Infektionskrankheiten werden durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verursacht. Eine Ansteckung mit den jeweiligen Erregern kann über direkten Kontakt (z.B. durch Anhusten) oder über indirekten Kontakt (z.B. über Händeschütteln oder den Genuss von Nahrungsmitteln) erfolgen.
Eine Infektion mit den Erregern führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Einige Menschen tragen den Erreger in sich, bemerken jedoch nichts davon und haben auch keine oder nur geringe Symptome. Diese Personen können den Erreger also ohne es zu wissen weiter reichen und somit andere Menschen infizieren. Ein Beispiel für Keimträger von Infektionserkrankungen sind Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. Einige von ihnen bemerken nichts von ihrer Covid-19 Erkrankung, weil keine Symptome auftreten. Trotzdem werden sie zu möglichen Überträgern des Coronavirus. Lies mehr zum Übertragungsweg von Covid-19.
Z22.0 Keimträger von Typhus abdominalis
Die meldepflichtige Infektionserkrankung wird durch das Bakterium Salmonella typhi hervorgerufen und durch verseuchtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen.
Diphtherie ist eine Infektionserkrankung, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Die Diphtherie kommt vor als Diphtherie der Atemwege (Echter Krupp) oder als Diphtherie der Haut (Hautdiphtherie). Erfahre mehr über Symptome und Vorbeugung von Diphtherie.
Inkl.: Keimträger bakterieller Krankheit durch Meningokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Staphylokokken
Keimträger bakterieller Krankheit durch Streptokokken
Meningokokken sind Bakterien der Art Neisseria meningitidis. Sie können durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden und besiedeln die Mund- und Rachenschleimhaut. In schweren Fällen können sie Erkrankungen wie eine Meningitis (Hirnhautentzündung) und/oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Lies mehr zu Erregern, Risikogruppen, Symptomen und Therapien einer Meningitis.
Staphylokokken sind Bakterien, die deine Haut und Schleimhäute besiedeln. Bestimmte Staphylokokkenarten wie Staphylococcus epidermidis gehören zur normalen Flora deiner Haut. Sie verursachen nur selten Infektionen. Andere Staphylokokken-Arten wie Staphylococcus aureus können Verursacher von Wundinfektionen, Muskelerkrankungen oder gar eine tödlichen Sepsis (Blutvergiftung) sein. Trotzdem entwickelt nicht jeder Mensch, der in Nase, Rachen und am Haaransatz mit Staphylococcus aureus besiedelt ist, eine Infektion.
Streptokokken sind eine Gruppe von Bakterien, die zu verschiedenen Erkrankungen führen können. Zum Beispiel zu Lungenentzündung (Pneumonie), Angina (Angina tonsillaris, Mandelentzündung), Scharlach (Halsentzündung und Hautausschlag verursacht durch A-Streptokokken) oder Rotlauf (Wundrose, Erysipel, Entzündung der Haut mit schmerzenden Rötungen).
Z22.4 Keimträger von Infektionskrankheiten, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden
Inkl.: Keimträger von Gonorrhoe
Keimträger von Syphilis
Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 findest du eine kurze Beschreibung infektiöser Geschlechtskrankheiten.
Z22.6 Keimträger von humaner T-Zell-lymphotroper Viruskrankheit, Typ 1
Das Humane T-lymphotrope Virus 1, kurz HTLV-1, wird hauptsächlich durch ungeschützten Sex übertragen, aber auch beim Stillen und durch verunreinigte gemeinsam benutzte Spritzen bei Drogenkonsumenten. Die HTLV-1-Infektion kann folgende Krankheiten hervorrufen:
Adulte T-Zell-Leukämie (ATL). Hierbei handelt es sich um ein seltenes, hoch aggressives Non-Hodgkin-Lymphom, also eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems.
Tropisch spastische Paraparese (TSP). TSP ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks. Sie verursacht unter anderem eine Lähmung beider Beine.
Z22.7 Latente Tuberkulose
Exkl.: Abnormes Ergebnis der Mendel-Mantoux-Tuberkulinprobe R76.1
Tuberkulose, auch Tb, Tbc und Schwindsucht genannt, ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Mykobakterien verursacht wird. Die Bakterien befallen überwiegend die Lunge. Symptome für Tuberkulose sind Husten, ungewollte Gewichtsabnahme, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß. Wie hoch ist leichtes Fieber? „Latent“ bedeutet „verborgen“. Eine latente tuberkulöse Infektion ist eine Tuberkulose-Erstinfektion mit erfolgreicher Eindämmung der bakteriellen Erreger. Die Mykobakterien verharren aber in der Lunge und können bei einer Schwächung des Immunsystems reaktiviert werden.
Unter den Diagnosekürzeln Z22.8 G plus U007.1! G kann ein Fall zusammengefasst werden, bei dem ein labordiagnostisch gesichertes positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 vorliegt. Wenn allerdings keine Symptome auftreten, die zur Covid-19-Erkrankung passen, ist der Getestete trotzdem Träger einer übertragbaren Erkrankung (Z22.8). Weitere Fallkonstellationen zu SARS-CoV-2/Covid-19 findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.
Z22.9 Keimträger einer Infektionskrankheit, nicht näher bezeichnet
U07.2: COVID-19, Virus SARS-CoV-2 durch Labortest nicht nachgewiesen
U07.2 ist das Diagnosekürzel für die Coronavirus-Krankheit-2019, kurz Covid-19, bei der das verursachende Virus SARS-CoV-2 nicht durch einen Labortest nachgewiesen werden konnte. Die Infektion wurde in diesem Fall aber klinisch-epidemiologisch bestätigt. Klinisch-epidemiologisch bedeutet, dass sich eine akute Erkrankung mit all ihren typischen Symptomen zeigt, ohne dass ein Labornachweis für diese Erkrankung vorliegt. Die Häufigkeit und Verbreitung dieser Erkrankung in der Bevölkerung legt aber nahe, dass es sich im aufgetretenen Fall um die Erkrankung handelt, die zum klinischen Bild passt. Das ICD-10 Diagnosekürzel für Covid-19, bei der das Virus SARS-CoV-2 durch Labortests nachgewiesen wurde, lautet U07.1.
Im deutschen ICD-10 Diagnoseschlüssel (ICD-10-GM) steht hinter U07.2 noch ein Ausrufezeichen. Das Ausrufezeichen bedeutet, dass dieser Verschlüsselungskode nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit dem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachenden Krankheit oder eines Symptoms (siehe nachfolgende Fallbeispiele, Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfArM). Das Ausrufezeichen gehört zur Bezeichnung des Kodes und wird bei der Kodierung zum Beispiel auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht angegeben.
Die Kodes für das Vorliegen bzw. die Diagnostik einer Coronavirus-19-Krankheit dürfen als Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit nur das Zusatzkennzeichen G für gesicherte Diagnose tragen. Die Kodes U07.1! und U07.2! dürfen nicht verwendet werden, wenn ein Verdacht einer Corona-Infektion besteht, ohne dass die Kriterien des Robert-Koch-Instituts sicher erfüllt sind. U07.1! und U07.2! dürfen ebenfalls nicht verwendet werden um den Ausschluss (Zusatzkennzeichen A) oder den Zustand nach (Zusatzkennzeichen Z) einer Covid-19-Erkrankung zu verschlüsseln.
Covid-19-Infektion: Fallbeispiele und Kodierung
Folgende Fallkonstellationen und Kodierungen sind im Zusammenhang mit dem Covid-19 Infektionsgeschehen und dem durch Labortests nachgewiesenen (U07.1!) oder nicht nachgewiesenen Coronavirus SARS-CoV-2 (U07.2!) möglich. Siehe auch zusammenfassende Tabelle:
Fallkonstellation 1: Unter Z22.8 G plus U007.1 G kann dein Fall zusammengefasst werden, wenn ein positives Testergebnis zum Beispiel anlässlich einer routinemäßigen Testung auf SARS-CoV-2 bei stationärer Aufnahme in ein Krankenhaus herauskam. Oder wenn du dich unwissentlich im Umfeld eines Infektionsherdes aufgehalten hast und im Rahmen des Kontaktnachweises positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurdest. Das neuartige Coronavirus wurde also in beiden Fällen labordiagnostisch bei dir nachgewiesen, daher gesicherte Diagnose G. Du weist allerdings keine Symptome auf, die zu Covid-19 passen. Trotzdem bist du jetzt Träger einer übertragbaren Erkrankung (Z22.8). Lies mehr zu übertragbaren Infektionskrankheiten, die durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten verursacht werden, unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z22.
Fallkonstellation 2:J12.8 G plus U07.1 G bedeutet, dass SARS-CoV-2 durch einen Labortest sicher nachgewiesen wurde und du an einer Pneumonie (Lungenentzündung) leidest. Lies mehr zur Viruspneumonie unter dem ICD-10 Diagnosekürzel J12. Zusätzlich zeigst du noch typische Symptome von Covid-19. Eine epidemiologische Bestätigung kann, muss aber nicht vorliegen und ist für diesen Fall auch nicht relevant. Die zusätzliche Angabe von U99.0!, dem Diagnoseschlüssel für die Testung auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 , ist hier nicht notwendig. Denn die labordiagnostische Testung ist Voraussetzung für die Kodierung von U07.1.
Fallkonstellation 3:J12.8 G plus Z20.8G plus U07.2 G steht für die gesicherte Diagnose einer Pneumonie (Lungenentzündung), die durch Viren ausgelöst wurde. Lies mehr zur Viruspneumonie unter dem ICD-10 Diagnosekürzel J12. Wenn die Infektion mit SARS-CoV-2 nicht durch einen Labortest, aber epidemiologisch bestätigt wurde (U07.2!) und die gezeigte Symptomatik bei Covid-19 vorkommt, kann es sich um den Fall handeln, dass am Ende des akuten Krankheitsverlaufs der labordiagnostische Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2 aufgrund der geringen Virenmenge nicht mehr gelingt. Trotzdem sind die Coronaviren, die die Lungenentzündung verursacht haben, einst durch Kontakt und Exposition (Ausgesetztsein) gegenüber sonstigen übertragbaren Krankheiten (Z22.8) aufgeschnappt worden. Welche Krankheiten durch sexuellen Kontakt übertragen werden können, liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z22.
Fallkonstellation 4: Wirst du im Rahmen von Ausbruchsuntersuchungen nahe eines Infektionsherdes (epidemiologische Bestätigung) oder im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung auf SARS-CoV-2 getestet, zeigst du keine Covid-19-Symptome und ist das Testergebnis nicht positiv, dann kann das mit Z20.8 G plus U99.0 G kodiert werden. Erfahre unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z20 mehr zu Infektionskrankheiten, die von Tieren auf den Menschen oder von Mensch zu Mensch übertragen werden können.
Fallkonstellation 5: Wirst du wegen einer Lungenentzündung (Pneumonie) behandelt und hast du Symptome, die auf CoV-2 hindeuten? Waren allerdings ein- oder mehrfach durchgeführte labordiagnostische Tests auf SARS-CoV-2 zum Zeitpunkt der Diagnosestellung negativ und ist auch keine epidemiologische Bestätigung vorhanden, weil du keinen Kontakt zu infizierten Personen hattest und dich auch nicht in der Nähe eines Infektionsherdes aufgehalten hast, kann dein Arzt die Kodierung J12.8G (Viruspneumonie) plus U99.0 G verwenden.
Fallkonstellation 6: Du wirst zum Beispiel vor einer stationären Aufnahme im Krankenhaus zum Ausschluss einer Infektion mit SARS-CoV-2 getestet. Du zeigst keine Covid-19-Symptome und hattest keinen Kontakt zu einem Infektionsherd oder einer mit Covid-19 infizierten Person. Der Test fällt negativ aus. Hier kann dein Arzt die Kodierung Z11 (Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten) plus U99.0 G verwenden. Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel Z11 erfährst du mehr zu parasitären Krankheiten.
Wie das Vorliegen bzw. die Diagnostik einer Covid-19-Erkrankung kodiert werden kann, siehst du in der zusammenfassenden Tabelle:
Epidemiologische Bestätigung (Häufigkeit und Verbreitung in der Bevölkerung)
ICD-10-GM-Kodes
Positives Testergebnis
Nicht vorhanden
Nicht relevant
Z22.8 G (Keimträger sonstiger Infektionskrankheiten) plus U07.1 G (durch Labortest gesicherte Covid-19-Infektion)
Positives Testergebnis
Vorhanden
Nicht relevant
Kode für die Symptomatik oder Erkrankung (als was zeigt sich die Covid-19-Infektion?), z. B. J12.8 G (Pneumonie durch sonstige Viren) plus U07.1 G (Virus SARS-CoV-2 durch Labortest nachgewiesen)
Positives Testergebnis liegt nicht vor
Vorhanden: unspezifisch (Symptome passen auch auf andere Erkrankungen) oder spezifisch (mit typischen Symptomen)
Vorhanden
Kode für die Manifestation (Symptomatik oder Erkrankung), z.B. J12.8 G (Viruspneumonie) plus Z20.8 G (Kontakt mit und Exposition, d.h. Ausgesetztsein gegenüber sonstigen übertragbaren Krankheiten) plus U07.2 G (SARS-CoV-2 nicht durch Labortest nachgewiesen)
Positives Testergebnis liegt nicht vor
Nicht vorhanden
Vorhanden
Kode für die Symptomatik oder Erkrankung, z. B. Z20.8 G (Kontakt mit und Exposition, d.h. Ausgesetztsein gegenüber sonstigen übertragbaren Krankheiten) plus U99.0 G bei durchgeführtem Test auf SARS-CoV-2
Positives Testergebnis liegt nicht vor
Vorhanden
Nicht vorhanden
Kode für die Symptomatik oder Erkrankung, z. B. J12.8 G (Viruspneumonie, d.h. durch Viren ausgelöste Lungenentzündung) plus U99.0 G bei durchgeführtem Test
Negatives Testergebnis liegt vor
Nicht vorhanden
Nicht vorhanden
Kode für die Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten Z11G plus U99.0 G bei durchgeführtem Test auf SARS-CoV-2
Das Diagnosekürzel U99.0! beschreibt einen Versorgungsanlass, bei dem eine Infektion mit SARS-CoV-2 abgeklärt wird. Spezielle Verfahren sind hierbei labordiagnostische Verfahren zum Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2.
Das Ausrufezeichen hinter U99.0 bedeutet in der deutschen Fassung der ICD-10 Klassifikation (ICD-10-GM), dass dieser Verschlüsselungskode nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit dem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachenden Krankheit oder eines Symptoms verwendet werden soll.
Zum Nachweis des durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragenen Coronavirus SARS-CoV-2 kann ein Coronavirus-Test mittels Rachenabstrich durchgeführt werden. Ein Test auf SARS–CoV-2, der durchgeführt wurde, obwohl kein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus vorlag und der negativ ausfiel, kann mit U99.0 kodiert werden. In diesem Fall muss das Diagnosekürzel Z11 für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten hinzugefügt werden. Das ist nötig, um diesen Fall abzugrenzen von der Kodierung U07.2 für Covid-19, Virus nicht nachgewiesen. Weitere Infos zu ICD-10 U07.2
Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie gilt zum Schutz vor Covid-19 in allen deutschen Bundesländern eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften. Im Rahmen verschärfter Lockdown-Maßnahmen ist dabei das Tragen medizinischer Masken (OP-Masken), FFP2-Masken oder Mund-Nasen-Bedeckungen mit den Standards KN95 und N95 (mit ähnlicher Filterleistung wie die der FFP2-Maske) Pflicht.
Seit Lies mehr zu Covid-19 und SARS-CoV-2 in unserem Beitrag Coronavirus-Check.
Für die verschiedenen Schutzmaskenarten gibt es verschiedene Bezeichnungen:
Medizinische Schutzmasken werden auch als OP-Maske oder Operationsmaske bezeichnet. Die mehrschichtigen, meist grünen oder blauen Masken bestehen aus speziellen Kunststoffen, müssen der Norm EN 14683:2019 entsprechen und tragen ein CE-Zeichen.
FFP-Atemschutzmasken kommen eigentlich aus dem Arbeitsschutz und sollen das Einatmen von Staub oder giftigen Stoffen verhindern. Es gibt sie in drei Schutzklassen: FFP1, FFP2 und FFP3. Die im Rahmen der Corona-Pandemie verwendeten FFP2-Masken müssen der Norm EN 149:2001 entsprechen und ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer aufgedruckt haben.
Behelfsmasken, auch Behelfs-Mund-Nasen-Maske, BMN-Maske, DIY-Masken, Do-it-yourself-Masken oder Community-Masken genannt, sind einfache Stoffmasken aus meist einer Lage kochfestem Baumwollstoff.
Professionell gefertigte MNS-Halbmasken werden von verschiedenen Herstellern produziert. Eine Halbmaske umschließt Mund und Nase. Als MNS definiert das Robert Koch-Institut (RKI) einen „mehrlagigen, dichtanliegenden Mund-Nasen-Schutz“.
Wie sicher schützen Masken vor SARS-CoV-2?
Einen 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 kann keine Maske bieten. Masken können das Risiko einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 nur dann verringern, wenn alle anderen Covid-19- Schutzmaßnahmen auch eingehalten werden! Wie kannst du dich vor dem Coronavirus schützen?
Auf keinem Fall darfst du dich durch das Tragen von OP-Masken und FFP2-Masken dazu verleiten lassen, dich für komplett geschützt zu halten. Und auf keinen Fall solltest du gebrauchte Masken an andere Menschen weitergeben.
OP-Masken bieten Schutz des Gegenübers
Die mehrschichtigen, von außen meist grünen oder blauen Masken bestehen aus speziellen Kunststoffen. OP-Masken müssen der Norm EN 14683:2019 entsprechen und tragen ein CE-Zeichen auf der Verpackung.
OP-Masken schützen den Träger selbst nur bedingt. Sie verhindern allerdings, dass du dich unbewusst und mit verschmutzten Händen an Mund und Nase fasst. Möglichen Covid-19-Erregern wird somit der Eintritt in deinen Körper über die Schleimhäute erschwert.
Viele Ärzte und Zahnärzte haben bereits vor der Corona-Pandemie zum Schutz ihrer Patienten einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz (MNS-Schutz) getragen. Die OP-Maske schützt Menschen in naher Umgebung des Maskenträgers vor Tröpfchen, die der Träger beim Sprechen, Niesen, Husten, Lachen aus Mund und Nase abgibt. Niest oder hustet der Maskenträger in die OP-Maske hinein ohne dass er sich von anderen Menschen wegdreht und in die Armbeuge hustet und niest, können dennoch infektiöse Tröpfchen aufgrund der Feuchtigkeit und der Porengröße des Materials nach außen dringen. Immerhin schießen beim Niesen die Luft, Schleim und alle darin befindlichen Partikel mit einem enormen Druck und bis zu 170 km/h aus deiner Nase. Mit bis zu 1000 km/h werden beim kräftigen Husten störende Teilchen und Schleim aus der Lunge nach außen befördert.
Coronaviren selbst sind nur etwa 0,16 μm groß (das sind fast zwei Zehntausendstel Millimeter) und befinden sich in infektiösen Tröpfchen, die beim Atmen, Husten oder Niesen in einer Größe von etwa 1 μm bis 10 μm nach außen abgegeben werden. Sie können die meisten Corona-Schutzmasken also leicht durchdringen.
OP-Masken bestehen aus einem mehrlagigen Vlies-Material und haben verglichen mit den Alltagsmasken aus Stoff nicht so große Poren, durch die die infektiösen Partikel hindurchschlüpfen können. Außerdem sind die Fasern der OP-Masken elektrostatisch geladen. Sie sollen dadurch Corona-relevante Partikel wirkungsvoller abweisen.
OP-Masken sind Einwegmasken, das heißt, sie dürfen nur einmal getragen werden und sollten dann in einer verschlossenen Tüte im Hausmüll entsorgt werden. Bei Durchfeuchtung sollte die Maske umgehend gewechselt werden.
FFP-Masken schützen auch den Träger
FFP-Atemschutzmasken, auch Feinstaubmasken genannt, kommen eigentlich aus dem Arbeitsschutz. Es gibt sie in drei Schutzklassen. Alle haben einen integrierten Filter und schützen dich als Träger vor kleinen Tröpfchen (Aerosolen) und Feinstaub in der Luft, die du einatmest. Wie viel davon die Maske abhält, definiert die Schutzklasse. Die Schutzfunktion ist europaweit nach EN 149 normiert. Zusätzlich zu der Norm EN 149:2001 tragen die Masken eine CE-Kennzeichnung sowie eine vierstellige Nummer der Prüfstelle, die Filterleistung und Dichtigkeit überprüft hat. 0158 steht zum Beispiel für Dekra, 0121 für das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Welche vierstelligen Prüfnummern zu welchen Prüfstellen gehören, kannst du in der Nando-Datenbank der EU-Kommission nachlesen.
Auch ein Herstellername oder eine Marke sollte auf der Maske stehen.
Außerdem findest du die Buchstaben R oder NR auf der Maske. Masken mit R sind laut Hersteller wiederverwendbar, Masken mit NR nicht. Manchmal können jedoch auch NR-Masken mehrfach verwendet werden. Denn laut Robert Koch-Institut können die FFP2-Masken unter Beachtung einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen unter Umständen auch erneut benutzt werden. FFP-Masken virenfrei machen
FFP-Masken fangen mikroskopisch kleine Stoffe selbst dann noch ab, wenn sie nur 0,6 μm (0,6 Mikrometer, also sechs Zehntausendstel Millimeter) groß sind. Coronaviren sind allerdings nur etwa 0,16 μm groß und damit so winzig, dass sie auch durch FFP-Schutzmasken schlüpfen könnten. Jedoch fliegt SARS-CoV-2 nicht frei in der Luft herum, sondern ist in winzigen Tröpfchen enthalten, die ein Infizierter beim Atmen und vor allem beim Husten ausstößt. Beim Ausatmen sind diese infektiösen Tröpfchen etwa 1 μm groß, beim Husten sogar 10 μm und damit viel zu groß, um FFP-Atemschutzmasken zu durchdringen.
FFP steht für Filtering Face Piece, die englische Bezeichnung für Partikelfiltrierende Halbmasken. Atemschutzmasken der Qualität FFP1 filtern mindestens 80 Prozent der sich in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 Mikrometern. FFP2-Masken haben eine Schutzwirkung von 94 Prozent, FFP3-Masken sogar 99 Prozent.
Außerdem unterscheiden sich die FFP-Masken in der sogenannten Leckage. Diese definiert mögliche Undichtigkeiten, die entlang der Nase, des Kinns oder der Augen durch eine Atemschutzmaske entstehen können. An den Undichtigkeiten kann deine Atemluft während des Ausatmens entweichen und während des Einatmens können trotz Maske Viren und andere gesundheitsgefährdende Partikel einströmen. Für FFP1-Masken sind bis zu 25 Prozent Leckage erlaubt, bei FFP2 elf Prozent, bei FFP3 nur drei Prozent.
Für pflegerische Tätigkeiten oder andere Situationen, in denen Menschen engen Kontakt zu Covid-19-Erkrankten und Covid-19-Verdachtsfällen haben sowie in Zeiten verschärfter Lockdown-Maßnahmen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Arztpraxen und Einzelhandel bieten Masken der Schutzklasse FFP2 einen guten Schutz. FFP3-Masken haben zwar die höchste Schutzstufe. Weil ihr Filter aber sehr dicht ist, fällt das Atmen mit diesen Masken schwer. FFP3-Masken können daher nur für kurze Zeit getragen werden.
KN95-Masken und N95-Masken sollen ähnlich wie FFP2 schützen
KN95-Masken stammen aus China. Sie entsprechen dortigen Normen, bieten allerdings laut eine ähnliche Filterwirkung und eine ähnliche Schutzwirkung wie FFP2-Masken. Gleiches gilt für N95-Masken, die aus den USA stammen.
Stoffmasken bieten nur geringen Schutz
Corona-Masken aus Stoff sind kein Medizinprodukt, sie sind nicht durch eine CE-Kennzeichnung zertifiziert, haben keine diesbezüglichen Tests durchlaufen und können nur in geringem Umfang Tröpfchen, die beim Sprechen, Niesen oder Husten entstehen, auffangen. Somit können sie auch keinen sicheren Schutz vor Covid-19 bieten. Behelfsmasken aus Stoff können laut Robert Koch-Institut (RKI) „ein zusätzlicher Baustein sein, um die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Covid-19 in der Bevölkerung zu reduzieren“. Das gilt allerdings nur, wenn Lockdown-Maßnahmen keine Masken mit höherer Schutzwirkung erfordern und wenn zusätzlich auf die geltenden Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern, Hust- und Niesetikette und auf eine gründliche Handhygiene geachtet wird. Erfahre Wissenswertes zu Corona-Schutzmaßnahmen und zur Handhygiene in Infektionszeiten.
Ein Mund-Nasen-Schutz aus Stoff reduziert allerdings ebenso wie alle anderen Schutzmasken das Risiko einer Corona-Schmierinfektion. Denn die Maske dient auch dazu, dass du dich nicht direkt im Gesicht anfasst. Coronaviren haben es somit schwerer, über die Schleimhäute von Mund und Nase in deine Atemwege zu gelangen. Wähle bei selbstgenähten Masken einen möglichst engmaschigen, hitzebeständigen Stoff, der bei hohen Temperaturen gewaschen und gebügelt werden kann. Denn Coronaviren sterben erst bei Temperaturen ab 60 Grad Celsius ab. Nähanleitungen und Schnittmuster gibt es zahlreiche im Internet.
Corona-Schutzmasken richtig anlegen, tragen und reinigen
Welche Maske auch immer du trägst: Achte darauf, dass sie richtig sitzt. Auch bei der Reinigung von Corona-Schutzmasken gibt es Einiges zu beachten. Coronaviren können in Kälte länger überleben als bei Hitze. Deine Corona-Schutzmaske im Gefrierfach einzufrieren, um SARS-CoV-2 zu entfernen, ist keine sichere Strategie.
Wie legst du die Corona-Schutzmaske an und ab?
Das Wichtigste zuerst: Beachte auch mit Maske die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen in deinem Bundesland.
Besitzt du eine Stoffmaske mit Falten, sollten diese beim Tragen stets nach unten zeigen. Sonst setzen sich die Tröpfchen aus dem Speichel durch Atmen, Niesen und Husten in den Falten ab.
Berühre die Innenseite der Maske vor dem Anlegen nicht, damit du keine Erreger von außen in die Nähe deiner Schleimhäute verschleppst.
Die Maske sollte eng anliegen und Mund und Nase vollständig bedecken. Drücke den Bügel an der Nase eng an den Knochen an, damit keine Luft nach oben hinausströmen kann. Achte außerdem darauf, dass die Maske an den Außenrändern nicht vom Gesicht absteht.
Nimmst du die Corona-Schutzmaske ab, greife bitte nicht an die Vorderseite, um sie vom Gesicht abzuziehen. Damit würdest du virenhaltiges Sekret auf deinen Händen verteilen. Greife stattdessen an die seitlichen Schnüre oder Laschen.
Nach dem Abnehmen der Schutzmaske: Wasche dir gründlich die Hände. Beachte die Handhygiene in Infektionszeiten. Bewahre getragene Stoff-Masken bis zur Wäsche in einem luftdichten, geschlossenen Behälter auf.
Was musst du beim Tragen von Corona-Schutzmasken beachten?
Während des Tragens gilt: Hände weg von der Maske. Nicht zurecht zupfen und bei Nichtgebrauch nicht bis zum nächsten Einsatz um den Hals oder um dem Handgelenk tragen. Auf diese Weise könnten Coronaviren auf der Maske verteilt werden und beim erneuten Aufsetzen auf deine Schleimhäute gelangen.
Sollest du einmal niesen müssen: auf keinen Fall die Maske von der Nase ziehen aus Angst sie zu verunreinigen. Stattdessen mit Maske in die Armbeuge niesen und anschließend darauf achten, dass die Schutzmaske dabei nicht verrutscht ist. Ist die Maske durchfeuchtet, muss sie sofort gewechselt werden. Denn Feuchtigkeit macht das Gewebe durchlässiger. Bitte beachte: Halte deine Nasenlöcher beim Nieser nicht zu. Dann nämlich entweicht der aufgestaute Druck ins Mittelohr und verursacht dort eventuell Schäden.
Wie reinigst du deine Corona-Schutzmaske?
OP-Masken sollten nur einmal getragen werden. Möchtest du die OP-Maske ausnahmsweise noch einmal tragen, empfehlen Virologen zum Abtöten möglicher Coronaviren ein etwa 30-minütiges Erhitzen der Maske bei 70 Grad im Backofen.
Auch FFP-Masken mit CE-Kennzeichnung sowie KN95-Masken aus China können zur Abtötung von Viren im Backofen auf 70 Grad erhitzt werden. Diese Art Wiederaufbereitung sollte aber nur maximal drei Mal passieren. Vorsicht: Bei Masken ohne CE-Kennzeichnung kann der Kunststoff-Filter durch die Hitze schon beim ersten Wiederaufbereitungsversuch beschädigt werden und die Maske damit unbrauchbar machen. Achte also unbedingt auf die Hersteller-Angaben.
Wiederverwertbare FFP2-Masken mit dem aufgedruckten Buchstaben R lassen sich mehrere Tage kurzzeitig nutzen, sofern sie nicht durchfeuchtet oder stark verschmutzt sind. Auch nicht wiederverwertbare FFP2-Masken mit dem Aufdruck NR kannst du bis zu fünf Mal aufbereiten. Dazu musst du sie allerdings mindestens eine Woche lang an der Luft trocknen.
Stoffmasken sollten vor dem ersten Tragen und nach einmaligem Tragen bitte sofort gewaschen werden. Bis zum Waschen kannst du die Stoffmaske in einem luftdichten, geschlossenen Behälter aufbewahren. Auch so verhinderst du, dass sich Coronaviren an oder in der Maske in deiner Umgebung verteilen.
Stoffmasken aus kochfestem Baumwollmaterial in einem Wäschesäckchen bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine mit normalem Vollwaschmittel waschen. Das ist auch zusammen mit anderen Wäschestücken möglich. Bei Temperaturen über 60 bis 70 Grad Celsius sterben Coronaviren ab. Zusätzlich zum Waschpulver ist kein spezielles Hygiene- oder Desinfektionswaschmittel notwendig. Achtung: ECO-Programme und Sparprogramme der Waschmaschine unbedingt ausschalten, da sonst keine ausreichend hohen Temperaturen erreicht werden.
Textilien wie Handtücher oder Unterwäsche, die möglicherweise mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Kontakt gekommen sein könnten, solltest du ebenfalls bei einer Temperatur von mindestens 60°C in der Waschmaschine mit einem Vollwaschmittel waschen. Denn Coronaviren werden zusätzlich zu der hohen Temperatur auch durch die in Vollwaschmitteln enthaltenen Tenside abgetötet.
Zeigen sich nach dem Waschen der Stoffmaske kleine Risse oder Beschädigungen an der Corona-Schutzmaske: bitte auf keinen Fall wiederverwenden.
Alternativ zur Waschmaschine kannst du deine kochfeste Stoffmaske für mindestens fünf Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser legen.
Masken trocknen: Nach dem Tragen reicht es nicht aus, die Mund- und Nasen-Maske aus Stoff einfach zum Trocken aufzuhängen. Sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite des Stoffes könnten sich Coronaviren befinden, die nur durch Hitze über 60 Grad Celsius abgetötet werden können. Nach dem Waschen kannst du die Maske hingegen am Wäscheständer aufhängen und an der Luft gut trocknen lassen.
Desinfektionsspray solltest du auf keinen Fall auf deine Maske aufsprühen. Denn die Partikel des Desinfektionssprays können beim Tragen der Maske zu einer Reizung deiner Nasen- und Mundschleimhäute führen. Bei Asthmatikern kann dies sogar zu massiven Atemproblemen führen.
Erhitzen im Backofen bei 70 Grad für 30 Minuten tötet Coronaviren ebenfalls ab und funktioniert auch bei chirurgischen Masken (OP-Masken). Am besten verwendest du Ober- und Unterhitze (vorheizen) und platzierst die Maske auf einem sauberen Rost oder Backblech.
Du kannst deine Stoffmaske alternativ zum Waschen oder auch danach bei hohen Temperaturen bügeln. Dazu legst du die trockene Maske zwischen zwei saubere und vorher im Kochwaschgang (mindestens aber bei 60 Grad) gewaschene Küchenhandtücher. Das Bügeleisen sollte auf Stufe 3 eingestellt sein. Achte beim Bügeln unbedingt darauf, dass du auch Nähte und Falten der Maske stark und lange genug erhitzt.
Bitte Corona-Schutzmasken nicht in der Mikrowelle erhitzen. Viele Schutzmasken enthalten Draht oder Metallteile, die beim Erhitzen in der Mikrowelle gefährlichen Funkenschlag verursachen können.
Was tun bei beschlagenen Brillengläsern durch Corona-Schutzmasken?
Damit deine Brillengläser beim Tragen von Corona-Schutzmasken nicht beschlagen, muss deine Maske eng anliegen. Deine Brille muss über der Maske getragen werden. Dadurch verhinderst du, dass die Luft beim Atmen nach oben unter die Brillengläser strömt und diese beschlagen lässt. Achte bei Stoffmasken mit Metallbügel darauf, den Bügel richtig zu formen und so zu biegen, dass die Maske gut sitzt und deine Nasen-Wangen-Partien gut abgedichtet sind. Brillenträger sollten generell auf Masken achten, die sich im oberen Nasenbereich gut anpassen lassen.
Reicht das nicht aus oder hat deine Schutzmaske keinen Metallbügel, dann kannst du die Maske oben einmal umknicken. Durch die entstandene Falte sitzt die Maske etwas enger. Zusätzlich kannst du deine Brillengläser mit einem Antibeschlagmittel behandeln. Bitte beachte: um deine Gläser nicht zu schädigen und Schichten zur Entspiegelung oder Tönung abzutragen, solltest du dich von einem Optiker beraten lassen. Die Brille mit Brillenbändern zu fixieren ist eher hinderlich. Denn Brillenbänder ziehen deine Brille näher ans Auge und das verhindert nicht unbedingt das Beschlagen deiner Brillengläser.
Häufiges Händewaschen bietet neben zwei Metern Abstand zu anderen Personen den besten Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 und der dadurch ausgelösten Erkrankung Covid-19. In unserem Corona-Check erfährst du mehr über die Corona-Epidemie, empfohlene Schutzmaßnahmen und was positive und negative Corona-Test-Ergebnisse bedeuten.
Eine konsequente Handhygiene kann jedoch nicht nur vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen, sondern auch vor anderen Krankheitserregern, die von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion übertragen werden können. Übertragungswege von krank machenden Keimen und wie eine effektive Handdesinfektion gegen Corona- und Influenza-Viren schützen kann, erfährst du im E-Learning Kurs Basishygiene in Zeiten von Corona.
Hände nur waschen oder auch desinfizieren?
Für den privaten Gebrauch reicht in den meisten Fällen ein gründliches Händewaschen aus. Eine Händedesinfektion kann bei erhöhtem Infektionsrisiko durchaus sinnvoll sein. Und auch wenn unterwegs kein fließendes Wasser zum Händewaschen zur Verfügung steht, ist die Händedesinfektion eine gute Alternative.
Wenn du eine Händedesinfektion als zusätzliche Maßnahme zur Vorbeugung der Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 durchführen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Desinfektionsmittel auch ausreichend wirksam sind. Steht auf der Verpackung, dass das Mittel 99% aller Bakterien tötet, reicht das nicht. Soll das Desinfektionsmittel gegen Viren wirken, muss es einer der folgenden drei Kategorien angehören. Bei diesen Wirksamkeits-Kategorien geht es immer darum, wie viruzid die Desinfektionsmittel sind, also wie tödlich gegen Viren mit (behüllt) oder ohne Hülle (unbehüllt):
Viruzid sind Desinfektionswirkstoffe, die wirksam gegen behüllte und unbehüllte Viren sind.
Begrenzt viruzid bedeutet, dass das Desinfektionsmittel wirksam gegen das Coronavirus und andere behüllte Viren ist. Zu den behüllten Viren gehören zum Beispiel das Influenzavirus, das Ebola-Virus, das Mumps-Virus und das Masern-Virus. Sie alle sind durch Desinfektionsmittel einfacher zu inaktivieren als unbehüllte Viren, da die Hülle die Erreger empfindlicher und angreifbarer macht. Daher sind zur Händedesinfektion Ethanol-basierte Mittel mit einem Gehalt ab 62 Prozent Ethanol wirksam. Auch Alkohol-basierte Händedesinfektionsmittel auf Propanol-Basis mit der Bezeichnung „begrenzt viruzid“ sollen gegen das Coronavirus SARS-Cov-2 wirksam sein.
Um sicher zu wirken muss bei allen Handdesinfektionsmitteln die gesamte Oberfläche der Hand ausreichend benetzt werden. Hierfür werden mindestens 3 ml Desinfektionsmittel benötigt. Danach solltest du die Hände an der Luft trocknen lassen.
Bitte beachte: Gegen Viren wirksame Desinfektionsmittel sind in Apotheken erhältlich und NICHT in Drogerien und Supermärkten. Und du solltest auf keinen Fall versuchen, Desinfektionsmittel selbst herzustellen!
Richtig Hände waschen in 5 Schritten
Bei der Handhygiene in Infektionszeiten wie der Corona-Epidemie ist nicht nur Gründlichkeit gefragt:
Hände nass machen: Halte deine Hände komplett unter fließendes Wasser. Die Temperatur wählst du so wie es angenehm für dich ist. Die Wassertemperatur beeinflusst die Keimzahl auf deinen Händen nicht.
Vollständig einseifen und Zeit lassen: Benutze ausreichend Seife und verteile sie gründlich auf den gesamten Händen. Zunächst die Handinnenflächen und den Handrücken mir kreisenden Bewegungen bearbeiten. Zur Reinigung der Fingerzwischenräume die Finger dabei ineinanderflechten und mit leichtem Druck aneinander reiben und von unten nach oben ziehen. Fingerspitzen, Fingernägel und Daumen nicht vergessen. Lass dir bei der Reinigung deiner Hände Zeit: 20 bis 30 Sekunden gründliches Händewaschen werden in Corona- und anderen Infektionszeiten empfohlen. In öffentlichen Toiletten solltest du, wenn möglich, Flüssigseife statt Seifenstücke benutzen – das ist hygienischer.
Gründlich abspülen: Spüle die Hände unter klarem, fließendem Wasser gründlich ab und achte darauf, dass keine Seifenreste auf der Haut verbleiben.
Sorgfältig abtrocknen: Trockne dir die Hände mit einem sauberen Tuch gründlich ab. Es sollte kein Bereich mehr feucht sein. Wichtig für zu Hause ist es auch, Handtücher regelmäßig zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen.
Wenn du dir in öffentlichen Waschräumen die Hände wäschst, schließe den Wasserhahn am besten mit dem Ellbogen und benutze Einmalhandtücher statt Lufttrockner.
Handpflege nach ständigem Waschen
Häufiges Hände waschen in Zeiten der Corona-Pandemie (eine Pandemie ist eine sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Krankheit) bedeutet Schutz vor Viren, aber Stress für deine Haut. Denn der natürliche Fettfilm auf deinen Händen trägt sich durch die verstärkten Corona-Handhygienemaßnahmen langsam aber sicher ab. Die Kälte draußen, die trockene Heizungsluft drinnen, Seifenzusätze wie Sulfate und der in Desinfektionsmitteln enthaltene Alkohol entziehen deiner Haut zusätzlich Feuchtigkeit. Die Folge: trockene, schuppige und faltige Haut, eventuell auch mit Rötung, Juckreiz und Brennen.
Was also tun gegen die gestörte Fett- und Feuchtigkeitsregulation in Zeiten von Corona und anderen Infektionskrankheiten? Noch mehr eincremen allein recht deiner Haut nicht aus, weil nach dem nächsten Händewaschen der pflegende Effekt gleich wieder verschwunden ist. ReineFeuchtigkeitscremes, also Handpflegeprodukte mit hohem Wasseranteil, können trockene Haut sogar noch verstärken. Denn durch die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen kann deine Haut das zugeführte Wasser in der Regel nicht speichern. Da ihre Barrierefunktion zusätzlich durch das ständige Waschen geschwächt ist, verliert die trockene Haut noch mehr Feuchtigkeit. Bei Minusgraden draußen kann das in der Handcreme enthaltene Wasser sogar gefrieren und zu Frostschäden auf deiner Haut führen.
Warum haben Männer oft weniger Probleme mit trockenen Händen?
Männerhaut ist dicker und damit in der Regel robuster. Außerdem sind die Talgdrüsen der Männerhaut durch den höheren Testosteronspiegel aktiver. Jede Talgdrüse in der Haut produziert Talg. Das ist ein dünner, schützender Fettfilm, der Haut und Haare überzieht. Talg verhindert das Austrocknen und bietet Schutz vor Krankheitserregern und Chemikalien. Die Talgproduktion unserer Haut wird hormonell gesteuert. Dabei kurbelt Testosteron, das männliche Geschlechtshormon, die Talgproduktion an. Aber auch Progesteron, das bei der Bildung von weiblichen und männlichen Geschlechtshormonen eine Rolle spielt, kann die Talgproduktion steigern.
Pflegtipps bei Hautstress durch Corona
Achte auf die Wassertemperatur: Heißes Wasser und Seife weichen die äußere Schutzhülle deiner Haut auf und schaden dem Säureschutzmantel deiner Haut. Wasche deine Hände nur mit lauwarmem Wasser und milden, pH-neutralen Seifen.
Hautfreundliche Seifen sind mit „pH-hautneutral“ oder „pH 5,5“ gekennzeichnet.
Hände immer gut abtrocknen und Fingerzwischenräume nicht vergessen. Denn Handcreme lässt sich nur auf trockener Haut lückenlos verteilen.
Wer zu trockenen Händen neigt, sollte nach jedem Händewaschen unbedingt Handcreme verwenden. Dabei gilt: nicht sparen, sondern ruhig mal etwas dicker auftragen und länger einziehen lassen.
Eine reichhaltige Handcreme mit Wirkstoffen wie Urea (ein Harnstoff, der die Feuchtigkeit in der Haut speichert) und rückfettenden Wirkstoffen wie Jojobaöl, Arganöl oder Sheabutter oder beruhigenden Wirkstoffen wie Panthenol und Kamille schützt nach dem Waschen vor dem Austrocknen.
Mineralöle als Cremezusätze (verstecken sich hinter Bezeichnungen wie Paraffinum liquidum, Paraffin, Microcristallina Wax Ceresin, Cera Microcristallina, Mineral Oil, Ozokerite oder Petrolatum) sorgen zwar dafür, dass deine Haut versiegelt wird und Feuchtigkeit speichert. Doch diese Feuchtigkeit kann unter der angegriffenen Haut häufig nicht zirkulieren. Die Folge: Wäscht du die Cremeschicht wieder ab, fühlen sich deine Hände noch trockener an als zuvor.
Beim Cremen kommt es auf die Technik an: Handcreme sollte immer gut einmassiert werden. Und das geht so: Creme in kreisenden Bewegungen Handrücken gegen Handrücken (Außenflächen der Hand) verteilen. Danach die Finger einzeln und von oben nach unten bearbeiten, etwa so, als wolltest du einen Fingerhandschuh überstreifen. Fingerzwischenräume, Fingernägel und Nagelhaut nicht vergessen und abschließend Handteller (Innenfläche der Hand) versorgen.
Handpflege selber herstellen
Erste Hilfe bei trockenen Händen kann ein selbstgemachtes Ölbad bieten. Dazu mischst du einen Teil warmes Wasser mit dem gleichen Anteil Oliven-, Mandel- oder Jojobaöl. Weiche deine Hände für etwa zehn bis 20 Minuten darin ein, trockne sie sanft ab und reibe sie danach mit einer reichhaltigen Creme ein. Wenn du über Nacht Baumwollhandschuhe (gibt es in der Apotheke) anziehst, wirkt die Handpflege besonders gut.
Damit abgestorbene Hautschuppen entfernt werden, freuen sich deine Hände auch über ein sanftes Peeling. Fertige Produkte gibt es in Apotheken und Drogerien. Du kannst dein Handpeeling aber auch ganz einfach selbst machen. Für die süße Variante 4 EL Zucker und 2 EL Honig mischen, für die salzige Variante 5 EL Meersalz mit 4 EL Olivenöl. Peeling eine Minute sanft einreiben und etwa zehn Minuten einwirken lassen. Danach mit lauwarmen Wasser abwaschen und Hände mit Pflegecreme eincremen.
Um den gewonnenen Pflegeeffekt bei der Hausarbeit nicht sofort wieder zu verlieren, solltest du beim Abwaschen, Boden wischen und Fenster putzen immer Gummihandschuhe tragen. So vermeidest du, dass deine Nägel und die oberste Hautschicht aufquellen und der Säureschutzmantel deiner Haut durch die in Putzmitteln enthaltenen Chemikalien verloren geht.
U07.1: COVID-19, Virus SARS-CoV-2 durch Labortest nachgewiesen
COVID-19 oder Covid-19 ist die Abkürzung für coronavirus disease 2019, der durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelösten meldepflichtigen schweren Atemwegserkrankung.
Der Diagnosekode für Covid-19 mit durch Labortests nachgewiesenem SARS-CoV-2 Virus lautet U07.1! Im deutschen ICD-10 Diagnoseschlüssel (ICD-10-GM) steht hinter U07.1 noch ein Ausrufezeichen.
Bei Ausrufezeichenkodes handelt es sich um sogenannte Zusatzkodes. Das heißt, dass sie eine ergänzende Information enthalten und mit mindestens einem weiteren ICD-10 Diagnosekürzel kombiniert werden müssen. Das Ausrufezeichen gehört lediglich zur Bezeichnung des Kodes, es wird bei der Kodierung auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aber nicht angegeben. Ausrufezeichenkodes sind U07.1!, U07.2!, U09.9!, U12.9! und U99.0!
Für Covid-19-Fälle, bei denen SARS-CoV-2 nicht durch Labortests nachgewiesen sondern klinisch epidemiologisch bestätigt wurde, lautet der Diagnosecode U07.02! Klinisch-epidemiologisch bedeutet, dass sich eine akute Erkrankung mit all ihren typischen Symptomen zeigt, ohne dass ein Labornachweis dafür vorliegt. Die Häufigkeit und Verbreitung der vermuteten Erkrankung in der Bevölkerung legt aber nahe, dass es sich um die Erkrankung handelt, die zum klinischen Bild passt. Fallkonstellationen und weitere Infos zum Diagnosekürzel U07.2
Fallbeispiele für das Vorliegen und die Diagnostik einer Coronavirus-19-Krankheit
Das Diagnosekürzel U07.1 darf nicht alleine stehen, sondern immer zusammen mit dem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachenden Krankheit oder eines Symptoms (siehe nachfolgende Fallbeispiele, Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung):
Fallbeispiel 1: Akute Erkältungskrankheit bzw. akute Erkältungssymptome (Fieber, Husten) im Zusammenhang mit Covid-19.
Hier werden die Erkrankung bzw. die Symptome verschlüsselt, mit U99.0 G der veranlasste Test auf SARS-CoV-2. Zusätzlich wird der Kode U07.1 G angegeben, wenn das Testergebnis vorliegt und positiv war. G steht für gesicherte Diagnose.
Wenn du Fieber und trockenen Husten hast und dich in den letzten 14 Tagen vor Symptombeginn in einem Gebiet aufgehalten hast, in dem besonders viele Fälle von Covid-19 auftraten oder gar Kontakt zu einer Person mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion hattest, wird dein Arzt einen Covid-Labortest veranlassen. Bis zum Ergebnis würden auf deiner Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) folgende Diagnosekürzel stehen: J06.9 G. Das heißt: Gesicherte Diagnose für Akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet. Lies mehr zum ICD-10 Diagnosekürzel J06.
Falls du Kontakt zu einer Person mit nachgewiesener SARS-CoV-2-Infektion hattest wird zusätzlich kodiert: Z20.8 G. Das heißt: Gesicherte Diagnose für Kontakt mit und Exposition gegenüber sonstigen übertragbaren Krankheiten. Lies mehr zum ICD-10 Diagnosekürzel Z20.
Der veranlasste Labortest wird mit U99.0 G kodiert. Das heißt: Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf SARS-CoV-2. Weitere Infos zum ICD-10 Diagnosekürzel U99.0.
Wurde durch den Labortest eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen, stehen auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung noch U07.1 G für Gesicherte Diagnose für Covid-19, Virus nachgewiesen.
War das Testergebnis negativ, wird das ICD-10 Diagnosekürzel U07.2 G ergänzt. Das bedeutet: Gesicherte Diagnose für Covid-19, Virus nicht nachgewiesen.
Fallbeispiel 2: Krankheitszeichen wie trockener Husten und Verlust des Geruchssinns, aber kein Kontakt zu einer nachgewiesen an Covid-19 erkrankten Person.
Hier wird auf deiner Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zusätzlich zu Erkrankung oder Symptomen, die Veranlassung zum Corona-PCR-Test und nur ein positives Testergebnis verschlüsselt: R05 G Das heißt: Gesicherte Diagnose für Husten. R43.0 G Das heißt: Gesicherte Diagnose für Anosmie (Verlust des Geruchssinns) U99.0 Das heißt: Gesicherte Diagnose für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf SARS-CoV-2. Weitere Infos zum ICD-10 Diagnosekürzel U99.0. War der Test positiv kommt hinzu: U07.1 G Das heißt Gesicherte Diagnose für Covid-19, Virus nachgewiesen. War der Test negativ, wird nichts weiter kodiert.
Im Zusammenhang mit der Impfkampagne und Impfstoffen gegen Covid-19 fallen in den Medien auch immer wieder die Begriffe Herdenimmunität und Riegelungsimpfung. Welche Vorteile die Herdenimmunität beim Ausbruch einer Pandemie bieten kann.
Corona-Impfstoffe und ihre Wirkungsweise
Dein Immunsystem soll durch eine Impfung lernen, neue Erreger zu erkennen und unschädlich zu machen. Bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen setzten und setzen Forscherteams weltweit auf unterschiedliche Wirkprinzipien. Was bei einer Impfung generell in deinem Körper passiert, liest du in unserem Artikel Wichtige Infos zur Impfung.
Auf welchem Wirkprinzip auch immer Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 aufbauen: Ein Corona-Impfstoff kann, wie alle anderen Impfungen auch, nur die Gesunden vorbeugend schützen. Bereits an Covid-19 Erkrankte können damit nicht geheilt werden.
Offene Fragen zum Impfschutz
Ob in Zukunft wie beim Grippe-Impfstoff eine jährliche Anpassung der Corona-Impfstoffe nötig sein wird, darüber gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Angaben.
Klärungsbedarf besteht auch bei der Frage, ob vorhandene Impfstoffe gegen Covid-19 bei noch kommenden Mutationen des Coronavirus vollständig wirksam sind. Speziell die mRNA-Impfstoffe sollen nach Herstellerangaben ein breites Wirkungsspektrum gegen derzeit bekannte Mutationen haben und sich theoretisch auch schnell an neue Virusvarianten anpassen lassen.
Vektor-Impfstoffe benutzen Transportviren
Bei Vektor-Impfstoffen wird ein sogenannter viraler Vektor benutzt. Ein viraler Vektor ist ein bekanntes harmloses Virus (Impfvirus), das sich im Menschen vermehren kann, ohne eine Erkrankung auszulösen. Soll das Impfvirus als viraler Vektor dienen, wird es gentechnisch mit dem Bauplan für bestimmte Virenproteine ausgestattet und als Transporter genutzt.
Im Falle von SARS-CoV-2 benutzten Forscher eine abgeschwächte Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen und vom Menschen sowie den genetischen Bauplan der „Stacheln“ des Coronavirus. Diese sogenannten Spikes braucht SARS-CoV-2 um an Zellen anzudocken und infizieren zu können. Der genetische Bausplan für die Spikes ist die Boten-RNA. Sie wird in die unschädlichen Impfviren eingebaut. Die präparierten Viren sind dann der Impfstoff. Wird er in deinen Muskel gespritzt, infizieren die Viren die Muskelzellen und bringen sie dazu, die Bausteine für die Corona-Spikes zu produzieren. Diese Bausteine sind Eiweißmoleküle. Deinem Immunsystem wird auf diese Weise eine Covid-19-Infektion vorgetäuscht. Das wiederum regt dein Immunsystem dazu an, durch die körpereigene Abwehr einen Immunschutz aufzubauen. Und der soll zukünftig bei Kontakt mit dem echten Virus (SARS-CoV-2) helfen.
Das Trägervirus beim Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson ist ein unschädlich gemachtes menschliches Schnupfenvirus. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins (Spike-Protein), mit dem der Erreger SARS-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Wirst du mit diesem Vektor-Impfstoff geimpft, bilden deine Körperzellen mithilfe der transportierten Bauanleitung das Spike-Protein und dein Körper entwickelt eine Immunantwort.
Subunit-Impfstoffe sind Totimpfstoffe
Subunit-Impfstoffe, auch Subunitvakzine oder Untereinheitenimpfstoffe genannt, sind sogenannte Totimpfstoffe. Sie enthalten keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger, sondern abgetötete Krankheitserreger, Bestandteile der Krankheitserreger wie Virusproteine oder Bestandteile der Gifte von Krankheitserregern. Totimpfstoffe verleihen in der Regel nicht sofort nach der ersten Impfdosis einen ausreichenden Abwehrschutz. Impfungen mit Totimpfstoffen werden daher als sogenannte Teilimpfungen durchgeführt und müssen mehrfach wiederholt werden. Was sind Lebendimpfstoffe und was sind Totimpfstoffe?
Genbasierte Impfstoffe verwenden das Viren-Erbgut
Grundlage von genbasierten Impfstoffen sind Teilstücke des Erbguts von Bakterien oder Viren. Sie enthalten den Bauplan für sogenannte Antigene, also Erregermerkmale, die dein Immunsystem aktivieren. Anstatt dieses Erbgut erst in andere Zellen (z.B. Bakterien) einzuschleusen, die dann die Antigene für die Impfstoffe bilden, kann das Impfstoff-Erbgut auch direkt in die Zellen des Menschen eingeschleust werden. Dann können, vereinfacht gesagt, deine Zellen den Impfstoff selbst herstellen.
Um Körperzellen dazu anzuregen, Wirkstoffe zur Abwehr des Coronavirus zu erzeugen, setzen Forscher auf die sogenannte Boten-RNA, kurz mRNA (messenger RNA). RNA steht für Ribonukleinsäure, die in der Zelle genetische Informationen für den Aufbau von Proteinen umsetzt. Nach der Injektion des genbasierten Corona-Impfstoffes, der ausgewählte Gene des Virus in Form von mRNA enthält, lesen deine Zellen die Information aus und bauen Viruseiweiße nach. Dein Immunsystem erkennt diese als Fremdstoffe und leitet die Immunreaktion ein, indem es Antikörper bildet.
Proteinbasierte Impfstoffe enthalten künstlich hergestellte Teile des Spike-Proteins
Protein-Impfstoffe wie der des US-Pharmaunternehmens Novavax enthalten gentechnisch hergestellte Teile des Spike-Proteins, eines Eiweißes auf der Oberfläche von Sars-CoV-2. Im Unterschied zu den mRNA-Impfstoffen und den Vektorimpfstoffen, die den genetischen Bauplan für das Spike-Protein liefern, das in deinem Körper in einem zweiten Schritt entsteht, werden bei Proteinimpfstoffen bereits fertige Teile des Spike-Proteins verimpft. Dein Körper erkennt in beiden Fällen, dass es sich um fremde Proteine handelt und dein Immunsystem reagiert. Um diese Immunreaktion hervorzurufen, benutzt Nuvaxovid einen Wirkverstärker namens Matrix M, der kleine Nanopartikel bildet.
Wann ist nach der Corona-Impfung ein vollständiger Impfschutz erreicht?
Bei vier der derzeit fünf in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen sind zur Grundimmunisierung zwei Wirkstoffgaben notwendig. Bei den mRNA-Impfstoffen sollte laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) die zweite Impfung drei (beim Präparat von Moderna vier) bis sechs Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. Beim proteinbasierten Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Novavax ist ein Abstand von mindestens drei Wochen zwischen erster und zweiter Impfung nötig.
Bei dem schwedisch-britischen Präparat von AstraZenecca sollte die zweite Impfung neun bis zwölf Wochen nach der ersten verabreicht werden. Bei einer Kombination aus Vektor-Impfstoff und mRNA-Impfstoff empfiehlt die STIKO einen Abstand ab vier Wochen.
Hinzu kommen bei allen fünf Impfstoffen gegen Covid-19 noch einmal 14 Tage, bis nach der letzten Dosis der vollständige Impfschutz erreicht ist.
Die aktuelle Datenlage der Virologie deutet darauf hin, dass ein Impfschutz gegen das Coronavirus erst nach der dritten Dosis des Impfstoffes gegeben ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher wegen der Omikron-Variante des Coronavirus Auffrischimpfungen (Booster) für Erwachsene ab 18 Jahren mit RNA-Impfstoffen sowie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer nach mindestens drei Monaten.
Da auch der Impfschutz der Booster-Impfung nach einiger Zeit abnimmt, empfiehlt die STIKO seit dem 3.2.2022 eine 2. Boosterimpfung für gesundheitlich gefährdete Gruppen und Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Zu gesundheitlich gefährdeten Gruppen gehören Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren. Sie haben das höchste Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf nach einer Infektion. Durch die 2. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens 3 Monate nach der ersten Booster-Impfung soll der Schutz verbessert und schwere Erkrankungen verhindert werden. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens 6 Monate nach der ersten Boosterimpfung erhalten.
Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen: Impfzeiträume und Impfstoffe
Was passiert, wenn du unter 60 Jahre alt bist, die Erstimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca erhalten hast und deine Zweitimpfung noch aussteht? In diesem Fall kannst du dich auf eigenes Risiko und nach ärztlicher Beratung mit demselben Vektor-Impfstoff in den Praxen der niedergelassenen Hausärzte impfen lassen. Derzeit gibt es noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Impfungen mit verschiedenen Mitteln. Bis entsprechende Daten vorliegen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) unabhängig vom Alter als zweite Impfdosis einen mRNA-Impfstoff. Der Abstand zwischen erster und zweiter Impfdosis sollte bei den zwei verschiedenen Impfstoffen mindestens vier Wochen betragen.
Boosterimpfungen
Die Corona Auffrischungsimpfung, auch als Booster-Impfung bezeichnet, kommt laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) deutschlandweit derzeit für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der letzten Impfdosis der Grundimmunisierung infrage. Alle Erwachsenen ab 18 Jahren sollen die Boosterimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.
Für eine Booster-Impfung muss die vollständige Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung gegen Covid-19 mindestens drei Monate zurückliegen. Im Fall vom Johnson & Johnson-Präparat empfiehlt die STIKO zusätzlich zur einmaligen Grundimmunisierungsimpfung eine zusätzliche mRNA-Impfdosis ab 4 Wochen später.
Die STIKO rät, für die Booster-Impfung von Erwachsenen ab 18 Jahren ein mRNA-Vakzin zu verwenden und zwar unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor gespritzt wurde. Allein für Menschen unter 30 Jahren empfiehlt die STIKO die Auffrischungsimpfung mit dem BioNTech-Vakzin. Weil ein leicht erhöhtes Risiko bestünde, dass nach einer Impfung mit Moderna eine äußerst seltene Nebenwirkung auftreten könne: eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung. Auch Schwangere sollten sich nur mit BioNTech boostern lassen. Für alle anderen Personen, die 30 Jahre und älter sind, sollen beide mRNA-Impfstoffe gleichermaßen gut geeignet sein.
Da aktuelle Daten zeigen, dass der erhaltene Schutz durch die erste Booster-Impfung gegen Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus innerhalb weniger Monate abnimmt, empfiehlt die STIKO seit dem 3.2.2022 eine 2. Booster-Impfung für besonders gesundheitlich gefährdete Gruppen sowie für Personen, die in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen tätig sind. Die 2. Auffrischungsimpfung soll bei Menschen ab 70 Jahren, Bewohnern und Betreuten in Einrichtungen der Pflege sowie Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren frühestens 3 Monate nach der 1. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Bei Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten stattfinden.
Allen Menschen, die nach ihrer 1. Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird derzeit keine weitere Auffrischimpfung empfohlen (Stand: 23.2.2022).
EU-Impfzertifikate sind nicht unbegrenzt gültig
Die digitalen EU-Impfzertifikate ohne Booster (Auffrischungsimpfung) sind künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Diese Neu-Regelung trat am 1. Februar 2022 in Kraft.
Geimpft und trotzdem ansteckend?
Geimpfte haben eine ähnlich hohe Viruslast wie Ungeimpfte, die allerdings schneller wieder abnimmt. Geimpfte sind daher für andere nicht ganz so ansteckend, aber sie können ansteckend sein.
Kann die Corona-Impfung krank machen?
Viele Menschen sorgen sich, dass sie eine Impfung gegen Covid-19 krank machen könnte. Sie befürchten, dass sie sich durch die Impfung mit SARS-CoV-2 infizieren. Für die in der Eu zugelassenen mRNA-Impfstoffe ist das sehr unwahrscheinlich. Denn das Wirkprinzip dieser Impfstoffe beruht darauf, dass kein Virusbestandteil mit der Impfung in deinen Körper gelangt. Deine Zellen werden stattdessen durch den Impfstoff beauftragt, die Oberflächenproteine (Spikes) des Coronavirus selbst zu bilden. Diese selbst hergestellten Spikes erkennt dein Immunsystem als Fremdstoffe und leitet die Bildung von Antikörpern ein.
Die einzige Gefahr sich durch diese Art der Corona-Impfung mit SARS-CoV-2 zu infizieren besteht darin, dass du dich vor der Impfung beim Kontakt mit anderen Menschen mit dem Coronavirus ansteckst. Und das vermeidest du am besten, indem du die AHA-Regeln und die geltende Maskenpflicht sowie Kontaktbeschränkungen einhältst.
Wofür steht AHA? Die Bedeutung dieser Abkürzung und anderer Fachbegriffe im Zusammenhang mit Corona liest du in unserem Corona-ABC.
Gegen Covid-19 geimpft und trotzdem infiziert?
Laut Bundesgesundheitsministerium kann es „auch trotz Covid-19-Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung kommen, da die Impfung keinen 100%igen Schutz bietet. Jeder, der sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hat (der Nachweis erfolgt über einen PCR -Test), sollte sich in Quarantäne begeben – das gilt unabhängig vom Impfstatus.“
Mit der Zeit lässt auch der Impfschutz nach. Wie lange der Effekt anhält, hängt von Faktoren wie der Art der Impfung, Immunreaktion und Lebensalter ab. Studien-Daten aus Großbritannien und Israel zeigen, dass der Impfschutz bei Älteren und Vorerkrankten stärker abnimmt. Eine britische Studie hat ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit trotz Covid-19-Impfung zu erkranken, größer wird, je länger die Immunisierung zurückliegt.
Nebenwirkungen der Corona-Impfung
Mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfung sind die auch bei anderen Impfungen auftretenden Impfreaktionen wie Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle der Impfspritze.
Als Zeichen einer Auseinandersetzung deines Immunsystems mit dem verabreichten Impfstoff kann es bei der Corona-Impfung wie auch bei allen anderen Impfungen zu Allgemeinsyptomen wie Kopfschmerzen, Fieber bis 39,5°C, Unruhe, Übelkeit und Müdigkeit kommen
Die bisher gemeldeten Impfreaktionen für die in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe sind:
Kopf- und Gliederschmerzen, die bei dem schwedisch-britischen Präparat teilweise sehr stark waren
Auch folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden für Einzelfälle gemeldet:
Gesichtslähmungen
Gesichtsschwellungen
Sinusvenen-Thrombosen (Blutgerinnsel in solchen Gefäßen des Gehirns, die das Blut vom Gehirn zurück zum Herzen leiten)
Thrombozytopenie (Blutplättchenmangel, der zu Blutungen führt)
Blutbildstörungen
zerebravaskuläre (die Gefäße des Gehirns betreffende) Ereignisse
Hirnblutungen
Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels)
Schlaganfälle
Erblindung.
Corona-Impfstoff-Zulassungen
Der weltweit erste Corona-Impfstoff Sputnik V wurde bereits am 11.8.2020 in Russland zugelassen. Auch Massenimpfungen mit diesem Vektor-Impfstoff laufen seit der ersten Dezemberwoche 2020. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit Sputnik V. Ob überhaupt und wann dieser Vektor-Impfstoff für die EU zugelassen wird, ist noch offen. Im Gegensatz zu dem bereits zugelassenen und in seiner Wirksamkeit und seinen möglichen Nebenwirkungen immer wieder ins Zentrum der Berichterstattung geratenen schwedisch-britischen Präparat von AstraZeneca kommen bei Sputnik V zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und die zweite Dosis zum Einsatz. Mögliche Immunantworten gegen die Vektoren und demzufolge ein Wirksamkeitsverlust sollen auf diese Weise verhindert werden. Wie ein Vektor-Impfstoff funktioniert
Corona-Impfkampagne in Deutschland
In Deutschland begannen die ersten Impfungen gegen Covid-19 nach Weihnachten 2020. Die EU-Freigabe des dafür notwendigen genbasierten Impfstoffes von BioNTech/Pfizer erfolgte am 21.12.2020 ohne Notfallzulassung und nach gründlicher Überprüfung über ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Am 06.01.2021 erfolgte die EU-Zulassung eines weiteren mRNA-Impfstoffes (von Moderna). Am 29.1.2021 fand die EU-Zulassung für den dritten Impfstoff statt, einem schwedisch-britischen Vektor-Impfstoff (von AstraZeneca). Auch der vierte, am 11.3.2021 für die EU zugelassene Corona-Impfstoff des US-amerikanischen Unternehmens Johnson & Johnson ist ein Vektor-Impfstoff. Dieser benötigt allerdings nur eine Impfdosis.
Der Corona-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren von BioNTech/Pfizer erhielt im Mai 2021 die EU-Zulassung. Ende Juli 2021 folgte die Zulassung des Impfstoffes Spikevax von Moderna für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Seit November 2021 empfiehlt die STIKO den Impfstoff von Moderna allerdings nur noch für Menschen ab 30 Jahren. Grund: das Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sei bei dem Präparat dieses Herstellers für jüngeren Menschen höher als beim mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer.
Am 25.11.2021 gab die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren. Die Corona-Impfung für Kinder enthält ein Drittel einer Erwachsenen-Dosis und wird zweimal im Abstand von drei Wochen in den Oberarm verimpft. Die Corona-Impfung für Kinder ab 5 Jahren kann ab dem 13. Dezember 2021 bei Kinderärzten durchgeführt werden.
Am 10. Dezember 2021 wurde eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Ab 15. März 2022 befristet bis Jahresende müssen Beschäftigte in Kliniken und Krankenhäusern, Tageskliniken, Reha-Einrichtungen, Dialysezentren, Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegediensten nachweisen, dass sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Auch selbstständige Hebammen, Geburtshäuser, Arztpraxen und anderen Praxen wie etwa Physiotherapiepraxen sowie Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Rettungsdienste und medizinische Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen unterliegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Diese Maßnahme gilt für sämtliche Mitarbeiter. Also nicht nur für die, die aktiv mit den Menschen innerhalb der Einrichtungen arbeiten, sondern auch für die Beschäftigten einer Reinigungsfirma, die in einer Tagesklinik putzen, für Fahrdienste und für Assistenten. Alternativ zum nachzuweisenden Impfschutz gilt auch ein Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest, falls jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann.
Am 20.12.2021 erhielt der erste proteinbasierte Impfstoff gegen Covid-19 eine EU-Zulassung. Das Präparat Nuvaxovid des US-Pharmaunternehmens Novavax ist für Erwachsene ab 18 Jahren geeignet. Um einen vollständigen Impfschutz zu erhalten müssen zwei Dosen in einem Abstand von mindestens drei Wochen gespritzt werden. Als Nebenwirkungen in den Studien traten auf: Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Empfindlichkeit und Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit und Unwohlsein. Auch Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen traten auf. Vergrößerte Lymphknoten, Bluthochdruck, Hautausschlag, Hautrötung, Juckreiz an der Injektionsstelle und juckender Hautausschlag waren seltene Nebenwirkungen von Nuvaxovid.
Am 21.2.2022 empfahl die STIKO für die Verabreichung der Covid-Impfung die Methodes des Aspirierens. Diese Spritz-Technik soll verhindern, dass Impfstoff in Blutgefäße gerät. Bei der Aspiration wird vor der Injektion des Impfstoffs mit dem Spritzenkolben kurz angesaugt, um zu sehen, ob versehentlich ein Blutgefäß getroffen wurde und sich dann Blut in der Nadel befindet. Bei anderen Impfungen wird diese Technik schon seit Jahren nicht mehr empfohlen. Doch bei den Covid-19-Impfstoffen ist das nun anders. Versehentliche Injektionen in eine Ader seien zwar selten, doch laut STIKO „sinnvoll zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit“.
Nutzen und Risikobewertung der Corona-Impfung
Aufgrund der in wenigen Fällen länderübergreifend aufgetretenen schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Hirnthrombosen, Blutplättchenmangel, Hirnblutungen, Hautblutungen hatte das Paul-Ehrlich-Institut Mitte März 2021 einen vorläufigen Impfstopp für den schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca empfohlen, der in Deutschland aber aufgrund des größeren Nutzens im Vergleich zu der möglichen gesundheitlichen Gefährdung bald wieder aufgehoben wurde. Dennoch lautete Anfang April 2021 die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), den schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca nur noch an Patienten über 60 Jahre zu verabreichen. Denn die schweren Nebenwirkungen traten bisher hauptsächlich bei jüngeren Menschen auf, insbesondere bei Frauen. Nach ärztlicher Aufklärung und auf eigene Risikoentscheidung konnten und können sich auch jetzt noch Menschen, die jünger als 60 Jahre sind, mit dem schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen.
Aufgrund von in Einzelfällen aufgetretenen schweren Nebenwirkungen (Gehirn-Thrombosen) verzögerte sich auch der Impfstart des vierten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffs des US-amerikanischen Unternehmens Johnson & Johnson immer wieder. Nun jedoch kann der Impfstoff nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoentscheidung auch Menschen verabreicht werden, die jünger als 60 Jahre alt sind.
Neue Erkrankung VITT
Thrombosen als seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfungen können in Gehirn, Bauchvenen oder Arterien auftreten. Und das gleichzeitig mit einem Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie). Damit unterscheiden sich diese Thrombosefälle nach Impfungen mit Vektor- Impfstoffen von anderen Sinusvenenthrombosen. Daher bekam diese Erkrankung einen neuen Namen: Vaccine-induced Immune Thrombotic Thrombocytopenia, kurz VITT.
VITT macht sich in der Regel einige Tage bis drei Wochen nach Vektor-Impfung durch Symptome wie Kurzatmigkeit, Beinschwellung, anhaltende Bauch- oder Kopfschmerzen, im weiteren Verlauf auch punktuelle Blutungen, Sehstörungen und andere neurologische Ausfälle bemerkbar.
Phasen der Corona-Impfstoff-Entwicklung
Damit ein Corona-Impfstoff und generell ein neu entwickelter Impfstoff sicher und verträglich für alle Menschen ist, muss er vor der Zulassung verschiedene Phasen durchlaufen. Da dies normalerweise seine Zeit dauert, wurde bei Corona-Impfstoffen zur Beschleunigung das sogenannte Rolling-Review-Verfahren eingesetzt. Folgende Phasen werden bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes und auch bei anderen Impfstoffen durchlaufen. Normalerweise geschieht das nacheinander, um bei der Corona-Pandemie den Prozess zu beschleunigen jedoch auch oft gleichzeitig.
Analyse des Virus: Wie ist SARS-CoV-2 aufgebaut, wie gelangt es in Zellen und welche Bestandteile des Virus rufen Immunreaktionen hervor?
Impfstoff-Design: In dieser Phase der Impfstoff-Entwicklung wird der Aufbau des Impfstoffs festgelegt: Welche Bestandteile vom Virus und welche Zusatzstoffe sollen im Impfstoff enthalten sein.
Vorklinische Phase: In der vorklinischen Phase wird der Impfstoff zunächst an Tieren auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet.
Klinische Phase 1: Fallen die Ergebnisse im Tierversuch wie erwünscht aus, wird der Impfstoff an einer kleinen Gruppe von Freiwilligen getestet. Hierbei soll herausgefunden werden, ob der Impfstoff gut verträglich ist oder ob er Nebenwirkungen auslöst.
Phase 2: In Phase 2 wird an mehreren tausend Menschen getestet, ob der neue Impfstoff die gewünschte Wirkung zeigt. Außerdem wird getestet, welche Dosis des Impfstoffes benötigt wird, damit unser Immunsystem in gewünschter Weise reagiert.
Phase 3: Um die Dosierung, Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen des neuen Impfstoffes noch exakter ermitteln zu können, wird er in Phase 3 an bis zu 20.000 Menschen getestet.
Zulassungsverfahren: Nach Überprüfung aller Testergebnisse erfolgt in Deutschland die Zulassung für den Impfstoff durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Europaweite Zulassungen erfolgen durch die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA).
Massenproduktion: Für die Versorgung der Bevölkerung wird der neue Impfstoff in Massen produziert.
15 Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2 und zu Covid-19
Das Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Covid-19-Pandemie (eine Pandemie ist eine sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Krankheit) hält die Welt in Atem. DocInsider hat das Coronavirus unter die Lupe genommen und häufige Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19 zusammengetragen (Stand 23.02.2022, Quellen: Weltgesundheitsorganisation WHO, Robert Koch-Institut RKI, Bundesministerium für Gesundheit, Auswärtiges Amt).
Bei Reisen innerhalb Deutschlands gelten die Regelungen der jeweiligen Bundesländer.
Eine Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen gilt für alle Länder, die vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Auswärtigen Amt sowie dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als Hochrisikogebiete und Virusvariantengebiete eingestuft sind. Aktuelle Covid-19 Risikogebiete weltweit listet das Robert Koch-Institut auf. Über aktuelle Einreise-, Test- und Quarantänebestimmungen informiert das Auswärtige Amt.
Viele Länder weltweit akzeptieren und verwenden unterschiedliche Impfstoffe. Ob dein Corona-Impfstoff im gewählten Reiseland akzeptiert wird, kannst du im Vaccine Tracker herausfinden.
Woher kommt das Coronavirus SARS-CoV-2?
SARS-CoV-2 ist die Abkürzung für Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2. Das bedeutet Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Das neuartige Coronavirus wurde zunächst mit 2019-nCoV bezeichnet; es ist eng verwandt mit dem SARS-assoziierten Coronavirus (SARS-CoV-1), das 2002/2003 eine Epidemie ausgelöst hatte. Coronaviren sind unter Säugetieren und Vögeln verbreitet. Beim Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten. Coronaviren können manchmal aber auch schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Die Krankheit, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst werden kann, trägt die Abkürzung Covid-19. Das bedeutet Corona Virus Disease 2019.
Forscher gehen davon aus, dass SARS-CoV-2 auf einem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan von einem infizierten Tier auf eine Verkäuferin übergegangen ist. Das Erbgut des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 ist eng mit Coronaviren verwandt, die in Fledermäusen im Osten Chinas gefunden wurden. Ausgehend von mit Coronaviren infizierten Fledermäusen könnte der Erreger weitere Tiere, sogenannte Zwischenwirte, infiziert haben. Über einen solchen Zwischenwirt könnte das Coronavirus schließlich zum Menschen gelangt sein.
Wie gefährlich sind SARS-CoV-2-Mutationen?
Mutationen bei Viren finden ständig statt. Bei einer Mutation verändert sich das Erbgut eines Erregers wie SARS-CoV-2 durch Fehler beim Kopieren des Erbguts, wenn sich das Virus vermehrt. Gefährlich wird die Mutation dann, wenn sich die Struktur des Virus zu seinem Vorteil verändert. Zum Beispiel wenn sie den genetischen Bauplan des Spike-Proteins betreffen. Mithilfe des Spike-Proteins dockt das Coronavirus an die ACE2-Rezeptoren der Wirtszelle an und gelangt ins Zellinnere.
Verändert sich der genetische Bauplan des Spike-Proteins zum Vorteil des Coronavirus, kann es leichter in die menschlichen Zellen eindringen, sich dadurch leichter vermehren und sich somit schneller und weiter verbreiten.
Bei den bisher entdeckten Mutationen von SARS-CoV-2 ist die viel schnellere Ausbreitungsgeschwindigkeit der Mutationen ein Problem. Die Folge: mehr Menschen erkranken gleichzeitig, mehr durchleben schwere Verläufe und mehr können sterben.
Die WHO teilt die Corona-Varianten in drei Gruppen ein: 1. Besorgniserregende Varianten wie Alpha, Beta, Gamma und Omikron. 2. Varianten von Interesse wie Lamda und Mu. 3. Varianten unter Beobachtung wie B.1.1.318, C.1.2 und B.1.640 (Ende November 2021 erstmals in Frankreich registriert).
Unter dem Namen B.1.1.7 (auch als Alpha Variante oder VOC 2020/12/01 bezeichnet) werden einige neue Mutationen von SARS-CoV-2 aus Großbritannien zu einer Viruslinie zusammengefasst. Die britische Variante von SARS-CoV-2 soll ansteckender und auch tödlicher sein als das bisher bekannte Coronavirus. B.1.1.7 verbreitet sich schneller und war lange Zeit für die meisten Corona-Neuinfektionen in Deutschland und in anderen Ländern verantwortlich. Aktuell ist die Omikron-Variante für die meisten Neuinfektionen verantwortlich. Sie verläuft zwar milder als die bisher vorherrschende Delta-Variante, verbreitet sich aber noch schneller.
Die südafrikanische Variante von SARS-CoV-2 nennt sich B.1.351, auch als 501.V2 oder Beta Variante bezeichnet. Sie ist noch weiter mutiert als die englische Variante, wahrscheinlich aber nicht tödlicher. Offensichtlich aber ähnlich ansteckend und infolge einer sogenannten Fluchtmutation namens E484K in der Lage, der Immunantwort zu entkommen. Eine Fluchtmutation, auch Escape-Mutation genannt, macht es vorhandenen Antikörpern gegen SARS-CoV-2 schwer, sich an das Spike-Protein des Virus zu binden. Somit kann das Eindringen von Viruspartikeln in die Zellen nicht mehr verhindert werden.
Die brasilianische Variante von SARS-CoV-2 wird als P.1 oder Gamma Variante bezeichnet. Auch sie trägt eine Fluchtmutation.
Mit B.1.617 oder Delta Variante wird die Corona-Mutante aus Indien bezeichnet. Sie ist eine sehr gefährliche Kombination der Virusmutanten aus Großbritannien und Südafrika. Genau wie die Mutationen aus Südafrika und Brasilien trägt auch B.1.617 die Mutation E484K. Diese sorgt dafür, dass durch Impfstoffe gebildete neutralisierende Antikörper nicht mehr so stabil an das Virus binden. Das mutierte Virus entzieht sich dadurch der Immunantwort, wird also infektiöser und kann sich schneller verbreiten.
Die Lamda-Variante aus Lateinamerika wurde auch in Spanien, Großbritannien und Deutschland nachgewiesen. Die auch als C.37. GR/452Q und 2OD bezeichnete Mutation weist nach derzeitigen Erkenntnissen sechs neue Veränderungen im Spike-Protein auf, zwei von ihnen liegen direkt in der Bindungsstelle für den Zellrezeptor. Die Mutationen im Spike-Protein können das Virus im Vergleich zu anderen Varianten ansteckender machen und auch restistenter gegenüber Impfstoffen.
Die im November 2021 aufgetretene Omikron-Variante B.1.1.529 aus Südafrika soll wegen über 80 Mutationen, über 30 allein beim Spike-Protein, laut Einstufung der WHO „besorgniserregend“ sein. Die vielen Mutationen machen das Coronavirus ansteckender, es verbreitet sich schneller und macht eine dritte Corona-Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, notwendig, um die Schutzwirkung zu erhalten.
Wie wird das Coronavirus übertragen?
Der Hauptübertragungsweg von SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Mit dem Coronavirus versetzte Speicheltröpfchen werden beim Husten, Niesen und Sprechen frei und können somit in deinen Atemtrakt gelangen. Möglich sind auch Coronavirus-Übertragungen durch Schmierinfektion über Gegenstände wie Türgriffe. Coronaviren können deine Mundschleimhaut, deine Nasenschleimhäute und die Bindehaut deiner Augen als Eintrittspforte in deinen Körper benutzen, wenn du dein Gesicht mit ungewaschenen Händen berührst.
Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr
Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von Ansteckung bis zum Krankheitsbeginn) liegt beim ursprünglichen Coronavirus zwischen 5 bis 6 Tagen. Bis erste Symptome auftreten können aber auch bis zu 14 Tage vergehen. Bei der Deltavariante von SARS-CoV-2 ist die Inkubationszeit im Vergleich zum Ursprungsvirus um 1,5 bis 2 Tage verkürzt. Bei der Omikron-Variante beträgt die Inkubationszeit durchschnittlich 3 Tage.
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten und die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken. Somit können sie, ohne es zu wissen, zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. SARS-CoV-2 kann vom Mundraum in den Verdauungstrakt wandern und von dort über Fäkalien oder als Schmierinfektion weitergegeben werden.
Um die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 zu verringern und die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, sind deshalb von jedem von uns umsichtiges und verantwortungsbewusstes Verhalten und – wie bei allen Infektionskrankheiten – sorgfältige Handhygienemaßnahmen gefragt. In unserem Artikel zur Handhygiene in Infektionszeiten liest du, warum die Corona-Pandemie Stress für deine Haut bedeutet und wie du deine Hände richtig wäschst und pflegst. Wie du mit FFP2-Masken dazu beitragen kannst, dass sich SARS-CoV-2 nicht noch weiter ausbreitet und was du beim Tragen und beim Reinigen deiner Corona-Schutzmasken beachten solltest, erfährst du unter Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.
Wer zählt zu den Corona-Risikogruppen?
Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann bei älteren Menschen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zu einem schweren Krankheitsverlauf führen. Laut WHO zählen Schwangere nicht zu einer besonders gefährdeten Gruppe, sofern sie keine Grunderkrankungen haben. Auch Kinder scheinen bei Covid-19 nicht zu schwersten Krankheitsverläufen zu neigen.
Zu den Corona-Risikogruppen zählen:
Menschen ab 50 Jahren und älter. Mit zunehmendem Alter und bei Vorerkrankungen steigt bei Covid-19 das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Krebs und Erkrankungen der Lunge wie Asthma oder chronische Bronchitis.
Menschen mit mehreren Grunderkrankungen.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem durch eine bestehende Erkrankung oder durch die Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen oder die die Immunabwehr unterdrücken (Immunsuppressiva).
Welche Symptome verursacht SARS-CoV-2?
Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19 kann sich durch grippeähnliche Symptome äußern. Lies mehr darüber, wie sich Erkältung, Grippe und Corona unterscheiden.
Abgeschlagenheit, Müdigkeit. Besonders stark sind diese Beschwerden bei einer Infektion mit der Omikron-Variante. Hierbei kommen Gruchs- und Geschmcksverlust allerdings nicht vor, dafür neben Fieber aber Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle.
Gliederschmerzen. Dieses Symptom ist bei der Delta-Varoiante besonders stark ausgeprägt.
Verfärbung an Fingern oder Zehen oder Hautausschlag
Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich
Wenn du Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber bei dir feststellst, solltest du zu Hause bleiben und direkte Kontakte einschränken. Ein Schnelltest kann erste Hinweise geben, ob es sich bei deiner Infektion um Corona handelt. Rufe deine Hausarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 an. Diese klären über das weitere Vorgehen auf.
Krankheitsverlauf von Covid-19
Die Krankheitsverläufe von Covid-19 variieren stark. Es zeigen sich symptomlose oder milde Verläufe bis hin zu Atemproblemen und schweren Pneumonien (Lungenentzündungen) mit Lungenversagen und Tod. Lungenentzündungen werden von Symptomen wie hohem Fieber, Husten, Atembeschwerden (Dyspnoe), beschleunigter Atmung (Tachypnoe) und Schmerzen beim Atmen begleitet.
Bei Covid-19 sind bei schweren Verläufen fast immer beide Lungenflügel entzündet, bei einer klassischen Lungenentzündung dagegen meist nur einer.
Von Covid-19 können nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organsysteme betroffen sein. Wo sich SARS-CoV-2 ausbreiten kann, ist unter anderem abhängig von der Dichte der sogenannten ACE2-Rezeptoren in den Geweben. SARS-CoV-2 verwendet das Enzym ACE2 als Andockstelle (Rezeptor), um in die Wirtszellen zu gelangen. Eine hohe ACE2-Dichte befindet sich beispielsweise im Atemwegstrankt, im Darm, in Gefäßzellen, in der Niere und im Herzmuskel.
Covid-19 erhöht dadurch das Risiko für Thrombosen und durch die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems auch das Herzinfarkt-Risiko. In schweren Fällen können die Nieren versagen.
Die Corona-Pandemie und vor allem die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie wirken sich auch auf unsere Psyche aus. So beobachteten Mediziner einen Anstieg an Depressionen, Angstzuständen, Substanzmissbrauch und häuslicher Gewalt. Lies mehr zu den Krankheitsbildern von Angststörungen.
Was ist das Post-Covid-Syndrom?
Unter dem Begriff Post-Covid-Syndrom werden alle Symptome zusammengefasst, die noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auftreten können.
Symptome des Post-Covid-Syndroms sind:
chronische Müdigkeit (Fatigue)
Erschöpfung
Konzentrationsprobleme
Gedächtnisverlust
Atemnot
Husten
Herzmuskelentzündung
Nierenprobleme
Gefäßbeeinträchtigungen
Die Stärke dieser Post-Covid-Symptome ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Bei manchen Patienten treten die Post-Covid-Beschwerden sogar erst sechs Monate nach der Akut-Erkrankung auf und erfordern eine stationäre Behandlung.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind die Langzeitfolgen von Covid-19 selbst bei leichten Verläufen derzeit noch nicht abschätzbar. Unklar ist auch, ab welchem Zeitpunkt die Folgen der Covid-19-Erkrankungen chronisch werden können und ob dauerhafte Schädigungen drohen.
Was tun bei Corona-Symptomen?
Wenn du keinen direkten Kontakt zu nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten oder zu möglicherweise infizierten Personen hattest, bewahre unbedingt Ruhe. Nimm telefonisch Kontakt zu deinem Hausarzt auf und lass dich über das weitere Vorgehen beraten. Achte auf die unter Coronavirus-Schutz beschriebenen Maßnahmen.
Bei leichten Erkältungssymptomen, leichten Erkrankungen der oberen Atemwege oder erhöhter Temperatur (>37,5 °C)kontaktiere bitte ebenfalls telefonisch deinen Arzt und lass dich über das weitere Vorgehen beraten. Die Ausnahme-Regelung, dass Ärzte ihren Patienten telefonisch zweimal für 7 Tage eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen können, ohne dass die Patienten in die Praxis kommen müssen, gilt seit 19. Oktober 2020 bis zum 31. März 2022.
Du hattest Kontakt mit einer Covid-19-infizierten Person?
Wenn du direkten Kontakt mit einer an Covid-19 erkrankten Person hattest oder direkten Kontakt mit jemandem, der positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, dann solltest du umgehend folgende Schritte einleiten:
Kontaktiere telefonisch das für deinen Wohnort zuständige Gesundheitsamt, einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 und erkundige dich nach dem weiteren Vorgehen. Bleib zu Hause und vermeide den Kontakt zu anderen Menschen bis du von den genannten Ansprechpartnern weitere Informationen und Anweisungen erhältst.
Bist du hörgeschädigt oder gehörlos, helfen dir für weitere Infos die Beratungsstellen für Gehörlose und Hörgeschädigte per Fax oder Email weiter.
Bist du immun gegen das Coronavirus, wenn du Covid-19 überstanden hast?
Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 dockt über sogenannte Spike-Eiweiße an deine Körperzellen an und bringt sie dazu, das Erbgut des Coronavirus millionenfach zu kopieren. Die Zellen platzen auf und die freigewordenen Viren können weitere Körperzellen befallen. Dein Immunsystem bemerkt die Eindringlinge und bekämpft die Erreger mit Antikörpern, die die Andockstellen des Virus unschädlich machen. Ist deinem Immunsystem das neuartige Coronavirus schon bekannt, weil du schon einmal eine Corona-Infektion durchgemacht hast, kann es auf einen erneuten Virenangriff schneller reagieren und die Erreger unschädlich machen bevor sie Symptome auslösen können.
Die Studien, die es bisher zur Immunität von Menschen gibt, die Covid-19 überstanden haben, weisen darauf hin, dass nach einer Infektion Antikörper gebildet werden, die das Coronavirus neutralisieren können. Viele Experten gehen davon aus, dass die Immunität Monate anhält.
Was passiert, wenn du dich gleichzeitig mit Grippe und Corona infizierst?
Du kannst dich mit dem Influenza-Virus und dem Coronavirus parallel infizieren. In diesem Fall kannst du schwerer erkranken als bei einer Infektion mit nur einer Virusart. Denn dein Immunsystem muss sich gleichzeitig mit zwei Krankheitserregern auseinandersetzen. Eine große Herausforderung, da unser Immunsystem bei Erstinfektion noch keine Erfahrung mit dem neuartigen Coronavirus hat. Besteht ein Grippeschutz durch eine Grippe-Impfung, „weiß“ dein Immunsystem, was im Ernstfall zu tun ist. Es kenn den Influenza-Virus und kann die Abwehrmechanismen schneller in Gang setzen. Lies mehr zur Wirkung der Grippe-Impfung. Mittlerweile ist es möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen. Frag bei deinem Hausarzt nach.
Kannst du dich durch importierte Lebensmittel mit SARS-CoV-2 anstecken?
Das Coronavirus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines Covid-19-Erkrankten gehören, wie beispielsweise importierte Waren, Lebensmittel, Postsendungen oder Gepäck, erscheint laut Robert Koch-Institut unwahrscheinlich.
Überträgt sich das Coronavirus auf Fleisch?
Da sich einige Schlachthöfe infolge infizierter Mitarbeiter immer wieder zu Corona-Hotspots entwickelt haben, stellte sich die Frage, ob beispielsweise dort produziertes Grillfleisch und Fleischprodukte gefährlich sein könnten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt dazu: „Coronaviren können sich in Lebensmitteln nicht vermehren; sie benötigen dazu einen lebenden tierischen oder menschlichen Wirt. Da die Viren hitzeempfindlich sind, kann das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert werden.“
Soll heißen: es wäre sehr unwahrscheinlich, dass die Coronaviren Grill- und Brattemperaturen überleben. Selbst dann, wenn vor dem Erhitzen ein infizierter Schlachthofmitarbeiter auf dein Fleischstück gehustet haben sollte.
Hätte hingegen ein infizierter Verkäufer deine Grillware oder die Verpackung angefasst und du würdest beides kurz danach auch anfassen und dir mit ungewaschenen Händen die Augen reiben oder deinen Mund oder deine Nase berühren, wäre eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Schmierinfektion möglich.
Achte daher beim Umgang mit allen Lebensmitteln auf die allgemeinen Hygieneregeln. Lies mehr zu Corona-Schutzmaßnahmen.
Können Mücken Corona übertragen?
Nach aktuellem Forschungsstand können Mücken das Coronavirus nicht übertragen. Die WHO schreibt dazu: „Das neuartige Coronavirus kann nicht über Mückenstiche übertragen werden. Bisher gibt es weder Informationen noch Beweise dafür, die nahelegen würden, dass das neuartige Coronavirus über Mückenstiche übertragen werden kann. Das neuartige Virus ist ein Virus, das auf die Atemwege geht. Es verbreitet sich hauptsächlich durch Tröpfchen, wenn eine infizierte Person hustet oder niest, oder durch Speicheltröpchen oder Nasensekret.“
Damit eine Stechmücke SARS-CoV-2 oder generell ein Virus übertragen kann, müsste sie dieses in vermehrungsfähiger Form beim Blut saugen aus der Blutbahn eines infizierten Menschen aufnehmen. Das Coronavirus müsste sich dann in der Mücke vermehren, damit die Menge an Viren ausreicht, um beim nächsten Stich in den Gestochenen zu gelangen.
Wie kannst du dich vor dem Coronavirus schützen?
Es ist offen, wie viele Menschen sich im Laufe der Corona-Pandemie mit dem Coronavirus infizieren werden und über welchen Zeitraum dies geschehen wird.
In ganz Deutschland herrscht zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung von Covid-19 eine Maskenpflicht. Was du beim Tragen von Corona-Schutzmasken beachten solltest und wie du sie richtig desinfizierst und reinigst, liest du unter Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.
Beim Husten oder Niesen wegdrehen, in die Armbeuge niesen und husten und dabei möglichst ein bis zwei Meter Abstand zu anderen Personen halten. Alternativ in ein Einmaltaschentuch niesen und dies sicher in geschlossenen Abfallbehältern entsorgen.
Sich nicht ins Gesicht fassen, um mögliche Krankheitserreger nicht über die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund aufzunehmen.
Haushaltsgegenstände wie Geschirr, Besteck und Wäsche nicht ungewaschen mit anderen teilen. Auch Hygieneartikel sollten nicht geteilt werden und die Wäsche sollte regelmäßig und gründlich gewaschen werden.
In öffentlichen Verkehrsmitteln und im Flugverkehr gilt künftig die 3G-Regel. Das heißt in Bussen, S- und U-Bahnen, in Zügen, im Fährverkehr und in Flugzeugen müssen Reisende in Zukunft einen Impf-, Genesenen- oder negativen Testnachweis (kein Selbsttest) vorlegen können. Bei Fahrtantritt darf die Testabnahme nicht länger als 24 Stunden zurück liegen. Außerdem solltest du auf die Abstandsregeln achten und als Mund-Nasen-Schutz bevorzugt FFP2-Masken tragen. Wie sicher ist die Schutzwirkung von FFP2-Masken? Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr, Schüler, Menschen mit ärztlich bescheinigter Maskenbefreiung und die Beförderung in Taxen.
Ganz wichtig für Arbeitnehmer: Niemals krank zur Arbeit gehen. Wer Symptome wie leichtes Fieber hat, sollte den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist.
Wann auf SARS-CoV-2 testen?
Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test einsetzen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um mit dem PCR-Test einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Lies mehr zum Unterschied zwischen Corona-Selbsttest und Schnelltests sowie zur Genauigkeit von Corona-Testergebnissen.
Es gibt derzeit für jeden Bürger in Deutschland einen Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Antigen-Schnelltest (PoC-Test) pro Woche – dies gilt unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus.
Ein Ergebnis des PoC-Schnelltests liegt je nach Hersteller in 15 bis 30 Minuten vor.
Beim PCR-Test erfolgt die Probeentnahme durch medizinisches Personal, die Auswertung nimmt ein Labor vor.
Um das Coronavirus mittels PCR-Test nachzuweisen, können laut Empfehlungen des Robert Koch-Instituts Abstriche aus Nase und Rachen genommen werden sowie aus dem Hustenauswurf. Die Probenentnahme kann nach telefonischer Absprache in einer Arztpraxis erfolgen. Außerhalb der hausärztlichen Sprechzeiten kannst du auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 anrufen. Auch dort erfährst du, ob und gegebenenfalls wo du einen PCR-Test machen lassen kannst. Den PCR-Test führen geschulte Fachleute durch. Der PCR-Test selbst dauert nur wenige Minuten. Die Untersuchung der genommenen Proben im Labor dauert in der Regel ein bis zwei Tage. Daher müssen sich alle auf Corona-Getesteten gedulden, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen und sie informiert werden. Auch hier gilt: Ruhe bewahren.
Coronavirus-Test negativ – was heißt das?
Solltest du Kontakt zu einem Infizierten gehabt haben, Covid-19-Symptome zeigen, auf das PCR-Testergebnis vom Hausarzt warten oder vom zuständigen Gesundheitsamt zum Coronavirus PCR-Test geschickt worden sein, dann musst du bis das Testergebnis vorliegt, vorsorglich in häuslicher Quarantäne verbleiben. Bei negativem Coronavirus-PCR-Test wird die häusliche Quarantäne in der Regel wieder aufgehoben.
Doch auch wenn du negativ auf SARS-CoV-2 getestet wurdest, solltest du die derzeit geltenden Vorsichts- und Schutzmaßnahmen weiterhin strikt einhalten.
Coronavirus-Test positiv – was passiert jetzt?
Wird Covid-19 im Labor mittels PCR-Test nachgewiesen und liegt eine Covid-19-Erkrankung vor, können derzeit nur die Symptome behandelt werden. Je nach Gesundheitszustand werden Covid-19-Infizierte in häuslicher Quarantäne oder in stationärer Unterbringung behandelt.
Seit dem 7.1.2022 gelten wegen der sehr schnellen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Omikron-Variante des Coronavirus und der damit zusammenhängenden Überlastung des Gesundheitswesens neue Quarantäne-Regeln: Die Quarantäne- und Isolationszeiten von Kontaktpersonen und Covid-19-Erkrankten werden verkürzt, um die Arbeitsfähigkeit der sogenannten kritischen Infrastruktur (etwa Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr) sichern zu können.
Künftig werden unabhängig vom Virusvarianten-Typ Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind von der Quarantäne ausgenommen sein.Für alle Anderen enden Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen. Dies geht mit einem PCR-Test oder einem zertifizierten Schnelltest frühestens nach sieben Tagen. Bei Schülern sind es fünf Tage. Für Krankenhäuser und Pflegeheime gilt, dass eine Quarantäne frühestens nach sieben Tagen nur mit einem negativen PCR-Testergebnis verkürzt werden kann. Bisher konnten Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenenstatus in Deutschland für bis zu 14 Tage gelten.
Da SARS-CoV2 hauptsächlich über Husten und Niesen übertragen wird, ist es zum Bruch der Infektionskette nach wie vor aber besonders wichtig, Infizierte und Verdachtsfälle für die genannten Zeiträume zu isolieren. Je nach Verlauf und Schwere der Covid-19-Erkrankung erfolgt zur Therapie von Corona:
Gabe von Flüssigkeit
Zuführung von Sauerstoff bei Atemproblemen
Verabreichung von fiebersenkenden Mitteln
Verabreichung von Antibiotika bei bakteriellen Sekundärerkrankungen.
Die Wirksamkeit von verschiedenen antiviralen Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus wird derzeit erprobt.
Was sind Corona-Antikörpertests?
SARS-CoV-2-Antikörper bilden sich etwa 14 Tage nach Krankheitsbeginn aus und lassen sich dann durch den Corona-Antikörpertest nachweisen. Der Corona-Antikörpertest zeigt, ob du eine Infektion durchgemacht hast und ob in deinem Blut nun Antikörper gegen das Coronavirus vorhanden sind. Für den Test wird dir Blut aus dem Ohrläppchen oder der Fingerkuppe entnommen.
Anders als die Abstriche während einer akuten Corona-Infektion sind die Antikörpertests laut Robert Koch-Institut nicht meldepflichtig.
Ein positiver Corona-Antikörpertest bedeutet, dass Antikörper in deinem Blut vorhanden sind, nicht aber wie lange du immun gegen eine erneute Covid-19-Infektion bist. Du solltest dich daher weiterhin an die bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln halten.
Schützt die Pneumokokken-Impfung vor Corona?
Es gibt Impfstoffe gegen Lungenentzündung wie den Pneumokokken-Impfstoff und den Haemophilus-Influenza-Typ-B-(Hib)-Impfstoff. Sie bieten laut WHO aber keinen Schutz vor dem neuen Coronavirus. Wann zur Hib-Impfung?
Denn SARS-CoV-2 ist ein Virus und Haemophilus influenzae Typ b sowie Pneumokokken sind Bakterien. All diese Erreger können zwar eine Lungenentzündung mit schwerem oder lebensgefährlichem Verlauf auslösen, doch die jeweiligen Impfungen können nur gegen die speziellen Erreger Schutz bieten.
Die Pneumokokken-Impfung kann ältere Menschen allerdings davor schützen, dass sie nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus auch noch mit dem bakteriellen Erreger einer Lungenentzündung infiziert werden. Ist das Lungengewebe durch eine Corona-Erkrankung geschädigt, besteht die Gefahr, dass es anfälliger für bakterielle Infektionen wird.
Die beim Robert Koch-Institut ansässige Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Impfempfehlung zur Pneumokokken-Impfung angepasst. Demnach sollten Erwachsene gegen Pneumokokken geimpft werden, die
eine Immundefizienz haben, bei denen also das Immunsystem geschwächt ist oder
die mindestens 70 Jahre alt sind oder
die unter einer chronischen Atemwegserkrankung leiden.
Was passiert, wenn du unter Coronavirus-Quarantäne gestellt bist?
Wenn du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis du erste Krankheits-Symptome zeigst. Deshalb müssen nicht nur die Erkrankten und positiv auf Corona Getestete in Quarantäne, sondern auch ihre Kontaktpersonen und sämtliche Verdachtsfälle bis deren Testergebnis vorliegt. Ab dem 7.1.2022 gelten in Deutschland verkürzte Quarantäne-Regeln. Das heißt: Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind von der Quarantäne befreit.Für alle Übrigen enden Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen. Dieses Freitesten geht mit einem PCR-Test oder einem zertifizierten Schnelltest frühestens nach sieben Tagen. Schüler können sich nach fünf Tagen freitesten. Für Krankenhäuser und Pflegeheime gilt: eine Quarantäne kann frühestens nach sieben Tagen nur mit einem negativen PCR-Testergebnis verkürzt werden.
Das jeweils zuständige Gesundheitsamt ordnet die Quarantäne an. Es beurteilt die Lage und entscheidet, wie weiter verfahren wird. Wenn du aufgrund des Verdachts, dich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, unter Quarantäne gestellt wirst, bedeutet dies nicht automatisch, dass du so schwer erkrankst, dass du in ein Isolationszimmer einer Klinik musst. Gerade bei Verdachtsfällen entscheidet das Gesundheitsamt häufig, Betroffene unter häusliche Quarantäne zu stellen.
Personen unter häuslicher Quarantäne werden vom Gesundheitsamt und von ihrem Hausarzt betreut und unterstützt. Allerdings müssen unter Corona-Quarantäne stehende Menschen auch selbst ihre Kontaktpersonen kontaktieren und ihren eigenen Gesundheitszustand kontrollieren. Zweimal täglich sollte Fieber gemessen werden. Fieber richtig messen. In einer Art Tagebuch wird der Zustand protokolliert. Symptome, die Körpertemperatur, allgemeine Aktivitäten und Kontakte zu anderen Personen sollen hier aufgeschrieben werden.
Wenn du unter Quarantäne gestellt worden bist, greift das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Das Infektionsschutzgesetz sorgt in Deutschland dafür, dass für sechs Wochen nach Beginn des Verdienstausfalls das Gehalt weitergezahlt wird. Wenn die Quarantäne nach den sechs Wochen noch andauert, wird Krankengeld gezahlt.