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Erkältung, Grippe oder Corona?

Frau unterm Regenschirm bei Schmuddelwetter ist erkältet und schnäuzt sich die Nase.
Nasskaltes Schmuddelwetter begünstigt die Verbreitung von Erkältungsviren. Eine Erkältung (grippaler Infekt) ist zwar lästig, aber meist harmlos. Bei Grippe und Covid-19 ist das nicht immer der Fall.

Drei ansteckende Atemwegsinfektionen mit ähnlichen Symptomen

Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – die Symptome sind bei einer Erkältung (grippaler Infekt), einer Grippe (Influenza) und milden Verläufen von Covid-19 in den ersten Tagen ähnlich. Auch die Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion ist bei allen drei Erkrankungen gleich. Die beim Niesen oder Husten in die Luft gelangten Erreger werden von dir eingeatmet. Außerdem können die Virentröpfchen von Türgriffen und ähnlichem auf deine Hände gelangen und von dort bei Berührung über die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase in deinen Körper. Enger Kontakt erleichtert die Übertragung der Viren. Bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen und ohne geeignete Schutzmaßnahmen haben die Erreger ein leichtes Spiel.

Was also tun, wenn du Erkältungssymptome wie Fieber, Husten und Schnupfen hast und nicht weißt, welcher Erreger dich erwischt hat? Auf keinen Fall einfach direkt zum Arzt gehen, sondern bitte unbedingt vorher in der Praxis anrufen und dich über das weitere Vorgehen informieren. Das ist wichtig, damit du andere nicht ansteckst.

Wann mit grippalen Symptomen zum Arzt?

Bei einer Erkältung solltest du dir ärztliche Hilfe holen, wenn du eine offizielle Krankmeldung für deinen Arbeitgeber benötigst. Ebenso bei Atemnot, starken Hals- und Ohrenschmerzen und generell starken Schmerzen. Wenn Husten und Heiserkeit seit über zwei Wochen bestehen und wenn sich deine Beschwerden nach sieben Tagen noch nicht gebessert haben, solltest du ebenfalls deinen Arzt kontaktieren. Mit erkälteten Säuglingen und kleinen Kindern, die sehr schlapp und teilnahmslos sind, solltest du dich als Elternteil lieber früher als später an einen Kinderarzt wenden.

Besteht der Verdacht auf eine Grippe (Influenza), solltest du deinen Hausarzt unbedingt kontaktieren. Vor allem dann, wenn die Erkältungsbeschwerden länger als drei Tage andauern und immer stärker werden, schnell hohes Fieber (über 39 Grad) auftritt, dir das Atmen schwer fällt und wenn du an Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Asthma leidest.

Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test durchführen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Wie du dich beim Verdacht auf Covid-19 verhalten solltest, liest du in unserem Artikel zum Coronavirus-Check.

Tests und Untersuchungen zum Viren-Nachweis

Durch die Symptome allein lassen sich die drei ansteckenden Atemwegsinfektionen Covid-19, Grippe und Erkältung nicht unterscheiden. Gewissheit, ob du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann nur ein PCR-Test bringen, der das Erbgut des Virus identifiziert. Ein PCR-Test kann auch zum Nachweis von Influenza-Viren zum Einsatz kommen. Die Grippe-Erreger können außerdem in einem Nasen- oder Rachenabstrich nachgewiesen werden. Ein Test auf Antikörper gegen das Influenza-Virus ist im Rahmen einer Blutuntersuchung möglich. Corona-Antikörpertests gibt es ebenfalls. Antikörpertests weisen allerdings nicht das Virus selbst oder eine Infektion nach. Sie zeigen nur an, ob dein Körper schon einmal in Kontakt mit dem Virus war und Antikörper dagegen gebildet hat.

Um eine Erkältung zu diagnostizieren sind keine speziellen Tests oder spezielle Untersuchungen notwendig. Dein Arzt erkennt nach einer eingehenden Befragung und einer allgemeinen Untersuchung meist schon auf den ersten Blick, was mit dir los ist. Je nach deinen Beschwerden schaut dir dein Arzt in Mund und Ohren und hört deine Lunge ab. In der Regel tastet dein Arzt auch deinen Hals auf Lymphknotenschwellungen ab oder klopft auf bestimmte Stellen in deinem Gesicht oder auf der Stirn. Hast du dort Schmerzen, kann das auf eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) hindeuten. Neben der Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist in der Regel auch deine Nasenschleimhaut entzündet (Rhinitis), denn die Schleimhaut deiner Nasennebenhöhlen und deiner Nasenhaupthöhle bilden eine Arbeitseinheit. Mediziner sprechen daher von einer Rhinosinusitis. Falls du stechend-drückende und/oder pulsierende Kopfschmerzen hast, die zunehmen, wenn du den Kopf nach vorne beugst, kann das ebenfalls ein Hinweis auf eine Rhinosinusitis sein.

Zum Schutz vor Grippe genauso wie zum Schutz vor Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten gilt: Mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten, in die Armbeuge niesen und husten, in geschlossenen Räumen ausreichend lüften (stoßlüften) und gründlich die Hände waschen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten.

Symptome von Covid-19

Eine Coronavirus-Infektion verschlimmert sich eher langsam über Tage. Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von der Ansteckung mit SARS-CoV-2 bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome) beträgt für Covid-19 fünf bis sechs Tage, kann aber bis zu 14 Tage andauern. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten, die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken und zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. Wie lange eine Erkrankung mit Covid-19 dauert hängt vor allem davon ab, wie schwer der Krankheitsverlauf ist, wie alt die Patienten sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Bei einem milden Verlauf von Covid-19 vergehen in der Regel 14 Tage. Bei schweren Verläufen drei bis sechs Wochen. Einige Betroffene leiden auch noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankungen an einem sogenannten Post-Covid-Syndrom.

Die häufigsten Symptome von Covid-19 sind:

  • trockener Husten ohne Schleimbildung, der wie eine Art Reizhusten auftritt
  • Fieber > 38,5°C. Wie und wo Fieber messen?
  • Atembeschwerden/Kurzatmigkeit
  • Störung oder Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns

Weitere mögliche Symptome: Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, starke Schläfrigkeit.

Bei der Delta-Variante von Covid-19 ist die Störung von Geruchs- und/oder Geschmackssinn in der Regel nicht ausgeprägt. Bei dieser Coronavirus-Variante sind die Symptome ähnlich einer Erkältung.

Symptome einer Erkältung

Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt im Gegensatz zur Grippe schleichend und über mehrere Tage hinweg. Meistens fröstelt es dich, dein Hals kratzt und tut weh, deine Nase läuft und du fühlst dich schlapp. Die ersten Symptome einer Erkältung treten etwa 1-3 Tage nach der Ansteckung auf (Inkubationszeit). Im weiteren Verlauf der Erkältung kannst du Beschwerden haben wie:

  • gerötete Augen (bei einer Infektion mit Adenoviren)
  • Halsschmerzen
  • Husten (mit und ohne Schleim)
  • Schnupfen
  • verstopfte Nase
  • erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber. Wann beginnt Fieber?
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Der Verlauf und der Schweregrad einer Erkältung sind bei jedem Menschen anders. Treten keine Komplikationen wie Bronchitis oder Kehlkopfentzündung auf, bessern sich die Beschwerden in den meisten Fällen nach drei bis sieben Tagen. Nach 9-14 Tagen sollte die Erkältung dann endgültig verschwunden sein.

Symptome einer Grippe

Die Symptome einer Grippe treten ohne Vorwarnung urplötzlich etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) auf. Von einer Minute auf die andere geht es dir dann schlecht. Eine Grippe (Influenza) dauert in der Regel eine Woche bis 14 Tage. Davon bist du ungefähr vier oder fünf Tage lang ansteckend. Bis zur vollständigen Erholung können 14 Tage bis zu mehreren Wochen vergehen. Zur Grippe gehören Symptome wie:

Nicht jeder, der sich mit einem Influenza-Virus ansteckt, erkrankt allerdings daran. Viele Ansteckungen führen zu einem asymptomatischen Verlauf, das heißt zu einer Grippe-Erkrankung ohne Krankheitszeichen.  Wie stark sich die Grippe-Symptome ausprägen und wie lange die Grippe bei dir dauert, hängt von deiner körperlichen Verfassung, deinen Vorerkrankungen und dem Zustand deines Immunsystems ab.

Generell gilt: Alles, was dein Immunsystem schwächt, macht anfälliger für Grippe, Covid-19 und Erkältungen.

Corona, Grippe und Erkältung auf einen Blick

In der nachfolgenden Tabelle siehst du die nach Infos des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammengetragenen Symptome von Covid-19, Grippe und Erkältung und die Häufigkeit ihres Auftretens. Weiterhin haben wir ergänzt, welche Viren für die drei ansteckenden Atemwegserkrankungen verantwortlich sind, welche Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome vergeht (Inkubationszeit) und welche Komplikationen im Verlauf der jeweiligen Erkrankung entstehen können. Bitte beachte: Diese Zusammenstellung kann eine Diagnose durch deinen Arzt nicht ersetzen.

Symptome Corona (Covid-19) Grippe (Influenza) Erkältung (grippaler Infekt)
Fieber häufig (hoch) häufig (hoch) selten (häufig aber erhöhte Temperatur)
Husten häufig (trocken) häufig (trocken) selten
Schnupfen gelegentlich gelegentlich häufig
Niesen selten selten häufig
Atembeschwerden/Kurzatmigkeit häufig häufig selten
Halsschmerzen gelegentlich gelegentlich häufig
Gliederschmerzen gelegentlich häufig selten
Kopfschmerzen gelegentlich häufig selten
Durchfall gelegentlich selten, bei Kindern manchmal selten
Müdigkeit häufig häufig gelegentlich
Inkubationszeit 5-14 Tage 1-2 Tage 1-3 Tage
Virus SARS-CoV-2 Influenzaviren der Gruppe A und B Über 200 Erreger aus sieben Virusfamilien, u.a. Rhinoviren, Adenoviren, Coronaviren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV)
Mögliche Komplikationen Lungenentzündung (Pneumonie), Lungenversagen, Thrombosen, Herzinfarkt, Post-Covid-Syndrom Bronchitis, Herzmuskelentzündung (Myokarditis) Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media) besonders bei Kindern, Bronchitis, Lungenentzündung (Pneumonie)

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Diagnosekürzel

U04.9

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht U04.9 für das schwere akute respiratorische Syndrom SARS.
Unter U00 bis U49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 vorläufige Zuordnungen für Krankheiten mit unklarer Ätiologie (Entstehungsursache) und nicht belegte Schlüsselnummern zusammengefasst. U04.9 ist das Diagnosekürzel für das Schwere Akute Atemwegssyndrom, kurz SARS.

U04.9: Schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS), nicht näher bezeichnet

Das Schwere Akute Atemwegsyndrom (SARS) ist eine durch das SARS-Coronavirus ausgelöste Infektionskrankheit mit grippeähnlichen Symptomen. Lies mehr zu Coronaviren und Covid-19.

Die Bezeichnung „nicht näher bezeichnet” wird im ICD-10 Diagnoseschlüssel verwendet, wenn eine Krankheit nur mit ihrem Oberbegriff, wie hier „Schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS)”, beschrieben ist. Und/oder wenn eine weitere Einteilung nach den Klassifikationskriterien der ICD-10 an entsprechender Stelle nicht möglich ist.

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Symptome

Fieber

Männerhand zeigt digitales Fieberthermometer mit 39,1 °C Temperatur, also sehr hohem Fieber
Eine Temperatur von 39,1 °C gilt als sehr hohes Fieber und sollte gesenkt werden. Wadenwickel unterstützen dabei.

Fieber ist eine natürliche Immunantwort

Die meisten bakteriellen und viralen Infektionen verursachen Fieber. Das löst jedoch keine Erkrankungen aus, sondern ist ein Symptom für die Krankheitsbewältigung und Heilreaktion deines Körpers. Fieber hilft deinem Immunsystem dabei, eingedrungene Erreger zu bekämpfen. Denn viele Krankheitserreger wie beispielsweise Erkältungsviren vermehren sich bei steigenden Temperaturen nicht mehr. Zellen deiner Abwehr sind hingegen bei erhöhten Temperaturen viel aktiver. Um deinen Körper bei Fieber nicht noch zusätzlich zu belasten, solltest du dich auf jeden Fall schonen und Bettruhe einhalten.

Fieber oder erhöhte Temperatur?

Die normale Körpertemperatur unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Sie ist abhängig von der Tageszeit, am frühen Abend liegt die Körpertemperatur etwas höher, im Tiefschlaf niedriger, sowie von hormonellen Einflüssen. Bei Frauen steigt die Körpertemperatur beispielsweise um etwa 0,5 °C während des Eisprungs und während der Schwangerschaft. Als Faustregel gilt: eine Körpertemperatur zwischen 36 °C und 37,4 °C ist normal. Ab 37,5 °C sprechen Mediziner von erhöhter Temperatur, werden 38 °C überschritten von Fieber. Bei sehr hohem Fieber über 42,6 °C kann es zu Organschäden und Gewebeschäden kommen, die schlimmstenfalls tödlich verlaufen können.

Die nachfolgende Fieber-Tabelle zeigt dir die Werte für Normaltemperatur sowie Fieber in verschiedenen Stärken an. Wie du siehst, sind die Temperaturen abhängig von dem Ort, an dem du dein Fieber misst. Fieber-Messungen unter der Zunge, an der Stirn und unter der Achsel sind rund 0,4 °C niedriger als die Messung im Po (rektal). Mehr über die Genauigkeit der Messungen liest du unter Fieber richtig messen – wie und wo?

 

Messort

 
 

After

Achsel/Mund/Stirn

Normaltemperatur

36,3 °C – 37,4 °C

35,9 °C – 37,0 °C

Erhöhte Temperatur

37,5 °C – 38,0 °C

37,1 °C – 37,5 °C

Leichtes Fieber

38,1 °C – 38,5 °C

37,6 °C – 38,0 °C

Mäßiges Fieber

38,6 °C – 39,0 °C

38,1 °C – 38,5 °C

Hohes Fieber

39,1 °C – 39,9 °C

38,6 °C – 39,5 °C

Sehr hohes Fieber

40,0 °C – 42,5 °C

39,6 °C – 42,0 °C

Welche Ursachen hat Fieber?

Bei Fieber ist die normale Betriebstemperatur deines Körpers erhöht. Dein Körper bekämpft damit Krankheitserreger. Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergehen sind zum Beispiel:

  • Akute Bronchitis: Sie zeigt sich durch erhöhte Temperatur bis hin zu Fieber über 38,5 °C sowie trockenem Husten. Hilfe bei Bronchitis
  • Lungenentzündung: Bei einer Pneumonie können plötzlich hohes Fieber über 38,5 °C und Schüttelfrost auftreten. Das Fieber hält länger als fünf Tage an oder kehrt nach Abklingen wieder zurück. Dazu kommen einseitige Brustschmerzen, schneller Puls, flache Atmung und Luftnot und anhaltender Husten mit oder ohne eitrigen Auswurf.
  • Grippe: Lies mehr über Grippe-Symptome und Grippe-Impfung.
  • Meningitis: Anfangs macht sich die Hirnhautentzündung durch grippeähnliche Symptome bemerkbar. Dazu gehören neben hohem Fieber und Schüttelfrost auch Kopf- und Gliederschmerzen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Meningitis.
  • Mittelohrentzündung: Heftige, stechende und klopfende Ohrenschmerzen, Druckgefühl im Ohr sowie Fieber und Abgeschlagenheit kennzeichnen die Mittelohrentzündung. Was verursacht eine Mittelohrentzündung?
  • Harnwegsentzündung: Neben Fieber und Schüttelfrost können bei dieser bakteriellen Infektion sehr starke kolikartige Schmerzen in der Nierengegend sowie Blut im Urin auftreten. Weitere Symptome bei Harnwegsentzündung und anderen Ursachen für Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen.
  • Akute Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Bei hohem Fieber, Schüttelfrost, Blut im Urin, Übelkeit, Kopfschmerzen, starken Schmerzen und Druckempfindlichkeit seitlich der Nabelgegend solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen.
  • Hämorrhagisches Fieber: Infektionen mit tropischen oder subtropischen Viren wie den Erregern von Dengue-Fieber und Gelbfieber sind die Ursache für Entzündungsreaktionen mit hohem Fieber und Blutungen der Schleimhäute und inneren Organe.

Fieber kann jedoch auch an heißen Sommertagen aufgrund eines Sonnenstichs oder eines Hitzschlages entstehen.

Fieber und Covid-19

Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19 kann sich durch Symptome wie trockener Husten und Fieber (> 38,5 °C) bemerkbar machen. Lies mehr über Symptome von Covid-19. Wenn du glaubst, vom Coronavirus betroffen zu sein, weil du vor Beginn der Symptome Kontakt zu einem Covid-19 Infizierten hattest oder in einem Corona-Risikogebiet warst, dann ruf in deiner Hausarztpraxis an und besprich das weitere Vorgehen. Lies mehr dazu unter Was tun bei Corona-Symptomen?

Begleitsymptome bei Fieber

Fühlst du dich während einer fiebrigen Erkrankung wie beispielsweise einer Erkältung schlapp und kraftlos, liegt das daran, dass dein Immunsystem all deine Energie zur Bewältigung und Heilung der Erkrankung braucht. Neben dem Temperaturanstieg können bei Fieber noch weitere Symptome auftreten:

  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall und/oder Erbrechen
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen. Hilfe bei Kopfschmerzen
  • Trockene, heiße Haut
  • Hochrotes Gesicht und Körper
  • Blasse Haut
  • Kalte Hände, Füße und Nase
  • „Fiebrig“ glänzende Augen, die auf dem Höhepunkt des Fiebers müde und matt wirken
  • Beschleunigte Atmung
  • Starkes Schwitzen
  • Unruhe, Verwirrtheit, Quengeln bei Kindern
  • Orientierungslosigkeit und „phantasieren“
  • Frieren
  • Schüttelfrost, d.h. nicht kontrollierbares Muskelzittern

Warum frierst du bei Fieber?

Dein Körper glüht, doch deine Hände, Füße und Nase sind kalt und du frierst. Woran liegt das? Damit die Stoffwechselvorgänge in deinem Körper optimal funktionieren, brauchst du als Betriebstemperatur eine Körpertemperatur von ungefähr 37 °C. Dieser Sollwert ist in deinem Temperaturregelzentrum im Zwischenhirn, dem Hypothalamus, abgespeichert.

Zur Bekämpfung einer Infektion ist allerdings ein höherer Sollwert deiner Körpertemperatur erwünscht. Ins Blut freigesetzte Botenstoffe bewirken daher die Temperatur-Neuregelung in deinem Gehirn. Um den höheren Sollwert zu erreichen, setzt dein Körper alles daran, mögliche Wärmeverluste zu vermeiden. Die Blutgefäße verengen sich an deinen Händen und Füßen und deine Muskeln beginnen zu zittern, um aktiv Wärme zu erzeugen. Reicht das alles nicht aus und liegt der Istwert deiner Körpertemperatur immer noch unter dem einprogrammierten Sollwert zur Bekämpfung der Infektion, zittern deine Muskeln noch stärker und dir wird immer kälter. Du hast Schüttelfrost.

Wann mit Fieber zum Arzt?

Hält dein Fieber länger als drei Tage an ist dein Hausarzt der beste Ansprechpartner. Zum Schutz vor Ansteckung deiner Mitmenschen mit einem grippalen Infekt, Grippe oder Covid-19 solltest du erst einmal in der Praxis anrufen und dich erkundigen, ob du in die Praxis kommen sollst.

Du solltest unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn:

  • du hohes Fieber ab 39 °C hast
  • das Fieber trotz Wadenwickel und medikamentöser Behandlung nicht sinkt
  • sich dein Allgemeinzustand verschlechtert
  • zum Fieber weitere Krankheitszeichen hinzukommen wie beispielsweise Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag, Atemnot, starke Ohrenschmerzen
  • du an einer chronischen Erkrankung leidest oder du dich durch andere Erkrankungen in einem ohnehin schon geschwächten Zustand befindest
  • du Schmerzen beim Wasserlassen hast und daher möglicherweise an einer Harnwegsinfektion leidest. Wie kommt es zu Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen?
  • das Fieber mit einem Fieberkrampf einhergeht. Fieberkrämpfe kommen besonders bei Kleinkindern vor. Hierbei verkrampft sich die Muskulatur, Arme und Beine oder der gesamte Körper zucken in Intervallen. Häufig verdrehen die Kinder die Augen, sie sind blass und nicht ansprechbar, ihre Atmung verlangsamt sich und die Haut kann sich bläulich verfärben.

Welche Fiebermessgeräte gibt es?

Es gibt zwei Arten von Fiebermessgeräten: Kontaktthermometer und Infrarotthermometer. Die Kontaktthermometer sind als batteriebetriebene digitale Fieberthermometer mit elektronischer Messtechnik erhältlich oder als batterielose Ausdehnungsthermometer. Diese bestehen aus Glas und  enthalten eine Flüssigkeit namens Galinstan, die sich bei Wärme ausdehnt. Im Gegensatz zum früher in Glasthermometern verwendeten giftigen Quecksilber ist Galinstan, eine Messflüssigkeit aus Gallium, Indium und Zinn, ungiftig.

Glasthermometer und Digitalthermometer

Glasthermometer sind leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Im Gegensatz zu elektronischen Geräten sind sie zudem absolut wasserdicht und auch für Menschen mit einer Nickel-Kontaktallergie geeignet. Im Vergleich zu den digitalen Fieberthermometern wird dir bei den Glasthermometern allerdings das Ende der Messung nicht durch ein akustisches Signal angezeigt. Außerdem kannst du die Fieberwerte bei einem Glasthermometer nicht bis auf die Kommastelle genau ablesen so wie auf dem Display eines digitalen Fieberthermometers.

Infrarotthermometer

Infrarotthermometer messen die von deiner Stirn oder vom Trommelfell abgestrahlte Körperwärme mit einem Infrarotsensor und zeigen sie als Temperatur auf dem Display des Gerätes an. Infrarotthermometer gibt es als Ohrthermometer und als Stirnthermometer oder mittels eines Stirnaufsatzes als eine Kombination von beidem. Die Messungen sind einfach, hygienisch und schnell, da du den Fiebermesser nicht in irgendeine Körperöffnung einführen musst. Auch für Kinder sind Infrarotthermometer in der Regel gut geeignet.

Fieber richtig messen wie und wo?

Ist deine Stirn heiß, fühlst du dich abgeschlagen und krank, leidest du an einigen Begleitsymptomen von Fieber, dann solltest du deine Temperatur kontrollieren. Bitte beachte: deine Körpertemperatur ist morgens niedriger und am späten Nachmittag höher. Um den Fieberverlauf festzustellen, also über mehrere Tage hinweg verlässliche Vergleichswerte zu erhalten, solltest du mindestens zweimal am Tag immer an derselben Stelle und immer zur selben Tageszeit messen. Bei hohem Fieber solltest du öfter messen. Steigt die Temperatur auf über 39 °C an, bitte deinen Arzt anrufen, der das weitere Vorgehen mit dir bespricht und dir fiebersenkende Mittel verabreichen kann.

Ideale Fieber-Messstellen sind Körperhöhlen, die in der Nähe großer Blutgefäße liegen. Fieber kannst du mit verschiedenen Fiebermessgeräten daher unter deinen Achseln (axillar), unter der Zunge (sublingual), am Stirn-Schläfenbereich, im Po (rektal) oder im Innenohr (aurikulär) messen. Bei der Fiebermessung unter der Zunge oder an der Stirn ist das Messergebnis ungefähr um 0,4 °C zu niedrig, unter der Achsel sogar um 0,6 °C niedriger als die wahre Körpertemperatur.

Fieber im Ohr messen

Im Ohr kannst du dir Fieber mit einem Infrarotthermometer messen. Der medizinische Fachausdruck dafür ist aurikuläre Messung. Dabei wird die Temperatur über den äußeren Gehörgang am Trommelfell erfasst. Das Trommelfell wird vom gleichen Blut versorgt wie der Hypothalamus, das Temperatur-Regelzentrum in deinem Zwischenhirn.

Ohrthermometer messen die Temperatur des Trommelfells mit einem Infrarotsensor. Vor der Messung bitte Haare hinters Ohr streichen und die Ohrmuschel leicht nach hinten oben ziehen. Dann die Messsonde wie in der Packungsbeilage beschrieben in den Gehörgang einführen.

Achtung: Bei Säuglingen, die jünger als sechs Monate sind, sollte die Temperatur nicht im Ohr gemessen werden. Denn der Gehörgang der Babys ist noch zu klein für die gängigen Fiebermessgerate. Besser an Stirn/Schläfenbereich messen.

Um die Messergebnisse nicht zu verfälschen solltest du unmittelbar vor der Fiebermessung nicht auf dem Ohr gelegen haben. Denn das erwärmt dein Ohr von innen und außen. Bei einer Mittelohrentzündung kannst du das Fieber im gesunden Ohr messen. Hat dich die Ohrentzündung auf beiden Seiten erwischt, solltest du auf einen anderen Ort zum Fiebermessen ausweichen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Mittelohrentzündung.

Fieber im Po messen

Diese als rektale Messung bezeichnete Methode zeigt die Temperatur in deinem Körperinneren am besten an und gilt daher als genaueste Fiebermessung. Beim Fieber messen im Po führest du den Messfühler eines digitalen Thermometers oder eines Ausdehnungsthermometers etwa 2cm in deinen After ein. Ist dir das unangenehm, kannst du den Messfühler mit Vaseline oder Gleitgel leichter einführbar machen. Ein Glasthermometer muss zur korrekten Temperaturerfassung mindestens drei Minuten im After verbleiben und darf zwischendurch nicht herausgleiten. Du solltest dich während der Fiebermessung also möglichst wenig bewegen. Bei einem digitalen Fieberthermometer zeigt ein akustisches Signal an, dass die Messung beendet ist.

Fieber unter der Achsel messen

Misst du dir Fieber in deiner Achselhöhle, indem du den Messfühler des Thermometers darunter schiebst und mit dem Oberarm festdrückst, ist die Gefahr von falschen Messwerten besonders hoch. Denn das Fieberthermometer verrutscht leicht. Du musst daher deinen Oberarm bei einem Glasthermometer mindestens fünf Minuten andrücken und ruhig halten. Das kann zu kurzfristigen Verspannungen im Schulter-Nackenbereich führen.

Fieber unter der Zunge messen

Misst du dir Fieber sublingual, also unter der Zunge, solltest du 30 Minuten vorher keine kalten oder heißen Getränke oder Speisen zu dir genommen haben. Das würde das Ergebnis der Fiebermessung verfälschen. Wichtig ist auch, dass du während der Fiebermessung den Mund geschlossen hältst und frei durch die Nase atmen kannst. Bei einem digitalen Thermometer beendet ein akustisches Signal die Messung, bei einem Glasthermometer sollte sie etwa fünf Minuten dauern. Da bei der sublingualen Messung wie auch bei der rektalen Messung die Temperatur innerhalb des Körpers bestimmt wird, sind diese Fiebermessmethoden am exaktesten.

Fieber an der Stirn messen

Mithilfe von Infrarotsensoren kannst du deine Körpertemperatur im Stirn- und Schläfenbereich messen. Diese Art der Fiebermessung empfinden die meisten Menschen als am wenigsten störend und unangenehm. Legst du das Thermometer auf die Stirn auf, misst der Infrarotsensor den höchsten Messwert. Gleichzeitig misst ein zweiter Sensor die Umgebungstemperatur. Aus der Differenz und mithilfe von klinischen Ausgleichsrechnungen ergibt sich die angezeigte Körpertemperatur.

Was tun bei Fieber?

Da Fieber eine natürliche Immunantwort ist, solltest du es nicht vorschnell unterdrücken. Denn die leicht erhöhte Körpertemperatur kurbelt dein Immunsystem an und verbessert deine körpereigene Abwehr. Erste Maßnahmen zur Fiebersenkung solltest du ergreifen, wenn das Fieber ohne Tagesschwankungen anhält, wenn es über 37,9 °C steigt, wenn Grunderkrankungen wie Diabetes und Immundefekte vorliegen oder wenn Begleitsymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall stark ausgeprägt sind. Nicht immer müssen zur Fieberbehandlung Medikamente verabreicht werden. Doch beachte bitte: Hausmitel wie Wadenwickel und Lindenblütentee können deinen Genesungsprozess lediglich unterstützen. Sie sind jedoch kein Ersatz für eine medizinische Behandlung. Gerade bei älteren Menschen kann aufgrund fehlender Kraftreserven selbst leichtes Fieber schon problematisch werden.

Ansteigendem Fieber mit Schüttelfrost kannst du mit einer Schwitzkur begegnen. Dazu Holunderblüten- oder Lindenblütentee sehr heiß trinken und ein heißes Erkältungsbad nehmen. Um deinen Kreislauf nicht zu stark zu belasten, solltest du anschließend mindestens 2 Stunden Bettruhe einhalten.

Fiebersenkende Medikamente

Fiebersenkende Wirkstoffe sind Paracetamol, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure. Da sie Neben- und Wechselwirkungen haben solltest du sie auf keinen Fall ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker einsetzen und die in der Packungsbeilage beschriebene Dosierungsempfehlung unbedingt beachten.

Wadenwickel bei Fieber

Fieber ab 39 °C bzw. bei Kindern mit Neigung zu Fieberkrämpfen ab 38,5 °C kannst du durch kalte Wadenwickel senken und damit die medikamentöse Behandlung unterstützen. Doch Vorsicht: Kalte Wadenwickel nicht anwenden bei Herzkreislaufschwäche.

Für Wadenwickel an beiden Beinen tauchst du je ein Tuch in kaltes, aber nicht eiskaltes Wasser. Alternativ kannst du die beiden Tücher auch mit Essig aus dem Kühlschrank befeuchten. Dann drückst du die Tücher aus bis sie nicht mehr tropfen und rollst sie um beide Waden. Die Wadenwickel sollten gut an den Waden anliegen. Darüber wickelst du jeweils ein trockenes Handtuch und steckst es gut fest. Decke deinen Körper und deine Füße gut zu und lass die Wadenwickel für etwa zehn bis 15 Minuten einwirken. Sobald sie deine Körperwärme angenommen haben, wiederholst du den Vorgang so lange bis dein Fieber nicht mehr so hoch ist oder deine Füße kalt werden. Achte außerdem darauf, dass die Raumtemperatur bei mindestens 22 Grad liegt.

Welche Getränke bei Fieber?

Bei Fieber schwitzt dein Körper und verliert somit viel Flüssigkeit. Um den Salz- und Flüssigkeitshaushalt deines Körpers wieder aufzufüllen ist es wichtig ausreichend zu trinken. Faustregel: Bei fieberhaften Erkrankungen mindestens zwei Liter täglich. Wenn du hohes Fieber hast und deine Temperatur gesenkt werden soll, kannst du auf Getränke mit Raumtemperatur zurückgreifen. Fröstelst du oder soll deine Schweißbildung angeregt werden, trink warme Tees:

  • Stilles Wasser: Da du bei Fieber Bettruhe einhalten solltest, eignet sich als Flüssigkeitszufuhr stilles Wasser am besten. Denn Kohlensäure kann zu Aufstoßen führen, was im Liegen und bei krankheitsbedingter Schwäche unangenehm und belastend sein kann.
  • Kräutertees: Ein Tee aus Lindenblüten, Fliederblüten oder Holunderblüten möglichst heiß mehrmals täglich getrunken, bringt dich zum Schwitzen.
  • Heißer Tee mit Zitrone ist besonders bei Grippe und Erkältungen für viele Menschen angenehm.

Was essen bei Fieber?

Dass bei Fieber dein Appetit abnimmt, ist völlig normal. Du solltest jedoch auf das Essen nicht völlig verzichten. Dein Körper und dein Immunsystem brauchen auch bei der Ernährung die richtige Unterstützung, um wieder fit zu werden. Warme und vitaminhaltige Lebensmittel tun deinem Körper jetzt gut, schwerverdauliche Nahrungsmittel belasten ihn hingegen zusätzlich.

  • Hühnersuppe: Egal ob mit einem frischen Suppenhuhn selbst zubereitet, als Fertigprodukt oder aus der Tüte: Eine warme Hühnersuppe fördert die Durchblutung, wirkt schweißtreibend und füllt den Salzgehalt deines Körpers wieder auf.
  • Püriertes Gemüse: Schnell gemacht und sehr bekömmlich sind ausreichend gesalzene Suppen aus Gemüse oder pürierter Gemüsebrei. Hierzu zum Beispiel Brokkoli in Wasser weich dünsten, wahlweise mit dem Pürierstab pürieren oder durch ein Sieb drücken und dann nach Geschmack würzen. Wer mag kann das Ganze noch mit weich gekochten und zerdrückten Kartoffeln vermengen.
  • Schwitzt du stark, hat dein Arzt dir zu schweißtreibenden Maßnahmen geraten und leidest du zusätzlich zum Fieber noch an Durchfall oder Erbrechen, kannst du dir in der Apotheke spezielle Trinklösungen aus Salz-Kalium-Zucker besorgen lassen.
  • Zinkhaltige Nahrungsmittel: Das Spurenelement Zink stärkt deine Abwehrkräfte. Es ist enthalten in Fisch, Haferflocken, Milch und Käse.
  • Vitamin C-reiche Lebensmittel: Schon zwei Orangen oder eine rote Paprika oder 200 Gramm schonend gegarter Rosenkohl oder 100 Gramm gekochter Brokkoli decken den Tagesbedarf an Vitamin C.
  • Frischer Ingwer wirkt durch seine Scharfstoffe durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und schweißtreibend. Damit die Ingwer-Wurzel ihre volle Wirkung entfalten kann solltest du ein paar Stücke in eine Tasse mit siedendem Wasser geben (die richtige Temperatur ist erreicht, wenn nur noch wenige kleine Luftblasen aus dem Wasser aufsteigen). Alles 5-10 Minuten ziehen lassen. Achtung: Da die abgeschnittenen Ingwerscheiben an der Luft einen Teil ihrer Inhaltsstoffe verlieren, solltest du sie nicht in die Tasse legen und dann warten bis das Wasser kocht. Stattdessen die benötigte Menge erst kurz vor dem Aufkochen von der Ingwerknolle abschneiden und sofort mit dem heißen Wasser übergießen. Kündigt sich ein Infekt an, kannst du dir auch eine Scheibe frisch abgeschnittenen Ingwer unter die Zunge legen.

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Corona-ABC

Finger fährt auf der Suche nach den Begriffen im Corona-ABC von DocInsider über ein aufgeschlagenes Lexikon
Die Corona-Pandemie brachte nicht nur viele Veränderungen in Beruf und Alltag mit sich, sondern auch viele Fachbegriffe ans Licht der Öffentlichkeit.

Corona-Fachbegriffe einfach erklärt

Im Zusammenhang mit SARS-CoV-2, Covid-19 und der Corona-Pandemie fallen in den Medien und bei Experten unzählige medizinische Fachbegriffe. Höchste Zeit für ein kleines Corona-Lexikon von A wie Atemschutzmaske bis Z wie Zoonose.

Lies in unserem Beitrag Coronavirus-Check mehr zur Erkrankung Covid-19 und dem auslösenden Erreger SARS-CoV-2. Hier erfährst du außerdem, wie du dich und andere schützen kannst und was du tun solltest, wenn du Kontakt zu einem Infizierten hattest oder glaubst, selbst infiziert zu sein.

Abstandsregel

Vorschrift über einen einzuhaltenden Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen, um eine Übertragung von SARS-CoV-2 zu vermeiden. Weitere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Covid-19.

ACE2

ACE2 ist die Abkürzung für Angiotensin-konvertierendes Enzym 2. Das ist ein Enzym, das sich in der Zellwand befindet. Das Coronavirus SARS-CoV-2 verwendet ACE2 als Eintrittspforte in die menschliche Wirtszelle. ACE2 ist die Andockstelle (Rezeptor) für das Spike-Protein des Coronavirus. An welchen Stellen in deinem Körper sich SARS-CoV-2 ausbreiten kann, ist unter anderem abhängig von der Dichte der ACE2 Rezeptoren in den jeweiligen Geweben. Eine hohe ACE2-Dichte befindet sich in deinem Atemwegstrakt, im Darm, in Gefäßzellen, in der Niere und im Herzmuskel.

Adjuvans

Ein Hilfsstoff, der die Wirkung eines Antigens in einem Impfstoff verstärkt, heißt Adjuvans.

Aerosol

Ein Aerosol ist ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen. Beim Husten und beim Niesen bilden die dabei freigesetzten virenhaltigen Tröpfchen in der Luft ein Aerosol.

Ätiologie

Die Ätiologie beschäftigt sich mit den Ursachen für die Entstehung einer Krankheit. Ätiologisch bedeutet die Ursachen betreffend.

AHA-Regeln

Die AHA + A + L-Regel beschreibt Verhaltensregeln, um sich und andere vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen. AHA steht für Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske (Mund-Nasen-Schutz als OP-Maske oder bevorzugt FFP2-Maske) tragen. + A bedeutet Corona-Warn-App nutzen und + L bedeutet Lüften.

Antigene

Antigene sind Eiweiße, die dein Immunsystem als fremd erkennt und zu deren Abwehr es Antikörper bildet.

Antigentest

Während Antikörpertests auf Blutproben basieren und erst etwa zwei Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 nachweisen können, ob du eine Corona-Infektion durchgemacht hat, können Antigentests bei Verdacht und zum Nachweis einer aktiven SARS-CoV-2-Infektion mithilfe eines Nasen-Rachen-Abstrichs gemacht werden.

Antikörper

Antikörper sind von deinem Immunsystem gebildete Abwehrstoffe, die Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze bekämpfen. Antikörper werden immer dann gebildet, wenn Fremdstoffe (Antigene) in deinen Körper eindringen. Jeder einzelne Antikörper passt zu einem bestimmten Fremdstoff.

Hast du Antikörper in dir, funktionieren diese wie ein „Immungedächtnis“. Kommst du also ein weiteres Mal mit einem Krankheitserreger in Kontakt, gegen den bereits Antikörper gebildet wurden, können diese Antikörper sich genau an ihn „erinnern“ und sofort reagieren.

Antikörpertest

Corona-Antikörpertests sind Verfahren, bei denen dein Blut auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 untersucht wird.

Antikörpertests weisen nicht das Coronavirus selbst oder eine akute Infektion nach. Sie beantworten die Frage, ob du schon einmal Kontakt mit dem Coronavirus hattest und Antikörper dagegen gebildet hast.

Es gibt verschiedene Typen von Abwehrstoffen im Blut, die sich Tests zunutze machen können. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Immunglobuline. Immunglobulin M, kurz IgM, wird von deinem Körper in der Frühphase einer Infektion gebildet. Diese Antikörper sind also die erste Reaktion deines Immunsystems beim Kontakt mit Antigenen. Daher steigt der IgM-Wert im Blut zu Beginn einer Infektion besonders stark an.

Im späteren Verlauf einer Infektion werden IgG-Antikörper gebildet. Diese Zweit-Antikörper (weil sie nach den Erst-Antikörpern IgM gebildet werden) passen sich besser an die Erreger an und verbleiben länger in deinem Körper als IgM-Antikörper.

Nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 benötigt dein Körper ein paar Tage, bis er überhaupt Antikörper gebildet hat. Spezifische Antikörper, das heißt gegen das Coronavirus gerichtete Antikörper, sind in der Regel erst nach 14 Tagen nachweisbar.

Das Erbgut des Coronavirus zum direkten Nachweis einer akuten Infektion kann mittels PCR-Nachweis aufgespürt werden.

Aspirieren

Mit dem Begriff Aspirieren von Covid-19-Impfstoffen wird eine Spritztechnik bezeichnet, die verhindern soll, dass Impfstoff in Blutgefäße gerät. Das kann passieren, wenn der Impfstoff unwissentlich in eine Ader gespritzt wird statt ins Muskelgewebe.

Bei der Aspiration wird vor der Injektion des Impfstoffes mit dem Spitzenkolben kurz angesaugt, um zu sehen, ob Blut in die Spritze gelangt. Das ist ein Zeichen dafür, dass versehentlich ein Blutgefäß getroffen wurde. Bei anderen Impfungen wird diese Technik schon seit Jahren nicht mehr empfohlen. Laut STIKO ist das Aspirieren von Covid-19-Impfstoffen jedoch zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll.

Atemschutzmaske

Zum Schutz vor Covid-19 herrscht in allen deutschen Bundesländern eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften. Es gibt verschiedene Typen von Atemschutzmasken: zertifizierte medizinische Mundschutze, selbstgenähte Masken aus Stoff (Behelfsmasken) und professionell gefertigte, nicht zertifizierte MNS-Halbmasken. Lies mehr zur Schutzwirkung von Corona-Masken und zu Corona-Schutzmasken richtig anlegen, tragen und reinigen.

Attenuiert

Attenuiert bedeutet abgeschwächt oder vermindert. Eine Attenuierung oder Attenuation ist der medizinische Fachausdruck für eine Verminderung der krankmachenden Eigenschaften eines Erregers wie SARS-CoV-2. Die Vermehrungsfähigkeit des Erregers bleibt bei der Attenuation jedoch erhalten oder wird nur gering herabgesetzt. Die Attenuierung wird unter anderem bei Impfstoffen genutzt, in denen der Erreger, vor dem die Impfung schützen soll, in abgeschwächter Form enthalten ist. Beispiele für solche Lebendimpfstoffe sind Impfungen gegen Masern und Mumps. Lies mehr zur Wirkungsweise von Lebensimpfstoffen und Totimpfstoffen.

Ausbreitungsgeschwindigkeit

Siehe Verdopplungsrate.

Basisreproduktionszahl

Die Basisreproduktionszahl R0 wird auch R-Wert genannt und gibt an, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Damit die Zahl der an Covid-19 erkrankten Menschen auf lange Sicht nicht weiter ansteigt, die Anzahl der Neuinfektionen sinkt und unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird, sollte laut Experten R0 möglichst unter 1 liegen. Dann steckt ein mit SARS-CoV-2 Infizierter im Durchschnitt weniger als eine andere Person mit dem Coronavirus an.

Bei einer Reproduktionszahl von 1 bleibt die Anzahl der Covid-19-Erkrankten konstant. Bei R-Werten unter 1 nimmt sie ab. Je kleiner also die Basisreproduktionszahl bzw. der R-Wert, desto besser.

Blutserum

Flüssiger Teil deines Bluts ohne rote und weiße Blutzellen, ohne Blutplättchen und ohne Gerinnungsfaktoren.

Booster

Im Zusammenhang mit der Impfung gegen Covid-19 ist mit Booster (Verstärker) die Verabreichung einer weiteren Dosis eines zugelassenen Impfstoffes bei bereits vollständig Geimpften gemeint. Als Boostereffekt wird eine Erinnerungsreaktion und Sekundärantwort deines Immunsystems bezeichnet. Also eine verstärkte und beschleunigte Antwort deines Immunsystems bei erneutem Kontakt mit einem Antigen.

Bundes-Notbremse

Mit der Bundes-Notbremse ist das Infektionsschutzgesetz in Deutschland zum 24. April 2021 geändert worden. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei Tage hintereinander über den Wert von 100 steigt, gelten jetzt landesweit einheitliche Regelungen für den Corona-Lockdown. Die folgenden Einschränkungen sind erst einmal befristet bis zum 30. Juni 2021, noch strengere Regeln in den einzelnen Bundesländern sind weiter möglich:

  • Kontaktbeschränkungen: Angehörige eines Haushalts dürfen sich mit einer weiteren Person treffen.
  • Nächtliche Ausgangssperre: Ab 22 Uhr bis 5 Uhr gilt in den betroffenen Kreisen und kreisfreien Städten eine Ausgangssperre. Draußen aufhalten dürfen sich dann nur Personen, die zwingende berufliche Gründe oder Notfälle nachweisen können. Joggen und Spaziergänge sollen für Einzelpersonen bis Mitternacht erlaubt sein.
  • Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken bleiben geöffnet. Im Einzelhandel soll unabhängig von der Inzidenz das Abholen bestellter Waren („Click & Collect“) sowie bei einer Inzidenz bis 150 das Einkaufen mit Test und Terminbuchung („Click & Meet“) weiterhin möglich sein. Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie die Gastronomie dürfen nicht öffnen.
  • Schulen: Präsenzunterricht gibt es nur, wenn alle Schüler mindestens zwei Mal pro Woche getestet werden können. Ab einer Inzidenz von 100 ist Wechselunterricht vorgeschrieben. Das gilt allerdings nur bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165. Steigt der Wert darüber, müssen Schulen schließen und auf Distanzunterricht wechseln.
  • Arbeit: Im Infektionsschutzgesetz ist die Pflicht zum Homeoffice verankert. Arbeitgeber müssen dies anbieten, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegen vorliegen. Ist kein Homeoffice möglich, müssen Arbeitgeber Tests anbieten.
  • Sport: Für Kinder im Alter bis 14 Jahren soll Sport in Gruppen weiter möglich sein.

Corona-Test

Beim Corona-Test wird ein Abstrich aus deinem Rachen oder der Nase genommen. Dieser Abstrich wird auf das Coronavirus SARS-CoV-2 untersucht. Beim PCR-Test erfolgt die Probeentnahme beim Arzt oder im Testzentrum durch medizinisches Personal, die Auswertung geschieht im Labor. Hier werden die Proben auf das Viren-Erbgut untersucht. Sind Teile des Virus-Erbgutes nachweisbar, liegt eine Infektion mit dem Coronavirus vor. Was bedeuten positive und negative Ergebnisse bei Corona-Tests?

Sogenannte Antigen-Schnelltests und Selbsttests sind nur Momentaufnahmen, mit einer höheren Fehlerquote behaftet als der PCR-Test, liefern das Ergebnis aber in 15-30 Minuten.

Coronaviren

Es gibt nicht nur das Coronavirus, das seit dem Jahr 2020 die Welt in Atem hält. Coronaviren gehören zu einer großen Familie von Viren, die verschiedene Krankheiten deiner Atemwege verursachen können. Corona ist Lateinisch und bedeutet Kranz oder Krone. Coronaviren werden so genannt, weil sie unter dem Elektronenmikroskop aussehen, als seien sie von einem Kranz umgeben.

Covid-19

Covid-19, auch COVID-19 geschrieben, ist die Abkürzung für Coronavirus Desease 2019. Das ist die Atemwegserkrankung, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Doch nicht alle Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, erkranken automatisch an Covid-19. Weitere Infos zu Symptomen von Covid-19, zu Corona-Risikogruppen und mehr erhältst du in unserem Artikel Coronavirus-Check.

Ct-Wert

Ct ist die Abkürzung für threshold cycle, was auf deutsch etwa mit „Schwellenzyklus“ übersetzt werden kann. Das bezieht sich auf die Verdopplungszyklen beim PCR-Test. Mit diesem lässt sich im Labor das Genmaterial eines Virus vervielfältigen und damit nachweisen. Im Fall von SARS-CoV-2 sind das bestimmte RNA-Abschnitte. Der Ct-Wert beschreibt, ob wenige oder viele Verdopplungszyklen durchlaufen werden, bevor die Messkurve nach oben schießt und damit ein verlässlicher Nachweis für das Vorhandensein von Viren-RNA erbracht ist.

Der Ct-Wert gibt also Auskunft über die Höhe der Viruslast und ist ein Richtwert dafür, wie ansteckend du zum Zeitpunkt des PCR-Abstrichs warst. Den Ct-Wert zu bestimmen ist auch wichtig, wenn deine Isolation oder Quarantäne früher aufgehoben werden soll als standardgemäß festgelegt. Dafür braucht es nämlich entweder einen negativen PCR-Test oder einen positiven, bei dem der Ct-Wert bereits oberhalb des Schwellenwerts von 30 liegt.

Dunkelziffer

Die Dunkelziffer steht für die Anzahl der unentdeckten Fälle von Covid-19. Da nicht alle Menschen auf SARS-CoV-2 getestet werden können, liegen dem Robert Koch-Institut nur die Zahlen von gemeldeten positiven Laborergebnissen vor. Unbekannt ist dagegen, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind oder waren.

Durchseuchungsrate

Die Durchseuchungsrate beschreibt den Verbreitungsgrad einer Infektionskrankheit wie Covid-19. Auch bereits wieder Genesene sowie Menschen, die nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert sind, aber keine Symptome zeigen, werden bei der Durchseuchungsrate erfasst. Die Durchseuchungsrate gibt also an, wie viele Menschen in einer Gruppe  mit einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 infiziert sind oder von einer Erkrankung wie Covid-19 betroffen sind oder waren.

ELISA-Test

Der Enzym-linked immunosorbent assay, kurz ELISA, ist ein enzymbasierter Immuntest. Mit dem ELISA-Test kann die Konzentration von Antikörpern in deinem Blut bestimmt werden.

Endemie

Eine Endemie ist ein örtlich begrenztes Auftreten einer Infektionskrankheit wie Covid-19. Die Region, in der eine solche Infektionserkrankung auftritt, heißt Endemiegebiet. Eine Krankheit, die in bestimmten Regionen regelmäßig auftritt, wird als endemisch bezeichnet.

Epidemie

Bei einer Epidemie kommt es in einem bestimmten geografischen Gebiet innerhalb eines begrenzten Zeitraums zu einer sehr großen Zahl an Krankheitsfällen mit derselben Ursache. 

Epidemiologie

Die Epidemiologie beschäftigt sich mit den Ursachen, der Verbreitung und den Folgen von Krankheiten, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung beeinflussen. Epidemiologen untersuchen, welche Bedingungen es einem Virus wie SARS-CoV-2 erleichtern oder erschweren sich in der Bevölkerung auszubreiten.

Epizentrum

Das Corona-Epizentrum ist der Bereich, von dem das Infektionsgeschehen vorrangig ausgeht beziehungsweise an dem sich die Fälle von Covid-19-Erkrankungen sehr stark konzentrieren.

Eradikation

Als Eradikation wird die vollständige Entfernung eines Krankheitserregers wie SARS-CoV-2 aus deinem Körper oder aus der gesamten Bevölkerung bezeichnet.

Escape-Mutation

Mit eine Escape-Mutation, aucht Fluchtmutation genannt, ist das mutierte Coronavirus SARS-CoV-2 in der Lage, der Immunantwort des Körpers zu entkommen. Was sind Mutationen?

Durch die Fluchtmutation E484K wird beim Coronavirus SARS-CoV-2 an der Position 484 des Spikeproteins die Aminosäure Glutaminsäure (E) durch Lysin (K) ersetzt. Das macht es vorhandenen Antikörpern gegen SARS-CoV-2 schwer, sich an das Spikeprotein des Coronavirus zu binden. Somit kann das Eindringen von Viruspartikeln in die Zellen nicht mehr verhindert werden.

Evidenzbasiert

Evidenzbasiert bedeutet auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend.

Exposition

Exposition heißt, einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 ausgesetzt sein. Eine Expositionsprophylaxe bezeichnet alle nicht-medikamentösen Vorbeugemaßnahmen (Prophylaxe) zur Vermeidung von Kontakt und Ansteckung mit einem Erreger.

Fallzahl

Das ist die Anzahl der an Covid-19 erkrankten und mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen in einem Land, einem Bundesland, einer Stadt oder Region, die medizinisch behandelt werden müssen. Die Fallzahl zeigt die Corona-Infektionen, die den Behörden bekannt sind.

FFP-Masken

FFP steht für Filtering Face Piece. Das ist die englische Bezeichnung für partikelfiltrierende Halbmasken. FFP-Masken gibt es in drei Schutzklassen. Sie alle haben einen integrierten Filter, der dich beim Einatmen vor kleinen infektiösen Tröpfchen (Aerosolen) und Feinstaub schützen soll. Erst ab FFP-2 besteht ein eingeschränkter Schutz vor SARS-CoV-2. Lies mehr zur Schutzwirkung von FFP-Masken gegen das Coronavirus.

Fluchtmutation

Siehe Escape-Mutation.

G-Regeln

Bei der 3G-Regel erhalten nur vollständig Geimpfte, Genesene oder Getestete Zutritt zu Innenräumen von Behörden und anderen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Fitnessstudios oder Krankenhäusern. Ausgenommen sind Kinder unter sieben Jahren und minderjährige Schüler, die regelmäßig getestet werden. Antigen-Schnelltests dürfen bei 3G in der Regel nicht älter als 24 Stunden sein und PCR-Tests nicht älter als 24 Stunden.

Laut den am 18.11.2021 im Bundestag beschlossenen Maßnahmen gilt während der Corona-Pandemie künftig 3G am Arbeitsplatz. Das heißt bundesweit wird an Arbeitsstätten, an denen Kontakte zu anderen Personen nicht ausgeschlossen sind, nur noch Zutritt für genesene, geimpfte oder getestete Personen gewährt. Arbeitgeber müssen das Arbeiten im Homeoffice anbieten und Arbeitnehmer müssen das, wo immer es möglich ist, auch annehmen.

Auch im Öffentlichen Nahverkehr gilt künftig 3G, das heißt in Bussen, S- und U-Bahnen, in Zügen, im Fährverkehr und in Flugzeugen müssen Reisende in Zukunft einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis vorlegen können. Die Maskenpflicht bleibt bestehen. 

3G-plus heißt vollständig geimpft, genesen oder PCR-getestet. Der negative Testnachweis muss bei der Ankunft in Hotel oder am Veranstaltungsort vorliegen und muss bei längeren Aufenthalten alle 72 Stunden erneuert werden. Bei der 3G-plus-Regelung haben also auch Ungeimpfte mit einem negativen PCR-Test Zutritt.

Die 2G-Regel umfasst ausschließlich Geimpfte und Genesene. Ein aktueller Corona-Test allein reicht bei 2G für den Zugang zu einer Veranstaltung also nicht aus. Stattdessen musst du ein aktuell gültiges Impfzertifikat oder aber einen Nachweis über die Genesung von einer Corona-Erkrankung vorgelegen können. Als geimpft gelten Menschen, bei denen die abschließende Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt. Als genesen gelten Personen, bei denen die Corona-Infektion mit einem PCR-Test festgestellt wurde. Das Testergebnis muss mindestens 28 Tage alt sein und darf nicht länger als sechs Monate zurückliegen. Die 2G-Regel greift, wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 3 überschreitet.

Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren, für die in Europa noch kein Impfstoff zugelassen ist, dürfen die 2G-Bereiche aber trotzdem betreten. Ebenso Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen dürfen. Sie benötigen für den Zutritt zu 2G-Bereichen ein ärztliches Attest und einen negativen PCR-Test.

2G-plus bedeutet, dass nur vollständig geimpfte oder genesene und zusätzlich noch tagesaktuell getestete Menschen Zutritt zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie Veranstaltungen in Innenräumen sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen bekommen. Als Test wird das negative Ergebnis eines Corona-Schnelltests verlangt. Die neue 2G-plus Corona-Regel greift, wenn die Hospitalisierungsrate über 6 steigt. Dann kann das betreffende Bundesland 2G-plus veranlassen.

Herdenimmunität

Herdenimmunität bezeichnet den Zustand, dass sich ein Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 innerhalb der Bevölkerung nicht weiter ausbreiten kann, weil ein großer Anteil der Menschen aufgrund einer Impfung oder einer durchgemachten Infektion immun dagegen ist. Lies mehr zur Herdenimmunität durch Riegelungsimpfungen.

Heterologe Impfung

Als heterologe Impfung, auch heterologe Prime-Boost-Impfung genannt, werden zwei Impfungen zur Grundimmunisierung gegen Covid-19 mit zwei verschiedenen Impfstoffen (Impfstoff-Typen verschiedener Hersteller) bezeichnet.

Dabei wird jeweils das gleiche Antigen in verschiedener Art und Weise bereitgestellt. Im Fall der Covid-19-Impfstoffe könnte beispielsweise die Erstimpfung mithilfe eines viralen Vektors erfolgen, während deinem Immunsystem bei der Booster-Impfung (Zweitimpfung) das Antigen mittels mRNA-Impfstoff angeboten würde.

Hospitalisierungsrate

Anstelle der Sieben-Tage-Inzidenz, also der Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, spielt bei der Bewertung der Corona-Pandemie und für Gegenmaßnahmen künftig die Hospitalisierungsrate oder Hospitalisierungsquote eine zentrale Rolle. Die Hospitalisierungsrate gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert wurden und dort (intensivmedizinisch) behandelt werden müssen. Die Hospitalisierungsquote stellt damit ein Maß für die Belastung des Gesundheitswesens durch die Corona-Pandemie dar.

  • Ab Schwellenwert 3: Nur noch Geimpfte oder Genesene (2G) haben Zutritt zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen. Wenn der Schwellenwert 3 an fünf Tagen in Folge unterschritten wird, können die Regelungen wieder aufgehoben werden. Ausnahmen von der 2G-Regel sind für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren möglich.
  • Ab Schwellenwert 6: Wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 6 überschreitet, soll die 2G-plus-Regel gelten. An Orten mit besonders hohem Infektionsrisiko – etwa Diskotheken, Clubs oder Bars – müssen Geimpfte und Genesene dann zusätzlich noch einen aktuellen Corona-Test vorzeigen.
  • Ab Schwellenwert 9: Bei besonders hohem Infektionsgeschehen und besonders hoher Belastung des Gesundheitssystems sollen die Länder laut den am 18.11.2021 im Bundestag beschlossenen Maßnahmen zufolge zum Beispiel Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Ungeimpfte einführen, aber keine Lockdowns und Schulschließungen mehr.

Hotspot

Der englische Begriff „hot spot“ bedeutet Gefahrenherd oder Brennpunkt. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bezeichnet ein Hotspot Regionen, Städte, Gemeinden, Wohnanlagen oder Betriebe, in denen sich sehr viele Menschen aufhalten, die mit dem Coronavirus infiziert sind.

Zu einem Hotspot oder einer „Region mit erhöhten Infektionszahlen“ zählen in Deutschland Orte, in denen es innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Hyperimmunserum

Ein Hyperimmunserum kann aus Plasmaspenden von Covid-19-Genesenen hergestellt werden. Es enthält eine besonders hohe Konzentration von Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Lies mehr zur Plasma-Therapie bei Covid-19.

Hygienemaßnahmen

Maßnahmen zur Erhaltung deiner Gesundheit, zur Vermeidung von Krankheiten wie Covid-19 durch Infektion oder zur Bekämpfung von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2. In unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten erfährst du, wie du deine Hände richtig wäschst und deiner Haut Corona-Stress ersparst.

Immunglobuline

Immunglobuline werden auch Antikörper genannt. Sie sind Y-förmige Eiweiße und werden von speziellen weißen Blutkörperchen, den B-Lymphozyten, gebildet. Immunglobuline haben als Teil deines Immunsystems die Aufgabe, Krankheitserreger und in deinen Körper eingedrungene Fremdstoffe aufzuspüren.

Immunglobuline werden in vier Klassen eingeteilt, von denen jede ganz spezielle Aufgaben übernimmt und an bestimmte Gruppen von Krankheitserregern und Fremdstoffe wie ein Schlüssel zum Schloss angepasst ist. Je nachdem wo in deinem Körper und in welchem Stadium des Kontakts mit dem körperfremden Stoff (Antigen) die Immunglobuline wirken, unterscheidet die Medizin:

  • Immunglobulin A (IgA): Kommt im Magen-Darm-Trakt, im Genitalbereich und der Tränenflüssigkeit vor und ist zuständig für die Abwehr von Krankheitserregern an den Eintrittspforten deines Körpers.
  • Immunglobulin G (IgG): Schützt deinen Körper vor Viren und Bakterien. Immunglobuline der Klasse G  werden recht spät bei einem Infekt gebildet. Sie sind dann aber perfekt an den jeweiligen Erreger angepasst und spielen damit eine wichtige Rolle beim Immungedächtnis.
  • Immunglobulin E (IgE): Schützen deinen Körper vor Darmbakterien und Parasiten und sind für allergische Reaktionen verantwortlich.
  • Immunglobulin M (IgM): IgM wird als erster Abwehrstoff bei einem Kontakt mit Krankheitserregern und körperfremden Stoffen gebildet. Nach der akuten Phase einer Infektion sinkt die IgM-Konzentration wieder ab und IgG-Antikörper übernehmen die weitere Arbeit.

Immuninsuffizienz

Eine Immuninsuffizienz ist ein krankhafter Zustand deines Immunsystems. Dann kann es deinen Körper nicht mehr ausreichend vor Infektionen durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten schützen.

Immunität

Immunität bedeutet Schutz vor einer Infektion mit einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 zu haben. Immunität kannst du durch eine Impfung erwerben oder durch eine überstandene Infektionskrankheit wie Covid-19.

Impfdurchbruch

Unter den Begriff Impfdurchbruch oder unter Impfdurchbrüchen fallen Fälle, bei denen Menschen sich trotz vollständiger Covid-19-Impfung mit dem Coronavirus infizieren und daran erkranken. Sie zeigen auch Krankheits-Symptome der Corona-Infektion. Nicht als Impfdurchbrüche gelten sogenannte asymptomatische Verläufe bei Geimpften. Hierunter fallen Fälle, bei denen sich die geimpfte Person nachweislich infiziert hat, aber keine Symptome zeigt.

Impfdurchbrüche können verschiedene Gründe haben, etwa ein sehr schwaches Immunsystem. Das kann beispielsweise bei Krebspatienten während einer Chemotherapie vorkommen oder bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Auch ältere Menschen, deren Immunsystem nicht mehr gut auf Immunisierungen reagiert, können von Impfdurchbrüchen betroffen sein.

Infektion

Infektion ist der medizinische Ausdruck für Ansteckung. Ist SARS-CoV-2 über Tröpfcheninfektion in deinen Körper gelangt, bist du mit dem Erreger infiziert. Du hast eine Infektion, wenn das Virus sich in deinem Körper vermehrt und ausbreitet.

Infektionskette

Der Übertragungsweg von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2 von einem Menschen auf weitere Personen wird als Infektionskette bezeichnet. Eine Infektionskette entsteht durch eine Reihe von Infektionen: eine Person steckt andere Menschen an und diese infizieren weitere Menschen.

Infektiosität

Die Infektiosität eines Krankheitserregers ist seine Fähigkeit sich nach der Übertragung in deinem Körper auszubreiten und dich somit zu infizieren. Die Infektiosität beschreibt, wie ansteckend ein Krankheitserreger ist. Ein wichtiger Faktor dafür ist die Virulenz.

Infektiologe

Arzt oder Wissenschaftler, der sich mit Infektionskrankheiten wie Covid-19 beschäftigt.

Infektionsrate

Die Infektionsrate ist ein Maß für die Ausbreitung einer Krankheit wie Covid-19. Sie wird definiert als die Zahl der Neuinfektionen in einem bestimmten Zeitabschnitt.

Infektionsschutzgesetz

Das Infektionsschutzgesetz, kurz IfGS, regelt, welche Krankheiten und labordiagnostischen Nachweise von Krankheitserregern meldepflichtig sind. Das IfGS definiert außerdem den Umgang mit meldepflichtigen Erkrankungen. Das soll dabei helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen, übertragbaren Erkrankungen vorzubeugen und durch entsprechende Schutzmaßnahmen deren Ausbreitung zu verhindern.

Infizierte

Die Zahl der tatsächlich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist wegen der hohen Dunkelziffer unbekannt. Wenn von Infizierten gesprochen wird, sind die vom Labor bestätigten positiven Fälle gemeint. Achtung: wer mit SARS-CoV-2 infiziert ist, der ist nicht automatisch an Covid-19 erkrankt. Ein mit SARS-CoV-2 Infizierter trägt das Virus lediglich in sich.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit ist die Zeit, die von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung und den ersten Krankheitssymptomen vergeht. Bei Covid-19 beträgt die Inkubationszeit im Durchschnitt fünf bis sechs Tage.

Inzidenz

Die Inzidenz beschreibt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie die Anzahl der neu auftretenden Covid-19-Erkrankungen oder Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 in einem bestimmten Zeitraum.

Kontraindikation

Eine Gegenanzeige, medizinisch als Kontraindikation bezeichnet, liegt vor wenn eine Erkrankung oder ein Zustand wie eine Schwangerschaft eine bestimmte medizinische Behandlung oder Diagnosemethode verbietet. Das Gegenteil einer Kontraindikation ist die Indikation. Diese gibt an, wann eine bestimmte Therapie oder Diagnosemethode angemessen ist.

Latenzzeit

Die Latenzzeit ist der Zeitraum von Beginn der Ansteckung bis zum Zeitpunkt, an dem der Infizierte selbst infektiös ist und andere Menschen anstecken kann. Im Fall von SARS-CoV-2 gibt das Robert-Koch-Institut eine Latenzzeit von rund drei Tagen an. Bevor eine mit SARS-CoV-2 infizierte Person überhaupt selbst Symptome zeigt, sich also am Ende der Inkubationszeit befindet, kann sie bereits andere Menschen anstecken. Das heißt: die Latenzzeit beginnt zusammen mit der Inkubationszeit, endet aber vorher.

Letalitätsrate

Die Letalitätsrate oder Tödlichkeitsrate zeigt die Wahrscheinlichkeit bzw. das Risiko, an einer Krankheit wie Covid-19 zu sterben. Sie beschreibt das Verhältnis der Anzahl der an Covid-19 verstorbenen Menschen zur Anzahl der infizierten Fälle. Würden beispielsweise von 1000 Covid-19-Erkrankten 2 Menschen sterben, läge die Letalitätsrate bei 0,2 %.

Lockdown

Englisch für Absperrung. Der Lockdown ist in der Corona-Pandemie ein gefürchtetes Wort. Meint er doch Maßnahmen wie Ausgangssperre (Verbot das Haus zu verlassen), Besuchsverbot, Einreise- und Ausreiseverbot, die Einschränkung des öffentlichen Lebens, Schließung öffentlicher Einrichtungen, Verbot von großen öffentlichen Veranstaltungen und allgemein das gesellschaftliche und damit auch wirtschaftliche Herunterfahren infolge der Infektionsschutzmaßnahmen.

Manifestationsindex

Der Manifestationsindex beschreibt den Anteil der mit SARS-CoV-2 Infizierten, die auch tatsächlich an Covid-19 erkrankt sind. Für das Coronavirus gibt es keine gesicherten Zahlen, da nicht alle SARS-CoV-2 Virusträger automatisch an Covid-19 erkranken.

Maskenpickel

Maskenpickel ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Hautreizungen und Hautunreinheiten, die durch das Tragen von Corona-Atemschutzmasken auftreten können. Wir haben 5 Tipps gegen Maskenpickel für dich zusammengestellt.

Meldepflicht

Stellt dein Arzt bei dir eine meldepflichtige Krankheit fest, muss er das zuständige Gesundheitsamt darüber informieren. Auch Apotheker und Testlabore unterliegen dieser Meldepflicht.

Neben Infektionen mit SARS-CoV-2 und der dadurch ausgelösten Erkrankung Covid-19 zählen außerdem Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Lies mehr zum Masernvirus, zur Schutzimpfung gegen Mumps und zur Gefahr von Röteln in der Schwangerschaft.

Molekulare Surveillance

Surveillance bedeutet Überwachung. Eine Epidemiologische Surveillance bezeichnet die systematische und kontinuierliche Überwachung von Erkrankungen sowie Todesfällen in der Bevölkerung. Bei der Molekularen Surveillance handelt es sich um die genetische Überwachung von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2. Das heißt durch die Analyse des molekularen Aufbaus des Erbguts des Coronavirus und seiner Mutationen möchten Wissenschaftler mehr über Eigenschaften des jeweiligen Erregers erfahren.

Mortalitätsrate

Die Mortalitätsrate ist die Anzahl der an Covid-19 Gestorbenen in Bezug auf die Anzahl einer speziellen Gruppe. Also beispielsweise 200 Verstorbene auf 1.000 oder 100.000 Einwohner ergibt eine Mortalitätsrate von 20% bzw. 0,2%.

mRNA-Impfstoff

mRNA ist die Abkürzung für messenger RNA, auch Boten-RNA genannt. Bei dem im Dezember 2020 durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ersten europaweit zugelassenen neuen Corona-Impfstoff handelt es sich um einen solchen genbasierten Impfstoff. Wie mRNA-Impfstoffe funktionieren, liest du in unserem Artikel zur Schutzimpfung gegen Covid-19.

Mutation

Mutationen sind spontane und dauerhaft verbleibende Veränderungen im Erbgut, die auch an nachfolgende Generationen weiter gegeben werden. Damit kann sich ein Erreger unter Umständen noch besser an seine Umwelt anpassen, sich leichter vermehren und leichter verbreiten. Beim Coronavirus SARS-CoV-2 sind die Omikron-Variante B.1.1.529 aus Südafrika, die Varianten B.1.1.7 aus England (Alpha Variante), B.1.351, auch 501Y.V2 oder Beta Variante genannt, aus Südafrika, P.1 (Gamma Variante) aus Brasilien und B.1.617 (Delta Variante) aus Indien vor allem wegen ihrer erhöhten Infektiosität und damit ihrer schnelleren Ausbreitungsgeschwindigkeit gefürchtet.

Die Omikron-Variante B.1.1.529 aus in Südafrika soll wegen vieler Mutationen (es sollen rund 80 sein, über 30 davon beim Spike-Protein) laut WHO besorgniserregend sein. Denn die vielen Mutationen machen das Coronavirus nicht nur ansteckender, sondern könnten auch die Wirkung der Impfstoffe einschränken.

Neuinfektionen

Die Anzahl der bestätigten Neuinfektionen pro Tag besagt, wie viele Menschen pro Tag sich aufgrund bestätigter Labortests neu mit dem Coronavirus infiziert haben.

Pandemie

Eine Pandemie ist eine örtlich unbegrenzte, sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Infektionskrankheit. Damit ist eine Pandemie wie die Covid-19-Pandemie eine weltweite Epidemie.

PCR-Test

PCR ist die Abkürzung für Polymerase Chain Reaction, auf deutsch bedeutet das Polymerase-Kettenreaktion. Polymerasen sind Enzyme, die Kopien der Erbsubstanz erstellen. Mit der PCR-Methode lässt sich im Labor also Genmaterial eines Virus vervielfältigen und damit sichtbar machen. Dieser genetische Fingerabdruck erlaubt eine genaue Identifizierung des Virus. Auch der Corona-PCR-Test wird von Laboren verwendet, um SARS-CoV-2 eindeutig nachzuweisen.

Übrigens: Der PCR-Test wird als medizinisches Untersuchungsverfahren aber nicht nur zur Abklärung von Infektionskrankheiten benutzt, sondern beispielsweise auch, um einen Vaterschaftsnachweis zu erstellen.

PoC-Test

PoC-Test ist die Abkürzung für Point of Care Testing (POCT). Das sind labordiagnostische Untersuchungen am Patienten, die nicht in einem Zentrallabor, sondern direkt am Krankenbett, in der Notfallambulanz, im Operationssaal, in der Praxis nieergelassener Ärzte, in Apotheken oder in Impfzentren durchgeführt werden. Im Fall des PoC-Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 wird durch geschultes Personal ein Nasen- oder Rachenabstrich gemacht. Die Auswertung erfolgt im Gegensatz zum PCR-Test dirket vor Ort und das Ergebnis liegt in etwa 30 Minuten vor. Seit 8. März 2021 hat jeder einen Anspruch auf mindestens einen PoC-Schnelltest pro Woche.

Post-Covid-Syndrom

Alle Symptome, die noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auftreten können, werden unter den Begriffen Post-Covid, Post-Covid-Syndrom oder Long Covid zusammengefasst. Welche Symptome das sein können liest du in unserem Coronavirus-Check unter Was ist das Post-Covid-Syndrom?

Prädisposition

Anfälligkeit für eine Krankheit.

Reproduktionswert (R-Wert)

Der Reproduktionswert, kurz R-Wert, bezeichnet die Ansteckungs-Rate. Er gibt an, wie viele Menschen von einer einzelnen kranken Person angesteckt werden. Beträgt beispielsweise der R-Wert 4 steckt ein Infizierter im Mittel vier andere Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 an. Jeder von diesen infiziert dann ebenfalls vier weitere Menschen usw. Der R-Wert wird vom Robert Koch-Institut aufgrund der vorliegenden Daten statistisch geschätzt.

RNA-Virus

Bei den meisten Viren ist die Erbinformation auf der RNA (Ribonukleinsäure) gespeichert. Auch Coronaviren sind RNA-Viren.

Rolling-Review-Verfahren

Beschleunigtes Prüfverfahren bei der Zulassung von Impfstoffen bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Dabei werden eingereichte Studiendaten fortlaufend überprüft, also einzelne Datenpakete bearbeitet noch bevor alle notwendigen Daten endgültig vorhanden sind.

SARS-CoV-2

SARS-CoV-2 ist die Abkürzung für Severe Acute Respiratory Syndrome-Coronavirus-2. Das bedeutet schweres akutes Atemwegssyndrom. Weitere Infos zum Coronavirus und der dadurch ausgelösten Erkrankung Covid-19 erhältst du in unserem Coronavirus-Check.

Schnelltest und Selbsttest

Bei Antigen-Schnelltests und Selbsttests liegt das Ergebnis schnell, das heißt nach 15-20 Minuten vor. Antigen-Schnelltests werden nur durch speziell dafür geschultes Personal durchgeführt. Ähnlich wie beim PCR-Test erfolgt ein Nasen- oder ein Rachenabstrich. Die Auswertung erfolgt nicht im Labor, sondern direkt vor Ort. Seit 8. März 2021 hat jeder Anspruch auf mindestens einen kostenlosen PoC-Schnelltest pro Woche. Durchgeführt werden die Antigen-Schnelltests in den Testzentren der Gesundheitsämter vor Ort oder von Apotheken und Ärzten. Auch in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen und bei vielen Arbeitgebern kann der Antigen-Schnelltest zum Einsatz kommen.

Selbsttests kann hingegen jeder selber zuhause machen. Der Test kann mit einem Nasenabstrich oder mit Speichel erfolgen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfAM) hat zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Qualität und Aussagekraft der Schnelltests überprüft und veröffentlicht.

Nach einem positiven Schnell- und Selbsttest solltest du unbedingt einen PCR-Test zur Bestätigung machen. Erkundige  dich bei positivem Selbsttest bei deinem Hausarzt oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter Tel. 116 117 über das weitere Vorgehen. Bis zum PCR-Bestätigungstest bleib bitte zuhause in Quarantäne.

Sequenzierung

Das Genom vom Coronavirus zu sequenzieren bedeutet, die gesamte Erbinformation, also das Erbgut von SARS-CoV-2, in seine Bestandteile zu zerlegen. Dazu wird im Labor die Reihenfolge bestimmter Bausteine (Sequenz) aufgeklärt. Da der Bauplan von SARS-CoV-2 bekannt ist, können mithilfe einer Sequenzierung Abweichungen, also Mutationen, in der Erbinformation des Coronavirus entdeckt werden.

Serokonversion

Die Serokonversion bezeichnet die Phase einer Infektion, in der spezifische Antikörper, hier die gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, erstmals durch Antikörper-Schnelltests nachweisbar sind. Die Serokonversion beschreibt ebenfalls den Antikörperklassenwechsel von frühen IgM-Antikörpern zu späten IgG-Antikörpern.

Sieben-Tage-Inzidenz

Die Sieben-Tage-Inzidenz, auch 7-Tage-Inzidenz geschrieben, bezeichnet die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner. In Deutschland gab es bundesweit eine Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohner. Stieg die Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner an, sollten im Rahmen der Bundes-Notbremse härtere Lockdown-Maßnahmen in Kraft treten. Künftig sollen aber statt der Sieben-Tage-Inzidenz andere Entscheidungsgrundlagen eine größere Rolle zur Beurteilung der Corona-Lage und damit verbundener Lockdown-Maßnahmen spielen. Zur Einschätzung, welche Maßnahmen ergriffen oder gelockert werden können, werden die Hospitalisierungsrate und damit verbunden die Auslastung der Intensivkapazitäten in den Kliniken betrachtet. Außerdem haben Experten und Entscheidungsträger auch immer den Reproduktionswert und die Verdopplungsrate im Blick.

Sieben-Tage-R

Dieser Reproduktionswert bildet das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er beispielsweise bei 0,92 heißt das, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 92 weitere Menschen anstecken. Liegt der Sieben-Tage-R für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Spike-Protein

SARS-CoV-2 nutzt das sogenannte Spike-Protein, um an seine Wirtszellen anzudocken. Das Protein bindet an den ACE2-Rezeptor auf der Oberfläche menschlicher Zellen. Das Coronavirus verschmilzt auf diese Weise mit der Zellmembran und kann sein Erbgut ins Zellinnere entlassen. Das Spike-Protein ist außerdem ein Erkennungsmerkmal für Antikörper. Sie können daran binden und das Coronavirus auf diese Weise als Ziel für Immunzellen markieren.

Social distancing

Die räumliche Distanzierung von deinen Mitmenschen durch Abstand halten (mindestens 1,5 Meter) kann dafür sorgen, dass ihr euch nicht mehr gegenseitig ansteckt. Das hilft die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Superspreader

Superspreader sind Menschen, die besonders viele Mitmenschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren. Bei einem Superspreading-Event stecken sich besonders viele Menschen auf Veranstaltungen oder Familienfesten mit dem Coronavirus an.

Totimpfstoff

Lies mehr zur Wirkungsweise von Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen.

Triage

Unter dem Begriff Triage wird die Priorisierung medizinischer Hilfeleistungen bei unzureichenden Ressourcen (zum Beispiel Intensivbetten, Beatmungsgeräte, Ärzte, Pflegepersonal) aufgrund einer unerwartet hohen Anzahl an Patienten zusammengefasst.

Tröpfcheninfektion

Bei der Tröpfcheninfektion erfolgt die Übertragung von Krankheitserregern wie dem Coronavirus SARS-CoV-2 über kleine Tröpfchen von Speichel oder Nasensekret, die beim Husten, Niesen, Sprechen oder auch Singen freigesetzt werden. Der Übertragungsweg erfolgt dabei direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute deiner Atemwege oder auch indirekt über deine Hände, mit denen du dir an Mund, Nase oder Augen fasst.

Vakzine

Medizinischer Fachbegriff für Impfstoffe. Lies mehr zu Corona-Impfstoffen.

Verdopplungsrate

Die Verdopplungsrate, Verdopplungszeit oder Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus SARS-CoV-2 gibt an, wie schnell sich die Anzahl der Neuinfektionen verdoppelt. Das wiederum erlaubt eine Aussage darüber, ob sich die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt oder beschleunigt.

Je höher die Verdopplungszeit, desto langsamer verbreitet sich das Coronavirus.

Virologe

Virologen sind Experten für Viren. Sie untersuchen Aussehen und Eigenschaften von Viren wie SARS-CoV-2 sowie die Bedingungen für eine  Virusinfektion. Also auf welche Weise sich Viren vermehren und wie Erkrankungen mit ihnen behandelt und vermieden werden können.

Virulenz

Die Virulenz eines Erregers beschreibt, wie aggressiv und krankmachend er ist. Wenn ein Erreger besonders leicht in Zellen eindringen kann, sich besonders schnell vermehrt und dabei das von der Infektion betroffene Gewebe für längere Zeit zerstört, ist er besonders virulent.

Viruslast

Die Viruslast gibt an, wie sich die Virusmenge in deinem Körper durch die Infektion verändert.

VITT

VITT ist die Abkürzung für Vaccine-induced Immune Thrombotic Thrombocytopenia., zu deutsch Impfstoff-indizierte Thrombozytopenie. Dieses neue Krankheitsbild trat in seltenen Fällen nach einer Impfung mit einem Vektor-Impfstoff auf. Hierbei kommt es zu Thrombosen in Gehirn, Bauchvenen oder Arterien in Verbindung mit einem Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie).

Zoonose

Eine Zoonose ist das Überspringen eines Krankheitserregers von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier.

Wissenschaftler vermuten, dass SARS-CoV-2 von einem Fledermausvirus abstammt und über einen Zwischenwirt, also ein weiteres damit infiziertes Lebewesen, auf den Menschen übergegangen ist. Lies mehr dazu unter Woher kommt das Coronavirus SARS-CoV-2?

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Diagnosekürzel

U99.0

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht U99.0 für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf SARS-CoV-2
Unter U00 bis U99 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Schlüsselnummern für besondere Zwecke zusammengefasst. Sie sollen ein schnelles Reagieren auf aktuelle Anforderungen ermöglichen und dürfen nur zusätzlich belegt werden, um einen anderenorts klassifizierten Zustand besonders zu kennzeichnen. Unter U99 werden nicht belegte und belegte Schlüsselnummern aufgeführt. U99.0 steht für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf SARS-CoV-2.

U99.0: Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf SARS-CoV-2

SARS-CoV-2 ist das neuartige Coronavirus, was die schwere Atemwegserkrankung Covid-19 auslösen kann. 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und zu Covid-19 

Das Diagnosekürzel U99.0! beschreibt einen Versorgungsanlass, bei dem eine Infektion mit SARS-CoV-2 abgeklärt wird. Spezielle Verfahren sind hierbei labordiagnostische Verfahren zum Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2.

Das Ausrufezeichen hinter U99.0 bedeutet in der deutschen Fassung der ICD-10 Klassifikation (ICD-10-GM), dass dieser Verschlüsselungskode nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit dem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachenden Krankheit oder eines Symptoms verwendet werden soll.

Zum Nachweis des durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragenen Coronavirus SARS-CoV-2 kann ein Coronavirus-Test mittels Rachenabstrich durchgeführt werden. Ein Test auf SARSCoV-2, der durchgeführt wurde, obwohl kein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus vorlag und der negativ ausfiel, kann mit U99.0 kodiert werden. In diesem Fall muss das Diagnosekürzel Z11 für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten hinzugefügt werden. Das ist nötig, um diesen Fall abzugrenzen von der Kodierung U07.2 für Covid-19, Virus nicht nachgewiesen. Weitere Infos zu ICD-10 U07.2

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Gesundheitstipps

Handhygiene in Infektionszeiten

Zum Schutz vor dem Coronavirus ist eine gründliche Handhygiene wichtig
Nicht nur in Zeiten der Covid-19-Pandemie ist eine gründliche Handhygiene wichtig. Dabei gilt: Hände gut und flächendeckend, auch zwischen den Fingern, einseifen und 20 bis 30 Sekunden gründliches waschen. Sorgfältig abspülen, gut abtrocknen und zum Schutz vor Austrocknung eine reichhaltige Handcreme auftragen.

Handhygiene in Corona-Zeiten

Häufiges Händewaschen bietet neben zwei Metern Abstand zu anderen Personen den besten Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 und der dadurch ausgelösten Erkrankung Covid-19. In unserem Corona-Check erfährst du mehr über die Corona-Epidemie, empfohlene Schutzmaßnahmen und was positive und negative Corona-Test-Ergebnisse bedeuten.

Eine konsequente Handhygiene kann jedoch nicht nur vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 schützen, sondern auch vor anderen Krankheitserregern, die von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion übertragen werden können. Übertragungswege von krank machenden Keimen und wie eine effektive Handdesinfektion gegen Corona- und Influenza-Viren schützen kann, erfährst du im E-Learning Kurs Basishygiene in Zeiten von Corona.

Hände nur waschen oder auch desinfizieren?

Für den privaten Gebrauch reicht in den meisten Fällen ein gründliches Händewaschen aus. Eine Händedesinfektion kann bei erhöhtem Infektionsrisiko durchaus sinnvoll sein. Und auch wenn unterwegs kein fließendes Wasser zum Händewaschen zur Verfügung steht, ist die Händedesinfektion eine gute Alternative.

Wenn du eine Händedesinfektion als zusätzliche Maßnahme zur Vorbeugung der Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 durchführen möchtest, solltest du darauf achten, dass die Desinfektionsmittel auch ausreichend wirksam sind. Steht auf der Verpackung, dass das Mittel 99% aller Bakterien tötet, reicht das nicht. Soll das Desinfektionsmittel gegen Viren wirken, muss es einer der folgenden drei Kategorien angehören. Bei diesen Wirksamkeits-Kategorien geht es immer darum, wie viruzid die Desinfektionsmittel sind, also wie tödlich gegen Viren mit (behüllt) oder ohne Hülle (unbehüllt):

  • Viruzid sind Desinfektionswirkstoffe, die wirksam gegen behüllte und unbehüllte Viren sind.
  • Begrenzt viruzid PLUS Desinfektionsmittel inaktivieren (= machen unwirksam) behüllte Viren sowie die unbehüllten Magen-Darm-Erreger Adeno-, Rota- und Noroviren. Wann zur Rotaviren-Impfung? Lies mehr zu Symptomen und Therapie des Norovirus.
  • Begrenzt viruzid bedeutet, dass das Desinfektionsmittel wirksam gegen das Coronavirus und andere behüllte Viren ist. Zu den behüllten Viren gehören zum Beispiel das Influenzavirus, das Ebola-Virus, das Mumps-Virus und das Masern-Virus. Sie alle sind durch Desinfektionsmittel einfacher zu inaktivieren als unbehüllte Viren, da die Hülle die Erreger empfindlicher und angreifbarer macht. Daher sind zur Händedesinfektion Ethanol-basierte Mittel mit einem Gehalt ab 62 Prozent Ethanol wirksam. Auch Alkohol-basierte Händedesinfektionsmittel auf Propanol-Basis mit der Bezeichnung „begrenzt viruzid“ sollen gegen das Coronavirus SARS-Cov-2 wirksam sein.

Um sicher zu wirken muss bei allen Handdesinfektionsmitteln die gesamte Oberfläche der Hand ausreichend benetzt werden. Hierfür werden mindestens 3 ml Desinfektionsmittel benötigt. Danach solltest du die Hände an der Luft trocknen lassen.

Bitte beachte: Gegen Viren wirksame Desinfektionsmittel sind in Apotheken erhältlich und NICHT in Drogerien und Supermärkten. Und du solltest auf keinen Fall versuchen, Desinfektionsmittel selbst herzustellen!

Richtig Hände waschen in 5 Schritten

Bei der Handhygiene in Infektionszeiten wie der Corona-Epidemie ist nicht nur Gründlichkeit gefragt:

  1. Hände nass machen: Halte deine Hände komplett unter fließendes Wasser. Die Temperatur wählst du so wie es angenehm für dich ist. Die Wassertemperatur beeinflusst die Keimzahl auf deinen Händen nicht.
  2. Vollständig einseifen und Zeit lassen: Benutze ausreichend Seife und verteile sie gründlich auf den gesamten Händen. Zunächst die Handinnenflächen und den Handrücken mir kreisenden Bewegungen bearbeiten. Zur Reinigung der Fingerzwischenräume die Finger dabei ineinanderflechten und mit leichtem Druck aneinander reiben und  von unten nach oben ziehen. Fingerspitzen, Fingernägel und Daumen nicht vergessen. Lass dir bei der Reinigung deiner Hände Zeit: 20 bis 30 Sekunden gründliches Händewaschen werden in Corona- und anderen Infektionszeiten empfohlen. In öffentlichen Toiletten solltest du, wenn möglich, Flüssigseife statt Seifenstücke benutzen – das ist hygienischer.
  3. Gründlich abspülen: Spüle die Hände unter klarem, fließendem Wasser gründlich ab und achte darauf, dass keine Seifenreste auf der Haut verbleiben.
  4. Sorgfältig abtrocknen: Trockne dir die Hände mit einem sauberen Tuch gründlich ab. Es sollte kein Bereich mehr feucht sein. Wichtig für zu Hause ist es auch, Handtücher regelmäßig zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen.
  5. Wenn du dir in öffentlichen Waschräumen die Hände wäschst, schließe den Wasserhahn am besten mit dem Ellbogen und benutze Einmalhandtücher statt Lufttrockner.

Handpflege nach ständigem Waschen

Häufiges Hände waschen in Zeiten der Corona-Pandemie (eine Pandemie ist eine sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Krankheit) bedeutet Schutz vor Viren, aber Stress für deine Haut. Denn der natürliche Fettfilm auf deinen Händen trägt sich durch die verstärkten Corona-Handhygienemaßnahmen langsam aber sicher ab. Die Kälte draußen, die trockene Heizungsluft drinnen, Seifenzusätze wie Sulfate und der in Desinfektionsmitteln enthaltene Alkohol entziehen deiner Haut zusätzlich Feuchtigkeit. Die Folge: trockene, schuppige und faltige Haut, eventuell auch mit Rötung, Juckreiz und Brennen.

Was also tun gegen die gestörte Fett- und Feuchtigkeitsregulation in Zeiten von Corona und anderen Infektionskrankheiten? Noch mehr eincremen allein recht deiner Haut nicht aus, weil nach dem nächsten Händewaschen der pflegende Effekt gleich wieder verschwunden ist. Reine Feuchtigkeitscremes, also Handpflegeprodukte mit hohem Wasseranteil, können trockene Haut sogar noch verstärken. Denn durch die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen kann deine Haut das zugeführte Wasser in der Regel nicht speichern. Da ihre Barrierefunktion zusätzlich durch das ständige Waschen geschwächt ist, verliert die trockene Haut noch mehr Feuchtigkeit. Bei Minusgraden draußen kann das in der Handcreme enthaltene Wasser sogar gefrieren und zu Frostschäden auf deiner Haut führen.

Warum haben Männer oft weniger Probleme mit trockenen Händen?

Männerhaut ist dicker und damit in der Regel robuster. Außerdem sind die Talgdrüsen der Männerhaut durch den höheren Testosteronspiegel aktiver. Jede Talgdrüse in der Haut produziert Talg. Das ist ein dünner, schützender Fettfilm, der Haut und Haare überzieht. Talg verhindert das Austrocknen und bietet Schutz vor Krankheitserregern und Chemikalien. Die Talgproduktion unserer Haut wird hormonell gesteuert. Dabei kurbelt Testosteron, das männliche Geschlechtshormon, die Talgproduktion an. Aber auch Progesteron, das bei der Bildung von weiblichen und männlichen Geschlechtshormonen eine Rolle spielt, kann die Talgproduktion steigern.

Pflegtipps bei Hautstress durch Corona

  • Achte auf die Wassertemperatur: Heißes Wasser und Seife weichen die äußere Schutzhülle deiner Haut auf und schaden dem Säureschutzmantel deiner Haut. Wasche deine Hände nur mit lauwarmem Wasser und milden, pH-neutralen Seifen.
  • Hautfreundliche Seifen sind mit „pH-hautneutral“ oder „pH 5,5“ gekennzeichnet.
  • Hände immer gut abtrocknen und Fingerzwischenräume nicht vergessen. Denn Handcreme lässt sich nur auf trockener Haut lückenlos verteilen.
  • Wer zu trockenen Händen neigt, sollte nach jedem Händewaschen unbedingt Handcreme verwenden. Dabei gilt: nicht sparen, sondern ruhig mal etwas dicker auftragen und länger einziehen lassen.
  • Eine reichhaltige Handcreme mit Wirkstoffen wie Urea (ein Harnstoff, der die Feuchtigkeit in der Haut speichert) und rückfettenden Wirkstoffen wie Jojobaöl, Arganöl oder Sheabutter oder beruhigenden Wirkstoffen wie Panthenol und Kamille schützt nach dem Waschen vor dem Austrocknen.
  • Mineralöle als Cremezusätze (verstecken sich hinter Bezeichnungen wie Paraffinum liquidum, Paraffin, Microcristallina Wax Ceresin, Cera Microcristallina, Mineral Oil, Ozokerite oder Petrolatum) sorgen zwar dafür, dass deine Haut versiegelt wird und Feuchtigkeit speichert. Doch diese Feuchtigkeit kann unter der angegriffenen Haut häufig nicht zirkulieren. Die Folge: Wäscht du die Cremeschicht wieder ab, fühlen sich deine Hände noch trockener an als zuvor.
  • Beim Cremen kommt es auf die Technik an: Handcreme sollte immer gut einmassiert werden. Und das geht so: Creme in kreisenden Bewegungen Handrücken gegen Handrücken (Außenflächen der Hand) verteilen. Danach die Finger einzeln und von oben nach unten bearbeiten, etwa so, als wolltest du einen Fingerhandschuh überstreifen. Fingerzwischenräume, Fingernägel und Nagelhaut nicht vergessen und abschließend Handteller (Innenfläche der Hand) versorgen.

Handpflege selber herstellen

Erste Hilfe bei trockenen Händen kann ein selbstgemachtes Ölbad bieten.  Dazu mischst du einen Teil warmes Wasser mit dem gleichen Anteil Oliven-, Mandel- oder Jojobaöl. Weiche deine Hände für etwa zehn bis 20 Minuten darin ein, trockne sie sanft ab und reibe sie danach mit einer reichhaltigen Creme ein. Wenn du über Nacht Baumwollhandschuhe (gibt es in der Apotheke) anziehst, wirkt die Handpflege besonders gut.

Damit abgestorbene Hautschuppen entfernt werden, freuen sich deine Hände auch über ein sanftes Peeling. Fertige Produkte gibt es in Apotheken und Drogerien. Du kannst dein Handpeeling aber auch ganz einfach selbst machen. Für die süße Variante 4 EL Zucker und 2 EL Honig mischen, für die salzige Variante 5 EL Meersalz mit 4 EL Olivenöl. Peeling eine Minute sanft einreiben und etwa zehn Minuten einwirken lassen. Danach mit lauwarmen Wasser abwaschen und Hände mit Pflegecreme eincremen.

Um den gewonnenen Pflegeeffekt bei der Hausarbeit nicht sofort wieder zu verlieren, solltest du beim Abwaschen, Boden wischen und Fenster putzen immer Gummihandschuhe tragen. So vermeidest du, dass deine Nägel und die oberste Hautschicht aufquellen und der Säureschutzmantel deiner Haut durch die in Putzmitteln enthaltenen Chemikalien verloren geht.

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Impfungen

Corona-Impfung

3-D-Aufnahme des Coronavirus SARS-CoV-2, ein behülltes RNA-Virus
Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 sind unterschiedlich zusammengesetzt und beruhen auf verschiedenen Wirkmechanismen.

Covid-19 Schutzimpfung

Über eingetroffene Impfstofflieferungen und den aktuellen Stand des Impfens in Deutschland informiert die Bundesregierung auf ihrem Impf-Dashboard.

Welche Impfstoffe in deinem Reiseland als Impfschutz akzeptiert werden, kannst du im Vaccine Tracker herausfinden.

Erfahre in unserem Artikel 15 Fragen zu SARS-Cov-2 und Covid-19 mehr über das Coronavirus, seine Symptome, Ansteckungswege und Mutationen.

Im Zusammenhang mit der Impfkampagne und Impfstoffen gegen Covid-19 fallen in den Medien auch immer wieder die Begriffe Herdenimmunität und Riegelungsimpfung. Welche Vorteile die Herdenimmunität beim Ausbruch einer Pandemie bieten kann.

Corona-Impfstoffe und ihre Wirkungsweise

Dein Immunsystem soll durch eine Impfung lernen, neue Erreger zu erkennen und unschädlich zu machen. Bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen setzten und setzen Forscherteams weltweit auf unterschiedliche Wirkprinzipien. Was bei einer Impfung generell in deinem Körper passiert, liest du in unserem Artikel Wichtige Infos zur Impfung.

Auf welchem Wirkprinzip auch immer Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 aufbauen: Ein Corona-Impfstoff kann, wie alle anderen Impfungen auch, nur die Gesunden vorbeugend schützen. Bereits an Covid-19 Erkrankte können damit nicht geheilt werden.

Offene Fragen zum Impfschutz

Ob in Zukunft wie beim Grippe-Impfstoff eine jährliche Anpassung der Corona-Impfstoffe nötig sein wird, darüber gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Angaben.

Klärungsbedarf besteht auch bei der Frage, ob vorhandene Impfstoffe gegen Covid-19 bei noch kommenden Mutationen des Coronavirus vollständig wirksam sind. Speziell die mRNA-Impfstoffe sollen nach Herstellerangaben ein breites Wirkungsspektrum gegen derzeit bekannte Mutationen haben und sich theoretisch auch schnell an neue Virusvarianten anpassen lassen.

Vektor-Impfstoffe benutzen Transportviren

Bei Vektor-Impfstoffen wird ein sogenannter viraler Vektor benutzt. Ein viraler Vektor ist ein bekanntes harmloses Virus (Impfvirus), das sich im Menschen vermehren kann, ohne eine Erkrankung auszulösen. Soll das Impfvirus als viraler Vektor dienen, wird es gentechnisch mit dem Bauplan für bestimmte Virenproteine ausgestattet und als Transporter genutzt.

Im Falle von SARS-CoV-2 benutzten Forscher eine abgeschwächte Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen und vom Menschen sowie den genetischen Bauplan der „Stacheln“ des Coronavirus. Diese sogenannten Spikes braucht SARS-CoV-2 um an Zellen anzudocken und infizieren zu können. Der genetische Bausplan für die Spikes ist die Boten-RNA. Sie wird in die unschädlichen Impfviren eingebaut. Die präparierten Viren sind dann der Impfstoff. Wird er in deinen Muskel gespritzt, infizieren die Viren die Muskelzellen und bringen sie dazu, die Bausteine für die Corona-Spikes zu produzieren. Diese Bausteine sind Eiweißmoleküle. Deinem Immunsystem wird auf diese Weise eine Covid-19-Infektion vorgetäuscht. Das wiederum regt dein Immunsystem dazu an, durch die körpereigene Abwehr einen Immunschutz aufzubauen. Und der soll zukünftig bei Kontakt mit dem echten Virus (SARS-CoV-2) helfen.

Das Trägervirus beim Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson ist ein unschädlich gemachtes menschliches Schnupfenvirus. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins (Spike-Protein), mit dem der Erreger SARS-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Wirst du mit diesem Vektor-Impfstoff geimpft, bilden deine Körperzellen mithilfe der transportierten Bauanleitung das Spike-Protein und dein Körper entwickelt eine Immunantwort.

Subunit-Impfstoffe sind Totimpfstoffe

Subunit-Impfstoffe, auch Subunitvakzine oder Untereinheitenimpfstoffe genannt, sind sogenannte Totimpfstoffe. Sie enthalten keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger, sondern abgetötete Krankheitserreger, Bestandteile der Krankheitserreger wie Virusproteine oder Bestandteile der Gifte von Krankheitserregern. Totimpfstoffe verleihen in der Regel nicht sofort nach der ersten Impfdosis einen ausreichenden Abwehrschutz. Impfungen mit Totimpfstoffen werden daher als sogenannte Teilimpfungen durchgeführt und müssen mehrfach wiederholt werden. Was sind Lebendimpfstoffe und was sind Totimpfstoffe?

Genbasierte Impfstoffe verwenden das Viren-Erbgut

Grundlage von genbasierten Impfstoffen sind Teilstücke des Erbguts von Bakterien oder Viren. Sie enthalten den Bauplan für sogenannte Antigene, also Erregermerkmale, die dein Immunsystem aktivieren. Anstatt dieses Erbgut erst in andere Zellen (z.B. Bakterien) einzuschleusen, die dann die Antigene für die Impfstoffe bilden, kann das Impfstoff-Erbgut auch direkt in die Zellen des Menschen eingeschleust werden. Dann können, vereinfacht gesagt, deine Zellen den Impfstoff selbst herstellen.

Um Körperzellen dazu anzuregen, Wirkstoffe zur Abwehr des Coronavirus zu erzeugen, setzen Forscher auf die sogenannte Boten-RNA, kurz mRNA (messenger RNA). RNA steht für Ribonukleinsäure, die in der Zelle genetische Informationen für den Aufbau von Proteinen umsetzt. Nach der Injektion des genbasierten Corona-Impfstoffes, der ausgewählte Gene des Virus in Form von mRNA enthält, lesen deine Zellen die Information aus und bauen Viruseiweiße nach. Dein Immunsystem erkennt diese als Fremdstoffe und leitet die Immunreaktion ein, indem es Antikörper bildet.

Proteinbasierte Impfstoffe enthalten künstlich hergestellte Teile des Spike-Proteins

Protein-Impfstoffe wie der des US-Pharmaunternehmens Novavax enthalten gentechnisch hergestellte Teile des Spike-Proteins, eines Eiweißes auf der Oberfläche von Sars-CoV-2. Im Unterschied zu den mRNA-Impfstoffen und den Vektorimpfstoffen, die den genetischen Bauplan für das Spike-Protein liefern, das in deinem Körper in einem zweiten Schritt entsteht, werden bei Proteinimpfstoffen bereits fertige Teile des Spike-Proteins verimpft. Dein Körper erkennt in beiden Fällen, dass es sich um fremde Proteine handelt und dein Immunsystem reagiert. Um diese Immunreaktion hervorzurufen, benutzt Nu­va­xo­vid einen Wirkverstärker namens Matrix M, der kleine Nanopartikel bildet.

Wann ist nach der Corona-Impfung ein vollständiger Impfschutz erreicht?

Bei vier der derzeit fünf in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen sind zur Grundimmunisierung zwei Wirkstoffgaben notwendig. Bei den mRNA-Impfstoffen sollte laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) die zweite Impfung drei (beim Präparat von Moderna vier) bis sechs Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. Beim proteinbasierten Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Novavax ist ein Abstand von mindestens drei Wochen zwischen erster und zweiter Impfung nötig.

Bei dem schwedisch-britischen Präparat von AstraZenecca sollte die zweite Impfung neun bis zwölf Wochen nach der ersten verabreicht werden. Bei einer Kombination aus Vektor-Impfstoff und mRNA-Impfstoff empfiehlt die STIKO einen Abstand ab vier Wochen.

Hinzu kommen bei allen fünf Impfstoffen gegen Covid-19 noch einmal 14 Tage, bis nach der letzten Dosis der vollständige Impfschutz erreicht ist.

Die aktuelle Datenlage der Virologie deutet darauf hin, dass ein Impfschutz gegen das Coronavirus erst nach der dritten Dosis des Impfstoffes gegeben ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher wegen der Omikron-Variante des Coronavirus Auffrischimpfungen (Booster) für Erwachsene ab 18 Jahren mit RNA-Impfstoffen sowie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer nach mindestens drei Monaten.

Da auch der Impfschutz der Booster-Impfung nach einiger Zeit abnimmt, empfiehlt die STIKO seit dem 3.2.2022 eine 2. Boosterimpfung für gesundheitlich gefährdete Gruppen und Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Zu gesundheitlich gefährdeten Gruppen gehören Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren. Sie haben das höchste Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf nach einer Infektion. Durch die 2. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens 3 Monate nach der ersten Booster-Impfung soll der Schutz verbessert und schwere Erkrankungen verhindert werden. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens 6 Monate nach der ersten Boosterimpfung erhalten.

Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen: Impfzeiträume und Impfstoffe

Was passiert, wenn du unter 60 Jahre alt bist, die Erstimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca erhalten hast und deine Zweitimpfung noch aussteht? In diesem Fall kannst du dich auf eigenes Risiko und nach ärztlicher Beratung mit demselben Vektor-Impfstoff in den Praxen der niedergelassenen Hausärzte impfen lassen. Derzeit gibt es noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Impfungen mit verschiedenen Mitteln. Bis entsprechende Daten vorliegen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) unabhängig vom Alter als zweite Impfdosis einen mRNA-Impfstoff. Der Abstand zwischen erster und zweiter Impfdosis sollte bei den zwei verschiedenen Impfstoffen mindestens vier Wochen betragen.

Boosterimpfungen

Die Corona Auffrischungsimpfung, auch als Booster-Impfung bezeichnet, kommt laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) deutschlandweit derzeit für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der letzten Impfdosis der Grundimmunisierung infrage. Alle Erwachsenen ab 18 Jahren sollen die Boosterimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.

Für eine Booster-Impfung muss die vollständige Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung gegen Covid-19 mindestens drei Monate zurückliegen. Im Fall vom Johnson & Johnson-Präparat empfiehlt die STIKO zusätzlich zur einmaligen Grundimmunisierungsimpfung eine zusätzliche mRNA-Impfdosis ab 4 Wochen später.

Die STIKO rät, für die Booster-Impfung von Erwachsenen ab 18 Jahren ein mRNA-Vakzin zu verwenden und zwar unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor gespritzt wurde. Allein für Menschen unter 30 Jahren empfiehlt die STIKO die Auffrischungsimpfung mit dem BioNTech-Vakzin. Weil ein leicht erhöhtes Risiko bestünde, dass nach einer Impfung mit Moderna eine äußerst seltene Nebenwirkung auftreten könne: eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung. Auch Schwangere sollten sich nur mit BioNTech boostern lassen. Für alle anderen Personen, die 30 Jahre und älter sind, sollen beide mRNA-Impfstoffe gleichermaßen gut geeignet sein. 

Da aktuelle Daten zeigen, dass der erhaltene Schutz durch die erste Booster-Impfung gegen Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus innerhalb weniger Monate abnimmt, empfiehlt die STIKO seit dem 3.2.2022 eine 2. Booster-Impfung für besonders gesundheitlich gefährdete Gruppen sowie für Personen, die in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen tätig sind. Die 2. Auffrischungsimpfung soll bei Menschen ab 70 Jahren, Bewohnern und Betreuten in Einrichtungen der Pflege sowie Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren frühestens 3 Monate nach der 1. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Bei Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten stattfinden.

Allen Menschen, die nach ihrer 1. Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird derzeit keine weitere Auffrischimpfung empfohlen (Stand: 23.2.2022).

EU-Impfzertifikate sind nicht unbegrenzt gültig

Die digitalen EU-Impfzertifikate ohne Booster (Auffrischungsimpfung) sind künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Diese Neu-Regelung trat am 1. Februar 2022 in Kraft.

Geimpft und trotzdem ansteckend?

Geimpfte haben eine ähnlich hohe Viruslast wie Ungeimpfte, die allerdings schneller wieder abnimmt. Geimpfte sind daher für andere nicht ganz so ansteckend, aber sie können ansteckend sein.

Kann die Corona-Impfung krank machen?

Viele Menschen sorgen sich, dass sie eine Impfung gegen Covid-19 krank machen könnte. Sie befürchten, dass sie sich durch die Impfung mit SARS-CoV-2 infizieren. Für die in der Eu zugelassenen mRNA-Impfstoffe ist das sehr unwahrscheinlich. Denn das Wirkprinzip dieser Impfstoffe beruht darauf, dass kein Virusbestandteil mit der Impfung in deinen Körper gelangt. Deine Zellen werden stattdessen durch den Impfstoff beauftragt, die Oberflächenproteine (Spikes) des Coronavirus selbst zu bilden. Diese selbst hergestellten Spikes erkennt dein Immunsystem als Fremdstoffe und leitet die Bildung von Antikörpern ein.

Die einzige Gefahr sich durch diese Art der Corona-Impfung mit SARS-CoV-2 zu infizieren besteht darin, dass du dich vor der Impfung beim Kontakt mit anderen Menschen mit dem Coronavirus ansteckst. Und das vermeidest du am besten, indem du die AHA-Regeln und die geltende Maskenpflicht sowie Kontaktbeschränkungen einhältst.

Wofür steht AHA? Die Bedeutung dieser Abkürzung und anderer Fachbegriffe im Zusammenhang mit Corona liest du in unserem Corona-ABC.

Gegen Covid-19 geimpft und trotzdem infiziert?

Laut Bundesgesundheitsministerium kann es „auch trotz Covid-19-Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung kommen, da die Impfung keinen 100%igen Schutz bietet. Jeder, der sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hat (der Nachweis erfolgt über einen PCR -Test), sollte sich in Quarantäne begeben – das gilt unabhängig vom Impfstatus.“

Mit der Zeit lässt auch der Impfschutz nach. Wie lange der Effekt anhält, hängt von Faktoren wie der Art der Impfung, Immunreaktion und Lebensalter ab. Studien-Daten aus Großbritannien und Israel zeigen, dass der Impfschutz bei Älteren und Vorerkrankten stärker abnimmt. Eine britische Studie hat ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit trotz Covid-19-Impfung zu erkranken, größer wird, je länger die Immunisierung zurückliegt.

Nebenwirkungen der Corona-Impfung

Mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfung sind die auch bei anderen Impfungen auftretenden Impfreaktionen wie Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle der Impfspritze.

Als Zeichen einer Auseinandersetzung deines Immunsystems mit dem verabreichten Impfstoff kann es bei der Corona-Impfung wie auch bei allen anderen Impfungen zu Allgemeinsyptomen wie Kopfschmerzen, Fieber bis 39,5°C, Unruhe, Übelkeit und Müdigkeit kommen

Die bisher gemeldeten Impfreaktionen für die in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe sind:

Auch folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden für Einzelfälle gemeldet:

  • Gesichtslähmungen
  • Gesichtsschwellungen
  • Sinusvenen-Thrombosen (Blutgerinnsel in solchen Gefäßen des Gehirns, die das Blut vom Gehirn zurück zum Herzen leiten)
  • Thrombozytopenie (Blutplättchenmangel, der zu Blutungen führt)
  • Blutbildstörungen
  • zerebravaskuläre (die Gefäße des Gehirns betreffende) Ereignisse
  • Hirnblutungen
  • Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
  • Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels)
  • Schlaganfälle
  • Erblindung.

Corona-Impfstoff-Zulassungen

Der weltweit erste Corona-Impfstoff Sputnik V wurde bereits am 11.8.2020 in Russland zugelassen. Auch Massenimpfungen mit diesem Vektor-Impfstoff laufen seit der ersten Dezemberwoche 2020. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit Sputnik V.  Ob überhaupt und wann dieser Vektor-Impfstoff für die EU zugelassen wird, ist noch offen. Im Gegensatz zu dem bereits zugelassenen und in seiner Wirksamkeit und seinen möglichen Nebenwirkungen immer wieder ins Zentrum der Berichterstattung geratenen schwedisch-britischen Präparat von AstraZeneca kommen bei Sputnik V zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und die zweite Dosis zum Einsatz. Mögliche Immunantworten gegen die Vektoren und demzufolge ein Wirksamkeitsverlust sollen auf diese Weise verhindert werden. Wie ein Vektor-Impfstoff funktioniert

Corona-Impfkampagne in Deutschland

In Deutschland begannen die ersten Impfungen gegen Covid-19 nach Weihnachten 2020. Die EU-Freigabe des dafür notwendigen genbasierten Impfstoffes von BioNTech/Pfizer erfolgte am 21.12.2020 ohne Notfallzulassung und nach gründlicher Überprüfung über ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Am 06.01.2021 erfolgte die EU-Zulassung eines weiteren mRNA-Impfstoffes (von Moderna). Am 29.1.2021 fand die EU-Zulassung für den dritten Impfstoff statt, einem schwedisch-britischen Vektor-Impfstoff (von AstraZeneca). Auch der vierte, am 11.3.2021 für die EU zugelassene Corona-Impfstoff des US-amerikanischen Unternehmens Johnson & Johnson ist ein Vektor-Impfstoff. Dieser benötigt allerdings nur eine Impfdosis.

Der Corona-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren von BioNTech/Pfizer erhielt im Mai 2021 die EU-Zulassung. Ende Juli 2021 folgte die Zulassung des Impfstoffes Spikevax von Moderna für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Seit November 2021 empfiehlt die STIKO den Impfstoff von Moderna allerdings nur noch für Menschen ab 30 Jahren. Grund: das Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sei bei dem Präparat dieses Herstellers für jüngeren Menschen höher als beim mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer.

Am 25.11.2021 gab die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren. Die Corona-Impfung für Kinder enthält ein Drittel einer Erwachsenen-Dosis und wird zweimal im Abstand von drei Wochen in den Oberarm verimpft. Die Corona-Impfung für Kinder ab 5 Jahren kann ab dem 13. Dezember 2021 bei Kinderärzten durchgeführt werden.

Am 10. Dezember 2021 wurde eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Ab 15. März 2022 befristet bis Jahresende müssen Beschäftigte in Kliniken und Krankenhäusern, Tageskliniken, Reha-Einrichtungen, Dialysezentren, Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegediensten nachweisen, dass sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Auch selbstständige Hebammen, Geburtshäuser, Arztpraxen und anderen Praxen wie etwa Physiotherapiepraxen sowie Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Rettungsdienste und medizinische Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen unterliegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Diese Maßnahme gilt für sämtliche Mitarbeiter. Also nicht nur für die, die aktiv mit den Menschen innerhalb der Einrichtungen arbeiten, sondern auch für die Beschäftigten einer Reinigungsfirma, die in einer Tagesklinik putzen, für Fahrdienste und für Assistenten. Alternativ zum nachzuweisenden Impfschutz gilt auch ein Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest, falls jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann.

Am 20.12.2021 erhielt der erste proteinbasierte Impfstoff gegen Covid-19 eine EU-Zulassung. Das Präparat Nu­va­xo­vid des US-Pharmaunternehmens No­va­vax ist für Erwachsene ab 18 Jahren geeignet. Um einen vollständigen Impfschutz zu erhalten müssen zwei Dosen in einem Abstand von mindestens drei Wochen gespritzt werden. Als Nebenwirkungen in den Studien traten auf: Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Empfindlichkeit und Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit und Unwohlsein. Auch Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen traten auf. Vergrößerte Lymphknoten, Bluthochdruck, Hautausschlag, Hautrötung, Juckreiz an der Injektionsstelle und juckender Hautausschlag waren seltene Nebenwirkungen von Nuvaxovid.

Am 21.2.2022 empfahl die STIKO für die Verabreichung der Covid-Impfung die Methodes des Aspirierens. Diese Spritz-Technik soll verhindern, dass Impfstoff in Blutgefäße gerät. Bei der Aspiration wird vor der Injektion des Impfstoffs mit dem Spritzenkolben kurz angesaugt, um zu sehen, ob versehentlich ein Blutgefäß getroffen wurde und sich dann Blut in der Nadel befindet. Bei anderen Impfungen wird diese Technik schon seit Jahren nicht mehr empfohlen. Doch bei den Covid-19-Impfstoffen ist das nun anders. Versehentliche Injektionen in eine Ader seien zwar selten, doch laut STIKO „sinnvoll zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit“.

Nutzen und Risikobewertung der Corona-Impfung

Aufgrund der in wenigen Fällen länderübergreifend aufgetretenen schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Hirnthrombosen, Blutplättchenmangel, Hirnblutungen, Hautblutungen hatte das Paul-Ehrlich-Institut Mitte März 2021 einen vorläufigen Impfstopp für den schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca empfohlen, der in Deutschland aber aufgrund des größeren Nutzens im Vergleich zu der möglichen gesundheitlichen Gefährdung bald wieder aufgehoben wurde. Dennoch lautete Anfang April 2021 die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), den schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca nur noch an Patienten über 60 Jahre zu verabreichen. Denn die schweren Nebenwirkungen traten bisher hauptsächlich bei jüngeren Menschen auf, insbesondere bei Frauen. Nach ärztlicher Aufklärung und auf eigene Risikoentscheidung konnten und können sich auch jetzt noch Menschen, die jünger als 60 Jahre sind, mit dem schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen.

Aufgrund von in Einzelfällen aufgetretenen schweren Nebenwirkungen (Gehirn-Thrombosen) verzögerte sich auch der Impfstart des vierten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffs des US-amerikanischen Unternehmens Johnson & Johnson immer wieder. Nun jedoch kann der Impfstoff nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoentscheidung auch Menschen verabreicht werden, die jünger als 60 Jahre alt sind.

Neue Erkrankung VITT

Thrombosen als seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfungen können in Gehirn, Bauchvenen oder Arterien auftreten. Und das gleichzeitig mit einem Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie). Damit unterscheiden sich diese Thrombosefälle nach Impfungen mit Vektor- Impfstoffen von anderen Sinusvenenthrombosen. Daher bekam diese Erkrankung einen neuen Namen: Vaccine-induced Immune Thrombotic Thrombocytopenia, kurz VITT.

VITT macht sich in der Regel einige Tage bis drei Wochen nach Vektor-Impfung durch Symptome wie Kurzatmigkeit, Beinschwellung, anhaltende Bauch- oder Kopfschmerzen, im weiteren Verlauf auch punktuelle Blutungen, Sehstörungen und andere neurologische Ausfälle bemerkbar.

Phasen der Corona-Impfstoff-Entwicklung

Damit ein Corona-Impfstoff und generell ein neu entwickelter Impfstoff sicher und verträglich für alle Menschen ist, muss er vor der Zulassung verschiedene Phasen durchlaufen. Da dies normalerweise seine Zeit dauert, wurde bei Corona-Impfstoffen zur Beschleunigung das sogenannte Rolling-Review-Verfahren eingesetzt. Folgende Phasen werden bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes und auch bei anderen Impfstoffen durchlaufen. Normalerweise geschieht das nacheinander, um bei der Corona-Pandemie den Prozess zu beschleunigen jedoch auch oft gleichzeitig.

Analyse des Virus: Wie ist SARS-CoV-2 aufgebaut, wie gelangt es in Zellen und welche Bestandteile des Virus rufen Immunreaktionen hervor?

Impfstoff-Design: In dieser Phase der Impfstoff-Entwicklung wird der Aufbau des Impfstoffs festgelegt: Welche Bestandteile vom Virus und welche Zusatzstoffe sollen im Impfstoff enthalten sein.

Vorklinische Phase: In der vorklinischen Phase wird der Impfstoff zunächst an Tieren auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet.

Klinische Phase 1: Fallen die Ergebnisse im Tierversuch wie erwünscht aus, wird der Impfstoff an einer kleinen Gruppe von Freiwilligen getestet. Hierbei soll herausgefunden werden, ob der Impfstoff gut verträglich ist oder ob er Nebenwirkungen auslöst.

Phase 2: In Phase 2 wird an mehreren tausend Menschen getestet, ob der neue Impfstoff die gewünschte Wirkung zeigt. Außerdem wird getestet, welche Dosis des Impfstoffes benötigt wird, damit unser Immunsystem in gewünschter Weise reagiert.

Phase 3: Um die Dosierung, Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen des neuen Impfstoffes noch exakter ermitteln zu können, wird er in Phase 3 an bis zu 20.000 Menschen getestet.

Zulassungsverfahren: Nach Überprüfung aller Testergebnisse erfolgt in Deutschland die Zulassung für den Impfstoff durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Europaweite Zulassungen erfolgen durch die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA).

Massenproduktion: Für die Versorgung der Bevölkerung wird der neue Impfstoff in Massen produziert.

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Coronavirus-Check

3-D-Illustration des Coronavirus SARS-CoV-2
Das weltweit verbreitete Coronavirus SARS-CoV-2 hat unser Leben verändert.

15 Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2 und zu Covid-19

Das Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Covid-19-Pandemie (eine Pandemie ist eine sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Krankheit) hält die Welt in Atem. DocInsider hat das Coronavirus unter die Lupe genommen und häufige Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19 zusammengetragen (Stand 23.02.2022, Quellen: Weltgesundheitsorganisation WHO, Robert Koch-Institut RKI, Bundesministerium für Gesundheit, Auswärtiges Amt).

Erfahre außerdem Wissenswertes zu Covid-19-Impfstoffen.

Sicherheits-Informationen für Reisende

Bei Reisen innerhalb Deutschlands gelten die Regelungen der jeweiligen Bundesländer.

Eine Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen gilt für alle Länder, die vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Auswärtigen Amt sowie dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als Hochrisikogebiete und Virusvariantengebiete eingestuft sind. Aktuelle Covid-19 Risikogebiete weltweit listet das Robert Koch-Institut auf. Über aktuelle Einreise-, Test- und Quarantänebestimmungen informiert das Auswärtige Amt.

Welche Reise- und Sicherheitshinweise für dein Reiseland gelten, findest du in den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes.

Unter den Informationen der Bundesregierung für Reisende und Pendler findest du ebenfalls viele Hinweise.

Viele Länder weltweit akzeptieren und verwenden unterschiedliche Impfstoffe. Ob dein Corona-Impfstoff im gewählten Reiseland akzeptiert wird, kannst du im Vaccine Tracker herausfinden.

Woher kommt das Coronavirus SARS-CoV-2?

SARS-CoV-2 ist die Abkürzung für Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2. Das bedeutet Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Das neuartige Coronavirus wurde zunächst mit 2019-nCoV bezeichnet; es ist eng verwandt mit dem SARS-assoziierten Coronavirus (SARS-CoV-1), das 2002/2003 eine Epidemie ausgelöst hatte. Coronaviren sind unter Säugetieren und Vögeln verbreitet. Beim Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten. Coronaviren können manchmal aber auch schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Die Krankheit, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst werden kann, trägt die Abkürzung Covid-19. Das bedeutet Corona Virus Disease 2019.

Forscher gehen davon aus, dass SARS-CoV-2 auf einem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan von einem infizierten Tier auf eine Verkäuferin übergegangen ist. Das Erbgut des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 ist eng mit Coronaviren verwandt, die in Fledermäusen im Osten Chinas gefunden wurden. Ausgehend von mit Coronaviren infizierten Fledermäusen könnte der Erreger weitere Tiere, sogenannte Zwischenwirte, infiziert haben. Über einen solchen Zwischenwirt könnte das Coronavirus schließlich zum Menschen gelangt sein.

Wie gefährlich sind SARS-CoV-2-Mutationen?

Mutationen bei Viren finden ständig statt. Bei einer Mutation verändert sich das Erbgut eines Erregers wie SARS-CoV-2 durch Fehler beim Kopieren des Erbguts, wenn sich das Virus vermehrt. Gefährlich wird die Mutation dann, wenn sich die Struktur des Virus zu seinem Vorteil verändert. Zum Beispiel wenn sie den genetischen Bauplan des Spike-Proteins betreffen. Mithilfe des Spike-Proteins dockt das Coronavirus an die ACE2-Rezeptoren der Wirtszelle an und gelangt ins Zellinnere.

Verändert sich der genetische Bauplan des Spike-Proteins zum Vorteil des Coronavirus, kann es leichter in die menschlichen Zellen eindringen, sich dadurch leichter vermehren und sich somit schneller und weiter verbreiten.

Bei den bisher entdeckten Mutationen von SARS-CoV-2 ist die viel schnellere Ausbreitungsgeschwindigkeit der Mutationen ein Problem. Die Folge: mehr Menschen erkranken gleichzeitig, mehr durchleben schwere Verläufe und mehr können sterben.

Die WHO teilt die Corona-Varianten in drei Gruppen ein: 1. Besorgniserregende Varianten wie Alpha, Beta, Gamma und Omikron. 2. Varianten von Interesse wie Lamda und Mu. 3. Varianten unter Beobachtung wie B.1.1.318, C.1.2 und B.1.640 (Ende November 2021 erstmals in Frankreich registriert).

Unter dem Namen B.1.1.7 (auch als Alpha Variante oder VOC 2020/12/01 bezeichnet) werden einige neue Mutationen von SARS-CoV-2 aus Großbritannien zu einer Viruslinie zusammengefasst. Die britische Variante von SARS-CoV-2 soll ansteckender und auch tödlicher sein als das bisher bekannte Coronavirus. B.1.1.7 verbreitet sich schneller und war lange Zeit für die meisten Corona-Neuinfektionen in Deutschland und in anderen Ländern verantwortlich. Aktuell ist die Omikron-Variante für die meisten Neuinfektionen verantwortlich. Sie verläuft zwar milder als die bisher vorherrschende Delta-Variante, verbreitet sich aber noch schneller.

Die südafrikanische Variante von SARS-CoV-2 nennt sich B.1.351, auch als 501.V2 oder Beta Variante bezeichnet. Sie ist noch weiter mutiert als die englische Variante, wahrscheinlich aber nicht tödlicher. Offensichtlich aber ähnlich ansteckend und infolge einer sogenannten Fluchtmutation namens E484K in der Lage, der Immunantwort zu entkommen. Eine Fluchtmutation, auch Escape-Mutation genannt, macht es vorhandenen Antikörpern gegen SARS-CoV-2 schwer, sich an das Spike-Protein des Virus zu binden. Somit kann das Eindringen von Viruspartikeln in die Zellen nicht mehr verhindert werden. 

Die brasilianische Variante von SARS-CoV-2 wird als P.1 oder Gamma Variante bezeichnet. Auch sie trägt eine Fluchtmutation.

Mit B.1.617 oder Delta Variante wird die Corona-Mutante aus Indien bezeichnet. Sie ist eine sehr gefährliche Kombination der Virusmutanten aus Großbritannien und Südafrika. Genau wie die Mutationen aus Südafrika und Brasilien trägt auch B.1.617 die Mutation E484K. Diese sorgt dafür, dass durch Impfstoffe gebildete neutralisierende Antikörper nicht mehr so stabil an das Virus binden. Das mutierte Virus entzieht sich dadurch der Immunantwort, wird also infektiöser und kann sich schneller verbreiten.

Die Lamda-Variante aus Lateinamerika wurde auch in Spanien, Großbritannien und Deutschland nachgewiesen. Die auch als C.37. GR/452Q und 2OD bezeichnete Mutation weist nach derzeitigen Erkenntnissen sechs neue Veränderungen im Spike-Protein auf, zwei von ihnen liegen direkt in der Bindungsstelle für den Zellrezeptor. Die Mutationen im Spike-Protein können das Virus im Vergleich zu anderen Varianten ansteckender machen und auch restistenter gegenüber Impfstoffen.

Die im November 2021 aufgetretene Omikron-Variante B.1.1.529 aus Südafrika soll wegen über 80 Mutationen, über 30 allein beim Spike-Protein, laut Einstufung der WHO „besorgniserregend“ sein. Die vielen Mutationen machen das Coronavirus ansteckender, es verbreitet sich schneller und macht eine dritte Corona-Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, notwendig, um die Schutzwirkung zu erhalten.

Wie wird das Coronavirus übertragen?

Der Hauptübertragungsweg von SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Mit dem Coronavirus versetzte Speicheltröpfchen werden beim Husten, Niesen und Sprechen frei und können somit in deinen Atemtrakt gelangen. Möglich sind auch Coronavirus-Übertragungen durch Schmierinfektion über Gegenstände wie Türgriffe. Coronaviren können deine Mundschleimhaut, deine Nasenschleimhäute und die Bindehaut deiner Augen als Eintrittspforte in deinen Körper benutzen, wenn du dein Gesicht mit ungewaschenen Händen berührst.

Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr

Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von Ansteckung bis zum Krankheitsbeginn) liegt beim ursprünglichen Coronavirus zwischen 5 bis 6 Tagen. Bis erste Symptome auftreten können aber auch bis zu 14 Tage vergehen. Bei der Deltavariante von SARS-CoV-2 ist die Inkubationszeit im Vergleich zum Ursprungsvirus um 1,5 bis 2 Tage verkürzt. Bei der Omikron-Variante beträgt die Inkubationszeit durchschnittlich 3 Tage.

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten und die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken. Somit können sie, ohne es zu wissen, zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. SARS-CoV-2 kann vom Mundraum in den Verdauungstrakt wandern und von dort über Fäkalien oder als Schmierinfektion weitergegeben werden.

Um die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 zu verringern und die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, sind deshalb von jedem von uns umsichtiges und verantwortungsbewusstes Verhalten und – wie bei allen Infektionskrankheiten – sorgfältige Handhygienemaßnahmen gefragt. In unserem Artikel zur Handhygiene in Infektionszeiten liest du, warum die Corona-Pandemie Stress für deine Haut bedeutet und wie du deine Hände richtig wäschst und pflegst. Wie du mit FFP2-Masken dazu beitragen kannst, dass sich SARS-CoV-2 nicht noch weiter ausbreitet und was du beim Tragen und beim Reinigen deiner Corona-Schutzmasken beachten solltest, erfährst du unter Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.

Wer zählt zu den Corona-Risikogruppen?

Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann bei älteren Menschen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zu einem schweren Krankheitsverlauf führen. Laut WHO zählen Schwangere nicht zu einer besonders gefährdeten Gruppe, sofern sie keine Grunderkrankungen haben. Auch Kinder scheinen bei Covid-19 nicht zu schwersten Krankheitsverläufen zu neigen.

Zu den Corona-Risikogruppen zählen:

  • Menschen ab 50 Jahren und älter. Mit zunehmendem Alter und bei Vorerkrankungen steigt bei Covid-19 das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
  • Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Krebs und Erkrankungen der Lunge wie Asthma oder chronische Bronchitis.
  • Menschen mit mehreren Grunderkrankungen.
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem durch eine bestehende Erkrankung oder durch die Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen oder die die Immunabwehr unterdrücken (Immunsuppressiva).

Welche Symptome verursacht SARS-CoV-2?

Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19 kann sich durch grippeähnliche Symptome äußern. Lies mehr darüber, wie sich Erkältung, Grippe und Corona unterscheiden.

Folgende Symptome sind bei Covid-19 möglich:

  • Fieber (> 38,5 °C). Wie und wo Fieber messen?
  • Trockener Husten
  • Schnupfen
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit. Besonders stark sind diese Beschwerden bei einer Infektion mit der Omikron-Variante. Hierbei kommen Gruchs- und Geschmcksverlust allerdings nicht vor, dafür neben Fieber aber Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle.
  • Gliederschmerzen. Dieses Symptom ist bei der Delta-Varoiante besonders stark ausgeprägt.
  • Halsschmerzen
  • Lymphknotenschwellung
  • Bindehautentzündung. Was tun bei Bindehautentzündung?
  • Kopfschmerzen. Hilfe bei Kopfschmerzen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn
  • Verfärbung an Fingern oder Zehen oder Hautausschlag
  • Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich

Wenn du Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber bei dir feststellst, solltest du zu Hause bleiben und direkte Kontakte einschränken. Ein Schnelltest kann erste Hinweise geben, ob es sich bei deiner Infektion um Corona handelt. Rufe deine Hausarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 an. Diese klären über das weitere Vorgehen auf.

Krankheitsverlauf von Covid-19

Die Krankheitsverläufe von Covid-19 variieren stark. Es zeigen sich symptomlose oder milde Verläufe bis hin zu Atemproblemen und schweren Pneumonien (Lungenentzündungen) mit Lungenversagen und Tod. Lungenentzündungen werden von Symptomen wie hohem Fieber, Husten, Atembeschwerden (Dyspnoe), beschleunigter Atmung (Tachypnoe) und Schmerzen beim Atmen begleitet.

Bei Covid-19 sind bei schweren Verläufen fast immer beide Lungenflügel entzündet, bei einer klassischen Lungenentzündung dagegen meist nur einer.

Von Covid-19 können nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organsysteme betroffen sein. Wo sich SARS-CoV-2 ausbreiten kann, ist unter anderem abhängig von der Dichte der sogenannten ACE2-Rezeptoren in den Geweben. SARS-CoV-2 verwendet das Enzym ACE2 als Andockstelle (Rezeptor), um in die Wirtszellen zu gelangen. Eine hohe ACE2-Dichte befindet sich beispielsweise im Atemwegstrankt, im Darm, in Gefäßzellen, in der Niere und im Herzmuskel.

Covid-19 erhöht dadurch das Risiko für Thrombosen und durch die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems auch das Herzinfarkt-Risiko. In schweren Fällen können die Nieren versagen.

Die Corona-Pandemie und vor allem die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie wirken sich auch auf unsere Psyche aus. So beobachteten Mediziner einen Anstieg an Depressionen, Angstzuständen, Substanzmissbrauch und häuslicher Gewalt. Lies mehr zu den Krankheitsbildern von Angststörungen.

Was ist das Post-Covid-Syndrom?

Unter dem Begriff Post-Covid-Syndrom werden alle Symptome zusammengefasst, die noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auftreten können.

Symptome des Post-Covid-Syndroms sind:

  • chronische Müdigkeit (Fatigue)
  • Erschöpfung
  • Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnisverlust
  • Atemnot
  • Husten
  • Herzmuskelentzündung
  • Nierenprobleme
  • Gefäßbeeinträchtigungen

Die Stärke dieser Post-Covid-Symptome ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Bei manchen Patienten treten die Post-Covid-Beschwerden sogar erst sechs Monate nach der Akut-Erkrankung auf und erfordern eine stationäre Behandlung.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind die Langzeitfolgen von Covid-19 selbst bei leichten Verläufen derzeit noch nicht abschätzbar. Unklar ist auch, ab welchem Zeitpunkt die Folgen der Covid-19-Erkrankungen chronisch werden können und ob dauerhafte Schädigungen drohen.

Was tun bei Corona-Symptomen?

Wenn du keinen direkten Kontakt zu nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten oder zu möglicherweise infizierten Personen hattest, bewahre unbedingt Ruhe. Nimm telefonisch Kontakt zu deinem Hausarzt auf und lass dich über das weitere Vorgehen beraten. Achte auf die unter Coronavirus-Schutz beschriebenen Maßnahmen.

Bei leichten Erkältungssymptomen, leichten Erkrankungen der oberen Atemwege oder erhöhter Temperatur (>37,5 °C) kontaktiere bitte ebenfalls telefonisch deinen Arzt und lass dich über das  weitere Vorgehen beraten. Die Ausnahme-Regelung, dass Ärzte ihren Patienten telefonisch zweimal für 7 Tage eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen können, ohne dass die Patienten in die Praxis kommen müssen, gilt seit 19. Oktober 2020 bis zum 31. März 2022.

Du hattest Kontakt mit einer Covid-19-infizierten Person?

Wenn du direkten Kontakt mit einer an Covid-19 erkrankten Person hattest oder direkten Kontakt mit jemandem, der positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, dann solltest du umgehend folgende Schritte einleiten:

  • Kontaktiere telefonisch das für deinen Wohnort zuständige Gesundheitsamt, einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 und erkundige dich nach dem weiteren Vorgehen. Bleib zu Hause und vermeide den Kontakt zu anderen Menschen bis du von den genannten Ansprechpartnern weitere Informationen und Anweisungen erhältst.
  • Bist du hörgeschädigt oder gehörlos, helfen dir für weitere Infos die Beratungsstellen für Gehörlose und Hörgeschädigte per Fax oder Email weiter.
  • Bundesweite Corona-Hotlines informieren über SARS-CoV-2 und Covid-19.

Bist du immun gegen das Coronavirus, wenn du Covid-19 überstanden hast?

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 dockt über sogenannte Spike-Eiweiße an deine Körperzellen an und bringt sie dazu, das Erbgut des Coronavirus millionenfach zu kopieren. Die Zellen platzen auf und die freigewordenen Viren können weitere Körperzellen befallen. Dein Immunsystem bemerkt die Eindringlinge und bekämpft die Erreger mit Antikörpern, die die Andockstellen des Virus unschädlich machen. Ist deinem Immunsystem das neuartige Coronavirus schon bekannt, weil du schon einmal eine Corona-Infektion durchgemacht hast, kann es auf einen erneuten Virenangriff schneller reagieren und die Erreger unschädlich machen bevor sie Symptome auslösen können.

Die Studien, die es bisher zur Immunität von Menschen gibt, die Covid-19 überstanden haben, weisen darauf hin, dass nach einer Infektion Antikörper gebildet werden, die das Coronavirus neutralisieren können. Viele Experten gehen davon aus, dass die Immunität Monate anhält.

Was passiert, wenn du dich gleichzeitig mit Grippe und Corona infizierst?

Du kannst dich mit dem Influenza-Virus und dem Coronavirus parallel infizieren. In diesem Fall kannst du schwerer erkranken als bei einer Infektion mit nur einer Virusart. Denn dein Immunsystem muss sich gleichzeitig mit zwei Krankheitserregern auseinandersetzen. Eine große Herausforderung, da unser Immunsystem bei Erstinfektion noch keine Erfahrung mit dem neuartigen Coronavirus hat. Besteht ein Grippeschutz durch eine Grippe-Impfung, „weiß“ dein Immunsystem, was im Ernstfall zu tun ist. Es kenn den Influenza-Virus und kann die Abwehrmechanismen schneller in Gang setzen. Lies mehr zur Wirkung der Grippe-Impfung. Mittlerweile ist es möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen. Frag bei deinem Hausarzt nach.

Kannst du dich durch importierte Lebensmittel mit SARS-CoV-2 anstecken?

Das Coronavirus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines Covid-19-Erkrankten gehören, wie beispielsweise importierte Waren, Lebensmittel, Postsendungen oder Gepäck, erscheint laut Robert Koch-Institut unwahrscheinlich.

Überträgt sich das Coronavirus auf Fleisch?

Da sich einige Schlachthöfe infolge infizierter Mitarbeiter immer wieder zu Corona-Hotspots entwickelt haben, stellte sich die Frage, ob beispielsweise dort produziertes Grillfleisch und Fleischprodukte gefährlich sein könnten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt dazu: „Coronaviren können sich in Lebensmitteln nicht vermehren; sie benötigen dazu einen lebenden tierischen oder menschlichen Wirt. Da die Viren hitzeempfindlich sind, kann das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert werden.“

Soll heißen: es wäre sehr unwahrscheinlich, dass die Coronaviren Grill- und Brattemperaturen überleben. Selbst dann, wenn vor dem Erhitzen ein infizierter Schlachthofmitarbeiter auf dein Fleischstück gehustet haben sollte.

Hätte hingegen ein infizierter Verkäufer deine Grillware oder die Verpackung angefasst und du würdest beides kurz danach auch anfassen und dir mit ungewaschenen Händen die Augen reiben oder deinen Mund oder deine Nase berühren, wäre eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Schmierinfektion möglich.

Achte daher beim Umgang mit allen Lebensmitteln auf die allgemeinen Hygieneregeln. Lies mehr zu Corona-Schutzmaßnahmen.

Können Mücken Corona übertragen?

Nach aktuellem Forschungsstand können Mücken das Coronavirus nicht übertragen. Die WHO schreibt dazu: „Das neuartige Coronavirus kann nicht über Mückenstiche übertragen werden. Bisher gibt es weder Informationen noch Beweise dafür, die nahelegen würden, dass das neuartige Coronavirus über Mückenstiche übertragen werden kann. Das neuartige Virus ist ein Virus, das auf die Atemwege geht. Es verbreitet sich hauptsächlich durch Tröpfchen, wenn eine infizierte Person hustet oder niest, oder durch Speicheltröpchen oder Nasensekret.“

Damit eine Stechmücke SARS-CoV-2 oder generell ein Virus übertragen kann, müsste sie dieses in vermehrungsfähiger Form beim Blut saugen aus der Blutbahn eines infizierten Menschen aufnehmen. Das Coronavirus müsste sich dann in der Mücke vermehren, damit die Menge an Viren ausreicht, um beim nächsten Stich in den Gestochenen zu gelangen.

Wie kannst du dich vor dem Coronavirus schützen?

Es ist offen, wie viele Menschen sich im Laufe der Corona-Pandemie mit dem Coronavirus infizieren werden und über welchen Zeitraum dies geschehen wird.

In ganz Deutschland herrscht zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung von Covid-19 eine Maskenpflicht. Was du beim Tragen von Corona-Schutzmasken beachten solltest und wie du sie richtig desinfizierst und reinigst, liest du unter Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.

Das Bundesministerium für Gesundheit rät zu Covid-19-Schutzimpfungen sowie Auffrischungsimpfungen. Und empfiehlt außerdem:

  • Bundesweite und landesweite Regelungen unbedingt einzuhalten, um die weitere Ausbreitung der Infektion einzudämmen.
  • Eineinhalb bis zwei Meter Abstand halten zu anderen Personen.
  • Berührungen wie Hände schütteln und Umarmungen zur Begrüßung vermeiden.
  • Hände regelmäßig und gründlich mindestens 30 Sekunden lang mit Wasser und Seife waschen. Handhygiene und Handpflege in der Covid-19-Pandemie
  • Beim Husten oder Niesen wegdrehen, in die Armbeuge niesen und husten und dabei möglichst ein bis zwei Meter Abstand zu anderen Personen halten. Alternativ in ein Einmaltaschentuch niesen und dies sicher in geschlossenen Abfallbehältern entsorgen.
  • Sich nicht ins Gesicht fassen, um mögliche Krankheitserreger nicht über die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund aufzunehmen.
  • Haushaltsgegenstände wie Geschirr, Besteck und Wäsche nicht ungewaschen mit anderen teilen. Auch Hygieneartikel sollten nicht geteilt werden und die Wäsche sollte regelmäßig und gründlich gewaschen werden.
  • In öffentlichen Verkehrsmitteln und im Flugverkehr gilt künftig die 3G-Regel. Das heißt in Bussen, S- und U-Bahnen, in Zügen, im Fährverkehr und in Flugzeugen müssen Reisende in Zukunft einen Impf-, Genesenen- oder negativen Testnachweis (kein Selbsttest) vorlegen können. Bei  Fahrtantritt darf die Testabnahme nicht länger als 24 Stunden zurück liegen. Außerdem solltest du auf die Abstandsregeln achten und als Mund-Nasen-Schutz bevorzugt FFP2-Masken tragen. Wie sicher ist die Schutzwirkung von FFP2-Masken? Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr, Schüler, Menschen mit ärztlich bescheinigter Maskenbefreiung und die Beförderung in Taxen.
  • Ganz wichtig für Arbeitnehmer: Niemals krank zur Arbeit gehen. Wer Symptome wie leichtes Fieber hat, sollte den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist.

Wann auf SARS-CoV-2 testen?

Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test einsetzen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um mit dem PCR-Test einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Lies mehr zum Unterschied zwischen Corona-Selbsttest und Schnelltests sowie zur Genauigkeit von Corona-Testergebnissen.

Es gibt derzeit für jeden Bürger in Deutschland einen Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Antigen-Schnelltest (PoC-Test) pro Woche – dies gilt unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus.

Ein Ergebnis des PoC-Schnelltests liegt je nach Hersteller in 15 bis 30 Minuten vor.

Beim PCR-Test erfolgt die Probeentnahme durch medizinisches Personal, die Auswertung nimmt ein Labor vor.

Aktuelle Covid-19- Fallzahlen weltweit findest du auf der Internetseite der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Über die Zahlen der Covid-19 Erkrankten in Deutschland stellt das Robert Koch-Institut täglich neue Informationen bereit.

Wie läuft der Coronavirus-Test ab?

Um das Coronavirus mittels PCR-Test nachzuweisen, können laut Empfehlungen des Robert Koch-Instituts Abstriche aus Nase und Rachen genommen werden sowie aus dem Hustenauswurf. Die Probenentnahme kann nach telefonischer Absprache in einer Arztpraxis erfolgen. Außerhalb der hausärztlichen Sprechzeiten kannst du auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 anrufen. Auch dort erfährst du, ob und gegebenenfalls wo du einen PCR-Test machen lassen kannst. Den PCR-Test führen geschulte Fachleute durch. Der PCR-Test selbst dauert nur wenige Minuten. Die Untersuchung der genommenen Proben im Labor dauert in der Regel ein bis zwei Tage. Daher müssen sich alle auf Corona-Getesteten gedulden, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen und sie informiert werden. Auch hier gilt: Ruhe bewahren.

Coronavirus-Test negativ – was heißt das?

Solltest du Kontakt zu einem Infizierten gehabt haben, Covid-19-Symptome zeigen, auf das PCR-Testergebnis vom Hausarzt warten oder vom zuständigen Gesundheitsamt zum Coronavirus PCR-Test geschickt worden sein, dann musst du bis das Testergebnis vorliegt, vorsorglich in häuslicher Quarantäne verbleiben. Bei negativem Coronavirus-PCR-Test wird die häusliche Quarantäne in der Regel wieder aufgehoben.

Doch auch wenn du negativ auf SARS-CoV-2 getestet wurdest, solltest du die derzeit geltenden Vorsichts- und Schutzmaßnahmen weiterhin strikt einhalten.

Coronavirus-Test positiv – was passiert jetzt?

Wird Covid-19 im Labor mittels PCR-Test nachgewiesen und liegt eine Covid-19-Erkrankung vor, können derzeit nur die Symptome behandelt werden. Je nach Gesundheitszustand werden Covid-19-Infizierte in häuslicher Quarantäne oder in stationärer Unterbringung behandelt.

Seit dem 7.1.2022 gelten wegen der sehr schnellen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Omikron-Variante des Coronavirus und der damit zusammenhängenden Überlastung des Gesundheitswesens neue Quarantäne-Regeln: Die Quarantäne- und Isolationszeiten von Kontaktpersonen und Covid-19-Erkrankten werden verkürzt, um die Arbeitsfähigkeit der sogenannten kritischen Infrastruktur (etwa Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr) sichern zu können.

Künftig werden unabhängig vom Virusvarianten-Typ Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind von der Quarantäne ausgenommen sein. Für alle Anderen enden Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen. Dies geht mit einem PCR-Test oder einem zertifizierten Schnelltest frühestens nach sieben Tagen. Bei Schülern sind es fünf Tage. Für Krankenhäuser und Pflegeheime gilt, dass eine Quarantäne frühestens nach sieben Tagen nur mit einem negativen PCR-Testergebnis verkürzt werden kann.
Bisher konnten Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenenstatus in Deutschland für bis zu 14 Tage gelten.

Da SARS-CoV2 hauptsächlich über Husten und Niesen übertragen wird, ist es zum Bruch der Infektionskette nach wie vor aber besonders wichtig, Infizierte und Verdachtsfälle für die genannten Zeiträume zu isolieren. Je nach Verlauf und Schwere der Covid-19-Erkrankung erfolgt zur Therapie von Corona:

  • Gabe von Flüssigkeit
  • Zuführung von Sauerstoff bei Atemproblemen
  • Verabreichung von fiebersenkenden Mitteln
  • Verabreichung von Antibiotika bei bakteriellen Sekundärerkrankungen.

Die Wirksamkeit von verschiedenen antiviralen Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus wird derzeit erprobt.

Was sind Corona-Antikörpertests?

SARS-CoV-2-Antikörper bilden sich etwa 14 Tage nach Krankheitsbeginn aus und lassen sich dann durch den Corona-Antikörpertest nachweisen. Der Corona-Antikörpertest zeigt, ob du eine Infektion durchgemacht hast und ob in deinem Blut nun Antikörper gegen das Coronavirus vorhanden sind. Für den Test wird dir Blut aus dem Ohrläppchen oder der Fingerkuppe entnommen.

Anders als die Abstriche während einer akuten Corona-Infektion sind die Antikörpertests laut Robert Koch-Institut nicht meldepflichtig.

Ein positiver Corona-Antikörpertest bedeutet, dass Antikörper in deinem Blut vorhanden sind, nicht aber wie lange du immun gegen eine erneute Covid-19-Infektion bist. Du solltest dich daher weiterhin an die bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln halten.

Schützt die Pneumokokken-Impfung vor Corona?

Es gibt Impfstoffe gegen Lungenentzündung wie den Pneumokokken-Impfstoff und den Haemophilus-Influenza-Typ-B-(Hib)-Impfstoff. Sie bieten laut WHO aber keinen Schutz vor dem neuen Coronavirus. Wann zur Hib-Impfung?

Denn SARS-CoV-2 ist ein Virus und Haemophilus influenzae Typ b sowie Pneumokokken sind Bakterien. All diese Erreger können zwar eine Lungenentzündung mit schwerem oder lebensgefährlichem Verlauf auslösen, doch die jeweiligen Impfungen können nur gegen die speziellen Erreger Schutz bieten.

Die Pneumokokken-Impfung kann ältere Menschen allerdings davor schützen, dass sie nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus auch noch mit dem bakteriellen Erreger einer Lungenentzündung infiziert werden. Ist das Lungengewebe durch eine Corona-Erkrankung geschädigt, besteht die Gefahr, dass es anfälliger für bakterielle Infektionen wird.

Wann und wann besser nicht zur Pneumokokken-Impfung?

Die beim Robert Koch-Institut ansässige Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Impfempfehlung zur Pneumokokken-Impfung angepasst. Demnach sollten Erwachsene gegen Pneumokokken geimpft werden, die

  • eine Immundefizienz haben, bei denen also das Immunsystem geschwächt ist oder
  • die mindestens 70 Jahre alt sind oder
  • die unter einer chronischen Atemwegserkrankung leiden.

Was passiert, wenn du unter Coronavirus-Quarantäne gestellt bist?

Wenn du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis du erste Krankheits-Symptome zeigst. Deshalb müssen nicht nur die Erkrankten und positiv auf Corona Getestete in Quarantäne, sondern auch ihre Kontaktpersonen und sämtliche Verdachtsfälle bis deren Testergebnis vorliegt. Ab dem 7.1.2022 gelten in Deutschland verkürzte Quarantäne-Regeln. Das heißt: Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind von der Quarantäne befreit. Für alle Übrigen enden Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen. Dieses Freitesten geht mit einem PCR-Test oder einem zertifizierten Schnelltest frühestens nach sieben Tagen. Schüler können sich nach fünf Tagen freitesten. Für Krankenhäuser und Pflegeheime gilt: eine Quarantäne kann frühestens nach sieben Tagen nur mit einem negativen PCR-Testergebnis verkürzt werden.

Das jeweils zuständige Gesundheitsamt ordnet die Quarantäne an. Es beurteilt die Lage und entscheidet, wie weiter verfahren wird. Wenn du aufgrund des Verdachts, dich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, unter Quarantäne gestellt wirst, bedeutet dies nicht automatisch, dass du so schwer erkrankst, dass du in ein Isolationszimmer einer Klinik musst. Gerade bei Verdachtsfällen entscheidet das Gesundheitsamt häufig, Betroffene unter häusliche Quarantäne zu stellen.

Personen unter häuslicher Quarantäne werden vom Gesundheitsamt und von ihrem Hausarzt betreut und unterstützt. Allerdings müssen unter Corona-Quarantäne stehende Menschen auch selbst ihre Kontaktpersonen kontaktieren und ihren eigenen Gesundheitszustand kontrollieren. Zweimal täglich sollte Fieber gemessen werden. Fieber richtig messen. In einer Art Tagebuch wird der Zustand protokolliert. Symptome, die Körpertemperatur, allgemeine Aktivitäten und Kontakte zu anderen Personen sollen hier aufgeschrieben werden.

Wenn du unter Quarantäne gestellt worden bist, greift das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Das Infektionsschutzgesetz sorgt in Deutschland dafür, dass für sechs Wochen nach Beginn des Verdienstausfalls das Gehalt weitergezahlt wird. Wenn die Quarantäne nach den sechs Wochen noch andauert, wird Krankengeld gezahlt.

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Impfungen

Pneumokokken-Impfung

Pneumokokken kommen im Nasen- und Rachenraum des Menschen vor.
Pneumokokken sind Bakterien, die deinen Nasen- und Rachenraum besiedeln können ohne Beschwerden zu verursachen. Unter bestimmten Umständen können sie jedoch Erkrankungen wie eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen.

Pneumokokken: Was ist das?

Pneumokokken, auch als Streptococcus pneumoniae bezeichnet, sind weltweit verbreitete mit einer Kapsel umgebene Bakterien. Pneumokokken leben und vermehren sich im menschlichen Nasen-Rachen-Raum. In den meisten Fällen lösen sie keine Erkrankungen aus.

Anhand des Aufbaus ihrer Kapsel können die Pneumokokken in mehr als 80 unterschiedliche Typen (Serotypen) eingeteilt werden. Die Zusammensetzung der jeweiligen bakteriellen Kapseln spielt bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen die verschiedenen Serogruppen der Pneumokokken eine wichtige Rolle. Pneumokokken-Impfungen in Deutschland enthalten Impfstoffe gegen die häufigsten 13 bzw. 23 Serotypen.

Übertragungsweg der Pneumokokken

Streptococcus pneumoniae wird von Mensch zu Mensch in der Regel über Tröpfcheninfektionen übertragen. Beim Einatmen kleinster Tröpfchen-Partikel, die eine besiedelte (aber nicht erkrankte) Person oder eine erkrankte Person beim Sprechen, Husten oder Niesen in die Luft abgibt, kannst du dich anstecken. Wie lange du dann selbst ansteckend bist und wie lange es zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Pneumokokken-Erkrankung dauert, ist schwer abzuschätzen. Denn Streptococcus pneumoniae siedelt sich zunächst bei vielen Menschen im Nasen-Rachen-Raum an. Erst bei einer „günstigen Gelegenheit“, zum Beispiel im Falle eines geschwächten Immunsystems, können die Pneumokokken dann Erkrankungen hervorrufen. Es wird aber davon ausgegangen, dass du etwa 24 Stunden nach Beginn der Pneumokokken-Therapie mit Antibiotika nicht mehr ansteckend für andere bist.

Pneumokokken-Infektion: Risikogruppen

Ob du dich mit einer Pneumokokken-Erkrankung ansteckst oder ob Streptococcus pneumoniae in deinem Nasen-Rachen-Raum völlig harmlos für dich ist, hängt unter anderem von deinem Alter und deinen Abwehrkräften ab. Pneumokokken-Infektionen sind jedoch besonders gefährlich für:

  • sehr junge Kinder unter zwei Jahren
  • ältere Personen über 65 Jahren
  • Personen mit chronischen Erkrankungen
  • Personen mit einer angeborenen oder herbeigeführten Abwehrschwäche (Immunsuppression)
  • Personen nach Entfernung der Milz oder mit funktionsloser Milz

Anlässlich der Covid-19-Pandemie wurde die Impfempfehlung für bestimmte Risikogruppen von der beim Robert Koch-Institut ansässigen Ständigen Impfkommission (STIKO) angepasst. Lies mehr dazu unter Schützt die Pneumokokken-Impfung vor Corona?

Erkrankungen durch Pneumokokken

Bei einem geschwächten Immunsystem wie beispielsweise infolge einer Grippe oder einer chronischen Erkrankung können die Pneumokokken aus dem Nasen-Rachenraum unterschiedliche Erkrankungen in deinem Körper hervorrufen:

  • Bakterielle Lungenentzündungen (Pneumonien): Plötzliches hohes Fieber, ein starkes Krankheitsgefühl, starker Husten mit eitrigem Auswurf und das Gefühl von erschwerter Atmung bis hin zur Atemnot (Dyspnoe) sind typische Krankheitszeichen einer Lungenentzündung. Auch Schmerzen beim Atmen und Husten sind typisch für die Lungenentzündung und deuten auf eine begleitende Entzündung des Lungenfells (Pleuritis) hin. Beim Abhören kann dein Arzt typische Rasselgeräusche über deiner Lunge hören und im Blut meist stark erhöhte Entzündungswerte feststellen. Besonders gefährlich können Lungenentzündungen bei älteren Menschen oder Säuglingen verlaufen.
  • Mittelohrentzündungen (Otitis media): Symptome und Behandlung der Mittelohrentzündung.
  • Nasennebenhöhlen-Entzündungen (Sinusitis): Eine Sinusitis kann sich mit Schnupfen, Gesichtsschmerzen, verstopfter Nase, eingeschränkter Geruchs- und Geschmackswahrnehmung sowie starken Kopfschmerzen bemerkbar machen.

Pneumokokken können auch sogenannte invasive Infektionen auslösen. Sie können zum Beispiel das Blut infizieren oder in das Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) gelangen und so zu einer Blutvergiftung (Sepsis) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) führen. Was tun bei Meningitis?

Pneumokokken-Impfung: Welche Arten gibt es?

Um dich vor Pneumokokken-Erkrankungen zu schützen, kannst du dir eine aktive Pneumokokken-Impfung verabreichen lassen. Lies, wie eine aktive Impfung wirkt und was der Unterschied zu einer passiven Impfung ist.

Es gibt entsprechend der unterschiedlichen bakteriellen Serotypen von Streptococcus pneumoniae verschiedene Aktiv-Impfstoffe gegen Pneumokokken. Sie können dir jeweils Schutz vor bestimmten Pneumokokken-Typen bieten.

Die aktive Schutzimpfung gegen Pneumokokken wird dir mit einem Pieks in den Muskel verabreicht. Je nach deinem Alter und dem Grund, warum die Pneumokokken-Impfung für dich medizinisch sinnvoll ist, kommen unterschiedliche Impfstoffe zum Einsatz:

  1. In Polysaccharidimpfstoffen sind Zucker-Ketten (Polysaccharide) enthalten. Sie ähneln den Zucker-Teilchen der Bakterienkapsel. Auf diese Weise kann dein Immunsystem diese Merkmale der Pneumokokken kennenlernen. Im Falle einer tatsächlichen Infektion mit Pneumokokken ist dein Immunsystem dann optimal vorbereitet. Es kennt den Erreger Streptococcus pneumoniae und hat bereits Abwehrstrategien dagegen entwickelt. Durch die Pneumokokken-Impfung schaffen es deine Abwehrzellen Streptococcus pneumoniae im Fall der Fälle schnell unschädlich zu machen, bevor er dich krank machen kann. Zu den Polysaccharid-Impfstoffen zählt der polyvalente (gegen verschiedene Erregertypen gerichtete) PPSV23-Impfstoff, der gegen 23 Pneumokokken-Serotypen schützen kann.
  2. Bei Konjugatimpfstoffen sind die Zucker-Ketten (Polysaccharide) der Bakterienkapsel an Eiweiße (Proteine) gekoppelt (konjugiert). Das hat insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder Vorteile. Das Immunsystem kann bereits im jungen Alter fremde Eiweiße von körpereigenen Eiweißen gut unterscheiden. Die Erkennung und Unterscheidung verschiedener Zucker-Ketten (wie bei Polysaccharidimpfstoffen) fällt dem Körper in jungen Jahren hingegen noch schwer. Durch die Kopplung der bakteriellen Kapsel-Bestandteile an Eiweiße soll bei Konjugatimpfstoffen sichergestellt werden, dass auch das Immunsystem des Säuglings und Kleinkindes gut auf die Impfung reagiert und einen guten Impfschutz nach dem Pieks aufbaut. Der PCV13-Impfstoff ist ein Beispiel für einen gegen 13 Pneumokokken-Serotypen gerichteten Konjugatimpfstoff.

Lerne weitere Arten von Totimpfstoffen kennen und erfahre Wissenswertes zu Lebensimpfstoffen.

Pneumokokken-Impfung: Wann impfen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) empfiehlt die Impfung gegen Pneumokokken für Säuglinge und Kleinkinder ab dem zweiten Lebensmonat. Die Grundimmunisierung gegen Pneumokokken mit dem empfohlenen Konjugatimpfstoff PCV13 umfasst drei Teilimpfungen im Alter von zwei, vier und elf bis 14 Monaten.

Frühgeborene Kinder, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen sind, sollen laut Ständiger Impfkommission (STIKO) vier Impfstoffdosen erhalten: im zweiten, dritten, vierten und elften bis 14. Lebensmonat.

Zudem empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) allen Personen über dem 60. Lebensjahr aufgrund ihres erhöhten Risikos für komplizierte Krankheitsverläufe eine Pneumokokken-Impfung als Standardimpfung. Der empfohlene Standardimpfstoff ist der Polysaccharidimpfstoff PPSV23. Er soll Schutz vor 23 verschiedenen Pneumokokken-Typen bieten. Die Pneumokokken-Impfung sollte bei Menschen über 60 Jahre unter Beachtung des Mindestabstands von sechs Jahren regelmäßig wiederholt werden.

Personen, für die eine Pneumokokken-Infektion aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation gefährlich werden könnte, sollten sich ebenso gegen Pneumokokken impfen lassen. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt die Pneumokokken-Impfung beispielsweise für folgende Risikogruppen:

  • Menschen mit angeborenen Immunschwächen.
  • Menschen mit erworbenen Immunschwächen, zum Beispiel durch die Einnahme von Immunsuppressiva (Substanzen, die die Immunabwehr des Körpers senken).
  • Menschen mit funktionsloser oder fehlender Milz.
  • Menschen mit HIV.
  • Menschen mit chronischen Herz-, Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen.
  • Menschen mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus.
  • Menschen mit besonderem Risiko für eine durch Pneumokokken verursachte Hirnhautentzündung (Meningitis) wie zum Beispiel Träger eines Cochlea-Implantats (elektronische Hörprothese). Ursache, Symptome und Therapie einer Hirnhautentzündung (Meningitis).

Je nach Alter und Risikoprofil unterscheiden sich bei den Risikogruppen die eingesetzten Impfstoffe, Impfschemata und Impf-Abstände.

Dein Arzt hilft dir bei allen Fragen zur Pneumokokken-Impfung gerne weiter. Zusammen könnt ihr entscheiden, was für dich und deine gesundheitliche Situation am besten ist.

Pneumokokken-Impfung: Wann nicht impfen?

Deine Pneumokokken-Impfung solltest du verschieben, wenn du zur Zeit des Impftermins an einer akuten, schweren Erkrankung zum Beispiel mit Fieber über 38,5°C leidest. Dann ist es ratsam, erst einmal gesund zu werden und die geplante Pneumokokken-Impfung später nachzuholen.

Bist du am Impftermin verschnupft, hast etwas Husten oder fühlst dich nicht sonderlich gut, ist dies kein Grund den Termin zur Pneumokokken-Impfung zu verschieben. Denn Impfungen können in der Regel auch bei leichten Infekten durchgeführt werden.

Wenn du dir unsicher bist, ob du den Termin zur Pneumokokken-Impfung wahrnehmen solltest, kontaktiere bitte deinen Arzt. Dann kannst du ihm deine Lage schildern und ihr könnt gemeinsam über den Impftermin entscheiden. Auch im Falle einer bekannten Allergie gegen die Bestandteile des Pneumokokken-Impfstoffs solltest du dich unbedingt an deinen Arzt wenden. So könnt ihr abwägen, welche Vor- und Nachteile eine Pneumokokken-Impfung haben könnte und dann entscheiden.

Pneumokokken-Impfung: Wann auffrischen?

Die Pneumokokken-Grundimmunisierung, die im Säuglings- und Kleinkindalter erfolgte, muss nicht aufgefrischt werden. Die Grundimmunisierung mit ihren drei Teilimpfungen reicht in der Regel aus, um einen guten Impfschutz bis ins fortgeschrittene Lebensalter zu gewährleisten. Wie funktioniert die Grundimmunisierung?

Pneumokokken-Impfungen ab dem 60. Lebensjahr oder aus medizinischen oder beruflichen Gründen sollten in bestimmten Zeitabständen wiederholt werden. Ein Mindestabstand von sechs Jahren sollte dabei eingehalten werden. Wann genau du deinen Impfschutz erneuern musst, fragst du bitte deinem Arzt. Weitere Infos zu Auffrischungsimpfungen.

Pneumokokken-Impfung: Kann die Grundimmunisierung nachgeholt werden?

Du hast die Grundimmunisierung gegen Pneumokokken im Säuglings- und Kleinkindalter verpasst? Und die Pneumokokken-Impfung wurde bei dir auch nicht bis zum Alter von 24 Monaten nachgeholt? Dann ist es für die Grundimmunisierung, die dein Immunsystem in jungen Jahren durch mehrere Teilimpfungen abwehrstark gegen Krankheitserreger machen soll, leider zu spät. Ab einem Alter von 24 Monaten wird die Nachholimpfung gegen Pneumokokken von der Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) nicht mehr als Standardimpfung empfohlen. Bei besonderen Risikogruppen und unter bestimmten Bedingungen kann die Pneumokokken-Impfung jedoch als einzelne sogenannte Indikationsimpfung verabreicht werden. Was ist eine Indikationsimpfung?

Bei der Pneumokokken-Nachholimpfung für Kinder unter 12 Monaten werden drei Impfstoffdosen im Abstand von je einem bzw. sechs Monaten vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen.

Kinder mit einem Alter über 12 Monaten sollten laut RKI zwei Impfdosen im Abstand von mindestens acht Wochen erhalten.

Pneumokokken-Impfung: Nebenwirkungen

Bei der Pneumokokken-Impfung können durch den Pieks in den Muskel für circa ein bis drei Tage Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle auftreten. Als Reaktion deines Immunsystems auf die Pneumokokken-Impfung kann es nach der Impfung auch für kurze Zeit zu Fieber bis 39,5°C, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Unwohlsein und Krankheitsgefühl kommen. Auch Lymphknoten können anschwellen.

Diese Symptome zählen allerdings zu den üblichen Impfreaktionen, zeigen die Auseinandersetzung deines Körpers mit dem Impfstoff an und sind in der Regel kein Grund zur Besorgnis.