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Diagnosekürzel

Z22

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht Z22 für Keimträger von Infektionserkrankungen wie beispielsweise auch Covid-19
Unter Z20 bis Z29 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Personen mit potentiellen Gesundheitsrisiken hinsichtlich übertragbarer Krankheiten zusammengefasst. Z22 ist das Diagnosekürzel für Keimträger von Infektionserkrankungen wie beispielsweise Covid-19.

Z22: Keimträger von Infektionskrankheiten

Inkl.: Verdachtsfälle

Infektionskrankheiten werden durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verursacht. Eine Ansteckung mit den jeweiligen Erregern kann über direkten Kontakt (z.B. durch Anhusten) oder über indirekten Kontakt (z.B. über Händeschütteln oder den Genuss von Nahrungsmitteln) erfolgen.

Eine Infektion mit den Erregern führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Einige Menschen tragen den Erreger in sich, bemerken jedoch nichts davon und haben auch keine oder nur geringe Symptome. Diese Personen können den Erreger also ohne es zu wissen weiter reichen und somit andere Menschen infizieren. Ein Beispiel für Keimträger von Infektionserkrankungen sind Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. Einige von ihnen bemerken nichts von ihrer Covid-19 Erkrankung, weil keine Symptome auftreten. Trotzdem werden sie zu möglichen Überträgern des Coronavirus. Lies mehr zum Übertragungsweg von Covid-19.

Z22.0 Keimträger von Typhus abdominalis

Die meldepflichtige Infektionserkrankung wird durch das Bakterium Salmonella typhi hervorgerufen und durch verseuchtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen.

Mehr zu Typhus liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A01 und in unserem Beitrag zu Typhus und zur Typhus-Impfung.

Z22.1 Keimträger anderer infektiöser Darmkrankheiten

Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung der Magen-Darm-Infektionen.

Z22.2 Keimträger der Diphtherie

Diphtherie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Diphtherie kommt vor als Diphtherie der Atemwege (Echter Krupp) oder als Diphtherie der Haut (Hautdiphtherie).  Erfahre mehr über Symptome und Vorbeugung von Diphtherie.

Z22.3 Keimträger anderer näher bezeichneter bakterieller Krankheiten

Inkl.: Keimträger bakterieller Krankheit durch Meningokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Staphylokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Streptokokken

Meningokokken sind Bakterien der Art Neisseria meningitidis. Sie können durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden und besiedeln die Mund- und Rachenschleimhaut. In schweren Fällen können sie Erkrankungen wie eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und/oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Lies mehr zu Erregern, Risikogruppen, Symptomen und Therapien einer Meningitis.

Staphylokokken sind Bakterien, die deine Haut und Schleimhäute besiedeln. Bestimmte Staphylokokkenarten wie Staphylococcus epidermidis gehören zur normalen Flora deiner Haut. Sie verursachen nur selten Infektionen. Andere Staphylokokken-Arten wie Staphylococcus aureus können Verursacher von Wundinfektionen, Muskelerkrankungen oder gar eine tödlichen Sepsis (Blutvergiftung) sein. Trotzdem entwickelt nicht jeder Mensch, der in Nase, Rachen und am Haaransatz mit Staphylococcus aureus besiedelt ist, eine Infektion.

Streptokokken sind eine Gruppe von Bakterien, die zu verschiedenen Erkrankungen führen können. Zum Beispiel zu Lungenentzündung (Pneumonie), Angina (Angina tonsillaris, Mandelentzündung), Scharlach (Halsentzündung und Hautausschlag verursacht durch A-Streptokokken) oder Rotlauf (Wundrose, Erysipel, Entzündung der Haut mit schmerzenden Rötungen).

Z22.4 Keimträger von Infektionskrankheiten, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden

Inkl.: Keimträger von Gonorrhoe
Keimträger von Syphilis

Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung infektiöser Geschlechtskrankheiten.

Z22.6 Keimträger von humaner T-Zell-lymphotroper Viruskrankheit, Typ 1

Das Humane T-lymphotrope Virus 1, kurz HTLV-1, wird hauptsächlich durch ungeschützten Sex übertragen, aber auch beim Stillen und durch verunreinigte gemeinsam benutzte Spritzen bei Drogenkonsumenten. Die HTLV-1-Infektion kann folgende Krankheiten hervorrufen:

  • Adulte T-Zell-Leukämie (ATL). Hierbei handelt es sich um ein seltenes, hoch aggressives Non-Hodgkin-Lymphom, also eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems.
  • Tropisch spastische Paraparese (TSP). TSP ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks. Sie verursacht unter anderem eine Lähmung beider Beine.

Z22.7 Latente Tuberkulose

Exkl.: Abnormes Ergebnis der Mendel-Mantoux-Tuberkulinprobe R76.1

Tuberkulose, auch Tb, Tbc und Schwindsucht genannt, ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Mykobakterien verursacht wird. Die Bakterien befallen überwiegend die Lunge. Symptome für Tuberkulose sind Husten, ungewollte Gewichtsabnahme, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß. Wie hoch ist leichtes Fieber? „Latent“ bedeutet „verborgen“. Eine latente tuberkulöse Infektion ist eine Tuberkulose-Erstinfektion mit erfolgreicher Eindämmung der bakteriellen Erreger. Die Mykobakterien verharren aber in der Lunge und können bei einer Schwächung des Immunsystems reaktiviert werden.

Z22.8 Keimträger sonstiger Infektionskrankheiten

Hierunter fällt auch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19. 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19

Unter den Diagnosekürzeln Z22.8 G plus U007.1! G kann ein Fall zusammengefasst werden, bei dem ein labordiagnostisch gesichertes positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 vorliegt. Wenn allerdings keine Symptome auftreten, die zur Covid-19-Erkrankung passen, ist der Getestete trotzdem Träger einer übertragbaren Erkrankung (Z22.8). Weitere Fallkonstellationen zu SARS-CoV-2/Covid-19 findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.

Z22.9 Keimträger einer Infektionskrankheit, nicht näher bezeichnet

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A05

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A05 für Sonstige bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen, anderenorts nicht klassifiziert.
Unter A00 bis A09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel infektiöse Darmkrankheiten kodiert. A05 ist das Diagnosekürzel für Sonstige bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

A05: Sonstige bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen, anderenorts nicht klassifiziert

Exkl.: Infektion durch Escherichia coli (A04.0A04.4)
Infektion oder Lebensmittelvergiftung durch Clostridium difficile (A04.7)
Infektion oder Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen (A02)
Listeriose (A32)
Toxische Wirkung schädlicher (verdorbener) Lebensmittel (T61-T62)

A05.0 Lebensmittelvergiftung durch Staphylokokken

Eine (bakterielle) Lebensmittelvergiftung ist eine Magen-Darm-Erkrankung, die durch den Verzehr von (mit Bakterien) kontaminierten Lebensmitteln verursacht wird.

„Staphylokokken“ ist der Oberbegriff für eine Bakterien-Gattung. Staphylokokken kommen auf der Haut und auf Schleimhäuten sowie in der Umwelt vor. Es gibt unzählige verschiedene Spezies der Staphylokokken. Einige von ihnen können Krankheiten hervorrufen. Das Bakterium Staphylococcus aureus ist beispielsweise Auslöser einer Lebensmittelvergiftung. Grund dafür ist das von der Bakterien-Spezies produzierte Gift (Toxin).

A05.1 Botulismus

Inkl.: Klassische Lebensmittelvergiftung durch Clostridium botulinum

Als Botulismus wird eine Vergiftung bezeichnet, die durch das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum bedingt ist. Das Bakterium bildet umweltresistente Überlebensformen, sogenannte Sporen, sodass es sogar in luftdicht abgeschlossenen Behältern überleben kann. Das Gift des Bakteriums, das Botulinumtoxin, führt zu Erbrechen, Lähmungen und schlimmstenfalls zum Tod.

A05.2 Lebensmittelvergiftung durch Clostridium perfringens (Clostridium welchii)

Inkl.: Enteritis necroticans

Die Enteritis necroticans wird auch Pigbel oder Darmbrand genannt. Dabei handelt es sich um eine Darm-Entzündung (Enteritis), bei der die Darmwände zerstört werden können. Auslöser ist das Gift des Bakteriums Clostridium perfringens, das auch Erreger der Erkrankung Darmbrand ist.

A05.3 Lebensmittelvergiftung durch Vibrio parahaemolyticus

Vibirio parahaemolyticus ist ein Bakterium, das eine Entzündung des Darms und Lebensmittelvergiftung auslösen kann.

Unter A05.0 kannst du nachlesen, was eine Lebensmittelbvergiftung ist.

A05.4 Lebensmittelvergiftung durch Bacillus cereus

Bacillus cereus ist ein Bakterium, das in der Lage ist umweltresistente Überlebensformen, Sporen, und Gifte (Toxine) zu produzieren. Dadurch kann es eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen.

A05.8 Sonstige näher bezeichnete bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen

Was eine Lebensmittelvergiftung ist, kannst du unter A05.0 nachlesen.

A05.9 Bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftung, nicht näher bezeichnet

Schau unter A05.0 nach, was eine Lebensmittelvergiftung ist.

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Diagnosekürzel

J15

J15 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert.
Unter J09 bis J18 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Grippe und Lungenentzündung (Pneumonie) zusammengefasst. J15 steht für eine Lungenentzündung (Pneumonie), die durch Bakterien verursacht wird, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

J15: Pneumonie durch Bakterien, anderenorts nicht klassifiziert

Inkl.: Bronchopneumonie durch andere Bakterien als Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenza

Exkl.: Angeborene Pneumonie P23
Legionärskrankheit A48.1
Pneumonie durch Chlamydien J16.0

Pneumonie bedeutet Lungenentzündung. Ausgelöst werden Pneumonien durch unterschiedliche Bakterien, Viren oder Pilze. Weitere Infos zur Lungenentzündung erhältst du beim Diagnosekürzel J12.

Mikrobiologische Untersuchungen können zur genauen Erreger-Identifikation durchgeführt werden. Bakterielle Pneumonien können mit Antibiotika behandelt werden.

J15.0 Pneumonie durch Klebsiella pneumoniae

Klebsiella pneumonie gehört zu den Enterobakterien. Viele der Enterobakterien, so auch Klebsiella pneumoniae, kommen im Darm des Menschen vor. Zu finden sind Klebsiellen aber auch in den Atemwegen und als Teil unserer Umwelt im Wasser, in der Erde oder auf Pflanzen.

Klebsiella pneumoniae kommt insbesondere bei abwehrgeschwächten Personen als Erreger einer nosokomialen Lungenentzündung oder eines nosokomialen Harnwegsinfektes vor. Nosokomial bedeutet, dass die Ansteckung mit dem Erreger im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt, einer Krankenhausbehandlung oder einem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung steht.

J15.1 Pneumonie durch Pseudomonas

Die Bakterien-Gattung Pseudomonas und insbesondere das Bakterium Pseudomonas aeruginosa kommt überall in unserer Umwelt, besonders aber in Gewässern, Pfützen, feuchten Böden, aber auch z.B. in Feuchtbereichen von Krankenhäusern vor. Hier kann es vorwiegend bei Personen mit Grunderkrankungen oder Immunschwäche zur Ansteckung kommen. Weitere, typische Infektionen durch Pseudomonas sind neben einer Lungenentzündung Wundinfektionen (insbesondere feuchte, nässende Wunden) und Harnwegsinfektionen. Ausgehend von einer Lokalinfektion wie einer Wund- oder Harnwegsinfektion können sich die Bakterien auch mit dem Blutstrom im Körper verteilen.

J15.2 Pneumonie durch Staphylokokken

Die Bakterien-Gattung der Staphylokokken umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien wie zum Beispiel Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis oder Staphylococcus saprophyticus. Staphylokokken leben als Teil unserer natürlichen Flora auf der Haut sowie auf Schleimhäuten im Nasen-Rachenraum. Unter bestimmten Bedingungen können sie vom harmlosen Besiedler zum Krankheitserreger werden.

Staphylococcus aureus zählt zu den häufigsten Infektions-Erregern und kann zahlreiche unterschiedliche Infektionen hervorrufen: Neben oberflächlichen oder tiefen Wundinfektionen, Herzklappenentzündungen (Endokarditis), Infektionen von Gelenks- oder Gefäßprothesen zählt auch die ambulant erworbene und Krankenhaus-assoziierte Pneumonie zum Krankheitsspektrum von Staphylococcus aureus.

J15.3 Pneumonie durch Streptokokken der Gruppe B

Streptokokken kommen als natürliche Besiedler auf unseren Schleimhäuten vor. Eingeteilt werden die Streptokokken aufgrund einiger biochemischer Eigenschaften in A- oder B-Streptokokken.

Zu Gruppe der B-Streptokokken gehört das Bakterium Streptococcus agalactiae. Es kommt bei einigen Schwangeren in der Vaginal-Flora vor. Übertragungen auf das Neugeborene während der Geburt können zu schweren Infektionen wie einer Neugeborenen-Sepsis, Neugeborenen-Hirnhautentzüdnung (Meninigitis) oder einer Neugeborenen-Pneumonie führen. Auch bei Nicht-Schwangeren können B-Streptokokken eine Vielzahl von Infektionen wie beispielsweise die Lungenentzündung (Pneumonie) hervorrufen.

J15.4 Pneumonie durch sonstige Streptokokken

Exkl.: Pneumonie durch Streptokokken der Gruppe B, siehe J15.3
Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae J13

Unter J15.4 können Streptokokken-Pneumonien eingeordnet werden, die nicht durch B-Streptokokken (siehe J15.3) oder Streptococcus pneumoniae hervorgerufen wurden.

Als Besiedler von Schleimhäuten kommen Streptokokken zum Beispiel im Urogenitaltrakt oder auch in der Darm-Schleimhaut deines Körpers vor. Die Gattung der Streptokokken umfasst viele verschiedene Bakterien. Im Labor werden Streptokokken auf Nährmedien wie Blutagar-Platten angezüchtet. Blutagar ist ein Nährmaterial, was unter anderem rote Blutkörperchen (Erythrozyten) enthält. Streptokokken-Kolonien können gut auf Blutagar wachsen. Einige Streptokokken-Stämme sind in der Lage die im Blutagar enthaltenen roten Blutkörperchen aufzuspalten und aus ihnen wichtige Nährstoffe zu gewinnen. Die Fähigkeit Erythrozyten zu zerstören nennt sich Hämolyse. Unterschiedliche Streptokokken-Arten haben unterschiedliche Hämolyse-Fähigkeiten. Aufgrund ihres Hämolyse-Verhaltens werden Streptokokken in α-, β- oder γ- hämolysierende Streptokokken eingeteilt:

  • Zu den α-hämolysierenden Streptokokken zählen viele Bakterien der Hautflora sowie die Erreger der Lungenentzündung: Streptococcus pneumoniae.
  • Die ß-hämolysierenden Streptkokken werden weiter anhand ihrer Oberflächenstrukturen in Streptokokken der Gruppe A und Streptokokken der Gruppe B eingeteilt. Erreger der Gruppe A und B sind für viele unterschiedliche Infektionen verantwortlich.

J15.5 Pneumonie durch Escherichia coli

Das Bakterium Escherichia coli, auch E.coli abgekürzt, kommt typischerweise in unserem Darm sowie im Darm von Tieren vor. Es existieren viele unterschiedliche Stämme der E.coli, von denen einige als Teil unserer Darmflora keinen Krankheitswert besitzen. Andere hingegen können viele verschiedene Infektionen hervorrufen. Zu den möglichen Infektionen durch E.coli zählen:

  • Harnwegsinfekte.
  • Durchfallerkrankungen (Diarrhoe).
  • Blinddarmentzündung (Appendizitis), Bauchfellentzündung (Peritonitis).
  • Gallenblasenentzündung (Cholezystitis).
  • Blutvergiftung (Sepsis).
  • Neugeborenen-Sepsis oder Neugeborenen-Hirnhautentzündung (Meningitis).
  • Postoperative Wundinfektionen.
  • Nosokomiale (Krankenhaus-assoziierte) Pneumonie

J15.6 Pneumonie durch andere gramnegative Bakterien

 Inkl.: Pneumonie durch Gramnegative (aerobe) Bakterien o.n.A.
Pneumonie durch Serratia marcescens

Als gramnegative oder grampositive Bakterien werden in der Mikrobiologie Bakterien anhand ihres Färbeverhaltens bei einer bestimmten Anfärbemethode im Labor, der Gram-Färbung, bezeichnet. Entsprechend des unterschiedlichen Aufbaus ihrer Zellwand färben sich grampositive Bakterien in der Gram-Färbung blau, gramnegative Bakterien färben sich rot an.

Zu den gramnegativen Bakterien gehören viele Bakteriengattungen und –Arten. Beispiele für gramnegative Bakterien sind:

  • Enterobakterien wie Klebsiellen, E.coli, Salmonellen, Yersinien, Serratia-Stämme.
  • Pseudomonas.
  • Legionellen.
  • Neisserien.

Unter J15.6 können im ICD-10 Diagnoseschlüssel bakterielle Lungenentzündungen eingeordnet werden, die durch andere gramnegative Erreger als die unter J15.0, J15.1 oder J15.5 ausgeführten hervorgerufen werden.

Ein weiterer gramnegativer Erreger einer Pneumonie ist zum Beispiel Serratia marcescens. Serratia marcescens kommt überall in unserer Umwelt wie im Boden, auf Pflanzen, im Wasser oder in Tieren vor. Das Bakterium kann Auslöser einer Harnwegsinfektion, Blutvergiftung (Sepsis) oder Lungenentzündung (Pneumonie) sein.

J15.7 Pneumonie durch Mycoplasma pneumoniae

Mycoplasma pneumoniae zählt zu den sogenannten atypischen Erregern einer Pneumonie. Atypische Pneumonien verlaufen im Gegensatz zu typischen Pneumonien eher schleichend. Sie werden von weniger hohem Fieber und eher trockenem Husten begleitet und weisen einen langsamerem, weniger akuten Verlauf mit Kopf- und Gliederschmerzen auf. Mycoplasma pneumoniae wird von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion übertragen und vermehrt sich auf den Schleimhäuten der Atemwege.

Mycoplasma pneumoniae ruft neben ambulant erworbenen Lungenentzündungen auch Entzündungen der Luftröhre und Bronchien (Tracheobronchitis) besonders im Kindesalter und bei Jugendlichen hervor. Das Bakterium spielt außerdem eine Rolle als Auslöser einer Pneumonie im Rahmen von Grippe-Erkrankungen. Zusätzlich zur Infektion durch das Influenza-Virus kann Mycoplasma pneumonie beim Betroffenen eine Pneumonie im Sinne einer Superinfektion auslösen.

J15.8 Sonstige bakterielle Pneumonie

Lungenentzündungen, die durch andere Bakterien als die unter den ICD-10 Diagnosekürzeln J13 bis J15.7 klassifizierten Erreger hervorgerufen werden, können unter J15.8 eingeordnet werden.

J15.9 Bakterielle Pneumonie, nicht näher bezeichnet

Bakteriell bedingte Lungenentzündungen, deren Erreger unklar ist oder nicht genau angegeben wird, kann der Arzt hier einordnen.