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Vitamine und Mineralstoffe: gesund im Doppelpack

Zitronen, Limetten, Kiwi, Trauben, Äpfel und Apfelsinen stecken voller Vitamine.
Damit dein Körper aufgenommene Vitamine besser verarbeiten und nutzen kann, solltest du ihn mit ein paar Tricks dabei unterstützen.

Vitalstoffe brauchen die richtigen Partner

Als Beschützer deiner Zellen leisten Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe in deinem Körper wichtige Dienste. Doch viele Vitalstoffe kann dein Körper nur dann verwerten, wenn sie in der richtigen Dosis aufgenommen werden und mit dem richtigen Partner zusammenarbeiten.

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung mit saisonalen Produkten versorgt dich in der Regel ausreichend mit allen Vitalstoffen. Für Einige von uns kann es jedoch auch sinnvoll sein, Vitaminpräparate einzunehmen. Beispielsweise Vitamin D in Zeiträumen, in denen die Sonne wenig scheint. Doch Vorsicht: kombinierst du verschiedene Nahrungsergänzungsmittel auf eigene Faust, kann es bei fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) leicht zu Überdosierungen kommen. Frag am besten deinen Arzt um Rat. Ein Blutbild kann Auskunft darüber geben, ob und welche Vitamine dir fehlen und eventuell in Form von Vitalstoffpräparaten zugeführt werden können.

Vitamin A, D, E, K nur mit Fett wirksam

Die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K kann dein Körper nur dann nutzen, wenn sie zusammen mit Fett aufgenommen werden. Bereite daher Vitamin A-Lieferanten wie beispielsweise Karotten immer mit etwas Fett zu oder kombiniere sie mit einer fettreichen Mahlzeit. Eine rohe Möhre kannst du zum Beispiel zu einem Brot mit Butter essen, zusammen mit Nüssen knabbern oder als Salat oder Wrap mit Avocado zubereiten.

Der Vitamin A-Bedarf erhöht sich durch Infekte mit Fieber

Vitamin A sorgt für gute Augen. Es ist außerdem ein Antioxidans und Radikalfänger und somit ein Schutzfaktor für deine Haut und deine Schleimhäute. Schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, können zu Zellschäden führen. Antioxidantien wie Vitamin A, C und E sind in der Lage, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren.

Der Tagesbedarf an Vitamin A liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene ab 19 Jahren bei etwa 0,8 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Schwangere bei 1,1 mg. Das entspricht ungefähr 50 g Feldsalat oder 100 g roter Paprika. Spinat und Grünkohl liefern Beta-Carotin, was von deinem Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Infektionserkrankungen mit Fieber können den Vitamin A-Bedarf deines Körpers erhöhen. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

Männer haben einen höheren Vitamin K-Bedarf

Vitamin K ist für die Blutgerinnung wichtig, genauer für die Herstellung von Blutgerinnungsfaktoren. Der Tagesbedarf an Vitamin K wird in Mikrogramm (µg, Millionstel Gramm) angegeben. Er beträgt für Erwachsene von 15-50 Jahren, Schwangere und Stillende: 60 µg (Frauen) und 70 µg (Männer). Ab 51 Jahren erhöht sich der Vitamin K-Bedarf auf 65 µg (Frauen) und 80 µg (Männer). Mit etwa 150 g Speisequark oder 50 g Rosenkohl kannst du deinen Tagesbedarf an Vitamin K decken. Aber auch Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie, Kichererbsen, Pistazien, Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Fleisch und Geflügel sind gute Vitamin K-Lieferanten.

Vitamin E stärkt das Immunsystem

Vitamin E macht deine Zellen stark gegen den Angriff freier Radikale (schädliche Sauerstoffverbindungen), es schützt deine Haut und Adern. Außerdem stärkt Vitamin E dein Immunsystem und hilft bei Entzündungen. Der Tagesbedarf an Vitamin E beträgt für Frauen von 15-64 Jahren: 12 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm), ab 65 Jahren 11 mg. Männer mit 15-24 Jahren benötigen 15 mg Vitamin E pro Tag. Mit 25-64 Jahren: 14-13 mg und ab 65 Jahre 12 mg Vitamin E pro Tag.

Die Tagesdosis Vitamin E entspricht ungefähr 1 Teelöffel Pflanzenmargarine, 30 g Mandeln oder 2 Esslöffel kaltgepresstem Rapsöl. Gute Vitamin E-Lieferanten sind außerdem: Hülsenfrüchte, Getreide, Lupine, Avocado. Rauchen und Solariumbesuche können deinen Bedarf an Vitamin E erhöhen.

Ohne Sonne keine ausreichende Vitamin D-Versorgung

Vitamin D ist das Sonnenvitamin. Schon ein kurzes Sonnenbad regt die Bildung von Vitamin D an, das in deinem Körper für zwei bis vier Monate lang gespeichert werden kann. Vitamin D ist wichtig für das Wachstum und die Gesundheit deiner Knochen. Dafür arbeitet das Sonnenvitamin eng mit Kalzium zusammen. Der Tagesbedarf an Vitamin D beträgt für 15-64-Jährige und Schwangere: 5 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Menschen ab 65 Jahre benötigen eine Tagesdosis von 10 µg Vitamin D.

Schon 150 g Fisch (Makrele, Forelle, Hering) decken den Tagesbedarf an Vitamin D für eine ganze Woche, sofern auch noch ausreichende Sonnenbestrahlung vorhanden ist. Denn die Ernährung allein reicht für eine optimale Vitamin D-Versorgung nicht aus. Medikamente, die Kortison enthalten und die Einnahme von Schlafmitteln können deinen Vitamin D-Bedarf erhöhen.

Vitamin D und Kalzium sind füreinander Transporthelfer

Vitamin D unterstützt deinen Körper bei der Knochenstärkung und hat Einfluss auf deine Muskelkraft und deine Herz-Kreislauf-Gesundheit. 80 bis 90 Prozent des Vitamin D-Bedarfs deckt dein Körper über die durch Sonnenlicht angeregte eigene Produktion ab. Den restlichen Anteil kann dein Organismus über Vitamin D-reiche Nahrungsmittel wie Fisch, Leber, Eier und Champignons beziehen. Wie hoch der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Vitamin D-Tagesbedarf ist, liest du in diesem Artikel unter Ohne Sonne keine ausreichende Vitamin D-Versorgung.

Kalzium ist wichtig für deine Blutgerinnung, den Herzrhythmus, die Muskelarbeit und die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Es reguliert die Aktivität verschiedener Enzyme, die in diesen Bereichen wichtig sind. Außerdem hilft Kalzium bei Bildung und Wachstum deiner Knochen, Zähne, Haut und Haare. Um deinen Kalzium-Bedarf zu decken, kannst du Kalziumreiche Lebensmittel wie Milch, Käse (Parmesan, Emmentaler), körniger Frischkäse, Quark oder Grünkohl essen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Kalzium-Tagesbedarf für Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 18 Jahren: 1200 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende: 1000 mg. Das entspricht etwa 100 g Parmesan oder 5 Scheiben Emmentaler.

Wie arbeiten Vitamin D und Kalzium zusammen?

Vitamin D sorgt für eine Regulierung deines Kalziumhaushalts und damit für den Aufbau von Knochensubstanz. Kalzium wird hauptsächlich über den Dünndarm aufgenommen. Allerdings nur dann, wenn die Kalzium-Konzentration in deinem Speisebrei ausreichend hoch ist. Ist das nicht der Fall, kommt Viramin D zum Einsatz. Das Sonnenvitamin hilft deinem Körper dabei, Kalzium verstärkt aus der Nahrung zu ziehen und in Körperbereiche wie Darm und Knochen aufzunehmen. Dank Vitamin D kann die Wirkung von Kalzium in deinem Körper um das 3-Fache ansteigen.

Vitamin D-Mangel und Kalzium-Mangel

Vitamin D-Mangel kann bei Kindern zu einer Rachitis (hierbei kommt es zu Knochenverformungen) führen. Bei Erwachsenen ist bei Vitamin D-Mangel eine Osteomalazie (gekennzeichnet durch Knochenerweichung) möglich.

Kalzium-Mangel kann zu Krämpfen führen. Wird das Kalzium in deinem Körper aufgrund von Vitamin D-Mangel und Kalzium-armer Ernährung knapp, holt es sich dein Körper aus deinen Knochen. Bei einem Dauerzustand kann als mögliche Folge eine Osteoporose entstehen (Knochenschwund, verringere Knochendichte).

Vitamin A braucht Zink

Zink steuert Enzyme des Vitamin A-Stoffwechsels. Es sorgt dafür, dass Vitamin A besser aus deiner Leber durch den Körper geschleust werden kann. Nicht benötigte fettlösliche Vitamine wie Vitamin A werden nämlich in deiner Leber und im Fettgewebe (Depotfett) gespeichert. Zink steuert in deinem Körper über 200 Enzyme, die am Eiweiß-, Zucker- sowie Fett- und Alkoholstoffwechsel beteiligt sind. Für die Gesundheit deiner Haut und deiner Haare ist das Spurenelement Zink ebenfalls wichtig. Zink hilft außerdem bei der Blut- und Spermienbildung und unterstützt dein Immunsystem. Zudem brauchen alle Zellen und Gewebe, die sich häufig teilen, das Spurenelement Zink.

Vitamin A ist für den Wachstumsprozess deiner Zellen zuständig. Es hält als Antioxidans und Radikalfänger deine Haut und deine Schleimhäute gesund. Gute Vitamin A-Lieferanten sind tierische Lebensmittel wie fetter Fisch (Makrele, Hering), Leber, Butter, Ei und Käse. Aber auch in Karotten und Paprikaschoten steckt Vitamin A. Lies mehr zu empfohlenen Tagesbedarf und der Menge an optimalen Nahrungsmitteln in diesem Artikel unter Vitamin A, D, E, K nur mit Fett wirksam.

Phytate beeinflussen den Zink-Haushalt

Gute Zinklieferanten sind Fleisch, Fisch, Nüsse, Käse (Edamer, Gouda) und Eier. Pflanzliche Zink-Lieferanten sind Haferflocken, Linsen oder Erbsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosen für Zink richten sich nach deinem Alter, deinem Geschlecht und nach deiner Phytatzufuhr: Der Schätzwert für die empfohlene Zinkdosis beträgt für Säuglinge von 0 bis unter 4 Monaten: 1,5 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm) Zink pro Tag. Die empfohlene Zufuhr für 15- bis unter 19-Jährige beträgt 11 mg Zink pro Tag für weibliche und 14 mg Zink pro Tag für männliche Jugendliche. Die empfohlene Zink-Tagesdosis für Frauen ab 19 Jahren mit niedriger, mittlerer bzw. hoher Phytatzufuhr liegt bei 7 mg, 8 mg bzw. 10 mg Zink. Für Männer ab 19 Jahren liegen die Werte bei 11 mg, 14 mg bzw. 16 mg Zink pro Tag. Für Schwangere und Stillende liegen die Werte etwas höher als für nicht schwangere Frauen.

Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure. In Pflanzen kommt Phytat als Speicherform von Phosphor vor und bindet verschiedene Mineralstoffe, welche die Pflanze bei der Keimung benötigt. Phytat kommt daher vor allem in Lebensmitteln vor, die auch als Saatgut dienen können. Beispielsweise in Hülsenfrüchten und Vollkorn­getreide. Phytat bindet in deinem Magen-Darm-Trakt Zink. Die Folge: Zink kann dann nicht mehr von deinem Körper aufgenommen werden. Durch Zubereitungsmethoden wie Einweichen, Keimung oder Sauerteiggärung kann Phytat abgebaut und damit die Verfügbarkeit von Zink erhöht werden.

Auch wenn du gleichzeitig tierisches Eiweiß in Form von Eiern, Käse, Fleisch oder Fisch isst, erhöht das die Bioverfügbarkeit von Zink.
Neben der in den Lebensmitteln enthaltenen Zinkmenge ist also der Phytatgehalt von Nahrungsmitteln der wichtigste Faktor für die gelungene Aufnahme von Zink. Die Zinkaufnahme in deinem Darm (Absorption) kann bei sehr hohen Phytatgehalten in deiner Ernährung im Vergleich zu durchschnittlichen Phytatgehalten um bis zu 45 % vermindert sein. Daher sollte bei einer hohen Phytatzufuhr auch die Zufuhr von Zink erhöht werden. Sprich mit deinem Arzt über deine Ernährung und darüber, wie du eventuellen Zinkmangel ausgleichen kannst. Normalwerte für Zink in deinem Blut.

Biotin und Vitamin B12 für die Nerven

Biotin, auch Vitamin B7 genannt, ist ein bedeutender Bestandteil verschiedener Enzyme. Biotin hilft beim Stoffwechsel, den Nervenfunktionen und der Verdauung. Dieses B-Vitamin ist außerdem für den Abbau von Fettsäuren wichtig sowie für die Aktivierung von Energiereserven. Bei einem Biotin-Mangel können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Möglich sind Muskelschmerzen, Hautausschlag, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, Schläfrigkeit und Schwindel. Lies mehr über Ursachen und Hilfe bei Schwindel. Unter Umständen kann es bei Biotin-Mangel auch zu einer verzerrten Wahrnehmung von Berührungsreizen kommen.

Vitamin B12 wirkt unterstützend bei Stoffwechselprozessen und bei der Funktion deines Nervensystems. Vitamin B12 ist außerdem am Abbau bestimmter Fettsäuren beteiligt. Mögliche Folgen eines Vitamin B12-Mangels sind: Müdigkeit, Schwäche, Nervenstörungen und eine makrozytäre Anämie (Blutarmut durch zu große Vorstufen der roten Blutkörperchen). Lies mehr zu Vitamin B12-Mangel und Blutbildung.

Wie arbeiten Biotin und Vitamin B12 zusammen?

Biotin, auch Vitamin B7 genannt, und Vitamin B12 (Cobalamine) arbeiten in deinem Körper eng zusammen. In den Mitochondrien (Kraftwerke deiner Zellen) wirken beide B-Vitamine in Reaktionen zusammen, die zur Energiegewinnung in deinen Zellen dienen. Wird Vitamin B12 in deinem Körper benötigt, steigt auch der Verbrauch von Biotin an. Und umgekehrt kann ein Biotin-Mangel zu einem B12-Mangel führen. Daher empfiehlt es sich bei einem Vitamin B12- oder Biotin-Mangel, den Wert des Gegenparts durch die Nahrung aufzubessern.

Um deinen B12-Tagesbedarf zu decken, kannst du 50 g Quark oder Frischkäse, 1 Glas Milch oder einen Naturjoghurt, 125 g Seefisch, 125 g Beeren, 1 Portion Kohlgemüse, 1 Orange oder 1/2 Paprikaschote essen. Das entspricht der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Vitamin B12-Tagesdosis von 4 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm) für einen Erwachsenen.

Deinen Biotin-Bedarf kannst du über gemischte Kost abdecken. Bananen, Avocado, Spinat, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Leber und Milchprodukte können gute Biotin-Lieferanten für dich sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Biotinmenge von 30-60 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Das entspricht etwa 100 g Pilzen, 50 g Haferflocken, einem Ei oder 20 g Haselnüssen.

Vitamin B12 und Folsäure sind voneinander abhängig

Vitamin B12 ist wichtig für die Entwicklung und Funktion deines Nervensystems. Es hilft außerdem beim Aufbau der roten Blutkörperchen. Lies mehr über die Aufgaben der roten Blutkörperchen.

Folsäure, auch Folat und Vitamin B9 genannt, spielt bei Wachstumsprozessen und Zellteilung in deinem Körper eine wichtige Rolle. Das Wachstumsvitamin Folsäure ist an der Bildung deiner roten Blutkörperchen und der Erneuerung deiner Körperzellen beteiligt. In der frühen Schwangerschaft schützt Folsäure den Embryo vor Missbildungen. Folsäure wird in deiner Leber gespeichert und garantiert so eine gleichmäßige Versorgung für drei bis vier Wochen mit dem benötigten Vitamin B9.

Wie arbeiten Vitamin B12 und Folsäure zusammen?

Vitamin B12 und Folsäure spielen gemeinsam eine Rolle bei der Bildung von SAM (S-Adenosylmethionin), welches ein wichtiges Schlüsselprodukt für den Aufbau von Nervenbotenstoffen und damit für die Signalübertragung zwischen deinen Nerven ist.

Folsäure kann dein Körper ausschließlich mithilfe von Vitamin B12 aufnehmen und verarbeiten. Denn Vitamin B12 wandelt Folsäure in ihre Bestandsform um. Ein Vitamin B12-Mangel kann also zu einem Folsäure-Mangel führen, da diese Umwandlung nicht mehr stattfinden kann. Ohne Folsäure kann Vitamin B12 wiederum schädliche Aminosäuren nicht abbauen. Somit sind beide Vitamine voneinander abhängig.

Vitamin B12-Mangel und Folsäuremangel

Ein Mangel an Vitamin B12 und/oder ein Folsäuremangel kann zu einer megaloblastären Anämie führen. Hierbei kommt es zu einer gestörten Bildung der roten Blutkörperchen. Ein Vitamin B12-Mangel kann sich unter anderem durch Schwäche und Beeinträchtigung deiner Gedächtnisleistung zeigen.

Folsäuremangel kann durch Alkohol entstehen (Alkohol erschwert die Folsäure-Aufnahme) oder durch einseitige Ernährung (zu wenig Vollkornprodukte, Nüsse, Tomaten, Kopfsalat, Spinat und Eigelb). Symptome für einen Folsäuremangel können sein:

  • Blässe
  • Reizbarkeit
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindel
  • Zungenbrennen, Zungenkribbeln
  • eingeschränkter Geschmackssinn
  • Durchfall
  • Gewichtsverlust

Da diese Beschwerden aber auch zu anderen Erkrankungen passen solltest du nicht gleich zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Folsäure greifen, sondern die Beschwerden von deinem Arzt abklären lassen.

Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin B12 und Folsäure

Vitamin B12 ist neben Sauerkraut, sauren Gurken und Sanddorn hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Käse und Sauermilchprodukten enthalten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Vitamin B12-Tagesdosis beträgt 4 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm) für einen Erwachsenen. Lies unter Biotin und Vitamin B12, was du essen kannst, um deinen B12-Tagesbedarf zu decken.

Lebensmittel mit hohem Gehalt an Folsäure sind: Geflügel, Hefe, Blumenkohl, Rotkohl, Grünkohl, Weißkohl, Erbsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Folat-Tagesdosis beträgt für Erwachsene 300 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Das entspricht etwa 200 g Weißkohl, 100 g Römersalat, 250 g Orangen, 150 g Mango, 200 g Fenchel, 150 g Tomaten, 100 g gerösteten Erdnüssen.

Der Bedarf an Folsäure kann sich durch Schwangerschaft, Infekte, Darm- und Lebererkrankungen erhöhen.

Stillenden empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 450 µg Folat pro Tag. Frauen, die schwanger werden wollen und Schwangeren wird geraten, zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 μg synthetische Folsäure pro Tag oder gleichwertige Dosen anderer Folate in Form eines Präparats einnehmen, um Neuralrohrdefekten ihres ungeborenen Kindes vorzubeugen. Neuralrohrdefekte sind Geburtsfehler des Gehirns, der Wirbelsäule und/oder des Rückenmarks. Diese können beim Kind später zu Nervenschäden, Lernbehinderungen, Lähmungen und schlimmstenfalls zum Tod führen.

Die zusätzliche Einnahme eines Folsäure- oder Folatpräparats solltest du allerdings nicht auf eigene Faust vornehmen, sondern mit deinem Gynäkologen besprechen. Wann zum FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe?

Vitamin C macht Eisen verwertbar

Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen beziehungsweise fördert die Eisenaufnahme in deinem Darm. Die von deinem Körper gut aufnehmbare Eisenform, das 2-wertige Eisen oder Häm-Eisen, kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Das in Pflanzen vorkommende 3-wertige Eisen (Nicht-Häm-Eisen) kann von deinem Körper hingegen schlechter aufgenommen werden. Vitamin C kann pflanzliches, 3-wertiges Eisen in die 2-wertige Form umwandeln und somit besser verfügbar machen. Du solltest daher pflanzliche Lebensmittel immer mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln oder Säften kombinieren.

Vitamin C-Dosis, Vitamin C-Quellen und Vitamin C-Mangel

Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, die dein Körper nicht speichern kann und somit täglich benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene ab 19 Jahren eine Vitamin C-Tagesdosis von 95 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm) für Frauen, 110 mg (Männer), 105 mg für Schwangere und 125 mg Vitamin C für Stillende. Rauchen erhöht den Vitamin C-Bedarf auf 135 mg/Tag für Frauen und 155 mg/Tag für Männer. Gute natürliche Vitamin C-Lieferanten sind Zitrusfrüchte, Kiwis, Sanddorn, Paprika und Kohl. Um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken kannst du eine rote Paprikaschote roh essen (enthält frisch rund 140 mg Vitamin C) oder gegrillt verzehren (enthält immernoch 122 mg Vitamin C). Ein Glas Sanddornsaft ist mit 266 mg eine absolute Vitamin C-Bombe. Ebenso können 4 Zitronen (unverarbeitet und roh verzehrt) deinen Vitamin C-Tagesbedarf decken.

Eine Überversorgung mit Vitamin C ist kaum möglich, da das nicht benötigte wasserlösliche Vitamin über deinen Urin ausgeschieden wird. Vitamin C-Mangel kann sich mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Muskelschwäche, Gelenkbeschwerden, Wadenschmerzen und erhöhte Reizbarkeit bemerkbar machen. Im fortgeschrittenen Stadium können nach mehreren Monaten ohne ausreichende Vitamin C-Versorgung folgende Symptome einer Vitamin C-Mangelerkrankung, auch Skorbut genannt, auftreten:

  • verzögerte Wundheilung
  • Blutungen
  • entzündetes und blutendes Zahnfleisch
  • Zahnlockerung, Zahnausfall
  • Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • Gelenkschmerzen
  • verminderte Fähigkeit zur Kollagenbildung

Eisenbedarf und Eisenmangel

Das Spurenelement Eisen ist lebenswichtig für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und die Funktion zahlreicher Enzyme. Lies in unserem Artikel über den Laborwert Eisen (Fe) mehr über den Eisenstoffwechsel in deinem Körper, die Normalwerte für Eisen im Blut und was es bedeuten kann, wenn deine Laborwerte für Eisen zu hoch oder zu niedrig sind.

Der Tagesbedarf von Eisen beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Jungen und junge Männer von 10-19 Jahren: 12 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Ab 19 Jahren sinkt der Eisenbedarf für Männer auf 10 mg/Tag. Frauen haben aufgrund ihrer Monatsblutung, Schwangerschaft und Stillzeit einen erhöhten Eisenbedarf. Im Alter von 10-50 Jahren benötigen Frauen 15 mg Eisen pro Tag, ab 51 Jahren 10 mg/Tag. Schwangere haben einen Eisen-Tagesbedarf von etwa 30 mg, Stillende von etwa 20 mg.

Den höchsten Eisenanteil aller tierischen Lebensmittel hat Leber. Pro 100 g immerhin 30 mg Eisen. Haferflocken enthalten pro 100 g etwa 4,6 g Eisen. Eine Handvoll Kürbiskerne deckt fast den gesamten Eisen-Tagesbedarf. Gute pflanzliche Eisenlieferanten sind außerdem Linsen, Sojabohnen, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Brunnenkresse, Petersilie und Zwiebeln.

Eine Überversorgung mit Eisen ist durch die Ernährung kaum möglich. Allerdings weisen Menschen mit einer Eisenverwertungsstörung, medizinisch Hämochromatose genannt, erhöhte Eisenwerte auf.

Starke Monatsblutungen, chronische Infektionen und Entzündungen sowie Ausdauersport können deinen Eisenbedarf erhöhen.

Zu einem Eisenmangel kommt es, wenn du zu wenig Eisen mit der Nahrung aufnimmst oder dein Darm das Eisen nicht ausreichend aufnimmt. Eisenmangel ist die häufigste Ursache für eine Blutarmut (Anämie). Eisenmangel macht sich unter anderem bemerkbar durch:

  • Müdigkeit
  • Leistungsschwäche
  • gestörtes Wachstum von Haaren und Nägeln
  • eingerissene Mundwinkel

Doch Vorsicht: Entleerte Eisenspeicher können in der Regel nicht allein durch eine Ernährungsumstellung aufgefüllt werden. Diagnostik und Therapie eines Eisenmangels gehören immer in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers. Bitte experimentiere nicht auf eigene Faust mit deiner Gesundheit.

Magnesium regelt die Verteilung von Kalzium

Magnesium verteilt Kalzium in den Zellen deines Körpers. Dabei wirkt der Mineralstoff Magnesium als Türsteher“ an allen Zelloberflächen. Hier sorgt Magnesium dafür, dass die Kalzium-Zufuhr geregelt wird.

Kalzium spielt eine wichtige Rolle bei deiner Muskelarbeit, der Blutgerinnung und beim Herzrhythmus. Außerdem ist Kalzium wichtig für die Entstehung und den Erhalt deiner Haut, Zähne und Knochen. Kalzium ist in Lebensmitteln wie Quark, Milch, Bananen und Trockenfrüchten enthalten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Kalzium liegt für 13- bis 18-Jährige bei 1200 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende: 1000 mg. Das entspricht etwa 100 g Parmesan oder 5 Scheiben Emmentaler, einer Portion Fenchel oder 250 g dunkelgrünem Gemüse wie Brokkoli, einem Glas oder 150 ml fettarmer Milch, 200 g Naturjoghurt oder 10 g Mohn.

Erfahre bei unseren Laborwerten mehr über Kalzium Normalwerte im Blut und was ein Kalzium-Mangel oder ein Kalzium-Überschuss bedeuten können.

Magnesium ist wichtig für deine Leistungsfähigkeit, deine Nerven und deinen Energiehaushalt. Es entspannt deine Muskeln und ist von großer Bedeutung für Zellstoffwechsel-Vorgänge in deinen Knochen und der Muskulatur. Magnesium ist in Mineralwasser, Kakao, Nüssen und Kartoffeln enthalten.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Magnesium beträgt für 15-24-jährige Männer 400 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm), für Männer ab 25 Jahren 350 mg, für 15-18-jährige Frauen 350 mg, für 19-24-jährige Frauen 310 mg und für Frauen ab 25 Jahren 300 mg. Die Tagesdosis Magnesium für Schwangere beträgt 310 mg, für Schwangere unter 19 Jahren 350 mg und für Stillende 390 mg.

Das entspricht etwa 50 g Haferflocken, 30 g Kürbiskernen, 1/4 Tafel Zartbitterschokolade. Dein Magnesium-Bedarf kann sich erhöhen durch Stress, Leistungssport, starkes Schwitzen oder wenn du Medikamente mit Kortison einnimmst.

Bei unseren Laborwerten liest du mehr über Normalwerte von Magnesium im Blut und was ein Magnesium-Mangel oder ein Magnesium-Überschuss bedeuten können.

Wie arbeiten Kalzium und Magnesium zusammen?

Magnesium reguliert den Kalzium-Haushalt in deinem Körper. Es sorgt für genügend Kalzium in deinen Knochenzellen und für wenig Kalzium in Zellen des Weichgewebes (Blutgefäße, Haut, Bindegewebe). Bei einem Magnesium-Mangel kann zu viel Kalzium in die Zellen der Weichgewebe gelangen. Dadurch können sich die Blutgefäße zusammenziehen und deinen Blutdruck ansteigen lassen. Lies mehr zu Ursachen und Hilfe bei Bluthochdruck.

Kalium unterstützt Natrium bei der Regulierung des Wasserhaushaltes

Natrium nimmst du in Form von Natriumchlorid, also Kochsalz zu dir. Dafür musst du noch nicht einmal zum Salzstreuer greifen, denn Kochsalz steckt in vielen Lebensmitteln. Es ist eine beliebte Zutat in Fertigprodukten, Keksen, Konserven, Gewürzmischungen, Wurstwaren, Käse und Brot. Das führt dazu, dass du mit deiner Nahrung rund dreimal mehr Salz aufnimmst als dein Körper eigentlich braucht. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Natrium beträgt für Jugendliche ab 15 Jahren, Erwachsene, Schwangere und Stillende: 1500 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm).

Um einen Natrium-Überschuss zu verhindern, regt Kalium deine Nieren an Natrium auszuscheiden. Das Chlorid aus dem Kochsalz (Natriumchlorid) kann deinen Körper animieren, Wasser zu speichern. Gleichzeitig hindert es aber deine Blutgefäße daran sich zu erweitern. Die Folge: das Blutvolumen erhöht sich. Das wiederum kann deinen Blutdruck steigen lassen und damit auf Dauer das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko erhöhen.

Auch bei der Reizweiterleitung von Nervenzellen arbeiten Natrium und Kalium zusammen. Die positiv geladenen Teilchen (Ionen) von Kalium sorgen zusammen mit Natriumionen für die Reizweiterleitung und damit für die Signalübermittlung von Gehirn zu Herz, Muskelzellen, Haut und umgekehrt.

Gute Kalium-Quellen sind Lebensmittel wie getrocknete Aprikosen, Tomaten, Avocado, Bananen, dicke Bohnen, Kartoffeln und Linsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis für Kalium liegt ab 15 Jahren bei 4000 mg (Milligramm), also 4 Gramm. Schon eine Banane enthält die hundertfache Dosis davon.

Weitere Aufgaben von Natrium und Kalium, ihre Normalwerte im Blut sowie mögliche Gründe für Natrium-Mangel und Kalium-Mangel liest du in unseren Artikeln zum Laborwert Natrium und zum Laborwert Kalium.

Vitaminfreundlich kochen und lagern

Der körpereigene Speicher an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C und B-Vitaminen (außer Vitamin B12) reicht im Gegensatz zu fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) lediglich ein paar Tage. Deshalb solltest du gerade hier immer für Nachschub sorgen, am besten mit frischen und saisonalen Lebensmitteln. Je frischer die Lebensmittel sind, desto höher ist ihr Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen.

Damit bei Lagerung und Zubereitung möglichst wenige von den wertvollen Inhaltsstoffen verloren gehen, solltest du Lebensmittel frisch und in kleinen Mengen kaufen sowie schonend behandeln. Denn langes Aufbewahren im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur, Kochen in reichlich Wasser und bei sehr großer Hitze lässt den Vitamingehalt rapide schrumpfen. Wie hoch die Vitaminverluste sind, ist abhängig von der Lagerdauer, der Lagertemperatur sowie von Kochverfahren, Kochtemperatur und Garzeit. Äußere Einflüsse wie Licht, Luft und Hitze sind vor allem für wasserlösliche Vitamine (C und B-Vitamine) schädlich. Daher: Frische Lebensmittel nur kurz und bei niedriger Temperatur lagern. Obst und Gemüse in luftdurchlässige oder gelochte Beutel verpacken, kühl und trocken lagern. Am besten geht das für kurze Zeit im Gemüsefach deines Kühlschrankes. Um den Vitaminabbau zu stoppen, kannst du viele frische Lebensmittel auch einfrieren. Oft sitzen wertvolle Vitalstoffe unter der Schale. Schäle daher frisches Obst und Gemüse am besten sehr dünn.

Bei der Zubereitung solltest du darauf achten, Obst und Gemüse möglichst wenig zu zerkleinern und nur kurz in kaltem Wasser gründlich zu waschen. Längeres Wässern führt insbesondere zu hohen Verlusten an Vitamin C und Vitamin B1 (enthalten unter anderem in Kartoffeln). Verwende zum Garen wenig Wasser und niedrige Temperaturen. Auch Braten im Wok kann die Vitamine schonen.

Ein Tipp zum Schluss: Ein Schuss Essig, Limetten- oder Zitronensaft an dein zubereitetes Obst oder Gemüse gegeben, hilft dabei, dass Vitamin C nicht so schnell verloren geht.

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Laborwerte

Hb: Hämoglobin

Hb ist bei Blutwerten die Abkürzung für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin.
Hämoglobin kann im Blut und im Urin gemessen werden, wenn der Verdacht auf eine Anämie (Blutarmut), eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie) oder eine Blutzellzerstörung (Hämolyse) besteht.

Was bedeutet Hb?

Hb ist bei Blutwerten die Abkürzung für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Er besteht aus Häm, dem eisenhaltigen Farbstoff und Globin, bandähnlichen Proteinketten. Hämoglobin ist der Hauptbestandteil deiner roten Blutkörperchen, den Erythrozyten.

Hämoglobin bindet Sauerstoff und Kohlendioxid und sorgt für den Transport und Austausch dieser Gase zwischen Lunge und Gewebe.
Ist statt Sauerstoff Zucker an das Hämoglobin gebunden, nennt sich das Hämoglobin Glykohämoglobin. Dafür steht der Laborwert HbA1c. Er zeigt den Anteil des Hämoglobins an, das in den letzten vier bis sechs Wochen verzuckert ist. Der HbA1c-Wert informiert deinen Arzt also über deinen Zuckerstoffwechsel und dient zur Entdeckung eines Diabetes und zur Verlaufskontrolle einer Diabetes-Behandlung. Normalwerte HbA1c

Beim Neugeborenen hat das Hämoglobin eine etwas andere Zusammensetzung und nennt sich fetales Hämoglobin, kurz HbF.

CO-Hb ist die Bezeichnung für Hämoglobin, das mit Kohlenmonoxid statt mit Sauerstoff beladen ist. Diese Hämoglobinform kommt bei Rauchern verstärkt vor.

Wann wird der Hb-Wert bestimmt?

Dein Hb-Wert kann deinem Arzt Hinweise auf eine Blutarmut (Anämie) geben. Außerdem auf eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie) oder eine Blutzellzerstörung (Hämolyse). Der Hämoglobin-Wert wird im Rahmen eines kleinen Blutbildes bestimmt. Was ist ein kleines Blutbild?

Der Hb-Wert ist außerdem für die Berechnung der Erythrozytenindizes MCH (Hämoglobinmenge in einem Erythrozyt) und MCHC (Hämoglobinanteil bezogen auf die gesamte Masse der roten Blutkörperchen) wichtig. Die Erythrozytenindizes können dabei helfen, die Anämieform genauer einzugrenzen. Lies weitere Infos zum Normalwert für MCH und zum Blutwert MCHC.

Zeigen sich im Blut von Erwachsenen erhöhte Werte für das fetale Hämoglobin HbF können Thalassämien die Ursache sein. Das sind genetisch bedingte Hämoglobinkrankheiten.

Zur Diabeteskontrolle und zur Feststellung von Diabetes zählt der HbA1c-Wert. Erhalte weitere Infos zum Blutzuckergedächtnis HbA1c und erfahre, welche Werte für HbA1c bei der Diabetes-Therapie angestrebt werden sollten: HbA1c-Wert bei Diabetes.

Der Anteil von CO-Hb, also mit Kohlenmonoxid beladenes Hämoglobin, unterscheidet sich bei Rauchern und Nicht-Rauchern. Das Carboxyhämoglobin ist ein Maß für eine Kohlenmonoxidvergiftung und gibt an, um wie viel Prozent die Sauerstoff-Transportfähigkeit im Blut eingeschränkt ist.

Hämoglobin kann auch im Urin vorkommen und gemessen werden. Nämlich dann, wenn viele rote Blutkörperchen zerstört wurden/werden. Mediziner bezeichnen das als Hämolyse.

Hämoglobin-Normalwerte

Die Hb-Normalwerte (Referenzwerte) sind für Männer und Frauen unterschiedlich, für Kinder schwanken sie je nach Alter. Gemessen wird der Hb-Wert in Gramm pro 100 Milliliter, also Gramm pro Deziliter (g/dl):

Frauen: 12-16 g/dl
Männer: 14-18 g/dl

Für Hämoglobin-F ist der Normalwert abhängig vom Alter. Der Anteil an Hämoglobin-F am Gesamthämoglobingehalt wird in Prozent angegeben und beträgt für Gesunde:

Erwachsene und Kinder, älter als 2 Jahre: <<0,5%
Kinder1-2 Jahre: 0,4-1%
Neugeborene: 60-85%

Der HbA1c-Wert stellt den Anteil des verzuckerten Hämoglobins am Gesamthämoglobingehalt im Blut dar. Daher wird der HbA1c-Wert in Prozent (%) angegeben. Der HbA1c-Normalwert ist für gesunde Frauen und Männer gleich und beträgt ca. 4,4  – 6,0%. Für Diabetiker gelten sogenannte HbA1c-Zielwerte.

Der Normalwert für CO-Hb gibt den prozentualen Anteil des mit Kohlenmonoxid beladenen Hämoglobins am Gesamthämoglobingehalt an. Der Normalwert für CO-Hb liegt für Nichtrauchern bei 0,4-1,6%. Bei Rauchern bei ca. 3-10%.

Deine Hb-Werte weichen von den hier genannten Normalwerten ab? Das ist zunächst einmal kein Grund zur Sorge. Je nach Labor und verwendeten Messgeräten werden andere Normalwerte für Hb angegeben. Sprich bitte mit deinem Arzt über deine Laborwerte.

Hämoglobin zu hoch?

Der erhöhte Hämoglobinwert allein verursacht keine Symptome. Auftretende Beschwerden richten sich nach der Grunderkrankung. Liegt ein Sauerstoffmangel in deinen Körperzellen vor, versucht dein Körper den Sauerstofftransport im Blut zu verbessern und bildet im Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen. Da Hämoglobin der Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen ist, nimmt dann auch der Hämoglobin-Wert zu. Zum Sauerstoffmangel kann es kommen, wenn du dich in großen Höhen aufhältst oder gar dort lebst.

Auch Rauchen verschlechtert die Sauerstoffversorgung. Dann versucht dein Körper ebenfalls den Sauerstoffmangel mit einer vermehrten Bildung roter Blutkörperchen auszugleichen. Der Hämoglobinwert steigt.

Bestimmte Erkrankungen können ebenfalls zu einer schlechten Sauerstoffversorgung deines Körpers führen. Dazu zählen zum Beispiel chronische Herz- und Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Asthma bronchiale, angeborene Herzfehler, Herzinsuffizienz (Herzschwäche).

Eine Bluteindickung bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme oder vermehrter Flüssigkeitsausscheidung bei Durchfall (Diarrhoe) können den Hämoglobin-Wert ebenfalls erhöhen.

Produziert das Knochenmark im Rahmen der seltenen Blut-Krebserkrankung Polycythaemia vera zu viele rote Blutkörperchen, erhöht sich der Hb-Wert ebenfalls.

Ein einzelner erhöhter HbA1c-Wert heißt nicht automatisch, dass du an Diabetes erkrankt bist. Und für Diabetiker bedeutet ein einzelner erhöhter HbA1c-Wert nicht, dass sie ihren Blutzucker dauerhaft nicht im Griff haben. Sprich mit deinem Arzt über mögliche Gründe und entscheidet zusammen, was zu tun ist. Lies mehr über den HbA1c-Wert und erfahre, wann der HbA1c-Wert zu hoch sein kann.

Zum Nachweis einer Kohlenmonoxid-Vergiftung dient der CO-Hb-Wert. Lebensgefahr besteht bei CO-Hb-Werten ab 50% und mehr. Raucher können CO-Hb-Werte bis zu 10% erreichen.

Hämoglobin zu niedrig?

Ist dein Hb-Wert zu niedrig und dein Körper wird demzufolge mit weniger Sauerstoff versorgt, können folgende Beschwerden auftreten:

Diese Symptome sind jedoch sehr allgemeine Beschwerden, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn sich die genannten Symptome zeigen, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass dein Hb-Wert zu niedrig ist.

Ein erniedrigter Hämoglobin-Wert kommt vor, wenn zu wenig Hämoglobin gebildet wird oder wenn du viel Blut verlierst und damit auch viele rote Blutkörperchen. Die Ursachen für eine Blutarmut (Anämie) sind vielfältig. Häufig besteht ein Eisenmangel. Lies mehr zur Eisenverwertung im Körper und zum Normalwert für Eisen.

Eine Eisenmangelanämie entsteht, wenn die Eisenzufuhr bzw. die Aufnahme des Eisens in deinem Darm nicht ausreichend ist. Aufgrund des Eisenmangels können keine entsprechenden Hämoglobinmengen gebildet werden. Auch wenn aufgrund von starken Blutverlusten sehr viel Blut und damit auch Eisen verloren geht, können eine Eisenmangelanämie und damit niedrige Hämoglobin-Werte entstehen.

Folsäure-Mangel und Vitamin-B-12-Mangel können außerdem Gründe für erniedrigte Hämoglobinwerte sein. Auch Nierenerkrankungen und Bluterkrankungen können als Ursachen für niedrige Hämoglobin-Werte infrage kommen.

Um die Auslöser für deine niedrigen Hb-Werte und die Art der Anämie zu finden, schaut sich dein Arzt auch die Blutwerte für das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) an und für das mittlere korpuskuläre Volumen (MCV). Normalwerte MCH und Normalwerte MCV.

Erniedrigte Werte für Co-Hb haben keine klinische Bedeutung. Was bedeutet es, wenn dein HbA1c-Wert zu niedrig ist?

Was tun bei zu hohen oder zu niedrigen Hb-Werten?

Sind deine Hämoglobinwerte zu hoch oder zu niedrig, wird dein Arzt die Werte engmaschig kontrollieren, weitere Untersuchungen anordnen und bestehende Grunderkrankungen behandeln. Wenn du ihn dabei unterstützt und ihr zusammenarbeitet, sind schon die ersten Schritte zur Normalisierung der Hb-Werte getan.

Wird der erhöhte Hämoglobin-Wert durch einen Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) verursacht, solltest du genug trinken und eventuell auf Elektrolyt-Präparate aus der Apotheke zurück greifen. Frag deinen Arzt um Rat und experimentiere nicht auf eigene Faust mit deinem Körper.

Ist dein Lebensstil (Rauchen) für deine veränderten Hämoglobin-Werte und CO-Hb-Werte verantwortlich, solltest du versuchen darauf zu verzichten. Auch hierbei unterstützt dich dein Arzt gerne.

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Laborwerte

MCHC: Mean corpuscular hemoglobin concentration

MCHC ist bei Laborwerten die Abkürzung für mean corpuscular hemoglobin concentration, also den durchschnittlichen Hämoglobingehalt in allen roten Blutkörperchen.
Der Laborwert MCHC gibt an, wieviel Hämoglobin im Durchschnitt in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) enthalten ist.

Was bedeutet MCHC?

MCHC ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung mean corpuscular hemoglobin concentration. Das steht für die mittlere Hämoglobinkonzentration der Erythrozyten. Der Blutwert MCHC gibt also den durchschnittlichen Anteil des Hämoglobins an der gesamten Masse der roten Blutkörperchen an.

Hämoglobin ist ein Eiweißstoff und Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen. Er gibt ihnen die Farbe und sorgt für den Gasaustausch zwischen Lunge und Gewebe.

Der Blutwert MCHC ist für deinen Arzt wichtig, um die Ursachen einer Anämie (Blutarmut) abzuklären und Hinweise auf die Anämieart zu bekommen. Doch allein ist der MCHC-Wert wenig aussagekräftig. Er wird daher immer zusammen mit anderen Erythrozytenindizes bestimmt, um Auskunft über die Sauerstofftransportfähigkeit deines Blutes zu erhalten. Was sind Erythrozytenindizes?

Wann wird der MCHC-Wert bestimmt?

MCHC gibt ebenso wie die anderen Erythrozytenindizes MCV, MCH und RDW erste Hinweise zur Abklärung der Ursache einer Anämie sowie der Anämieform. Die Messung bzw. Berechnung der Erythrozytenindizes geschieht im Labor vollautomatisch, wenn aus deiner Blutprobe ein kleines Blutbild erstellt wird. Dein Arzt muss den MCHC-Blutwert also nicht extra beim Analyselabor in Auftrag geben, sondern bekommt ihn zusammen mit den anderen Blutwerten des kleinen Blutbildes im Laborbericht aufgelistet.

Normalwerte für MCHC

Die MCHC-Normalwerte für einen Erwachsenen betragen: 30-36 g/dl (Gramm pro Deziliter Blut). Ein Deziliter entspricht einem Zehntel Liter bzw. 100 ml (Milliliter).

Die Berechnung für MCHC erfolgt nach der Formel: Hämoglobin x 100/Hämatokrit

Der Hämatokrit-Wert sagt etwas darüber aus, wie zähflüssig dein Blut ist. Er gibt das Verhältnis von Flüssigkeit und Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) in deinem gesamten Blut an.

Mach dir keine Sorgen, wenn deine Blutwerte für MCHC von den hier aufgeführten abweichen. Die Blutwerte können sich je nach deiner Tagesform und je nach den im Labor verwendeten Messgeräten unterscheiden. Sprich mit deinem Arzt über deinen Laborbefund.

Was bedeutet es, wenn dein MCHC-Wert zu hoch ist?

Ist die Anzahl deiner roten Blutkörperchen (Erythrozyten) erhöht, dann ist auch die Konzentration ihres Hauptbestandteils Hämoglobin erhöht und damit auch der MCHC-Wert. Das wird Polyglobulie genannt. Ursache dafür kann ein vorübergehender Flüssigkeitsmangel sein, also eine Dehydration. Denn das Blut enthält im Verhältnis zum Blutplasma zu viele Erythrozyten.

Ebenso kann ein Sauerstoffmangel dazu führen, dass mehr rote Blutkörperchen und damit mehr Hämoglobin produziert werden, um den Sauerstoffmangel auszugleichen. Der verursachende Sauerstoffmangel kann in der Umgebung vorkommen, zum Beispiel bei Aufenthalten im Hochgebirge, aber auch durch Rauchen oder Erkrankungen verursacht werden. Erhöhte MCHC-Werte kommen bei Sichelzellenanämie oder einer angeborene Erythrozytenverformung vor. Sind die roten Blutkörperchen verformt und/oder das Hämoglobin defekt, lässt sich Sauerstoff nicht mehr binden.

Was bedeutet ein zu niedriger MCHC-Wert?

Ist der MCHC-Wert zu niedrig bedeutet das, dass in deinen roten Blutkörperchen zu wenig von dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten ist. Da Hämoglobin für den Sauerstofftransport zuständig ist, kann ein niedriger MCHC-Wert auf einen Sauerstoffmangel im Gewebe hinweisen.

Erniedrigte MCHC-Werte können durch Eisenmangel, Kupfermangel oder eine Eisenverwertungsstörung verursacht werden. Normalwerte für Eisen.

Eisenmangel und damit ein erniedrigter MCHC-Wert kann infolge von starkem Blutverlust durch Verletzungen, aber auch infolge der weiblichen Monatsblutung (Menstruation) entstehen. Oder infolge von chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa (beides chronisch-entzündliche Darmerkrankungen). Was tun bei Gastritis?

Bei Eisenmangel kann dein Körper nur geringe Mengen Eisen zur Produktion von Hämoglobin bereitstellen. Eisen ist jedoch für die Bildung des roten Blutfarbstoffs zwingend notwendig. Wird wenig Hämoglobin gebildet, sinkt auch der MCHC-Wert der roten Blutkörperchen. Ursachen und Symptome bei niedrigem Hämoglobin.

Ebenso kann ein hoher Alkoholkonsum, ein Folsäuremangel oder ein Vitamin B12-Mangel für niedrige MCHC-Werte verantwortlich sein.

Was kannst du bei abweichenden MCHC-Werten selbst tun?

Je nach zugrundeliegender Mangelanämie kannst du mit deinem Arzt über eine Umstellung deiner Ernährung reden und ob er dir die fehlenden Stoffe als Tabletten verabreichen oder in schweren Fällen auch als Infusion zuführen kann. Bitte nimm niemals ohne Rücksprache mit deinem Arzt irgendwelche Mineralstoff- und Vitaminpräparate zu dir. Sprich mit deinem Arzt über deine Laborwerte und darüber, wie ihr weiter vorgehen wollt.

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Laborwerte

Fe: Eisen

Fe ist als Laborwert die Abkürzung von Eisen.
Fe ist die Abkürzung von Eisen, lateinisch Ferrum. Eisenwerte werden zusammen mit Ferritin (FERR) und Transferrin (Tf) bestimmt.

Was bedeutet Fe?

Fe ist die Abkürzung für das lateinische Wort Ferrum, das bedeutet Eisen. Eisen ist ein sogenanntes essentielles Spurenelement für unseren Körper. Das heißt, dein Körper kann selbst kein Eisen produzieren. Daher muss er das Eisen aus der Nahrung gewinnen.

Die Eisenaufnahme aus der Nahrung erfolgt über deinen Zwölffingerdarm (Duodenum). Benötigt dein Körper Eisen, wird die Eisenaufnahme aus der Nahrung im Darm gestartet. In der Regel nehmen wir am Tag zwischen 10 und 15 mg Eisen aus unserer Nahrung auf. Besteht kein Eisenbedarf, scheidet dein Körper das Eisen aus der Nahrung mit dem Stuhl wieder aus. Zu eisenreichen Lebensmitteln zählen unter anderem Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen oder Bohnen, Soja, Hirse, Vollkornbrot, Haferflocken sowie Geflügel- oder rote Fleischsorten.

Die Eisenaufnahme im Darm kann verbessert werden, wenn in der aufgenommenen Nahrung gleichzeitig Vitamin C enthalten ist. Gute Vitamin C-Lieferanten sind beispielsweise Schwarze Johannisbeeren, Zitrusfrüchte wie Zitronen oder Orangen sowie Paprika, Brennnessel oder Rosenkohl.

In den Darmzellen kann das aufgenommene Eisen entweder in Form von Speichereisen, genannt Ferritin, gespeichert werden oder in den Blutkreislauf gelangen. In der Blutbahn wird Eisen in der Regel an ein Eiweiß gebunden transportiert. Dieses Transporteiweiß nennt sich Transferrin. Nur ein minimaler Anteil des Eisens liegt also als freies Eisen im Blutserum vor.

Eisen wird in deinem Körper für viele Prozesse benötigt. Dazu zählen beispielsweise zahlreiche Vorgänge in der Energiegewinnung und der Sauerstoffversorgung des Körpers. Der Sauerstoff, den du über deine Atmung aufnimmst, muss durch dein Blut transportiert werden, um in alle Organe und Muskeln zu gelangen. Diese Aufgabe übernehmen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Erythrozyten enthalten Hämoglobin. Das ist unser roter Blutfarbstoff. Der entscheidende Anteil am Hämoglobin ist das Eisen. Der Sauerstoff, der mit deinen Atemzügen in der Lunge ankommt, wird in der Lunge an den Blutkreislauf abgegeben. Genauer gesagt werden die Sauerstoffteilchen an die roten Erythrozyten gebunden. Und das erfolgt über Eisen-Teilchen des Hämoglobins. Was ist der Normalwert für Hämoglobin?

Dementsprechend ist Eisen auch unverzichtbar für die Blut-Produktion. Fehlt Eisen, kann dein Körper nicht genug rote Blutkörperchen produzieren und du bekommst eine Blutarmut (Anämie).

Wann wird der Fe-Wert bestimmt?

Die Bestimmung des Eisenspiegels in deinem Körper spielt eine Rolle, wenn es um die Abklärung von Eisenstoffwechselstörungen geht, die die Eisenaufnahme, Eisenverteilung oder Eisenspeicherung betreffen können. Auch in der Fragestellung einer Eisenmangel-bedingten Blutarmut (Anämie) oder einer Blutarmut bzw. Veränderung des Blutbildes durch angeborene Erkrankungen der Hämoglobin-Produktion (Porphyrien) kann eine Bestimmung des Fe-Werts erfolgen.

Der häufigste Grund zur Bestimmung des Eisens im Blutserum ist die Diagnostik einer Eisenmangelanämie. Dabei handelt es sich um eine Blutarmut, also eine zu geringe Anzahl an roten Blutkörperchen, die durch eine zu geringe Eisenzufuhr bedingt ist. Da der Eisenspiegel starken tageszeitlichen Schwankungen unterliegt, werden in der Regel weitere Laborwerte wie FERR, also Ferritin, oder Transferrin (Tf) bestimmt, um eine Eisenmangelanämie zu diagnostizieren. Normalwerte für FERR und Normalwerte für Tf.

Normalwerte für Fe

Fe wird im Blutserum gemessen. Die Werte werden in µg/dl, also Mikrogramm pro Deziliter, angegeben.

Alter Normalwert
Kinder 2 Wochen 63 – 201 µg/dl
6 Monate 28 – 135 µg/dl
12 Monate 35 – 155 µg/dl
2. – 12. Lebensjahr 22 – 135 µg/dl
Frauen (nicht schwanger) 25. Lebensjahr 37 – 165 µg/dl
40. Lebensjahr 23 – 134 µg/dl
60. Lebensjahr 39 – 149 µg/dl
Frauen (in der Schwangerschaft) 12. Schwangerschaftswoche 42 – 177 µg/dl
am Geburtstermin 25 – 137 µg/dl
6 Wochen nach Geburt 16 – 150 µg/dl
Männer 25. Lebensjahr 40 – 155 µg/dl
40. Lebensjahr 35 – 168 µg/dl
60. Lebensjahr 40 – 120 µg/dl

Wie du in der Tabelle mit den Normalwerten sehen kannst, hängen die Normalwerte für Fe vom Geschlecht sowie vom Alter und der persönlichen Situation ab. Bist du zum Beispiel zum Zeitpunkt der Laboruntersuchung schwanger oder bist du in einem Wachstumsschub, können deine Eisenwerte ganz anders ausfallen. Auch sind starke tageszeitliche Schwankungen des Eisengehalts im Blut vorhanden, weshalb die Normalwerte oftmals eine breite Spanne an Werten einnehmen. Ebenso haben unterschiedliche Labore auch andere Normalwerte als ihre Referenzwerte, weshalb Messwerte zwischen den Laboren auch schwanken können.

Zur Abklärung einer Eisenstoffwechselstörung werden daher immer noch andere Werte des Eisenstoffwechsels wie Transferrin oder Ferritin bestimmt.

Was bedeutet es, wenn dein Fe-Wert zu hoch ist?

Hohe Fe-Werte können diverse Ursachen haben. Gründe für kurzzeitig zu hohe Eisenwerte können beispielsweise eine sehr eisenreiche Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, rotem Fleisch oder Vollkornbrot sein. Die Einnahme von Eisen-Präparaten aus der Apotheke ohne ärztliche Kontrolle kann ein weiterer Grund für einen zu hohen Fe-Wert sein.

Hinter einer Fe-Erhöhung können aber auch Eisenstoffwechselstörungen stecken:

  • Eisenverwertungsstörungen: Das aufgenommene Eisen kann nicht zu seinen Endprodukten verwertet werden, da zum Beispiel Stoffwechselwege in der Herstellung des roten Blutfarbstoffs nicht richtig funktionieren.
  • Hämolytische Anämie: Es kommt zu einer Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse). Dabei wird Eisen frei, der Fe-Wert im Blut ist erhöht und es kommt zur Blutarmut (Anämie).
  • Eisenüberladung: Zu hohe Eisenzufuhr, zum Beispiel durch viele Bluttransfusionen, Eisentherapie oder gesteigerte Eisenzufuhr über die Nahrung.
  • Erkrankungen des Blutsystems.
  • Schwere Leberschäden: In der Leber wird viel Eisen gespeichert. Bei Leberschäden können Leberzellen zerstört werden und Eisen in die Blutbahn freigesetzt werden.
  • Eisenspeichererkrankung, Hämochromatose: Das ist eine erbliche Erkrankung, die mit einer gesteigerten Eisenaufnahme aus dem Darm einhergeht. Das aufgenommene Eisen lagert sich im Körper ab.
  • Angeborene Erkrankungen des Hämoglobin-Stoffwechsels (Porphyrien).

Das Eisen im Blutserum macht allerdings nur einen ganz geringen Bruchteil deines Eisens im Körper aus und unterliegt starken tageszeitlichen und individuellen Schwankungen. Der Eisenwert alleine sagt also sehr wenig über den Eisengehalt und den Eisenstoffwechsel deines Körpers aus. Um Eisenstoffwechselstörungen zu diagnostizieren, werden daher oftmals weitere Werte aus dem Eisenstoffwechsel bestimmt. Dazu gehören beispielsweise:

Was bedeutet es, wenn dein Fe-Wert zu niedrig ist?

Niedrige Fe-Werte können im Rahmen eines Eisenmangels auftreten. Gründe für den Eisenmangel sind zum Beispiel:

  • Unzureichende Eisenzufuhr: Dein Körper kann Eisen nicht eigenständig produzieren. Eine unzureichende Eisenzufuhr mit der Nahrung kann daher einen Eisenmangel nach sich ziehen. Die Folge des Eisenmangels kann eine Blutarmut (Anämie), also eine Eisenmangelanämie sein.
  • Chronische Blutungen: Blutverluste führen auch zur Erniedrigung deines Fe-Werts.
  • Eisenresorptionsstörungen: Eine verminderte Eisenaufnahme kann durch Erkrankungen des Dünndarms hervorgerufen werden, wie zum Beispiel der Zöliakie bzw. Sprue. Nach Operationen, die eine Entfernung des Zwölffingerdarms zur Folge haben, ist die Eisenresorption auch stark eingeschränkt.

Die häufigste mit einer Fe-Erniedrigung in Zusammenhang gebrachte Diagnose ist die Eisenmangelanämie. Dabei handelt es sich um eine Blutarmut (Anämie), die durch einen Eisenmangel hervorgerufen wird. Bei zu geringer Eisenzufuhr oder chronischen Blutverlusten, zum Beispiel im Rahmen der Menstruation, fehlt das Eisen für die Produktion der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es werden zu wenig Erythrozyten gebildet. Typische Symptome der Eisenmangelanämie sind Müdigkeit, Blässe, blasse Schleimhäute, rissige Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden) und verminderte Belastbarkeit.

Die Diagnose einer Eisenmangelanämie bedarf aber zusätzlich zur Symptomatik und der Bestimmung des Fe-Werts vieler weiterer Blutwerte wie Transferrin (Transporteiweiß des Fe), Ferritin (Speicherform des Fe) und die Transferrin-Sättigung (Beladung des Transportproteins). Eine typische Befundkonstellation einer Eisenmangelanämie könnte zum Beispiel so aussehen:

  • Fe erniedrigt: Eisen fehlt, daher ist auch das Serum-Eisen erniedrigt, wenngleich es auch nur einen minimalen Anteil des Eisens im Körper darstellt.
  • Transferrin erhöht: Die Leber produziert große Mengen des Transport-Eiweißes, da der Körper aufgrund des Mangels viel Eisen mobilisieren möchte. Normalwerte für Transferrin.
  • Ferritin erniedrigt: Die Eisenspeicher des Körpers sind leer. Normalwerte für Ferritin.
  • Transferrin-Sättigung erniedrigt: Der Anteil der Transferrin-Teilchen, die tatsächlich Eisen durch den Körper transportieren ist gering, da wenig Eisen vorhanden ist. Normalwerte für die Transferrin-Sättigung.

In bestimmten Lebenssituationen benötigt dein Körper mehr Eisen als sonst. Dazu gehören die Schwangerschaft oder das Wachstum. In solchen Situationen können Fe-Erniedrigungen vorübergehend auftreten, ohne dass du etwas an deinem Lebenswandel geändert hast. In diesen Situationen benötigst du einfach etwas mehr Eisen als gewöhnlich. Der Eisenmangel ist dann nicht krankhaft, sondern Ausdruck eines ganz normalen Wachstums- oder Schwangerschaftsverlaufs.

Auch Eisenverteilungsstörungen können zum Beispiel im Rahmen von Infektionen, chronischen Entzündungen oder Tumorerkrankungen auftreten und den Eisen-Haushalt beeinflussen. Auch so kann es zu niedrigen Fe-Werten kommen.

Ein niedriger Fe-Wert allein gibt dir aber kaum Auskunft über deine wirklichen Eisenreserven oder deinen Eisen-Haushalt. Da die Eisenwerte extremen tageszeitlichen und situativen Schwankungen unterlegen sind, sollten zur Abklärung von Eisenstoffwechselstörungen immer auch andere Werte bestimmt und betrachtet werden. Solltest du dir Sorgen um zu geringe Fe-Werte machen, sprich bitte deinen Arzt an.

Was kannst du selbst bei abweichenden Fe-Werten tun?

Sollte in Untersuchung bei dir ein zu hoher Fe-Wert festgestellt worden sein, kommt es auf die Ursache an, ob du selbst etwas an deinen Eisen-Werten ändern kannst. Liegt der Fe-Erhöhung eine Eisenüberladung zugrunde, weil du beispielsweise Eisentabletten als Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst, dann könntest du in Absprache mit deinem Arzt die Eisenzufuhr reduzieren.

Sind Eisenspeichererkrankungen oder andere Eisenstoffwechselstörungen ursächlich für deine hohen Fe-Werte, kannst du selbst wenig für deine Fe-Werte tun. Für viele Erkrankungen wie zum Beispiel die Hämochromatose (Eisenspeichererkrankung) gibt es wirksame Therapien. Dein Arzt wird gemeinsam mit dir Therapiestrategien besprechen.

Bei zu niedrigen Fe-Werten beispielsweise aufgrund einer eisenarmen Ernährung kannst du darauf achten, deine Nahrung um eisenhaltige Lebensmittel zu ergänzen. Gute Eisenlieferanten sind unter anderem Hülsenfrüchte, Bohnen, Linsen, Leinsamen, Haferflocken, Fisch und rotes Fleisch wie z.B. Rindfleisch. Unterstützt werden kann die Eisenaufnahme durch gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung. Vitamin C kann deinem Körper zum Beispiel über Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen, andere Früchte wie schwarze Johannisbeeren oder aber durch bestimmte Gemüsesorten wie Paprika oder Brokkoli zugeführt werden.

Sind andere Erkrankungen wie zum Beispiel Blutverluste durch chronische Blutungen oder Infektionen für die niedrigen Eisenwerte verantwortlich, wende dich bitte an deinen Arzt.

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Laborwerte

FERR: Ferritin

FERR ist die Abkürzung für Ferritin oder Speichereisen.
Der Blutwert von Ferritin, Speichereisen oder FERR kann bei Verdacht auf Blutarmut, Eisenmangel oder Eisenüberladung bestimmt werden.

Was bedeutet FERR?

FERR ist die Abkürzung für Ferritin, auch Speichereisen oder Depot-Eisen genannt. Ferritin ist ein Eiweißkomplex, der dreiwertiges Eisen umhüllt und in Zellen deiner Leber, der Milz, der Darmschleimhaut und im Knochenmark so lange einlagert, bis es wieder benötigt wird. Der Anteil von FERR, der sich in deiner Blutflüssigkeit befindet, spiegelt den Eisenhaushalt deines Körpers wider. Da der Körper ständig Eisen benötigt, ein Erwachsener aber nur bis zu fünf Gramm speichern kann, muss Eisen regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden.

Wann wird der FERR-Wert bestimmt?

Der Ferritin-Wert wird bei Verdacht auf Blutarmut (Anämie), Eisenmangel oder Eisenüberschuss zusammen mit dem Eisenwert (Fe) und dem Wert für das Eisen-Transporteiweiß Transferritin (Tf) bestimmt. Normalwerte für Eisen und Normalwerte für Transferrin.

Auch bei chronischen Entzündungen, Krebserkrankungen, Leberschaden, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder beim Restless-Legs-Syndrom kann der FERR-Wert gemessen werden.

Normalwerte für FERR

Die Normalwerte für FERR sind vom Alter und Geschlecht abhängig. Im Alter können die Werte steigen. Im Laborbericht sind die Werte in µg/l angegeben. 1000 µg/Liter entsprechen 1 Milligramm/Liter.

Männer: 20-250 µg/l

Frauen: 10-130 µg/l

Kinder bis 13 Jahre: 24-130 µg/l

Die Höhe der gemessenen Werte kann von Labor zu Labor abhängig von der verwendeten Messmethode unterschiedlich ausfallen.

Was bedeutet es, wenn dein FERR-Wert zu hoch ist?

Ist der FERR-Wert dauerhaft erhöht können chronische Entzündungen, Lebererkrankungen oder Krebserkrankungen die Ursache sein. Eine Eisenüberladung, auch Eisenspeicherkrankheit oder Hämochromatose genannt, führt ebenfalls zu erhöhten Werten.

Was bedeutet es, wenn dein FERR-Wert zu niedrig ist?

Liegen die Werte unterhalb des Normalbereichs kann ein Eisenmangel die Ursache sein. Auslöser hierfür kann eine eisenarme Ernährung sein oder eine Störung der Eisenaufnahme etwa durch chronische entzündliche Darmerkrankungen. Blutverlust, starke Menstruationsblutungen, ein Magengeschwür oder verborgene Blutungen durch Darmkrebs können ebenfalls die FERR-Werte absinken lassen.

Was kannst du bei abweichenden Werten selbst tun?

Für eine optimale Eisenversorgung ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Eisenreiche Lebensmittel sind beispielsweise Leinsamen, Quinoa, Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch, Haferflocken, Bohnen, Linsen oder Kürbiskerne, Mandeln und Sonnenblumenkerne.

Tee und Kaffee hemmen die Aufnahme von Eisen. Gefördert wird sie durch gleichzeitige Vitamin C-Zufuhr.