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Nasenbluten

Junge Frau hat die Tipps gegen Nasenbluten von DocInsider gelesen und beugt ihren Kopf nach vorne und drückt sich ein Taschentuch gegen die Nasenflügel
Nasenbluten wirkt oft erschreckend, ist in den meisten Fällen aber ungefährlich. Um das Nasenbluten zu stoppen, sollte der Kopf nach vorne gebeugt werden und nicht nach hinten.

Warum Nasenbluten?

Nasenbluten (Epistaxis) tritt auf, wenn die feinen Gefäße in deiner stark durchbluteten Nasenschleimhaut verletzt werden. Da im vorderen Teil deiner Nase mehrere Blutgefäße zusammentreffen, entstehen hier in der Regel die meisten Blutungen.

Wie oft die Blutung aus der Nase auftritt und wie heftig sie ausfällt, ist individuell verschieden: Manche Menschen bekommen oft Nasenbluten, andere dagegen nur selten. Es können nur einige Tropfen Blut aus einem oder beiden  Nasenlöchern fließen oder das Nasenblut läuft stärker. Schluckst du das Blut, weil du deinen Kopf bei Nasenbluten instinktiv nach hinten beugst, kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Nasenbluten: Anterior und posterior

Bei Nasenbluten stammt die Blutung in der Regel aus dem vorderen Teil deiner Nase. Das wird als anteriores Nasenbluten bezeichnet. Hier entsteht die Blutung aus Verletzungen der kleinen Blutgefäße deiner Nasenscheidewand. Die Nasenscheidewand ist ein Knorpel, der deine beiden Nasenlöcher trennt. Anteriores Nasenbluten ist meist harmlos.

Eine Blutung aus dem hinteren Bereich der Nase wird als posteriores Nasenbluten bezeichnet. An posteriorem Nasenbluten sind größere Gefäße beteiligt als beim anterioren Nasenbluten. Posteriores Nasenbluten kann im Rahmen von Arteriosklerose vorkommen, das heißt wenn der Blutfluss in den Arterien reduziert oder blockiert ist. Aber auch bei Menschen mit Blutgerinnungsstörung und Menschen, die Blutgerinnung beeinflussende Arzneimittel einnehmen, kann posteriores Nasenbluten auftreten. Nach Operationen im Bereich der Nase oder der Nasennebenhöhlen ist posteriores Nasenbluten ebenfalls möglich.

Was verursacht Nasenbluten?

Nasenbluten kann durch Verletzungen der Gefäße deiner Nasenschleimhaut im Bereich der Nasennebenhöhlen und der Nase selbst ausgelöst werden. Nasenbluten kann aber auch Symptom einer Erkrankung sein sowie eine Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme. Körperliche Veränderungen und Entwicklungsphasen können ebenso die Ursachen von Nasenbluten sein.

Nasenbluten durch Nasenbohren und Schnäuzen

Bohrst du häufig in der Nase, weil du das Gefühl hast sie ist trocken, verkrustet und juckt, können die feinen Gefäße deiner Nasenschleimhaut  einreißen und dadurch Nasenbluten auslösen. Starkes Schnäuzen hat den gleichen Effekt. Ist deine Nasenschleimhaut bereits vorgeschädigt, wird sie umso empfindlicher. Trockene und gereizte Schleimhäute können durch trockene und überheizte Raumluft im Winter, feuchtigkeitsarme Raumluft durch Hitze und Klimaanlagen im Sommer sowie Heuschnupfen und andere Allergien entstehen. Lies mehr zu Ursachen und Therapien von Heuschnupfen.

Aber auch abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays können bei Dauergebrauch die Schleimhäute schädigen und Nasenbluten verursachen.

Nasenbluten kann außerdem durch Verletzungen wie einen Schlag auf die Nase oder einen Aufprall bei einem Sturz ausgelöst werden. Nasenbluten bei Kleinkindern entsteht häufig, weil sie sich einen Fremdkörper wie eine Erbse in ein Nasenloch gesteckt haben und dadurch ihre Nasenschleimhaut verletzt haben.

Eiteransammlungen (Abszesse), kleine Risse und Löcher in der Nasenscheidewand können ebenso zu Nasenbluten führen wie auch Tumore (Neoplasien) in der Nasenhöhle oder in der Nasennebenhöhle.

Nasenbluten nach Corona-Test

Nach einem Corona-Test sind Kribbeln in der Nase, Niesreiz und Nasenlaufen häufig. Grund dafür sind kleine oberflächliche Schleimhautverletzungen, die der Testtupfer beim Nasenabstrich hinterlassen haben kann. Das alles führt zu einem Fremdkörpergefühl in der Nase und das wiederum kann als Folge Niesreiz und Nasenlaufen verursachen. Kalte und trockene Winterluft verstärkt in der Regel diese Beschwerden.

Auch Nasenbluten ist nach einem Corona-Nasenabstrich möglich. Nämlich dann, wenn der Testtupfer in Richtung deiner Nasenscheidewand vorangeschoben wird. An der Nasenscheidewand sind deine Schleimhäute besonders gut durchblutet. Daher kann es schon bei leichten Verletzungen zu Blutungen kommen. Das Nasenbluten hört dann in der Regel aber nach ein paar Minuten wieder auf. Wenn du deine Nase vorn zusammendrückt, so dass das Blut gerinnen kann. Abschwellende Nasensprays können zum Stoppen des Nasenblutens nach einem Corona-Test ebenfalls helfen, weil sich dadurch die Gefäße zusammenziehen.

Hört die Blutung auch nach Stunden nicht auf, solltest du aber dringend deinen Hausarzt oder einen HNO-Arzt anrufen. Denn bei größeren und lang andauernden Blutungen aus der Nase ist womöglich ein größeres Gefäß beschädigt, was eventuell verödet werden muss. Lies mehr zu Nasenbluten veröden.

Nasenbluten als Symptom einer Krankheit

Nasenbluten kann als Begleitsymptom oder Vorbote einer Erkrankung auftreten. Bei häufigen Blutungen mit ungeklärten Ursachen solltest du daher unbedingt deinen HNO-Arzt aufsuchen. Nasenbluten verursachen können beispielsweise Nierenerkrankungen, Bluthochdruck und Arteriosklerose. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Bluthochdruck.

Nasenbluten begünstigen können Infektionen mit hohem Fieber wie beispielsweise Grippe oder Masern. Ab welcher Temperatur beginnt hohes Fieber? Hohes Fieber kann zu einer verstärkten Durchblutung deiner Schleimhäute führen. Wann zur Grippe-Impfung? Lies Wissenswertes zur Masern-Impfung.

Auch wenn deine  Nasenschleimhaut als Folge einer Erkältung oder Allergie wie Heuschnupfen entzündet ist, kann sich das durch Nasenbluten bemerkbar machen.

Leidest du an der Bluterkrankheit (Hämophilie), Leukämie (Blutkrebs), Thrombopathie (angeborene Funktionsstörung der Blutplättchen) oder Morbus Osler (seltene und vererbbare Gefäßerkrankung), kann sich häufiges Nasenbluten als Begleitsymptom zeigen.

Nasenbluten durch Medikamente

Nimmst du Blutverdünner (Antikoagulanzien) ein, kann das zum Beispiel bei Überdosierung zu einer erhöhten Blutungsneigung führen und damit auch das Nasenbluten begünstigen. Zu den Wirkstoffen, die die Blutgerinnung in deinem Körper hemmen, zählen beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS) und sogenannte Cumarin-Derivate. Cumarine senken den Vitamin K-Spiegel in deinem Körper. Da Vitamin K zur Blutgerinnung benötigt wird, können sinkende VitaminK-Spiegel die Blutungsneigung begünstigen.

Auch bei Psychopharmaka mit dem Wirkstoff Citalopram kann Nasenbluten als Nebenwirkung auftreten.

Nasenbluten bei Kindern

Bei Kindern und Jugendlichen kommt es im Zuge starker Wachstumsschübe und damit körperlicher Veränderungen häufig auch ohne Fremdeinwirkung zu Blutungen im vorderen Teil der Nase. In der Regel ist diese Form des Nasenblutens harmlos. Bei Fragen hilft dir dein Kinderarzt gerne weiter.

Bei besonders starken Blutungen, bei sichtbaren Verletzungen an oder in der Nase sowie bei Nasenbluten, das sich auch nach zehn bis 15 Minuten nicht stillen lässt, solltest du schnellstmöglichst ärztliche Hilfe holen.

Nasenbluten in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sind alle Schleimhäute stärker durchblutet, daher kommt es leichter zu Nasenbluten. Das ist in der Regel völlig ungefährlich. Durch die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft kann es außerdem zu einer Anschwellung der Nasenschleimhäute kommen. Das erschwert das Atmen durch die Nase und fördert das Nasenbluten. Dein Frauenarzt berät dich gerne zu allen Fragen rund um die Schwangerschaft.

Mit Nasenbluten zum Arzt?

Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht zum Stillstand gekommen ist (bei Kindern nach zehn bis 15 Minuten), kann es zu hohen Blutverlusten kommen. In diesen Fällen bitte unbedingt und schnellstmöglich zum Arzt gehen. Wenn die Blutung außergewöhnlich stark ist oder deine Nase sichtbar verletzt ist, solltest du ebenfalls zum Arzt gehen. Außerdem solltest du sofort einen Arzt aufsuchen, wenn die Blutung im oberen Teil deiner Nase auftritt. Das ist der Fall, wenn das Blut nicht vorne aus deiner Nase heraus läuft, sondern hauptsächlich hinten den Rachen hinunter fließt.

Läuft nach einer Schädelverletzung eine helle Flüssigkeit aus der Nase könnte es sich um Hirnflüssigkeit handeln. In diesem Fall sollte sofort ein Notarzt verständigt werden.

Bei ständig wiederkehrendem Nasenbluten (mehr als drei Mal in der Woche) solltest du vom HNO-Arzt die Ursachen für diese erhöhte Blutungsneigung abklären lassen.

Welcher Arzt hilft bei Nasenbluten?

Der erste Ansprechpartner für Probleme mit Nasenbluten ist dein Hausarzt. Er kann dich zur weiteren Abklärung an einen Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, kurz HNO-Arzt, überweisen. Du kannst den HNO-Arzt bei ständigem Nasenbluten auch direkt aufsuchen.

Falls eine Erkrankung hinter deinem Nasenbluten steckt, können Fachärzte anderer Fachrichtungen hinzugezogen werden. Bei einer Blutgerinnungsstörung könnte das beispielsweise ein Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie sein.

Untersuchungen bei Nasenbluten

Nach einer körperlichen Untersuchung, der Abklärung bestehender Vorerkrankungen sowie Medikamenteneinnahme und Lebensumstände versucht der HNO-Arzt mit einer sogenannten Nasenspiegelung (Rhinoskopie) die Quelle der Blutung zu finden. Für die Rhinoskopie verwendet der HNO-Arzt ein Nasenspekulum (zangenförmiges Gerät mit kleinem Trichter zum Einführen in die Nasenöffnung) und/oder ein Nasenendoskop. Damit kann er das Innere deiner Nase betrachten. Der HNO-Arzt schaut sich den Zustand deiner Nasenschleimhaut und deines Nasensekrets an, spürt mögliche Eiter- und Blutanreicherungen auf und findet möglicherweise Schleimhaut- oder Nasenmuschelschwellungen, Schleimhautgeschwüre, nasale Polypen (gutartige Gewebewucherungen der Nasenschleimhaut), Missbildungen, Tumore oder Fremdkörper.

Die Rhinoskopie ist in der Regel nicht schmerzhaft. Sollte die Nasenspiegelung aufgrund einer Entzündung oder einer starken Schwellung deiner Nasenschleimhäute erschwert sein, kann dir der HNO-Arzt vorher ein örtlich betäubendes und abschwellendes Nasenspray verabreichen.

Lassen sich beim HNO-Arzt keine Ursachen für das Nasenbluten finden, kann ein Internist möglicherweise organische Auslöser wie beispielsweise eine Nierenerkrankung entdecken. Dazu wirst du einer gründlichen Allgemeinuntersuchung unterzogen. Dabei können Blutdruckmessung, Erstellung eines Blutbildes, Messung des Blutgerinnungsstatus sowie Urin-Untersuchungen zur Abklärung der Nierentätigkeit zum Einsatz kommen. Wie du deinen Blutdruck zu Hause selbst richtig messen kannst, liest du unter Blutdruck richtig messen.

Manchmal kann eine Angiografie (Darstellung der Blutgefäße) nötig werden, um die Blutungsquelle bei Nasenbluten ausfindig zu machen. Mehr zur Angiografie liest du unter Untersuchungen beim Facharzt für Innere Medizin und Angiologie.

Eine Computertomografie (CT) oder eine Kernspintomografie (MRT) können bei der Suche nach der Blutungsquelle oder bei der Abklärung einer Tumorerkrankung ebenfalls zum Einsatz kommen.

Was tun bei Nasenbluten?

Bei Nasenbluten im vorderen Nasenbereich, bei der die Blutungsquelle vom HNO-Arzt ausfindig gemacht wurde, kann der HNO-Arzt die Blutgefäße veröden, das heißt abdichten oder verschweißen. Dazu kann beispielsweise eine Säureätzung (chemische Verödung) oder eine Elektro- oder Laserkoagulation zum Einsatz kommen.

Nasenbluten veröden

Zur Betäubung der Blutungsquelle bringt der HNO-Arzt in der Regel ein Betäubungsmittel und ein gefäßzusammenziehendes Medikament auf etwas Watte auf und legt es zum Einwirken in den vorderen Innenbereich deiner Nase. Danach werden die betroffenen Blutgefäße entweder chemisch oder mit Radiofrequenzstrom verödet.

Bei der chemischen Verödung bringt der HNO-Arzt Ätzmittel wie Silbernitrat mit einer Art Wattestäbchen auf die Blutungsquelle auf. Diese Behandlung muss meist mehrfach durchgeführt werden und wird aufgrund ihrer Schmerzlosigkeit gerne bei Kindern angewendet.

Bei der Blutgefäßverschweißung mit Radiofrequenzstrom setzt der HNO-Arzt eine sogenannte Bipolarpinzette ein. Zwischen den Spitzen der Bipolarpinzette fließt unbedenklicher Hochfrequenzstrom. Damit werden Gefäße im Bereich der Blutungsquelle verschweißt.

Nach der Verödung wird bei beiden Methoden eine pflegende Salbe auf die entstandene Vernarbung aufgetragen. Das Schnäuzen deiner Nase solltest du einige Tage vermeiden, um ein vorzeitiges Abfallen der entstehenden Kruste zu verhindern. Denn das könnte zu erneutem Nasenbluten führen.

Tamponaden bei Nasenbluten

Kann dein HNO-Arzt das Nasenbluten durch eine Verödung nicht stoppen oder kann er die Blutungsquelle bei der Untersuchung nicht sofort finden, wird dir zur Blutungsstillung möglicherweise eine sogenannte Tamponade gelegt. Das sind salbengetränkte Gaze-Streifen oder auch Schaumstoff-Tamponaden. Tamponaden müssen auch bei einseitigem Nasenbluten immer auf beiden Seiten gelegt werden, damit genug Druck auf die Blutgefäße erzeugt wird und der Druck auf die Nasenscheidewand nicht einseitig ist. Aufblasbare Ballonkatheter aus Silikon haben den gleichen Effekt.

Bei Nasenbluten aus den hinteren Bereichen und dem Nasen-Rachen-Raum wird oftmals unter Betäubung eine spezielle, so genannte hintere Tamponade (Belloq-Tamponade) geleg. In der Regel wird aufgrund der Infektionsgefahr bei hinteren Nasentamponaden und bei vorderen Tamponaden, die länger als zwei Tage in deiner Nase bleiben, vorbeugend ein Antibiotikum gegeben.

Bei unstillbaren Blutungen und sehr starken Blutungen aus dem oberen Nasenbereich können die versorgenden Gefäße auch mit einem Clip verschlossen werden.

Nasenbluten stoppen

Blutet es aus deiner Nase, kannst du zum Stoppen der Blutung einen mit Nasentropfen getränkten Wattebausch in die Nasenlöcher legen. Dann die Nasenlöcher für einige Minuten zusammendrücken. Bitte achte darauf, dich aufrecht hinzusetzen, um den Blutdruck in deinem Kopf zu verringern. Außerdem ist es wichtig, den Kopf nach vorne zu beugen.
Auf keinen Fall solltest du den Kopf in den Nacken legen. Denn dadurch läuft das Blut nach hinten in deinen Rachen und direkt durch die Speiseröhre in deinen Magen. Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Blut in deine Atemwege gerät und zu Atemnot führt.

Unterstützend kannst du dir einen kalten Lappen oder einen Kühlpack, den du in ein Geschirrhandtuch oder Handtuch gewickelt hast, in den Nacken legen. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Wichtig bei der Anwendung von kalten Kompressen: Setze dich aufrecht hin und beuge den Kopf leicht nach vorne, damit das Blut aus der Nase fließen kann. Bitte die kalten Kompressen niemals direkt auf die Nase legen. Der Kältereiz kann zu Kopfschmerzen führen. Lies mehr über Ursachen von Kopfschmerzen.

Die Maßnahmen zur Hilfe bei Nasenbluten sollten die Blutung im Normalfall schnell zum Stillstand bringen. Lässt sich das Nasenbluten dadurch nach 20 Minuten (bei Kindern nach 10-15  Minuten) nocht nicht stoppen, bitte umgehend einen Arzt aufsuchen.

Um immer wiederkehrendes Nasenbluten zu stoppen und die Beschwerden langfristig zu lindern, ist die Behandlung einer verursachenden Grunderkrankung notwendig. Stellt dein Arzt als Ursache des Nasenblutens eine Blutgerinnungsstörung fest, können Medikamente die Blutung stoppen. Wenn das Nasenbluten durch Bluthochdruck verursacht wird, kannst du mit blutdrucksenkenden Mitteln behandelt werden. Was tun bei Bluthochdruck?

Hausmittel bei Nasenbluten

Zur Vorbeugung von Nasenbluten und bei akutem Nasenbluten ohne erkennbaren Anlass und ohne sichtbare Verletzung, haben sich einige Hausmittel bewährt. Doch Vorsicht: Hausmittel können eine ärztliche Beratung und Behandlung nicht ersetzen.

  • Um die Innenseiten deiner Nase feucht zu halten und Nasenbluten vorzubeugen, kannst du kurzfristig zu Kokosöl oder Olivenöl greifen. Dazu einen Tropfen Öl auf den gewaschenen Zeigefinger geben und dann die Innenseiten der Nase sachte entlangfahren.
  • Die ätherischen Öle der Zwiebel sollen die Blutgerinnung unterstützen. Schneide eine  dicke Scheibe von einer Zwiebel ab, halte diese mit der Schnittfläche nach oben unter die Nase. Dann einige Minuten lang durch die Nase atmen und den Zwiebelduft einatmen.
  • Ein mit Apfelessig getränkter Wattebausch, der locker in das vom Nasenbluten betroffene Nasenloch gelegt wird, kann das Nasenbluten außerdem stoppen.

Medikamente gegen Nasenbluten

Bei Nasenbluten leisten Nasensalben und Nasenöle mit wundheilenden, pflegenden und befeuchtenden Wirkstoffen wie Dexpanthenol gute Dienste. Die Nasensalben und Nasenöle solltest du dir aber nicht mit einem Tupfer oder einem Wattestäbchen in die Nase hineinschieben. Stattdessen die Salbe an deinen Naseneingang reiben und hochziehen.

Nachdem die Blutung aus der Nase gestoppt ist, mehrere Stunden starke Anstrengungen vermeiden und nicht schnäuzen.

Nasenbluten vorbeugen

Häufig wird Nasenbluten durch eine trockene Nasenschleimhaut verursacht. Hier können spezielle Nasensalben oder Nasenöle aus der Apotheke helfen. Sie sind in der Regel recht dünnflüssig und können sich somit gut auf den Schleimhäuten verteilen und sie feucht und geschmeidig halten.

Luftbefeuchter und große Topfpflanzen helfen dir dabei, trockene Raumluft zu befeuchten. Um deine Schleimhäute feucht zu halten ist es wichtig, genug Wasser zu trinken. Auch regelmäßiges Inhalieren oder Nasespülen mithilfe einer Nasendusche kann deine Nasenschleimhaut befeuchten.

Achte auf eine vitaminreiche Ernährung. Vor allem Vitamin C kann die kleinen Blutgefäße in deiner Nasenschleimhaut stärken und damit Nasenbluten vorbeugen. Vitamin C ist in Zitrusfrüchten enthalten, aber auch in Sanddorn, Hagebutten und Kohl. Das fettlösliche Vitamin K, das zur Blutgerinnung notwendig ist und damit Nasenbluten vorbeugen kann, kommt in Petersilie und Schnittlauch sowie in Grüngemüse wie Brokkoli, Rosenkohl und Spinat vor.

Bedenke bitte bei allem, was du zur Vorbeugung von Nasenbluten tust: Eine gesunde Nase reinigt sich in der Regel von selbst. Vermeide daher übermäßiges und heftiges Naseschnäuzen oder Nasenbohren.

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Heuschnupfen

Mädchen im Rapsfeld leidet wegen Heuschnupfen unter tränenden Augen und laufender Nase.
Heuschnupfen ist eine Allergie gegen Eiweißbestandteile von Blütenpollen bestimmter Bäume, Sträucher oder Gräser. Pollen werden vom Wind verbreitet. Sie fliegen bis zu 400 Kilometer weit.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Heuschnupfen, auch allergischer Schnupfen oder Pollinosis genannt, ist Symptom einer Allergie gegen Eiweißbestandteile bestimmter Blütenpollen von Bäumen, Sträuchern, Getreide, Kräutern oder Gräsern. Die Pollenallergie ruft eine allergisch bedingte Entzündung deiner Nasenschleimhaut hervor. Mediziner bezeichnen das als allergische Rhinitis und als saisonale allergische Rhinitis. Heuschnupfen tritt saisonal auf. Also nur in Monaten, in denen die Pollen fliegen. Danach verschwinden die typischen Heuschnupfen Symptome wie Nasenlaufen, Niesattacken und tränende Augen wieder.

Bei einer Pollenallergie nimmt dein Immunsystem die normalerweise harmlosen Blütenpollen als körperfremde und Allergie auslösende Substanzen (Allergene) wahr. Für diese Allergene wird dein Immunsystem schon beim ersten Kontakt mit den Allergieauslösern sensibilisiert und bildet daraufhin Antikörper gegen die vermeintlich gefährlichen Pollen.

Die Pollen-Antikörper sitzen auf der Oberfläche der sogenannten Mastzellen deiner Haut, Magenschleimhaut, Lunge und oberen Atemwegen. Mastzellen enthalten den Botenstoff Histamin. Gelangen die Pollen, das sind die Allergene bei Heuschnupfen, nach dem Erstkontakt erneut in deinen Körper, verbinden sie sich im Rahmen der Abwehrreaktion mit zwei oder mehr Antikörpern. Dabei platzen die Mastzellen. Das Histamin wird freigesetzt und verursacht eine Entzündungsreaktion. Die Entzündung wiederum reizt dein körpereigenes Gewebe und ruft die typischen Heuschnupfen-Symptome hervor.

Allergien und Heuschnupfen können sich entwickeln, wenn dein Körper schon in den ersten Lebensmonaten, in denen deine Immunabwehr noch nicht vollständig ausgebildet war, körperfremdes Eiweiß verarbeiten musste. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn Babys nicht gestillt werden und stattdessen Fertignahrung bekommen. Hypoallergene Fertignahrung ist hingegen frei von körperfremden Eiweißstoffen.

Wann tritt Heuschnupfen auf?

Im Frühjahr sind vor allem Pollen von Haselnuss, Erle und Birke für deinen allergischen Schnupfen verantwortlich. Im Sommer kann unter anderem der Wegerich für Heuschnupfen sorgen. Im Herbst machen Pollen von Getreide und Beifuß vielen Pollen-Allergikern Probleme. Doch nicht nur die Art der Allergie auslösenden Pollen sind bei Heuschnupfen entscheidend, sondern auch die Pollenmenge.

In der Hauptblütezeit von Gräsern und Co. schwirren eine riesige Menge Pollen umher und verursachen die stärksten Beschwerden. In der Vor- und Nebenblüte sind geringere Mengen an Pollen unterwegs, die aber dennoch für mehr oder weniger starke allergische Reaktionen sorgen können. Da Pollen vom Wind verbreitet werden, können sie auf diese Weise Entfernungen von bis zu 400 Kilometern zurücklegen und somit auch in Gegenden ohne blühende Allergieverursacher für Heuschnupfen sorgen. Ist die Blütezeit zu Ende, verschwinden in der Regel auch die Beschwerden des Heuschnupfens wieder.

Hast du neben deinem Heuschnupfen noch eine Allergie gegen Hausstaubmilben, dann kannst du ohne entsprechende Behandlung das ganze Jahr von Beschwerden wie allergischem Dauerschnupfen geplagt werden. Allergischer Dauerschnupfen kann außerdem auf eine Allergie gegen Tierhaare, Federn oder Schimmelpilze hindeuten.

Welche Symptome treten bei Heuschnupfen auf?

Heuschnupfen kann sich durch folgende Beschwerden bemerkbar machen, die individuell verschieden stark ausfallen können und die auch nicht alle gemeinsam auftreten müssen:

  • Ständige und lang anhaltende Niesattacken
  • Stark wässriger Schnupfen
  • Geschwollene Nasenschleimhäute
  • Juckreiz in der Nase
  • Juckreiz im Rachen
  • Juckreiz der Augen
  • Rötung der Augen
  • Starker Tränenfluss
  • Lichtempfindlichkeit
  • Schwellungen der inneren Augenwinkel
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit

Die Symptome bei Heuschnupfen enden schlagartig mit dem Ende der jeweiligen Blütezeit und verursachen in der Regel keine weiteren Probleme.

Gibt es Komplikationen bei Heuschnupfen?

Bei Heuschnupfen kann es zu einer Anaphylaxie kommen. Das ist eine überschießende  Immunreaktion in deinem ganzen Körper. Die Anaphylaxie kann auftreten, wenn eine extreme Empfindlichkeit gegen eine von deinem Körper als fremd oder feindlich wahrgenommene Pollenart besteht. Bei dieser überschießenden Immunreaktion werden große Mengen Histamin in deinem ganzen Körper freigesetzt. Das hat Folgen:

  • Anschwellen von Gesicht, Lippen und Zunge (Angioödem)
  • Verengung deiner Luftwege
  • Extrem starker Blutdruckabfall (anaphylaktischer Schock)

Eine Anaphylaxie ist lebensgefährlich und sollte sofort ärztlich behandelt werden.

Eine weitere mögliche Komplikation eines langjährig bestehenden starken Heuschnupfens kann ein allergisches Asthma sein.

Welcher Arzt hilft bei Heuschnupfen?

Bei Verdacht auf Heuschnupfen kannst du einen Allergologen aufsuchen. Das ist ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung Allergologie. Das wiederum kann ein Hautarzt sein (FA Haut- und Geschlechtskrankheiten), ein Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Arzt), ein Lungenfacharzt (FA Innere Medizin und Pneumologie), ein Internist oder ein Kinderarzt, der eine Zusatzausbildung zum Allergologen absolviert hat.

Auch naturheilkundlich tätige Ärzte und Heilpraktiker können Hilfe bei Heuschnupfen anbieten.

Welche Tests für Heuschnupfen gibt es?

Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Niesattacken, dein Dauerschnupfen und deine geröteten und juckenden Augen tatsächlich eine Pollenallergie als Auslöser haben, kann dein Arzt zur Diagnosefindung auf Allergie-Tests zurückgreifen. Du hilfst deinem Arzt, wenn du ihm genau erzählst, welche Heuschnupfen Beschwerden bei dir in welchen Situationen wie heftig auftreten.

Anhand eines Pollenflugkalenders (aus dem Internet oder aus der Apotheke) lässt sich außerdem die Gruppe der Pflanzen eingrenzen, die deinen Heuschnupfen möglicherweise auslösen.

Prick-Test: Feine Ritzer für klare Allergie-Reaktionen

Beim Prick-Test (prick = Einstich) werden unterschiedliche, Allergie auslösende Substanzen (Allergene) auf deinen Unterarm gegeben und deine Haut mit einer Nadel leicht eingeritzt. Reagierst du auf eine der Testsubstanzen positiv, also allergisch, kommt es im Bereich des Auftragungsortes nach wenigen Minuten zu einer Rötung. Du spürst Juckreiz und Quaddeln bilden sich. Der Prick-Test kommt beim Allergologen insbesondere zum Nachweis von Allergien auf verschiedene Blütenpollen und Gräser (Heuschnupfen), Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte sowie Lebensmittel- und Kosmetik-Inhaltsstoffe zum Einsatz.

Bitte sag deinem Allergologen unbedingt, welche Medikamente du einnimmst. Wenn du zum Beispiel Antihistaminika (das ist eine Wirkstoffgruppe, enthalten in Medikamenten gegen Allergien) und Kortikoide (zur Behandlung von u. a. Asthma und Cluster-Kopfschmerz) einnimmst, kann das Ergebnis des Prick-Tests verfälscht werden.

Antikörper-Analyse: Auf der Suche nach IgE

Wenn der Prick-Test keine eindeutigen Ergebnisse für die Diagnose Heuschnupfen geliefert hat, kann dein Allergologe eine Blutuntersuchung veranlassen. In deinem Blutserum werden dann sogenannte IgE-Antikörper analysiert. Das sind spezielle Antikörper, Immunglobuline genannt, die körperfremde Eindringlinge markieren. Dadurch können sie von anderen Zellen erkannt und unschädlich gemacht werden. Immunglobuline der Klasse E (IgE) stimulieren außerdem bestimmte Zellen zur Ausschüttung von Stoffen, die Entzündungen hervorrufen. Im Blutserum von Allergikern sind IgE-Antikörper nachweisbar, die zum Allergie auslösenden Stoff (Allergen) passen. Solltest du also auf Birkenpollen mit Heuschnupfen reagieren, dann ist davon auszugehen, dass sich in deinem Blutserum die passenden IgE-Antikörper nachweisen lassen.

Radio-Allergo-Sorbent-Test: Bestimmt den Schweregrad der allergischen Reaktion

Beim Radio-Allergo-Sorbent-Test, kurz RAST, ist das Antigen (zum Beispiel Birkenpollen) vom industriellen Hersteller dieses Tests an kleine Papierscheiben angeheftet. Bist du Birkenpollen-Allergiker, enthält dein Blutserum spezielle Antikörper, sogenannte Immunglobuline der Klasse E (IgE), die körperfremde Eindringlinge markieren.

Wird dein Blutserum mit dem Antigen (Birkenpollen) zusammengebracht, bildet sich ein Antigen/IgE-Komplex. Diesem wird ein radioaktiv markierter Antikörper zugegeben. Über die Messung der Radioaktivität kann dann bestimmt werden, wie viel Antikörper der Antigen/IgE-Komplex gebunden hat. Daraus lässt sich wiederum die Menge des in deinem Blut vorhandenen Birkenpollen-IgE bestimmen.

Je nach Schweregrad der allergischen Reaktion ist der RAST in verschiedene Klassen von 0-6 (alternativ 0-4) unterteilt. 0 bedeutet kein Nachweis von IgE-Antikörpern in deinem Blut, also keine allergische Reaktion. 6 (alternativ 4) bedeutet hohe Konzentration von IgE-Antikörpern im Blut, also schwere allergische Reaktion.

Entzündungsparameter im Blut weisen allergische Reaktionen nach

Bei Heuschnupfen treffen die allergieauslösenden Pollen auf die von deinem Immunsystem freigesetzten Antikörper. Dabei wird Histamin freigesetzt. Lies mehr dazu unter Wie entsteht Heuschnupfen?

Histamin verursacht eine Entzündungsreaktion. Diese wiederum reizt dein Gewebe und ruft die Allergiesymptome hervor.

Um die Entzündungsreaktion in deinem Körper nachzuweisen, nimmt dein Allergologe dir Blut ab und lässt es untersuchen. Zeigt sich in deinen Laborwerten eine erhöhte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), eine beschleunigte Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BKS) sowie eine Erhöhung des sogenannten C-Reaktiven Proteins (CRP), deutet das auf eine Entzündung hin. Lies mehr zu Normalwerten des C-Reaktiven Proteins und zum Laborwert CRP.

Was hilft bei Heuschnupfen?

Heuschnupfen kann ebenso wie andere Allergien vorbeugend und akut behandelt werden. Bei der Therapie von Heuschnupfen wird in der Regel in drei Schritten vorgegangen:

  1. Allergievermeidung
  2. Therapie der Symptome
  3. Hyposensibilisierung

Bei der Allergievermeidung bist du selbst gefragt. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen kannst du dafür sorgen, dass du trotz Heuschnupfen auch in der Pollenflugzeit durchatmen kannst. Heuschnupfen vorbeugen

Bei der Therapie deiner Heuschnupfen-Symptome kannst du auf Medikamente, auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch eine Reiztherapie wie die Eigenblutbehandlung oder auch auf Hausmittel setzen. Lass dich von deinem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und achte bei Heuschnupf-Mitteln auf die korrekte Anwendung.

Hausmittel bei Heuschnupfen

Wenn du Heuschnupfen hast, sind die Schleimhäute deiner Nase angegriffen. Um sie zu befeuchten, schwören viele Allergiker auf eine Nasendusche mit Salzlösung und lauwarmem Leitungswasser. Mithilfe der Nasendusche können auch Pollen für kurze Zeit aus der Nase gespült werden.

Jucken deine Augen bei Heuschnupfen sehr stark und sind sie geschwollen, kann eine kühle Kompresse unterstützend zur Medikation ein wenig Linderung verschaffen. Doch Vorsicht: Die Haut unter deinen Augen und auf deinen Lidern ist sehr dünn und empfindlich. Daher sollten die Kompressen nicht gefroren aufgelegt werden.

Medikamente gegen Heuschnupfen

Wenn du weißt, welche Pollen deinen Heuschnupfen auslösen, kannst du schon vor Beginn der Blütezeit damit beginnen, Nasensprays oder Nasentropfen aus der Wirkstoffgruppe der Mastzellenstabilisatoren anzuwenden. Die Mastzellen in deinem Körper enthalten den Botenstoff Histamin. Platzen die Mastzellen durch die Antigen (Blütenpollen)-Antikörper-Reaktion, wird Histamin freigesetzt und eine Entzündungsreaktion in Gang gebracht. Diese Entzündungsreaktion reizt das Gewebe und ruft die Allergiesymptome hervor. Damit Nasensprays bei Heuschnupfen besser wirken können, solltest du deine Nase vor der Anwendung durch einmal kräftiges Schnäuzen von Pollen und anderen Fremdstoffen befreien. Lies dir die Packungsbeilage aufmersam durch.

Medikamenten-Wirkstoffe aus der Gruppe der Mastzellenstabilisatoren reichern sich in den Mastzellen an. Sie verhindern die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen.

Die Wirkstoffgruppe der Antihistaminika, die in Tabletten gegen Heuschnupfen und Allergien enthalten ist, blockiert oder schwächt die Wirkung von Histamin. Sie wirken über den Blutkreislauf.

Hilfe bei Heuschnupfen aus der Apotheke

Eigenblutbehandlung bei Heuschnupfen

Bei diesem naturheilkundlichen Verfahren wird dir eine geringe Menge Blut aus der Vene entnommen. Das Blut wird dir dann ins Gesäß zurück gespritzt. Dein Körper erkennt das gespritzte Blut nicht mehr als Blut, sondern stuft es als Fremdeiweiß ein. Durch eine entsprechende Immunantwort sollen die Selbstheilungskräfte deines Körpers angeregt werden.

Um eine Überstimulation deines Immunsystems und damit eine mögliche Verschlechterung der Abwehrlage zu vermeiden, betragen die Abstände zwischen den Eigenblutbehandlungen in der Regel mindestens sieben Tage. Bei einem akuten Infekt muss die Eigenbluttherapie unterbrochen werden.

Es gibt verschiedene Formen der Eigenblutbehandlung, die sich in der Art der Blutaufbereitung außerhalb deines Körpers und die Art der Rückführung des Blutes in deinen Körper unterscheiden. Bei Heuschnupfen können beispielsweise diese Methoden zum Einsatz kommen:

Bei der konventionellen Eigenblut-Therapie wird dir das entnommene Blut intramuskulär, also in deinen Muskel gespritzt. Es kann pur oder mit homöopathischen oder pflanzlichen Mittel versetzt sein.

Bei der Methode des potenzierten Eigenblutes wird dein Blut nach der Entnahme nach homöopathischer Weise verdünnt (potenziert) und dann in bestimmten Abständen eingenommen.

Als Nebenwirkungen der Eigenblutbehandlung kann es zu einer Erstverschlimmerung deiner Heuschnupfen Symptome kommen. Das liegt daran, dass es sich bei der Eigenblutbehandlung um eine Reiztherapie handelt, bei der sich dein Körper mit Dingen auseinandersetzen muss, die ihm neu sind.

Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen

Die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT) genannt, funktioniert ähnlich wie eine Impfung. Du bekommst eine winzige Menge der Allergie auslösenden Substanz (Allergen) gespritzt. In höherer Dosierung würde das Allergen bei dir eine heftige Allergiereaktion hervorrufen. Bei niedriger Dosierung kann sich dein Körper langsam an den Stoff gewöhnen. Auf diese Weise merkt sich dein Immunsystem, dass es auf diesen Stoff nicht mehr zu reagieren braucht. In den ersten Wochen spritzt dein Arzt das Allergen einmal wöchentlich, und zwar jedes Mal in einer geringfügig höheren Dosis. Ist die Maximaldosis erreicht, bekommst du in der Regel alle vier bis acht Wochen eine Spritze. Die Hyposensibilisierung ist eine langwierige Therapie des Heuschnupfens. In den meisten Fällen ist die Behandlung erst nach drei Jahren abgeschlossen.

Die Hyposensibilisierung ist leider auch nicht ganz risikoarm. Als Nebenwirkungen können allergische Reaktionen wie rote, juckende Quaddeln an der Einstichstelle, Kreislaufprobleme, Übelkeit und schlimmstenfalls ein allergischer Schock auftreten.

Bei der Kurzzeit-Immuntherapie können vier bis acht Injektionen vor der Pollenflugsaison gesetzt werden. Manchmal sind es auch zwei bis vier Injektionen an einem Tag und eine Wiederholung nach ein oder zwei Wochen.

Damit dein Immunsystem im Frühjahr gerüstet ist, solltest du mit der Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen schon im Herbst beginnen.

Während der jeweiligen Pollenflugzeit kann die Hyposensibilisierung unterbrochen oder die Dosis verringert werden. So kann vermieden werden, dass dein Immunsystem doppelt belastet wird. In der Regel musst du nach jeder Spritze noch eine halbe Stunde zur Beobachtung in der Arztpraxis bleiben, damit bei überschießenden Immunreaktionen sofort eingegriffen werden kann.

Bei einigen Erkrankungen kann eine Hyposensibilisierung allerdings zum Problem werden. Wenn du unter Herz-Kreislauf-Krankheiten leidest und Beta-Blocker einnimmst, solltest du das deinem behandelnden Arzt unbedingt sagen. Ebenso, wenn ein allergisches Asthma besteht oder deine Lungenfunktion eingeschränkt ist. Auch bei Schilddrüsenüberfunktion, Rheuma, Tuberkulose oder chronischen Entzündungen sollte im Vorfeld genau abgeklärt werden, ob eine Hyposensibilisierung sinnvoll ist.

Heuschnupfen vorbeugen

Um Heuschnupfen vorzubeugen, solltest du deine Medikamente regelmäßig einnehmen. Beachte die Dosierungsanleitung und Einnahmezeit. Bist du dir unsicher, frag deinen Arzt oder Apotheker um Rat.

Folgende Tipps gegen Heuschnupfen haben sich bei vielen Pollenallergikern bewährt:

  • Schließe zur Blütezeit an sonnigen, windigen Tagen die Fenster.
  • An Staubfängern wie Teppichen, Teppichböden und Gardinen haften Blütenpollen besonders gut. Parkett, Laminat und andere glatte Fußbodenbeläge sowie Jalousien an den Fenstern sind allergiefreundliche Alternativen.
  • Zugluft, Ventilatoren und Bewegung im Raum können die Pollen immer wieder aufwirbeln. Vermeide also Durchzug.
  • Achte auf Lüftungszeiten, in denen die Pollenbelastung gering ist. In Städten schwirren in der Regel zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr weniger Pollen umher, auf dem Land zwischen 19.00 Uhr und 24.00 Uhr. Auch nach einer längeren Regenperiode ist die Luft klarer und weniger mit Pollen belastet.
  • Bist du zur Pollenflugzeit draußen unterwegs und hast vorher deine Medikamente entsprechend der Anweisungen von Arzt oder Apotheker eingenommen, dann bist du zwar von innen geschützt, von außen aber nicht. An deinen Haaren und an deiner Kleidung haften Pollen. Daher: Möglichst Haare waschen (Kamm und Bürste nicht vergessen) und Kleidung wechseln, sobald du nach Hause kommst.
  • Wasche deine Kleidung und achte darauf, dass sich in deinem Schlafzimmer keine Kleidungsstücke befinden, die du tagsüber getragen hast. Achte auch darauf, deine Bettwäsche regelmäßig zu wechseln. Damit die Pollen nicht im Bett landen und die ganze Nacht über von dir eingeatmet werden, solltest du dir als Pollenallergiker vor dem Schlafengehen die Haare waschen.
  • Feuchtes Abstauben und Wischen, vor allem im Schlafzimmer, ist ein weiterer Tipp gegen Heuschnupfen. Ein Pollenschutzgitter vor den Fenstern sollte das Eindringen des Blütenstaubes reduzieren.
  • Dein Staubsauger sollte mit einem Filter für Schwebstoffe ausgestattet sein.
  • Während der Pollenflugzeit solltest du deine Wäsche nicht im Freien trocknen, weil sie sonst erneut mit Pollen in Kontakt kommen würde und diese später mit in die Wohnung gelangen könnten.
  • Pflanzen, auf die du allergisch reagierst, gehören nicht in die Wohnung und nach Möglichkeit auch nicht in den Garten oder deine nähere Umgebung.
  • Bei der Fahrt mit dem Auto solltest du als Pollenallergiker die Fenster möglichst geschlossen halten und die Klimaanlage deines Autos sollte mit einem Pollenfilter versehen sein. Achte darauf, dass der Pollenfilter regelmäßig ausgetauscht wird. Auch regelmäßiges Saugen und Wischen des Auto-Innenraumes mit einem feuchten Tuch gilt als gute Schutzmaßnahme gegen Heuschnupfen.
  • Wenn du Brillenträger bist und Heuschnupfen hast, solltest du deine Brille vermehrt mit Wasser reinigen, um sie vom Blütenstaub zu befreien.
  • Besorge dir einen Pollenkalender aus der Apotheke oder aus dem Internet. Dann weißt du, was wann und wie lange blüht und kannst frühzeitig mit der Einnahme vorbeugend wirkender Mittel gegen Heuschnupfen beginnen. Im Internet findest du bei Wetterdiensten die Pollenflugzeiten und auch Pollenflugvorhersagen speziell für deine Region.
  • Achte auf deine Ernährung und reduziere den Genuss von Lebensmitteln mit hohem Histamin-Gehalt. Dazu gehören zum Beispiel geräucherte Wurst wie Salami, Speck oder Schinken, geräucherter Fisch und Käsesorten wie Emmentaler, Camembert, Cheddar und Roquefort.