigen Erkennung einer Anämie und zur Abklärung der Anämieform bestimmt. Erfahre mehr über die Blutwerte des kleinen Blutbilds.

Normalwerte für RDW

Normal ist, dass bei Frauen 11,6-14,4 Prozent aller Erythrozyten eine abweichende Form und Größe vom Durchschnitt haben. Bei Männern weichen 11,7-14,4 Prozent der roten Blutkörperchen von der Durchschnittsgröße ab.

Die Normalwerte für RDW (im Laborbericht auch als RDW-CV bezeichnet) sind also:

Frauen: 11,6-14,4%
Männer: 11,7-14,4%

Die Berechnung für RDW erfolgt im Labor vollautomatisch nach der Formel: Standardabweichung des MCV (RDW-SD-Wert) x 100/MCV

MCV gibt die durchschnittliche Größe deiner Erythrozyten an. Lies mehr zum Blutwert MCV.

Mach dir keine Sorgen, wenn deine Blutwerte für RDW von den hier aufgeführten abweichen. Blutwerte können sich je nach deiner Tagesform und je nach den im Labor verwendeten Messgeräten unterscheiden. Sprich mit deinem Arzt über deinen Laborbefund und darüber, wie ihr weiter vorgehen wollt.

RDW erhöht?

Eine hohe Erythrozytenverteilungsbreite, also ein hoher RDW-Wert zeigt hohe Abweichungen der Zellgrößen der einzelnen roten Blutkörperchen an. Ist der RDW-Wert erhöht, dann sind ausgehend vom Normalwert mehr als 14,4 Prozent deiner roten Blutkörperchen unterschiedlich groß.

Besonders bei einer Eisenmangelanämie können sehr hohe RDW-Werte vorkommen. Zu wenig Eisen kann dazu führen, dass zu wenig vom roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebildet wird. Im Blutbild ist dann der MCH-Wert zu niedrig. Weiterhin führt zu wenig Hämoglobin dazu, dass Erythrozyten (bestehen zu 90 Prozent aus Hämoglobin) nicht vollständig ausgebildet werden können. Die Erythrozyten sind daher kleiner als gesunde rote Blutkörperchen, Mediziner sprechen von einer mikrozytären Anämie.

Aber auch ein Vitamin B12-Mangel und/oder Folsäuremangel kann eine Ursache für unterschiedlich große Erythrozyten sein. Denn Vitamin B12 ist für die Blutbildung wichtig. Ein Vitamin B12-Mangel führt nicht nur zu einer geringeren Bildung roter Blutkörperchen, sondern verhindert auch dass Erythrozyten zu ihrer fertigen Form heranreifen. Bei einem Vitamin B12-Mangel bleibt die Entwicklung der Erythrozyten bei ihrer Vorstufe, den Retikulozyten, hängen. Da die Retikulozyten größer (makrozytär) als die reifen, also fertig ausgebildeten Erythrozyten sind, sprechen Mediziner von makrozytärer Anämie. Ein Folsäuremangel kann sich im Blutbild ebenso bemerkbar machen.

RDW und Erythrozytengröße

Vergleicht dein Arzt die Werte von RDW und MCV kann er weitere Rückschlüsse auf die Anämieform und mögliche Ursachen ziehen (siehe Tabelle).

MCV

RDW

Anämieart

Mögliche Ursachen

Weitere mögliche Diagnostik

erhöht

erhöht

Makrozytäre Anämie mit Anisozytose

Vitamin B12- und/oder Folsäuremangel

Bestimmung des Vitamin B12-Spiegels und des Folsäurespiegels im Blutserum

erhöht

normal

Makrozytäre Anämie (aplastische Anämie) ohne Anisozytose

Medikamentöse, infektiologische oder toxische Schädigung des Knochenmarks, Metastasen im blutbildenden Knochenmark, Panmyelopathie* (Aplastische Anämie)

Untersuchungen des Knochenmarks

normal

erhöht

Normozytäre Anämie mit Anisozytose

Beginnende Eisenmangelanämie, hämolytische Anämien (Abbau oder Zerfall der Erythrozyten)

Bestimmung von Ferritin (Speicherform des Eisens) und Transferrin (Transportform des Eisens)

normal

normal

Normozytäre Anämie ohne Anisozytose

Akuter Blutverlust, chronische Erkrankungen wie Niereninsuffizienz oder chronisch entzündliche Erkrankungen

Klinische und labormedizinische Untersuchungen

erniedrigt

erhöht

Mikrozytäre Anämie mit Anisozytose

Eisenmangel, Kupfermangel, Vitamin B6-Mangel,   Hämoglobinopathien*

Bestimmung von Eisen, Ferritin und Transferrin. Bestimmung des Vitamin B6-Spiegels und des Kupferspiegels

erniedrigt

normal

Mikrozytäre Anämie ohne Anisozytose

Thalassämie (genetisch bedingte Hämoglobinkrankheiten)

Genauere Untersuchungen des Hämoglobins

* Die Panmyelopathie ist eine seltene Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der eine Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie) und ein geringer Gehalt blutbildender Zellen im Knochenmark auftritt

* Hämoglobinopathien sind erblich bedingte Erkrankungen, die durch eine Störung der Hämoglobinproduktion gekennzeichnet sind. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff in deinen roten Blutkörperchen.

*Bei der Anisozytose (hohe Erythrozytenverteilungsbreite) finden sich gegenüber der durchschnittlichen Größe sowohl zu kleine (mikrozytäre) als auch zu große (makrozytäre) rote Blutkörperchen.

RDW zu niedrig?

Ist der RDW-Wert erniedrigt, dann sind weniger als 11,6 Prozent aller deiner roten Blutkörperchen unterschiedlich groß. Niedrige RDW-Werte haben keine klinische Relevanz.

Was tun bei abweichenden RDW-Werten?

Dein Arzt wird dich abhängig von der Grunderkrankung, die zur Anämie führte, behandeln. Bei Mangelzuständen wie Eisenmangel, Vitamin B12-Mangel oder Folsäuremangel kann dein Arzt dir raten, Eisenpräparate, Folsäure- und Vitamin B12-Präparate einzunehmen. In schweren Fällen kann er dir die fehlenden Stoffe als Infusion zuführen. Vorsicht: Hierbei kommt es auf die richtige Dosierung und auf die Art der Präparate an. Daher bitte niemals ohne Rücksprache mit deinem Arzt einnehmen.

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MCHC: Mean corpuscular hemoglobin concentration

MCHC ist bei Laborwerten die Abkürzung für mean corpuscular hemoglobin concentration, also den durchschnittlichen Hämoglobingehalt in allen roten Blutkörperchen.
Der Laborwert MCHC gibt an, wieviel Hämoglobin im Durchschnitt in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) enthalten ist.

Was bedeutet MCHC?

MCHC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung mean corpuscular hemoglobin concentration. Das steht für die mittlere Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten. Der Blutwert MCHC gibt also den durchschnittlichen Anteil des Hämoglobins an der gesamten Masse der roten Blutkörperchen an.

Hämoglobin ist ein Eiweißstoff und Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen. Er gibt ihnen die Farbe und sorgt für den Gasaustausch zwischen Lunge und Gewebe.

Der Blutwert MCHC ist für deinen Arzt wichtig, um die Ursachen einer Anämie (Blutarmut) abzuklären und Hinweise auf die Anämieart zu bekommen. Doch allein ist der MCHC-Wert wenig aussagekräftig. Er wird daher immer zusammen mit anderen Erythrozytenindizes bestimmt, um Auskunft über die Sauerstofftransportfähigkeit deines Blutes zu erhalten. Was sind Erythrozytenindizes?

Wann wird der MCHC-Wert bestimmt?

MCHC gibt ebenso wie die anderen Erythrozytenindizes MCV, MCH und RDW erste Hinweise zur Abklärung der Ursache einer Anämie sowie der Anämieform. Die Messung bzw. Berechnung der Erythrozytenindizes geschieht im Labor vollautomatisch, wenn aus deiner Blutprobe ein kleines Blutbild erstellt wird. Dein Arzt muss den MCHC-Blutwert also nicht extra beim Analyselabor in Auftrag geben, sondern bekommt ihn zusammen mit den anderen Blutwerten des kleinen Blutbildes im Laborbericht aufgelistet.

Normalwerte für MCHC

Die MCHC-Normalwerte für einen Erwachsenen betragen: 30-36 g/dl (Gramm pro Deziliter Blut). Ein Deziliter entspricht einem Zehntel Liter bzw. 100 ml (Milliliter).

Die Berechnung für MCHC erfolgt nach der Formel: Hämoglobin x 100/Hämatokrit

Der Hämatokrit-Wert sagt etwas darüber aus, wie zähflüssig dein Blut ist. Er gibt das Verhältnis von Flüssigkeit und Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) in deinem gesamten Blut an.

Mach dir keine Sorgen, wenn deine Blutwerte für MCHC von den hier aufgeführten abweichen. Die Blutwerte können sich je nach deiner Tagesform und je nach den im Labor verwendeten Messgeräten unterscheiden. Sprich mit deinem Arzt über deinen Laborbefund.

Was bedeutet es, wenn dein MCHC-Wert zu hoch ist?

Ist die Anzahl deiner roten Blutkörperchen (Erythrozyten) erhöht, dann ist auch die Konzentration ihres Hauptbestandteils Hämoglobin erhöht und damit auch der MCHC-Wert. Das wird Polyglobulie genannt. Ursache dafür kann ein vorübergehender Flüssigkeitsmangel sein, also eine Dehydration. Denn das Blut enthält im Verhältnis zum Blutplasma zu viele Erythrozyten.

Ebenso kann ein Sauerstoffmangel dazu führen, dass mehr rote Blutkörperchen und damit mehr Hämoglobin produziert werden, um den Sauerstoffmangel auszugleichen. Der verursachende Sauerstoffmangel kann in der Umgebung vorkommen, zum Beispiel bei Aufenthalten im Hochgebirge, aber auch durch Rauchen oder Erkrankungen verursacht werden. Erhöhte MCHC-Werte kommen bei Sichelzellenanämie oder einer angeborene Erythrozytenverformung vor. Sind die roten Blutkörperchen verformt und/oder das Hämoglobin defekt, lässt sich Sauerstoff nicht mehr binden.

Was bedeutet ein zu niedriger MCHC-Wert?

Ist der MCHC-Wert zu niedrig bedeutet das, dass in deinen roten Blutkörperchen zu wenig von dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten ist. Da Hämoglobin für den Sauerstofftransport zuständig ist, kann ein niedriger MCHC-Wert auf einen Sauerstoffmangel im Gewebe hinweisen.

Erniedrigte MCHC-Werte können durch Eisenmangel, Kupfermangel oder eine Eisenverwertungsstörung verursacht werden. Normalwerte für Eisen.

Eisenmangel und damit ein erniedrigter MCHC-Wert kann infolge von starkem Blutverlust durch Verletzungen, aber auch infolge der weiblichen Monatsblutung (Menstruation) entstehen. Oder infolge von chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (beides chronisch-entzündliche Darmerkrankungen). Was tun bei Gastritis?

Bei Eisenmangel kann dein Körper nur geringe Mengen Eisen zur Produktion von Hämoglobin bereitstellen. Eisen ist jedoch für die Bildung des roten Blutfarbstoffs zwingend notwendig. Wird wenig Hämoglobin gebildet, sinkt auch der MCHC-Wert der roten Blutkörperchen. Ursachen und Symptome bei niedrigem Hämoglobin.

Ebenso kann ein hoher Alkoholkonsum, ein Folsäuremangel oder ein Vitamin B12-Mangel für niedrige MCHC-Werte verantwortlich sein.

Was kannst du bei abweichenden MCHC-Werten selbst tun?

Je nach zugrundeliegender Mangelanämie kannst du mit deinem Arzt über eine Umstellung deiner Ernährung reden und ob er dir die fehlenden Stoffe als Tabletten verabreichen oder in schweren Fällen auch als Infusion zuführen kann. Bitte nimm niemals ohne Rücksprache mit deinem Arzt irgendwelche Mineralstoff- und Vitaminpräparate zu dir. Sprich mit deinem Arzt über deine Laborwerte und darüber, wie ihr weiter vorgehen wollt.

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MCH: Mean corpuscular hemoglobin

MCH ist bei Laborwerten die Abkürzung für mean corpuscular hemoglobin, also der mittlere Hämoglobingehalt in einem roten Blutkörperchen
Der Laborwert MCH gibt an, welche Hämoglobinmenge in einem roten Blutkörperchen (Erythrozyt) enthalten ist.

Was bedeutet MCH?

MCH ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung mean corpuscular hemoglobin. Das bedeutet: durchschnittlicher Hämoglobingehalt eines einzelnen roten Blutkörperchens (Erythrozyt).

Hämoglobin ist der eisenhaltige rote Blutfarbstoff, der den roten Blutkörperchen ihre Farbe gibt. Hämoglobin sorgt für den Transport und Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Lunge und Gewebe. Erfahre mehr zum Laborwert für Hämoglobin und zum Hämoglobin Normalwert.

Um die Ursachen einer Anämie (Blutarmut) abzuklären und Hinweise auf die Anämieart zu bekommen, ist der MCH-Wert zusammen mit noch anderen Erythrozytenindizes für deinen Arzt ein wichtiger Hinweisgeber. Was sind Erythrozytenindizes?

Wann wird der MCH-Wert bestimmt?

MCH wird ebenso wie die anderen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW zur Abklärung der Ursache einer Anämie sowie der Anämieformen bestimmt. Die Messung bzw. Berechnung der Erythrozytenindizes geschieht vollautomatisch im Rahmen eines kleinen Blutbildes. Dein Arzt muss diesen Messwert also nicht extra beim Analyselabor in Auftrag geben, sondern erhält ihn zusammen mit den anderen Blutwerten des kleinen Blutbildes im Laborbericht.

Normalwerte für MCH

Der MCH-Normalwert, also der mittlere Hämoglobingehalt der einzelnen Erythrozyten beträgt 28 bis 33 pg/Ery. Das bedeutet 28-33 Pikogramm Hämoglobin pro Erythrozyt. Ein Pikogramm ist ein Billionstel Gramm.

Die Berchnung für MCH erfolgt nach der Formel: Hämoglobin x 100/Erythrozytenzahl

Mach dir keine Sorgen, wenn deine Werte von den hier beschriebenen abweichen. Die Werte können sich je nach deiner Tagesform und je nach den im Labor verwendeten Messgeräten unterscheiden. Sprich mit deinem Arzt über deine Blutwerte.

Was bedeutet es, wenn dein MCH zu hoch ist?

Meistens verändern sich die Blutwerte für MCH und MCV nach dem gleichen Muster. Wofür steht MCV? Ist beispielsweise MCH zu hoch, ist meist auch das MCV zu hoch. Mediziner sprechen dann von einer makrozytären hyperchromen Anämie. Das heißt, deine Blutkörperchen sind größer als normal und enthalten auch einen erhöhten Hämoglobingehalt. Ursachen dafür können ein Vitamin B-12-Mangel und/oder ein Folsäuremangel sein. Bei Vitaminmangel können nicht genug rote Blutkörperchen gebildet werden, es erfolgt eine Überladung der Erythrozyten und somit weisen sie ein größeres Volumen auf.

Auch Alkoholmissbrauch, Rauchen und Lebererkrankungen können für einen erhöhten MCH-Wert verantwortlich sein.

Was bedeutet es, wenn dein MCH zu niedrig ist?

Eisenmangel, Kupfermangel, Vitamin B6-Mangel, Hämoglobinbildungsstörungen oder Eisenverwertungsstörungen können zu niedrige MCH-Werte verursachen.

Bei Eisenmangel kann beispielsweise nicht genug Hämoglobin gebildet werden. Folge: es entstehen hypochrome Erythrozyten, die unter dem Mikroskop blass erscheinen. Außerdem zeigen sich zu kleine Erythrozyten (mikrozytäre Anämie). Sind MCV und MCH zu niedrig sprechen Mediziner daher von einer mikrozytären hypochromen Anämie.

Was kannst du bei abweichendem MCH selbst tun?

Dein Arzt wird dich je nach zugrundeliegender Mangelanämie behandeln und kann dir die fehlenden Stoffe als Tabletten verabreichen oder in schweren Fällen als Infusion zuführen. Bitte nimm niemals ohne Rücksprache mit deinem Arzt irgendwelche Vitaminpräparate auf gut Glück zu dir. Sprich mit deinem Arzt über deine Laborwerte und über die Möglichkeit einer Ernährungsumstellung.

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Tf: Transferrin

Tf ist bei Laborwerten die Abkürzung für das Transporteiweiß Transferrin.
Der Laborwert Tf ist die Abkürzung für das Transporteiweiß Transferrin. Es transportiert das Eisen im Blutkreislauf zu den Zielorganen. Der Tf-Wert kann bei Verdacht auf eine Eisenstoffwechselstörung wie beispielsweise Eisenmangelanämie bestimmt werden.

Was bedeutet Tf?

Tf ist die Abkürzung für Transferrin. Tf spielt als Transporteiweiß eine wichtige Rolle im Eisenstoffwechsel deines Körpers. Produziert wird Tf hauptsächlich in deiner Leber.

Das Spurenelement Eisen gelangt über die Nahrung in deinen Darm. Im Zwölffingerdarm (Duodenum) wird Eisen resorbiert, das heißt die Darmzellen nehmen das Eisen aus der Nahrung auf. Eisen kann nun entweder als Speichereisen Ferritin (FERR) in den Zellen eingelagert werden oder im Körper weiter zu anderen Organen transportiert werden. Dazu muss das Eisen über eine „Schleuse“ namens Ferroportin aus den Darmzellen ausgeschleust werden. Außerhalb der Darmzellen wird das Eisen dann an ein Transporteiweiß gebunden, um es an die Zielorgane auszuliefern. Dieses Transporteiweiß heißt Transferrin (Tf) oder Apotransferrin. An den Zielorganen angelangt, kann Tf an spezielle Transferrin-Andockstellen (Rezeptoren) binden und das geladene Eisen an die Organe abgeben.

Transferrin (Tf) ist biochemisch ein Zuckereiweiß (Glykoprotein). Jedes dieser Transferrin-Zuckereiweiße kann maximal zwei Eisen-Teilchen gleichzeitig transportieren. So kann zum Beispiel ein Gramm Transferrin circa 1,4 Milligramm Eisen binden. Eisen wird in deinem Körper für viele Prozesse benötigt. Dazu zählen Vorgänge in der Energiegewinnung und besonders der Sauerstoffversorgung deines Körpers. Der Sauerstoff, den du beim Atmen über deine Lungen aufnimmst, wird im Blutkreislauf an rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gebunden. Rote Blutkörperchen, genauer der rote Blutfarbstoff Hämoglobin, enthalten Eisen. Diese Eisen-Teilchen des Hämoglobins können den Sauerstoff biochemisch binden und ihn in den Zielorganen wieder abgeben. Doch Eisen alleine kann die Aufgabe des Sauerstofftransports nicht übernehmen – unverzichtbar sind auch die roten Blutkörperchen, in denen das Eisen enthalten ist. Wiederum deren Produktion funktioniert nur, wenn ausreichend Eisen im blutbildenden Gewebe zur Verfügung steht. Transferrin (Tf) gewährt eben diesen ausreichenden Eisen-Transport.

Die Aufgaben der einzelnen Komponenten des Eisenstoffwechsels in Kürze:

  • Eisen (Ferrum, Fe) wird in deinem Dünndarm in die Darmzellen aufgenommen. Blutwerte für Eisen.
  • Ferritin (FERR) ist die Speicherform des Eisens. Blutwerte für FERR.
  • Ferroportin schleust das aufgenommene Eisen aus den Darmzellen hinaus.
  • Transferrin transportiert das Eisen im Blutkreislauf zu den Zielorganen. Dort bindet Transferrin an den Transferrin-Rezeptor und kann so seine „Fracht“ abgeben.

Wann wird der Tf-Wert bestimmt?

Da Tf eine wichtige Rolle im Eisenstoffwechsel einnimmt, wird Tf bei der Fragestellung einer Eisenstoffwechselstörung bestimmt. Der Transferrin-Wert spielt eine wichtige Rolle in der Diagnostik von Blutarmut (Anämie) wie der eisenmangelbedingten Blutarmut (Eisenmangelanämie).

Um Aussagen über den Eisenspeicher, die Menge vorhandenen Eisens in deinem Blut und die Eisen-Versorgung deines Körpers zu treffen, werden bei der Abklärung einer Blutarmut meist weitere Werte  zusammen mit dem Transferrin-Wert bestimmt. Dazu zählen:

  • Serum-Eisen (Fe). Normalwerte für Fe
  • Speichereisen Ferritin (FERR). Normalwerte für FERR
  • Menge des löslichen Transferrin-Rezeptors (sTfR). Die Menge des löslichen Transferrin-Rezeptors (sTfR) lässt einen Rückschluss auf die Menge der Transferrin-Rezeptoren auf den blutbildenden Zellen und deren Aktivität zu.
  • Transferrin-Sättigung (TFS). Die Transferrin-Sättigung (TFS) gibt an, wie viel des vorhandenen Transferrins mit Eisen beladen ist. Der TFS-Wert ist besonders für die Abklärung eines Eisenmangels wichtig.

Normalwerte für Tf

Tf wird in deinem Blut-Serum bestimmt. Die Maßeinheit für Tf sind Milligramm pro Deziliter (mg/dl), also ein tausendstel Gramm pro Zehntel-Liter.

Die Transferrin-Normwerte sind abhängig von deinem Alter und der Untersuchungsmethode.

  • Kinder bis 2 Wochen: 158 – 268 mg/dl
  • Kinder bis 6 Monate: 202 – 302 mg/dl
  • Kinder bis 1 Jahr: 261 – 353 mg/dl
  • Kinder bis 14 Jahre: 240 – 360 mg/dl
  • Erwachsene (Messmethode: Turbidimetrie): 200 – 400mg/dl
  • Erwachsene (Messmethode: Nephelometrie): 212 – 360 mg/dl.

Weicht dein Tf-Wert von den hier genannten Normalwerten ab, mach’ dir bitte keine Sorgen. Je nach Messmethode und Labor unterscheiden sich die Normalwerte. Sprich mit deinem Arzt über deine Laborwerte für Transferrin.

Normalwerte für die Transferrin-Sättigung (TFS)

Die Transferrin-Sättigung (TFS) im Blut gibt an, wie viel Transferrin mit Eisen beladen ist. Ein Transferrin-Eiweiß kann jeweils zwei Eisen-Teilchen binden. Gemeinsam mit dem Serum-Eisen-Wert (Fe) und dem Transferrin-Messwert (Tf) kann das Maß der mit Eisen besetzten Transferrin-Eiweiße bestimmt werden.

Die Normwerte der Transferrin-Sättigung richten sich nach deinem Alter und deinem Geschlecht. TFS-Werte werden in Prozent angegeben.

  • Neugeborene (Frühgeborene): 11,4 – 44,2 %
  • Neugeborene (Reife Neugeborene): 29,6 – 46,0 %
  • Kinder 1-5 Jahre: 7 – 44%
  • Kinder 6-9 Jahre: 17 – 42%
  • Kinder 10-14 Jahre, männlich: 2-40%
  • Kinder 10-14 Jahre, weiblich: 11 – 36%
  • Kinder 14 – 19 Jahre: 6 – 33%
  • Erwachsene: 16 – 45 %

Deine TFS-Werte unterscheiden sich von den hier genannten Normalwerten? Beachte bitte, dass je nach Labor und Messmethode die Normalwerte variieren können. Dein Arzt hilft dir bei allen Fragen gerne weiter.

Was bedeutet es, wenn dein Tf-Wert zu hoch ist?

Du leidest an Beschwerden einer Blutarmut (Anämie) mit Müdigkeit, Blässe, Schwindel, dem Gefühl von Herzklopfen und Kurzatmigkeit? Dein Arzt hat zur Abklärung einer möglichen Anämie eine Blut-Untersuchung veranlasst und auch Veränderungen deines Blutbildes und des Tf-Werts gesehen?

Im Falle eines länger andauernden Eisenmangels, der zu einer eisenmangelbedingten Blutarmut (Eisenmangelanämie) führen kann, finden sich meist die folgenden Veränderungen deiner Eisenstoffwechsel-Laborwerte:

Durch eine Minderversorgung deines Körpers mit Eisen (Fe: erniedrigt) sind auch die Eisenspeicher relativ leer (FERR: erniedrigt). Durch den Mangel an Eisen ist die Produktion deiner roten Blutkörperchen ins Stocken geraten. Dadurch ist auch die Anzahl deiner roten Blutkörperchen (Erythrozyten) beziehungsweise des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin, Hb) vermindert. Dein Körper ist nun um einen vermehrten Transport von Eisen zu den blutbildenden Geweben bemüht. Daher produziert deine Leber vermehrt das Eisen-Transporteiweiß Transferrin (Tf). Gleichzeitig sind die Transferrin-Eiweiße mit weniger Eisen beladen, es ist schließlich zu wenig Eisen im Körper. Daher ist die Transferrin-Sättigung (TFS) dabei erniedrigt.

Dein Tf-Wert kann auch ohne Vorliegen einer Blutarmut erhöht sein. In der Schwangerschaft ist eine Erhöhung des Tf-Werts ganz natürlich.

Aber Vorsicht: Veränderungen des Tf-Werts sind in der Regel nur aussagekräftig, wenn die Werte gemeinsam mit deinen Beschwerden und weiteren Labor-Werten bewertet werden. Ist dein Transferrin-Wert zu hoch, ohne dass andere Werte verändert sind oder du Beschwerden hast, steckt meist keine Erkrankung dahinter.

Was bedeutet es, wenn dein Tf-Wert zu niedrig ist?

Dein Eisen-Wert (Fe), Eisenspeicher-Wert (FERR) und auch die Transferrin-Sättigung sind erhöht, dabei ist dein Tf-Wert erniedrigt?

Diese Veränderungen deiner Laborwerte können auf eine Eisenüberladung hinweisen: Bei der sogenannten erblichen Hämochromatose (Primäre Siderose, Hämosiderose, Eisenspeicherkrankheit) nimmt dein Körper durch die Störung eines Gen-Abschnitts vermehrt Eisen über den Darm auf – auch wenn der Eisenbedarf eigentlich gedeckt ist. Dadurch wird Eisen in diversen Organen eingelagert. Eisenüberladungen, die durch andere Erkrankungen oder Umstände bedingt sind, werden sekundäre Hämochromatosen genannt. Gründe dafür können vermehrte Bluttransfusionen, angeborene Funktions- oder Strukturstörungen des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, Alkoholismus aber auch Tumorerkrankungen sein.

Du leidest unter einer Blutarmut (Anämie), dein Blutbild ist verändert und zusätzlich sind dein Eisen-Wert (Fe), Eisenspeicher-Wert (FERR) und auch die Transferrin-Sättigung erhöht, dabei ist dein Tf-Wert erniedrigt? Gemeinsam mit einer Veränderung des Blutbildes können diese Eisenstoffwechsel-Veränderungen Hinweis auf eine Störung der Blutbildung sein. Bei einer ineffektiven Erythropoese, also einer ineffektiven Bildung roter Blutkörperchen, oder einem myelodysplastischen Syndrom (einer Erkrankung bei der veränderte, erkrankte Zellreihen die Bildung der Blutzellen übernehmen) können diese Laborwert-Veränderungen auftreten. Dein Tf-Wert kann dabei allerdings auch normwertig sein. Weitere Untersuchungen durch deinen Arzt können der Ursache auf den Grund gehen.

Weitere Gründe einer Tf-Erniedrigung können sein:

  • Chronische Hämolyse: Eine Chronische Hämolyse beschreibt einen vermehrten Zerfall oder Abbau von roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Hämolysen können unzählige Ursachen haben, dazu zählen beispielsweise Struktur-Anomalien des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobinopathien), immunologische Reaktionen oder mechanische Überbelastung zum Beispiel durch künstliche Herzklappen. Bei einer Hämolyse kommt es nicht nur zur Veränderung der Eisenstoffwechsel-Werte. Viele weitere Laborwerte wie Kalium (K), der Laktat-Dehydrogenase-Wert (LDH) und weitere Kennwerte vom Stoffwechsel des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin wie die Haptoglobin- und Bilirubin-Werte sind verändert.
  • Auch im Rahmen einer Entzündung oder einer Tumorerkrankung kann es aufgrund einer Eisenverteilungsstörung zu einer Erniedrigung des Tf-Werts kommen.
  • Transferrin wird in der Leber produziert. Ist die Leber zum Beispiel durch eine Zirrhose geschädigt, kann es dazu kommen, dass die Leber ihrer Produktions-Aufgabe nicht mehr nachkommen kann und infolge dessen die Transferrin-Herstellung vermindert ist.

Was kannst du bei abweichenden Werten selbst tun?

Ob du selbst etwas zur Normalisierung deiner Tf-Werte beitragen kannst, hängt von der Ursache der Tf-Veränderung ab.

Ist dein Transferrin-Wert zu hoch, weil deinem Körper Eisen fehlt und leidest du infolge dessen an einer eisenmangelbedingten Blutarmut (Eisenmangelanämie)? Dann kannst du darauf achten, deine Eisenzufuhr mit einer eisenhaltigen Ernährung zu erhöhen. Eisenreiche Lebensmittel sind zu Beispiel Bohnen, Linsen, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Leinsamen, Fisch und rotes Fleisch wie z.B. Rindfleisch. Nimmst du gleichzeitig Vitamin C zum Beispiel in Form von Zitrusfrüchten, Paprika oder schwarzen Johannisbeeren zu dir, kann deine Eisen-Aufnahme sogar nochmals verbessert werden. Alternativ kann dein Arzt dir weiterhelfen, indem er dir Eisen-Tabletten oder Eisen–Infusionen verabreicht. Diese können deinen Eisenspiegel heben und deinen Transferrin-Wert normalisieren.

Steckt eine Eisenspeichererkrankung, Eisenstoffwechselstörung, Lebererkrankung oder Erkrankung des blutbildenden Systems hinter deiner Tf-Veränderung, kannst du wenig selbst in die Hand nehmen. Dein Arzt kann dir mit bestimmten Therapien wie beispielsweise einem Aderlass bei einer Eisenüberladung weiterhelfen.

Besprich’ deine Laborwerte und deine Sorgen am besten mit deinem Arzt. Frage ihn auch, ob du selbst etwas für deinen Eisenstoffwechsel tun kannst. Gemeinsam könnt ihr eine gute Lösung und Therapiemöglichkeiten für deine Eisenstoffwechselveränderungen finden.

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Fachbezeichnungen

FA Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie

Ein Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie untersucht einen Blutausstrich unter dem Mikroskop.
Der Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie beschäftigt sich mit Diagnose und Therapie von gut- und bösartigen Tumoren wie Brustkrebs sowie Blutkrebs (Leukämie) und anderen Blutkrankheiten wie beispielsweise Gerinnungsstörungen.

Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie?

Weisen dein Blut oder deine blutbildenden Organe über einen längeren Zeitraum krankhafte Veränderungen auf, dann kann ein Hämatologe nach möglichen Ursachen suchen. Hämatologie ist die Lehre von den Blutkrankheiten.

Ein Onkologe beschäftigt sich mit Diagnose, Therapie und Nachsorge von gut- und bösartigen Krebserkrankungen. Onkologie ist die Lehre von den Tumorerkrankungen.

Der Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie befasst sich mit gut- und bösartigen Erkrankungen des Blutes, bösartigen Erkrankungen der Lymphknoten und des lymphatischen Systems sowie bösartigen soliden (örtlich festgesetzten) Tumoren wie Brustkrebs oder Lungenkrebs. Bei der Arbeit des Hämato-Onkologen stehen Entstehung, Diagnose, nichtoperative Therapien und vorbeugenden Maßnahmen dieser Erkrankungen im Mittelpunkt. Aber auch Diagnose und Behandlung von Blutungs- und Thromboseneigungen gehören zum Aufgabenbereich des Facharztes für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie.

Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie

Die Hämatologie und Onkologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Nach abgeschlossenem Medizinstudium und erteilter Zulassung zur Ausübung des ärztlichen Berufes (Approbation) dauert die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sechs Jahre. Davon entfallen drei Jahre auf eine Basisweiterbildung auf dem Gebiet der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin. Weitere drei Jahre auf die Fachausbildung in Hämatologie und Onkologie.

Fachärzte anderer Fachrichtungen als Innerer Medizin können durch Weiterbildung ebenfalls eine krebsmedizinische Schwerpunktbezeichnungen (SP) erlangen. Bei Fachärzten für Allgemeinmedizin sowie Praktischen Ärzten heißt die entsprechende Schwerpunktbezeichnung Hämatologie und Internistische Onkologie. Frauenärzte (Gynäkologen) bzw. Fachärzte für  Frauenheilkunde und Geburtshilfe können die krebsmedizinische Schwerpunktbezeichnung Gynäkologische Onkologie tragen. Kinderärzte bzw. Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin tragen die Schwerpunktbezeichnung Kinderhämatologie und -onkologie.

Wo arbeitet ein Hämato-Onkologe?

Ein Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie arbeitet eng mit den erstversorgenden Ärzten der Blut- und Krebserkrankungen zusammen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist besonders mit der Chirurgie und der Strahlentherapie gefragt sowie mit der Nuklearmedizin und natürlich auch mit der psychologischen Betreuung der Krebspatienten (psychoonkologische Betreuung).

Fachärzte für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie arbeiten in Krankenhäusern, Universitätskliniken, medizinischen Hochschulen, Tumorzentren, Facharztpraxen oder in Forschung und Entwicklung.

Wann gehst du zum Hämato-Onkologen?

Ein Hämato-Onkologe diagnostiziert und therapiert zum Beispiel Leukämie, Blutarmut, die Bluterkrankheit (Hämophilie), Störungen des Knochenmarks, Störungen der Blutstillung sowie Blutgerinnungsstörungen wie das Von-Willebrand-Syndrom.

Eine Überweisung zum Hämato-Onkologen kann auch bei einem Lymphom (Lymphknotenkrebs), Lungen- und Brustkrebs oder Magen-Darm-Krebs notwendig sein.

Untersuchungen beim Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie

Durch Untersuchungen des Blutes (Blutbild) und von Knochenmarkspräparaten können die meisten Blutkrankheiten sehr gut diagnostiziert werden. In manchen Fällen muss zu einer eindeutigen Diagnose auch eine Knochenmarkpunktion durchgeführt werden oder ein Lymphknoten operativ entfernt und untersucht werden.

Die verschiedenen hämato-onkologischen Erkrankungen können diagnostiziert werden mit Hilfe von folgenden Untersuchungsverfahren:

  • Röntgen.
  • Computertomographie (CT).
  • Kernspintomographie oder Magnetresonanztomographie (MRT).
  • Ultraschall.
  • Szintigrafie und Positronenemissionstomographie (PET).
  • Endoskopische Untersuchungen und gesteuerte Probeentnahme (Organpunktion).
  • Mikroskopische Beurteilung von Blut- und Knochenmarkpräparaten.
  • Immunzytologische und molekularbiologische Methoden.

Ist die Diagnose gestellt, stehen verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung. Beispielsweise die Chemotherapie, die Hochdosis-Chemotherapie mit Blutstammzelltransplantation, die Immuntherapie mit Antikörpern sowie hormonelle Therapiemaßnahmen. Bei Gerinnungsstörungen kommt in der Regel eine medikamentöse Therapie zum Einsatz.