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Insektenstiche

Junge mit kurzer Hose wird von Stechmücken umschwärmt und sein Vater sprüht die unbedeckten Beine mit Insektenspray ein
Um Stechmücken und andere Insekten fernzuhalten, sollten unbedeckte Hautstellen mit einem Insektenschutzmittel (Repellent) besprüht oder eingerieben werden.

Welche Insekten stechen?

Wespen sitzen auf deiner Obsttorte und umschwirren dich beim Essen im Freien. Doch nicht nur sie sind im Sommer besonders aufdringlich. Während Wespen dich nur tagsüber nerven, sind Stechmücken vor allem nachts aktiv und stören mit feinem Sirren deinen Schlaf. Sie ernähren sich von deinem Blut, während Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln nur dann zustechen, wenn sie sich bedroht fühlen.

Die Folge von Stichen oder Bissen: Schwellungen, Rötungen und Juckreiz auf deiner Haut. Besonders Insektenstich-Allergiker sollten auf der Hut vor den summenden und brummenden Plagegeistern sein und ein Notfallset dabei haben. Doch welche Insekten stechen und welche beißen? Und welcher Stich oder Biss kann gefährlich werden?

Biene: Diese etwa 1,5 cm großen Insekten mit den auffälligen Pollenkissen an den Hinterbeinen werden besonders von gelber Kleidung angezogen. Alle weiblichen Bienen haben einen Giftstachel mit Widerhaken, der beim Stich in deiner Haut stecken bleibt. Bienen stechen allerdings nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen und sich verteidigen. Das passiert beispielsweise, wenn du barfuß über das Gras läufst und dabei eine Pollen suchende Biene unsanft von einer Blüte abstreifst.

Der Stich einer Biene ist für Nichtallergiker ungefährlich, aber dennoch sehr unangenehm. Deine Haut kann anschwellen, rot werden, schmerzen, jucken und brennen. Ziehe den Stachel möglichst schnell mit einer Pinzette aus deiner Haut heraus. Vermeide dabei zu viel Druck, damit sich die am Stachel befindliche Giftdrüse nicht vollständig entleert. Desinfiziere die Stichwunde danach mit Wundspray. Alternativ kannst du auch Essigwasser oder Zitronensaft verwenden. Außerdem solltest du die Stichstelle gut kühlen und eine aufgeschnittene Zwiebelhälfte auflegen.

Hummel und Biene bei der Nahrungssuche auf einer gelben Blüte.
Hummeln (l,) und Bienen (r.) stechen den Menschen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

Hummel: Sie ist mit 2 cm Länge größer und stärker behaart als eine Biene. Nur die weiblichen Exemplare der Hummel können stechen. Das tun sie aber nur, wenn sie von dir bedrängt werden. Der Stachel der Hummel bleibt nicht in der Haut stecken und der Stich ist in der Regel harmlos und weniger schmerzhaft als der einer Biene oder Wespe.

Wespe: Das 1,5 cm lange, unbehaarte Insekt mit der schwarz-gelben Bänderung und der auffälligen Wespentaille belästigt uns besonders stark von Juli bis September. Wespen lieben Süßes und werden außerdem von Parfüm, Haarspray und parfümierten Seifen angelockt. Beim Wespenstich bleibt der Stachel nicht stecken. Die Wespe zieht ihren Stachel nach dem Einsatz wieder aus deiner Haut heraus, sie kann also auch mehrfach zustechen. Du solltest die Einstichstelle sofort aussaugen und danach gut kühlen. Eine Schwellung auf der Haut mit Schmerzen und Juckreiz ist nach einem Wespenstich typisch. In der Regel klingen die Beschwerden nach drei bis vier Tagen ab. Reagierst du auf Wespenstiche allergisch, kommen Unwohlsein, Übelkeit und ein starkes Anschwellen der gestochenen Hautstelle hinzu. Dann heißt es: Arzt aufsuchen.

Hornisse: Die Hornisse ist mit etwa 3 cm zwar viel größer als eine Wespe, aber deswegen nicht automatisch aggressiver und gefährlicher. Hornissen sind relativ scheu und stechen nur, wenn sie sich massiv bedroht fühlen. Ein Hornissenstich ist nicht gefährlicher als ein Wespenstich oder ein Bienenstich. Kühle die nach dem Hornissenstich entstehende Schwellung sofort mit Eis ab. Insektenstiche kühlen

Bremse: Diese Fliegen triffst du an schwül-heißen Sommertagen auf feuchten Weiden. Bremsen werden von deinem Schweiß angelockt. Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen stechen sie zu und zapfen mit ihrem stielartigen Saugrüssel Blut. Vor dem Blutsaugen spritzen sie ein gerinnungshemmendes Sekret in die Stichwunde, das dafür sorgt, dass die Wunde sich nicht verschließt. Ein Bremsenstich schmerzt im Gegensatz zu einem Stich der Stechmücke ziemlich stark, er brennt und juckt. Deine Haut schwillt an und rötet sich, es bildet sich für einige Stunden eine Quaddel. Typisch für den Stich einer Bremse ist eine kleine Vertiefung in der Mitte der Stichwunde. Selten, aber dennoch möglich, ist die Übertragung von Borreliose durch Bremsen. Lies mehr über Ursachen und Therapie der Borreliose.

Stechmücke: Diese Plagegeister schwirren besonders nachts mit ihrem charakteristischen Sirren durch die Gegend. Habe sie ein unbedecktes Körperteil ausfindig gemacht, bohren sie ihren Stechrüssel in deine Haut und saugen Blut. Die Stichstelle beginnt furchtbar zu jucken, es bildet sich eine Beule (Quaddel), die oft erwärmt ist. Stiche von Stechmücken sind zwar durch den Juckreiz extrem lästig, in der Regel aber hierzulande völlig ungefährlich. Im Urlaub sieht die Sache jedoch anders aus. In Süditalien, Nordeuropa, Afrika oder Südostasien können bestimmte Stechmücken-Arten Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen. Lies Wissenswertes zum Malaria Schutz und zu Tigermücken und Denguefieber.

Eine Kriebelmücke beißt in die Haut eines Menschen
Kriebelmücken leben in der Nähe von Flüssen und Bächen. Zur Entwicklung ihrer Eier brauchen sie das Blut von Kühen, Pferden oder Menschen.

Kriebelmücke: Die Kriebelmücke ist nur zwei bis sechs Millimeter groß, meist schwarz gefärbt, hat kurze Beine, einen gedrungenen Körper und sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Fliege. Ursprünglich stammen Kriebelmücken aus Skandinavien. Mittlerweile sind in Deutschland rund fünfzig verschiedene Arten der Kriebelmücke bekannt. Die meisten Kriebelmücken leben auf dem Land in der Nähe von Flüssen und Bächen. Sie fliegen dich geräuschlos an und wenn sie auf deiner Haut landen, sind sie kaum spürbar. Die Folgen ihres Bisses hingegen umso mehr. Im Gegensatz zu normalen Mücken sind Kriebelmücken sogenannte „Poolsauger“ und keine „Stechsauger“. Das heißt, dass die Kriebelmücke eine kleine Wunde in deine Haut beißt. Hier sammelt sich dein Blut, was die Kriebelmücke dann absaugt. Der Speichel der Mücken betäubt die Wunde und ein gerinnungshemmendes Sekret sorgt dafür, dass dein Blut flüssig bleibt.

Alles, was danach spür- und sichtbar bleibt, ist ein kleiner Blutpunkt. Nach ein paar Minuten allerdings kann der Biss einer Kriebelmücke sehr schmerzhaft werden. Schwellungen und kleine Blutergüsse können die Folge sein. Grundsätzlich sind Kriebelmücken keine Überträger von ansteckenden Erkrankungen. Häufig gelangen jedoch Bakterien durch Kratzen in die Wunde. Im schlimmsten Fall kann sich eine Blutvergiftung entwickeln. Symptome hierfür sind sehr starke Schwellungen oder rote Streifen, die sich von der Stichstelle zum Körper hin ausbilden. Hinzu kommen können Fieber, Schüttelfrost, allgemeines Unwohlsein und Kreislaufbeschwerden. Jetzt solltest du unbedingt zum Arzt gehen.

Zecken: Zecken leben in Gebüschen, Sträuchern und in hohem Gras. Streifst du sie beim Spaziergang dort ab, krallen sie sich zunächst an deiner Kleidung oder an einem Haar fest und suchen sich später eine geeignete Stelle für ihre Blutmahlzeit. Lies, wie Zecken die richtige Einstichstelle finden und wie du Zecken richtig entfernst. Ein Zeckenstich ist in der Regel nicht gefährlich, die Spinnentiere können jedoch Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Hilfe bei Borreliose und Was tun bei FSME?

Symptome bei Insektenstichen

Die meisten Insektenstiche sind harmlos und machen sich auf deiner Haut bemerkbar durch:

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Bildung von Quaddeln, die nach wenigen Tagen von selbst verschwinden

Treten Symptome eines anaphylaktischen Schocks auf, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Wann du einen Notarzt rufen solltest

  • Sehr starke und überaus schmerzhafte Schwellungen an der Einstichstelle
  • Atemnot
  • Schwindel
  • Stich und Schwellungen im Gesicht, am Auge oder im Mund (Vorsicht: Erstickungsgefahr)
  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • Schweißausbrüche

Sind Insektenstiche gefährlich?

Hast du ein Insekt versehentlich mit einem Getränk, einem Stück Kuchen oder etwas anderem verschluckt und hat es dich in den Mund gestochen, dann ist schnelles Handeln gefragt. Denn deine Schleimhäute und deine Zunge können stark anschwellen und deine Atemwege können sich verengen oder verschließen. Dann drohen Atemnot und Erstickungsgefahr. Am besten sofort den Notdienst alarmieren (Notruf: 112) und schnell von innen und außen kühlen. Eiswürfel lutschen (nur falls ein Schlucken noch möglich ist) und den Hals mit kalten Umschlägen kühlen bis der Notarzt eintrifft.

Bei Symptomen einer Blutvergiftung wie Fieber, Schüttelfrost und roten Streifen, die sich vom Insektenstich oder Biss zum Körper hin ausbreiten, solltest du ebenfalls schnell einen Arzt aufsuchen.

Weiterhin sollten Insektenstiche an deinen Augen stets von einem Arzt begutachtet werden.

Was passiert bei einem Insektenstich in deinem Körper? Kurz nach dem Insektenstich oder Biss reagiert deine Haut auf das abgegebene gerinnungshemmende Sekret des Blutsaugers mit einer Entzündungsreaktion. Diese erkennst du an einer Quaddel-Bildung, Schwellung und/oder Rötung. Allergische Reaktionen deiner Haut entstehen aber auch auf Giftstoffe, die durch den Insekten-Stachel abgegeben werden. Dein Immunsystem reagiert auf diesen Allergie-auslösenden Stoff (Allergen) und löst die Produktion von Immunglobulinen der Klasse E (IgE) aus. Diese Antikörper sitzen auf der Oberfläche der sogenannten Mastzellen. Die Mastzellen enthalten Histamin, das Entzündungen verursacht. Bindet das Allergen sich an zwei benachbarte IgE-Antikörper, platzen die Mastzellen. Dadurch wird Histamin freigesetzt, das eine Entzündungsreaktion verursacht. Diese reizt das körpereigene Gewebe und ruft die typischen Allergiesymptome (Quaddel-Bildung, Rötung, Juckreiz) an den entsprechenden Stellen hervor.

Bei einer Insektenstichallergie kommt es im schlimmsten Fall zur Anaphylaxie. Das ist eine sehr starke Immunreaktion, die deinen ganzen Körper betrifft. Dabei werden große Mengen Histamin überall in deinem Körper freigesetzt und verursachen einen dramatischen Blutdruckabfall (anaphylaktischer Schock) und eine Verengung deiner Luftwege. Das ist lebensgefährlich und bedarf sofortiger ärztlicher Behandlung.
Weitere mögliche Symptome einer Anaphylaxie sind: Nesselsucht (Urtikaria), ein starkes Anschwellen von Gesicht, Lippen und Zunge (Angioödem) und Bewusstlosigkeit.

Welcher Arzt hilft bei Insektenstichen?

Wollen der Juckreiz und die Schwellung nach dem Insektenstich einfach nicht verschwinden, ist die Einstichstelle über längere Zeit heiß, hart und geschwollen, kommen allgemeines Unwohlsein und Fieber hinzu und bist du dir nicht sicher, was dich gestochen haben könnte oder bist du gar Insektenstich-Allergiker, solltest du deinen Hausarzt oder einen Allergologen aufsuchen. Ein Allergologe ist ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung Allergologie. Das wiederum kann ein Hautarzt sein (FA Haut- und Geschlechtskrankheiten), ein Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Arzt), ein Lungenfacharzt (FA Innere Medizin und Pneumologie), ein Internist oder ein Kinderarzt, der eine Zusatzausbildung zum Allergologen absolviert hat.

Dein Allergologe wird wissen wollen, welches Insekt der Verursacher deiner Beschwerden war, wann der Stich erfolgte und ob du eine Allergie hast. Es folgt eine genaue körperliche Untersuchung, insbesondere der betroffenen Hautstelle. Ist nicht klar ob du eine Allergie hast, kann der sogenannte Prick-Test (englisch: prick = Einstich) zum Einsatz kommen. Hierbei werden unterschiedliche, Allergie-auslösende Substanzen (Allergene) auf deinen Unterarm gegeben, wobei deine Haut mit einer Nadel leicht eingeritzt wird. Reagierst du auf eine der Testsubstanzen positiv, kommt es im Bereich des Auftragungsortes nach wenigen Minuten zu einer Rötung, Juckreiz und Quaddel-Bildung. Der Prick-Test ist ein Standardverfahren zum Nachweis von Allergien auf verschiedene Blütenpollen, Gräser, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte und Lebensmittel- und Kosmetik-Inhaltsstoffe. Vorsicht: Die Einnahme von Antihistaminika (Wirkstoff in Medikamenten gegen Allergien) und  Kortikoiden (zur Behandlung von u.a. Asthma und Cluster-Kopfschmerz) verfälscht das Ergebnis. Daher: Bitte sag deinem Arzt unbedingt, welche Medikamente du einnimmst.

Bringt der Prick-Test kein zufriedenstellendes Ergebnis können im Rahmen einer Blutuntersuchung IgE-Antikörper analysiert werden. Immunglobuline der Klasse E (IgE) sind stark spezialisierte Antikörper, die von deinem Lymphgewebe in der Nähe der Atemwege und des Verdauungstraktes gebildet werden. IgE-Antikörper docken an das Allergen (den Allergieauslöser) an. Zudem stimulieren IgE-Antikörper bestimmte Zellen zur Ausschüttung von Stoffen, die Entzündungen hervorrufen. Im Blutserum von Allergikern sind IgE-Antikörper nachweisbar, die zum jeweiligen Allergieauslöser passen.

Was hilft bei Insektenstichen?

Egal, ob Wespe, Mücke oder Biene: bei einem Insektenstich hilft sofortiges Kühlen der betroffenen Hautstelle. Denn Kühlen lindert die Entzündungsreaktion deiner Haut und hilft bei Schwellungen. Schnelle Kühlung verhindert außerdem, dass durch die Einstichstelle weitere Krankheitserreger in dein Blut gelangen. Was zur Kühlung bei Insektenstichen verwenden?

Auch wenn der Juckreiz sehr stark ist: Achte darauf, den Insektenstich oder die Bisswunde nicht aufzukratzen. Damit beugst du Infektionen vor. Hat dich dennoch eine bakterielle Infektion erwischt, kann dir dein Arzt ein Antibiotikum verschreiben.

Anti-allergische Salben und Gele aus der Apotheke, die Antihistaminika enthalten, lindern den Juckreiz. Antihistaminika wirken über deinen Blutkreislauf und blockieren die Wirkung des ausgeschütteten Histamins. Präparate mit niedrig dosiertem Hydrocortison wirken gegen Entzündungen.

Liegt eine Allergie gegenüber Wespengift oder Bienengift vor, kann dir dein Arzt ein Notfallset verschreiben. Dieses enthält abschwellende Medikamente sowie eine Adrenalinspritze, die deinen Kreislauf im Fall eines drohenden anaphylaktischen Schocks stabilisieren soll.

Bei Allergien gegen Insektengifte ist eine Hyposensibilisierung möglich. Die Hyposensibilisierung funktioniert ähnlich wie eine Impfung. Dein Körper wird dabei Schritt für Schritt an das Allergie auslösende Insektengift (Allergen) gewöhnt. Bestenfalls tritt nach der Hyposensibilisierung keine allergische Reaktion mehr auf oder sie ist zumindest nicht mehr so stark ausgeprägt. Lies mehr über den Ablauf einer Hyposensibilisierung.

Hausmittel bei Insektenstichen

  1. Zur Kühlung und zum Abschwellen deiner betroffenen Hautstelle kannst du als Sofortmaßnahme bei einem Insektenstich einen feuchten Umschlag mit kaltem Wasser auf die Einstichstelle legen. Alternativ kannst du auch Eiswürfel oder ein Kühlakku aus dem Gefrierschrank/Gefrierfach in ein sauberes Baumwollhandtuch wickeln und für einige Minuten auf den Insektenstich legen. Achtung: Wegen der Erfrierungsgefahr (Kältebrand) Eiswürfel und Kühlakkus nie direkt auf die Haut legen.
  2. Zur Kühlung und zum Abschwellen eignet sich auch eine aufgeschnittene Zwiebel, die du auf die Einstichstelle legst. Wichtig ist, dass möglichst viel Zwiebelsaft auf die Einstichstelle gelangt. Daher: Zwiebel halbieren und die Schnittfläche gitterförmig einschneiden. Anschließend den Saft hinausdrücken und mit sauberen Händen auf die Einstichstelle reiben. Alternativ die betroffene Hautstelle mit einer halbierten Zwiebel einige Minuten lang einreiben. Vorsicht: Zwiebel kann bei empfindlichen Personen die betroffene Hautstelle reizen.
  3. Kühlend und desinfizierend wirkt eine Scheibe Zitrone, die du auf den Insektenstich legst.
  4. 5-minütige Essig-Umschläge mit Apfelessig wirken kühlend, lindern den Juckreiz und helfen dabei, das Insektengift „aufzulösen“.
  5. Quark-Wickel lindern die Schmerzen nach einem Insektenstich und bauen die Entzündung ab. Für einen Quark-Wickel brauchst du gekühlten Quark, den du fingerdick auf einer Kompresse verteilst. Diese legst du dann auf den Insektenstich bis der Quark eingetrocknet ist.
  6. Abgekühlte, nasse Kamillentee-Beutel auf den Insektenstich gelegt sorgen für Beruhigung, Desinfektion und Heilung der entzündeten Hautstelle.
  7. Hast du einen Stachel oder eine Zecke entfernt, solltest du die Wunde mit einem Wundspray desinfizieren. Alternativen dazu sind Essigwasser oder Zitronensaft.
  8. Spucke auf den Insektenstich aufgetragen wirkt nicht nur kühlend, sondern auch schmerzlindernd. Verantwortlich dafür ist das im Speichel enthaltene körpereigene Schmerzmittel Opiorphin.

Insektenstiche verhindern

Um Insektenstiche zu verhindern ist Vorsicht immer noch die beste Medizin. Lass daher unbedingt die Finger von Wespennestern, Hornissennestern und Bienenstöcken.

  • Decke Getränke und Nahrung im Freien immer ab.
  • Schaue vor jedem Biss und jedem Schluck immer noch einmal genauer hin, ob sich in Glas und Flasche oder auf Brötchen und Kuchen eine Wespe tummelt.
  • Augen auf bei der Gartenarbeit, beim Obstpflücken und beim Barfußlaufen. Bienen lassen sich gerne im Klee nieder und viele Wespen leben in Bodenlöchern.
  • Bedecke deine Haut durch Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen. Trage einen Hut und achte darauf, dass Insekten nicht unter deine Kleidung oder in die Haare gelangen  können.
  • Meide weite, flatternde Kleidung und farbige Blumenmuster sowie hastige Bewegungen in der Nähe von Insekten.
  • Blutsauger wie Bremsen machen auch vor schützender Kleidung nicht Halt. Achte daher auf festes und gleichzeitig luftiges Gewebe wie beispielsweise Leinen. Dies kann schwerer durchstochen werden.
  • Verzichte auf stark riechende Parfüms oder Kosmetika.
  • Reibe deine unbedeckte Haut mit einem Insektenschutzmittel (Repellent) ein. Da die Wirkung nur eine begrenzte Zeit anhält, Packungsbeilage lesen und nachcremen oder nachsprühen nicht vergessen.
  • Sprühe deine Kleidung und das Moskitonetz über deinem Bett mit einem Insektenschutzmittel (Repellent) ein. Die Substanzen verbleiben dort über mehrere Tage und verändern den Geruch des Menschen, so dass er von Insekten nicht mehr wahrgenommen wird.

Wichtig zur Vorbeugung von Insektenstichen ist außerdem zu wissen, wer um dich herumschwirrt:

  • Stechmücken sind vor allem in der Abenddämmerung aktiv. Da dein Schweiß Geruchsstoffe enthält, welche die Mücken anlocken, solltest du am frühen Abend duschen. Bring an deinem Schlafzimmerfenster ein engmaschiges Fliegengitter an, dann müssen die kleinen Plagegeister draußen bleiben. Um den Mücken den Appetit zu verderben, kannst du unbedeckte Hautstellen mit Insektenschutzmitteln (Repellents) oder pflanzlichen Ölen wie Kokosöl oder Eukalyptusöl einreiben. Die Repellents verändern deinen Eigengeruch und machen dich somit für die Mücken „unsichtbar“ oder aber auch „ungenießbar“. Wie lange diese Mittel wirken hängt unter anderem davon ab, wie sehr du schwitzt. Als Faustregel gilt: alle vier bis acht Stunden solltest du das Insektenschutzmittel neu und vor allem lückenlos auf deine Haut auftragen. Vorsicht bei pflanzlichen ätherischen Ölen. Hochdosierte Lotionen können bei UV-Bestrahlung Allergien auslösen und die Haut empfindlicher für die Sonne machen.
  • Kriebelmücken saugen gern am Haaransatz und kriechen in Kragen, Ärmel- und Hosenöffnungen hinein. Kriebelmücken sind tagsüber und abends aktiv, kommen aber nie in geschlossene Räume. Um dich vor Kriebelmücken zu schützen, solltest du in der Natur und in der Nähe von Flüssen vorsichtig sein. Lange Kleidung, die Arme und Beine bedeckt sowie geschlossene Schuhe sind eine gute Kriebelmücken-Abwehr. Denn Stoff können Kriebelmücken im Gegensatz zu normalen Mücken nicht durchbeißen. Zusätzlich hilft auch normales Mückenschutzmittel.
  • Wespen verspeisen gern süße Lebensmittel, gereiftes Obst und zuckerhaltige Getränke. Pustest du sie zur Abwehr mit deinem Atem an, werten sie das dabei austretende Kohlendioxid als Alarmsignal und das lässt sie aggressiv werden. Ebenso wenn du nach ihnen schlägst oder sie mit hektische Armbewegungen zu vertreiben versuchst. Um Wespen zu vertreiben kannst du Kaffeepulver oder Kaffeebohnen in einem feuerfesten Gefäß anzünden. Den entstehenden Geruch mögen Wespen nicht und halten sich von derart präparierter Umgebung fern. Natürliche ätherische Öle wie Pfefferminze oder Lavendel in einer Duftlampe können ebenfalls helfen, Wespen fernzuhalten. Ein mit Leitungswasser gefüllter Pflanzensprüher, der frei von Zusätzen ist, leistet bei der Wespenabwehr ebenfalls gute Dienste. Sobald eine Wespe zu nerven beginnt, gibst du einige Sprühstöße in Richtung der Wespe ab. Aufgrund der feuchten Luft ist das für die Wespe ein Signal von Regen. Sie wird daher abdrehen und zurück in Richtung Nest fliegen. Aufgeschnittene Trauben, süße Obststücke, ein Stück Kuchen oder ein Klecks Marmelade in sicherer Entfernung zum eigenen Essen platziert sorgt für die perfekte Ablenkfütterung und Ruhe am eigenen Tisch.
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Untersuchungen

EEG

Auf DocInsider registrierte Ärztin legt Mann die Elektroden für das EEG an
Mithilfe des EEG lassen sich Gehirnaktivitäten messen. Dazu wird der Kopf mit Elektroden verkabelt. Das EEG wird bei Epilepsie, zur Narkoseüberwachung und im Schlaflabor eingesetzt.

Was ist ein EEG?

EEG ist die Abkürzung für Elektroenzephalografie oder Elektroenzephalogramm. Bei dieser Untersuchungstechnik werden deine Hirnströme gemessen, also die elektrische Aktivität der Nervenzellen deines Gehirns. Die elektrische Aktivität im Gehirn entsteht durch Reiz- und Informationsübertragung von Nervenzellen deiner Hirnrinde. Die Hirnrinde selbst ist eine Ansammlung von Nervenzellen, die sich als dünne Schicht am äußeren Rand deines Groß- und Kleinhirns befinden.

Beim EEG bekommst du Elektroden an bestimmten Stellen deines Kopfes angebracht. Diese sind über Kabel mit einem EEG-Gerät verbunden. Die Elektroden messen die elektrische Aktivität vieler Nervenzellen einer bestimmten Gehirnregion. Die aufgezeichneten Impulse werden als Kurve auf einem Monitor dargestellt.

Welche Arten des EEG gibt es?

Neben dem Routine-EEG (siehe Ablauf des EEG) gibt es noch weitere Untersuchungsvarianten zur Messung der Hirnströme:

  • Schlaf-EEG: In einem Schlaflabor erfolgt die Hirnstrommessung über deine gesamte Schlafphase.
  • Langzeit-EEG: Hierbei wird deine Hirnaktivität über 24 oder 48 Stunden gemessen. Dazu trägst du einen mobilen Rekorder am Körper und protokollierst zusätzlich alle Vorkommnisse.
  • Provokations-EEG: Das Provokations-EEG dient dazu, einen epileptischen Anfall zu simulieren. Dazu lässt dich der untersuchende Arzt zum Beispiel schneller atmen, setzt dich speziellen Lichtreizen oder auch Schlafentzug aus.

Wann zum EEG?

Ein EEG wird bei Verdacht auf lokal begrenzte Hirnschädigungen wie einen Tumor oder nach einer Verletzung, bei einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) sowie Nervenerkrankungen wie Epilepsie aufgezeichnet. Auch die Narkose während einer Operation kann mithilfe des EEGs überwacht werden. Im Schlaflabor wird das EEG zur Identifizierung verschiedener Schlafstadien bei der Diagnostik von Schlafstörungen und der Schlafkrankheit (Narkolepsie) eingesetzt. Lies mehr über Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen.

Auf der Intensivstation kann das EEG Auskunft über die Gehirnaktivität und damit die Hirnfunktion geben. Auch wenn der Hirntod eines Menschen festgestellt werden soll, kommt das EEG zum Einsatz.

Welche Ärzte führen ein EEG durch?

Eine EEG kann bei niedergelassenen Fachärzten für Neurologie oder in Krankenhäusern mit neurologischer Abteilung durchgeführt werden. Bei Verdacht auf eine Erkrankung des Nervensystems wie beispielsweise Epilepsie setzt der Facharzt für Neurologie das EEG zur Diagnosefindung und für weitere Untersuchungen sowie zur Überwachung der Therapie ein. Wann zum Neurologen?

Wenn du an Schlafstörungen leidest, der Verdacht besteht, dass dafür organische Ursachen verantwortlich sind und wenn keine anderen Therapien geholfen haben, kann dich dein Arzt ins Schlaflabor schicken. Im Schlaflabor gibt das EEG dem behandelnden Schlafmediziner Aufschluss über deine Hirnaktivitäten während der verschiedenen Schlafphasen. Lies mehr zur Diagnose und Therapie von Schlafstörungen.

Wie kannst du dich auf das EEG vorbereiten?

Die EEG-Untersuchung dauert etwa 20-30 Minuten und ist völlig schmerzfrei. Vorbereiten kannst du dich selbst nicht, du solltest allerdings versuchen, während des EEGs möglichst ruhig und entspannt zu sitzen oder zu liegen. Da die Mess-Elektroden auf deinem Kopf befestigt werden oder mittels einer Haube auf deinen Kopf aufgesetzt werden, sollten deine Haare gewaschen, aber nicht gestylt sein. Das heißt deine Haare sollten keine Rückstände von Produkten wie Gel, Festiger oder Haarspray aufweisen.

Ablauf des EEG

Normalerweise werden für ein EEG 21 Elektroden verwendet. Um das Anbringen zu erleichtern, sind diese meist mit allen notwendigen Kabeln in einer Haube zum Aufsetzen auf deinen Kopf befestigt. Vor dem EEG werden die Elektroden mit Kontaktgel bestrichen, um sicheren Halt auf der Kopfhaut zu gewährleisten.

Die Messung deiner Hirnströme erfolgt in entspannter, möglichst ruhiger Haltung im Liegen oder im Sitzen. Während des Aufzeichnungsvorgangs solltest du nicht sprechen und dich möglichst wenig bewegen.

Weil die Elektroden sich durch starkes Schwitzen von deiner Kopfhaut lösen können und ebenso Muskelzuckungen deiner Augen das EEG verfälschen können, solltest du während der Untersuchung die Anweisungen deines Arztes oder der medizinischen Fachkraft genau befolgen.

Für bestimmte Fragestellungen, beispielsweise zur Epilepsie-Diagnostik, erfolgen während der Untersuchung sogenannte Provokationstests, um bestimmte Hirnrindenregionen anzuregen. Die medizinische Fachkraft gibt dir dann Anweisungen, was du tun musst. Zum Beispiel deine Augen öffnen, wieder schließen und bewegen. Oder auch einfache Rechenaufgaben lösen. Bei der Photostimulation werden Reize wie kurze, helle Lichtblitze in wechselnder Frequenz auf deine geschlossenen Augen gelenkt.  Bei der Hyperventilation musst du einige Minuten heftig ein- und ausatmen.

Nach Ende eines Routine-EEGs kannst du in der Regel direkt wieder nach Hause gehen. Beim Provokations-EEG im Rahmen der Epilepsie-Diagnostik soll hingegen ein epileptischer Anfall ausgelöst werden. Die Untersuchung findet daher streng medizinisch überwacht in einem stationären Umfeld statt.

Was zeigt das EEG-Bild?

Anders als beim EKG, das elektrische Ströme deines Herzens in Form von Zackenmustern sichtbar macht, zeigt das EEG bestimmte Wellen (Waves). Der Verlauf der Wellen hängt davon ab, wie aktiv dein Gehirn zum Zeitpunkt der Messung ist. Der behandelnde Arzt kann sehen, ob du wach bist oder schläfst, ob du konzentriert bist oder müde. Jede Welle gibt dabei Auskunft über die Aktivität der Nervenzellen in einer bestimmten Region deines Gehirns. Bei jedem Menschen zeigt sich ein für ihn typisches EEG-Bild. „Normale“ EEGs können daher ganz unterschiedlich aussehen. Bei Kindern verläuft das Wellenmuster zudem viel langsamer und unregelmäßiger als bei Erwachsenen.

Je nach Frequenz zeigen sich  folgende Wellen:

Alpha-Wellen: Sie haben eine Frequenz von 8-13 Hz (Hertz, d.h. 8-13 Wellen pro Sekunde). Alpha-Wellen beschreiben deine Hirnaktivität in Ruhe mit geschlossenen Augen, aber in wachem Zustand.

Beta-Wellen: Sie decken die Frequenz von 14-30 Hz ab. Beta-Wellen zeigen sich bei geöffneten Augen, Sinnesreizen und geistiger Aktivität.

Gamma-Wellen: Sie haben eine Frequenz von über 30 Hz und können bei erhöhter Aufmerksamkeit und Lernprozessen auftreten.

Theta-Wellen: Sie haben eine niedrige Frequenz von 4-7 Hz. Solche herabgesetzten Frequenzen treten beim Einschlafen oder bei sehr starker Müdigkeit auf.

Delta-Wellen: Mit einer Frequenz von 0,5-3,5 Hz signalisieren diese Wellen den Tiefschlaf.

Wird ein EEG zur Diagnose, beispielsweise einer Schlafstörung eingesetzt, achten Schlafmediziner darauf, wie häufig die verschiedenen Wellen auftreten (Frequenz) und wie hoch sie im Bild sind (Amplitude). Abweichungen von typischen Wellenmustern können auf eine Erkrankung oder Störung hinweisen. Während eines epileptischen Krampfanfalls zeigen sich zum Beispiel besonders hohe und steile Wellen. Diese werden als Spikewellen bezeichnet. Außerhalb von Krampfanfällen ist das EEG jedoch normal. Zur Epilepsie-Diagnose verwenden Ärzte daher das Provokations-EEG.

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Gesundheitstipps

Pickel durch Corona-Masken

Junge Frau drückt in ihrem Gesicht einen Pickel aus, der durch das Tragen einer Coronaschutzmaske entstanden ist
Das feucht-warme Klima unter dem Mund-Nasen-Schutz kann nicht nur bei empfindlicher Haut zu Hautreizungen und Hautunreinheiten führen.

Was tun bei Pickeln durch Corona-Masken?

Der Mund-Nasen-Schutz ist in Zeiten der Corona-Pandemie dein ständiger Begleiter. Doch das feucht-warme Klima durch deine Atemluft unter den Schutzmasken kann zu Hautreizungen und Hautunreinheiten führen. Der Grund: durch die Reibung und den Druck der Maske beim Sprechen, Lachen und Mimik kommt es zu kleinen Mikroverletzungen deiner Haut. Die angegriffene Schutzbarriere wiederum kann die Infektionen durch Keime begünstigen. Häufige Folge: Pickel, Rötungen und Juckreiz. Die Maske einfach lockerer zu tragen ist aber aufgrund mangelnder Schutzwirkung nicht empfehlenswert. Um Maskenpickel zu verhindern und die Haut nicht noch mehr zu reizen, kannst du die folgenden Tipps beherzigen:

5 Tipps gegen Maskenpickel

  1. Auf Make-Up verzichten. Die Farbpigmente des Make-Ups reizen deine angegriffene Haut unter der Maske noch zusätzlich. Verteile stattdessen Concealer unter deine Augen und verwende nur Lidschatten und Wimperntusche. Eine leichte Tagespflege ohne Farb- und Duftstoffe beruhigt deine Haut. Neigst du zum Schwitzen unter der Corona-Maske, solltest du auf fettige Gesichtscremes verzichten. Bei sehr trockener Haut hingegen kann eine regelmäßige Pflege mit Gesichtsprodukten vor den Reibungseffekten deiner Corona-Schutzmaske schützen. Dabei solltest du die Creme etwa eine halbe Stunde vor dem Aufsetzen deiner Maske auftragen, so dass sie gut einziehen kann.
  2. Vermeide bei der Gesichtsreinigung alkoholische Reiniger. Diese würden deine Haut noch zusätzlich reizen. Ein Hausmittel gegen gereizte Haut ist ein Teebeutel mit schwarzem Tee. Befeuchte den Teebeutel mit klarem, zimmerwarmem Wasser und lege ihn für zehn Minuten auf deine gereizte Hautpartie. Das beruhigt spürbar.
  3. Halte die Tragedauer deiner Maske möglichst kurz. Nach 1,5 Stunden gilt: erstmal eine Pause machen und Luft an die Haut lassen. Natürlich unter Einhaltung aller Lockdown-Regeln sowie der Abstands- und Hygieneregeln.
  4. Achte auf den richtigen Stoff deiner Masken: Auch wenn die Lockdown-Regelungen das Tragen von OP-Masken und FFP2-Masken in Bussen, Bahnen, beim Einkaufen und in Gottesdiensten vorschreiben, hat die Stoffmaske noch nicht ausgedient. In Straßen mit Maskenpflicht oder bei privaten Treffen im Rahmen der erlaubten Kontaktpersonen sollte die Stoffmaske getragen werden. Dabei gilt: Baumwolle ist für deine Haut angenehmer als synthetische Stoffe. Außerdem kommt es bei Baumwolle auch nicht ganz so stark zum Feuchtigkeitsstau. Um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, solltest du deine Masken generell umgehend wechseln, sobald sie durchfeuchtet sind.
  5. Pflege deine Masken richtig, damit der Stoff nicht aufraut: Wenn du deine Stoffmasken in der Waschmaschine wäschst, verzichte auf den Schleudergang, um das Material zu schonen. Weitere Tipps zur Reinigung deiner Masken gibt’s bei uns im Artikel Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.

Zu allen Fragen rund um Hautpflege und Hautgesundheit berät dich dein Hautarzt gerne. Bei welchen Problemen du ihn aufsuchen kannst und welche Untersuchungen dich dort möglicherweise erwarten, liest du in unserer Facharzt Beschreibung FA Haut- und Geschlechtskrankheiten. Wann zum Hautarzt?

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Diagnosekürzel

Z52

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z52 für Spender von Organen und Geweben
Unter Z40 bis Z54 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Personen zusammengefasst, die das Gesundheitswesen zum Zwecke spezifischer Maßnahmen und zur medizinischen Betreuung in Anspruch nehmen. Hierbei geht es um die Angabe eines Betreuungsgrundes. Z52 ist das Diagnosekürzel für Spender von Organen und Geweben.

Z52: Spender von Organen und Geweben

Exkl.: Untersuchung eines potentiellen Spenders Z00.5

Bei Organ- und Gewebeentnahme und Transplantation wird zwischen Spender und Empfänger unterschieden. Organ- und Gewebespenden können als  Lebendspende oder postmortale Spende, also nach dem Tod, abgegeben werden. Bei einer autogenen Spende sind Spender und Empfänger identisch.

Lebendspender, die in einer medizinischen Einrichtung stationär aufgenommen werden, um Organe und Gewebe zu spenden, werden unter dem Diagnosekürzel Z52 zusammengefasst.

Z52.0 Blutspender

In deinem Körper sind fünf bis sieben Liter Blut enthalten (rund 8 % deines Körpergewichts). Bei einer Blutspende verlierst du knapp einen halben Liter, also 450-500 ml, die dir aus der Armvene entnommen werden. Weil dein Körper das entnommene Blut wieder neu bilden muss, sollte zwischen zwei Vollblutspenden ein Mindestabstand von 56 Tagen liegen. Die Spendeabstände und die Spendehäufigkeit sind allerdings abhängig davon, welche Blutbestandteile du spendest. Während der ärztlichen Untersuchung informiert dich der Arzt im Blutspendedienst über die möglichen Spendeabstände und die Spendehäufigkeiten zu den einzelnen Spendeverfahren.

Z52.00 Vollblutspender

Die Vollblutspende ist die klassische Blutspende, bei der dir etwa ein halber Liter Blut aus der Armvene entnommen wird. Nach der Blutspende wird dein Blut in seine Bestandteile aufgetrennt und weiter verarbeitet. Die Vollblutspende dauert etwa zehn Minuten plus Anmeldung, ärztliche Untersuchung und Ruhepause. Ab der ersten Blutspende dürfen Frauen innerhalb von 12 Monaten vier Mal, Männer sechs Mal Vollblut spenden.

Z52.01 Stammzellenspender

Stammzellen befinden sich in deinem Knochenmark. Es sind sogenannte Vorläuferzellen, die zu den verschiedenen Zellen deines Blutes heranreifen. Bei schweren Erkrankungen des Blutes, wie beispielsweise Blutkrebs, ist die Transplantation von Blutstammzellen eine Therapieform. Bei der Stammzellspende werden die Stammzellen direkt aus deiner Blutbahn (periphere Stammzellspende) oder aus dem Knochenmark (Knochenmarkspende) gewonnen.

Z52.08 Spender sonstiger Blutbestandteile

Inkl.: Lymphozyten
Thrombozyten

Lymphozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten, also der weißen Blutkörperchen. Die Hauptaufgabe der Lymphozyten besteht in der Abwehr von Infektionserregern, Fremdstoffen und Tumorzellen. Lies mehr zu den Aufgaben der Lymphozyten und erfahre, was zu hohe oder zu niedrige Lymphozytenwerte bedeuten können. Eine Lymphozytenspende, auch Donorlymphozyteninfusion oder kurz DLI genannt, wird zur Behandlung von Leukämie (Blutkrebs) benötigt. Wenn beim Empfänger einer Knochenmark- bzw. Blutstammzellspende erneut bösartige Zellen nachweisbar sind, kann durch die Spenderlymphozyten ein Wiederaufflammen des Blutkrebses bekämpft werden. Denn die Spenderlymphozyten erkennen die für sie fremden Leukämiezellen und zerstören sie.

Thrombozyten sind Blutplättchen. Wenn die Blutgerinnung gestört ist, benötigst du Thrombozyten-Konzentrate, die aus einer Thrombozyten-Spende hergestellt werden. Bei der Thrombozyten-Spende wird dir Vollblut aus der Armvene entnommen. Das Blut gelangt über einen Schlauch in eine sogenannte Apheresemaschine und wird zentrifugiert, d.h. in seine Bestandteile aufgeteilt. Blutplättchen (Thrombozyten) werden entnommen, der Rest des Blutes gelangt zurück in deinen Körper. Eine Thrombozyten-Spende dauert in der Regel 90 bis 120 Minuten plus der Zeit für Anmeldung, ärztliche Untersuchung und Ruhepause. Zwischen zwei Thrombozyten-Spenden müssen mindestens 14 Tage vergehen. Ab der ersten Spende sind innerhalb von 12 Monaten maximal 26 Thrombozyten-Spenden möglich.

Z52.1 Hautspender

Spenderhaut wird benutzt, um großflächige Wunden zu verschließen. Weitere Infos zu Hautspende und Hauttransplantation liest du in unserem Beitrag zur Gewebespende. Was ist eine Gewebespende?

Z52.2 Knochenspender

Mit einer Knochenspende können die langen Röhrenknochen der Arme und Beine, Teile des Beckens, Rippenknorpel und ganze Gelenke ersetzt werden. Lies weitere Infos zur Knochenspende und Knochentransplantation.

Z52.3 Knochenmarkspender

Bei der Knochenmarkspende werden dir als Spender mit einer Punktionsnadel etwa fünf Prozent deines Knochenmarks aus dem Beckenkamm entnommen. Das geschieht unter Vollnarkose. Dein Knochenmark baut sich in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen vollständig neu auf. Knochenmarkspenden werden zur Gewinnung von Blutstammzellen benötigt, die zur Therapie von Leukämie (Blutkrebs) oder anderen bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems eingesetzt werden.

Z52.4 Nierenspender

Eine Spenderniere kann nicht nur aus einer postmortalen Organspende stammen, also einem Verstorbenen nach dem Tod entnommen werden. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Niere nach einer Lebendorganspende zu transplantieren. Um zu Lebzeiten eine Niere spenden zu können, muss der Spender zwei gesunde Nieren und einen guten allgemeinen Gesundheitszustand haben. Nach der Entnahme einer Niere hat der Spender noch etwa 70 Prozent seiner vorherigen Nierenleistung und kann damit gut leben.

Z52.5 Korneaspender

Kornea, auch Cornea geschrieben, ist der medizinische Fachausdruck für Augenhornhaut. Augenhornhautspenden gehören zu den Gewebespenden. Lies mehr zu Hornhautspenden für Augenhornhauttransplantationen.

Z52.6 Leberspender

Bei der Leberlebendspende wird ein Teilstück der Leber eines Spenders auf den Empfänger transplantiert.  Nach der Leberspende wächst die verbleibende Leber in der Regel fast zur Ausgangsgröße wieder nach.  Auch das verpflanzte Leberteilstück wächst wieder auf Normalgröße an und übernimmt die Aufgaben der erkrankten Leber.

Z52.7 Herzspender

Um irreparable Schäden am Spenderherz zu vermeiden, ist in den ersten Wochen nach der Herztransplantation eine sehr engmaschige Überwachung des Empfängers erforderlich. Abstoßungsreaktionen verlaufen in der Regel etappenweise. Treten sie in den ersten drei Monaten noch alle zwei oder drei Wochen auf, so stabilisiert sich der Zustand nach einiger Zeit.

Z52.8 Spender sonstiger Organe oder Gewebe

Möglich ist die Entnahme von Teilen des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Diese Organe werden in Deutschland aber nur selten im Rahmen einer Lebendorganspende übertragen.

Lies mehr zum Ablauf einer Gewebespende.

Z52.80 Lungenspender

Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln. Eine Lungentransplantation kann einseitig oder doppelseitig durchgeführt werden. Bei der einseitigen Lungentransplantation behält der Organempfänger einen eigenen Lungenflügel und erhält einen zweiten Lungenflügel aus einer Organspende. Bei der doppelseitigen Lungentransplantation werden beide Lungenflügel übertragen. Im Rahmen einer Lebendorganspende sind dafür dann zwei spendende Personen nötig, denen jeweils ein Lungenlappen entnommen wird.

Z52.88 Spender sonstiger Organe oder Gewebe

Inkl.: Spermienspender (Samenspender)

Z52.9 Spender eines nicht näher bezeichneten Organs oder Gewebes

Inkl.: Spender o. n. A.

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Diagnosekürzel

Z20

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z20 für Kontakt mit und Ausgesetztsein gegenüber übertragbaren Krankheiten
Unter Z20 bis Z29 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken hinsichtlich übertragbarer Krankheiten kodiert. Z20 ist das Diagnosekürzel für den Kontakt mit und dem Ausgesetztsein (Exposition) gegenüber übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Covid-19.

Z20: Kontakt mit und Exposition gegenüber übertragbaren Krankheiten

Übertragbare Krankheiten sind durch Krankheitserreger verursachte Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen oder von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten ist geregelt im Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz, kurz IfSG).

Eine Exposition gegenüber einer übertragbaren Krankheit bedeutet, dass in deiner Umgebung eine Infektionskrankheit umgeht. Du bist ihr quasi täglich ausgesetzt und du kannst dich infizieren oder nicht. Ein Beispiel dafür ist die Covid-19-Pandemie. Erfahre mehr darüber in unserem Coronavirus-Check.

Z20.0 Kontakt mit und Exposition gegenüber infektiösen Darmkrankheiten

Magen-Darm-Infektionen werden meistens durch Bakterien ausgelöst. Aber auch Viren können Drmerkrankungen auslösen. Die Erreger befinden sich auf oder in eiweißreichen tierischen Lebensmitteln. Hier können sie sich bei mangelnder Hygiene oder falscher Lagerung explosionsartig vermehren. Durch den Verzehr dieser verunreinigten Lebensmittel kommt es dann zur Darminfektion.

Durchfallerkrankungen durch Noroviren: Das hoch ansteckende Norovirus macht sich durch Übelkeit, plötzlich auftretendes und nicht enden wollendes Erbrechen, starke Bauchkrämpfe und wässrige Durchfälle bemerkbar. Eine Infektion mit Noroviren ist meldepflichtig. Erhalte weitere Infos zur Therapie und zum Schutz vor Noroviren.

Durchfallerkrankungen durch Rotaviren: Rotaviren sind Erreger von Darm-Entzündungen und Durchfallerkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Rotavirus-Infektionen sind meldepflichtig. Erfahre mehr zum Schutz vor Rotaviren und zur Rotaviren-Impfung.

Durchfallerkrankungen durch Salmonellen: Salmonellen-Enteritis ist der medizinische Fachausdruck für Magen-Darm-Erkrankungen beziehungsweise Darm-Entzündungen, die durch Bakterien der Gattung Salmonella ausgelöst werden. Infektionen mit Salmonellen können aber auch andere Erkrankungen verursachen. Erkrankungen durch Salmonellen sind meldepflichtig. Mehr über Salmonellen-Infektionen findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A02.

Durchfallerkrankungen durch EHEC: EHEC ist die Abkürung für Enterohämorrhagische Escherischia coli-Bakterien. Escherichia coli ist eine Darm-Bakterium. Einige Stämme des Bakteriums sind Teil deiner normalen Darmflora, andere Stämme wie EHEC lösen Erkrankungen aus. Das Gift der Enterohämorrhagischen E. coli, das Shiga-Toxin, kann zu blutigen Durchfällen führen. Weitere Darminfektionen durch E.coli liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A04.

Z20.1 Kontakt mit und Exposition gegenüber Tuberkulose

Mehr zu Erregern und Symptomen von Tuberkulose liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z22.

Z20.2 Kontakt mit und Exposition gegenüber Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden

Sexuell übertragbare Krankheiten (STD), auch als sexuell übertragbare Infektionen (STI) bezeichnet, können durch Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller und Parasiten verursacht werden. Sie werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Bakteriell sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Syphilis (harter Schanker): Der Erreger der Syphilis ist das Bakterium Treponema pallidum subspecies pallidum. Es verursacht Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellungen am ganzen Körper, insbesondere an Hals und Achseln.
  • Gonorrhoe: Die Gonorrhoe, auch Gonorrhö geschrieben und umgangssprachlich Tripper genannt, wird durch Gonokokken (lateinisch: Neisseria gonorrhoeae) verursacht. Es kann zu einer Entzündung der Harn- und Geschlechtsorgane und zu eitrigem Ausfluss aus der Harnröhre kommen.
  • Ulcus Molle (weicher Schanker): Diese Geschlechtskrankheit wird durch das Bakterium Haemophilus ducreyi ausgelöst. Es entwickeln sich eitrige Geschwüre meist am Penisschaft, an der Vorhaut und an der Eichel.
  • Chlamydien-, Mykoplasmen- oder Ureaplasmen-Infektionen
  • Granuloma Inguinale: Diese Infektionserkrankung wird auch Donovanosis genannt und durch das Bakterium Klebsiella granulomatis ausgelöst. Genitalgeschwüre gehören zu den Symptomen.
  • Lymphogranuloma Venereum (LGV): Diese in den Tropen häufiger als in westlichen Ländern vorkommende sexuell übertragbare Erkrankung wird durch Subtypen des Bakteriums Chlamydia trachomatis ausgelöst. Hierbei kommt es zu einer im Lymphabflussgebiet der Sexualorgane liegenden, chronisch verlaufenden Lymphknotenentzündung. Sie verursacht Schwellungen und Geschwüre der Lymphknoten in der Genitalregion und/oder der Leistengegend.

Viral sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Genitalwarzen: Genitalwarzen, auch Feigwarzen oder Kondylome genannt, werden durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. Lies mehr über genitale Infektionen durch Humane Papillomviren in unserem Beitrag zur HPV-Impfung.
  • Herpes genitalis: Bei Genitalherpes entstehen im Genitalbereich, also im Bereich von Scheide, Vulva oder Penis, und an angrenzenden Stellen schmerzhafte Bläschen, die meist brennen und jucken. Weitere Infos zu Infektionen mit Herpesviren liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B00.
  • Molluscum contagiosum: Bei einer Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus entstehen an den Augenlidern, am Rumpf und an den Genitalien Dellwarzen. Das sind kleine hautfarbene und knötchenartige Verdickungen (Papeln) mit zentraler Delle.
  • HIV-Infektion: Erfahre mehr über das AIDS-Virus unter Z20.6

Parasitäre sexuell übertragbare Krankheiten sind:

  • Trichomoniasis: Wird verursacht durch Trichomonaden. Das sind Einzeller. Symptome der Trichomoniasis sind stark riechender Ausfluss aus der Scheide, Ausfluss aus Penis oder Po sowie Zwischenblutungen, Juckreiz, Harndrang und Brennen beim Wasserlassen.
  • Krätze: Die Krätze, auch Skabies genannt, ist eine ansteckende Hauterkrankung, die durch Krätzmilben verursacht wird. Die Haut entzündet sich und juckt.
  • Pediculosis pubis: Beim Befall der Haut im Genitalbereich durch Filzläuse, auch Schamläuse und umgangssprachlich Sackläuse oder Sackratten genannt, kommt es wegen der Bisse und/oder Ausscheidungen der Läuse zu einem unangenehmen Juckreiz.

Viele andere Infektionen werden nicht als Geschlechtskrankheiten angesehen, können jedoch auch sexuell übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel: Salmonellose (Übertragung der Salmonellen durch Schmierinfektion über Hände oder über Analverkehr ist möglich), Shigellose (Bakterielle Ruhr mit Durchfällen), Campylobacteriose (bakterielle Durchfallerkrankung), Amöbiasis (siehe ICD-10 Diagnosekürzel A06), Giardiasis (Infektion des Dünndarms mit Bauchkrämpfen und Durchfall, verursacht durch den einzelligen Parasiten Giardia), Zytomegalievirusinfektion (übertragung durch Schmierinfektionen) sowie Hepatitis A (Krankheitsbild und Übertragung siehe Hepatitis A-Impfung), Hepatitis B (Krankheitsbild und Übertragungsweg siehe Hepatitis B-Impfung) und Hepatitis C (Symptome und Therapie von Hepatitis C).

Z20.3 Kontakt mit und Exposition gegenüber Tollwut

Tollwut (Rabies) wird durch Rabiesviren ausgelöst, die sich im Speichel infizierter Tiere befinden. Übertragungsweg und Symptome von Tollwut

Wissenswertes zur Vorbeugung und zur Impfung gegen Tollwut: Wann gegen Tollwut impfen?

20.4 Kontakt mit und Exposition gegenüber Röteln

Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten, doch auch Erwachsene können sich anstecken. Ausgelöst werden die Röteln durch das Rubella-Virus. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Warum Röteln während der Schwangerschaft besonders gefährlich sind und wie du dich mit einer Impfung vor Röteln schützen kannst, liest zu in unserem Beitrag zur Röteln-Impfung.

Z20.5 Kontakt mit und Exposition gegenüber Virushepatitis

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Was eine Virushepatitis B ist, kannst du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B16 nachlesen. Infos zur Virushepatitis C und zur Virushepatitis E findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B17.

Z20.6 Kontakt mit und Exposition gegenüber HIV

Exkl.: Asymptomatische HIV-Infektion Z21

AIDS ist das Endstadium einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus, kurz HIV oder auch als Menschliches Immunschwäche-Virus oder Menschliches Immundefekt-Virus bezeichnet.

Z20.7 Kontakt mit und Exposition gegenüber Pedikulose, Akarinose oder anderem Parasitenbefall

Pedikulose ist der medizinische Fachbegriff für Läusebefall. Als Akarinose wird ein Milbenbefall bezeichnet.

Z20.8 Kontakt mit und Exposition gegenüber sonstigen übertragbaren Erkrankungen

Hierunter fällt das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19. Ist die Covid-19-Infektion nicht durch Labortest nachgewiesen, sondern klinisch-epidemiologisch bestätigt, kodiert das dein Arzt zusätzlich zu Z20.8 mit U07.2. Was bedeutet klinisch-epidemiologisch? Lies mehr dazu und zum ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.

Infos über Infektionswege des Coronavirus SARS-CoV-2 sowie Schutz- und Vorbeugung von Covid-19 erhältst du in unserem Beitrag 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19.

Mit dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20.8 kodiert dein Arzt auch den Kontakt mit Pocken, den Kontakt mit Masern, den Kontakt mit Poliomyelitis, den Kontakt mit Windpocken und den Kontakt zu anderen Viruserkrankungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

Z20.9 Kontakt mit und Exposition gegenüber nicht näher bezeihneter übertragbarer Krankheit

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Diagnosekürzel

Z22

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z22 für Keimträger von Infektionserkrankungen wie beispielsweise auch Covid-19
Unter Z20 bis Z29 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken hinsichtlich übertragbarer Krankheiten zusammengefasst. Z22 ist das Diagnosekürzel für Keimträger von Infektionserkrankungen wie beispielsweise Covid-19.

Z22: Keimträger von Infektionskrankheiten

Inkl.: Verdachtsfälle

Infektionskrankheiten werden durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verursacht. Eine Ansteckung mit den jeweiligen Erregern kann über direkten Kontakt (z.B. durch Anhusten) oder über indirekten Kontakt (z.B. über Händeschütteln oder den Genuss von Nahrungsmitteln) erfolgen.

Eine Infektion mit den Erregern führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Einige Menschen tragen den Erreger in sich, bemerken jedoch nichts davon und haben auch keine oder nur geringe Symptome. Diese Personen können den Erreger also ohne es zu wissen weiter reichen und somit andere Menschen infizieren. Ein Beispiel für Keimträger von Infektionserkrankungen sind Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. Einige von ihnen bemerken nichts von ihrer Covid-19 Erkrankung, weil keine Symptome auftreten. Trotzdem werden sie zu möglichen Überträgern des Coronavirus. Lies mehr zum Übertragungsweg von Covid-19.

Z22.0 Keimträger von Typhus abdominalis

Die meldepflichtige Infektionserkrankung wird durch das Bakterium Salmonella typhi hervorgerufen und durch verseuchtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen.

Mehr zu Typhus liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A01 und in unserem Beitrag zu Typhus und zur Typhus-Impfung.

Z22.1 Keimträger anderer infektiöser Darmkrankheiten

Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung der Magen-Darm-Infektionen.

Z22.2 Keimträger der Diphtherie

Diphtherie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Diphtherie kommt vor als Diphtherie der Atemwege (Echter Krupp) oder als Diphtherie der Haut (Hautdiphtherie).  Erfahre mehr über Symptome und Vorbeugung von Diphtherie.

Z22.3 Keimträger anderer näher bezeichneter bakterieller Krankheiten

Inkl.: Keimträger bakterieller Krankheit durch Meningokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Staphylokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Streptokokken

Meningokokken sind Bakterien der Art Neisseria meningitidis. Sie können durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden und besiedeln die Mund- und Rachenschleimhaut. In schweren Fällen können sie Erkrankungen wie eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und/oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Lies mehr zu Erregern, Risikogruppen, Symptomen und Therapien einer Meningitis.

Staphylokokken sind Bakterien, die deine Haut und Schleimhäute besiedeln. Bestimmte Staphylokokkenarten wie Staphylococcus epidermidis gehören zur normalen Flora deiner Haut. Sie verursachen nur selten Infektionen. Andere Staphylokokken-Arten wie Staphylococcus aureus können Verursacher von Wundinfektionen, Muskelerkrankungen oder gar eine tödlichen Sepsis (Blutvergiftung) sein. Trotzdem entwickelt nicht jeder Mensch, der in Nase, Rachen und am Haaransatz mit Staphylococcus aureus besiedelt ist, eine Infektion.

Streptokokken sind eine Gruppe von Bakterien, die zu verschiedenen Erkrankungen führen können. Zum Beispiel zu Lungenentzündung (Pneumonie), Angina (Angina tonsillaris, Mandelentzündung), Scharlach (Halsentzündung und Hautausschlag verursacht durch A-Streptokokken) oder Rotlauf (Wundrose, Erysipel, Entzündung der Haut mit schmerzenden Rötungen).

Z22.4 Keimträger von Infektionskrankheiten, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden

Inkl.: Keimträger von Gonorrhoe
Keimträger von Syphilis

Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung infektiöser Geschlechtskrankheiten.

Z22.6 Keimträger von humaner T-Zell-lymphotroper Viruskrankheit, Typ 1

Das Humane T-lymphotrope Virus 1, kurz HTLV-1, wird hauptsächlich durch ungeschützten Sex übertragen, aber auch beim Stillen und durch verunreinigte gemeinsam benutzte Spritzen bei Drogenkonsumenten. Die HTLV-1-Infektion kann folgende Krankheiten hervorrufen:

  • Adulte T-Zell-Leukämie (ATL). Hierbei handelt es sich um ein seltenes, hoch aggressives Non-Hodgkin-Lymphom, also eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems.
  • Tropisch spastische Paraparese (TSP). TSP ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks. Sie verursacht unter anderem eine Lähmung beider Beine.

Z22.7 Latente Tuberkulose

Exkl.: Abnormes Ergebnis der Mendel-Mantoux-Tuberkulinprobe R76.1

Tuberkulose, auch Tb, Tbc und Schwindsucht genannt, ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Mykobakterien verursacht wird. Die Bakterien befallen überwiegend die Lunge. Symptome für Tuberkulose sind Husten, ungewollte Gewichtsabnahme, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß. Wie hoch ist leichtes Fieber? „Latent“ bedeutet „verborgen“. Eine latente tuberkulöse Infektion ist eine Tuberkulose-Erstinfektion mit erfolgreicher Eindämmung der bakteriellen Erreger. Die Mykobakterien verharren aber in der Lunge und können bei einer Schwächung des Immunsystems reaktiviert werden.

Z22.8 Keimträger sonstiger Infektionskrankheiten

Hierunter fällt auch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19. 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19

Unter den Diagnosekürzeln Z22.8 G plus U007.1! G kann ein Fall zusammengefasst werden, bei dem ein labordiagnostisch gesichertes positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 vorliegt. Wenn allerdings keine Symptome auftreten, die zur Covid-19-Erkrankung passen, ist der Getestete trotzdem Träger einer übertragbaren Erkrankung (Z22.8). Weitere Fallkonstellationen zu SARS-CoV-2/Covid-19 findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.

Z22.9 Keimträger einer Infektionskrankheit, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

Z11

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z11 für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten
Unter Z00 bis Z13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 „Versorgungsanlässe“ zusammengefasst. Das gilt für Personen, die das Gesundheitswesen zur Untersuchung und Abklärung in Anspruch nehmen. Z11 ist das Diagnosekürzel für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten.

Z11: Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten

Inkl.: Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse Darmkrankheiten. Infektiöse Darmerkrankungen findest du unter ICD-10 Z20.
Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf Lungentuberkulose und andere bakterielle Krankheiten. Bakterielle Infektionskrankheiten findest du unter ICD-10 Z22.
Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Erfahre mehr zu sexuell übertragbaren Erkrankungen unter ICD-10 Z20.2.
Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf HIV und andere Viruskrankheiten
Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf Protozoenkrankheiten und Helminthosen

Spezielle Verfahren bedeuten direkte labordiagnostische Verfahren zum Nachweis einer Infektion, die eine Erkrankung hervorruft. Zu den parasitären Krankheiten gehören Protozoonosen, das sind Erkrankungen, die durch Einzeller (Protozoen) ausgelöst werden. Beispiele hierfür sind:

  • Amöbenruhr. Lies mehr über Infektionen mit Amöben unter ICD-10 A06
  • Trichomoniasis A59. Trichomoniasis ist eine durch parasitäre Einzeller (Trichomonas vaginalis) ausgelöste, sexuell übertragbare Erkrankung.
  • Malaria tropica durch Plasmodium falciparum B50. Lies mehr zu Malaria-Erregern, Krankheitsbild und Malaria-Schutz.
  • Malaria tertiana durch Plasmodium vivax B51
  • Malaria quartana durch Plasmodium malariae B52
  • Sonstige parasitologisch bestätigte Malaria B53
  • Malaria, nicht näher bezeichnet B54
  • Leishmaniose B54. Leishmaniose ist eine weltweit bei Mensch und Tier vorkommende Infektionskrankheit, die durch Leishmanien verursacht wird. Leishmanien sind einzellige Parasiten und werden über den Speichel der Sandmücke übertragen.
  • Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) B 56. Diese Tropenkrankheit kommt in den tropischen Gebieten Afrikas vor und wird von der Tsetsefliege übertragen.
  • Chagas-Krankheit B57. Die Chagas-Krankheit, auch amerikanische Trypanosomiasis genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten (Trypanosoma cruzi) verursacht wird. Der Erreger wird durch die Bisse von Raubwanzen übertragen.
  • Toxoplasmose B58.Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die von Tier zu Mensch übertragen wird (Zoonose). Erreger der Toxoplasmose ist der einzellige Parasit Toxoplasma gondii.
  • Sonstige Protozoenerkrankungen, anderenorts nicht klassifiziert B60
  • Nicht näher bezeichnete Protozoenkrankheit B64

Helminthosen sind Wurmerkrankungen. Sie entstehen durch die Aufnahme von Wurmeiern, die sich beispielsweise auf Waldbeeren und Pilzen befinden oder beim Baden in Seen, in denen Eier abgelegt sind. Die Diagnostik von Wurmerkrankungen ist von der Art des Wurms abhängig. Die Wurmarten unterscheiden sich in ihrem Infektionsmodus und ihrem Aufenthaltsort im Körper. Als Diagnoseverfahren dienen vor allem die Bildgebung und der Nachweis durch labordiagnostische Verfahren.

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Therapien

Gewebespende

Kardiologin hält als Symbol für eine Herzklappenspende ein Herz aus Stoff in den Händen
Zu einer Gewebespende zählt auch die Herzklappenspende. Spenderherzklappen können aus einer postmortalen Spende (entnommen nach dem Tod des Spenders) oder aus einer Lebendgewebespende stammen. Außerdem gibt es tierischen Herzklappenersatz aus den Herzbeuteln von Rindern und Schweinen oder mechanische Herzklappen aus Kunststoff und Metall.

Was ist eine Gewebespende?

Bei der Gewebespende stellst du als Spender dein Körpergewebe für eine Transplantation zur Verfügung. Eine Übertragung von Geweben kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden. Zum Beispiel können Erkrankungen, Infektionen mit Krankheitserregern oder ein Unfall dein Körpergewebe angreifen und zerstören. Die Transplantation von Spendergewebe und die damit verbundene Nachsorge stellen dann einen Großteil der Therapie dar.

Als Empfänger versorgt dich die Gewebespende mit Augenhornhaut, Herzklappen, Blutgefäßen, Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, Haut, Eihaut der Fruchtblase (Amnion) oder Knochentransplantaten.

In Deutschland ist die Organspende über das Transplantationsgesetz (TPG) mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) als zentrale Koordinierungsstelle geregelt. Gewebetransplantate werden hingegen als Arzneimittel von Einrichtungen mit den entsprechenden Erlaubnissen der Landesbehörden und der Genehmigung der Bundesbehörde abgegeben. Anders als für Organtransplantationen gibt es für Gewebetransplantationen keine zentral geführten Wartelisten. Als Empfänger erhältst du einen Platz auf Wartelisten, die zum Beispiel zu einer Gewebebank gehören und von dieser geführt werden.

Die Kriterien, nach denen dir als Empfänger eine Gewebespende zugeteilt wird, richten sich nach der Dringlichkeit, den Erfolgsaussichten der Transplantation und deiner Wartezeit auf das Spendergewebe.

Gewebespenden stammen überwiegend von Verstorbenen (postmortale Spende), die ihre Zustimmung zu Lebzeiten in einem Organspende-Ausweis oder in einer Patientenverfügung dokumentiert haben. Aber auch Lebendgewebespenden sind möglich, zum Beispiel bei der Entnahme von funktionstüchtigen Herzklappen aus dem entfernten Herzen während einer Herztransplantation.

Kannst du nach deinem Tod medizinisch gesehen sowohl Organe als auch Gewebe spenden, hat die Organspende Vorrang gegenüber der Gewebespende. Es können jedoch auch Organe und Gewebe gleichzeitig gespendet werden.

Ärzte transplantieren das entnommene Spendergewebe im Gegensatz zu Spenderorganen nicht sofort. Zugelassene Gewebebanken arbeiten die Gewebe zu sogenannten Gewebezubereitungen auf. Das heißt: die Gewebebanken stellen die Transplantate nach den Sicherheitsstandards des Deutschen Arzneimittelgesetzes her und machen sie bis zum Transplantationstermin haltbar. Die Transplantate werden dann an Kliniken weitergegeben und dort beispielsweise in der Gefäß- und Herzchirurgie eingesetzt.

Gewebespenden und Corona

Bei einer Gewebespende besteht laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kein Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2. Das Paul-Ehrlich-Institut ist das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Das PEI muss Gewebespenden, die transplantiert werden sollen, als „Arzneimittel“ zulassen.

Die Klinik oder Einrichtung, die das Spendergewebe entnimmt oder die für die Entnahme erforderlichen Laboruntersuchungen beim Spender durchführt oder Gewebespenden bearbeitet und verarbeitet, konserviert, prüft, lagert und bereitstellt, benötigt dafür eine Erlaubnis der für Arzneimittelüberwachung und Arzneimittelprüfung zuständigen Landesbehörde.

Das Paul-Ehrlich-Institut schreibt zum Thema Sicherheit von Gewebespenden in Zeiten der Corona-Pandemie:

„Eine Übertragung respiratorischer Viren (Viren, die die Atemwege befallen und Atemwegserkrankungen auslösen, Anm. d. Redaktion) durch Implantation, Transplantation, Infusion oder Transfer von menschlichen Zellen oder Gewebe ist bisher nicht beschrieben. …Bislang wurden keine Fälle einer Übertragung von SARS-CoV-2 über Gewebezubereitungen berichtet.“

Da es zum aktuellen Zeitpunkt also keine Hinweise darauf gibt, dass SARS-CoV-2 durch die Transplantation von Gewebe übertragen werden kann, schlägt das Paul-Ehrlich-Institut für die Gewebespende vorsorglich folgende Maßnahmen vor:

  • Ausschluss möglicher Gewebespender, wenn sie innerhalb von 14 Tagen vor der Spende Kontakt mit Personen mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion gehabt haben.
  • Von der Gewebespende ausgeschlossen werden sollten außerdem Menschen mit einer bestätigten SARS-CoV-2-Infektion, und zwar innerhalb von 14 Tagen nach Abschluss ihrer Genesung. .

Die Entscheidung, wer für eine Gewebespende zugelassen wird und wer nicht, fällt die Gewebeeinrichtung (die Klinik, die Gewebe entnimmt oder untersucht) im Rahmen des sogenannten Spenderscreenings.

Wer das Spendergewebe bekommt und für wen eine Gewebetransplantation infrage kommt, entscheiden die behandelnden Ärzte je nach Krankengeschichte unter Abwägen von Risiken und Nutzen für jeden Einzelfall.

Hornhautspenden für Augenhornhauttransplantationen

Ist dein Sehvermögen durch Eintrübungen und Verletzungen deiner Augenhornhaut stark einschränkt oder bist du dadurch sogar blind geworden, kann dir deine Sehkraft möglicherweise durch eine Augenhornhauttransplantation zurückgeben werden. Augenhornhäute stammen ausschließlich aus postmortalen Spenden. Hier wird Verstorbenen die klare Augenhornhaut entnommen und durch künstliche Linsen und gegebenenfalls Augenprothesen ersetzt. Beim Verstorbenen ist die Hornhautentnahme äußerlich also nicht zu erkennen.

Die Erfolgsaussichten bei der Transplantation von Augenhornhaut sind in der Regel gut. Denn das Immunsystem deines Körpers reagiert kaum auf das Transplantat. Abstoßungsreaktionen sind bei Augenhornhaut vergleichsweise selten. Das bedeutet, dass du nach der Transplantation einer Augenhornhaut in der Regel keine Immunsuppressiva einnehmen musst. Immunsuppressiva sind Medikamente zur Unterdrückung deines Immunsystems und zur Verhinderung einer Abstoßungsreaktion.

Welche Herzklappen für eine Herzklappentransplantation?

Dein Herz hat vier Herzklappen, die als „Ventile“ den Ein- und Ausfluss deines Blutes regulieren. Ohne Herzklappen kann dein Herz nicht normal arbeiten. Sind deine Herzklappen durch eine Klappenstenose (dabei öffnen sich die Herzklappen nicht mehr weit genug) oder eine Klappeninsuffizienz (Herzklappen schließen nicht mehr vollständig) geschädigt, können sie in einer Operation ersetzt werden. Dazu werden mechanische Herzklappen aus Metall oder Kunststoff verwendet, aber auch biologische Herzklappen tierischen Ursprungs oder von einer menschlichen Spende (postmortal oder als Lebendgewebespende).

Eine Lebendgewebespende von Herzklappen ist nach einer Herztransplantation möglich. Dabei wird das erkrankte Herz des Empfängers entnommen. Die Herzklappen des erkrankten Herzens sind allerdings häufig noch vollkommen intakt und können somit anderen Patienten transplantiert werden.

Tierische Herzklappen werden aus Herzbeuteln von Rind oder Schwein hergestellt. Jedoch altern tierische Herzklappenspenden in der Regel schneller als dein körpereigenes Gewebe und verkalken. Daher müssen sie nach einigen Jahren wieder ausgetauscht werden.

Mechanische Herzklappen haben hingegen eine lange Lebensdauer. Sie werden aus Kunststoff und Metall hergestellt. Das körperfremde Material der künstlichen Herzklappe verstärkt allerdings deine Blutgerinnung. Als Folge leidest du unter einem höheren Risiko für Blutgerinnsel (Thrombosen) und musst dein Leben lang gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Mechanische Herzklappen wachsen außerdem nicht mit deinem Körper mit. Bei Kindern und Jugendlichen müssen mechanische Herzklappen daher mit dem Wachstum ihres Körpers immer wieder ersetzt werden.

Blutgefäßtransplantation mit Spenderblutgefäßen

In deinem Körper gibt es zwei Arten von Blutgefäßen: Arterien und Venen. Arterien transportieren dein Blut vom Herzen weg. Venen transportieren dein Blut zum Herzen zurück. Im Verlauf deines Lebens können sich deine Blutgefäße durch Ablagerungen verengen oder sogar verstopfen. Sind die Blutgefäße deines Herzens betroffen, kann das zu einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) führen. Ursachen für verengte oder verstopfte Gefäße können zum Beispiel Diabetes, Rauchen, Bluthochdruck oder Fettleibigkeit sein. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Bluthochdruck.

Spenderblutgefäße für eine Blutgefäßtransplantation stammen aus postmortalen Spenden oder Lebendgewebespenden. Die gespendeten Gefäße ersetzen verengte oder verstopfte Blutgefäße im Rahmen einer sogenannten Bypassoperation. Neben menschlichen Spenderblutgefäßen können auch Kunststoffprothesen für Blutgefäßtransplantationen genutzt werden. Sie werden jedoch für sehr große Arterien und im Bereich der Halsschlagader in der Regel nicht verwendet.

Eine Lebendgewebespende kann auch eine Eigenspende sein. Der medizinische Fachbegriff dafür ist autologe Spende. Bei einer Eigenspende wird das benötigte Blutgefäß aus deinem Körper entnommen und an eine andere Stelle verpflanzt.

Hauttransplantation kann Leben retten

Deine Haut ist dein größtes Organ und die Schutzbarriere deines Körpers gegenüber der Außenwelt. Deine Haut schützt dich vor Kälte, Infektionen und mechanischen Einwirkungen wie Schlägen, Schnitten oder Stößen. Ist deine Haut durch Verbrennungen, Tumore, Schnittwunden oder chronische Wunden beschädigt, können Erreger leichter in deinen Körper eindringen und Infektionen auslösen, die auf andere Organe übergreifen.

Deine Haut kann sich im Regelfall selbst heilen. Bei größeren Wunden dauert dieser Selbstheilungsprozess allerdings sehr lange. Können großflächige Wunden wie beispielsweise bei schweren Verbrennungen nicht verschlossen werden, kann eine Hauttransplantation Leben retten. Spenderhaut wird also genutzt, um großflächige Wunden zu verschließen. 

Bei einer Hautspende wird dir als Spender eine etwa vier Millimeter dünne Schicht der Oberhaut entnommen. Spenderhaut stammt ausschließlich aus postmortalen Hautspenden. Bei nicht so großen Wundflächen sind auch Eigenhauttransplantationen möglich. Hierbei wird dir ein Stück Haut entnommen und an die beschädigte Stelle verpflanzt.

Was ist eine Amniontransplantation?

Die Eihaut der Fruchtblase (Amnion) umgibt im weiblichen Körper den Embryo während seiner Entwicklung im Mutterleib. Diese Eihaut kann nach einer Kaiserschnittgeburt gespendet werden. Bei der Amnionspende handelt es sich also um eine Lebendgewebespende.

Weil die Zellen der Eihaut wundheilungsfördernde Eigenschaften haben, werden die Amniontransplantate vor allem dazu verwendet, oberflächliche Verletzungen an Augenbindehaut oder Augenhornhaut zu behandeln. Ebenso kann die Eihaut der Fruchtblase zur Behandlung von chronischen Wunden genutzt werden. Bei der Amniontransplantation löst sich nach einigen Wochen die transplantierte Eihaut auf und wird durch körpereigene Zellen ersetzt.

Knochenspenden für Knochentransplantationen

Dein Bewegungsapparat besteht aus Knochen, Gelenken, Bandscheiben, Bändern, Muskeln, Sehnen und Faszien. Verletzungen, Entzündungen oder Tumore können deinen Bewegungsapparat an verschiedenen Stellen angreifen und zerstören. Transplantationen von Weichteilgewebe wie Sehnen und Bänder ermöglichen es, die Beweglichkeit deiner Gelenke wiederherzustellen oder zu erhalten. Auf diese Weise kann eine Versteifung des betroffenen Gelenks verhindert werden. Sehnen und Bänder stammen aus postmortalen Gewebespenden. Auch Eigengewebespenden sind möglich. Knochentransplantate können fehlende Knochenteile ersetzen, Lücken auffüllen und unter Umständen sogar eine Amputation verhindern.

Mit einer Knochenspende können die langen Röhrenknochen deiner Arme und Beine, Teile deines Beckens, Rippenknorpel und ganze Gelenke ersetzt werden. Knochentransplantate stammen aus einer postmortalen Spende oder von einer Lebendgewebespende. Wenn du eine Hüftgelenksoperation erhältst, wird der verschlissene Gelenkkopf deines Oberschenkelknochens entnommen und durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Die entnommenen Knochen oder Knochenteile können nach sorgfältiger Prüfung zu einem Knochenpräparat aufbereitet werden und dann als Knochenspende auf passende Empfänger transplantiert werden. Bei einer postmortalen Knochenspende wird der entnommene Knochen durch eine Prothese ersetzt. Äußerlich ist dem Spender die Knochenentnahme also nicht anzusehen.

Inselzelltransplantation für Diabetiker

Inselzellen sind Zellansammlungen in deiner Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Die Inselzellen produzieren das Hormon Insulin. Insulin reguliert den Zuckergehalt in deinem Blut. Bei bestimmten Erkrankungen wie der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ 1 kann deine Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren. Diabetiker vom Typ 1 müssen daher lebenslang Insulin spritzen oder eine Insulinpumpe tragen.

Gelingt es damit nicht den Blutzucker ausreichend einzustellen, kommt es immer wieder zu Komplikationen wie Unterzuckerungen (Hypoglykämie) und sind alle anderen Therapiemöglichkeiten erfolglos, kann die Transplantation der gesamten Bauchspeicheldrüse oder die Transplantation von Inselzellen eine Alternative sein. Für die Inselzelltransplantation werden dir als Spender Inselzellen aus deiner Bauchspeicheldrüse isoliert und aufbereitet. Über einen Katheter werden deine Inselzellen später in die Lebervene (Pfortader) oder durch Punktion in die Leber des Empfängers übertragen. Die übertragenen Zellen siedeln sich im Lebergewebe an und geben von dort aus Insulin an die Blutbahn ab. Das reicht im Regelfall jedoch nicht aus, um nie wieder Insulin spritzen zu müssen. Die meisten Transplantierten sind auf zusätzliche Insulingaben angewiesen. Dennoch benötigen sie nach der Inselzelltransplantation häufig geringere Insulindosen und entwickeln weniger Komplikationen wie Unterzuckerungen und Diabetes-Folgeerkrankungen. Lies mehr über Komplikationen, die im Rahmen der Zuckerkrankheit auftreten können unter E10, dem Diagnosekürzel für Diabetes mellitus Typ 1.

Damit die transplantierten Inselzellen nicht abgestoßen werden, benötigst du als Empfänger lebenslang Medikamente, die deine Immunabwehr unterdrücken (Immunsuppressiva).

Ablauf der Gewebespende

Eine Gewebespende läuft von der Spendermeldung bis zur Aufbereitung in der Gewebebank in mehreren Schritten ab. Dabei arbeiten die behandelnden Ärzte eng mit der zuständigen Gewebebank zusammen. So kann zum Beispiel ein Mitarbeiter der Gewebebank bei dem Gespräch mit den Angehörigen zur Klärung der Spenderbereitschaft des Verstorbenen dabei sein.

1. Bei einer postmortalen Gewebespende muss dein Tod vor der Gewebeentnahme eindeutig nachgewiesen sein. Sollen Organe und Gewebe von dir gespendet werden, wird dein Hirntod und damit der unumkehrbare Ausfall deiner gesamten Hirnfunktionen in einem aufwendigen Verfahren namens Hirntoddiagnostik festgestellt. Sollen ausschließlich Gewebe gespendet werden, wird dein Hirntod über den Ausfall deines Herz-Kreislaufsystems und über sichere Todeszeichen wie Totenstarre oder Leichenflecken nachgewiesen. Liegen solche sicheren Todeszeichen vor, liegt damit auch der unumkehrbare Ausfall deiner gesamten Hirnfunktionen und somit der Hirntod vor.

Im Gegensatz zu Organen sind Gewebe nicht so stark auf eine ständige Durchblutung angewiesen. Eine Gewebespende ist daher auch dann möglich, wenn dein Herz-Kreislauf-System zum Stillstand gekommen ist. Eine Organspende wäre jetzt nicht mehr möglich, weil Spenderorgane bis zur Entnahmeoperation über das Blut des Spenders mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden müssen. Umgangssprachlich gesagt: Nur so können die Organe frisch und funktionsfähig bleiben. Daher wird bei einer Organspende das Herz-Kreislauf-System des Spenders bis zur Entnahmeoperation künstlich aufrechterhalten.

2. Einverständnis für oder gegen die Gewebespende ermitteln: Gewebe dürfen dir nur dann für eine Transplantation entnommen werden, wenn du zu Lebzeiten deine Zustimmung zur Gewebespende gegeben hast. Das kannst du zum Beispiel auf einem Organspendeausweis oder durch eine Patientenverfügung tun.

Ist dein Wille nicht dokumentiert und hast du auch mit niemandem in deiner Familie über dein Einverständnis zur Gewebespende gesprochen, können deine nächsten Angehörigen in deinem Sinne eine Entscheidung für oder gegen eine Gewebespende treffen. Auf diese Möglichkeit weisen behandelnde Ärzte, Transplantationsbeauftragte oder auch Gewebespendekoordinatoren deine nächsten Angehörigen in einem Gespräch hin und dokumentieren das Ergebnis. Lehnen deine Angehörigen eine Gewebespende ab, wird es keine Gewebespende geben.

Entscheidungsberechtigte für oder gegen eine Gewebespende sind also folgende Personen:

  • Der Verstorbene durch eine zu Lebzeiten abgegebene schriftliche Erklärung, zum Beispiel auf einem Organ- und Gewebespendeausweis oder in einer Patientenverfügung.
  • Die Person, auf welche die Entscheidung des Verstorbenen zu Lebzeiten übertragen wurde und die auf dem Organ- und Gewebespendeausweis angegeben wurde.
  • Die Angehörigen, die den mündlichen oder mutmaßlichen Willen des Verstorbenen übermitteln.
  • Nahe Angehörige im Sinne des Verstorbenen, wenn der mutmaßliche Wille des Verstorbenen nicht zu ermitteln ist.

3. Gewebebegutachtung und medizinische Ausschlussgründe: Jeder mögliche Spender wird, abhängig von der Art des benötigten Spendergewebes, auf Infektionskrankheiten bzw. deren Erreger getestet. Dafür ist eine Blutprobe innerhalb von 24 Stunden nach Todeseintritt nötig. Getestet wird unter anderem auf HIV (menschliches Immunschwäche-Virus), HBV (Hepatitis B-Virus), HCV (Hepatitis C-Virus) und Syphilis (gehört zu den Geschlechtskrankheiten und wird von dem bakteriellen Erreger Treponema pallidum ssp. pallidum verursacht). Infos und Wissenswertes zu Hepatitis C und zur Hepatitis B-Impfung.

Neben gewebeunabhängigen absoluten Kontraindikationen (sie verbieten zwingend eine Gewebetransplantation) wie übertragbare Krankheiten des Spenders gibt es auch gewebespezifische Ausschlussgründe. Dazu gehört beispielsweise eine mangelnde Qualität des Gewebes. In jedem Einzelfall wird daher ganz individuell entschieden. Wichtige Informationsquellen sind die behandelnden Ärzte oder der Hausarzt des Verstorbenen, aktuelle und auch „alte“ Krankenakten und Informationen der Angehörigen über die Krankengeschichte des Verstorbenen.

4. Gewebeentnahme und Versorgung des Verstorbenen: Die Gewebeentnahme findet im OP, in Räumlichkeiten der Pathologie oder in der pathologisch-anatomischen Abteilung eines Krankenhauses statt. Was macht ein Pathologe? Abhängig von der Art des Gewebes ist eine Gewebespende bis zu 72 Stunden nach Eintritt des Herz-Kreislauf-Stillstands möglich.

Damit die Angehörigen nach einer Gewebespende die Möglichkeit haben, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden, achten Mediziner nach der Gewebespende auf den Verschluss entstandener Wunden und die Wiederherstellung des Spenderkörpers. Zum Beispiel werden entnommene Augen für eine Hornhauttransplantation durch Glasprothesen mit der Augenfarbe des Verstorbenen ersetzt und die Lider geschlossen.

5. Transport der Gewebespenden in die Gewebebank: Das gespendete Gewebe wird entsprechend der geltenden Standards verpackt und zur Gewebebank transportiert. Die Gewebebank kann zum selben Krankenhaus gehören, in dem die Gewebe entnommen wurden. Es kann aber auch eine selbstständige Gewebebank sein, mit der die Klinik oder das Krankenhaus bei Gewebespenden zusammenarbeitet.

Gewebebanken spezialisieren sich häufig auf eine Gewebeart. Sie bereiten das Spendergewebe auf, führen medizinische Qualitätskontrollen durch und lagern die Gewebepräparate bis zur Transplantation.

6. Vermittlung der Spendergewebe: Gewebeempfänger erhalten Plätze auf Wartelisten, die zum Beispiel zu einer Gewebebank gehören und von dieser  geführt werden. Die Auswahlkriterien von Empfängern für ein Gewebetransplantat richten sich nach der medizinischen Dringlichkeit, den Erfolgsaussichten der Transplantation und der Wartezeit auf das benötigte Gewebe.

Wo bekommst du einen Organ- und Gewebespendeausweis?

Organspendeausweise kannst du kostenlos bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und bei der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) anfordern. Deine Krankenkasse und die privaten Krankenversicherungsunternehmen stellen dir ebenfalls Organspendeausweise kostenlos zur Verfügung und informieren dich in regelmäßigen Abständen über das Thema Organspende. Auch in Einwohnermeldeämtern, vielen Arztpraxen, Apotheken sowie Krankenhäusern sind solche Organspendeausweise erhältlich.

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Gesundheitstipps

Sonnenschutz fürs Auge

Kind trägt eine Sonnenbrille mit UV-Schutz, einen Hut und einen Schwimmreifen und winkt aus dem Wasser im Schwimmbad
Wasser reflektiert die UV-Strahlung und verstärkt sie damit. Besonders Kinderaugen müssen dann durch eine Sonnenbrille geschützt werden.

Was sind UV-Strahlen?

Die ultraviolette Strahlung der Sonne, kurz UV-Strahlung, ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Sie dringt je nach ihrer Wellenlänge unterschiedlich weit bis zu unserer Erdoberfläche vor. UV-Strahlung umfasst einen Wellenlängenbereich von 100-400 nm (ein Nanometer sind ein Millionstel Millimeter). Je kürzer die Wellenlänge, umso energiereicher ist die Strahlung und umso schädigender wirkt sie auf Haut und Augen.

Die sehr kurzwellige UV-C-Strahlung hat eine Wellenlänge von 280-100 nm (Nanometer) und ist sehr energiereich. UV-C-Strahlung wird von unserer Erdatmosphäre vollständig ausgefiltert. UV-C-Strahlung erreicht die Erdoberfläche also nicht mehr.

Die langwellige UV-A-Strahlung hat eine Wellenlänge von 400-315 nm und schließt sich unmittelbar an das sichtbare Licht an. UV-A-Strahlung erreicht weitgehend ungehindert die Erde.

Die kurzwellige und energiereiche UV-B-Strahlung hat eine Wellenlänge von 315-280 nm. UV-B-Strahlung wird unterschiedlich stark durch die Atmosphäre ausgefiltert. Das ist abhängig vom Zustand der Ozonschicht unserer Erde. Bis zu zehn Prozent der UV-B-Strahlung erreichen noch die Erdoberfläche. Bei Störungen der Ozonschicht vergrößert sich der auf die Erdoberfläche treffende UV-B-Anteil.

Wann ist die UV-Strahlung am stärksten?

Die Stärke der UV-Strahlung auf unserer Erdoberfläche ist abhängig vom Breitengrad, von der Jahreszeit und von der Tageszeit. Je näher du dem Äquator kommst, desto intensiver wird die UV-Strahlung. Mittags ist die ultraviolette Strahlung intensiver als morgens oder abends. UV-Strahlung gibt es zu jeder Jahreszeit, sie ist jedoch im Sommer stärker als im Winter.

Außerdem hängt die Intensität der UV-Strahlung davon ab, auf welcher Höhe du dich bewegst. Laut Bundesamt für Strahlenschutz nimmt die UV-Strahlung um etwa zehn Prozent pro 1000 Höhenmeter zu. Bei Aktivitäten in den Bergen solltest du daher im Sommer und im Winter für einen ausreichender UV-Schutz deiner Haut und Augen sorgen. Das ist umso wichtiger, weil Wasser, Sand und Schnee die UV-Strahlung reflektieren (die auftreffende Strahlung also zurückwerfen) und damit noch verstärken.

Schatten unter einem Sonnenschirm oder unter einem Baum mit dichter und breiter Krone verringert hingegen die UV-Strahlung um bis zu 30 Prozent. Auch eine geschlossene Wolkendecke, bei der die Sonne nicht mehr zu sehen ist, kann UV-Strahlung abhalten.

Wirkung der UV-Strahlung

Die Intensität der UV-Strahlung wird weltweit ständig überwacht. Die Messergebnisse werden als sogenannter UV-Index (UVI) veröffentlicht. Der UV-Index gibt den erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an. Ab UV-Index 3 ist Schutz für deine Haut und Augen erforderlich, ab UV-Index 8 solltest du die Sonne möglichst meiden.

Zu den kurzfristigen und akuten Wirkungen der UV-Strahlung auf deine Haut und deine Augen gehört der Sonnenbrand oder die Bindehautentzündung. Lies mehr über Ursachen und Therapie einer Bindehautentzündung.

Zu den langfristigen und chronischen Wirkungen von UV-Strahlung gehören vorzeitige Hautalterung, Hautkrebs oder eine Linsentrübung im Auge. Das wird als Grauer Star, medizinisch Katarakt, bezeichnet.

Augenschäden durch UV-Strahlung

Wenn UV-Strahlen mit hoher Intensität, also in hohem Ausmaß, und/oder über längere Zeit in deine Augen gelangen, kann es zu den folgenden UV-Schäden kommen:

  • Schmerzhafte Bindehautreizung. Hilfe bei Bindehautentzündung
  • Schmerzhafte Entzündungen deiner Hornhaut und Bindehaut: Starke UV-Strahlung kann innerhalb von Stunden oder sogar von Minuten die vorderen Partien deines Auges schädigen. Der Augen-Sonnenbrand macht sich durch gerötete, schmerzende und tränende Augen bemerkbar. Es kann zur Entzündung deiner Hornhaut kommen. Das wird als Photokeratitis bezeichnet. Ebenso ist eine Entzündung deiner Bindehaut möglich. Der medizinische Fachausdrück hierfür lautet Photokonjunktivitis. Ein Beispiel für UV-bedingte Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen ist die sogenannte „Schneeblindheit“, die beim Aufenthalt auf Schneeflächen in den Bergen bei klarem Himmel entstehen kann. Bei der Photokeratitis und bei der Photokonjunktivitis zerstört die UV-Strahlung die äußersten Zellen deiner Hornhaut und deiner Bindehaut. Sechs bis acht Stunden nach der UV-Bestrahlung bemerkst du dann starke Augenschmerzen. Du hast das Gefühl, als hättest du Sand in deinen Augen und reagierst extrem lichtempfindlich. Da in deiner Hornhaut und deiner Bindehaut allerdings ständig neue Zellen nachgebildet werden, erholen sich deine Augen nach etwa ein bis zwei Tagen wieder. Ist das nicht der Fall, solltest du einen Augenarzt aufsuchen. Untersuchungen beim Augenarzt
  • Katarakt: Deine Augenlinse enthält eine gelartige Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit kann sich durch dauerhaft starke Sonneneinstrahlung trüben. Die Linsentrübung deines Auges, auch Grauer Star oder medizinisch Katarakt genannt, gehört zu den chronischen Augenschäden oder Langzeitschäden durch UV-Licht. Grauer Star macht sich bemerkbar, wenn du in der Nähe oder in der Ferne schlechter und nur noch verschwommen sehen kannst, Farben immer grauer werden und Lichter dich verstärkt blenden. Beim grauen Star trübt deine ursprünglich klare Linse im Laufe der Zeit immer weiter ein. Eine Operation, bei der die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, kann deine Sicht wieder klar machen.
  • Retinopathie: Retionopathie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Netzhauterkrankungen, die bis zur Netzhautablösung führen können. Deine Augen wirken beim ungeschützten Blick in die Sonne wie ein Brennglas. Deine gewölbte Hornhaut und deine Augenlinse brechen die Lichtstrahlung und bündeln sie in einem Punkt. Diese Bündelung ist sehr energiereich und kann deine Netzhaut „verbrennen“.
  • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Da das gebündelte Licht in der Makula (Gelber Fleck, Punkt des schärfsten Sehens) am intensivsten auftrifft, entsteht dort der größte Schaden. Die Folge kann eine Makuladegeneration sein. Bei der Makuladegeneration fällt dir besonders das Lesen schwer. Du bemerkst einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes und dein räumliches Sehen ist verzerrt. Das fällt dir besonders auf, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden. Im weiteren Verlauf der AMD zeigt sich in der Mitte deines Blickfeldes ein dunkler Fleck.
  • Pterygium: Beim „Surfer-Auge“, auch Pterygium genannt, wuchert deine Bindehaut als Folge einer zu hohen UV-Belastung über deine Hornhaut. Auf der Bindehaut deines betroffenen Auges entsteht rosafarbenes, fleischiges Gewebe, was aber meistens keine Symptome verursacht. Manchmal führt ein Pterygium allerdings zu Augenreizungen. Es kommt auch vor, dass sich die Form deiner Hornhaut verändert, was dann deine Sehfähigkeit behindern kann.

UV-Schutz für deine Augen

Um deine Augen vor UV-Licht zu schützen, kannst du zusätzlich zur Sonnenbrille einen Hut oder eine Kappe mit breiter Krempe tragen. Das schützt auch deine Haare und deinen Hals.

Verlege deine Aktivitäten unter freiem Himmel am besten in die Morgen- und Abendstunden, denn dann scheint die Sonne weniger stark.

Schattenplätze bieten Erholung für deine Haut und Augen. Außerdem reduziert Schatten die UV-Strahlung. Bei allzu intensiver Sonnenstrahlung solltest du lieber in Innenräumen Schutz suchen.

Schaue niemals ohne Brille direkt in die Sonne. Denn das ist für deine Augen nicht nur wegen der UV-Strahlung gefährlich, sondern vor allem wegen der hohen Bestrahlungsstärke des sichtbaren Lichts. Das gilt insbesondere für den energiereichen, blauen Teil des sichtbaren Lichts.

Bei Aufenthalten am Wasser, in den Bergen oder beim Lesen am Strand solltest du deine Augen besonders gut schützen. Wasser, Sand und weiße Oberflächen wie Papier werfen Sonnenstrahlung besonders stark zurück. Durch diese Reflexion wirken die UV-Strahlen dann nicht nur von oben, sondern auch von unten auf deinen ganzen Körper ein.

Blaue Augen sind empfindlicher als braune: Bei hellen Augen enthält die Iris (sichtbar als Augenfarbe) weniger Pigmente (farbgebende Substanzen) als die Iris in dunklen Augen. UV-Strahlen können deswegen besser in helle Augen eindringen. Bei Menschen mit braunen Augen schützt der hohe Melaningehalt ihrer Iris (Melanine sind dunkelbraune bis schwarze Pigmente) zwar besser vor der Sonne, aber gänzlich ohne Sonnenschutz in Form einer Sonnenbrille geht es auch hier nicht.

Was ist eine gute Sonnenbrille?

Sonnenbrillen sind nicht nur als Filter des sichtbaren Lichts und damit als Blendschutz eine gute Wahl. Sie bieten auch Schutz vor dem Eindringen von UV-Strahlen in deine Augen. Aber: du siehst einer Sonnenbrille ihre UV-Schutzwirkung äußerlich nicht an. Der UV-Schutzfaktor kann ausschließlich vom Optiker mit entsprechenden Messgeräten geprüft werden. Optiker in deiner Nähe findest du in unserem Ärzte-Verzeichnis Ärzte & Co. unter Heilberufe.

Beim Kauf einer Sonnenbrille solltest du also nicht nur auf Design und Farbe achten, sondern auch auf die sogenannte zertifizierte Schutzkategorie und auf eine UV-Filterwirkung von UV 400.

Größe der Sonnenbrillengläser

Die Gläser deiner Sonnenbrille sollten so groß sein, dass sie deine Augen nicht nur von vorne, sondern auch vor seitlich, von oben oder infolge Reflexion auch von unten einfallenden Sonnenstrahlen schützen. Die Brillengläser sollten mindestens bis zu deinen Augenbrauen reichen. Je näher die Brille vor deinen Augen sitzt, umso weniger Licht kann von der Seite in deine Augen gelangen. Gebogene Fassungen umschließen die Augen in der Regel besser als gerade.

Achte darauf, dass deine Brille gut sitzt, ausschließlich auf deiner Nase und deinen Ohren aufliegt, die Gläser Wangen und Wimpern nicht berühren und die Brille insgesamt nicht von der Nase rutscht. Dein Optiker berät dich gerne und sorgt für eine optimale Anpassung deiner Sonnenbrille.

UV-Filterwirkung

Beim Kauf einer Sonnenbrille solltest du auf die Kennzeichnung „UV 400“ achten. Sonnenbrillen mit diesem Gütesiegel filtern UV-Strahlung bis 400 Nanometer (nm) aus. Das schließt UV-B-Strahlen und UV-A-Strahlen ein.

Brillen, die in diesem Bereich Schutz bieten, haben auf den Gläsern einen aufgeklebten Hinweis oder auf der Innenseite der Brillenbügel die Aufschrift „UV 400“, „MAX UV-Schutz“, „MAX UV-Protection“ oder „100 Prozent UV-Filter“. Sollte dieser Hinweis fehlen, solltest du deine Sonnenbrille beim Optiker auf ihre UV-Schutzfunktion prüfen lassen.

Allerdings unterliegt die Kennzeichnung „UV 400“ keiner Kontrollinstanz. Du musst dich beim Brillenkauf also darauf verlassen, dass die Herstellerangaben korrekt sind. Genormt ist derzeit lediglich ein UV-Schutz bis 380 nm (DIN EN ISO 8980-3).

Wenn du deine Sonnenbrillengläser an deine Sehstärke anpassen lassen möchtest, solltest du ebenfalls darauf achten, dass die Filterwirkung für UV-Strahlung bis 400 nm gegeben ist.

Der „UV 400“-Schutz hat übrigens nichts mit der sogenannten Filterkategorie zu tun. Er ist nicht abhängig von dem Grad der Tönung (helle oder dunkle Glasfarbe) und auch nicht von der Farbe deiner Brillengläser. Dunkel getönte Gläser bieten daher nicht automatisch einen höheren UV-Schutz als hell getönte Gläser.

UV-Kontaktlinsen haben einen integrierten UV-Filter, der das Eindringen von UV-Strahlen in deine Augen verhindern soll. Allerdings sind UV-Kontaktlinsen kein wirkungsvoller Ersatz für Sonnenbrillen. Denn sie decken nur einen kleinen Teil deines Auges ab und sorgen damit nicht für einen vollständigen UV-Schutz. Daher solltest du, wenn möglich, zusätzlich zu den UV-Linsen auch eine Sonnenbrille tragen.

Tönungsstufen als Blendschutz

Deine Augen können sich von Natur aus auf unterschiedliche Helligkeiten einstellen. Bei hoher Lichtintensität ziehen sich deine Pupillen bis zu einem gewissen Grad zusammen und reduzieren auf diese Weise die einfallende Lichtmenge. Ist deine Umgebung allerdings viel zu hell, funktioniert das nicht mehr und deine Augen werden vom Licht geblendet. Hier setzen die fünf Filterkategorien bei Brillengläsern an. Sie filtern Anteile des Lichts unterschiedlich stark. Das wird in sogenannten Blendschutzkategorien, Filterkategorien, zertifizierten Schutzkategorien oder Schutzstufen angegeben. Bei den fünf Blendschutzkategorien reicht die Skala von 0 bis 4. Je höher die Zahl ist, desto dunkler ist die Glasfarbe und desto mehr störendes Licht wird herausgefiltert. Oder anders gesagt: je dunkler die Gläser, desto höher der Blendschutz.

Doch Vorsicht: Die Tönungsstufe sagt nichts über den UV-Schutz deiner Brille aus. Anders als häufig angenommen schützen dunkle Gläser daher nicht besser vor UV-Strahlung als helle Gläser. Im Gegenteil: je dunkler deine Brillengläser sind, desto weiter öffnen sich deine Pupillen. Wenn deine Brille dann keinen ausreichenden UV-Schutz bietet, treffen die UV-Strahlen ungefiltert auf deine Augen und können sie noch schneller schädigen.

Je nach Stärke der Tönung kannst du Sonnenbrillen für unterschiedliche Umgebungen und Tätigkeiten verwenden.

  • Kategorie 0 (CAT.0): 0 bis 20 Prozent des störenden Lichtes werden hier herausgefiltert (Lichtabsorption). Das heißt die Sonnenbrillengläser haben 80 bis 100 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 0 bis 20% Tönung. Die Blendschutzkategorie 0 ist ein sehr heller Filter und eignet sich für leichten Lichtschutz in dunkler Umgebung wie beispielsweise bei bewölktem Himmel und in der Dämmerung.
  • Kategorie 1 (CAT.1): Hier herrschen 20 bis 57 Prozent Lichtabsorption. Das heißt die Sonnenbrillen haben 43 bis 80 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 20-57% Tönung. Blendschutzkategorie 1 ist ein heller bis mittlerer Filter, der gut geeignet ist für bedeckte Tage und wechselndes Wetter.
  • Kategorie 2 (CAT.2): Ein sehr guter Blendschutz für den Sommer in Deutschland und Mitteleuropa mit 18 bis 43 Prozent Lichtdurchlässigkeit  und 57 bis 82 Prozent Lichtabsorption.
  • Kategorie 3 (CAT.3): Dieser sehr dunkle Filter mit 82 bis 92 Prozent Lichtabsorption und damit 8 bis 18 Prozent Lichtdurchlässigkeit ist gut geeignet für südliche Gefilde, den Aufenthalt an/auf hellen Wasserflächen, den Strand und die Berge.
  • Kategorie 4 (CAT.4): Dieser extrem dunkle Filter mit 92 bis 97 Prozent Lichtabsorption (das heißt hier werden nur 3 bis 8 Prozent Licht durchgelassen) ist für den Aufenthalt im Hochgebirge, zum Skifahren und anderen alpinen Sport und bei Aktivitäten im Schnee geeignet. Zusätzlich solltest du bei deiner „Schnee-Brille“ auf völlige Filterung des Blaulichtanteils und auf ausgeprägten Seitenschutz durch beispielsweise breitere Brillenbügel zur Abwehr von seitlich einfallendem Licht achten.  Achtung: Brillen der Schutzkategorie 4 sind im Straßenverkehr nicht zugelassen.

Farbe der Brillengläser

Durch die Glasfarbe deiner Sonnenbrille wird Licht bestimmter Wellenlängen reduziert. Das, was du durch die Brille siehst, bekommt dadurch eine Einfärbung. Braune, grüne, schwarze und graue Gläser verfälschen gesehene Farben am wenigsten. Bei allen anderen Brillenglasfarben brauchen deine Augen eine gewisse Reaktionszeit, um die gesehene Farbe so zu neutralisieren, dass du ohne Irritationen sehen kannst. Zum Autofahren eignen sich graue Gläser sehr gut, da diese eine naturgetreue Farbwiedergabe gewährleisten.

  • Graue und schwarze Brillengläser: Sie sind universell einsetzbar und verfälschen die Farben der Umgebung am wenigsten. Bei schwarzen und grauen Gläsern wird keine spezielle Farbe besonders herausgefiltert, sondern alle Wellenlängen werden gleichermaßen reduziert.
  • Grüne Brillengläser filtern vorrangig die gelben und orangen Lichtwellen heraus. Das gesehene Bild ist dadurch insgesamt kühler, aber dafür meist auch schärfer im Detail.
  • Braune und orangefarbene Gläser: Durch ein braun oder orange getöntes Brillenglas wird kurzwellige Strahlung im Blau-Bereich herausgefiltert. Das gesehene Bild erscheint durch den reduzierten Blauanteil in einer warmen, gold-braunen Einfärbung.
  • Gelbe Brillengläser: Sie erhöhen die Kontraste. Daher ist deine Sicht auch bei wechselnden Lichtverhältnissen wie etwa bei plötzlich auftretendem Nebel noch detailgenau. Sonnenbrillen mit gelben Gläsern filtern häufig fast das gesamte Blauspektrum heraus. Du kannst dann Dinge, die blau sind, schlecht erkennen.
  • Blaue Gläser: Sie bieten einen leichten Blendschutz bei klarer Sicht und sind bei Schwimmbrillen häufig eine gute Wahl.
  • Farblose Gläser: Sie verfälschen die Umgebungsfarbe nicht und sind für den Indoor-Sport gut geeignet. Weniger jedoch für Sport im Freien, da farblosen Gläsern der Blendschutz fehlt.

Zusätzlich zur Gläserfarbe und Schutzkategorie wählst du am besten ein Brillenmodell mit größeren Gläsern und breiten Bügeln, bei dem möglichst wenig Sonnenlicht seitlich einfallen kann. Ganz wichtig ist auch die Qualität deiner Sonnenbrillengläser. Denn jeder kleine Kratzer zwingt deine Augen zu ständiger Korrektur und sie ermüden schneller. Hochwertige Gläser erkennst du daran, dass sie keine Kratzer, Verzerrungen oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Mineralglas und Kunststoffgläser eignen sich gleichermaßen für Sonnenbrillen. Nicht beschichteter Kunststoff verkratzt oft schneller als Glas oder kratzfest beschichteter Kunststoff. Gute Sonnenbrillengläser erkennst du auch daran, dass die Gläser bei einem leichten Fingerdruck nicht in der Fassung nachgeben. Halte die Sonnenbrille 30 bis 50 Zentimeter vor eine gerade Linie oder Kante. Ein gutes Sonnenbrillenglas darf diese Gerade nicht knicken oder gar verzerren.

Selbsttönende Brillengläser

Selbsttönende Brillengläser, auch phototrope Gläser genannt, werden je nach Lichtverhältnissen automatisch dunkler oder heller. Die selbsttönenden Gläser können sich binnen kürzester Zeit auf veränderte Lichtverhältnisse einstellen und bestenfalls innerhalb von 30 Sekunden zwischen zehn bis 90 Prozent dunkler sein als zuvor.

Selbsttönende Brillengläser bieten daher immer Schutz vor Blendung und verstärken zusätzlich das Kontrastsehen. Für Autofahrer können selbsttönende Gläser allerdings problematisch sein. Da Autoscheiben einen Teil der UV-Strahlung filtern, verdunkeln sich die selbsttönenden Brillengläser bei grellem Sonnenlicht eventuell nicht ausreichend. Bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen im Straßenverkehr wie bei einer Fahrt im strahlendem Sonnenschein in das Dunkle eines Tunnels, kann es zu Problemen kommen, weil sich die Tönung nicht schnell genug aufhellt.

Polarisierende Gläser

Polarisierende Brillengläser mindern Reflexionen von schräg einfallenden Spiegelungen und von unten einfallenden Blendungen. Diese können beispielsweise durch nasse Fahrbahnen, flirrenden Straßen im Sommer und tiefstehender Sonne verursacht werden. Beim Blick in die Ferne erscheinen Landschaft und Umgebung mit polarisierenden Gläsern kontrastreicher. Anders sieht es beim direkten Blick auf den Weg unter dir aus: hier können die Kontraste schwächer werden. Ideal sind polarisiernde Gläser für Angler. Sie sehen die Fische unter Wasser, aber nicht die Spiegelungen der Wolken und Bäume auf der Wasseroberfläche.

Entspiegelte Gläser

Sonnenbrillen mit voll entspiegelten Gläsern reduzieren die Lichtreflexe, die möglicherweise durch seitliches oder von oben eintreffendes Licht auf der Innenseite deiner Brillengläser entstehen. Eine einfache Entspiegelung deiner Sonnenbrillengläser reduziert Lichtreflexe um die Hälfte, eine Superentspiegelung um bis zu 98 Prozent.

Sonnenbrillen für Kinder

Kinder haben empfindlichere Augen als Erwachsene, weil sie weniger Pigmente und eine sehr klare Linse haben. UV-Strahlen können daher Bindehaut, Hornhaut und Netzhaut bei Kindern besonders schnell schädigen. Kleine Kinder sollten ihre Augen also besonders gut schützen und Babys sollten generell nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.

  • Eine gute Kindersonnenbrille sollte bruchsichere Gläser haben. Das minimiert das Verletzungsrisiko beim Spielen und Toben.
  • Damit die Kindersonnenbrille nicht von der Nase fällt und damit seitlich keine UV-Strahlen in die Augen gelangen können, sollte sie richtig sitzen und angepasst werden.
  • Eine Kindersonnenbrille sollte Blendschutzkategorie 2 oder 3  und einen UV-Schutz von UV-400 haben.

CE-Kennzeichnung

Die CE-Kennzeichnung muss jede Sonnenbrille tragen, die in Europa verkauft wird. Das CE-Zeichen wird vom Hersteller oder Importeur der Brille angebracht. Es befindet sich auf der Innenseite der Brillenbügel und besagt, dass das Brillenmodell den gängigen EU-Standards entspricht und damit der „europäische Sicherheitsstandard“ für Schutzkleidung eingehalten wurde. Doch zum Aufbringen der CE-Kennzeichnung ist keine Prüfung durch unabhängige Stellen erforderlich. Billig aus dem Ausland importierte Raubkopien tragen daher oft ein gefälschtes CE-Zeichen.

Achtung: Die CE-Kennzeichnung umfasst nur UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer. Schädliches UV-Licht reicht jedoch bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Was sind UV-Strahlen?

Ein guter Rat zum Schluss

Du solltest deine Sonnenbrille nicht über einen längeren Zeitraum an heißen Orten wie im abgestellten Auto hinter der Windschutzscheibe liegen lassen. Das kann dazu führen, dass sich die Entspiegelungsschicht der Brillengläser verformt, du dadurch schlechter sehen kannst und deine Augen schneller ermüden. Ein Hartschalen-Brillenetui ist ein guter Aufbewahrungsort für deine Sonnenbrille und ist auch stabil genug, um deine Brille vor dem Herunterfallen oder versehentlichem Draufsetzen zu schützen.

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Neuroborreliose

Borreliose übertragende Zecke sitzt am Rand eines blauen Blütenblattes
Der Gemeine Holzbock kann Überträger der Infektionskrankheit Borreliose sein. Befallen die verursachenden Bakterien dein Nervensystem sprechen Mediziner von Neuroborreliose.

Was ist eine Neuroborreliose?

Die Neuroborreliose ist eine Komplikation der Lyme-Borreliose. Sobald sich die bakteriellen Erreger der Borreliose, also Bakterien der Gattung Borrelia, nach einem Zeckenstich in deinem Körper ausbreiten, können sie auch dein Gehirn und deine Nervenbahnen befallen. In schätzungsweise drei bis 15 Prozent der Borreliose-Fälle kann das der Fall sein. Besonders Kinder sind häufig von der Neuroborreliose betroffen.

Was verursacht Neuroborreliose?

Neuroborreliose wird, genau wie die Lyme-Borreliose, von Bakterien der Gattung Borrelia hervorgerufen. Die Borrelien liegen im Mitteldarm infizierter Zecken. Beginnt die Zecke nach dem Stich in deine Haut mit dem Blutsaugen, aktivieren die Borrelien ihren Stoffwechsel und wandern nach etwa 24 Stunden in die Speicheldrüsen der Zecke. Von dort können sie in die Stichwunde und damit in deinen Körper übertragen werden. Daher: Je schneller du eine Zecke entdeckst und entfernst, desto größer die Chance, dass sie Borrelien noch nicht übertragen hat.

Lies mehr über den Infektionsweg der Borreliose-Erreger und erfahre, wie sich Borrelien erfolgreich vor dem Angriff deines Immunsystems tarnen.

Welche Symptome treten bei Neuroborreliose auf?

Bei einer Neuroborreliose kommt es innerhalb von Wochen bis Monaten nach der Infektion mit Borrelien zu einer Entzündung deiner Hirnhäute sowie deiner Nervenwurzeln. Lies mehr zum Krankheitsverlauf der Borreliose.

Die Neuroborreliose kann je nach ihrem Ausprägungsmuster in zwei Formen unterteilt werden:

  1. In 90 bis 95 Prozent der Fälle kommt es bei einer Neuroborreliose zu einer Entzündung deiner Hirnhäute sowie deiner Nervenwurzeln. Das kann Lähmungen, Schmerzen und Missempfindungen verursachen. Häufig sind neben Armen und Beinen auch eine oder beide Seiten deines Gesichts betroffen, Mediziner sprechen dann von einer Faszialisparese. Die Symptome dauern in der Regel weniger als sechs Monate an. Bei Kindern äußert sich die Neuroborreliose am häufigsten in einer Gesichtsnervenlähmung oder einer Hirnhautentzündung (Meningitis). Lies mehr zu Therapie und Heilungschancen bei Meningitis
  2. In circa fünf bis zehn Prozent der Neuroborreliose-Fälle kommt es zusätzlich zu einer Entzündung deines Gehirns und deines Rückenmarks. Dieser Verlauf der Neuroborreliose ist zwar häufig schmerzfrei, dauert allerdings oft über mehr als sechs Monate an. Langzeitschäden einer Neuroborreliose unter Beteiligung des Gehirns und Rückenmarks sind häufiger und schwerer als bei einer Entzündung der Hirnhäute und Nervenwurzeln. Denn bei einer Entzündung von Nervengewebe können sich zerstörte Zellen nicht mehr nachbilden und sind für immer verloren. Nicht abheilende (chronische) Verläufe sind bei Neuroborreliose möglich. Die Beschwerden bessern sich dann nicht mehr. Symptome einer Neuroborreliose mit Entzündung deines Gehirns und deines Rückenmarks können sein: Gang- und Bewegungsstörungen, Probleme beim Wasserhalten und beim Stuhlgang (Inkontinenz), Sprach-, Hör- oder Wahrnehmungsstörungen, epileptische Anfälle.

Außerdem können folgende Symptome einer durch Zecken übertragenen Borreliose bereits vor Beginn der Neuroborreliose auftreten, frühestens jedoch 7 Tage nach dem Zeckenstich. Da viele Symptome der Borreliose auch zu anderen Krankheiten passen, machen diese sogenannten unspezifischen Symptome die korrekte Diagnose der Borreliose oft schwer.

  • Erythema migrans (Wanderröte): Hierbei bildet sich um den Zeckenstich ein roter Rand, der sich langsam um bis zu 5 Millimeter pro Tag nach außen ausbreitet. Schon bei den ersten Anzeichen einer Wanderröte solltest du unbedingt zum Arzt gehen.
  • Starke Schmerzen in verschiedenen Gelenken sowie Nacken- und Rückenschmerzen.
  • Heftige, meist ringförmige Kopfschmerzen. Ursachen und Hilfe bei Kopfschmerzen
  • Schmerzen beim Haarkämmen („Haarspitzenkatarrh“).
  • Meist einseitige Rachen- und Zungengrundschmerzen.
  • Immer wiederkehrende und oft lange nicht ausheilende Nasennebenhöhlen-Infektionen mit Schleimhautschwellungen.
  • Schmerzlose oder schmerzhafte Lymphknotenschwellungen am Hals und Nacken, unter den Achseln und in den Leisten.
  • Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe am ganzen Körper ohne vorherige körperliche Beanspruchung.
  • Schmerzen an Sehnen und Bändern: Achillessehnenschmerzen, „Tennisarm“ oder „Golfarm“, Karpaltunnelsyndrom, „springende“ Finger oder Fußsohlenschmerzen mit morgendlichem Anlaufschmerz.
  • Schienbein- und Fersenbeinschmerzen (vor allem nachts im Liegen).
  • „Wundschmerzen“ der Rippenansätze im Brustbeinbereich und am unteren Rippenbogen, oft verbunden mit dem Gefühl eines verminderten Atemvolumens und eines Druckes auf dem Brustkorb.
  • Brennschmerzen der Haut und/oder Taubheitsgefühle, die verteilt am ganzen Körper auftreten oder auf einzelne Hautbereiche beschränkt sind.
  • Spontanzuckungen der Muskeln in verschiedenenKörperregionen.
  • Plötzlich einschießende starke Schmerzen in der Muskulatur.
  • Attackenartiges, in der Regel nachts auftretendes Herzrasen ohne jede körperliche Anstrengung.
  • Veränderung eines vorher normalen Blutdruckes auf Bluthochdruck-Werte, wobei meist der diastolische Wert (Druck beim Erschlaffen des Herzmuskels) über 90 mm Hg ansteigt. Ursachen und Behandlung von Bluthochdruck
  • Augenmuskelschmerzen, leichte Doppelbilder, Lidschwäche, Störungen der Nah- und Ferneinstellung des Auges (Akkomodationsstörungen), Pupillenstörungen, häufige Augenentzündungen mit Augenbrennen, Trockenheits- sowie Fremdkörpergefühl.
  • Hörsturz, Tinnitus, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Was tun bei Tinnitus? Ursachen und Therapie von Schwindel.
  • Störungen des Geruchs und Geschmacks.
  • In der Nacht auftretende stark brennende und ziehende Schmerzen in meist nur einem Bein oder Arm (Bannwarth-Syndrom)
  • Gestörtes Temperaturempfinden mit oft ausgeprägtem Frieren, heftigen, überwiegend nächtlichen Schweißausbrüchen, die aber auch tagsüber schubweise bei Männern und Frauen auftreten können.
  • Sexuelle Funktionsstörungen, Libidoverlust, Menstruationsstörungen, Erektionsstörungen und Brustdrüsenschmerzen.
  • Brennschmerzen der Blase und Schmerzen des Hodens ohne Nachweis von Bakterien im Urin, sehr häufiges Wasserlassen, Harninkontinenz, Leistenschmerzen ohne organischen Befund.
  • Magenschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten, Appetitverlust, neu auftretende Laktose- oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
  • Stoffwechselveränderungen wie Übersäuerung, neu auftretende Cholesterinwerterhöhungen, Alkoholunverträglichkeit. Normalwerte für LDL und Normalwerte für HDL
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen (meist Unterfunktion mit TPO-Autoantikörpern, die sog. Hashimoto-Thyreoiditis)
  • Störung des Serotoninstoffwechsels mit Gereiztheit, Panikattacken, Angstzuständen, latenter Aggressivität, Wutanfällen, ausgeprägten depressiven Stimmungsschwankungen und emotionaler Labilität.
  • Schwerwiegende, lang anhaltende Schlafstörungen, oft mit Albträumen. Hilfe bei Schlafstörungen
  • Bei Kindern: Aufmerksamkeitsstörungen und motorische Unruhe mit der Folge von Lernschwierigkeiten („ADHS“), Gereiztheit, Streitsucht und Aggressivität.
  • Selten sind psychische Veränderungen wie Psychosen, Zwangssymptome, manisch-depressive Stimmungsschwankungen, Irritierbarkeit und Aggressivität.
  • Nachlassen des Kurzzeitgedächtnisses, Konzentrationsstörungen, erhöhte Ablenkbarkeit, Aufmerksamkeitsstörungen und verminderte Lernfähigkeit und Auffassungsgabe.
  • In schweren Fällen Orientierungsstörungen und Gedächtnisverlust wie bei Morbus Alzheimer, Wahnvorstellungen und Halluzinationen.
  • Diffuser Haarausfall (meist bei Frauen) sowie Nagelwachstumsstörungen mit Brüchigkeit.

Welcher Arzt hilft bei Neuroborreliose?

Erster Ansprechpartner zur Zecken-Entfernung und Abklärung zeckenbedingter Erkrankungen ist dein Hausarzt oder ein Facharzt für Allgemeinmedizin. Um die Borreliose von einer viralen oder bakteriellen Meningitis zu unterscheiden, kann dich dein Hausarzt bei Verdacht auf eine Neuroborreliose oder zur Untersuchung deiner Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit an einen Facharzt für Neurologie überweisen. Untersuchungen beim Neurologen

Untersuchungen bei Neuroborreliose

Lies in unserem Artikel zur Borreliose, welche Tests zum Nachweis von Borreliose und Neuroborreliose zum Einsatz kommen können. Untersuchungen bei Borreliose

Was hilft bei Neuroborreliose?

Eine Borreliose lässt sich mit Antibiotika behandeln. Eingesetzt werden die Wirkstoffe Doxycyclin, Penizillin G, Ceftriaxon oder Cefotaxim. Diese medikamentöse Neuroborreliose Therapie dauert bei früh entdeckter Neuroborreliose in der Regel 14 Tage und 14 bis 21 Tagen bei Neuroborreliose im späteren Stadium. Wenn die Antibiotika bei dir nach zwei bis drei Wochen nicht anschlagen, heißt das nicht, dass die Borrelien überleben und daher weiterhin Beschwerden verursachen. Es kann vielmehr sein, dass du aufgrund der unspezifischen Symptomatik eine falsche Diagnose erhalten hast und gar keine Neuroborreliose hast, sondern eine andere Erkrankung, die nicht auf die verabreichten Antibiotika anspricht.

Reichen Antibiotika zum Einnehmen aufgrund eines fortgeschrittenen Borreliose-Stadiums nicht aus, um alle Borrelien in deinem Körper abzutöten, kann der Wirkstoff Ceftriaxon auch als Infusion verabreicht werden (intravenöse Antibiotikatherapie). Doch Vorsicht: Ceftriaxon kann das Entstehen von Gallensteinen begünstigen. Bei Kindern kann sich auch sogenannter Gallengries bilden. Das sind viele kleine Gallensteinchen, die sich meistens wieder auflösen, sobald das Antibiotikum abgesetzt wird.

Neuroborreliose vorbeugen

In unserem Artikel zur Borreliose liest du, wie du eine Zecke richtig entfernst. Außerdem erfährst du Wissenswertes zum Zeckenschutz als Neuroborreliose Vorbeugungsmaßnahme.

Neuroborreliose Heilungschancen

Je eher die Borreliose und damit auch die Neuroborreliose erkannt und behandelt wird, desto besser sind deine Heilungschancen. Eine einmal überstandene Borrelien-Infektion verschafft dir allerdings keine Immunität. Derzeit gibt es auch noch keine Impfung gegen Borreliose. Daher ist ausreichender Zeckenschutz umso wichtiger.