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Erkältung, Grippe oder Corona?

Frau unterm Regenschirm bei Schmuddelwetter ist erkältet und schnäuzt sich die Nase.
Nasskaltes Schmuddelwetter begünstigt die Verbreitung von Erkältungsviren. Eine Erkältung (grippaler Infekt) ist zwar lästig, aber meist harmlos. Bei Grippe und Covid-19 ist das nicht immer der Fall.

Drei ansteckende Atemwegsinfektionen mit ähnlichen Symptomen

Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – die Symptome sind bei einer Erkältung (grippaler Infekt), einer Grippe (Influenza) und milden Verläufen von Covid-19 in den ersten Tagen ähnlich. Auch die Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion ist bei allen drei Erkrankungen gleich. Die beim Niesen oder Husten in die Luft gelangten Erreger werden von dir eingeatmet. Außerdem können die Virentröpfchen von Türgriffen und ähnlichem auf deine Hände gelangen und von dort bei Berührung über die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase in deinen Körper. Enger Kontakt erleichtert die Übertragung der Viren. Bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen und ohne geeignete Schutzmaßnahmen haben die Erreger ein leichtes Spiel.

Was also tun, wenn du Erkältungssymptome wie Fieber, Husten und Schnupfen hast und nicht weißt, welcher Erreger dich erwischt hat? Auf keinen Fall einfach direkt zum Arzt gehen, sondern bitte unbedingt vorher in der Praxis anrufen und dich über das weitere Vorgehen informieren. Das ist wichtig, damit du andere nicht ansteckst.

Wann mit grippalen Symptomen zum Arzt?

Bei einer Erkältung solltest du dir ärztliche Hilfe holen, wenn du eine offizielle Krankmeldung für deinen Arbeitgeber benötigst. Ebenso bei Atemnot, starken Hals- und Ohrenschmerzen und generell starken Schmerzen. Wenn Husten und Heiserkeit seit über zwei Wochen bestehen und wenn sich deine Beschwerden nach sieben Tagen noch nicht gebessert haben, solltest du ebenfalls deinen Arzt kontaktieren. Mit erkälteten Säuglingen und kleinen Kindern, die sehr schlapp und teilnahmslos sind, solltest du dich als Elternteil lieber früher als später an einen Kinderarzt wenden.

Besteht der Verdacht auf eine Grippe (Influenza), solltest du deinen Hausarzt unbedingt kontaktieren. Vor allem dann, wenn die Erkältungsbeschwerden länger als drei Tage andauern und immer stärker werden, schnell hohes Fieber (über 39 Grad) auftritt, dir das Atmen schwer fällt und wenn du an Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Asthma leidest.

Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test durchführen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Wie du dich beim Verdacht auf Covid-19 verhalten solltest, liest du in unserem Artikel zum Coronavirus-Check.

Tests und Untersuchungen zum Viren-Nachweis

Durch die Symptome allein lassen sich die drei ansteckenden Atemwegsinfektionen Covid-19, Grippe und Erkältung nicht unterscheiden. Gewissheit, ob du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann nur ein PCR-Test bringen, der das Erbgut des Virus identifiziert. Ein PCR-Test kann auch zum Nachweis von Influenza-Viren zum Einsatz kommen. Die Grippe-Erreger können außerdem in einem Nasen- oder Rachenabstrich nachgewiesen werden. Ein Test auf Antikörper gegen das Influenza-Virus ist im Rahmen einer Blutuntersuchung möglich. Corona-Antikörpertests gibt es ebenfalls. Antikörpertests weisen allerdings nicht das Virus selbst oder eine Infektion nach. Sie zeigen nur an, ob dein Körper schon einmal in Kontakt mit dem Virus war und Antikörper dagegen gebildet hat.

Um eine Erkältung zu diagnostizieren sind keine speziellen Tests oder spezielle Untersuchungen notwendig. Dein Arzt erkennt nach einer eingehenden Befragung und einer allgemeinen Untersuchung meist schon auf den ersten Blick, was mit dir los ist. Je nach deinen Beschwerden schaut dir dein Arzt in Mund und Ohren und hört deine Lunge ab. In der Regel tastet dein Arzt auch deinen Hals auf Lymphknotenschwellungen ab oder klopft auf bestimmte Stellen in deinem Gesicht oder auf der Stirn. Hast du dort Schmerzen, kann das auf eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) hindeuten. Neben der Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist in der Regel auch deine Nasenschleimhaut entzündet (Rhinitis), denn die Schleimhaut deiner Nasennebenhöhlen und deiner Nasenhaupthöhle bilden eine Arbeitseinheit. Mediziner sprechen daher von einer Rhinosinusitis. Falls du stechend-drückende und/oder pulsierende Kopfschmerzen hast, die zunehmen, wenn du den Kopf nach vorne beugst, kann das ebenfalls ein Hinweis auf eine Rhinosinusitis sein.

Zum Schutz vor Grippe genauso wie zum Schutz vor Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten gilt: Mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten, in die Armbeuge niesen und husten, in geschlossenen Räumen ausreichend lüften (stoßlüften) und gründlich die Hände waschen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten.

Symptome von Covid-19

Eine Coronavirus-Infektion verschlimmert sich eher langsam über Tage. Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von der Ansteckung mit SARS-CoV-2 bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome) beträgt für Covid-19 fünf bis sechs Tage, kann aber bis zu 14 Tage andauern. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten, die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken und zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. Wie lange eine Erkrankung mit Covid-19 dauert hängt vor allem davon ab, wie schwer der Krankheitsverlauf ist, wie alt die Patienten sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Bei einem milden Verlauf von Covid-19 vergehen in der Regel 14 Tage. Bei schweren Verläufen drei bis sechs Wochen. Einige Betroffene leiden auch noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankungen an einem sogenannten Post-Covid-Syndrom.

Die häufigsten Symptome von Covid-19 sind:

  • trockener Husten ohne Schleimbildung, der wie eine Art Reizhusten auftritt
  • Fieber > 38,5°C. Wie und wo Fieber messen?
  • Atembeschwerden/Kurzatmigkeit
  • Störung oder Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns

Weitere mögliche Symptome: Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, starke Schläfrigkeit.

Bei der Delta-Variante von Covid-19 ist die Störung von Geruchs- und/oder Geschmackssinn in der Regel nicht ausgeprägt. Bei dieser Coronavirus-Variante sind die Symptome ähnlich einer Erkältung.

Symptome einer Erkältung

Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt im Gegensatz zur Grippe schleichend und über mehrere Tage hinweg. Meistens fröstelt es dich, dein Hals kratzt und tut weh, deine Nase läuft und du fühlst dich schlapp. Die ersten Symptome einer Erkältung treten etwa 1-3 Tage nach der Ansteckung auf (Inkubationszeit). Im weiteren Verlauf der Erkältung kannst du Beschwerden haben wie:

  • gerötete Augen (bei einer Infektion mit Adenoviren)
  • Halsschmerzen
  • Husten (mit und ohne Schleim)
  • Schnupfen
  • verstopfte Nase
  • erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber. Wann beginnt Fieber?
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Der Verlauf und der Schweregrad einer Erkältung sind bei jedem Menschen anders. Treten keine Komplikationen wie Bronchitis oder Kehlkopfentzündung auf, bessern sich die Beschwerden in den meisten Fällen nach drei bis sieben Tagen. Nach 9-14 Tagen sollte die Erkältung dann endgültig verschwunden sein.

Symptome einer Grippe

Die Symptome einer Grippe treten ohne Vorwarnung urplötzlich etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) auf. Von einer Minute auf die andere geht es dir dann schlecht. Eine Grippe (Influenza) dauert in der Regel eine Woche bis 14 Tage. Davon bist du ungefähr vier oder fünf Tage lang ansteckend. Bis zur vollständigen Erholung können 14 Tage bis zu mehreren Wochen vergehen. Zur Grippe gehören Symptome wie:

Nicht jeder, der sich mit einem Influenza-Virus ansteckt, erkrankt allerdings daran. Viele Ansteckungen führen zu einem asymptomatischen Verlauf, das heißt zu einer Grippe-Erkrankung ohne Krankheitszeichen.  Wie stark sich die Grippe-Symptome ausprägen und wie lange die Grippe bei dir dauert, hängt von deiner körperlichen Verfassung, deinen Vorerkrankungen und dem Zustand deines Immunsystems ab.

Generell gilt: Alles, was dein Immunsystem schwächt, macht anfälliger für Grippe, Covid-19 und Erkältungen.

Corona, Grippe und Erkältung auf einen Blick

In der nachfolgenden Tabelle siehst du die nach Infos des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammengetragenen Symptome von Covid-19, Grippe und Erkältung und die Häufigkeit ihres Auftretens. Weiterhin haben wir ergänzt, welche Viren für die drei ansteckenden Atemwegserkrankungen verantwortlich sind, welche Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome vergeht (Inkubationszeit) und welche Komplikationen im Verlauf der jeweiligen Erkrankung entstehen können. Bitte beachte: Diese Zusammenstellung kann eine Diagnose durch deinen Arzt nicht ersetzen.

Symptome Corona (Covid-19) Grippe (Influenza) Erkältung (grippaler Infekt)
Fieber häufig (hoch) häufig (hoch) selten (häufig aber erhöhte Temperatur)
Husten häufig (trocken) häufig (trocken) selten
Schnupfen gelegentlich gelegentlich häufig
Niesen selten selten häufig
Atembeschwerden/Kurzatmigkeit häufig häufig selten
Halsschmerzen gelegentlich gelegentlich häufig
Gliederschmerzen gelegentlich häufig selten
Kopfschmerzen gelegentlich häufig selten
Durchfall gelegentlich selten, bei Kindern manchmal selten
Müdigkeit häufig häufig gelegentlich
Inkubationszeit 5-14 Tage 1-2 Tage 1-3 Tage
Virus SARS-CoV-2 Influenzaviren der Gruppe A und B Über 200 Erreger aus sieben Virusfamilien, u.a. Rhinoviren, Adenoviren, Coronaviren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV)
Mögliche Komplikationen Lungenentzündung (Pneumonie), Lungenversagen, Thrombosen, Herzinfarkt, Post-Covid-Syndrom Bronchitis, Herzmuskelentzündung (Myokarditis) Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media) besonders bei Kindern, Bronchitis, Lungenentzündung (Pneumonie)

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Gesundheitstipps

Sonnenschutz fürs Auge

Kind trägt eine Sonnenbrille mit UV-Schutz, einen Hut und einen Schwimmreifen und winkt aus dem Wasser im Schwimmbad
Wasser reflektiert die UV-Strahlung und verstärkt sie damit. Besonders Kinderaugen müssen dann durch eine Sonnenbrille geschützt werden.

Was sind UV-Strahlen?

Die ultraviolette Strahlung der Sonne, kurz UV-Strahlung, ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Sie dringt je nach ihrer Wellenlänge unterschiedlich weit bis zu unserer Erdoberfläche vor. UV-Strahlung umfasst einen Wellenlängenbereich von 100-400 nm (ein Nanometer sind ein Millionstel Millimeter). Je kürzer die Wellenlänge, umso energiereicher ist die Strahlung und umso schädigender wirkt sie auf Haut und Augen.

Die sehr kurzwellige UV-C-Strahlung hat eine Wellenlänge von 280-100 nm (Nanometer) und ist sehr energiereich. UV-C-Strahlung wird von unserer Erdatmosphäre vollständig ausgefiltert. UV-C-Strahlung erreicht die Erdoberfläche also nicht mehr.

Die langwellige UV-A-Strahlung hat eine Wellenlänge von 400-315 nm und schließt sich unmittelbar an das sichtbare Licht an. UV-A-Strahlung erreicht weitgehend ungehindert die Erde.

Die kurzwellige und energiereiche UV-B-Strahlung hat eine Wellenlänge von 315-280 nm. UV-B-Strahlung wird unterschiedlich stark durch die Atmosphäre ausgefiltert. Das ist abhängig vom Zustand der Ozonschicht unserer Erde. Bis zu zehn Prozent der UV-B-Strahlung erreichen noch die Erdoberfläche. Bei Störungen der Ozonschicht vergrößert sich der auf die Erdoberfläche treffende UV-B-Anteil.

Wann ist die UV-Strahlung am stärksten?

Die Stärke der UV-Strahlung auf unserer Erdoberfläche ist abhängig vom Breitengrad, von der Jahreszeit und von der Tageszeit. Je näher du dem Äquator kommst, desto intensiver wird die UV-Strahlung. Mittags ist die ultraviolette Strahlung intensiver als morgens oder abends. UV-Strahlung gibt es zu jeder Jahreszeit, sie ist jedoch im Sommer stärker als im Winter.

Außerdem hängt die Intensität der UV-Strahlung davon ab, auf welcher Höhe du dich bewegst. Laut Bundesamt für Strahlenschutz nimmt die UV-Strahlung um etwa zehn Prozent pro 1000 Höhenmeter zu. Bei Aktivitäten in den Bergen solltest du daher im Sommer und im Winter für einen ausreichender UV-Schutz deiner Haut und Augen sorgen. Das ist umso wichtiger, weil Wasser, Sand und Schnee die UV-Strahlung reflektieren (die auftreffende Strahlung also zurückwerfen) und damit noch verstärken.

Schatten unter einem Sonnenschirm oder unter einem Baum mit dichter und breiter Krone verringert hingegen die UV-Strahlung um bis zu 30 Prozent. Auch eine geschlossene Wolkendecke, bei der die Sonne nicht mehr zu sehen ist, kann UV-Strahlung abhalten.

Wirkung der UV-Strahlung

Die Intensität der UV-Strahlung wird weltweit ständig überwacht. Die Messergebnisse werden als sogenannter UV-Index (UVI) veröffentlicht. Der UV-Index gibt den erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an. Ab UV-Index 3 ist Schutz für deine Haut und Augen erforderlich, ab UV-Index 8 solltest du die Sonne möglichst meiden.

Zu den kurzfristigen und akuten Wirkungen der UV-Strahlung auf deine Haut und deine Augen gehört der Sonnenbrand oder die Bindehautentzündung. Lies mehr über Ursachen und Therapie einer Bindehautentzündung.

Zu den langfristigen und chronischen Wirkungen von UV-Strahlung gehören vorzeitige Hautalterung, Hautkrebs oder eine Linsentrübung im Auge. Das wird als Grauer Star, medizinisch Katarakt, bezeichnet.

Augenschäden durch UV-Strahlung

Wenn UV-Strahlen mit hoher Intensität, also in hohem Ausmaß, und/oder über längere Zeit in deine Augen gelangen, kann es zu den folgenden UV-Schäden kommen:

  • Schmerzhafte Bindehautreizung. Hilfe bei Bindehautentzündung
  • Schmerzhafte Entzündungen deiner Hornhaut und Bindehaut: Starke UV-Strahlung kann innerhalb von Stunden oder sogar von Minuten die vorderen Partien deines Auges schädigen. Der Augen-Sonnenbrand macht sich durch gerötete, schmerzende und tränende Augen bemerkbar. Es kann zur Entzündung deiner Hornhaut kommen. Das wird als Photokeratitis bezeichnet. Ebenso ist eine Entzündung deiner Bindehaut möglich. Der medizinische Fachausdrück hierfür lautet Photokonjunktivitis. Ein Beispiel für UV-bedingte Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen ist die sogenannte „Schneeblindheit“, die beim Aufenthalt auf Schneeflächen in den Bergen bei klarem Himmel entstehen kann. Bei der Photokeratitis und bei der Photokonjunktivitis zerstört die UV-Strahlung die äußersten Zellen deiner Hornhaut und deiner Bindehaut. Sechs bis acht Stunden nach der UV-Bestrahlung bemerkst du dann starke Augenschmerzen. Du hast das Gefühl, als hättest du Sand in deinen Augen und reagierst extrem lichtempfindlich. Da in deiner Hornhaut und deiner Bindehaut allerdings ständig neue Zellen nachgebildet werden, erholen sich deine Augen nach etwa ein bis zwei Tagen wieder. Ist das nicht der Fall, solltest du einen Augenarzt aufsuchen. Untersuchungen beim Augenarzt
  • Katarakt: Deine Augenlinse enthält eine gelartige Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit kann sich durch dauerhaft starke Sonneneinstrahlung trüben. Die Linsentrübung deines Auges, auch Grauer Star oder medizinisch Katarakt genannt, gehört zu den chronischen Augenschäden oder Langzeitschäden durch UV-Licht. Grauer Star macht sich bemerkbar, wenn du in der Nähe oder in der Ferne schlechter und nur noch verschwommen sehen kannst, Farben immer grauer werden und Lichter dich verstärkt blenden. Beim grauen Star trübt deine ursprünglich klare Linse im Laufe der Zeit immer weiter ein. Eine Operation, bei der die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, kann deine Sicht wieder klar machen.
  • Retinopathie: Retionopathie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Netzhauterkrankungen, die bis zur Netzhautablösung führen können. Deine Augen wirken beim ungeschützten Blick in die Sonne wie ein Brennglas. Deine gewölbte Hornhaut und deine Augenlinse brechen die Lichtstrahlung und bündeln sie in einem Punkt. Diese Bündelung ist sehr energiereich und kann deine Netzhaut „verbrennen“.
  • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Da das gebündelte Licht in der Makula (Gelber Fleck, Punkt des schärfsten Sehens) am intensivsten auftrifft, entsteht dort der größte Schaden. Die Folge kann eine Makuladegeneration sein. Bei der Makuladegeneration fällt dir besonders das Lesen schwer. Du bemerkst einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes und dein räumliches Sehen ist verzerrt. Das fällt dir besonders auf, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden. Im weiteren Verlauf der AMD zeigt sich in der Mitte deines Blickfeldes ein dunkler Fleck.
  • Pterygium: Beim „Surfer-Auge“, auch Pterygium genannt, wuchert deine Bindehaut als Folge einer zu hohen UV-Belastung über deine Hornhaut. Auf der Bindehaut deines betroffenen Auges entsteht rosafarbenes, fleischiges Gewebe, was aber meistens keine Symptome verursacht. Manchmal führt ein Pterygium allerdings zu Augenreizungen. Es kommt auch vor, dass sich die Form deiner Hornhaut verändert, was dann deine Sehfähigkeit behindern kann.

UV-Schutz für deine Augen

Um deine Augen vor UV-Licht zu schützen, kannst du zusätzlich zur Sonnenbrille einen Hut oder eine Kappe mit breiter Krempe tragen. Das schützt auch deine Haare und deinen Hals.

Verlege deine Aktivitäten unter freiem Himmel am besten in die Morgen- und Abendstunden, denn dann scheint die Sonne weniger stark.

Schattenplätze bieten Erholung für deine Haut und Augen. Außerdem reduziert Schatten die UV-Strahlung. Bei allzu intensiver Sonnenstrahlung solltest du lieber in Innenräumen Schutz suchen.

Schaue niemals ohne Brille direkt in die Sonne. Denn das ist für deine Augen nicht nur wegen der UV-Strahlung gefährlich, sondern vor allem wegen der hohen Bestrahlungsstärke des sichtbaren Lichts. Das gilt insbesondere für den energiereichen, blauen Teil des sichtbaren Lichts.

Bei Aufenthalten am Wasser, in den Bergen oder beim Lesen am Strand solltest du deine Augen besonders gut schützen. Wasser, Sand und weiße Oberflächen wie Papier werfen Sonnenstrahlung besonders stark zurück. Durch diese Reflexion wirken die UV-Strahlen dann nicht nur von oben, sondern auch von unten auf deinen ganzen Körper ein.

Blaue Augen sind empfindlicher als braune: Bei hellen Augen enthält die Iris (sichtbar als Augenfarbe) weniger Pigmente (farbgebende Substanzen) als die Iris in dunklen Augen. UV-Strahlen können deswegen besser in helle Augen eindringen. Bei Menschen mit braunen Augen schützt der hohe Melaningehalt ihrer Iris (Melanine sind dunkelbraune bis schwarze Pigmente) zwar besser vor der Sonne, aber gänzlich ohne Sonnenschutz in Form einer Sonnenbrille geht es auch hier nicht.

Was ist eine gute Sonnenbrille?

Sonnenbrillen sind nicht nur als Filter des sichtbaren Lichts und damit als Blendschutz eine gute Wahl. Sie bieten auch Schutz vor dem Eindringen von UV-Strahlen in deine Augen. Aber: du siehst einer Sonnenbrille ihre UV-Schutzwirkung äußerlich nicht an. Der UV-Schutzfaktor kann ausschließlich vom Optiker mit entsprechenden Messgeräten geprüft werden. Optiker in deiner Nähe findest du in unserem Ärzte-Verzeichnis Ärzte & Co. unter Heilberufe.

Beim Kauf einer Sonnenbrille solltest du also nicht nur auf Design und Farbe achten, sondern auch auf die sogenannte zertifizierte Schutzkategorie und auf eine UV-Filterwirkung von UV 400.

Größe der Sonnenbrillengläser

Die Gläser deiner Sonnenbrille sollten so groß sein, dass sie deine Augen nicht nur von vorne, sondern auch vor seitlich, von oben oder infolge Reflexion auch von unten einfallenden Sonnenstrahlen schützen. Die Brillengläser sollten mindestens bis zu deinen Augenbrauen reichen. Je näher die Brille vor deinen Augen sitzt, umso weniger Licht kann von der Seite in deine Augen gelangen. Gebogene Fassungen umschließen die Augen in der Regel besser als gerade.

Achte darauf, dass deine Brille gut sitzt, ausschließlich auf deiner Nase und deinen Ohren aufliegt, die Gläser Wangen und Wimpern nicht berühren und die Brille insgesamt nicht von der Nase rutscht. Dein Optiker berät dich gerne und sorgt für eine optimale Anpassung deiner Sonnenbrille.

UV-Filterwirkung

Beim Kauf einer Sonnenbrille solltest du auf die Kennzeichnung „UV 400“ achten. Sonnenbrillen mit diesem Gütesiegel filtern UV-Strahlung bis 400 Nanometer (nm) aus. Das schließt UV-B-Strahlen und UV-A-Strahlen ein.

Brillen, die in diesem Bereich Schutz bieten, haben auf den Gläsern einen aufgeklebten Hinweis oder auf der Innenseite der Brillenbügel die Aufschrift „UV 400“, „MAX UV-Schutz“, „MAX UV-Protection“ oder „100 Prozent UV-Filter“. Sollte dieser Hinweis fehlen, solltest du deine Sonnenbrille beim Optiker auf ihre UV-Schutzfunktion prüfen lassen.

Allerdings unterliegt die Kennzeichnung „UV 400“ keiner Kontrollinstanz. Du musst dich beim Brillenkauf also darauf verlassen, dass die Herstellerangaben korrekt sind. Genormt ist derzeit lediglich ein UV-Schutz bis 380 nm (DIN EN ISO 8980-3).

Wenn du deine Sonnenbrillengläser an deine Sehstärke anpassen lassen möchtest, solltest du ebenfalls darauf achten, dass die Filterwirkung für UV-Strahlung bis 400 nm gegeben ist.

Der „UV 400“-Schutz hat übrigens nichts mit der sogenannten Filterkategorie zu tun. Er ist nicht abhängig von dem Grad der Tönung (helle oder dunkle Glasfarbe) und auch nicht von der Farbe deiner Brillengläser. Dunkel getönte Gläser bieten daher nicht automatisch einen höheren UV-Schutz als hell getönte Gläser.

UV-Kontaktlinsen haben einen integrierten UV-Filter, der das Eindringen von UV-Strahlen in deine Augen verhindern soll. Allerdings sind UV-Kontaktlinsen kein wirkungsvoller Ersatz für Sonnenbrillen. Denn sie decken nur einen kleinen Teil deines Auges ab und sorgen damit nicht für einen vollständigen UV-Schutz. Daher solltest du, wenn möglich, zusätzlich zu den UV-Linsen auch eine Sonnenbrille tragen.

Tönungsstufen als Blendschutz

Deine Augen können sich von Natur aus auf unterschiedliche Helligkeiten einstellen. Bei hoher Lichtintensität ziehen sich deine Pupillen bis zu einem gewissen Grad zusammen und reduzieren auf diese Weise die einfallende Lichtmenge. Ist deine Umgebung allerdings viel zu hell, funktioniert das nicht mehr und deine Augen werden vom Licht geblendet. Hier setzen die fünf Filterkategorien bei Brillengläsern an. Sie filtern Anteile des Lichts unterschiedlich stark. Das wird in sogenannten Blendschutzkategorien, Filterkategorien, zertifizierten Schutzkategorien oder Schutzstufen angegeben. Bei den fünf Blendschutzkategorien reicht die Skala von 0 bis 4. Je höher die Zahl ist, desto dunkler ist die Glasfarbe und desto mehr störendes Licht wird herausgefiltert. Oder anders gesagt: je dunkler die Gläser, desto höher der Blendschutz.

Doch Vorsicht: Die Tönungsstufe sagt nichts über den UV-Schutz deiner Brille aus. Anders als häufig angenommen schützen dunkle Gläser daher nicht besser vor UV-Strahlung als helle Gläser. Im Gegenteil: je dunkler deine Brillengläser sind, desto weiter öffnen sich deine Pupillen. Wenn deine Brille dann keinen ausreichenden UV-Schutz bietet, treffen die UV-Strahlen ungefiltert auf deine Augen und können sie noch schneller schädigen.

Je nach Stärke der Tönung kannst du Sonnenbrillen für unterschiedliche Umgebungen und Tätigkeiten verwenden.

  • Kategorie 0 (CAT.0): 0 bis 20 Prozent des störenden Lichtes werden hier herausgefiltert (Lichtabsorption). Das heißt die Sonnenbrillengläser haben 80 bis 100 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 0 bis 20% Tönung. Die Blendschutzkategorie 0 ist ein sehr heller Filter und eignet sich für leichten Lichtschutz in dunkler Umgebung wie beispielsweise bei bewölktem Himmel und in der Dämmerung.
  • Kategorie 1 (CAT.1): Hier herrschen 20 bis 57 Prozent Lichtabsorption. Das heißt die Sonnenbrillen haben 43 bis 80 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 20-57% Tönung. Blendschutzkategorie 1 ist ein heller bis mittlerer Filter, der gut geeignet ist für bedeckte Tage und wechselndes Wetter.
  • Kategorie 2 (CAT.2): Ein sehr guter Blendschutz für den Sommer in Deutschland und Mitteleuropa mit 18 bis 43 Prozent Lichtdurchlässigkeit  und 57 bis 82 Prozent Lichtabsorption.
  • Kategorie 3 (CAT.3): Dieser sehr dunkle Filter mit 82 bis 92 Prozent Lichtabsorption und damit 8 bis 18 Prozent Lichtdurchlässigkeit ist gut geeignet für südliche Gefilde, den Aufenthalt an/auf hellen Wasserflächen, den Strand und die Berge.
  • Kategorie 4 (CAT.4): Dieser extrem dunkle Filter mit 92 bis 97 Prozent Lichtabsorption (das heißt hier werden nur 3 bis 8 Prozent Licht durchgelassen) ist für den Aufenthalt im Hochgebirge, zum Skifahren und anderen alpinen Sport und bei Aktivitäten im Schnee geeignet. Zusätzlich solltest du bei deiner „Schnee-Brille“ auf völlige Filterung des Blaulichtanteils und auf ausgeprägten Seitenschutz durch beispielsweise breitere Brillenbügel zur Abwehr von seitlich einfallendem Licht achten.  Achtung: Brillen der Schutzkategorie 4 sind im Straßenverkehr nicht zugelassen.

Farbe der Brillengläser

Durch die Glasfarbe deiner Sonnenbrille wird Licht bestimmter Wellenlängen reduziert. Das, was du durch die Brille siehst, bekommt dadurch eine Einfärbung. Braune, grüne, schwarze und graue Gläser verfälschen gesehene Farben am wenigsten. Bei allen anderen Brillenglasfarben brauchen deine Augen eine gewisse Reaktionszeit, um die gesehene Farbe so zu neutralisieren, dass du ohne Irritationen sehen kannst. Zum Autofahren eignen sich graue Gläser sehr gut, da diese eine naturgetreue Farbwiedergabe gewährleisten.

  • Graue und schwarze Brillengläser: Sie sind universell einsetzbar und verfälschen die Farben der Umgebung am wenigsten. Bei schwarzen und grauen Gläsern wird keine spezielle Farbe besonders herausgefiltert, sondern alle Wellenlängen werden gleichermaßen reduziert.
  • Grüne Brillengläser filtern vorrangig die gelben und orangen Lichtwellen heraus. Das gesehene Bild ist dadurch insgesamt kühler, aber dafür meist auch schärfer im Detail.
  • Braune und orangefarbene Gläser: Durch ein braun oder orange getöntes Brillenglas wird kurzwellige Strahlung im Blau-Bereich herausgefiltert. Das gesehene Bild erscheint durch den reduzierten Blauanteil in einer warmen, gold-braunen Einfärbung.
  • Gelbe Brillengläser: Sie erhöhen die Kontraste. Daher ist deine Sicht auch bei wechselnden Lichtverhältnissen wie etwa bei plötzlich auftretendem Nebel noch detailgenau. Sonnenbrillen mit gelben Gläsern filtern häufig fast das gesamte Blauspektrum heraus. Du kannst dann Dinge, die blau sind, schlecht erkennen.
  • Blaue Gläser: Sie bieten einen leichten Blendschutz bei klarer Sicht und sind bei Schwimmbrillen häufig eine gute Wahl.
  • Farblose Gläser: Sie verfälschen die Umgebungsfarbe nicht und sind für den Indoor-Sport gut geeignet. Weniger jedoch für Sport im Freien, da farblosen Gläsern der Blendschutz fehlt.

Zusätzlich zur Gläserfarbe und Schutzkategorie wählst du am besten ein Brillenmodell mit größeren Gläsern und breiten Bügeln, bei dem möglichst wenig Sonnenlicht seitlich einfallen kann. Ganz wichtig ist auch die Qualität deiner Sonnenbrillengläser. Denn jeder kleine Kratzer zwingt deine Augen zu ständiger Korrektur und sie ermüden schneller. Hochwertige Gläser erkennst du daran, dass sie keine Kratzer, Verzerrungen oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Mineralglas und Kunststoffgläser eignen sich gleichermaßen für Sonnenbrillen. Nicht beschichteter Kunststoff verkratzt oft schneller als Glas oder kratzfest beschichteter Kunststoff. Gute Sonnenbrillengläser erkennst du auch daran, dass die Gläser bei einem leichten Fingerdruck nicht in der Fassung nachgeben. Halte die Sonnenbrille 30 bis 50 Zentimeter vor eine gerade Linie oder Kante. Ein gutes Sonnenbrillenglas darf diese Gerade nicht knicken oder gar verzerren.

Selbsttönende Brillengläser

Selbsttönende Brillengläser, auch phototrope Gläser genannt, werden je nach Lichtverhältnissen automatisch dunkler oder heller. Die selbsttönenden Gläser können sich binnen kürzester Zeit auf veränderte Lichtverhältnisse einstellen und bestenfalls innerhalb von 30 Sekunden zwischen zehn bis 90 Prozent dunkler sein als zuvor.

Selbsttönende Brillengläser bieten daher immer Schutz vor Blendung und verstärken zusätzlich das Kontrastsehen. Für Autofahrer können selbsttönende Gläser allerdings problematisch sein. Da Autoscheiben einen Teil der UV-Strahlung filtern, verdunkeln sich die selbsttönenden Brillengläser bei grellem Sonnenlicht eventuell nicht ausreichend. Bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen im Straßenverkehr wie bei einer Fahrt im strahlendem Sonnenschein in das Dunkle eines Tunnels, kann es zu Problemen kommen, weil sich die Tönung nicht schnell genug aufhellt.

Polarisierende Gläser

Polarisierende Brillengläser mindern Reflexionen von schräg einfallenden Spiegelungen und von unten einfallenden Blendungen. Diese können beispielsweise durch nasse Fahrbahnen, flirrenden Straßen im Sommer und tiefstehender Sonne verursacht werden. Beim Blick in die Ferne erscheinen Landschaft und Umgebung mit polarisierenden Gläsern kontrastreicher. Anders sieht es beim direkten Blick auf den Weg unter dir aus: hier können die Kontraste schwächer werden. Ideal sind polarisiernde Gläser für Angler. Sie sehen die Fische unter Wasser, aber nicht die Spiegelungen der Wolken und Bäume auf der Wasseroberfläche.

Entspiegelte Gläser

Sonnenbrillen mit voll entspiegelten Gläsern reduzieren die Lichtreflexe, die möglicherweise durch seitliches oder von oben eintreffendes Licht auf der Innenseite deiner Brillengläser entstehen. Eine einfache Entspiegelung deiner Sonnenbrillengläser reduziert Lichtreflexe um die Hälfte, eine Superentspiegelung um bis zu 98 Prozent.

Sonnenbrillen für Kinder

Kinder haben empfindlichere Augen als Erwachsene, weil sie weniger Pigmente und eine sehr klare Linse haben. UV-Strahlen können daher Bindehaut, Hornhaut und Netzhaut bei Kindern besonders schnell schädigen. Kleine Kinder sollten ihre Augen also besonders gut schützen und Babys sollten generell nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.

  • Eine gute Kindersonnenbrille sollte bruchsichere Gläser haben. Das minimiert das Verletzungsrisiko beim Spielen und Toben.
  • Damit die Kindersonnenbrille nicht von der Nase fällt und damit seitlich keine UV-Strahlen in die Augen gelangen können, sollte sie richtig sitzen und angepasst werden.
  • Eine Kindersonnenbrille sollte Blendschutzkategorie 2 oder 3  und einen UV-Schutz von UV-400 haben.

CE-Kennzeichnung

Die CE-Kennzeichnung muss jede Sonnenbrille tragen, die in Europa verkauft wird. Das CE-Zeichen wird vom Hersteller oder Importeur der Brille angebracht. Es befindet sich auf der Innenseite der Brillenbügel und besagt, dass das Brillenmodell den gängigen EU-Standards entspricht und damit der „europäische Sicherheitsstandard“ für Schutzkleidung eingehalten wurde. Doch zum Aufbringen der CE-Kennzeichnung ist keine Prüfung durch unabhängige Stellen erforderlich. Billig aus dem Ausland importierte Raubkopien tragen daher oft ein gefälschtes CE-Zeichen.

Achtung: Die CE-Kennzeichnung umfasst nur UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer. Schädliches UV-Licht reicht jedoch bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Was sind UV-Strahlen?

Ein guter Rat zum Schluss

Du solltest deine Sonnenbrille nicht über einen längeren Zeitraum an heißen Orten wie im abgestellten Auto hinter der Windschutzscheibe liegen lassen. Das kann dazu führen, dass sich die Entspiegelungsschicht der Brillengläser verformt, du dadurch schlechter sehen kannst und deine Augen schneller ermüden. Ein Hartschalen-Brillenetui ist ein guter Aufbewahrungsort für deine Sonnenbrille und ist auch stabil genug, um deine Brille vor dem Herunterfallen oder versehentlichem Draufsetzen zu schützen.

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Diagnosekürzel

H13

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H13 für Affektionen, also Erkrankungen der Konjunktiva (Bindehaut) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Erkrankungen (Affektionen) der Bindehaut (Konjunktiva) zusammengefasst. H13 ist das Diagnosekürzel für Bindehauterkrankungen, die mit anderenorts eingeordneten Krankheiten oder Erregern zusammenhängen.

H13: Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktiva wird die Bindehaut deines Auges bezeichnet. Unter Affektionen der Bindehaut werden in der Medizin Erkrankungen oder Schädigungen bezeichnet, die die Bindehaut (mit)betreffen.

Weiteres zur Bindehaut findest du unter H11.

H13.0 Filarienbefall der Konjunktiva

Was die Konjunktiva ist, kannst du unter H13 nachlesen. Filarien gehören zu den Fadenwürmern und können beispielsweise über Mückenstiche verschiedener Mückenarten übertragen werden. Filarien können Erkrankungen wie Hauterkrankungen, Erkrankungen der Lymphwege oder die Flussblindheit auslösen. Zur Flussblindheit siehe H42.8. Auch ein Befall der Bindehaut mit Filarien ist möglich.

H13.1 Konjunktivitis bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten

Inkl.: Konjunktivitis durch Adenoviren, follikulär (akut) B30.1
Konjunktivitis durch Akanthamöben B60.1
Konjunktivitis bei Zoster B02.3
Konjunktivitis durch Chlamydien A74.0
Konjunktivitis, diphtherisch A36.8
Konjunktivitis durch Gonokokken A54.3
Konjunktivitis, hämorrhagisch, akut, epidemisch B30.3
Konjunktivitis durch Herpesviren (Herpes simplex) B00.5
Konjunktivitis durch Meningokokken A39.8
Konjunktivitis durch Newcastle-Disease-Virus B30.8

Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Konjunktiva, also der Bindehaut deines Auges. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

Eine Bindehautentzündung kann durch Adenoviren hervorgerufen werden. Adenoviren sind eine große Gruppe von Viren, die Erkrankungen wie grippale Infekte, Magen-Darm-Infekte oder Atemwegserkrankungen hervorrufen können. Verschiedene Typen der Adenoviren können auch das Auge betreffen. So können die Virus-Typen 3, 4 und 7 Auslöser der follikulären Konjunktivitis sein. Follikulär beschreibt hierbei die Entzündungsreaktion der Bindehaut. In der Bindehaut befinden sich sogenannte Lymphfollikel, also rundliche Ansammlungen von Abwehrzellen. Ist die Bindehaut mit Adenoviren infiziert, schwellen die Follikel an und es ergibt sich das Bild einer follikulären Konjunktivitis mit zahlreichen, kugeligen kleinsten Auswölbungen der Bindehaut.

Andere Virustypen der Adenoviren können außerdem Ursache der sogenannten Augengrippe sein. Was tun bei Augengrippe?

Eine Bindehautentzündung kann durch den Befall des Auges mit Akanthamöben hervorgerufen werden. Akanthamöben sind Einzeller, die weltweit verbreitet zum Beispiel im Erdboden vorkommen. Übertragungen dieser Einzeller (Protozoen) können beispielsweise über infizierte Kontaktlinsen oder durch kontaminiertes Wasser geschehen. Akanthamöben können zusätzlich eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges hervorrufen. Das wird als Keratitis bezeichnet.

Eine Bindehautentzündung kann außerdem durch das Zoster-Virus verursacht werden. Zoster oder auch Herpes zoster ist der medizinische Fachausdruck für Gürtelrose. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Gürtelrose. Wissenswertes zur Impfung gegen die Gürtelrose liest du in unserem Medizin-Dolmetscher zu Impfungen unter Gürtelrose-Impfung.

Chlamydien können ebenfalls für eine Bindehautentzündung verantwortlich sein. Chlamydien sind eine Gruppe von Bakterien, die verschiedene Erkrankungen hervorrufen können. Weit verbreitet ist das Bakterium Chlamydia trachomatis, das in verschiedene Typen eingeteilt werden kann.

  • Chlamydia trachomatis Typ D-K zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern und sind außerdem Auslöser der sogenannten Schwimmbadkonjunktivitis, auch Paratrachom genannt. Diese Bindehautentzündung wird häufig okulogenital beim Geschlechtsverkehr, das bedeutet aus dem Urogenitaltrakt auf das Auge übertragen. Neugeborene können sich während der Geburt im Geburtskanal der Mutter anstecken. Selten können die Bakterien über die gemeinsame Nutzung eines Schwimmbades übertragen werden.
  • Das sogenannte Trachom oder ägyptische Körnerkrankheit bezeichnet eine Bindehautentzündung durch Chlamydia trachomatis der Serogruppe A – C. Das Trachom verläuft häufig schwerwiegend und kann durch Narbenbildung zu Blindheit führen. Übertragen wird die Infektion direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über Gegenstände oder Fliegen. Das Trachom ist in Deutschland sehr selten, jedoch weltweit eine sehr häufige Ursache für Erblindung.

Bei einer diphtherischen Konjunktivitis bedeutet diphtherisch durch die Diphtherie bedingt. Lies mehr zur Diphtherie in unserem Artikel zur Diphtherie-Impfung.

Eine Konjunktivitis kann unter anderem auch durch Gonokokken verursacht werden. Gonokokken ist ein anderer Name für das Bakterium Neisseria gonorrhoe, den Erreger der Geschlechtskrankheit Tripper. Über Schmierinfektionen oder beim Geschlechtsverkehr kann das Bakterium übertragen werden, ebenso während der Geburt auf das Neugeborene.

Bei einer hämorrhagischen Konjunktivitis bedeutet hämorrhagisch so viel wie blutig oder blutend. Als epidemische Konjunktivitis wird häufig die sogenannte Augengrippe, die Keratoconjunctivitis epidemica bezeichnet. Hilfe bei Augengrippe.

Verursacher der Bindehautentzündung können Herpesviren sein. Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen hervorrufen können. Zur Gruppe der Herpesviren gehören auch die Herpes simplex-Viren. Lies unter dem Diagnosekürzel ICD-10 B00 mehr zu Erkrankungen durch Herpesviren. Eine häufige Erkrankung durch Herpes simplex-Viren ist der Lippenherpes. Hilfe bei Lippenbläschen

Meningokokken, auch Neisseria meningitidis, sind Bakterien, die unter anderem Auslöser der Hirnhautentzündung (Meningitis) sind.  Infos zu Ursachen und Therapien der Meningitis. Durch Tröpfcheninfektionen beispielsweise beim Niesen, Husten oder Sprechen können Meningokokken aus dem Nasen-Rachenraum ansteckender Personen übertragen werden. Meningokokken können nicht nur eine Hirnhautentzündung, sondern auch eine Bindehautentzündung hervorrufen. Hilfe bei Bindehautentzündung.

Gegen einige Arten der Meningokokken kannst du dich impfen lassen. Lies mehr zur Impfung gegen Meningokokken.

Die Newcastle-Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung durch das sogenannte Newcastle-Disease-Virus. Das Virus befällt vorrangig Geflügel wie Hühner oder Gänse und löst bei ihnen die sogenannte Newcastle-Krankheit aus, die atypische Geflügelpest. Sehr selten kann das Virus von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen werden und eine Bindehautentzündung hervorrufen. Lies mehr zu Ursachen und Vorbeugung von Bindehautentzündung.

H13.2 Konjunktivitis bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktivitis wird eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges bezeichnet. Tritt die Bindehautentzündung im Rahmen von anderen Erkrankungen auf, kann dein Arzt sie hier einordnen.

H13.3 Okuläres Pemphigoid

Okulär bedeutet das Auge betreffend. Das okuläre Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führt. Hierbei richten sich Abwehrmechanismen des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen. Infolge der chronischen Entzündung bilden sich Vernarbungen der Bindehaut (Konjunktiva). Auch die Hornhaut (Cornea) kann im Verlauf der Erkrankung geschädigt werden. Durch die fortschreitende Vernarbung und Schrumpfung der Bindehaut und Hornhaut leidet die Bewegungsfähigkeit des Auges. Im Endstadium kann der Augapfel nicht mehr entlang der Bindehaut gleiten, der Augapfel ist bewegungsunfähig. Zusätzlich dazu können Narben das Sehvermögen beeinträchtigen und schlimmstenfalls bis zu Erblindung führen.

H13.8 Sonstige Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Lies unter H13 nach, was Affektionen der Konjunktiva sind.

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Fachbezeichnungen

FA Augenheilkunde

Ein Augenarzt untersucht die Augen einer Patientin an der Spaltlampe auf Erkrankungen, Sehschwächen und Fehlsichtigkeiten
Ein Augenarzt, auch Facharzt für Augenheilkunde und Ophthalmologe genannt, betrachtet an der Spaltlampe die Hornhaut und Iris einer Patientin. Bei Diagnostik und Therapie von unter anderem Augenerkrankungen, Erkrankungen des Sehnervs, Sehschwächen oder Fehlsichtigkeiten ist der Augenarzt der richtige Ansprechpartner.

Was ist ein Facharzt für Augenheilkunde?

Der Facharzt für Augenheilkunde wird auch Augenarzt (Ophthalmologe) genannt. Er ist Experte, wenn es um die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Augen-Erkrankungen und um das Sehen geht. Sehen ist ein komplexer Vorgang. Damit du einen Gegenstand scharf siehst, müssen viele Anteile deines Auges und der für das Sehen zuständigen Nervenbahn im Gehirn zusammenarbeiten.

Über deine Pupille, die als Blende fungiert, wird gesteuert, wie viel Licht auf deinen Augenhintergrund (Netzhaut, Retina) trifft. Bevor das Licht auf deine Netzhaut treffen kann, durchdringt es zunächst deine Linse und deinen Glaskörper (Bulbus). Deine Linse ist dafür da, das Licht zu brechen, damit die Lichtstrahlen gebündelt auf deine Netzhaut (Retina) fallen. Je nachdem, ob du einen Gegenstand in der Nähe oder Ferne betrachtest, verändert deine Linse entsprechend ihre Form. Sie wird kugeliger oder flacher und sorgt so für eine optimale Brechung des Lichts auf deinen Augenhintergrund. Die Netzhaut besteht aus empfindlichen Rezeptoren und Zellen, die die eintreffenden Lichtsignale über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Im Gehirn werden die Seheindrücke deiner beiden Augen zu einem Bild zusammengefügt. Erst im Gehirn entsteht also das Bild, das du vor dir siehst.

Das Tätigkeitsfeld des Facharztes für Augenheilkunde ist sehr vielschichtig und umfasst weit mehr als nur das Sehen. Es reicht beispielsweise über Entzündungen der Augenlider oder der Bindehaut (Konjunktiva), Augenerkrankungen im Rahmen von Allgemeinerkrankungen oder altersbedingte Fehlsichtigkeit, Notfallbehandlungen zum Beispiel zur Entfernung eines Fremdkörpers aus dem Auge, Tumorerkrankungen des Auges bis hin zu komplexen Gehirnstörungen, die das Sehen betreffen.

Fachübergreifend arbeitet der Augenarzt mit vielen anderen Fachdisziplinen der Medizin zusammen. Gemeinsam mit Kollegen aus den Fachbereichen der Kinderheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie oder anderer Disziplinen findet er Diagnosen und die beste Behandlungsweise seiner Patienten.

Der Facharzt für Augenheilkunde ist auch operativ tätig. Zur operativen Therapie von Augenerkrankungen wie des Grauen Stars (Katarakt) wendet der Facharzt für Augenheilkunde spezielle Verfahren an.

Ausbildung zum Augenarzt

Die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde schließt sich an ein abgeschlossenes Medizinstudium und den Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) an. Die Weiterbildung umfasst 60 Monate. Bis zu 36 Monate seiner Weiterbildung kann der angehende Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich absolvieren.

Wo arbeitet ein Augenarzt?

Ein Facharzt für Augenheilkunde kann sowohl im stationären Bereich als auch im ambulanten Bereich arbeiten. Stationär kann er beispielsweise in Krankenhäusern oder Hochschulkliniken angestellt sein. Entscheidet sich der Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich tätig zu werden, kann er in einer Facharztpraxis arbeiten, sich beispielsweise in medizinischen Versorgungszentren oder Spezial-Ambulanzen niederlassen. Auch eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist möglich.

Wann gehst du zum Facharzt für Augenheilkunde?

Dein Auge tränt. Es ist gerötet, lichtempfindlich und geschwollen? Zusätzlich sind deine Augen morgens verklebt und brennen? Hinter deinen Beschwerden könnte eine Bindehautentzündung oder eine andere Entzündung deines Auges stecken. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung der Bindehautentzündung. Zur Abklärung deiner Beschwerden kannst du zunächst zu deinem Hausarzt gehen. Er berät dich und leitet dich gegebenenfalls zum Facharzt für Augenheilkunde weiter, der deinen Beschwerden weiter auf den Grund gehen kann.

In letzter Zeit fühlen sich deine Augen so gereizt an? Du hast das Gefühl, du kannst schlechter sehen und besonders nach einem langen Bürotag brennen dir die Augen? Ein Augenarzt kann feststellen, ob du an trockenen Augen leidest und dir Medikamente zur Linderung verschreiben. Hilfe bei trockenen Augen.

An deinem Lidrand hast du eine kleine, schmerzende Vorwölbung entdeckt. Dazu ist dein Lidrand gerötet oder gar dein ganzes Augenlid oder die Bindehaut entzündet. Es könnte sich um ein Gerstenkorn (Hordeolum) handeln, also eine Entzündung einer Drüse deines Lidrandes. Der Augenarzt kann dir helfen, die schmerzhafte Entzündung zu lindern.

Seit einigen Tagen hast du eine Schwellung des Lidrandes entdeckt. Sie wächst langsam weiter, schmerzt dabei aber nicht. Bei der Diagnose und Therapie eines sogenannten Hagelkorns (Chalazion), einem schmerzlosen Verschluss einer Lidrand-Drüse, kann dir der Augenarzt weiterhelfen.

Du hast das Gefühl du kannst Gegenstände in der Ferne nicht gut betrachten oder aber Details in nächster Nähe nicht gut erkennen? Fragst du dich, ob du eine Brille benötigst? Dann vereinbare einen Termin beim Facharzt für Augenheilkunde. Ebenso, wenn du im Laufe der Jahre Kleingedrucktes immer schlechter lesen kannst und du glaubst, dass du an einer Alterssichtigkeit (Presbyopie) leidest. Dein Augenarzt kann deine Sehstärke messen und dir zu einer geeigneten Brille verhelfen.

Plötzlich hat dein Auge begonnen zu schmerzen. Dazu leidest du an Kopfschmerzen, dir ist übel und dein Auge ist rot. Du hast das Gefühl, du kannst auf deinem Auge grade nicht gut sehen. Solche Beschwerden kommen beim akuten Glaukom, dem grünen Star, vor. Was ein Glaukom ist, kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Dein Facharzt für Augenheilkunde kann dir bei Diagnostik und Therapie des Glaukoms weiterhelfen.

Du hast Veränderungen in deinem Sichtfeld festgestellt. Dein Sichtfeld ist eingeengt, du hast einen grauen oder dunklen Schatten in deinem Sehbereich bemerkt oder siehst in einem bestimmten Bereich nichts mehr. Dann wende dich bitte möglichst rasch an deinen Augenarzt. Gesichtsfeldausfälle können Hinweise für einige Augenerkrankungen sein, die deine Sehfähigkeit einschränken können.

Seit einiger Zeit merkst du, dass du schlechter sehen kannst. Die Farben werden immer grauer, Lichter blenden dich verstärkt und vielleicht ist auch eine Kurz- oder Weitsichtigkeit hinzugekommen. Diese Veränderungen können Hinweis auf einen Katarakt, den grauen Star sein. Dabei trübt deine Linse immer weiter ein und bewirkt, dass du schlechter sehen kannst. Dieses häufige Krankheitsbild kann gut von deinem Augenarzt behandelt werden.

Du bist bereits langjährig an einem Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, oder einem Bluthochdruck erkrankt? Beide Erkrankungen können ebenso wie andere chronische Erkrankungen Schäden an den Augen hervorrufen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen deiner Augen führt dein Facharzt für Augenheilkunde durch. Lies mehr zu Ursache und Behandlung von Bluthochdruck. Unter den ICD-10 Diagnosekürzeln E10, E11, E12, E13 und E14 findest du Infos zum Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen.

Seit Längerem fällt dir besonders das Lesen schwer. Du hast einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes bemerkt und dein räumliches Sehen ist irgendwie verzerrt? Das bemerkst du besonders, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden? Grund könnte die sogenannte altersbedingte Makuladegeneration sein. Das ist eine altersabhängige Veränderung deiner Netzhaut, genauer des Punktes des schärfsten Sehens deiner Netzhaut. Erster Ansprechpartner für diese Erkrankung ist dein Augenarzt.

Du fragst dich, ob dein Kind gut sieht? Oder du hast bemerkt, dass dein Kind schielt und machst dir Sorgen, ob das Schielen behandelt werden müsste? Zusätzlich zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, die beim Kinderarzt durchgeführt werden, gehören auch Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt dazu.

Untersuchungen beim Augenarzt

Damit der Facharzt für Augenheilkunde deinen Beschwerden auf den Grund gehen kann, muss er in der Regel einen Einblick in dein Auge erhalten. Mithilfe verschiedener Apparaturen wie der Spaltlampe oder dem Augenspiegel kann der Augenarzt verschiedene Abschnitte deines Auges untersuchen.

  • Untersuchung an der Spaltlampe: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die einzelnen Bestandteile deines Auges, wie beispielsweise deine Iris oder Hornhaut (Cornea) näher betrachten, kann er sich eine Spaltlampe zur Hilfe nehme. Die Spaltlampe funktioniert ähnlich wie ein Mikroskop. Bei der Untersuchung wirst du gebeten, dein Kinn auf eine Untersuchungsvorrichtung zu platzieren. Mit einem spaltförmigen Lichtstrahl beleuchtet der Augenarzt dann dein Auge. Mithilfe einer Vergrößerung kann der Augenarzt die verschiedenen Anteile deines vorderen Augenabschnittes gut betrachten. Nimmt der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Hilfsmittel wie beispielsweise ein Kontaktglas zur Hand, kann er während der Untersuchung zusätzlich den Kammerwinkel des Auges, also den Bereich in dem das Kammerwassers des Auges abfließt, betrachten. Die Untersuchung des Kammerwinkels wird Gonioskopie genannt.
  • Ophthalmoskopie oder Funduskopie: Unter der Ophthalmoskopie oder Funduskopie wird die Betrachtung des hinteren Augenabschnitts, des Augenhintergrundes verstanden. Eine andere Bezeichnung für die Untersuchung ist der Begriff Augenspiegelung. Damit der Augenarzt deinen Augenhintergrund und deine Netzhaut einsehen kann, bekommst du in der Regel vor der Untersuchung Augentropfen verabreicht, die deine Pupille weiten. Mithilfe eines Ophthalmoskops, eines Augenspiegels, blickt der Facharzt für Augenheilkunde dir dann in deine Augen. Dabei kann er Gefäßveränderungen deiner Netzhaut beurteilen, Veränderungen am Austrittspunkt des Sehnervens feststellen, Netzhautlöcher oder Netzhautablösungen diagnostizieren oder altersbedingte Veränderungen dokumentieren. Aber Vorsicht: Bekommst du zur Augenspiegelung Pupillenweitende Augentropfen verabreicht, kann deine Fahrtüchtigkeit vorrübergehend eingeschränkt sein. Frage deinen Augenarzt am besten bereits vorher, ob du nach der Untersuchung Auto fahren darfst.
  • Fluoreszenzangiographie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die Gefäße deiner Netzhaut genau untersuchen, kann er eine Fluoreszenzangiographie durchführen. Dazu erhältst du ein Kontrastmittel über eine Vene zum Beispiel in der Ellenbeuge verabreicht. Mithilfe eines speziellen Geräts kann anschließend dein Augenhintergrund betrachtet werden. Es kann beobachtet werden, wie sich das Kontrastmittel in den Gefäßen verteilt, ob es gar an manchen Stellen austritt also Undichtigkeiten deiner Gefäße vorliegen oder sich vielleicht neue Gefäßwucherungen gebildet haben.
  • Ektropionieren: Unter Ektropionieren wird in der Medizin das Umstülpen des Oberlids zur Betrachtung der Bindehaut verstanden. Mithilfe einer Pinzette und eines Wattetupfers stülpt der Augenarzt dein Oberlid um und kann so Fremdkörper oder Veränderungen an deiner Bindehaut ausfindig machen.
  • Augeninnendruckmessung: In der Abklärung eines Glaukoms kann der Augenarzt deinen Augeninnendruck messen. Das Glaukom wird auch grüner Star genannt und ist eine Erkrankung, bei der zum Teil erhöhte Drücke im Auge deinen Sehnerven schädigen können. Mehr zum Glaukom kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Die  Augeninnendruckmessung kann der Facharzt für Augenheilkunde anhand verschiedener Untersuchungsverfahren durchführen. Bei der Applanationstonometrie wird deine Augenoberfläche beziehungsweise deine Hornhaut betäubt. Anschließend misst der Augenarzt mithilfe eines Applanationstonometers, das meist Teil einer Spaltlampe ist, wie viel Druck er aufwenden muss, um deine Hornhautfläche leicht abzuplatten.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Die Optische Kohärenztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Licht bestimmter Wellenlängen ein dreidimensionales Bild deiner Netzhaut (Retina) aufzeichnen kann. Gemessen werden unterschiedliche Reflexionen des Lichtes, anhand derer das Gerät ein dreidimensionales Bild erzeugen kann. So können beispielsweise Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut entdeckt werden oder die Netzhautdicke genau ausgemessen werden.
  • Soll bei deinem Augenarztbesuch eine Sehschwäche abgeklärt werden, kann der Augenarzt verschiedene Testverfahren anwenden und deine Sehkraft überprüfen. Sehtest: Mithilfe unterschiedlicher Verfahren kann der Augenarzt prüfen, wie gut dein Sehvermögen beziehungsweise deine Sehschärfe ist. Dazu kann der Arzt die sogenannten Landolt-Ringe zur Hilfe nehmen. Das sind schwarze Ringe auf weißem Hintergrund, die jeweils eine Öffnung besitzen, deren Lokalisation du während des Tests benennen sollst. Der Arzt prüft dein Sehvermögen, indem er dir Ringe verschiedener Größen präsentiert und so feststellt, bis zu welcher Größe du die Öffnungen der Ringe noch richtig angeben kannst. Alternativ können Sehtafeln verwendet werden. Hierbei wirst du gebeten, verschiedene Reihen der auf der Tafel notierten Buchstaben vorzulesen. Anhand der von dir erkannten Buchstaben kann der Augenarzt ableiten, wie gut deine Sehschärfe ist.
  • Messung einer Fehlsichtigkeit: In der Fragestellung nach Weit- oder Kurzsichtigkeit kann beim Augenarzt deine sogenannte Refraktion bestimmt werden, also die Linsen- beziehungsweise Brillenstärke (in Dioptrien), die benötigt wird, damit du scharf sehen kannst. Dazu wirst du gebeten, verschiedene Buchstaben- oder Zahlenreihen in absteigender Größe vorzulesen. Als Untersuchungsgerät fungiert der sogenannte Phoropter. Das ist eine Apparatur, die Brillengläser verschiedener Stärken enthält. Im Verlauf der Untersuchung werden dir jeweils unterschiedliche Brillengläser vor deinen Augen positioniert und deine Sehkraft dann mit deiner Sehkraft ohne Brillengläser verglichen. Verbessert sich dein Seheindruck durch das Brillenglas, könnte dir eine Brille mit entsprechender Sehstärke helfen.
  • Gesichtsfeldprüfung oder Perimetrie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde herausfinden, wie groß dein Sichtfeld ist oder ob du Veränderungen oder „blinde Flecke“ in deinem Sichtfeld hast, führt er eine Perimetrie durch. Zur Durchführung der Perimetrie gibt es verschiedene Verfahren. Ihnen allen gemeinsam ist das Prinzip, dass in einem bestimmten Radius um deine Augen herum Lichtpunkte erscheinen oder abgebildet sind, die du entdecken sollst ohne aktiv deinen Kopf zum Lichtpunkt zu wenden. Anhand der von dir erkannten Lichtpunkte, stellt der Augenarzt fest, wie groß dein Sichtfeld ist und ob du eventuell unter Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) leidest.
  • Untersuchung der Tränenflüssigkeit: Bei einigen Krankheitsbildern ist es wichtig, dass dein Augenarzt überprüft, ob dein Auge ausreichend Tränenflüssigkeit produziert und ob dein Tränenfilm eine normale Zusammensetzung hat. Dazu kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests anwenden.
  • Diagnostik von Schielerkrankungen: Soll abgeklärt werden, ob du schielst, kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests mit dir durchführen. Eine der vielen möglichen Testungen auf Schielerkrankungen (Strabismus) ist der Cover-Test. Dabei werden deine Augen abwechselnd auf- und zugedeckt. Währenddessen beobachtet der Augenarzt deine Augenbewegungen und beurteilt, ob du schielst.
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Diagnosekürzel

H10

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H10 für Konjunktivitis, also Bindehautentzündung im Auge.
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Affektionen (Erkrankungen) der Konjunktiva (Bindehaut) zusammengefasst. H10 ist das Diagnosekürzel für Konjunktivitis (Bindehautentzündung).

H10: Konjunktivitis

Exkl.: Keratokonjunktivitis H16.2

Konjunktivitis ist der medizinische Fachausdruck für eine akute oder chronische Entzündung der Augenbindehaut. Hilfe bei Bindehautentzündung

H10.0 Mukopurulente Konjunktivitis

Mukopurulent bedeutet schleimig-eitrig. Eine mukopurulente Konjunktivitis ist also eine Bindehautentzündung mit schleimig-eitrigen Augenausflüssen.

H10.1 Akute allergische Konjunktivitis

Die allergische Konjunktivitis gehört zu den nicht-ansteckenden Formen der Bindehautentzündung. Sie kann beispielsweise durch Inhaltsstoffe von Kosmetik- und Kontaktlinsenreinigungsprodukten, Augenmedikamente, Schimmelpilze, Hausstaubmilben oder Pollen im Rahmen von Heuschnupfen hervorgerufen werden. Was tun gegen Heuschnupfen?

H10.2 Sonstige akute Konjunktivitis

Eine akute Konjunktivitis kann durch verschiedene Bakterien, aber auch Viren verursacht werden. Lies mehr über die unterschiedlichen Erreger einer Bindehautentzündung.

H10.3 Akute Konjunktivitis, nicht näher bezeichnet

Exkl.: Ophthalmia neonatorum o. n. A. P39.1

H10.4 Chronische Konjunktivitis

Ständig wiederkehrende Bindehautentzündungen (chronische Konjunktivitis) können durch nicht abgeheilte Infektionen entstehen. Aber auch trockene Augen können hinter einer Bindehautentzündung stecken. Lies mehr zum Thema Ursachen für Trockene Augen.

H10.5 Blepharokonjunktivitis

Eine Blepharokonjunktivitis ist eine gleichzeitige Entzündung des Augenlids (Blepharitis) und der Bindehaut (Konjunktivitis).

H10.8 Sonstige Konjunktivitis

H10.9 Konjunktivitis, nicht näher bezeichnet

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Krankheiten

Bindehautentzündung

Gerötete Augen sind typische Symptome einer Bindehautentzündung.
Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann unter anderem durch allergische Reaktionen, Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Ein oder zwei gerötete Augen sind ein typisches Symptom.

Bindehautentzündung erkennen

Rötungen, Juckreiz, Schwellungen deiner Augenlider sowie ein wässrig-schleimiger Ausfluss sind typische Symptome einer Bindehautentzündung, medizinisch Konjunktivitis genannt. Eine Reizung der Bindehaut kann durch Rauch, Staub, Fremdkörper im Auge oder andere mechanische Reize ausgelöst werden. Auch Allergien, trockene Raumluft sowie bakterielle oder virale Infektionen sind mögliche Ursachen einer Bindehautentzündung.

Um eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) als Krankheitsbild besser erkennen und verstehen zu können, blicken wir uns einmal tief in die Augen. Die mit mehr oder weniger dichten Wimpern besetzten Ober- und Unterlider bedecken etwa zwei Drittel deiner Augen. Die Lider klappen, ohne dass du es merkst, etwa alle fünf bis zehn Sekunden auf und zu. Der dem Auge zugewandte Teil deiner Augenlider ist mit der Bindehaut (Conjunctiva) überzogen. Sie ist eine dünne Schleimhaut, die sich von den Wimpern über die Innenfläche deiner Ober- und Unterlider zieht. Die Bindehaut bedeckt deinen Augapfel und reicht bis an den Rand deiner Hornhaut. Die durchsichtige Hornhaut wiederum liegt über der schwarzen Pupille. Um deinen Augenlidern ein reibungsloses Gleiten über das Auge zu ermöglichen, ist die Hornhaut ständig von einem Tränenfilm überzogen. In der Bindehaut wiederum sitzen viele Blutgefäße, die für eine zartrosa Farbe sorgen. Und bei einer Entzündung der Bindehaut sorgen die Blutgefäße für eine starke Rötung deiner Augen.

Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke

Allergische Bindehautentzündung

Deine beiden Augen jucken und tränen stark. Sie sind gerötet und geschwollen, oft auch verklebt. Eine allergische Reaktion der Schleimhäute in den Augen macht sich meistens durch diese Beschwerden bemerkbar.

Pollen von Sträuchern, Bäumen, Gräsern und Getreide sind die häufigsten Verursacher einer allergischen Bindehautentzündung. Bei einer Pollenallergie schwemmt der Lidschlag den Blütenstaub in deine inneren Augenwinkel und verursacht dort Beschwerden. Ist die Blütezeit dieser Pflanzen vorbei, verschwindet meistens auch die allergische Bindehautentzündung wieder. Lies mehr über Erste Hilfe bei Heuschnupfen.

Eine allergische Reaktion auf Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelpilze kann hingegen das ganze Jahr über zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führen.

Farbstoffe, Konservierungsstoffe und andere Inhaltsstoffe von Augenkosmetika und Kontaktlinsenpflegemitteln können ebenfalls eine allergische Bindehautentzündung auslösen. Außerdem können allergische Reaktionen auf Wirkstoffe von Augenmedikamenten, Betäubungsmittel oder Mittel zur Weitstellung der Pupille beim Augenarzt (zum Beispiel bei der Netzhautuntersuchung) eine Konjunktivitis hervorrufen.

Bakterielle Bindehautentzündung

Staphylokokken, Pneumokokken und Streptokokken sind Bakterien, die durch Schmierinfektion von deinen Händen auf die Augen übertragen werden können. Dort können sie eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hervorrufen. Während der Geburt können Erreger wie Chlamydien oder Gonokokken von der Mutter auf den Säugling übertragen werden und bei dem Baby nachfolgend eine Bindehautentzündung auslösen.

Virale Bindehautentzündung

Wird durch Herpesviren eine Hornhautentzündung (Keratitis) ausgelöst, die dann auf deine Bindehaut übergreift, entsteht eine sogenannte Kerato-Konjunktivitis. Die Augengrippe ist eine besonders aggressive Form der viralen Bindehautentzündung. Sie wird durch Adenoviren verursacht und ist hoch ansteckend. Hilfe bei Augengrippe.

Ursachen der Bindehautentzündung

Bei den Verursachern einer Bindehautentzündung unterscheiden Augenärzte zwischen einer nicht-ansteckenden Bindehautentzündung und einer ansteckenden Bindehautentzündung.

Nicht-ansteckende Bindehautentzündung

Bei einer nicht-ansteckenden Bindehautentzündung (Konjunktivitis) lösen beispielsweise intensives UV-Licht beim Blick in die Sonne ohne ausreichenden Schutz (Sonnenbrille mit UV-Faktor) oder Fremdkörper im Auge wie Chemikalien oder Staubkörner die Beschwerden aus. Auch allergische Bindehautentzündungen, die beispielsweise durch Kosmetikprodukte oder Pollen hervorgerufen werden, gehören zu einer nicht-ansteckenden Konjunktivitis. Zugluft und trockene Raumluft über einen längeren Zeitraum können ebenfalls eine nicht-ansteckende Bindehautentzündung hervorrufen. Nicht selten kommt es durch eine Überanstrengung der Augen infolge unkorrigierter Fehlsichtigkeit oder stundenlanger Bildschirmarbeit ohne Pause zu einer Konjunktivitis. Ein Mangel an Tränenflüssigkeit oder Fehlstellung von Wimpern und Lidern können körperliche Ursachen einer Bindehautentzündung sein. Die Konjunktivitis kann aber auch Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Psoriasis (Schuppenflechte) sein.

Ansteckende Bindehautentzündung

Bakterielle und virale Infektionen werden unter ansteckenden Bindehautentzündungen zusammengefasst. Verursacher einer bakteriellen Bindehautentzündung sind Bakterien der Gattungen:

  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Pneumokokken
  • Gonokokken
  • Chlamydien
  • Diphtheriebakterien

Verursacher einer viralen Bindehautentzündung können sein:

Andere Entzündungen am und im Auge

Neben der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) gibt es noch einige andere Entzündungen am oder im Auge. Ist nur ein bestimmtes Gewebe von der Augenentzündung betroffen, unterscheidet dein Arzt zwischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hornhautentzündung (Keratitis) oder Lederhautentzündung (Skleritis). Sind die Gewebe der Regenbogenhaut (bestimmt die Augenfarbe), der Aderhaut (blutreiche Schicht, die Netzhaut und Schutzschicht des Augapfels, die Lederhaut, versorgt) und des Strahlenkörpers (steuert die Krümmung der Augenlinse) gleichzeitig von der Entzündung betroffen, sprechen Augenärzte von einer Uveitis.

Auch nach Augen-Operationen kann es im Gewebe zu Entzündungen kommen.

Bindehautentzündung beim Kind

Hat dein Kind gerötete und brennende Augen solltest du sofort zum Kinderarzt gehen. Was macht ein Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin?

Obwohl eine Bindehautentzündung bei Kindern und Kleinkindern in den meisten Fällen harmlos ist, ist sie wegen des komischen Gefühls im Auge sehr unangenehm für die Kleinen. Sie fassen sich häufiger mit den Händen ins Gesicht, reiben sich die Augen und weinen. Bei einer infektiösen Bindehautentzündung führt dieses Verhalten zu einer Verbreitung der bakteriellen oder viralen Erreger und damit zur erhöhten Ansteckungsgefahr für alle Menschen in der Umgebung der Kleinen. Daher: Achte bitte verstärkt auf regelmäßiges Händewaschen – bei dir und bei all deinen Lieben.

Ist ein Fremdkörper im Auge für die Bindehautentzündung verantwortlich, bittest du dein Kind, nach oben zu schauen und ziehst gleichzeitig sanft das untere Augenlid leicht nach unten. Mit einem sauberen Taschentuchzipfel solltest du den Fremdkörper entfernen können. Schaffst du es nicht oder traust du es dir nicht zu, dann geh bitte zu einem Augenarzt.

Achtung: Bitte niemals Augentropfen bei Kindern ohne vorherige Empfehlung eines Kinderarztes oder Augenarztes anwenden. Die Tropfen müssen zur Entzündungsursache passen und in ihrer Zusammensetzung für Babys und Kleinkinder unbedenklich sein.

Ruhe und die Vermeidung weiterer Reize sind bei Kindern oberstes Gebot, damit die Bindehautentzündung schnell wieder abheilt. Weil die Konjunktivitis häufig mit einer Lichtempfindlichkeit einhergeht, solltest du die Wohnung bzw. das Kinderzimmer ein wenig abdunkeln. Auch Computer- und Fernsehbildschirme sollten abgeschaltet bleiben. Für die nötige Unterhaltung können Hörspiele sorgen.

Um einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) vorzubeugen und das Risiko einer Ansteckung beim Kind zu vermeiden, folgende Tipps:

  • Um das Infektionsrisiko zu senken, nicht mit ungewaschenen Händen ins Auge fassen.
  • Frischluft ist ein natürlicher Augenbefeuchter. Daher: Raus gehen und Sauerstoff tanken. Auch Zimmer regelmäßig durchlüften.
  • Kinderaugen vor UV-Strahlung schützen: Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz bewahrt Kinderaugen nicht nur im Sommer vor Bindehautentzündungen, die durch starke Lichteinstrahlung hervorgerufen werden. Auch im Winter bei starken Lichtreflexionen des Schnees sollten Kinderaugen mit einer Sonnenbrille geschützt sein.
  • Vermeide, dass dein Kind zum Beispiel im Auto Zugluft abbekommt.

Symptome der Bindehautentzündung

Leidest du unter einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis), sind deine Augen gerötet. Die Rötung entsteht, wenn sich die Blutgefäße der Bindehaut durch die Entzündungsreaktion erweitern und als rote Linien das Weiße in deinen Augen durchziehen. Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) sind meistens beide Augen betroffen. Eine virale Bindehautentzündung kann auch einseitig auftreten.

Typische Symptome für eine Bindehautentzündung sind:

  • Rötungen und Schwellungen der Bindehäute eines Auges oder beider Augen.
  • Lichtempfindlichkeit, Blendempfindlichkeit.
  • Brennen, Jucken und starker Tränenfluss.
  • Durch eitrige Ausflüsse verklebte Augen, besonders nach dem Schlafen (bei einer bakteriellen Bindehautentzündung).
  • Geschwollene Augenlider.
  • Starke Augenschmerzen und Hornhauttrübung (bei viraler Bindehautentzündung, die auf die Hornhaut übergegriffen hat).
  • Starker Juckreiz, hauptsächlich am Innenrand der Augen (bei allergischer Bindehautentzündung).
  • Eingeschränkte Sehfähigkeit.
  • Kopfschmerzen (bei Augenreizungen, zum Beispiel durch starke Lichteinwirkung).
  • Fremdkörpergefühl (wenn Staub oder Fremdkörper ins Auge gelangt sind).

Welcher Arzt hilft bei Bindehautentzündung?

Wenn die Rötungen und Schwellungen an deinen Augen innerhalb von zwei Tagen nicht von selbst abheilen und wenn zusätzlich noch starke Schmerzen vorhanden sind, dann solltest du auf jeden Fall deinen Augenarzt aufsuchen. Fachärzte für Augenheilkunde in deiner Nähe findest du über unsere Arzt-Suche.

Untersuchungen bei Bindehautentzündung

Dein Augenarzt wird dich in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) nicht nur fragen, welcher Art deine Beschwerden sind und wann sie auftreten/aufgetreten sind, sondern auch nach Kontaktlinsen, letztem Sehschärfentest, Allergien und Unverträglichkeiten. Bei der Untersuchung deiner Augen klärt er ab, ob nur die Bindehaut oder noch andere Bereiche deiner Augen von den Beschwerden betroffen sind. Mit Hilfe der sogenannten Spaltlampe kann dein Augenarzt dein Auge bei einer bestimmten Beleuchtung vergrößert anschauen. Um die Innenseite des Augenlids zu betrachten und die durch die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) verursachten Veränderungen festzustellen, klappt der Arzt das Lid bei der Untersuchung vorsichtig um.

Gegebenenfalls nimmt dein Augenarzt einen Abstrich aus der Bindehaut, um im Labor bakterielle oder virale Erreger bestimmen zu lassen. Ob eine Allergie hinter der Bindehautentzündung steckt, kannst du durch einen Allergietest bei einem Allergologen herausfinden lassen.

Was tun bei Bindehautentzündung?

Die Ursache deiner Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist bei der Wahl der Therapie entscheidend.

  • Bei Entzündungen nach Augen-Operationen kommen häufig sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika zum Einsatz. Sie helfen dabei, entzündliche Prozesse und Schmerzen zu lindern.
  • Eine bakterielle Bindehautentzündung kann mit Antibiotika behandelt werden. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Gentamicin und Kanamycin.
  • Eine Bindehautentzündung, die durch eine Infektion mit Viren ausgelöst wird, kann in einigen Fällen mit Anti-Virensalben behandelt werden. Gegen die Erreger der Augengrippe gibt es keine speziellen Medikamente. Hier können nur die Symptome durch eine Befeuchtung deiner Augen mit Augensalben und Augentropfen gelindert werden. Mehr zur Therapie der Augengrippe.
  • Augensalben und Augengele mit dem Wirkstoff Dexpanthenol lindern das Gefühl der Trockenheit und können unterstützend zur Behandlung der Bindehautentzündung eingesetzt werden. Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke
  • Verklebte Augenbereiche solltest du nur mit warmen, klaren Wasser vorsichtig säubern. Achtung: Kamillenspülungen können den gereizten Zustand deiner Augen verstärken und zu Allergien führen.
  • Ruhe ist bei einer Bindehautentzündung für deine Augen unerlässlich. Überanstrenge sie nicht. Vermeide es zu lesen und stundenlang am Bildschirm zu arbeiten.
  • Um deine entzündeten Augen nicht noch zusätzlich zu reizen, solltest du auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten bis die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) abgeheilt ist.

Augentropfen bei Bindehautentzündung

Um die Wirkungsweise der Medikamente gegen eine allergische Bindehautentzündung zu verstehen, schauen wir einmal auf das, was bei einer Allergie in deinem Körper passiert:

Wenn dein Immunsystem überreagiert und eine harmlose, körperfremde Substanz bekämpft, wird es für dieses sogenannte Allergen sensibilisiert.

Beim Erstkontakt mit einem Allergen bildet dein Immunsystem Antikörper gegen den Eindringling. Die Antikörper sitzen auf der Oberfläche der sogenannten Mastzellen von Haut, Magenschleimhaut, Lunge und oberen Atemwegen. Mastzellen enthalten Histamin, das Entzündungen verursacht. Gelangt der allergieauslösende Stoff, das Allergen, erneut in deinen Körper und kommt mit den Antikörpern in Kontakt, platzen die Mastzellen. Dadurch wird Histamin freigesetzt und eine Entzündungsreaktion verursacht. Diese Entzündungsreaktion reizt das körpereigene Gewebe und ruft Allergiesymptome an den entsprechenden Stellen hervor. Bei einer allergischen Bindehautentzündung sind das: starker Juckreiz am Innenrand der Augen, Rötung der Augen und plötzlich einsetzender, starker Tränenfluss.

Antihistaminika zum Einnehmen mit den Wirkstoffen Cetirizin, Loratadin, Mizolastin und Hydroxyzin verhindern die allergische Reaktion. Sie besetzen die Bindestellen für Histamin im Gewebe, so dass es dort nicht mehr andocken kann.

Wie lange die Wirkung der Antihistaminika anhält hängt davon ab, wie stark das Medikament wirkt. Dass Antihistaminika müde machen liegt daran, dass die Wirkstoffe über den Darm ins Blut aufgenommen werden.  Somit gelangen sie in alle durchbluteten Gewebe und blockieren dort die Histamin-Andockstellen. Passieren die Antihistaminika die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, dann wirken sie auch auf die Nervenzellen im Gehirn. Nervenzellen werden von dem in unserem Körper in geringen Mengen gebildeten Histamin aktiviert. Antihistaminika unterbinden diese Wirkung. Die Nervenzellen und damit auch du selbst bleiben daher schläfrig.

Bei Heuschnupfen, also einer Allergie gegen die Pollen von Gräsern, Bäumen, Sträuchern und Getreide, kannst du Augentropfen mit verschiedenen Wirkstoffen anwenden. Augentropfen mit Cromoglizinsäure sollten angewendet werden bevor akute Beschwerden auftreten und bevor sich die Augen röten oder tränen. Cromoglizinsäure reichert sich in den Mastzellen im Gewebe an und behindert die Freisetzung von Histamin und Entzündungsstoffen (Zytokinen).

Augentropfen mit dem Wirkstoff Tetryzolin verengen die Blutgefäße der Augenbindehaut. Dadurch verschwindet die Rötung der Augen. Auch die Augen tränen nicht mehr, weil aus verengten Gefäßen nur wenig Flüssigkeit austreten kann. Vorsicht: Bei längerer und ständiger Anwendung können Augentropfen mit dem Wirkstoff Tetryzolin die Schleimhäute der Augen austrocknen. Dadurch kann sich die Bindehaut noch weiter entzünden. Vorsicht ist auch bei Wechselwirkungen mit Arzneien gegen Depressionen (MAO-Hemmer) geboten. Bitte lies die Packungsbeilage gründlich und frag deinen Arzt oder Apotheker.

Augentropfen mit dem Wirkstoff Ketotifen stabilisieren die Mastzellen und besetzen gleichzeitig die Bindestellen für freigesetztes Histamin im Gewebe. Die Augentropfen können also auch bei akuten Beschwerden eingesetzt werden.

Auch Augentropfen mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Euphrasia (Augentrost) oder Calendula (Ringelblume) können den Heilungsprozess bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) unterstützen und Symptome wie Brennen und Jucken der Augen lindern.

Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke

Erfahre mehr darüber, worauf du bei der Verwendung von Augentropfen achten solltest und über richtiges Eintropfen von Augentropfen.

Bindehautentzündung vorbeugen

Um einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) vorzubeugen, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, solltest du dir immer gründlich die Hände waschen und ein eigenes Handtuch verwenden. Hat es dich dennoch erwischt, dann bitte nicht an den entzündeten Augen reiben. Die bakteriellen Erreger der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) gelangen sonst auf deine Hände und werden von dort auf Gegenstände oder auf andere Menschen  übertragen. Generell solltest du dich nie mit ungewaschenen Händen an die Augen fassen.

Hygiene ist auch beim Tragen von Kontaktlinsen oberstes Gebot. Vor dem Einsetzen und nach dem Herausnehmen solltest du deine Kontaktlinsen gut säubern. Dabei bitte auch auf saubere Hände achten.

Um dich vor Fremdkörpern im Auge zu schützen, solltest du bei Sägearbeiten oder bei Schweißarbeiten mit Funkenflug eine gut abschließende Schutzbrille tragen. Ist dennoch ein Fremdkörper ins Auge eingedrungen, bitte nicht am Auge reiben. Stattdessen mit klarem, körperwarmem Wasser aus dem Auge ausspülen. Tritt keine Besserung ein, bitte einen Augenarzt aufsuchen.

Auch bei starker Licht- und Sonneneinstrahlung gilt: Schütze deine Augen durch eine Brille mit ausreichendem UV-Schutz. Dein Optiker berät dich gerne.

Leidest du unter Heuschnupfen, solltest du rechtzeitig ein antiallergisches Medikament einnehmen. Lösen Kosmetika oder Tierhaare eine allergische Reaktion bei dir aus, dann vermeide den Kontakt zu den Allergieauslösern. Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Allergologie sind Ansprechpartner zu allen Fragen rund um Heuschnupfen und anderen Allergien. Allergologen können Hautärzte sein (FA Haut- und Geschlechtskrankheiten), Fachärzte für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Arzt), Lungenfachärzte (FA Innere Medizin und Pneumologie), Internisten oder Kinderärzte, die eine Zusatzausbildung zum Allergologen absolviert haben. Auch naturheilkundlich tätige Ärzte und Heilpraktiker bieten Hilfe bei allergischen Problemen an.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung?

Eine bakterielle Bindehautentzündung (Konjunktivitis) heilt in der Regel gut aus. Voraussetzung dafür ist, dass du verschriebene Antibiotika nach Anweisungen deines Arztes einnimmst und nicht auf eigene Faust absetzt. Denn auch wenn Beschwerden wie Juckreiz, rote Augen und starker Tränenfluss scheinbar abgeklungen sind, kann es sein, dass die bakterielle Infektion noch nicht ausgestanden ist. Um ein erneutes Ausbrechen der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) zu vermeiden gilt daher: Folge unbedingt den Anweisungen deines Arztes.

Eine virale Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die durch Herpesviren ausgelöst wird, kann sehr lange anhalten und häufig wieder ausbrechen. Das liegt daran, dass Herpesviren wie Herpes simplex oder Varizella zoster nach der Erstinfektion in deinem Körper verbleiben und jederzeit wieder aktiv werden können. Das passiert beispielsweise dann, wenn dein Immunsystem durch Belastungen wie Stress oder andere Infektionen so stark geschwächt ist, dass es die Herpesviren nicht mehr bekämpfen kann.

Eine virale Bindehautentzündung durch Adenoviren, auch Augengrippe oder Adenovirus-Keratokonjunktivitis genannt, ist in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen folgenlos ausgestanden. Erfahre mehr über die Heilungschancen bei Augengrippe.

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Krankheiten

Augengrippe

Ein blutroter Augapfel, hervorgerufen durch die Augengrippe.
Eine Augengrippe wird durch Adenoviren ausgelöst, durch Schmierinfektion übertragen und ist hoch ansteckend. Der Augapfel wird blutrot, das Auge tränt, juckt, brennt und schmerzt stark.

Was ist eine Augenrippe?

Die Augengrippe ist eine durch Adenoviren verursachte, hoch ansteckende Bindehautentzündung und Hornhautentzündung. Die Augengrippe, auch Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) oder Adenovirus-Keratokonjunktivitis genannt, beginnt meist urplötzlich mit verstärktem Tränenfluss an einem Auge, der in wässrig-schleimigen Ausfluss übergeht. Dein Augapfel wird blutrot, das Lid schwillt an, es juckt, brennt und schmerzt sehr stark. Oft kommt es außerdem zur schmerzhaften Schwellung eines Lymphknotens vor deinem Ohr oder am Unterkiefer. Nach vier bis acht Wochen greift die Augengrippe in der Regel auf dein anderes Auge über. Die Infektion deines zweiten Auges verläuft aber meistens milder. Die Augengrippe oder Viruskonjunktivitis ist hochgradig ansteckend und meldepflichtig.

Was verursacht Augengrippe?

Die Verursacher einer Augengrippe sind sogenannte Adenoviren. Sie werden in verschiedene Typen eingeteilt und diese wiederum in Untergruppen. Für die Augengrippe sind Adenoviren der Typen 8, 19 und 37 verantwortlich. Jeder Typ hat eine Proteinkapsel, die typenspezifische Antigene enthält. Antigene sind körperfremde Stoffe, auf die dein Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern reagiert. Duch die typenspezifische Proteinkapsel können die verschiedenen Adenoviren im Labor identifiziert werden. Adenoviren, die die Augengrippe auslösen, sind hochgradig ansteckend und können bei Zimmertemperatur wochenlang überleben. Sie können über Schmierinfektion übertragen werden.

Hast du dich mit der Augengrippe infiziert und reibst dir die Augen, weil sie jucken und brennen, dann gelangen die Adenoviren über die Tränenflüssigkeit auf deine Hände. Von dort können sie auf alle möglichen Gegenstände geschmiert werden: auf Handtücher, Mobiliar, Türgriffe, Tastaturen, Handy und mehr. Wenn andere Menschen diese Gegenstände berühren oder einer mit Augengrippe infizierten Person die Hand schütteln, können auch sie sich anstecken.

Das Tückische ist, dass die Inkubationszeit, also die Zeit von Ansteckung bis Ausbruch der Erkrankung, bei der Augengrippe fünf bis zwölf Tage beträgt. In dieser Zeit weißt und merkst du nicht, dass du die Augengrippe hast, kannst aber andere Menschen bereits damit anstecken. Generell ist die Augengrippe in den ersten zwei Wochen hoch ansteckend.

Die Augengrippe-Erreger (Adenoviren) wiederum lösen im Auge eine Entzündung aus. Deine Bindehaut reagiert darauf mit einer vermehrten Füllung der Gefäße. Die Folge: zahlreiche Blutgefäßschlingen werden von außen sichtbar, dein Auge erscheint blutrot.

Häufige Fragen zur Augengrippe

Wie bei allen hoch ansteckenden Erkrankungen verbreitet sich auch die Augengrippe immer dort rasend schnell, wo viele Menschen zusammen kommen. Da die mit dem Adenovirus infizierten Menschen zunächst fünf bis zwölf Tage nichts von ihrer Erkrankung merken, können sie in dieser Zeit viele andere Menschen unbemerkt und unwissentlich anstecken. Zeigen sich die ersten Symptome der Augengrippe werden sie häufig einer bakteriell verursachten Bindehautentzündung zugeschrieben. Da im Falle einer Bindehautentzündung selten eine Labordiagnostik durchgeführt wird und die Augengrippe in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen ausgestanden ist, besteht wahrscheinlich bei der Zahl der an Augengrippe erkrankten Menschen eine hohe Dunkelziffer.

Welche Krankheiten haben ähnliche Symptome wie die Augengrippe?

Die Bindehautentzündung hat ähnliche Symptome wie eine Augengrippe. Allerdings wird die Bindehautentzündung durch Bakterien hervorgerufen oder ist allergisch bedingt. Nur durch genauere Untersuchungen kann dein Arzt eine Augengrippe, also eine durch Viren verursachte Bindehautentzündung, von der bakteriellen Bindehautentzündung unterscheiden. Eine weitere durch Viren verursachte Bindehautentzündung ist die, die im Rahmen einer Infektion mit Herpes-Viren auftritt.

Eine Bindehautentzündung ist häufig auch ein Symptom von Erkrankungen wie Masern, Mumps und Röteln.

Bestimmte Typen von Adenoviren verursachen das sogenannte Pharyngokonjunktivale Fieber. Hier ist sowohl die Bindehaut als auch die Hornhaut von der Entzündung betroffen. Zusätzlich treten allgemeine Infektanzeichen auf und es kommt vor allem in Hals- und Rachenbereich zu Entzündungen.

Ist die Augengrippe eine echte Grippe?

Die Augengrippe ist keine echte Grippe (Influenza). Sie heißt lediglich Augengrippe, weil bei der Virusinfektion des Auges Grippe-Symptome wie Fieber, Schnupfen und Husten, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Unwohlsein auftreten können.

Wie bei der Influenza (Grippe) setzt auch bei der Augengrippe die Behandlung nicht an den Viren als Verursacher der Erkrankungen an. Es können lediglich die Symptome gelindert werden. Im Falle der Augengrippe kann das durch Befeuchtung der Augen mit Augentropfen oder Salben geschehen.

Helfen Desinfektionsmittel gegen die Verursacher der Augengrippe?

Auf Haushaltsgegenständen, Tastatur, Handy, Handtüchern und anderen Gegenständen befindliche Adenoviren lassen sich leider nicht mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln beseitigen. Nur spezielle Viren abtötende (viruzide) Desinfektionsmittel aus der Apotheke können die Erreger abtöten.

Für Wäsche und Handtücher von Augengrippe-Erkrankten gilt: getrennt von der Wäsche Gesunder bei mindestens 60 Grad waschen.

Besteht nach überstandener Augengrippe Immunität?

Nach überstandener Augengrippe besteht leider keine Immunität. Warum ist das so? Nach einer Infektion mit dem Adenovirus bildet dein Organismus Antikörper gegen den spezifischen Erreger der überstandenen Augengrippe. Da es aber sehr viele verschiedene Erreger-Typen für die Augengrippe gibt und keine Schutzimpfung gegen Augengrippe, kannst du dich jederzeit erneut mit dem Adenovirus anstecken.

Symptome der Augengrippe

Die ersten Symptome der Augengrippe bemerkst du in der Regel fünf bis zwölf Tage nach der Ansteckung mit Adenoviren. Erstes Anzeichen der viralen Bindehautentzündung ist verstärkter Tränenfluss und ein rotes Auge. Dazu kommen eine geschwollene Bindehaut und Ausfluss, der zu Beginn wässrig und später schleimig ist. Dein Auge wirkt glasig, es juckt, brennt und schmerzt. Ein weiterer Hinweis auf einen Virusbefall deines Auges sind geschwollene Lymphknoten. Meist befallen Adenoviren auch andere Körperregionen, weshalb bei der Augengrippe dann auch allgemeine, grippeähnliche Beschwerden auftreten können.

Typische Symptome der Augengrippe sind:

  • Brennende, juckende Augen
  • Starker Tränenfluss
  • Stark gerötete und geschwollene Bindehaut (Blutauge)
  • Lidschwellung
  • Fremdkörpergefühl
  • Lichtempfindlichkeit, Blendempfindlichkeit
  • Starke Schmerzen im betroffenen Auge
  • Lymphknotenschwellungen
  • Hornhauttrübung als Spätfolge der Augengrippe. Hornhauttrübungen entstehen durch die angegriffene Oberfläche der Hornhaut, eingeschränkte Sehfähigkeit kommt hinzu.

Bleibt die Augengrippe auf deine Bindehaut (Conjunctiva) beschränkt, heilt sie in der Regel in ein bis drei Wochen von selbst ab. Du bist dann allerdings nicht immun gegen eine erneute Erkrankung. Warum das so ist, liest du unter Immunität nach Augengrippe.

Ist deine Hornhaut (Cornea) von den Adenoviren befallen, kommt es oft zu monatelangen Sehstörungen. Der Grund dafür ist, dass sich bei der Ausheilung der Augengrippe in deiner Hornhaut Einlagerungen bilden können. Diese sogenannten Nummuli streuen das einfallende Licht und erhöhen dadurch die Blendempfindlichkeit deines Auges.

Augengrippe: Wann zu welchem Arzt?

Wenn dein rotes, brennendes Auge innerhalb von zwei Tagen nicht von selbst abheilt und wenn starke Schmerzen auftreten, dann solltest du auf jeden Fall deinen Augenarzt aufsuchen. Doch Vorsicht: Ansteckungsgefahr! Sag bitte direkt bei der Terminvereinbarung in deiner Augenarztpraxis, dass du vermutest, an einer Augengrippe erkrankt zu sein. Dein Arzt kann dich so gegebenenfalls zu einer gesonderten Uhrzeit behandeln oder dich bitten, in einem anderen Raum als dem Wartezimmer Platz zu nehmen.

Fachärzte für Augenheilkunde in deiner Nähe findest du über unsere Arzt-Suche.

Untersuchungen bei Augengrippe

Zur eindeutigen Diagnose der Augengrippe wird ein Bindehautabstrich, auch Konjunktivalabstrich genannt, notwendig. Dabei werden dir mit einem angefeuchteten Tupfer möglichst viele Zellen von der Bindehaut abgeschürft. Anschließend untersucht ein Labor den Bindehautabstrich. Dabei können Adenoviren mit folgenden Methoden nachgewiesen werden:

PCR-Test: Mit der Polymerase Chain Reaction (PCR) kann das Erbgut der Augengrippe-Erreger sichtbar gemacht werden. Im Fall der Adenoviren ist das die DNS (Desoxyribunukleinsäure). Jeder Organsimus besitzt eine charakteristische Struktur der DNS, die im PCR-Test zur Identifikation dient. Anhand der nachgewiesenen Virus-DNS ist der Verursacher der Augengrippe entlarvt.

Antigen-Nachweis: Mit dem Antigen-Nachweis können bestimmte virale Proteine nachgewiesen werden. Das geschieht mittels einer enzymatischen Farbreaktion, die für den Adenovirus charakteristische Partikel sichtbar macht.

Virusisolierung in Zellkulturen: Diese Methode zum Nachweis der die Augengrippe verursachenden Adenoviren ist sehr zeitaufwändig. Das Material des Bindehautabstrichs wird mit Zellen in Verbindung gebracht. Die im Abstrich enthaltenen Adenoviren infizieren die Zellen und vermehren sich in ihnen. Danach werden die Adenoviren aus den befallenen Zellen isoliert und können mit Hilfe eines speziellen Mikroskops, des Elektronenmikroskops, sichtbar gemacht werden. Adenoviren haben einen Durchmesser von weniger als einem Zehntausendstel Millimeter und sind mit bloßem Auge und einem normalen Mikroskop daher nicht erkennbar.

In Deutschland ist der Nachweis des Augengrippe-Erregers im Konjunktivalabstrich (Bindehautabstrich) nach §7IfSG des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig.

Was tun bei Augengrippe?

Da die Beschwerden ähnlich sind, kann die durch Viren ausgelöste Augengrippe mit einer bakteriell verursachten Bindehautentzündung verwechselt werden. Oft werden daher Antibiotika verschrieben, die aber leider nur gegen Bakterien wirken und nicht gegen Viren. Eine Antibiotika-Therapie schlägt bei der Augengrippe also nicht an.

Gegen die Augengrippe-Erreger gibt es keine speziellen Medikamente und im Gegensatz zur echten Grippe (Influenza) auch keine Schutzimpfung. Dein Körper muss daher selbst mit den Adenoviren fertig werden. Du musst in der Regel ein bis drei Wochen abwarten, bis es langsam wieder besser wird.

Haben sich auf deiner Hornhaut als Spätfolge der Augengrippe Hornhautnarben gebildet, kannst du die Narben mittels einer Laserbehandlung abtragen lassen. Das wird als phototherapeutische Keratektomie (PTK) bezeichnet.

Arzneimittel gegen Augengrippe

Da es keine speziellen Arzneistoffe für die Augengrippe gibt, können nur die Symptome durch eine Befeuchtung deiner Augen mit Augensalben und Augentropfen gelindert werden. Das Gefühl von Trockenheit im Auge kann durch Salben und Gele mit dem Wirkstoff Dexpanthenol gelindert werden.

Schutz vor Augengrippe

Auch wenn es bei unerträglichem Juckreiz und Fremdkörpergefühl nicht leicht fällt: du solltest bei Augengrippe das betroffene Auge nicht reiben. Dadurch gelangen die Adenoviren auf deine Hände und können von dort auf Türgriffe, Handtücher, Taschentücher und andere Gegenstände übertragen werden. Die Ansteckungsgefahr für Familienmitglieder oder Menschen in deinem häuslichen Umfeld steigt.

Verklebte Augenbereiche säuberst du am besten mit warmen, klaren Wasser. Vorsicht: Kamillenspülungen können nicht nur zu allergischen Reaktionen führen, sondern den durch die Augengrippe verursachten Reizzustand des Auges noch verstärken. Um die Ansteckungsgefahr innerhalb der Familie zu minimieren solltest du nach der Reinigung deines Auges das Waschbecken mit einem Viren abtötenden (viruziden) Desinfektionsmittel (erhältlich in Apotheken) säubern.

Generell solltest während der Dauer deiner Augengrippe verstärkt auf Hygiene achten, um andere Menschen vor Ansteckung zu schützen. Du solltest dich unbedingt von anderen Leuten fernhalten und zu Hause bleiben. Für deine Familie gilt: Bitte auf keinen Fall dieselben Handtücher wie du benutzen. Deine Familie sollte ihre Hände nach Berührung von Gegenständen wie Türgriffe gründlich waschen und auch darauf achten, dass ihre Hände nicht in Kontakt mit ihren Augen kommen. Vermeiden sollte deine Familie auch den Körperkontakt mit dir, wenn du an Augengrippe erkrankt bist.

Augengrippe vorbeugen

Der beste Schutz vor Augengrippe ist Hygiene. Wasch dir immer gründlich die Hände, benutze nicht dieselben Handtücher, Kosmetika oder andere Gegenstände, die der an Augengrippe Erkrankte auch benutzt. Wasche Wäsche und Handtücher des Familienmitglieds mit Augengrippe separat bei mindestens 60 Grad. Leidest du selbst an Augengrippe, dann vermeide bitte, wenn irgendwie möglich, den Kontakt zu anderen Menschen. Achte darauf, dich nicht mit den Händen an deinen Augen zu kratzen.

Wie lange dauert eine Augengrippe?

Eine Augengrippe ist in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen folgenlos ausgestanden. Die Ansteckungsgefahr ist schon nach 14 Tagen vorüber. Nach überstandener Augengrippe solltest du deine Augen allerdings noch etwas schonen. Versuche deine Augen nicht durch stundenlanges Arbeiten am Bildschirm, Lesen oder Fernsehen zu überanstrengen. Frag bitte deinen Augenarzt, was du nach überstandener Augengrippe für deine Augen tun kannst.

Bis dein Sehvermögen nach einer Augengrippe komplett wieder hergestellt ist, können einige Monate vergehen. Doch in den meisten Fällen heilt die Adenovirus-Keratokonjunktivitis folgenlos aus. Bleibt eine Hornhauttrübung zurück, kannst du kleine verschwommene Punkte sehen. In seltenen Fällen kann dein Sehvermögen durch die Augengrippe langfristig beeinträchtigt bleiben.