Kategorien
Krankheiten

Akne

Junge Frau drückt einen Mitesser an ihrer Wange mit den Fingern aus und riskiert so eine Narbenbildung.
Akne entsteht aufgrund einer übermäßigen Fettproduktion deiner Talgdrüsen. Das Fett verstopft die Ausführgänge deiner Haut, Bakterien siedeln sich an und sorgen für Entzündungsreaktionen. Mit Eiter gefüllte Hautbläschen bilden sich. Diese solltest du niemals selbst ausdrücken.

Was ist Akne?

Akne ist ein pickeliger Ausschlag, meist im Gesicht, der durch verstopfte und entzündete Hautdrüsen entsteht. Akne ist zwar ein typisches Pubertätsproblem, doch auch als Erwachsener kannst du durch Hormonschübe durch Schwangerschaft oder nach Absetzen der Pille noch Akne bekommen. Bei der gewöhnlichen Akne (Acne vulgaris) produzieren die Talgdrüsen deiner Haut zu viel Talg. Dieser Talg reagiert mit der Luft und bildet dann einen dunkel gefärbten Pfropf in der Pore (Mitesser) oder einen weißen Pfropf (Milie). Die Kombination aus eingeschlossenem Talg, abgestorbenen Zellen und bakterieller Infektion verursacht in diesem Bereich eine Entzündung. Es bildet sich ein mit Eiter gefülltes Hautbläschen, eine sogenannte Pustel oder ein gerötetes Knötchen, Papel genannt.

Mallorca-Akne und andere Akne Arten

Bei der sogenannten Mallorca-Akne, die medizinisch auch als Acne aestivalis bezeichnet wird, handelt es sich um eine Unverträglichkeitsreaktion deiner Haut auf Bestandteile in Sonnenschutzmitteln in Kombination mit Sonneneinstrahlung. Die Mallorca-Akne ist in der Regel nur ein vorübergehendes Problem und keine Akne im eigentlichen Sinn.

Die Acne arteficialis oder Acné excoriée des junes filles kann entstehen, wenn du auch noch so kleine Hautveränderungen ständig aufkratzt oder zerdrückst. Die Folge sind krustenartige Defekte deiner Haut und eingezogene pigmentierte Narben.

Eine seltene und schwere Akne ist die Acne fulminans. Sie tritt meist bei männlichen Jugendlichen mit Acne conglobata auf. Es kommt zu Fieber, Gelenkschmerzen und zur Erhöhung der Anzahl weißer Blutkörperchen, einer Leukozytose.

Die Acne comedomica ist eine leichten Form der Akne. Hier treten viele Mitesser (Komedone) vor allem im Nasenbereich auf, die sich aber nur selten entzünden.

Eine Acne conglobata ist die schwerste Form der Akne. Wenn du Acne conglobata hast, ist die Überproduktion von Hautfetten durch deine Talgdrüsen (Seborrhö) weit stärker ausgeprägt als bei den anderen Akne-Arten. Die Acne conglobata zeigt sich durch große, entzündliche Knoten, Abszesse, Fisteln und tiefe Narben – auch an deinen Extremitäten und am Gesäß.

Wenn du schon sehr lange fetthaltige Kosmetika verwendest kann es in deinem Gesicht zu einer Acne cosmetica kommen. Es entstehen kleine, dicht stehende Mitesser.

Die Säuglingsakne, medizinisch Acne infantum genannt, kann nach dem dritten Lebensmonat auftreten. Meistens sind männliche Säuglinge und Kleinkinder von dieser seltenen Form der Akne betroffen, wenn in deren Familie gehäuft schwere Acne vulgaris in der Pubertät vorkam.

Eine schwere Entzündung deiner Talgdrüsen, welche vorzugsweise in deinen Achselhöhlen, Leistenregion oder der Gesäßfalte zu finden ist, wird als Acne inversa bezeichnet. Besonders häufig von dieser Form der Akne betroffen scheinen adipöse und rauchende Menschen zu sein.

Bei der Neugeborenenakne, medizinisch Acne neonatorum genannt, kommt es zwei bis vier Wochen nach der Geburt zu Mitessern, Papeln und Pusteln im Bereich der Wangen. Diese Form der Akne betrifft meist Jungen und heilt in der Regel spontan innerhalb von Wochen bis Monaten ab. Die Neugeborenenakne entsteht durch die erhöhte Empfindlichkeit kindlicher Talgdrüsen gegenüber mütterlichen Androgenen (männlichen Hormonen).

Durch ein Zerreißen deines Haarkanals oder deiner Talgdrüse entstehen entzündliche Pusteln oder Papeln. Das wird als Acne papulopustulosa bezeichnet. Die Acne papulopustulosa ist eine mittelschwere Form der Akne. Auch bei dieser Akneform befinden sich die Hautveränderungen bevorzugt im Gesicht. In schweren Fällen entstehen Papeln und Pusteln auch an Hals, Dekolleté, Rücken und Oberarm.

Eine sogenannte Kontaktakne ist die Acne venenata. Sie kann durch Arzneimittel hervorgerufen werden, die beispielsweise Brom, Iod oder bestimmte Wirkstoffgruppen enthalten. Häufig Glukokortikoide (zur Behandlung vieler Arten von Entzündungen, Allergien) oder Phenobarbital (zur Behandlung von Epilepsie). Acne venenata kann aber auch durch Hormone wie ACTH (adrenokortikotropes Hormon, das heißt nebennierenrindenstimulierendes Hormon) ausgelöst werden.

Die häufigste Form der Akne ist die Acne vulgaris. Sie tritt in der Pubertät auf, selten bis zum 30. Lebensjahr. Hierbei kommt es an talgdrüsenreichen Hautbezirken wie deinem Gesicht, Nacken, Brust und Rücken durch Überproduktion von Talg und durch eine Verhornungsstörung der Follikel mit nachfolgender Verstopfung zur Bildung von Mitessern.

Was verursacht Akne?

Akne entsteht, wenn die Talgdrüsen in deiner Haut vermehrt Talg bilden. Außerdem verstopft der Kanal von der betroffenen Talgdrüse zur Hautoberfläche durch ein Übermaß an Hornzellen. In dem auf diese Weise gebildeten Mitesser vermehren sich Propionibakterien. Die Gesamtmasse aus Bakterien, Fett, Hornzellen und weißen Blutkörperchen bläht dann deine Talgdrüsen wie einen Beutel auf.

Die Talgproduktion deiner Haut wird gesteuert von Androgenen. Das sind männliche Sexualhormone, die bei Jungen und auch bei Mädchen ab der Pubertät gebildet werden. Gleichzeitig erhöht sich die Aktivität des Enzyms 5-Alpha-Reduktase an den Talgdrüsen. Dadurch wird Testosteron in das stark wirksame Dihydrotestosteron umgewandelt. Dihydrotestosteron regt die Talgdrüsen sehr stark an, es wird zu viel Fett produziert und Mitesser entstehen.

Bei weiblichen Erwachsenen mit Akne wird diese meistens durch zyklusbedingte Schwankungen im Hormonhaushalt verursacht. In der Zeit vor der Menstruation steigt der Anteil des Gelbkörperhormons Progesteron und der Östrogenspiegel sinkt. Östrogen bremst die Talgproduktion, Progesteron fördert sie. Daher wird vor der Menstruation die Haut oft pickelig.

Kosmetika und Umweltgifte können deine Haut stark reizen. Auch dadurch kann eine Akne entstehen.

Medikamente können ebenfalls Akne auslösen. Beispielsweise Jod, das bei Schilddrüsenunterfunktion eingenommen werden kann, Lithium zur Therapie von Depressionen oder Glukokortikoide zur Behandlung von Entzündungen und Allergien. Starke Gestagene zur Empfängnisverhütung, Rifampicin zur Therapie von Tuberkulose, Nimodipin bei Demenz oder Phenobarbital bei Epilepsie können die Entstehung von Akne ebenfalls fördern. Eine durch Medikamente ausgelöste Akne bildet sich sehr schnell und tritt neben Gesicht auch an Armen, Beinen und Rumpf auf.

Akne Symptome

Die auf den ersten Blick sichtbaren Symptome bei Akne sind Mitesser, Papeln (gerötete Knötchen) und Pusteln (mit Eiter gefüllte Bläschen). Die Mitesser können einen schwarzen Punkt in der Mitte haben. Dann sind es sogenannte offene Mitesser, auch Blackheads genannt. Der schwarze Punkt ist die Spitze des Pfropfs aus Hornzellen und Fett, der aus deinen Talgdrüsen an die Hautoberfläche kommt. Die Spitze besteht aus dem schwarzen Pigment unserer Haut (Melanin). Offene Mitesser lassen sich leicht ausdrücken, denn das Zellgemisch kann nach außen abfließen.

Geschlossene Mitesser heißen Whiteheads. Bei ihnen schimmert der Talg weißlich unter deiner Haut durch. Die geschlossenen Mitesser haben keine Öffnung nach außen und sollten daher auch nicht ausgedrückt werden.

Die in den Mitessern enthaltenen Propionibakterien bilden aus dem angesammelten Fett sogenannte Fettsäuren. Diese können im umgebenden Gewebe Entzündungen auslösen. Aus kleinen Mitessern können unter dem Einfluss der Propionibakterien rote Knötchen oder gar eitergefüllte Pusteln werden.

Akne Phasen

Akne verläuft oft schubweise und zeigt sich vor allem an deiner Stirn, deinen Wangen und deinem Kinn, im Schulterbereich, am Dekolleté sowie an Oberschenkeln und Gesäß. Akne kann in milder Form auftreten und sich dann in Form von unreiner Haut zeigen. Es können aber auch großflächige Areale mit sehr stark entzündlichen, eitrigen Pusteln auftreten. Die medizinische Bezeichnung dafür ist Acne conglobata.

Der Verlauf der Hauterkrankung lässt sich in drei Phasen einteilen:
Phase 1: Aufgrund der überschießenden Hornbildung und Verstopfung deiner Talgdrüsen entstehen Mitesser (Komedonen).

Phase 2: Eine Entzündung entsteht, weil sich Eiter bildende Bakterien ansiedeln.

Phase 3: Klingt die Entzündung ab, können Narben bestehen bleiben.

Welcher Arzt hilft bei Akne?

Für die Diagnose und Behandlung von Akne ist der Hautarzt, Dermatologe oder Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten zuständig. Im Rahmen der Ausreinigung deiner Haut solltest du dich an ein auf Aknebehandlung spezialisiertes Kosmetikstudio wenden. Auf keinen Fall solltest du versuchen, die Akne-Pickel selbst auszudrücken. Das kann deine Haut verletzen und zu unschönen Narben führen.

Akne Diagnose

Dein Hautarzt kann Akne oft schon auf den ersten Blick erkennen. Um andere Hauterkrankungen auszuschließen, die zu ähnlichen Symptomen führen können, kann ein Abstrich aus den entzündeten Papeln und Pusteln nötig werden. Dies dient dazu, die Bakterienart zu bestimmen, die die Entzündungen auslösen. Im Falle der Akne sind das in der Regel Propionibakterien.

Außerdem solltest du zusammen mit deinem Hautarzt klären, was als Ursache für deine Hautprobleme in Frage kommt. Möglicherweise führen Medikamente zur Akne oder Allergien auf bestimmte Inhaltsstoffe deiner Kosmetika. Ein Allergietest gibt im Zweifelsfall Aufschluss. Untersuchungen beim Hautarzt.

Was hilft gegen Akne?

Akne ist kein Zeichen von mangelnder Hygiene. Im Gegenteil: Aggressive Seifen oder hochprozentige alkoholhaltige Lösungen können deine Haut reizen und sie extrem austrocknen. Bei der Behandlung deiner Akne solltest du auf die optimale Hautpflege achten. Häufig kommen bei der Aknetherapie innerliche und äußerliche Medikamente zum Einsatz. Unterstützend kannst du auf die Homöopathie zurückgreifen. Doch bitte beachte: Bei allen Akne-Therapien zeigen sich Erfolge nicht von jetzt auf gleich. Geduld ist in jedem Fall gefragt.

Hautpflege bei Akne

Wichtig für die Therapie von Akne ist eine darauf abgestimmte Hautpflege. Für die tägliche Reinigung genügen lauwarmes Wasser und alkalifreie Waschlotionen. Sei vorsichtig bei Sonnenschutzmitteln: Öle und Creme enthalten oft zu viel Fett. Besser sind Sonnen-Milch oder Sonnenschutz-Gele. Am besten, du holst dir Rat bei einer dermatologisch ausgebildeten Kosmetikerin. Sie sollte auch die erste Anlaufstelle für die sogenannten Aknetoilette sein. Hierbei werden Miteser und leicht entzündete Pusteln ausgedrückt. Drücke deine Pickel bitte niemals selbst aus, denn in der Regel geben die Pickel ihren Inhalt dann durch feine Risse in tiefere Schichten der Haut ab. Das lässt deine Akne dann erstrichtig „aufblühen“. Die Pickel auf der Haut deines Neugeborenen (Acne neonatorum) solltest du auch nicht versuchen zu behandeln. Sie heilen nach einiger Zeit von selbst ab.

Homöopathie bei Akne

Bitte beachte: Homöopathie kann keinesfalls einen Besuch beim Hautarzt ersetzen. Über Potenzierung der Mittel sowie Art und Dauer der Anwendung sprich bitte mit deinem naturheilkundlich tätigen Arzt oder Heilpraktiker.

Homöopathische Mittel, die bei Akne therapiegestützt helfen können, sind beispielsweise:

Zu Juglans regia (Walnuss) können vor allem junge Mädchen greifen, deren Gesicht, Brust und Rücken von Pusteln bedeckt sind. Auch wenn sich das Hautbild während der Periodenblutung verschlechtert, kann Walnuss das Mittel der Wahl sein.

Mahonia aquifolium (Mahonie) soll jungen Männern bei Pubertätsakne helfen.

Wenn deine Haut an der Stirn-Haar-Grenze und im Bereich von Kinn und Nase fettig glänzt, wenn du eine helle Haut hast und sich auf dieser immer wieder Mitesser und Pusteln blinden, dann kannst du zu Natrium chloratum (Kochsalz) greifen.

Pulsatilla pratensis (Küchenschelle) soll helfen, wenn du unter unreiner Haut leidest, deren Zustand sich mit Einsetzen der Menstruation noch verschlechtert.

Selenium (Selen) ist das Mittel der Wahl, wenn deine Haut sehr fettig ist und mit Mitessern und Pusteln übersät ist.

Wenn Hormonveränderungen Spuren auf deiner Haut hinterlassen und sich Mitesser vor der Menstruation verstärkt am Kinn bilden, dann probiere es doch einmal mit Sepia (Tintenfisch).

Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber) soll zur therapiegestützten Aknebehandlung passen, wenn die eitrige Hautstelle aufbricht und dabei ein übel riechendes, mit Blut vermischtes Sekret freigibt.

Gehen in deinem Gesicht, Brust- und Rückenbereich gleich mehrere Pickel ineinander über und bilden dunkel gefärbte, tief in die Haut hineinreichende Entzündungen Kapseln, kannst du zu Kalium bromatum (Kaliumbromid) greifen.

Haben deine Mitesser, Papeln und Pusteln einen dunkelroten Hof und erscheinen sie auf der Haut wie eingedrückt, dann kannst du Sulfur (Schwefel) ausprobieren.

Medikamente gegen Akne

Welche Mittel zur äußerlichen und innerlichen Behandlung bei Akne zum Einsatz kommen können, hängt vom Schweregrad der Akne ab.

Bei nur gering ausgeprägter Akne kommen meistens zunächst Schälmittel zu Einsatz. Wirkstoffe wie Benzoylperoxid töten die Bakterien ab, die Entzündungen verursachen. Benzoylperoxid trocknet außerdem deine Haut aus und sorgt für bessere Durchblutung. Hautschuppen lassen sich dadurch besser entfernen und Talg kann besser abfließen. Vorsicht: Benzoylperoxid macht deine Haut sehr empfindlich für Sonnenlicht.

Geht die Akne allein mit Benzoylperoxid nicht ausreichend zurück, kommen meistens Mittel zum Einsatz, die die vergrößerten Talgdrüsen verkleinern, die Talgproduktion verringern und entzündungshemmend wirken. Häufig verwendete Wirkstoffe sind hier Isotretinoin und Tretinoin sowie Adapalen. Manchmal werden die Wirkstoffe miteinander und/oder mit Benzoylperoxid kombiniert, um die Wirkung zu verstärken. Isotretinoin und Tretinoin sind sogenannte Retinoide. Das sind Verbindungen, die sich aus Vitamin A ableiten. Retinoide verkleinern die Talgdrüsen, schränken die Talgproduktion ein und wirken entzündungshemmend. Vorsicht: Bitte nicht auf entzündete Hautstellen auftragen. Da die Haut durch Retinoide empfindlicher für UV-Strahlen wird, darfst du während der Behandlung nicht ins Solarium gehen und solltest intensive Sonneneinstrahlung meiden. Gechlortes Wasser in Schwimmbädern oder Meerwasser reizt deine Haut zusätzlich und sollte, auch wenns schwerfällt, ebenfalls gemieden werden. Für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sind Retinoide nicht geeignet, da sie das ungeborene Kind schädigen könnten.

Bessert sich die Akne mit den genannten Wirkstoffen nicht oder ist sie so stark, dass die tiefen, eitrigen Pusteln beim Abheilen Narben hinterlassen, dann werden meistens Antibiotika mit den Wirkstoffen Doxycyclin und Minocyclin verabreicht. Vorsicht: Die Wirkstoffe machen deine Haut empfindlich für UV-Licht. Meide daher während der Antibiotika-Behandlung starke Sonneneinstrahlung und geh nicht ins Solarium.

Neben diesen innerlich anzuwendenden Antibiotika gibt es auch noch solche, die äußerlich als Kombinationspräparat aus Antibiotikum mit Zink, Schieferöl oder Retinoid helfen können. Als Antibiotikum kann Erythromyzin zum Einsatz kommen. Erythromyzin tötet die Bakterien in den Pickeln ab. Zink trocknet die Haut aus und fördert das Abheilen von Pusteln und Papeln. Vorsicht: Antibiotika sollten nie längerfristig bei Akne angewandt werden. Es besteht die Gefahr, dass Bakterien gegen die Wirkstoffe unempfindlich werden. Da Zink die Haut stark austrocknet, kann sie möglicherweise brennen, stechen und sich röten. Schieferöl soll entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Retinoide verkleinern die Talgdrüsen, bremsen die Talgproduktion und wirken entzündungshemmend. In der Regel dauert es einige Wochen bis Retinoide ihre volle Wirkung entfaltet haben.

Hormone mit einer Kombination aus Ethinylestradiol und Cyproteronazetat oder Ethinylestradiol und Chlormadinon können Frauen mit Akne und Wunsch nach Empfängnisverhütung helfen.

Um vorhandene Akne-Narben zu entfernen oder zu mildern kann eine Laserbehandlung durchgeführt werden.

Akne vorbeugen

Da Akne eine hormonell bedingte Hauterkrankung ist, kannst du nur bedingt vorbeugen. Deine Haut wird es dir aber generell danken, wenn du auf eine gesunde Lebensweise achtest. Verzichte möglichst auf Genussgifte wie Zigaretten und Alkohol, iss viel frisches Obst und Gemüse, trink ausreichend Wasser und achte auf die richtige Hautreinigung. Verwende milde Seifen und keine austrocknenden, reizenden Stoffe. Du solltest auch darauf achten, deine Haare ausreichend zu waschen und möglichst vermeiden, dass sie ins Gesicht hängen. Fett- oder ölhaltige Cremes und Kosmetika fördern die Akne, denn sie verstopfen die Poren in der Haut. Bitte drücke die Pickel niemals selbst aus, es könnten Narben entstehen. Lass Mitesser lieber von einer Kosmetikerin entfernen, am besten noch bevor sie sich entzünden.

Kategorien
Krankheiten

Neurodermitis

Junge Frau mit Neurodermitis kratzt ihre juckende Haut am Unterarm.
Jeden Tag verlierst du bis zu 20 Gramm abgestorbene Hautschuppen, die durch neue Hautzellen ersetzt werden. Bei Neurodermitis ist die Schutz- und Barrierefunktion deiner Haut jedoch gestört.

Was ist Neurodermitis?

Bei Neurodermitis, medizinisch atopische Dermatitis genannt, ist deine Haut chronisch trocken, entzündet, gerötet, schuppt und juckt unerträglich. Du möchtest dich die ganze Zeit nur kratzen und umso schlimmer wird die Situation, wenn im Alltag Stress herrscht.

Eine erhöhte Anfälligkeit für Neurodermitis kann vererbt werden, ob die atopische Dermatitis aber tatsächlich ausbricht und welche individuellen Symptome sich dann zeigen, lässt sich nicht vorhersagen. An der Entstehung einer Neurodermitis sind verschiedene Faktoren beteiligt:

  • Immunsystem: Leidest du an Neurodermitis ist dein Immunsystem überempfindlich. Häufig liegen bei Menschen mit Neurodermitis auch Allergien gegen Staub, Tierhaare und Pollen vor. Außerdem ist bei Neurodermitikern die Konzentration des Immunglobulin E (IgE) erhöht. Immunglobuline sind spezielle Proteine, mit denen dein Immunsystem körperfremde Erreger (Allergene) abwehrt. Die Immunglobuline werden in fünf verschiedene Klassen (IgG, IgA, IgM, IgD, IgE) mit weiteren Unterklassen eingeteilt. Immunglobuline der Klasse E (IgE) sind stark spezialisierte Antikörper, die von deinem Lymphgewebe in der Nähe der Atemwege und des Verdauungstraktes gebildet werden. IgE-Antikörper docken an das Allergen an. Zudem stimulieren IgE-Antikörper bestimmte Zellen zur Ausschüttung von Stoffen, die Entzündungen hervorrufen.
  • Vegetatives Nervensystem: Eine veränderte Reizschwelle erniedrigt die Juckreiztoleranz deiner Haut. Leidest du an Neurodermitis ist außerdem die Talgproduktion deiner Haut geringer und der Wasserverlust höher als bei normaler Haut.
  • Umweltfaktoren: Infekte, das Wetter oder der Kontakt mit Allergie-auslösenden Substanzen wie Hausstaub und Pollen können Neurodermitis auslösen. Auch starker Stress kann zum Ausbruch der atopischen Dermatitis beitragen.

Ein Blick auf und unter deine Haut

Bei Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist die Schutz- und Barrierefunktion deiner Haut gestört. Das zeigt sich durch entzündliche, schuppende Ekzeme und starken Juckreiz der sogenannten Felderhaut. Das ist die gesamte Haut an deinem Körper mit Ausnahme der unbehaarten Haut an deinen Handflächen und Fußsohlen Diese Haut heißt Leistenhaut.

Sowohl deine Leistenhaut als auch deine Felderhaut bestehen von außen nach innen aus Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subkutis). Die äußere Hautschicht der Epidermis (Oberhaut) ist die Verbindung nach außen. Darunter liegt als Schutzpanzer deiner Haut die Hornschicht aus abgestorbenen Epithelzellen. Es folgt eine Zwischenschicht, die eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielt. Die unterste Schicht der Epidermis ist eine lebende Keimschicht. In dieser finden in den sogenannten Basalzellen lebenslang Zellteilungen statt, deine Haut erneuert sich dadurch ständig. 

Zwischen den Basalzellen liegen verstreut die Melanozyten, welche ein Hautpigment produzieren, welches sie an die Epithelzellen abgeben und das deiner Haut ihre Farbe gibt und sie vor UV-Licht schützt.

Die gefäß- und nervenreiche Lederhaut besteht aus einer stark gefalteten Papillenschicht und einer kollagenfaserreichen Geflechtschicht. Diese elastischen Faserbündel garantieren durch ihre Ausrichtung in verschiedene Richtungen sowohl Stabilität als auch Verschiebbarkeit. Die kollagenfaserreiche Geflechtschicht ist für die eigentliche Festigkeit deiner Haut zuständig. Die Fasern sind nicht reparabel, sie können sich auch nicht neu bilden. Daher verliert deine Haut im Alter an Elastizität.

Die Unterhaut ist eine Verschiebeschicht zwischen der eigentlichen Haut und der darunter liegenden Muskulatur. Die Unterhaut besteht aus lockerem Bindegewebe. Darin sind zahlreiche Fettläppchen eingeschlossen. Dein Körper kann in der Unterhaut bis zu 20 Kilogramm Fett speichern. Wie dick die Unterhaut bei jedem Menschen ausgeprägt ist, hängt von Geschlecht, Alter, Körperregion, hormonellen Faktoren und der Ernährung ab. Deine Unterhaut dient aber nicht nur als Fettspeicher. Die Unterhaut isoliert dein Körperinneres auch gegen Hitze und Kälte und beherbergt die großen Gefäße und die Sinnesrezeptoren.

Ursachen von Neurodermitis

Die Ursachen einer Neurodermitis sind noch nicht eindeutig geklärt. Eine wichtige Rolle spielt wohl eine erbliche Veranlagung. Denn wenn es in deiner Verwandtschaft weitere Menschen mit Neurodermitis gibt oder in der Familie Asthma, Heuschnupfen und Allergien vorkommen, ist bei dir das Risiko für die Entstehung einer Neurodermitis erhöht. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass du auch Neurodermitis bekommst.

Damit die Neurodermitis ausbricht, müssen nämlich noch andere Faktoren hinzukommen. Eine Allergie gegen Medikamente und bestimmte Nahrungsmittel (vor allem Milch, Hühnereiweiß, Fisch und Nüsse) sowie Infektionen oder der Kontakt mit Hausstaubmilben, psychischer Stress, mechanische und chemische Reize sowie Wetterwechsel können eine bestehende atopische Dermatitis verstärken und auch der Auslöser zum endgültigen Ausbruch einer Neurodermitis sein.

Neurodermitis Symptome

Eine Neurodermitis hat nicht bei jedem den gleichen Verlauf. Wodurch deine eigene atopische Dermatitis gefördert wird, musst du gemeinsam mit deinem Arzt herausfinden.

Bei einigen Menschen mit Neurodermitis treten nur vorübergehend kleine schuppende, trockene und juckende Hautareale auf. Bei anderen kann der ganze Körper betroffen sein. Meistens beginnt die Neurodermitis in Hautfalten, beispielsweise hinter dem Ohr, am Hals, an den Fußgelenken, in der Kniekehlen, unter dem Arm oder in den Ellenbeugen. Der Juckreiz ist oft unerträglich, vor allem nachts. Bei Kindern nässen die entzündeten Hautbezirke meistens, bei Erwachsenen ist das in der Regel seltener der Fall.

Ausgiebiges Kratzen lindert den Juckreiz bei Neurodermitis leider nur kurz. Der Juckreiz ist nach dem Kratzen sogar noch stärker als zuvor. Der Grund: das überempfindliche Immunsystem von Menschen mit Neurodermitis sorgt dafür, dass schon bei geringstem Reiz sogenannte T-Zellen die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen fördern. Diese wiederum reizen bestimmte Nervenfasern und dadurch entsteht der Juckreiz. Das Kratzen sorgt nun dafür, dass immer mehr Entzündungsbotenstoffe freigesetzt werden und der Juckreiz zunimmt. Über die aufgekratzten Stellen der Haut haben es Erreger leicht, in deinen Körper einzudringen. Die Gefahr von Infektionen erhöht sich.

Im akuten Stadium der Neurodermitis kommt es auf deiner Haut zu Rötungen, Bläschenbildung, nässenden Hautstellen und Krustenbildung. Das kann bis zu vier Wochen andauern. Die Rötungen, Bläschenbildungen, nässenden Hautstellen und die Krustenbildung zeigen sich im akuten Stadium der Neurodermitis vor allem in deinem Gesicht, am Hals und Nacken, in den Ellenbogen, den Kniekehlen sowie an Armen und Beinen. Für Neurodermitis sind außerdem beschwerdefreie Zeiten typisch

Durch die veränderte Zusammensetzung deiner Hautfette kann deine Haut bei Neurodermitis mehr Feuchtigkeit verlieren und trocken werden. Schadstoffe und Allergie auslösende Substanzen können dadurch leichter eindringen. Die Schutzfunktion deiner Haut geht bei Neurodermitis verloren.

Welcher Arzt hilft bei Neurodermitis?

Die erste Anlaufstelle beim Verdacht auf Neurodermitis ist dein Hausarzt. Er kann dich zur Mit- und Weiterbehandlung an einen Hautarzt (Dermatologe, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten) überweisen.

Der Arzt wird deine von der Neurodermitis betroffenen Hautstellen eingehend untersuchen. Er wird dich nicht nur nach Art und Dauer deiner Beschwerden fragen, sondern auch bestimmt etwas über deine Lebensumstände wissen wollen. Er kann dich nach Hautproblemen in deiner Familie fragen und ob du Haustiere hast, ob Allergien bekannt sind, welche Medikamente du einnimmst und wann, wie oft und an welchen Stellen deine Hautprobleme auftreten.

Untersuchungen bei Neurodermitis

Mit dem sogenannten Prick-Test prüft dein Arzt, ob eine Allergie gegen Pollen, Gräser, den Kot von Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte, Lebensmittel – und Kosmetikinhaltsstoffe oder Chemikalien vorliegt. Beim Prick-Test (englisch: prick = Einstich) werden unterschiedliche, Allergie- auslösende Substanzen (Allergene) auf deinen Unterarm gegeben, wobei die Haut mit einer Nadel leicht eingeritzt wird. Reagierst du auf eine Testsubstanz positiv, kommt es im Bereich des Auftragungsorts nach wenigen Minuten zu einer Rötung und Juckreiz. Ebenso bilden sich Quaddeln. Vorsicht: Die Einnahme von Antihistaminika (antiallergische Wirkstoffe) und Kortikoiden (zur Behandlung von Rheuma, Asthma, Haut- und Nierenkrankheiten, Gefäß-, Blut-, Darm- und Lebererkrankungen, bei Nervenkrankheiten, Schockzuständen und bei Organverpflanzungen) verfälscht das Ergebnis. Daher bitte deinem Arzt immer unbedingt sagen, welche Medikamente du einnimmst.

Mit einer Blutuntersuchung kann dein Arzt feststellen, ob dein Immunsystem überempfindlich reagiert. In deinem Blut werden sogenannte IgE-Antikörper analysiert. Das sind spezielle Proteine, mit denen dein Immunsystem körperfremde Erreger (Allergene) abwehrt. IgE- Antikörper docken an das Allergen an. Zudem stimulieren IgE-Antikörper bestimmte Zellen zur Ausschüttung von Stoffen, die Entzündungen hervorrufen. Im Blutserum von Menschen mit Neurodermitis ist die Konzentration der IgE-Antikörper stark erhöht.

Außerdem kann dein Arzt in einem großen Blutbild gewisse Entzündungsparameter untersuchen lassen. Eine erhöhte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), eine beschleunigte Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BKS) sowie eine Erhöhung des sogenannten C-Reaktiven Proteins (CRP) deuten auf eine Entzündung hin. Lies mehr zu CRP und über Normalwerte für CRP.

Kontaktekzeme ähneln der Neurodermitis

Weiterhin wird dein Arzt verschiedene andere Erkrankungen ausschließen, die der Neurodermitis ähneln. Dazu gehören vor allem Kontaktekzeme:

  • Allergisches Kontaktekzem: Hier reagiert deine Haut überempfindlich auf bestimmte Substanzen. Das sind häufig Nickel, Kot von Hausstaubmilben, Tierhaare oder Inhaltsstoffe von Kosmetika.
  • Toxisch-irritatives Kontaktekzem: Dabei reagiert deine Haut mit Entzündungen, weil sie über einen längeren Zeitraum immer wieder mit einer giftigen Substanz in Berührung kommt. Zu einem toxisch-irritatives Kontaktekzem gehört beispielsweise die sogenannte Windeldermatitis bei Säuglingen. Hier entsteht durch die Zersetzung des Harnstoffs im Urin Ammoniak, was die in der Windel verpackte Haut des Säuglings reizt.
  • Kumulativ-toxisches Kontaktekzem: Hierbei trocknet die Haut an deinen Händen aus, es bilden sich Risse. Grund: Die Hände kommen zu oft mit Wasser in Berührung.
  • Seborrhoisches Ekzem: Das kann vorliegen, wenn sich auf deiner Haut gelbliche, fettende Schuppen ausbilden. Im Gegensatz zur Neurodermitis jucken die betroffenen Hautstellen an Kopf, Oberkörper und in den Achselhöhlen allerdings nicht.

Vor jeder Behandlung der Neurodermitis steht ein ausführliches Arztgespräch (Anamnese) und eine Reihe körperlicher Untersuchungen. Doch um die Neurodermitis zu lindern ist auch deine Mithilfe gefragt.

Versuche dich und deine Krankheit zu akzeptieren. Wenn du wegen deines Hautzustandes angestarrt wirst, verkrieche dich nicht. Viele Menschen reagieren aus Unkenntnis so. Sie wissen nicht, dass Neurodermitis nicht ansteckend ist. Erkläre es ihnen. Akzeptiere Tage, an denen du dich nicht leiden kannst, aber isoliere dich nicht von der Außenwelt. Sprich mit deinem Arzt oder einem Psychotherapeuten über deine Sorgen, Probleme und Ängste. Tausche dich mit anderen Betroffenen aus.

Was hilft bei Neurodermitis?

Innerlich zur Ruhe zu kommen, seelischen Belastungen gelassener und mutiger entgegen zu treten, das wünschen sich viele Menschen mit Neurodermitis, bei denen Stress einen Krankheitsschub auslöst oder bestehende Symptome verstärkt. Es gibt eine Reihe von Entspannungstechniken, die dir helfen können, in schwierigen Situationen die Fassung zu wahren. Dazu zählen zum Beispiel Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Yoga. Probiere es einfach einmal aus und finde heraus, was dir gut tut.

Die Haut als unser größtes Organ leidet besonders unter seelischer Belastung. Um zur Ruhe zu kommen, Stress abzubauen und mehr Gelassenheit in emotional schwierigen Situationen zu lernen hat sich bei vielen Menschen die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson bewährt. Hierbei wird durch kurzzeitige Anspannung und nachfolgender bewusster Entspannung von Muskelgruppen ein Entspannungsgefühl in deinem ganzen Körper erreicht. Damit löst sich auch so manche seelische Blockade. Denn bei jeglicher Art von Stress erhöht sich der Spannungszustand deiner Muskeln. Indem du durch die Progressive Muskelentspannung lernst, deine Körperwahrnehmung zu schulen, kannst du Blockaden beseitigen und zur Ruhe kommen. Regelmäßiges Üben ist für den Erfolg dieser sanften Therapie unbedingt erforderlich.

Ernährung bei Neurodermitis

Versuche, dich ausgewogen und gesund zu ernähren. Meide Genussgifte wie Alkohol und Zigaretten und baue Übergewicht ab. Achte darauf, möglichst wenige Lebensmittel zu dir zu nehmen, die Arachidonsäure enthalten. Denn Arachidonsäure fördert Entzündungen. Sie findet sich in fettreichen Fleischsorten und Wurst, Eiern, Sahne und Butter. Auch saure, scharfe und stark gewürzte Speisen können den Juckreiz verstärken. Die Vitamine C (in Weißkohl und Zitrusfrüchten enthalten) und E (in Lachs, Nüssen oder Sonnenblumenöl) wirken dagegen entzündungshemmend. Was und wie viel du isst, das musst du selbst für dich herausfinden. Es gibt keine spezielle Diät bei Neurodermitis. Höre auf deinen Körper. Er wird dir sagen, was er verträgt und was nicht.

Hautpflege bei Neurodermitis

Eine gute Hautpflege ist bei Neurodermitis ganz wichtig. Bei der Wahl der Präparate (Cremes, Salben, Lotionen, Emulsionen oder Badezusätze) solltest du unbedingt auf deinen individuellen Hauttyp achten. Bei fettiger Haut hat sich eine Öl-in-Wasser-Emulsion oder eine Öl-in- Wasser-Creme bewährt. Diese Hautpflegemittel haben einen niedrigen Fettgehalt und einen hohen Wassergehalt. Bei trockener Haut können Wasser-in-Öl-Emulsionen gute Dienste leisten. Sie haben einen hohen Fett- und einen niedrigen Wassergehalt. Vermeide Hautreizungen durch zu festes Massieren oder Reiben.

Bei Juckreiz können Cremes juckreizstillenden Wirkstoff eingesetzt werden.

Zum Waschen sind in der Regel neutrale Waschemulsionen mit rückfettenden Substanzen geeignet. Produkte mit Harnstoff binden Feuchtigkeit.

Bitte beachte: Wechsele eine hilfreiche Salbe nicht kurzfristig und nicht ohne zwingenden Grund. Denn die Haut ist bei Neurodermitis extrem sensibel. Bei ständigem Kontakt mit neuen Substanzen entwickeln sich sehr schnell Allergien gegen die pflanzlichen oder chemischen Salbenbestandteile. Frag daher deinen Hautarzt um Rat bevor du mit deiner Haut experimentierst.

Je schlechter es deiner Haut geht, desto sparsamer solltest du mit Wasser umgehen. Verzichten musst du auf Duschen oder Baden allerdings nicht. Nur solltest du darauf achten, nicht mehrmals am Tag zu duschen oder zu baden. Das kann den natürlichen Schutzfilm deiner Haut zerstören und die Haut austrocknen. Ölhaltige und salzhaltige Bäder lösen die Hautschuppen und mindern den Juckreiz. Die Wassertemperatur sollte höchstens 36°C und die Badedauer höchstens 20 Minuten betragen. Tupfe deine Haut nach dem Bad trocken und creme sie anschließend gut ein.

Medikamente bei Neurodermitis

Kortison-Präparate lassen Entzündungen abklingen, unterdrücken den Juckreiz und verzögern die Zellerneuerung. Sie ist dafür verantwortlich, dass deine Haut schuppt. Deshalb werden kortisonhaltige Medikamente häufig auch bei Psoriasis (Schuppenflechte) eingesetzt. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Psoriasis. Bei Neurodermitis werden diese sogenannten Glukokortikoide häufig mit Harnstoff oder Salizylsäure kombiniert.

Immunmodulatoren werden eingesetzt, wenn kortisonhaltige Salben oder Cremes nicht verwendet werden können. Außerdem, wenn eine längere Behandlung mit Kortison deine Haut dauerhaft schädigen würde. Immunmodulatoren sollen Entzündungen hemmen und den Juckreiz dadurch lindern. In Kombination mit Kortison- Präparaten ermöglichen sie in der Regel eine niedrigere Dosierung des Kortisons.

Mittel aus der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie): Wenn du an Neurodermitis leidest kann es sein, dass dein Körper zu wenig Gamma- Linolsäure produziert. Öle aus Schwarzkümmel, Johanniskraut oder Nachtkerze erhöhen den Gehalt an dieser und anderer Fettsäuren.

Homöopathie bei Neurodermitis

Bei einer beginnenden akuten Neurodermitis können homöopathische Mittel die Therapie unterstützen, aber keinesfalls ersetzen. Zur Dosierung, Dauer und Art der Anwendung frag bitte unbedingt deinen naturheilkundlich tätigen Arzt.

  • Wenn deine Haut hochrot entzündet ist, dich der ständige Juckreiz auch nachts quält, sich deine Beschwerden bei warmen Wetter verschlechtern und deine Haut vom ständigen Kratzen nässt, dann empfiehlt die Homöopathie Cardiospermum halicacabum (Herzsame) zur Unterstützung der Neurodermitis-Therapie.
  • Kreosotum (Buchenholzteer) soll zur Linderung der Neurodermitis beitragen, wenn dein nässender Hautausschlag brennt, eitert und sich Schorf bildet und wenn der Juckreiz so unerträglich ist, dass du dich blutig kratzt.
  • Oleander (Oleander) kannst du verwenden, wenn der Bereich um deine Stirn-Haar-Grenze und Nacken-Haar-Grenze sowie der Bereich hinter den Ohren von der Neurodermitis betroffen sind. Außerdem wenn die Haut juckt und brennt und wenn die abgesonderte Flüssigkeit klebt.
  • Wenn deine gerötete Haut nässt und eitert, wenn sich juckende Bläschen und Pusteln bilden und wenn die Beschwerden durch Wärme und Bewegung besser werden, dann kann Sarsaparilla (Stechwinde) Linderung verschaffen.

Homöopathie bei chronischem Hautausschlag

Bei anhaltendem, chronischem Hautausschlag sollen die folgenden homöopathischen Mittel therapieunterstützend helfen:

Alumina (Calcinierte Tonerde) kann verwendet werden, wenn deine trockene, harte Haut so stark piekst, als wenn sie von Nadeln durchstochen wird. Alumina ist auch das Mittel der Wahl, wenn du dich bereits blutig gekratzt hast, die aufgekratzten Stellen krustig verklebt sind und wenn du an Haarausfall und brüchigen Nägeln leidest.

Leidest du unter einem trockenen Ekzem mit Juckreiz und Brennen oder unter einem nässenden Ausschlag mit schleimig-eitrigem Sekret, ist deine Haut schlaff und teigig und wirkt sie aufgedunsen? Dann könnte dir Calcium carbonicum (Austernschalenkalk) helfen.

Wenn deine juckende, brennende Haut ein nässendes, honigartiges Sekret absondert und verkrustet dieses, dann ist Graphites (Reißblei) möglicherweise das geeignete homöopathische Mittel. Auch im chronischen Stadium, wenn deine Haut trocken und rau ist und in dicken weißen Schuppen abfällt, soll Graphites hilfreich sein.

Lycopodium clavatum (Bärlapp) kann bei Neurodermitis Linderung verschaffen, wenn einzelne Hautstellen trocken und schuppig sind, wenn sich Krusten und Risse gebildet haben und wenn die Haut durch die chronischen Beschwerden dick und fest geworden ist.

Wird deine Neurodermitis immer wieder von Asthma abgelöst und brennt und juckt das trockene Ekzem, wenn du dich ausdauernd gekratzt hast, dann kannst du zu Sulfur (Schwefel) greifen. Sulfur soll therapiegestützt auch nach längerer Anwendung von kortisonhaltigen Medikamenten helfen.

Neurodermitis vorbeugen und lindern

Neurodermitis ist nicht heilbar, jedoch lassen sich die Beschwerden oft lindern, wenn du die Neurodermitis als Teil von dir akzeptierst. Setz dich nicht unter Druck und erwarte nicht von dir, dass du das Kratzen bei starkem Juckreiz völlig unterlassen kannst. Dieser Wunsch und das damit verbundene Bemühen verursachen zusätzlichen Stress. Kratze lieber kontrolliert, indem du:

  • deine Fingernägel kurz hältst, um deine Haut weniger zu verletzen
  • den Juckreiz mit Reiben, Zwicken oder Klopfen linderst
  • Baumwollhandschuhe trägst, um nächtliches Aufkratzen zu vermeiden.

Aufenthalte in einem Reizklima, zum Beispiel an der Nordsee oder im Hochgebirge können den Heilungsprozess deiner Haut fördern. Bei Neurodermitis ist es wichtig, die richtige Kleidung zu tragen. Vermeide Kleidung, die scheuert und kratzt. Stattdessen solltest du zu luftigen atmungsaktiven Materialien greifen, um einen juckreizfördernden Wärmestau auf deiner Haut zu vermeiden. Oft hilft es, die Unterwäsche umzudrehen und auf links zu tragen. Nähte und Etiketten können so nicht auf deiner Haut scheuern. Verzichte beim Waschen auf Weichspülmittel oder Sprühstärke und reduziere die Waschmittelzugabe. Eine Alternative kann Neutralseife sein. Probiere aus, was du verträgst.

Auch bei deiner Schlafhygiene kannst du einiges tun. Vermehrtes Schwitzen wirkt sich ungünstig auf deine Haut aus. Daher kann es bei Bettzeug aus Synthetik, Schurwolle und Daunen zu Schwierigkeiten kommen. Kochfeste Baumwollbettwäsche und ein waschbares Kopfkissen mit Steppdecke werden in der Regel besser vertragen.

Neurodermitis Heilungschancen

Eine vollständige Heilung ist bei Neurodermitis leider nicht möglich. Du kannst aber mit Neurodermitis sehr gut leben, wenn du auf deinen Körper und deine Ernährung achtest, deine Haut richtig pflegst und dich bei Verhaltensregeln zur Vermeidung von Krankheitsschüben therapeutisch unterstützen lässt. Die Verläufe und Schübe der Neurodermitis lassen sich in der Regel sehr gut abmildern, wenn der richtige Weg gefunden ist.

Hat die Neurodermitis schon im Säuglingsalter begonnen, dann besteht oft eine gute Chance, dass die Beschwerden im Laufe der Jugend deutlich zurückgehen, manchmal können sie sogar ganz verschwinden.

Kategorien
Gesundheitstipps

Pickel durch Corona-Masken

Junge Frau drückt in ihrem Gesicht einen Pickel aus, der durch das Tragen einer Coronaschutzmaske entstanden ist
Das feucht-warme Klima unter dem Mund-Nasen-Schutz kann nicht nur bei empfindlicher Haut zu Hautreizungen und Hautunreinheiten führen.

Was tun bei Pickeln durch Corona-Masken?

Der Mund-Nasen-Schutz ist in Zeiten der Corona-Pandemie dein ständiger Begleiter. Doch das feucht-warme Klima durch deine Atemluft unter den Schutzmasken kann zu Hautreizungen und Hautunreinheiten führen. Der Grund: durch die Reibung und den Druck der Maske beim Sprechen, Lachen und Mimik kommt es zu kleinen Mikroverletzungen deiner Haut. Die angegriffene Schutzbarriere wiederum kann die Infektionen durch Keime begünstigen. Häufige Folge: Pickel, Rötungen und Juckreiz. Die Maske einfach lockerer zu tragen ist aber aufgrund mangelnder Schutzwirkung nicht empfehlenswert. Um Maskenpickel zu verhindern und die Haut nicht noch mehr zu reizen, kannst du die folgenden Tipps beherzigen:

5 Tipps gegen Maskenpickel

  1. Auf Make-Up verzichten. Die Farbpigmente des Make-Ups reizen deine angegriffene Haut unter der Maske noch zusätzlich. Verteile stattdessen Concealer unter deine Augen und verwende nur Lidschatten und Wimperntusche. Eine leichte Tagespflege ohne Farb- und Duftstoffe beruhigt deine Haut. Neigst du zum Schwitzen unter der Corona-Maske, solltest du auf fettige Gesichtscremes verzichten. Bei sehr trockener Haut hingegen kann eine regelmäßige Pflege mit Gesichtsprodukten vor den Reibungseffekten deiner Corona-Schutzmaske schützen. Dabei solltest du die Creme etwa eine halbe Stunde vor dem Aufsetzen deiner Maske auftragen, so dass sie gut einziehen kann.
  2. Vermeide bei der Gesichtsreinigung alkoholische Reiniger. Diese würden deine Haut noch zusätzlich reizen. Ein Hausmittel gegen gereizte Haut ist ein Teebeutel mit schwarzem Tee. Befeuchte den Teebeutel mit klarem, zimmerwarmem Wasser und lege ihn für zehn Minuten auf deine gereizte Hautpartie. Das beruhigt spürbar.
  3. Halte die Tragedauer deiner Maske möglichst kurz. Nach 1,5 Stunden gilt: erstmal eine Pause machen und Luft an die Haut lassen. Natürlich unter Einhaltung aller Lockdown-Regeln sowie der Abstands- und Hygieneregeln.
  4. Achte auf den richtigen Stoff deiner Masken: Auch wenn die Lockdown-Regelungen das Tragen von OP-Masken und FFP2-Masken in Bussen, Bahnen, beim Einkaufen und in Gottesdiensten vorschreiben, hat die Stoffmaske noch nicht ausgedient. In Straßen mit Maskenpflicht oder bei privaten Treffen im Rahmen der erlaubten Kontaktpersonen sollte die Stoffmaske getragen werden. Dabei gilt: Baumwolle ist für deine Haut angenehmer als synthetische Stoffe. Außerdem kommt es bei Baumwolle auch nicht ganz so stark zum Feuchtigkeitsstau. Um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, solltest du deine Masken generell umgehend wechseln, sobald sie durchfeuchtet sind.
  5. Pflege deine Masken richtig, damit der Stoff nicht aufraut: Wenn du deine Stoffmasken in der Waschmaschine wäschst, verzichte auf den Schleudergang, um das Material zu schonen. Weitere Tipps zur Reinigung deiner Masken gibt’s bei uns im Artikel Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.

Zu allen Fragen rund um Hautpflege und Hautgesundheit berät dich dein Hautarzt gerne. Bei welchen Problemen du ihn aufsuchen kannst und welche Untersuchungen dich dort möglicherweise erwarten, liest du in unserer Facharzt Beschreibung FA Haut- und Geschlechtskrankheiten. Wann zum Hautarzt?

Kategorien
Fachbezeichnungen

FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Eine Hautärztin untersucht im Rahmen der Hautkrebs-Früherkennung mit einem Dermatoskop die Leberflecken auf dem Rücken eines Patienten
Beim Hautarzt, auch Dermatologe, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Facharzt für Dermatologie und Venerologie genannt, steht die Erkennung und Behandlung sowie Vorbeugung von Hauterkrankungen im Vordergrund der Tätigkeiten. Hierzu gehört auch das sogenannte Hautkrebs-Screening.

Was ist ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten?

Der FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten wird auch Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Hautarzt oder Dermatologe genannt. Die Dermatologie ist die Heilkunde der Haut. Der Ausdruck Venerologie bezeichnet die Lehre der Geschlechtskrankheiten.

Das Aufgabengebiet von Hautärzten ist vielfältig. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten stehen die Diagnose, Therapie und Vorbeugung von Hauterkrankungen. Hierzu gehören beispielsweise entzündliche Hautausschläge (Ekzeme), infektiöse Hauterkrankungen, Veränderungen der Schleimhäute, Akne, chronische Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Autoimmunerkrankungen wie die Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes). Hauttumore gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld eines FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Das Teilgebiet der Dermatologie, das sich mit Hautkrebs beschäftigt, wird auch Dermatoonkologie genannt. Hierbei spielt neben der Therapie der Tumoren auch die Hautkrebs-Früherkennung eine große Rolle. Für alle gesetzlich Krankenversicherten ab dem Alter von 35 Jahren ist das sogenannte Hautkrebs-Screening Leistung der Krankenkasse.

Darüber hinaus schließt das Fachgebiet der Dermatologie auch Erkrankungen der sogenannten Hautanhangsgebilde, also der Nägel und Haare ein. Dazu gehören beispielsweise den Nagelpilz (Onychomykose). Lies Wissenswertes zu Ursache, Behandlung und Vorbeugung von Nagelpilz.

Der Dermatologe untersucht auch  Erkrankungen der unter der Haut liegenden Gefäße und chronische Wunden, die ursächlich durch Gefäßerkrankungen wie Krampfadern (Varizen, chronisch venöse Insuffizienz) verursacht werden. Außerdem widmet er sich allergologischen Fragestellungen und untersucht beispielsweise mit Allergietests, ob ein Hautausschlag durch ein bestimmtes Allergen (allergieauslösende Stoffe) ausgelöst wird.

Im Teilgebiet der Venerologie diagnostiziert und  behandelt der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten sexuell übertragbare Erkrankungen, die oftmals mit Haut- oder Schleimhautveränderungen einhergehen. Dazu zählen beispielsweise die Syphilis (Lues), Tripper (Gonorrhoe) oder auch AIDS (acquired immune deficiency syndrome, erworbenes Immu-Defizienz-Syndrom).

Insbesondere Haut- und Geschlechtskrankheiten betreffen oftmals nicht nur die Haut und Schleimhäute, sondern können Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Ebenso kann sich eine Vielzahl von Erkrankungen zunächst in Form von Hauterscheinungen zeigen, die dann Hinweis auf die zugrundeliegende Allgemeinerkrankung sind. Der Hautarzt steht viel im Austausch mit Kollegen anderer Fachdisziplinen und arbeitet daher zum Teil auch fächerübergreifend (interdisziplinär).

Zur Behandlung der Hauterkrankungen wendet der Dermatologe neben konservativen Therapiemethoden wie speziellen Cremes oder Lotionen, Strahlentherapien, Medikamenten- und Lasertherapien auch operative Therapiemethoden an. Entfernungen von bösartigen Muttermalen, Verödungen von Krampfadern oder Hauttransplantationen sind Beispiele für die operativen Fertigkeiten eines Hautarztes.

Ausbildung zum FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Bis zum Erwerb des Facharzt-Titels FA Haut- und Geschlechtskrankheiten muss der angehende Hautarzt einige Jahre Weiterbildung absolvieren. Voraussetzung zur ärztlichen Weiterbildung ist ein absolviertes sowie mit Approbation, also der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes, abgeschlossenes Medizinstudium.

Anschließend durchläuft der Assistenzarzt insgesamt fünf Jahre, also 60 Monate Weiterbildung an einer zertifizierten Weiterbildungsstätte, wovon 30 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden können. Bis zu zwölf Monate kann der angehende Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in benachbarten Fachgebieten verbringen.

Wo arbeitet ein Hautarzt?

Ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Hochschulklinik. Auch ambulant kann der Hautarzt tätig werden. Anstellungen oder eine Niederlassung in einer dermatologischen Facharzt-Praxis, in medizinischen Versorgungszentren oder speziellen medizinischen Ambulanzen sind möglich. Daneben stellen auch die medizinische Forschung und Lehre ein mögliches Tätigkeitsfeld für Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten dar.

Wann gehst du zum Hautarzt?

Seit Eintritt der Pubertät leidest du an Akne? Vielleicht hast du schon viele Cremes und Waschgele gegen Pickel vergeblich ausprobiert. Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten steht dir bei Problemen mit Akne und deren Therapiemöglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Hilfe bei Akne

Deine Kopfhaut schuppt sich neuerdings. Auf gerötetem Untergrund bilden sich schuppende Herde. Dazu kommt ein unangenehmer Juckreiz und möglicherweise sind dir zusätzlich Hautveränderungen an deinen Ellenbogen oder Kniescheiben aufgefallen. Möglicherweise leidest du an einer Schuppenflechte (Psoriasis). Dein Hautarzt kann dir weiterhelfen.

An deinen Zehennägeln sind dir Veränderungen aufgefallen und du vermutest, dass ein Nagelpilz (Onychomykose) dahinter stecken könnte? Der Hautarzt kann deine Nagelveränderung diagnostizieren und behandeln.

Rückblickend begann irgendwie alles mit einem schmetterlingsartigen Ausschlag im Gesicht, der über beide Wangen und den Nasenrücken reichte. Besonders nach Sonneneinwirkung ist deine Haut empfindlich und in letzter Zeit bist du müde und fühlst dich abgeschlagen. Hinzu kommen Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Nierenprobleme. Allgemein- beziehungsweise Autoimmunerkrankungen wie der Lupus erythemtodes, die Schmetterlingsflechte, betreffen oftmals viele verschiedene Organe des Körpers und äußern sich häufig auch in Hautbeschwerden. Die Erkennung der Hautveränderungen und des Krankheitsbildes sowie die Behandlung der Autoimmunerkrankungen fallen in das Aufgabengebiet des FA Haut- und Geschlechtskrankheiten.

In deinem Intimbereich sind dir warzenartige Veränderungen aufgefallen. Du machst dir Sorgen, was dahinter steckt. Neben dem Frauenarzt, auch als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bezeichnet, kennt sich der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ebenfalls gut mit Genitalwarzen aus. Genitalwarzen oder auch Feigwarzen (Condyloma acuminata) werden durch verschiedene Typen des sogenannten Humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Dein Hautarzt kann dir hier mit geeigneten Therapien weiterhelfen. Wann zur HPV-Impfung?

Seit deiner Kindheit leidest du an starker Neurodermitis (atopische Dermatitis) und bist Allergiker? Der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist dein Ansprechpartner, wenn es um die Abstimmung der Therapie deiner Haut geht.

Vor ein paar Tagen sind dir Bläschen aufgefallen, die sich auf deiner Haut in einem bestimmten Areal ausbreiten. Sie schmerzen oder jucken und erinnern dich irgendwie an die Windpocken. Hier könnte das Varizella-zoster-Virus dahinterstecken. Womöglich leidest du an einer Gürtelrose (Herpes zoster). Der Hautarzt behandelt infektiöse Hautausschläge wie diese. Lies Wissenswertes zu Ursache und Therapie von Gürtelrose sowie Ursachen und Therapie von Windpocken. Erhalte weitere Infos zur Impfung gegen die Gürtelrose und zur Windpocken-Impfung.

Seit einiger Zeit quält dich ein juckender oder brennender Ausschlag. Trotz Abwarten und gründlicher Hautpflege hat sich nichts getan. Nun möchtest du wissen, was für deine Beschwerden verantwortlich ist. Ist es ein allergischer Ausschlag? Könnte es sich um eine Pilz-Infektion (Mykose) handeln? Oder steckt gar etwas ganz anderes dahinter? Der Dermatologe, wie der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten auch genannt wird, kann die Ursache deines Hautauschlages herausfinden und die geeignete Therapie mit dir besprechen.

Vor Monaten hast du einen Hautdefekt im Genitalbereich bemerkt. Da er dir keine Probleme bereitete und er innerhalb weniger Wochen abheilte, hast du dir nichts dabei gedacht. Nun leidest du unter einer allgemeinen Müdigkeit und Schwäche, deine Lymphknoten sind geschwollen, außerdem hast du Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber? Dazu hast du einen Ausschlag an deinem Körper bemerkt, der sich besonders an deinem Bauch, Rücken oder deinen Flanken ausbreitet und schließlich etwas auf die Hand- und Fußinnenflächen übergreift. Der Hausarzt, den du um Rat gefragt hast, schöpft den Verdacht, dass du dich mit der sexuell übertragbaren Erkrankung Syphilis (Lues, Franzosenkrankheit) angesteckt hast. Die Erkennung und Behandlung von Geschlechtskrankheiten zählt zum Aufgabengebiet des Facharztes für Haut- und Geschlechtskrankheiten.

Du bist auf ein Muttermal aufmerksam geworden, das dir nicht ganz geheuer ist? Es ist mit der Zeit größer geworden, ist sehr dunkel und dabei ungleichmäßig gefärbt und irgendwie auch unscharf begrenzt. Du sorgst dich, ob du an schwarzem Hautkrebs (Melanom) erkrankt sein könntest? Oder du bist 35 Jahre alt geworden und möchtest nun deinen Termin zur Hautkrebs-Früherkennung wahrnehmen. Beim Hautarzt bist du an der richtigen Adresse, wenn es um die Erkennung, Diagnostik und Therapie von gut- oder bösartigen Hautveränderungen geht.

Du leidest an Haarausfall? Das bereitet dir große Sorge, besonders da du dir nicht erklären kannst, woran der Haarausfall liegt. Auch Haarausfall, die sogenannte Alopezie, fällt in das Tätigkeitsgebiet des Hautarztes.

Untersuchungen beim FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Um herauszufinden, was hinter deinen Hautveränderungen steckt, wendet der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten verschiedene Untersuchungsmethoden an.

  • Ausführliche Anamnese, Inspektion und körperliche Untersuchung: Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten kann viele Hautveränderungen bereits erkennen, indem er sich ein genaues Bild von deinen Beschwerden, dem zeitlichen Verlauf und dem Aussehen deiner Hautveränderung macht. Dabei legt der Dermatologe Wert darauf, deine gesamte Haut zu betrachten und die Hautveränderungen abzutasten, medizinisch palpieren genannt. Auch deine Haare, Nägel und Schleimhäute nimmt der Dermatologe genau „unter die Lupe“. Mithilfe einfacher Testverfahren beispielsweise mittels eines Spatels kann der Hautarzt Näheres über die Hautveränderungen in Erfahrung bringen und anhand der Eigenschaften eine Verdachtsdiagnose stellen. Verwendet der Hautarzt einen Glasspatel, den er zur Untersuchung einer Hautrötung auf die Hauterscheinung aufdrückt und beobachtet, ob die Rötung wegdrückbar ist, wird das Verfahren auch Diaskopie genannt.
  • Blutuntersuchung: Infektiöse Erkrankungen, ansteckende Geschlechtskrankheiten oder Autoimmunerkrankungen können spezifische Veränderungen deines Blutes hervorrufen. Mithilfe verschiedener Blutuntersuchungen und Testverfahren kann der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Hinweise auf spezielle Krankheitsbilder erhalten oder Verdachtsdiagnosen bestätigen. Dazu wird dein Blut beispielsweise auf das Vorkommen verschiedener Antikörper, also Abwehrkörperchen untersucht.
  • Auflichtmikroskopie: Die Auflichtmikroskopie oder Dermatoskopie ist ein Untersuchungsverfahren der Haut, das besonders in der Hautkrebs-Früherkennung zum Einsatz kommt. Mithilfe eines Dermatoskops kann der Hautarzt Hautveränderungen wie beispielsweise Muttermale oder entzündliche Hautveränderungen wie bei der Krätze (Skabies) genau in einer bis zu 100-fachen Vergrößerung inspizieren und verdächtige Veränderungen entdecken.
  • Allergische Provokationstests: Wird eine Allergie als Ursache deiner Hautprobleme vermutet, können allergologische Tests beim FA Haut- und Geschlechtskrankheiten durchgeführt werden. Einer der Haut-Tests ist der sogenannte Prick-Test. Lies mehr zur Durchführung des Prick-Tests. Ein anderer Allergie-Test ist der Epikutantest. Dieser Test wird zum Beispiel bei der Fragestellung nach einer Allergie gegen bestimmte Arbeitsstoffe oder Kosmetika durchgeführt. Wie funktioniert der Epikutantest?
  • Mikrobiologische Diagnostik: Vermutet dein Hautarzt, dass ein Krankheitserreger Grund deiner Hautveränderung ist, kann er mithilfe eines Abstriches oder einer Probe der Hautveränderung Klarheit gewinnen.
  • Probeexzision, Hautbiopsie und histologische Untersuchung: Hat der Hautarzt eine krebsverdächtige Veränderung entdeckt, ist zur Abklärung in der Regel eine pathologische beziehungsweise histologische also feingewebliche Untersuchung der Veränderung notwendig. Manche dermatologische Abteilungen haben eigens ausgebildete Dermatohistologen. Das ist Fachpersonal, das auf die Untersuchung des Haut-Gewebes auf feinste Veränderungen in Aufbau und Struktur spezialisiert ist. In der Regel untersucht aber ein Facharzt für Pathologie das Gewebe. Lies mehr zu Untersuchungen beim Pathologen. Eine Gewebeuntersuchung spielt nicht nur in der Tumordiagnostik eine Rolle, sondern bringt auch Klarheit in vielerlei anderen Fragestellungen der Dermatologie, wie beispielsweise den Autoimmunerkrankungen. Zur Untersuchung entnimmt der Hautarzt die Gewebeveränderung und schickt diese sogenannte Probeexzision zur histologischen Untersuchung zum FA für Pathologie. Der Pathologe begutachtet die Probe unter dem Mikroskop und kann deren Aufbau, Struktur und Zellen analysieren. Außerdem können spezielle Färbe- und Untersuchungsmethoden der Mikroskopie-Präparate zum Einsatz kommen, nämlich die Histochemie und Immunhistochemie. Solche immunologischen Färbemethoden dienen dazu biochemische Prozesse und spezielle Bestandteile der Hautzellen und des Gewebes hervorzuheben. Damit können beispielsweise Ablagerungen bestimmter Eiweiße, Stoffwechselvorgänge oder Antikörper also Abwehrkörperchen farblich sichtbar gemacht werden. Auch die Verwendung von fluoreszierenden Farbstoffen und die Betrachtung unter einem speziellen Mikroskop, die Fluoreszenzmikroskopie, kann eingesetzt werden. Ebenso kommen molekularpathologische Untersuchungen in Betracht. Bei bestimmten Fragestellungen ist es für die Diagnostik und Therapie der Erkrankung wichtig, relevante Veränderungen des Erbguts (DNA, Desoxyribonukleinsäure) der Zellen zu erkennen. Untersuchungen des Erbguts von Zellen und Geweben finden zum Beispiel in der Tumor-Diagnostik und der Therapie-Auswahl oder zum Erregernachweis bei Infektionskrankheiten Anwendung.
  • Phlebologische Funktionsuntersuchungen: Geht es um die Abklärung von Erkrankungen des Venengefäßsystems, das unter der Haut liegt, kann der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten mithilfe verschiedener Methoden testen, wie das Blut in deinen Venen fließt und ob deine Venenklappen funktionieren. Die Phlebologie wird auch Venenheilkunde genannt. Ultraschall-Untersuchungen oder die farbkodierte Doppler-/Duplex-Sonografie, bei der der Blutfluss mithilfe von Ultraschallwellen in den Blutgefäßen hörbar und farblich sichtbar gemacht werden kann, kommen zum Einsatz.
  • Untersuchung mithilfe des Wood-Lichts: Die Wood-Lampe ist eine besondere Lampe, die mithilfe von Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung) bestimmter Wellenlänge arbeitet. Manche Krankheitserreger rufen Veränderungen der Haut hervor, die bei Beleuchtung mit der Wood-Lampe verschiedenfarbig fluoreszieren. Auch in der Diagnostik von Pigmentstörungen oder Tumoren kann das Wood-Licht angewendet werden.
Kategorien
Untersuchungen

Gravimetrie

Frau mit Hyperhidrose zeigt ihren Achselschweiß auf pinkem Pulli. Die Stärke des Schwitzens lässt sich mit der Gravimetrie bestimmen.
Die Gravimetrie bestimmt bei Hyperhidrose (übermäßigem Schwitzen) die Stärke des Schwitzens. Gemessen wird die abgegebene Schweißmenge pro Zeit.

Gravimetrie: Was ist das?

Die Gravimetrie wird bei Hyperhidrose oder krankhaftem Schwitzen eingesetzt, um die abgegebene Schweißmenge pro Zeit zu messen. Dabei wird ein spezielles Papier für einen bestimmten Zeitraum auf deine Hautstelle aufgelegt, an der übermäßig Schweiß auftritt. Danach wird das Gewicht des Filterpapieres bestimmt. Aus der Differenz (nachher – vorher) ergibt sich die aufgesaugte Schweißmenge in Milligramm (mg) pro vorher fest gelegtem Zeitintervall (eine oder fünf Minuten).

Als Richtwert zur Diagnose einer axillären Hyperhidrose gilt eine Achselschweißmenge von mindestens 50 mg pro Minute. Bei einer palmaren Hyperhidrose liegt der Wert für eine übermäßig erhöhte Handschweißmenge bei 30 mg pro Minute. Die plantare Hyperhidrose macht sich durch eine Fußschweißmenge von mindestens 20 mg pro Minute bemerkbar.

Wie wird die Gravimetrie durchgeführt?

Der Gravimetrie-Test wird mit dir in der Regel immer unter den gleichen standardisierten Bedingungen durchgeführt. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit spielen beim Gravimetrie-Test eine wichtige Rolle. Denn beides kann deine Schweißproduktion beeinflussen und sollte daher im Testraum angemessen reguliert sein. Außerdem sind Ruhephasen wichtig, damit du optimal auf die Messung vorbereitet wirst. Befindest du dich beispielsweise in einer stressigen Situation, würde die dadurch verursachte höhere Schweiß-Absonderung das Gravimetrie-Ergebnis fälschlicherweise verändern.

Welcher Arzt führt die Gravimetrie durch?

Der erste Ansprechpartner beim Verdacht auf krankhaftes Schwitzen sollte dein Hausarzt sein. Er wird dich zur Mit- und Weiterbehandlung der Hyperhidrose an einen Hautarzt (Dermatologen, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten) überweisen. Erfahre mehr zum Berufsbild des Dermatologen und welche Beschwerden ein Hautarzt behandelt.

Der Hautarzt führt neben der Gravimetrie zur Bestimmung der Stärke des Schwitzens eventuell auch noch andere Tests durch. Einer davon ist der Jod-Stärke-Test.

Kategorien
Diagnosekürzel

L54

L54 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Erythem bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.
Unter L50 bis L54 wird im Diagnoseschlüssel ICD-10 die Nesselsucht (Urtikaria) und die entzündliche Rötung der Haut (Erythem) zusammengefasst. L54 steht für Erythem bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.

L54: Erythem bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Unter einem Erythem wird in der Dermatologie eine Rötung bzw. eine Hauterscheinungen verstanden, die mit der Ausbildung eines roten, rötlichen oder rötlich-blauen Flecks oftmals aufgrund einer verstärkten Durchblutung im Rahmen eines entzündlichen Hautgeschehens einhergeht.

Erytheme stellen Symptome dar und treten bei diversen Erkrankungen auf. Hauterkrankungen können sich ebenso wie Systemerkrankungen, internistische Erkrankungen oder Infektionserkrankungen unter anderem als Erythem äußern.

Unter Erythem bei anderenorts klassifizierten Krankheiten werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Erytheme eingeordnet, die im Rahmen einer definierten Grunderkrankung auftreten. Die zugrundliegende Erkrankung kann im ICD-10 Code mithilfe eines * oder + angegeben werden.

L54.0 Erythema marginatum bei akutem rheumatischem Fieber (I00+)

Anstelle des Begriffs Erythema marginatum wird in der Medizin auch der Begriff Erythema anulare rheumaticum verwendet. Das beschreibt das Auftreten rosafarbener bzw. rötlicher Flecke (Erytheme) bzw. eines Ausschlags im Rahmen eines rheumatischen Fiebers.

Das rheumatische Fieber ist eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems infolge einer Infektion mit Streptokokken. Typische Streptokokkeninfektionen sind zum Beispiel die Mandelentzündung (Angina tonsillaris, Tonsillitis) oder die Rachenentzündung (Pharyngitis).

Bei rheumatischen Fieber kommt es dazu, dass zur Abwehr von Streptokokken gebildete, körpereigene Antikörper fälschlicherweise körpereigenes Gewebe bekämpfen. Grund dafür sind Strukturähnlichkeiten körpereigener Eiweiße mit den Membranen der Streptokokken.

Diese autoimmunologische Reaktion kann beispielsweise zu Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Entzündungen der Herzklappen (Endokarditis) mit Zerstörung der Herzklappen führen. Im Rahmen des rheumatischen Fiebers kann auch das Erythema marginatum vorkommen. Eine frühzeitige antibiotische Therapie kann die Entwicklung solcher Folgeerscheinungen nach einer Streptokokken-Infekten in der Mehrzahl der Fälle verhindern.

Das Erythema marginatum ist im ICD-10 Code unter L53.2 klassifiziert.

I00 ist das ICD-10 Diagnosekürzel für rheumatisches Fieber ohne Angabe einer Herzbeteiligung.

L54.8 Erythem bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Unter L54.8 werden sonstige Erytheme eingeordnet, die nicht bei den unter L54 gelisteten Erkrankungen, sondern bei sonstigen Erkrankungen auftreten. Die zugrundliegende Erkrankung kann im ICD-10 Code mit einem * oder + und der entsprechenden Nummerierung ergänzt werden.

Kategorien
Krankheiten

Heuschnupfen

Mädchen im Rapsfeld leidet wegen Heuschnupfen unter tränenden Augen und laufender Nase.
Heuschnupfen ist eine Allergie gegen Eiweißbestandteile von Blütenpollen bestimmter Bäume, Sträucher oder Gräser. Pollen werden vom Wind verbreitet. Sie fliegen bis zu 400 Kilometer weit.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Heuschnupfen, auch allergischer Schnupfen oder Pollinosis genannt, ist Symptom einer Allergie gegen Eiweißbestandteile bestimmter Blütenpollen von Bäumen, Sträuchern, Getreide, Kräutern oder Gräsern. Die Pollenallergie ruft eine allergisch bedingte Entzündung deiner Nasenschleimhaut hervor. Mediziner bezeichnen das als allergische Rhinitis und als saisonale allergische Rhinitis. Heuschnupfen tritt saisonal auf. Also nur in Monaten, in denen die Pollen fliegen. Danach verschwinden die typischen Heuschnupfen Symptome wie Nasenlaufen, Niesattacken und tränende Augen wieder.

Bei einer Pollenallergie nimmt dein Immunsystem die normalerweise harmlosen Blütenpollen als körperfremde und Allergie auslösende Substanzen (Allergene) wahr. Für diese Allergene wird dein Immunsystem schon beim ersten Kontakt mit den Allergieauslösern sensibilisiert und bildet daraufhin Antikörper gegen die vermeintlich gefährlichen Pollen.

Die Pollen-Antikörper sitzen auf der Oberfläche der sogenannten Mastzellen deiner Haut, Magenschleimhaut, Lunge und oberen Atemwegen. Mastzellen enthalten den Botenstoff Histamin. Gelangen die Pollen, das sind die Allergene bei Heuschnupfen, nach dem Erstkontakt erneut in deinen Körper, verbinden sie sich im Rahmen der Abwehrreaktion mit zwei oder mehr Antikörpern. Dabei platzen die Mastzellen. Das Histamin wird freigesetzt und verursacht eine Entzündungsreaktion. Die Entzündung wiederum reizt dein körpereigenes Gewebe und ruft die typischen Heuschnupfen-Symptome hervor.

Allergien und Heuschnupfen können sich entwickeln, wenn dein Körper schon in den ersten Lebensmonaten, in denen deine Immunabwehr noch nicht vollständig ausgebildet war, körperfremdes Eiweiß verarbeiten musste. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn Babys nicht gestillt werden und stattdessen Fertignahrung bekommen. Hypoallergene Fertignahrung ist hingegen frei von körperfremden Eiweißstoffen.

Wann tritt Heuschnupfen auf?

Im Frühjahr sind vor allem Pollen von Haselnuss, Erle und Birke für deinen allergischen Schnupfen verantwortlich. Im Sommer kann unter anderem der Wegerich für Heuschnupfen sorgen. Im Herbst machen Pollen von Getreide und Beifuß vielen Pollen-Allergikern Probleme. Doch nicht nur die Art der Allergie auslösenden Pollen sind bei Heuschnupfen entscheidend, sondern auch die Pollenmenge.

In der Hauptblütezeit von Gräsern und Co. schwirren eine riesige Menge Pollen umher und verursachen die stärksten Beschwerden. In der Vor- und Nebenblüte sind geringere Mengen an Pollen unterwegs, die aber dennoch für mehr oder weniger starke allergische Reaktionen sorgen können. Da Pollen vom Wind verbreitet werden, können sie auf diese Weise Entfernungen von bis zu 400 Kilometern zurücklegen und somit auch in Gegenden ohne blühende Allergieverursacher für Heuschnupfen sorgen. Ist die Blütezeit zu Ende, verschwinden in der Regel auch die Beschwerden des Heuschnupfens wieder.

Hast du neben deinem Heuschnupfen noch eine Allergie gegen Hausstaubmilben, dann kannst du ohne entsprechende Behandlung das ganze Jahr von Beschwerden wie allergischem Dauerschnupfen geplagt werden. Allergischer Dauerschnupfen kann außerdem auf eine Allergie gegen Tierhaare, Federn oder Schimmelpilze hindeuten.

Welche Symptome treten bei Heuschnupfen auf?

Heuschnupfen kann sich durch folgende Beschwerden bemerkbar machen, die individuell verschieden stark ausfallen können und die auch nicht alle gemeinsam auftreten müssen:

  • Ständige und lang anhaltende Niesattacken
  • Stark wässriger Schnupfen
  • Geschwollene Nasenschleimhäute
  • Juckreiz in der Nase
  • Juckreiz im Rachen
  • Juckreiz der Augen
  • Rötung der Augen
  • Starker Tränenfluss
  • Lichtempfindlichkeit
  • Schwellungen der inneren Augenwinkel
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit

Die Symptome bei Heuschnupfen enden schlagartig mit dem Ende der jeweiligen Blütezeit und verursachen in der Regel keine weiteren Probleme.

Gibt es Komplikationen bei Heuschnupfen?

Bei Heuschnupfen kann es zu einer Anaphylaxie kommen. Das ist eine überschießende  Immunreaktion in deinem ganzen Körper. Die Anaphylaxie kann auftreten, wenn eine extreme Empfindlichkeit gegen eine von deinem Körper als fremd oder feindlich wahrgenommene Pollenart besteht. Bei dieser überschießenden Immunreaktion werden große Mengen Histamin in deinem ganzen Körper freigesetzt. Das hat Folgen:

  • Anschwellen von Gesicht, Lippen und Zunge (Angioödem)
  • Verengung deiner Luftwege
  • Extrem starker Blutdruckabfall (anaphylaktischer Schock)

Eine Anaphylaxie ist lebensgefährlich und sollte sofort ärztlich behandelt werden.

Eine weitere mögliche Komplikation eines langjährig bestehenden starken Heuschnupfens kann ein allergisches Asthma sein.

Welcher Arzt hilft bei Heuschnupfen?

Bei Verdacht auf Heuschnupfen kannst du einen Allergologen aufsuchen. Das ist ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung Allergologie. Das wiederum kann ein Hautarzt sein (FA Haut- und Geschlechtskrankheiten), ein Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Arzt), ein Lungenfacharzt (FA Innere Medizin und Pneumologie), ein Internist oder ein Kinderarzt, der eine Zusatzausbildung zum Allergologen absolviert hat.

Auch naturheilkundlich tätige Ärzte und Heilpraktiker können Hilfe bei Heuschnupfen anbieten.

Welche Tests für Heuschnupfen gibt es?

Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine Niesattacken, dein Dauerschnupfen und deine geröteten und juckenden Augen tatsächlich eine Pollenallergie als Auslöser haben, kann dein Arzt zur Diagnosefindung auf Allergie-Tests zurückgreifen. Du hilfst deinem Arzt, wenn du ihm genau erzählst, welche Heuschnupfen Beschwerden bei dir in welchen Situationen wie heftig auftreten.

Anhand eines Pollenflugkalenders (aus dem Internet oder aus der Apotheke) lässt sich außerdem die Gruppe der Pflanzen eingrenzen, die deinen Heuschnupfen möglicherweise auslösen.

Prick-Test: Feine Ritzer für klare Allergie-Reaktionen

Beim Prick-Test (prick = Einstich) werden unterschiedliche, Allergie auslösende Substanzen (Allergene) auf deinen Unterarm gegeben und deine Haut mit einer Nadel leicht eingeritzt. Reagierst du auf eine der Testsubstanzen positiv, also allergisch, kommt es im Bereich des Auftragungsortes nach wenigen Minuten zu einer Rötung. Du spürst Juckreiz und Quaddeln bilden sich. Der Prick-Test kommt beim Allergologen insbesondere zum Nachweis von Allergien auf verschiedene Blütenpollen und Gräser (Heuschnupfen), Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte sowie Lebensmittel- und Kosmetik-Inhaltsstoffe zum Einsatz.

Bitte sag deinem Allergologen unbedingt, welche Medikamente du einnimmst. Wenn du zum Beispiel Antihistaminika (das ist eine Wirkstoffgruppe, enthalten in Medikamenten gegen Allergien) und Kortikoide (zur Behandlung von u. a. Asthma und Cluster-Kopfschmerz) einnimmst, kann das Ergebnis des Prick-Tests verfälscht werden.

Antikörper-Analyse: Auf der Suche nach IgE

Wenn der Prick-Test keine eindeutigen Ergebnisse für die Diagnose Heuschnupfen geliefert hat, kann dein Allergologe eine Blutuntersuchung veranlassen. In deinem Blutserum werden dann sogenannte IgE-Antikörper analysiert. Das sind spezielle Antikörper, Immunglobuline genannt, die körperfremde Eindringlinge markieren. Dadurch können sie von anderen Zellen erkannt und unschädlich gemacht werden. Immunglobuline der Klasse E (IgE) stimulieren außerdem bestimmte Zellen zur Ausschüttung von Stoffen, die Entzündungen hervorrufen. Im Blutserum von Allergikern sind IgE-Antikörper nachweisbar, die zum Allergie auslösenden Stoff (Allergen) passen. Solltest du also auf Birkenpollen mit Heuschnupfen reagieren, dann ist davon auszugehen, dass sich in deinem Blutserum die passenden IgE-Antikörper nachweisen lassen.

Radio-Allergo-Sorbent-Test: Bestimmt den Schweregrad der allergischen Reaktion

Beim Radio-Allergo-Sorbent-Test, kurz RAST, ist das Antigen (zum Beispiel Birkenpollen) vom industriellen Hersteller dieses Tests an kleine Papierscheiben angeheftet. Bist du Birkenpollen-Allergiker, enthält dein Blutserum spezielle Antikörper, sogenannte Immunglobuline der Klasse E (IgE), die körperfremde Eindringlinge markieren.

Wird dein Blutserum mit dem Antigen (Birkenpollen) zusammengebracht, bildet sich ein Antigen/IgE-Komplex. Diesem wird ein radioaktiv markierter Antikörper zugegeben. Über die Messung der Radioaktivität kann dann bestimmt werden, wie viel Antikörper der Antigen/IgE-Komplex gebunden hat. Daraus lässt sich wiederum die Menge des in deinem Blut vorhandenen Birkenpollen-IgE bestimmen.

Je nach Schweregrad der allergischen Reaktion ist der RAST in verschiedene Klassen von 0-6 (alternativ 0-4) unterteilt. 0 bedeutet kein Nachweis von IgE-Antikörpern in deinem Blut, also keine allergische Reaktion. 6 (alternativ 4) bedeutet hohe Konzentration von IgE-Antikörpern im Blut, also schwere allergische Reaktion.

Entzündungsparameter im Blut weisen allergische Reaktionen nach

Bei Heuschnupfen treffen die allergieauslösenden Pollen auf die von deinem Immunsystem freigesetzten Antikörper. Dabei wird Histamin freigesetzt. Lies mehr dazu unter Wie entsteht Heuschnupfen?

Histamin verursacht eine Entzündungsreaktion. Diese wiederum reizt dein Gewebe und ruft die Allergiesymptome hervor.

Um die Entzündungsreaktion in deinem Körper nachzuweisen, nimmt dein Allergologe dir Blut ab und lässt es untersuchen. Zeigt sich in deinen Laborwerten eine erhöhte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), eine beschleunigte Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BKS) sowie eine Erhöhung des sogenannten C-Reaktiven Proteins (CRP), deutet das auf eine Entzündung hin. Lies mehr zu Normalwerten des C-Reaktiven Proteins und zum Laborwert CRP.

Was hilft bei Heuschnupfen?

Heuschnupfen kann ebenso wie andere Allergien vorbeugend und akut behandelt werden. Bei der Therapie von Heuschnupfen wird in der Regel in drei Schritten vorgegangen:

  1. Allergievermeidung
  2. Therapie der Symptome
  3. Hyposensibilisierung

Bei der Allergievermeidung bist du selbst gefragt. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen kannst du dafür sorgen, dass du trotz Heuschnupfen auch in der Pollenflugzeit durchatmen kannst. Heuschnupfen vorbeugen

Bei der Therapie deiner Heuschnupfen-Symptome kannst du auf Medikamente, auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch eine Reiztherapie wie die Eigenblutbehandlung oder auch auf Hausmittel setzen. Lass dich von deinem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker beraten und achte bei Heuschnupf-Mitteln auf die korrekte Anwendung.

Hausmittel bei Heuschnupfen

Wenn du Heuschnupfen hast, sind die Schleimhäute deiner Nase angegriffen. Um sie zu befeuchten, schwören viele Allergiker auf eine Nasendusche mit Salzlösung und lauwarmem Leitungswasser. Mithilfe der Nasendusche können auch Pollen für kurze Zeit aus der Nase gespült werden.

Jucken deine Augen bei Heuschnupfen sehr stark und sind sie geschwollen, kann eine kühle Kompresse unterstützend zur Medikation ein wenig Linderung verschaffen. Doch Vorsicht: Die Haut unter deinen Augen und auf deinen Lidern ist sehr dünn und empfindlich. Daher sollten die Kompressen nicht gefroren aufgelegt werden.

Medikamente gegen Heuschnupfen

Wenn du weißt, welche Pollen deinen Heuschnupfen auslösen, kannst du schon vor Beginn der Blütezeit damit beginnen, Nasensprays oder Nasentropfen aus der Wirkstoffgruppe der Mastzellenstabilisatoren anzuwenden. Die Mastzellen in deinem Körper enthalten den Botenstoff Histamin. Platzen die Mastzellen durch die Antigen (Blütenpollen)-Antikörper-Reaktion, wird Histamin freigesetzt und eine Entzündungsreaktion in Gang gebracht. Diese Entzündungsreaktion reizt das Gewebe und ruft die Allergiesymptome hervor. Damit Nasensprays bei Heuschnupfen besser wirken können, solltest du deine Nase vor der Anwendung durch einmal kräftiges Schnäuzen von Pollen und anderen Fremdstoffen befreien. Lies dir die Packungsbeilage aufmersam durch.

Medikamenten-Wirkstoffe aus der Gruppe der Mastzellenstabilisatoren reichern sich in den Mastzellen an. Sie verhindern die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen.

Die Wirkstoffgruppe der Antihistaminika, die in Tabletten gegen Heuschnupfen und Allergien enthalten ist, blockiert oder schwächt die Wirkung von Histamin. Sie wirken über den Blutkreislauf.

Hilfe bei Heuschnupfen aus der Apotheke

Eigenblutbehandlung bei Heuschnupfen

Bei diesem naturheilkundlichen Verfahren wird dir eine geringe Menge Blut aus der Vene entnommen. Das Blut wird dir dann ins Gesäß zurück gespritzt. Dein Körper erkennt das gespritzte Blut nicht mehr als Blut, sondern stuft es als Fremdeiweiß ein. Durch eine entsprechende Immunantwort sollen die Selbstheilungskräfte deines Körpers angeregt werden.

Um eine Überstimulation deines Immunsystems und damit eine mögliche Verschlechterung der Abwehrlage zu vermeiden, betragen die Abstände zwischen den Eigenblutbehandlungen in der Regel mindestens sieben Tage. Bei einem akuten Infekt muss die Eigenbluttherapie unterbrochen werden.

Es gibt verschiedene Formen der Eigenblutbehandlung, die sich in der Art der Blutaufbereitung außerhalb deines Körpers und die Art der Rückführung des Blutes in deinen Körper unterscheiden. Bei Heuschnupfen können beispielsweise diese Methoden zum Einsatz kommen:

Bei der konventionellen Eigenblut-Therapie wird dir das entnommene Blut intramuskulär, also in deinen Muskel gespritzt. Es kann pur oder mit homöopathischen oder pflanzlichen Mittel versetzt sein.

Bei der Methode des potenzierten Eigenblutes wird dein Blut nach der Entnahme nach homöopathischer Weise verdünnt (potenziert) und dann in bestimmten Abständen eingenommen.

Als Nebenwirkungen der Eigenblutbehandlung kann es zu einer Erstverschlimmerung deiner Heuschnupfen Symptome kommen. Das liegt daran, dass es sich bei der Eigenblutbehandlung um eine Reiztherapie handelt, bei der sich dein Körper mit Dingen auseinandersetzen muss, die ihm neu sind.

Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen

Die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT) genannt, funktioniert ähnlich wie eine Impfung. Du bekommst eine winzige Menge der Allergie auslösenden Substanz (Allergen) gespritzt. In höherer Dosierung würde das Allergen bei dir eine heftige Allergiereaktion hervorrufen. Bei niedriger Dosierung kann sich dein Körper langsam an den Stoff gewöhnen. Auf diese Weise merkt sich dein Immunsystem, dass es auf diesen Stoff nicht mehr zu reagieren braucht. In den ersten Wochen spritzt dein Arzt das Allergen einmal wöchentlich, und zwar jedes Mal in einer geringfügig höheren Dosis. Ist die Maximaldosis erreicht, bekommst du in der Regel alle vier bis acht Wochen eine Spritze. Die Hyposensibilisierung ist eine langwierige Therapie des Heuschnupfens. In den meisten Fällen ist die Behandlung erst nach drei Jahren abgeschlossen.

Die Hyposensibilisierung ist leider auch nicht ganz risikoarm. Als Nebenwirkungen können allergische Reaktionen wie rote, juckende Quaddeln an der Einstichstelle, Kreislaufprobleme, Übelkeit und schlimmstenfalls ein allergischer Schock auftreten.

Bei der Kurzzeit-Immuntherapie können vier bis acht Injektionen vor der Pollenflugsaison gesetzt werden. Manchmal sind es auch zwei bis vier Injektionen an einem Tag und eine Wiederholung nach ein oder zwei Wochen.

Damit dein Immunsystem im Frühjahr gerüstet ist, solltest du mit der Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen schon im Herbst beginnen.

Während der jeweiligen Pollenflugzeit kann die Hyposensibilisierung unterbrochen oder die Dosis verringert werden. So kann vermieden werden, dass dein Immunsystem doppelt belastet wird. In der Regel musst du nach jeder Spritze noch eine halbe Stunde zur Beobachtung in der Arztpraxis bleiben, damit bei überschießenden Immunreaktionen sofort eingegriffen werden kann.

Bei einigen Erkrankungen kann eine Hyposensibilisierung allerdings zum Problem werden. Wenn du unter Herz-Kreislauf-Krankheiten leidest und Beta-Blocker einnimmst, solltest du das deinem behandelnden Arzt unbedingt sagen. Ebenso, wenn ein allergisches Asthma besteht oder deine Lungenfunktion eingeschränkt ist. Auch bei Schilddrüsenüberfunktion, Rheuma, Tuberkulose oder chronischen Entzündungen sollte im Vorfeld genau abgeklärt werden, ob eine Hyposensibilisierung sinnvoll ist.

Heuschnupfen vorbeugen

Um Heuschnupfen vorzubeugen, solltest du deine Medikamente regelmäßig einnehmen. Beachte die Dosierungsanleitung und Einnahmezeit. Bist du dir unsicher, frag deinen Arzt oder Apotheker um Rat.

Folgende Tipps gegen Heuschnupfen haben sich bei vielen Pollenallergikern bewährt:

  • Schließe zur Blütezeit an sonnigen, windigen Tagen die Fenster.
  • An Staubfängern wie Teppichen, Teppichböden und Gardinen haften Blütenpollen besonders gut. Parkett, Laminat und andere glatte Fußbodenbeläge sowie Jalousien an den Fenstern sind allergiefreundliche Alternativen.
  • Zugluft, Ventilatoren und Bewegung im Raum können die Pollen immer wieder aufwirbeln. Vermeide also Durchzug.
  • Achte auf Lüftungszeiten, in denen die Pollenbelastung gering ist. In Städten schwirren in der Regel zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr weniger Pollen umher, auf dem Land zwischen 19.00 Uhr und 24.00 Uhr. Auch nach einer längeren Regenperiode ist die Luft klarer und weniger mit Pollen belastet.
  • Bist du zur Pollenflugzeit draußen unterwegs und hast vorher deine Medikamente entsprechend der Anweisungen von Arzt oder Apotheker eingenommen, dann bist du zwar von innen geschützt, von außen aber nicht. An deinen Haaren und an deiner Kleidung haften Pollen. Daher: Möglichst Haare waschen (Kamm und Bürste nicht vergessen) und Kleidung wechseln, sobald du nach Hause kommst.
  • Wasche deine Kleidung und achte darauf, dass sich in deinem Schlafzimmer keine Kleidungsstücke befinden, die du tagsüber getragen hast. Achte auch darauf, deine Bettwäsche regelmäßig zu wechseln. Damit die Pollen nicht im Bett landen und die ganze Nacht über von dir eingeatmet werden, solltest du dir als Pollenallergiker vor dem Schlafengehen die Haare waschen.
  • Feuchtes Abstauben und Wischen, vor allem im Schlafzimmer, ist ein weiterer Tipp gegen Heuschnupfen. Ein Pollenschutzgitter vor den Fenstern sollte das Eindringen des Blütenstaubes reduzieren.
  • Dein Staubsauger sollte mit einem Filter für Schwebstoffe ausgestattet sein.
  • Während der Pollenflugzeit solltest du deine Wäsche nicht im Freien trocknen, weil sie sonst erneut mit Pollen in Kontakt kommen würde und diese später mit in die Wohnung gelangen könnten.
  • Pflanzen, auf die du allergisch reagierst, gehören nicht in die Wohnung und nach Möglichkeit auch nicht in den Garten oder deine nähere Umgebung.
  • Bei der Fahrt mit dem Auto solltest du als Pollenallergiker die Fenster möglichst geschlossen halten und die Klimaanlage deines Autos sollte mit einem Pollenfilter versehen sein. Achte darauf, dass der Pollenfilter regelmäßig ausgetauscht wird. Auch regelmäßiges Saugen und Wischen des Auto-Innenraumes mit einem feuchten Tuch gilt als gute Schutzmaßnahme gegen Heuschnupfen.
  • Wenn du Brillenträger bist und Heuschnupfen hast, solltest du deine Brille vermehrt mit Wasser reinigen, um sie vom Blütenstaub zu befreien.
  • Besorge dir einen Pollenkalender aus der Apotheke oder aus dem Internet. Dann weißt du, was wann und wie lange blüht und kannst frühzeitig mit der Einnahme vorbeugend wirkender Mittel gegen Heuschnupfen beginnen. Im Internet findest du bei Wetterdiensten die Pollenflugzeiten und auch Pollenflugvorhersagen speziell für deine Region.
  • Achte auf deine Ernährung und reduziere den Genuss von Lebensmitteln mit hohem Histamin-Gehalt. Dazu gehören zum Beispiel geräucherte Wurst wie Salami, Speck oder Schinken, geräucherter Fisch und Käsesorten wie Emmentaler, Camembert, Cheddar und Roquefort.