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Fachbezeichnungen

FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Eine Hautärztin untersucht im Rahmen der Hautkrebs-Früherkennung mit einem Dermatoskop die Leberflecken auf dem Rücken eines Patienten
Beim Hautarzt, auch Dermatologe, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Facharzt für Dermatologie und Venerologie genannt, steht die Erkennung und Behandlung sowie Vorbeugung von Hauterkrankungen im Vordergrund der Tätigkeiten. Hierzu gehört auch das sogenannte Hautkrebs-Screening.

Was ist ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten?

Der FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten wird auch Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Hautarzt oder Dermatologe genannt. Die Dermatologie ist die Heilkunde der Haut. Der Ausdruck Venerologie bezeichnet die Lehre der Geschlechtskrankheiten.

Das Aufgabengebiet von Hautärzten ist vielfältig. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten stehen die Diagnose, Therapie und Vorbeugung von Hauterkrankungen. Hierzu gehören beispielsweise entzündliche Hautausschläge (Ekzeme), infektiöse Hauterkrankungen, Veränderungen der Schleimhäute, Akne, chronische Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Autoimmunerkrankungen wie die Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes). Hauttumore gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld eines FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Das Teilgebiet der Dermatologie, das sich mit Hautkrebs beschäftigt, wird auch Dermatoonkologie genannt. Hierbei spielt neben der Therapie der Tumoren auch die Hautkrebs-Früherkennung eine große Rolle. Für alle gesetzlich Krankenversicherten ab dem Alter von 35 Jahren ist das sogenannte Hautkrebs-Screening Leistung der Krankenkasse.

Darüber hinaus schließt das Fachgebiet der Dermatologie auch Erkrankungen der sogenannten Hautanhangsgebilde, also der Nägel und Haare ein. Dazu gehören beispielsweise den Nagelpilz (Onychomykose). Lies Wissenswertes zu Ursache, Behandlung und Vorbeugung von Nagelpilz.

Der Dermatologe untersucht auch  Erkrankungen der unter der Haut liegenden Gefäße und chronische Wunden, die ursächlich durch Gefäßerkrankungen wie Krampfadern (Varizen, chronisch venöse Insuffizienz) verursacht werden. Außerdem widmet er sich allergologischen Fragestellungen und untersucht beispielsweise mit Allergietests, ob ein Hautausschlag durch ein bestimmtes Allergen (allergieauslösende Stoffe) ausgelöst wird.

Im Teilgebiet der Venerologie diagnostiziert und  behandelt der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten sexuell übertragbare Erkrankungen, die oftmals mit Haut- oder Schleimhautveränderungen einhergehen. Dazu zählen beispielsweise die Syphilis (Lues), Tripper (Gonorrhoe) oder auch AIDS (acquired immune deficiency syndrome, erworbenes Immu-Defizienz-Syndrom).

Insbesondere Haut- und Geschlechtskrankheiten betreffen oftmals nicht nur die Haut und Schleimhäute, sondern können Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Ebenso kann sich eine Vielzahl von Erkrankungen zunächst in Form von Hauterscheinungen zeigen, die dann Hinweis auf die zugrundeliegende Allgemeinerkrankung sind. Der Hautarzt steht viel im Austausch mit Kollegen anderer Fachdisziplinen und arbeitet daher zum Teil auch fächerübergreifend (interdisziplinär).

Zur Behandlung der Hauterkrankungen wendet der Dermatologe neben konservativen Therapiemethoden wie speziellen Cremes oder Lotionen, Strahlentherapien, Medikamenten- und Lasertherapien auch operative Therapiemethoden an. Entfernungen von bösartigen Muttermalen, Verödungen von Krampfadern oder Hauttransplantationen sind Beispiele für die operativen Fertigkeiten eines Hautarztes.

Ausbildung zum FA Haut- und Geschlechtskrankheiten

Bis zum Erwerb des Facharzt-Titels FA Haut- und Geschlechtskrankheiten muss der angehende Hautarzt einige Jahre Weiterbildung absolvieren. Voraussetzung zur ärztlichen Weiterbildung ist ein absolviertes sowie mit Approbation, also der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes, abgeschlossenes Medizinstudium.

Anschließend durchläuft der Assistenzarzt insgesamt fünf Jahre, also 60 Monate Weiterbildung an einer zertifizierten Weiterbildungsstätte, wovon 30 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet werden können. Bis zu zwölf Monate kann der angehende Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in benachbarten Fachgebieten verbringen.

Wo arbeitet ein Hautarzt?

Ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Hochschulklinik. Auch ambulant kann der Hautarzt tätig werden. Anstellungen oder eine Niederlassung in einer dermatologischen Facharzt-Praxis, in medizinischen Versorgungszentren oder speziellen medizinischen Ambulanzen sind möglich. Daneben stellen auch die medizinische Forschung und Lehre ein mögliches Tätigkeitsfeld für Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten dar.

Wann gehst du zum Hautarzt?

Seit Eintritt der Pubertät leidest du an Akne? Vielleicht hast du schon viele Cremes und Waschgele gegen Pickel vergeblich ausprobiert. Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten steht dir bei Problemen mit Akne und deren Therapiemöglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Hilfe bei Akne

Deine Kopfhaut schuppt sich neuerdings. Auf gerötetem Untergrund bilden sich schuppende Herde. Dazu kommt ein unangenehmer Juckreiz und möglicherweise sind dir zusätzlich Hautveränderungen an deinen Ellenbogen oder Kniescheiben aufgefallen. Möglicherweise leidest du an einer Schuppenflechte (Psoriasis). Dein Hautarzt kann dir weiterhelfen.

An deinen Zehennägeln sind dir Veränderungen aufgefallen und du vermutest, dass ein Nagelpilz (Onychomykose) dahinter stecken könnte? Der Hautarzt kann deine Nagelveränderung diagnostizieren und behandeln.

Rückblickend begann irgendwie alles mit einem schmetterlingsartigen Ausschlag im Gesicht, der über beide Wangen und den Nasenrücken reichte. Besonders nach Sonneneinwirkung ist deine Haut empfindlich und in letzter Zeit bist du müde und fühlst dich abgeschlagen. Hinzu kommen Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen oder Nierenprobleme. Allgemein- beziehungsweise Autoimmunerkrankungen wie der Lupus erythemtodes, die Schmetterlingsflechte, betreffen oftmals viele verschiedene Organe des Körpers und äußern sich häufig auch in Hautbeschwerden. Die Erkennung der Hautveränderungen und des Krankheitsbildes sowie die Behandlung der Autoimmunerkrankungen fallen in das Aufgabengebiet des FA Haut- und Geschlechtskrankheiten.

In deinem Intimbereich sind dir warzenartige Veränderungen aufgefallen. Du machst dir Sorgen, was dahinter steckt. Neben dem Frauenarzt, auch als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bezeichnet, kennt sich der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ebenfalls gut mit Genitalwarzen aus. Genitalwarzen oder auch Feigwarzen (Condyloma acuminata) werden durch verschiedene Typen des sogenannten Humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst. Dein Hautarzt kann dir hier mit geeigneten Therapien weiterhelfen. Wann zur HPV-Impfung?

Seit deiner Kindheit leidest du an starker Neurodermitis (atopische Dermatitis) und bist Allergiker? Der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist dein Ansprechpartner, wenn es um die Abstimmung der Therapie deiner Haut geht.

Vor ein paar Tagen sind dir Bläschen aufgefallen, die sich auf deiner Haut in einem bestimmten Areal ausbreiten. Sie schmerzen oder jucken und erinnern dich irgendwie an die Windpocken. Hier könnte das Varizella-zoster-Virus dahinterstecken. Womöglich leidest du an einer Gürtelrose (Herpes zoster). Der Hautarzt behandelt infektiöse Hautausschläge wie diese. Lies Wissenswertes zu Ursache und Therapie von Gürtelrose sowie Ursachen und Therapie von Windpocken. Erhalte weitere Infos zur Impfung gegen die Gürtelrose und zur Windpocken-Impfung.

Seit einiger Zeit quält dich ein juckender oder brennender Ausschlag. Trotz Abwarten und gründlicher Hautpflege hat sich nichts getan. Nun möchtest du wissen, was für deine Beschwerden verantwortlich ist. Ist es ein allergischer Ausschlag? Könnte es sich um eine Pilz-Infektion (Mykose) handeln? Oder steckt gar etwas ganz anderes dahinter? Der Dermatologe, wie der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten auch genannt wird, kann die Ursache deines Hautauschlages herausfinden und die geeignete Therapie mit dir besprechen.

Vor Monaten hast du einen Hautdefekt im Genitalbereich bemerkt. Da er dir keine Probleme bereitete und er innerhalb weniger Wochen abheilte, hast du dir nichts dabei gedacht. Nun leidest du unter einer allgemeinen Müdigkeit und Schwäche, deine Lymphknoten sind geschwollen, außerdem hast du Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber? Dazu hast du einen Ausschlag an deinem Körper bemerkt, der sich besonders an deinem Bauch, Rücken oder deinen Flanken ausbreitet und schließlich etwas auf die Hand- und Fußinnenflächen übergreift. Der Hausarzt, den du um Rat gefragt hast, schöpft den Verdacht, dass du dich mit der sexuell übertragbaren Erkrankung Syphilis (Lues, Franzosenkrankheit) angesteckt hast. Die Erkennung und Behandlung von Geschlechtskrankheiten zählt zum Aufgabengebiet des Facharztes für Haut- und Geschlechtskrankheiten.

Du bist auf ein Muttermal aufmerksam geworden, das dir nicht ganz geheuer ist? Es ist mit der Zeit größer geworden, ist sehr dunkel und dabei ungleichmäßig gefärbt und irgendwie auch unscharf begrenzt. Du sorgst dich, ob du an schwarzem Hautkrebs (Melanom) erkrankt sein könntest? Oder du bist 35 Jahre alt geworden und möchtest nun deinen Termin zur Hautkrebs-Früherkennung wahrnehmen. Beim Hautarzt bist du an der richtigen Adresse, wenn es um die Erkennung, Diagnostik und Therapie von gut- oder bösartigen Hautveränderungen geht.

Du leidest an Haarausfall? Das bereitet dir große Sorge, besonders da du dir nicht erklären kannst, woran der Haarausfall liegt. Auch Haarausfall, die sogenannte Alopezie, fällt in das Tätigkeitsgebiet des Hautarztes.

Untersuchungen beim FA für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Um herauszufinden, was hinter deinen Hautveränderungen steckt, wendet der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten verschiedene Untersuchungsmethoden an.

  • Ausführliche Anamnese, Inspektion und körperliche Untersuchung: Der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten kann viele Hautveränderungen bereits erkennen, indem er sich ein genaues Bild von deinen Beschwerden, dem zeitlichen Verlauf und dem Aussehen deiner Hautveränderung macht. Dabei legt der Dermatologe Wert darauf, deine gesamte Haut zu betrachten und die Hautveränderungen abzutasten, medizinisch palpieren genannt. Auch deine Haare, Nägel und Schleimhäute nimmt der Dermatologe genau „unter die Lupe“. Mithilfe einfacher Testverfahren beispielsweise mittels eines Spatels kann der Hautarzt Näheres über die Hautveränderungen in Erfahrung bringen und anhand der Eigenschaften eine Verdachtsdiagnose stellen. Verwendet der Hautarzt einen Glasspatel, den er zur Untersuchung einer Hautrötung auf die Hauterscheinung aufdrückt und beobachtet, ob die Rötung wegdrückbar ist, wird das Verfahren auch Diaskopie genannt.
  • Blutuntersuchung: Infektiöse Erkrankungen, ansteckende Geschlechtskrankheiten oder Autoimmunerkrankungen können spezifische Veränderungen deines Blutes hervorrufen. Mithilfe verschiedener Blutuntersuchungen und Testverfahren kann der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten Hinweise auf spezielle Krankheitsbilder erhalten oder Verdachtsdiagnosen bestätigen. Dazu wird dein Blut beispielsweise auf das Vorkommen verschiedener Antikörper, also Abwehrkörperchen untersucht.
  • Auflichtmikroskopie: Die Auflichtmikroskopie oder Dermatoskopie ist ein Untersuchungsverfahren der Haut, das besonders in der Hautkrebs-Früherkennung zum Einsatz kommt. Mithilfe eines Dermatoskops kann der Hautarzt Hautveränderungen wie beispielsweise Muttermale oder entzündliche Hautveränderungen wie bei der Krätze (Skabies) genau in einer bis zu 100-fachen Vergrößerung inspizieren und verdächtige Veränderungen entdecken.
  • Allergische Provokationstests: Wird eine Allergie als Ursache deiner Hautprobleme vermutet, können allergologische Tests beim FA Haut- und Geschlechtskrankheiten durchgeführt werden. Einer der Haut-Tests ist der sogenannte Prick-Test. Lies mehr zur Durchführung des Prick-Tests. Ein anderer Allergie-Test ist der Epikutantest. Dieser Test wird zum Beispiel bei der Fragestellung nach einer Allergie gegen bestimmte Arbeitsstoffe oder Kosmetika durchgeführt. Wie funktioniert der Epikutantest?
  • Mikrobiologische Diagnostik: Vermutet dein Hautarzt, dass ein Krankheitserreger Grund deiner Hautveränderung ist, kann er mithilfe eines Abstriches oder einer Probe der Hautveränderung Klarheit gewinnen.
  • Probeexzision, Hautbiopsie und histologische Untersuchung: Hat der Hautarzt eine krebsverdächtige Veränderung entdeckt, ist zur Abklärung in der Regel eine pathologische beziehungsweise histologische also feingewebliche Untersuchung der Veränderung notwendig. Manche dermatologische Abteilungen haben eigens ausgebildete Dermatohistologen. Das ist Fachpersonal, das auf die Untersuchung des Haut-Gewebes auf feinste Veränderungen in Aufbau und Struktur spezialisiert ist. In der Regel untersucht aber ein Facharzt für Pathologie das Gewebe. Lies mehr zu Untersuchungen beim Pathologen. Eine Gewebeuntersuchung spielt nicht nur in der Tumordiagnostik eine Rolle, sondern bringt auch Klarheit in vielerlei anderen Fragestellungen der Dermatologie, wie beispielsweise den Autoimmunerkrankungen. Zur Untersuchung entnimmt der Hautarzt die Gewebeveränderung und schickt diese sogenannte Probeexzision zur histologischen Untersuchung zum FA für Pathologie. Der Pathologe begutachtet die Probe unter dem Mikroskop und kann deren Aufbau, Struktur und Zellen analysieren. Außerdem können spezielle Färbe- und Untersuchungsmethoden der Mikroskopie-Präparate zum Einsatz kommen, nämlich die Histochemie und Immunhistochemie. Solche immunologischen Färbemethoden dienen dazu biochemische Prozesse und spezielle Bestandteile der Hautzellen und des Gewebes hervorzuheben. Damit können beispielsweise Ablagerungen bestimmter Eiweiße, Stoffwechselvorgänge oder Antikörper also Abwehrkörperchen farblich sichtbar gemacht werden. Auch die Verwendung von fluoreszierenden Farbstoffen und die Betrachtung unter einem speziellen Mikroskop, die Fluoreszenzmikroskopie, kann eingesetzt werden. Ebenso kommen molekularpathologische Untersuchungen in Betracht. Bei bestimmten Fragestellungen ist es für die Diagnostik und Therapie der Erkrankung wichtig, relevante Veränderungen des Erbguts (DNA, Desoxyribonukleinsäure) der Zellen zu erkennen. Untersuchungen des Erbguts von Zellen und Geweben finden zum Beispiel in der Tumor-Diagnostik und der Therapie-Auswahl oder zum Erregernachweis bei Infektionskrankheiten Anwendung.
  • Phlebologische Funktionsuntersuchungen: Geht es um die Abklärung von Erkrankungen des Venengefäßsystems, das unter der Haut liegt, kann der FA Haut- und Geschlechtskrankheiten mithilfe verschiedener Methoden testen, wie das Blut in deinen Venen fließt und ob deine Venenklappen funktionieren. Die Phlebologie wird auch Venenheilkunde genannt. Ultraschall-Untersuchungen oder die farbkodierte Doppler-/Duplex-Sonografie, bei der der Blutfluss mithilfe von Ultraschallwellen in den Blutgefäßen hörbar und farblich sichtbar gemacht werden kann, kommen zum Einsatz.
  • Untersuchung mithilfe des Wood-Lichts: Die Wood-Lampe ist eine besondere Lampe, die mithilfe von Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung) bestimmter Wellenlänge arbeitet. Manche Krankheitserreger rufen Veränderungen der Haut hervor, die bei Beleuchtung mit der Wood-Lampe verschiedenfarbig fluoreszieren. Auch in der Diagnostik von Pigmentstörungen oder Tumoren kann das Wood-Licht angewendet werden.
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Diagnosekürzel

B48

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B48 für sonstige Mykosen, die anderenorts nicht klassifiziert sind
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B48 steht für Pilz-Erkrankungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

B48: Sonstige Mykosen, anderenorts nicht klassifiziert

Der Begriff Mykose wird in der Medizin verwendet, um Erkrankungen zu beschreiben, die durch Pilz-Infektionen ausgelöst werden.

B48.0 Lobomykose

Was eine Mykose ist, kannst du unter B48 erfahren. Die Lobomykose wird auch Keloid-Blastomykose genannt. Diese Pilz-Infektion betrifft die Haut und das Unterhautgewebe. Bei der Lobomykose kommt es zur Bildung von Geschwüren und Knoten, die an Keloid erinnern. Keloid ist die Bezeichnung für überschüssiges Narbengewebe, auch Wulstnarbe genannt. Auslöser der Lobomykose ist der Pilz Loboa loboi oder Lacazia loboi. Die Erkrankung ist selten in Europa, kommt aber häufiger in den Tropen Südamerikas vor.

B48.1 Rhinosporidiose

Die Rhinosporidiose ist in Europa selten und kommt in tropischen und subtropischen Regionen vor. Rhinosporidiose wird durch eine Infektion mit dem Krankheitserreger Rhinosporidium seeberi ausgelöst. Es kommt zur Entzündung der Schleimhäute in Nase, Rachen, im Genital- und Analbereich sowie zur Entzündung der Bindehäute (Konjunktivitis). Erfahre mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

B48.2 Allescheriose

Inkl.: Infektion durch Pseudallescheria boydii
Infektion durch Scedosporium

Exkl.: Madurafuß B47.0

Eine Allescheriose ist eine Pilz-Infektion (Mykose) durch Pilze der Gattung Allescheria, auch Pseudallescheria genannt.

Pseudallescheria boydii und Scedosporium gehören zur Gruppe der Schimmelpilze. Zum Krankheitserreger können sie werden, wenn sie durch eine Verletzung in die Haut oder beim Einatmen in die Lunge gelangen. Gelangen sie in die Haut, können sie Auslöser eines Eumyzetoms, siehe B47.0 sein oder eines Pilztumors an der Eintrittsstelle. In der Lunge können sie eine Lungenentzündung hervorrufen. Die Erkrankung tritt in der Regel nur bei Personen mit geschwächter Abwehr auf.

B48.3 Geotrichose

Inkl.: Stomatitis durch Geotricha

Die Geotrichose wird durch den Schimmelpilz Geotrichum candidum ausgelöst. Geotrichum candidum wird auch als Milchschimmel bezeichnet, denn der Pilz kommt auf Milchprodukten vor. Doch auch in der sonstigen Umwelt ist der Pilz verbreitet. Infektionen betreffen in der Regel Personen mit geschwächter Abwehr. Eine Infektion kann sich zum Beispiel als Haut-Mykose, Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) oder Lungenentzündung äußern.

B48.4 Penizilliose

Penizilliosen sind durch Pilze der Gattung Penicillium hervorgerufene Erkrankungen. Penocillium-Pilze gehören zu den Schimmelpilzen und werden in der Industrie zur Käseherstellung verwendet. Sie können in bestimmten Fällen allergische Erkrankungen oder Organerkrankungen hervorrufen.

B48.5 Pneumozystose

Inkl.: Plasmazelluläre interstitielle Pneumonie
Pneumonie durch Pneumocystis carinii
Pneumonie durch Pneumocystis jirovecii

Unter einer Pneumozystose wird eine Erkrankung durch den Pilz Pneumocystis jirovecii (früher: Pneumocystis carinii) verstanden. Die Pneumozystose gehört zu den sogenannten opportunistischen Infektionen. Das bedeutet, diese Erkrankung tritt in der Regel nur bei einer schweren Grunderkrankung oder bei Immunschwäche auf. Oftmals zeigt sich die Infektion in Form einer Lungenentzündung (Pneumonie). Typisch ist die Pneumozystose als Hinweis auf eine bestehende Infektion mit dem HI-Virus (HIV, Humanes Immundefizienz-Virus).

Eine interstitielle Pneumonie ist eine Lungenentzündung, die vorwiegend das Lungengerüst befällt. Mögliche Krankheitszeichen sind Fieber, Atemnot (Dyspnoe), trockener Husten und ein geschwächtes Allgemeinbefinden.

B48.7 Mykosen durch opportunistisch-pathogene Pilze

Mykosen sind Erkrankungen, die durch Pilze ausgelöst werden. Opportunistisch-pathogene Pilze sind Pilze, die beim Gesunden in der Regel keine Erkrankungen auslösen. Sie können allerdings bei Personen mit schweren Grunderkrankungen oder einer Abwehrschwäche zu Krankheitserregern werden.

B48.8 Sonstige näher bezeichnete Mykosen

Inkl.: Adiaspiromykose

Was eine Mykose ist, findest du unter B48.

Die Adiaspiromykose wird durch die Pilze Emmonia crescens und Emmonia parva ausgelöst. Die  Pilzerkrankung äußert sich als Lungenentzündung, kann von Nagetieren auf den Menschen übertragen werden und betrifft in der Regel nur immungeschwächte Personen.

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Diagnosekürzel

B46

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B46 für Zygomykose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B46 steht für Zygomykose.

B46: Zygomykose

Eine Mykose ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit Pilzen ausgelöst wird. Eine Mykose durch Pilze der Gruppe der Zygomyzeten wird Zygomykose genannt.

Zur Gruppe der Zygomyzeten zählen verschiedene Pilz-Arten, wie auch die Arten der Mucorales-Pilze. Lösen diese eine Zygomykose aus, wird die Erkrankung oft als Mukormykose bezeichnet. Zum Teil werden die Begrifflichkeiten Zygomykose und Mukormykose synonym verwendet.

Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten kommen in der Umwelt häufig vor. Zu finden sind sie beispielsweise in Erde oder an Pflanzen. Infektionen mit Zygomyzeten sind selten. Das Einatmen Sporenhaltiger (Sporen sind Überdauerungs- und Vermehrungsformen der Pilze) Stäube oder das Eindringen der Pilze über Wunden kann zur Infektion vorwiegend bei abwehrgeschwächten Personen oder chronisch erkrankten Personen führen.

B46.0 Mukormykose der Lunge

Was eine Mukormykose ist, findest du unter B46.

Werden die Pilz-Sporen (Überdauerungs- und Vermehrungsformen) eingeatmet, können sie Entzündungen der Atemwege hervorrufen. In der Lunge können sie außerdem zur Gefäßverschlüssen führen. Symptome eines Lungenbefalls können Atemnot (Dyspnoe), Brustschmerzen und Bluthusten (Hämoptysen) sein.

B46.1 Rhinozerebrale Mukormykose

Lies unter B46, was eine Mukormykose ist.

Rhinozerebral bedeutet die Nase und das Gehirn betreffend. Von den Nasenschleimhäuten aus können die Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten auch in das Gehirn gelangen und eine Pilz-Infektion des Gehirns auslösen. Beschwerden wie Fieber, Schmerzen im Bereich der Augenhöhle und Nasenhöhle sowie Sehstörungen können auftreten. Die Verlaufsform kann tödlich enden, da sich die Pilze rasch ausbreiten und durch ihr Wachstum auch Knochen und Gehirngewebe zerstören können.

B46.2 Mukormykose des Magen-Darm-Trakts

Eine Erklärung zur Mukormykose findest du unter B46. Der Befall des Magen-Darm-Trakts durch Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten ist selten.

B46.3 Mukormykose der Haut

Inkl.: Mukormykose der Unterhaut

Informationen zur Mukormykose kannst du unter B46 erhalten. Ein Befall der Haut und Unterhaut durch Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten ist selten.

B46.4 Disseminierte Mukormykose

Inkl.: Generalisierte Mukormykose

Unter B46 kannst du nachlesen, was Mukormykose bedeutet.

Bei einer disseminierten oder generalisierten Mukormykose haben sich die Pilz-Erreger über das Blut auf den Körper und andere Organe ausgebreitet. Disseminiert bedeutet so viel wie verstreut oder ausgesät.

B46.5 Mukormykose, nicht näher bezeichnet

Was eine Mukormykose ist, kannst du unter B46 erfahren.

B46.8 Sonstige Formen der Zygomykose

Inkl.: Entomophthoramykose

Lies unter B46, was eine Zygomykose ist.

Eine Entomophthoramykose ist eine Pilz-Infektion durch eine bestimmte Pilz-Art, die zur Gruppe der Zygomyzeten (siehe B46) gehört. Die Entomophthoromykose wird auch subkutane Zygomykose genannt, da sie das Unterhautgewebe (Subkutis) betrifft.

B46.9 Zygomykose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Phykomykose o. n. A.

Unter B46 kannst du erfahren, was eine Zygomykose ist.

Eine Phykomykose ist eine andere Bezeichnung für die Mukormykose. Der Begriff „Phykomykose“ lehnt sich an eine Art der biologischen Gliederung der verschiedenen Pilz-Arten an.

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Diagnosekürzel

B42

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B42 für Sporotrichose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B42 steht für Sporotrichose.

B42: Sporotrichose

Die Sporotrichose wird auch Sporothrix-Mykose, Schenk-Krankheit oder Rosengärtner-Krankheit genannt. Ausgelöst wird die Sporotrichose durch den Pilz Sporothrix schenckii. Eine Erkrankung durch eine Infektion mit Pilzen wird Mykose genannt.

Der Erreger der Sporotrichose ist weltweit verbreitet und kann sowohl Menschen als auch Tiere befallen. Durch Stichverletzungen zum Beispiel mit Holzsplittern oder Dornen gelangt der Pilz in tiefe Hautschichten und kann das Lymphsystem und selten den gesamten Körper befallen.

B42.0 Sporotrichose der Lunge

Was du dir unter einer Sporotrichose vorstellen kannst, liest du unter B42. Ein Lungenbefall ist bei der Sporotrichose vergleichbar selten.

B42.1 Lymphokutane Sporotrichose

Erfahre unter B42, was eine Sporotrichose ist.

Lymphokutan bedeutet das Lymphsystem und die Haut (Cutis) betreffend. Diese Form der Sporotrichose entwickelt sich durch Verbreitung der Erreger entlang der Lymphgefäße. Infolge der Infektion bilden sich kleine Knoten im Unterhautfettgewebe aus, die sich zu Geschwüren entwickeln können. Die Geschwüre können sich sekundär durch Bakterienbefall entzünden.

B42.7 Disseminierte Sporotrichose

Inkl.: Generalisierte Sporotrichose

Unter B42 findest du eine Erklärung zur Erkrankung Sporotrichose.

Breitet sich die Sporotrichose aus, kann sie zu einer disseminierten oder generalisierten Erkrankung werden. Eine disseminierte Sporotrichose zeichnet sich dadurch aus, dass die Krankheitserreger bereits auf andere Organe übergegangen sind beziehungsweise sich dort ausgebreitet haben. Eine disseminierte Erkrankung betrifft also nicht mehr nur ein, sondern mehrere Organsysteme. Eine disseminierte Sporotrichose ist eine seltene Verlaufsform.

Eine generalisierte Sporotrichose betrifft den gesamten Organismus beziehungsweise mehrere Organsysteme.

B42.8 Sonstige Formen der Sporotrichose

Was eine Sporotrichose ist, kannst du unter B42 nachlesen.

B42.9 Sporotrichose, nicht näher bezeichnet

Unter B42 findest du Informationen zur Sporotrichose.

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Diagnosekürzel

B47

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B47 für Myzetom. Das ist eine chronische Infektion der Haut und des Unterhautgewebes durch Pilze und pilzartige Erreger
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B47 steht für Myzetom. Das ist eine chronische Infektion der Haut und des Unterhautgewebes.

B47: Myzetom

Als Myzetom wird eine chronische Infektion der Haut und des Unterhautgewebes verstanden, bei der es zur Bildung von zum Teil sehr großen Geschwülsten kommt. Als Auslöser kommen verschiedene Pilze oder pilzartige Bakterien in Betracht. Die Erkrankung kommt besonders in Indien und Südamerika vor.

Ist der Fuß von einem Myzetom betroffen, wird die Erkrankung auch als Madurafuß bezeichnet.

B47.0 Eumyzetom

Inkl.: Madurafuß, mykotisch
Maduramykose

Was ein Myzetom ist, kannst du unter B47 nachlesen.

Ein Eumyzetom ist eine Art des Myzetoms und wird häufig durch Schimmelpilze ausgelöst. Betriff die Erkrankung einen Fuß, wird die Bezeichnung Madurafuß verwendet. Mykotisch bedeutet durch Pilze hervorgerufen. Eine Mykose ist eine Pilz-Infektion.

B47.1 Aktinomyzetom

Unter B47 findest du eine Erklärung zum Myzetom.

Ein Aktinomyzetom wird durch pilzartige Bakterien, zum Beispiel durch Aktinomyceten, Nocardia-Arten oder Streptomyces ausgelöst.

B47.9 Myzetom, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Madurafuß o. n. A.

Was ein Myzetom und ein Madurafuß sind, kannst du unter B47 nachlesen.

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Diagnosekürzel

B40

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B40 für die Pilz-Erkrankung Blastomykose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen eingruppiert. Mykosen sind durch Pilze verursachte Infektionen. B40 steht für Blastomykose.

B40: Blastomykose

Exkl.: Südamerikanische Blastomykose B41
Keloidblastomykose B48.0

Eine Mykose ist eine Infektion, die durch Pilze hervorgerufen wird. Blastomykosen werden durch die Pilz-Art Blastomyces dermatitidis ausgelöst. Anstecken kannst du dich, indem du sporenhaltigen Staub einatmest. Sporen sind winzig kleine Überdauerungsformen und auch Verbreitungsformen von Pilzen.

Blastomykose kommt in Amerika, Lateinamerika, zum Teil in Afrika und Indien, Israel und Saudi-Arabien vor. In Deutschland tritt Blastomykose nur ausgesprochen selten auf und ist dann bei einer Reise in die süd- oder nordamerikanischen Länder oder in andere Verbreitungsgebiete nach Deutschland „eingeschleppt worden“.

Näheres zu den einzelnen Verlaufsformen findest du unter B40.0 bis B40.9.

B40.0 Akute Blastomykose der Lunge

Was unter einer Blastomykose verstanden wird, kannst du unter B40 nachlesen.

„Akut“ bedeutet rasch beginnend und verlaufend. Eine akute Blastomykose der Lunge äußert sich in der Regel mit Fieber und Nachtschweiß sowie Husten und Atemnot. Nach ein bis drei Wochen heilt eine akute Blastomykose der Lunge meist aus.

B40.1 Chronische Blastomykose der Lunge

Informationen zur Blastomykose findest du unter B40.

Eine chronische Blastomykose kann schleichend beginnen und sich langsam aber stetig ausbreiten. Bei chronischen Verläufen ist die Erkrankung häufig zum Zeitpunkt der Diagnosestellung schon fortgeschritten oder die Infektion hat sich auf andere Organe ausgebreitet.

B40.2 Blastomykose der Lunge, nicht näher bezeichnet

Erläuterungen zum Begriff „Blastomykose“ erhältst du unter B40, Erklärungen zur Blastomykose der Lunge unter B40.1.

B40.3 Blastomykose der Haut

Unter B40 erfährst du, was eine Blastomykose ist.

Auf der Haut zeigt sich die Pilzinfektion durch Knötchenbildung und sichtbare Geschwüre, die sowohl im Gesicht als auch an den Armen auftreten können und oftmals schmerzhaft sind.

B40.7 Disseminierte Blastomykose

Inkl.: Generalisierte Blastomykose

Erklärungen zur Blastomykose findest du unter B40.

Disseminierte Erkrankungen sind Erkrankungen, bei denen sich der Krankheitserreger bereits in andere Organe angesiedelt hat und sich „verstreut“, „ausgebreitet“ oder „ausgesät“ hat. Eine disseminierte Erkrankung ist also nicht auf ein Organ begrenzt, sondern betrifft mehrere Organsysteme.

Generalisiert bedeutet alles betreffend. Eine generalisierte Erkrankung betrifft also den gesamten Organismus.

Die disseminierte Blastomykose kann beispielsweis aus einem Lungenbefall hervorgehen. Die Streuung der Pilze erfolgt dabei häufig in die Haut, seltener auch in das Gehirn, den Knochen oder Organe des Urogenitaltraktes. Mit Ausbreitung des Erregers fühlen sich Betroffene zunehmend schwach, entwickeln leicht erhöhte Temperaturen und können an Gewicht verlieren. Unbehandelt kann die Pilz-Erkrankung tödlich enden.

B40.8 Sonstige Formen der Blastomykose

Informationen zur Pilz-Erkrankung Blastomykose findest du unter B40.

B40.9 Blastomykose, nicht näher bezeichnet

Was eine Blastomykose ist, kannst du unter B40 nachlesen.

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Diagnosekürzel

J17

J17 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Pneumonie (Lungenentzündung) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.
Unter J09 bis J18 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Grippe und Lungenentzündung (Pneumonie) eingeordnet. J17 steht für Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.

J17: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Pneumonie ist der Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können im Rahmen vieler anderer Infektionen auftreten.

J17.0 Pneumonie bei anderenorts klassifizierten bakteriellen Krankheiten

Inkl.: Pneumonie durch/bei Aktinomykose A42.0

Eine Aktinomykose ist eine Entzündung, die durch bakterielle Erreger aus der Gruppe der Aktinomyzeten hervorgerufen werden kann. Aktinomyzeten kommen unter anderem in der Mundflora des Menschen vor.

Pneumonie durch/bei Gonorrhoe A54.8

Tripper, auch Gonorrhoe oder Gonorrhö genannt, ist eine sexuell übertragbare Infektionserkrankung. Verursacher der Gonorrhoe sind bakterielle Erreger, sogenannte Gonokokken. Sie können hauptsächlich Schleimhäute der Harnwege und Geschlechtsorgane befallen, aber auch die Augenbindehaut, den Darm oder den Rachen.

Pneumonie durch/bei Keuchhusten A37

Keuchhusten (Pertussis) ist eine ansteckende Erkrankung, ausgelöst durch das Gift des Bakteriums Bordatella pertussis. Wissenswertes zur Keuchhusten-Impfung.

Pneumonie durch/bei Milzbrand A22.1

Milzbrand (Anthrax) ist eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung (Zoonose). Verursacht wird Milzbrand durch das Gift (Toxin) des Bakteriums Bacillus anthracis.

Pneumonie durch/bei Nokardiose A43.0

Eine Nokardiose wird durch verschiedene Bakterien der Gattung Nocardia ausgelöst und ruft besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem verschiedene Erkrankungen häufig mit Abszessen hervor. Abszesse sind abgekapselte Eiteransammlungen in verschiedenen Organen wie Gehirn, Lunge und Haut.

Pneumonie durch/bei Salmonelleninfektion A02.2

Salmonellen sind weltweit vorkommende Bakterien. Sie können Auslöser einer typischen Lebensmittelinfektion sein und Magen-Darm-Erkrankungen infolge des Verzehrs verunreinigter, nicht ausreichend erhitzter oder roher Lebensmittel hervorrufen.

Pneumonie durch/bei Tularämie A21.2

Eine Tularämie ist eine ansteckende Erkrankung bei frei lebenden Nagetieren und Hasen, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Die auch als Hasenpest bekannte Erkrankung kann auf den Menschen übertragen werden (Zoonose).

Pneumonie durch/bei Typhus abdominalis A01.0

Typhus abdominalis (Bauchtyphus) ist eine Erkrankung, die durch den bakteriellen Erreger Salmonella Typhi hervorgerufen wird. Durch Verzehr infizierter Lebensmittel oder Trinken von verschmutztem Wasser kann es zu hohem Fieber bis zu 40°C und Durchfällen kommen. Fieber richtig messen

J17.1 Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Viruskrankheiten

Inkl.: Pneumonie bei Masern B05.2

Masern sind eine sehr ansteckende, meldepflichtige Infektionserkrankung, ausgelöst durch das Masern-Virus.  Masern können zahlreiche Komplikationen nach sich ziehen, unter anderem eine Lungenentzündung (Pneumonie). Impf-Infos zu Masern.

Pneumonie bei Röteln B06.8

Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten und werden durch das Röteln-Virus (Rubella-Virus) ausgelöst.  Wann zur Röteln-Impfung?

Pneumonie bei Varizellen B01.2

Varizellen (Windpocken) sind eine sehr ansteckende Kinderkrankheit, die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst wird. Impf-Infos zu Windpocken.

Pneumonie bei Zytomegalie B25.0

Auslöser der Infektionskrankheit Zytomegalie ist das Zytomegalie-Virus (CMV). Besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Neugeborenen kann das Virus ein über die normale grippe-ähnliche CMV-Infektion hinausgehendes Krankheitsbild hervorrufen. Dies kann mit Beteiligung der Lunge in Form einer Lungenentzündung (Pneumonie) geschehen, mit Beteiligung der Leber oder des Auges. Sind die Augen betroffen, besteht die Gefahr der Erblindung durch eine Netzhautentzündung (Retinitis).

J17.2 Pneumonie bei Mykosen

 Mykose ist der Fachbegriff für Infektionen durch Pilze.

Inkl.: Pneumonie bei Aspergillose B44.0B44.1

Aspergillose ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden.

Pneumonie bei Histoplasmose B39

Der Erreger der sogenannten Histoplasmose (Retikuloendotheliale Zytomykose, Darling-Krankheit) ist Histoplasma capsulatum. Das ist ein Pilz, der im Erdreich vor allem im Bereich alter Hühnerställe, Fledermaushöhlen oder verrottender Bäume vorkommt und akute oder chronische Entzündungen der Lunge auslösen kann.

Pneumonie bei Kandidose B37.1

Kandidosen sind Infektionserkrankungen, die durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen werden können. Häufiger Erreger ist der auf der Haut und auf Schleimhäuten vorkommende Pilz Candida albicans. Ist dein Immunsystem geschwächt, können Candida-Pilze Erkrankungen wie eine Entzündung der Mundschleimhaut (Soor-Stomatitis, Mundsoor), Scheidenpilzinfektionen (Candida-Vulvovaginitis) oder Entzündungen der Nägel hervorrufen. Auch Entzündungen der Speiseröhre (Soorösophagitis), Entzündungen der Lunge (Pneumonie) oder Entzündungen anderer Organe sind möglich.

Pneumonie bei Kokzidioidomykose B38.0B38.2

Eine Kokzidioidomykose, auch Talfieber, Wüstenfieber oder Wüstenrheumatismus genannt, ist eine Pilzinfektion durch Coccidiodes immitis. Das Wüstenfiebertritt häufig in wüstenartigen Regionen auf, beispielsweise im nördlichen Mexiko, den Grenzregionen zu Mexiko, in Texas, Arizona, Bolivien, Argentinien oder Paraguay. Eine Kokzidioidomykose kann ohne Symptome verlaufen oder sich durch erhöhte Körpertemperatur, einer Entzündung der Atemwege und Abgeschlagenheit bemerkbar machen. Auch Erytheme (Hautrötungen infolge einer Mehrdurchblutung durch eine Gefäßerweiterung) können auftreten.

J17.3 Pneumonie bei parasitären Krankheiten

Parasitäre Erkrankungen oder Parasitosen werden durch andere Erreger als Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst. Erreger von Parasitosen können zum Beispiel Würmer oder Einzeller sein.

Inkl.: Pneumonie bei Askaridose B77.8

Eine Askaridose ist eine Erkrankung durch den Spulwurm Ascaris lumbricoides, der über kontaminierte Lebensmittel in den Dünndarm aufgenommen werden kann und über den Blutkreislauf auch in die Lunge gelangen kann.

Pneumonie bei Schistosomiasis B65

Die Schistosomiasis wird auch Bilharziose genannt und ist eine tropische Infektionskrankheit. Die im Süßwasser lebenden Larven von Saugwürmern der Gattung Pärchenegel (Schistosoma) sind Verursacher dieser Wurmerkrankung. Bei Kontakt mit befallenem Süßwasser dringen die Larven durch die Haut in den menschlichen Körper ein. Sie können juckende Hautentzündungen hervorrufen, aber auch Folgeschäden wie blutig-schleimige Durchfälle (Darm-Bilharziose), Leberzirrhose bis hin zum Leberversagen. Die Bilharziose kann auch Nieren, Blase, Nervensystem und Lunge schädigen.

Pneumonie bei Toxoplasmose B58.3

Die Toxoplasmose wird durch den Einzeller Toxoplasma gondii hervorgerufen. Er kann von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Bei Erstinfektionen mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft können Erreger über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das ungeborene Kind übertragen werden.

J17.8 Pneumonie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Inkl.: Pneumonie bei Ornithose A70

Als Ornithose oder Papageienkrankheit bezeichnet wird eine von Vögeln auf den Menschen übertragene Erkrankung der Lunge. Auslöser dafür ist das Bakterium Chlamydia psittaci.

Pneumonie bei Q-Fieber A78

Beim Q-Fieber (Query fever) handelt es sich um eine Erkrankung, die von infizierten Tieren (Rinder, Schafe, Ziegen, Vögel, Rehe, Füchse, Hunde, Katzen, Kaninchen, Fliegen, Läuse, Milben, Zecken) auf den Menschen übertragen werden kann. Auslöser des Q-Fiebers ist das Bakterium Coxiella burnetii. Neben der Lunge kann das Bakterium auch andere Organe wie die Leber (Hepatitis) oder den Herzmuskel (Myokarditis) befallen. Folgen können eine Pneumonie (Lungenentzündung), eine Hepatitis (Leberentzündung) oder eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) sein.

Pneumonie bei rheumatischem Fieber I00

Das rheumatische Fieber (Streptokokkenrheumatismus) ist eine Autoimmunreaktion, die nach einer bakteriellen Infektion mit Streptokokken auftreten kann. Dabei greifen die Abwehrkräfte körpereigene Zellen an und führen zu Entzündungen an Gelenken (Arthritis), Haut, Lunge (Pneumonie) und Herzklappen (Endokarditis). Insbesondere nach einer unzureichend therapierten Scharlach-Erkrankung oder einer Mandelentzündung durch Streptokokken (Streptokokken-Tonsillitis) kann es zum rheumatischen Fieber kommen.

Pneumonie bei Spirochäteninfektionen, anderenorts nicht klassifiziert A69.8

Spirochäten sind Bakterien. Zur Gruppe der Spirochäten gehört zum Beispiel auch Borrelia burgdorferi, der Erreger der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose. Lies mehr über Symptome von Borreliose sowie über Behandlung, Komplikationen und Heilungschancen.