Drei ansteckende Atemwegsinfektionen mit ähnlichen Symptomen
Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – die Symptome sind bei einer Erkältung (grippaler Infekt), einer Grippe (Influenza) und milden Verläufen von Covid-19 in den ersten Tagen ähnlich. Auch die Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion ist bei allen drei Erkrankungen gleich. Die beim Niesen oder Husten in die Luft gelangten Erreger werden von dir eingeatmet. Außerdem können die Virentröpfchen von Türgriffen und ähnlichem auf deine Hände gelangen und von dort bei Berührung über die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase in deinen Körper. Enger Kontakt erleichtert die Übertragung der Viren. Bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen und ohne geeignete Schutzmaßnahmen haben die Erreger ein leichtes Spiel.
Was also tun, wenn du Erkältungssymptome wie Fieber, Husten und Schnupfen hast und nicht weißt, welcher Erreger dich erwischt hat? Auf keinen Fall einfach direkt zum Arzt gehen, sondern bitte unbedingt vorher in der Praxis anrufen und dich über das weitere Vorgehen informieren. Das ist wichtig, damit du andere nicht ansteckst.
Wann mit grippalen Symptomen zum Arzt?
Bei einer Erkältung solltest du dir ärztliche Hilfe holen, wenn du eine offizielle Krankmeldung für deinen Arbeitgeber benötigst. Ebenso bei Atemnot, starken Hals- und Ohrenschmerzen und generell starken Schmerzen. Wenn Husten und Heiserkeit seit über zwei Wochen bestehen und wenn sich deine Beschwerden nach sieben Tagen noch nicht gebessert haben, solltest du ebenfalls deinen Arzt kontaktieren. Mit erkälteten Säuglingen und kleinen Kindern, die sehr schlapp und teilnahmslos sind, solltest du dich als Elternteil lieber früher als später an einen Kinderarzt wenden.
Besteht der Verdacht auf eine Grippe (Influenza), solltest du deinen Hausarzt unbedingt kontaktieren. Vor allem dann, wenn die Erkältungsbeschwerden länger als drei Tage andauern und immer stärker werden, schnell hohes Fieber (über 39 Grad) auftritt, dir das Atmen schwer fällt und wenn du an Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Asthma leidest.
Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test durchführen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Wie du dich beim Verdacht auf Covid-19 verhalten solltest, liest du in unserem Artikel zum Coronavirus-Check.
Tests und Untersuchungen zum Viren-Nachweis
Durch die Symptome allein lassen sich die drei ansteckenden Atemwegsinfektionen Covid-19, Grippe und Erkältung nicht unterscheiden. Gewissheit, ob du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann nur ein PCR-Test bringen, der das Erbgut des Virus identifiziert. Ein PCR-Test kann auch zum Nachweis von Influenza-Viren zum Einsatz kommen. Die Grippe-Erreger können außerdem in einem Nasen- oder Rachenabstrich nachgewiesen werden. Ein Test auf Antikörper gegen das Influenza-Virus ist im Rahmen einer Blutuntersuchung möglich. Corona-Antikörpertests gibt es ebenfalls. Antikörpertests weisen allerdings nicht das Virus selbst oder eine Infektion nach. Sie zeigen nur an, ob dein Körper schon einmal in Kontakt mit dem Virus war und Antikörper dagegen gebildet hat.
Um eine Erkältung zu diagnostizieren sind keine speziellen Tests oder spezielle Untersuchungen notwendig. Dein Arzt erkennt nach einer eingehenden Befragung und einer allgemeinen Untersuchung meist schon auf den ersten Blick, was mit dir los ist. Je nach deinen Beschwerden schaut dir dein Arzt in Mund und Ohren und hört deine Lunge ab. In der Regel tastet dein Arzt auch deinen Hals auf Lymphknotenschwellungen ab oder klopft auf bestimmte Stellen in deinem Gesicht oder auf der Stirn. Hast du dort Schmerzen, kann das auf eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) hindeuten. Neben der Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist in der Regel auch deine Nasenschleimhaut entzündet (Rhinitis), denn die Schleimhaut deiner Nasennebenhöhlen und deiner Nasenhaupthöhle bilden eine Arbeitseinheit. Mediziner sprechen daher von einer Rhinosinusitis. Falls du stechend-drückende und/oder pulsierende Kopfschmerzen hast, die zunehmen, wenn du den Kopf nach vorne beugst, kann das ebenfalls ein Hinweis auf eine Rhinosinusitis sein.
Zum Schutz vor Grippe genauso wie zum Schutz vor Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten gilt: Mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten, in die Armbeuge niesen und husten, in geschlossenen Räumen ausreichend lüften (stoßlüften) und gründlich die Hände waschen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten.
Symptome von Covid-19
Eine Coronavirus-Infektion verschlimmert sich eher langsam über Tage. Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von der Ansteckung mit SARS-CoV-2 bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome) beträgt für Covid-19 fünf bis sechs Tage, kann aber bis zu 14 Tage andauern. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten, die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken und zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. Wie lange eine Erkrankung mit Covid-19 dauert hängt vor allem davon ab, wie schwer der Krankheitsverlauf ist, wie alt die Patienten sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Bei einem milden Verlauf von Covid-19 vergehen in der Regel 14 Tage. Bei schweren Verläufen drei bis sechs Wochen. Einige Betroffene leiden auch noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankungen an einem sogenannten Post-Covid-Syndrom.
Die häufigsten Symptome von Covid-19 sind:
trockener Husten ohne Schleimbildung, der wie eine Art Reizhusten auftritt
Bei der Delta-Variante von Covid-19 ist die Störung von Geruchs- und/oder Geschmackssinn in der Regel nicht ausgeprägt. Bei dieser Coronavirus-Variante sind die Symptome ähnlich einer Erkältung.
Symptome einer Erkältung
Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt im Gegensatz zur Grippe schleichend und über mehrere Tage hinweg. Meistens fröstelt es dich, dein Hals kratzt und tut weh, deine Nase läuft und du fühlst dich schlapp. Die ersten Symptome einer Erkältung treten etwa 1-3 Tage nach der Ansteckung auf (Inkubationszeit). Im weiteren Verlauf der Erkältung kannst du Beschwerden haben wie:
gerötete Augen (bei einer Infektion mit Adenoviren)
Der Verlauf und der Schweregrad einer Erkältung sind bei jedem Menschen anders. Treten keine Komplikationen wie Bronchitis oder Kehlkopfentzündung auf, bessern sich die Beschwerden in den meisten Fällen nach drei bis sieben Tagen. Nach 9-14 Tagen sollte die Erkältung dann endgültig verschwunden sein.
Symptome einer Grippe
Die Symptome einer Grippe treten ohne Vorwarnung urplötzlich etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) auf. Von einer Minute auf die andere geht es dir dann schlecht. Eine Grippe (Influenza) dauert in der Regel eine Woche bis 14 Tage. Davon bist du ungefähr vier oder fünf Tage lang ansteckend. Bis zur vollständigen Erholung können 14 Tage bis zu mehreren Wochen vergehen. Zur Grippe gehören Symptome wie:
Nicht jeder, der sich mit einem Influenza-Virus ansteckt, erkrankt allerdings daran. Viele Ansteckungen führen zu einem asymptomatischen Verlauf, das heißt zu einer Grippe-Erkrankung ohne Krankheitszeichen. Wie stark sich die Grippe-Symptome ausprägen und wie lange die Grippe bei dir dauert, hängt von deiner körperlichen Verfassung, deinen Vorerkrankungen und dem Zustand deines Immunsystems ab.
In der nachfolgenden Tabelle siehst du die nach Infos des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammengetragenen Symptome von Covid-19, Grippe und Erkältung und die Häufigkeit ihres Auftretens. Weiterhin haben wir ergänzt, welche Viren für die drei ansteckenden Atemwegserkrankungen verantwortlich sind, welche Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome vergeht (Inkubationszeit) und welche Komplikationen im Verlauf der jeweiligen Erkrankung entstehen können. Bitte beachte: Diese Zusammenstellung kann eine Diagnose durch deinen Arzt nicht ersetzen.
U11.9: Notwendigkeit der Impfung gegen Covid-19, nicht näher bezeichnet
Das Diagnosekürzel U11.9 benutzen Ärzte, wenn sie kodieren wollen, dass du das Gesundheitswesen zum Zweck der Corona-Schutzimpfung in Anspruch nimmst.
Fallbeispiel für die Kodierung mit U11.9: Bei dir besteht die Möglichkeit, dich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Gegenanzeigen dafür liegen nicht vor. Du willigst in die Schutzimpfung ein. Dein Arzt kodiert das mit U11.9 G für gesicherte Diagnose für die Notwendigkeit einer Impfung gegen Covid-19, nicht näher bezeichnet.
Lies in unserem Coronavirus-Check mehr zu Symptomen und Schutz vor Covid-19 und erfahre Wissenswertes zu aktuellen Entwicklungen der Corona-Schutzimpfung.
U12.9: Unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen, nicht näher bezeichnet
Den Diagnosecode U12.9 verwendet dein Arzt, wenn er unerwünschte Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung angeben möchte. Voraussetzung dafür ist, dass der Covid-19-Impfstoff in korrekter Dosierung und wie vorgeschrieben verabreicht wurde.
In der deutschen Fassung der ICD-10 Klassifikation steht hinter U12.9 ein Ausrufezeichen (U12.9!). Dieser sogenannte Sekundärkode besagt, dass der Verschlüsselungskode nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit einem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachten Krankheit oder eines Symptomes (Primärkode) verwendet werden soll. Das Ausrufezeichen gehört zur Bezeichnung des Sekundärkodes, es wird aber bei der Kodierung auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht mit angegeben.
Um für U12.9 die Art der unerwünschten Nebenwirkung von Covid-19-Impfstoffen anzugeben, verwendet dein Arzt also eine zusätzliche Schlüsselnummer aus der ICD-10 Klassifikation. Das ICD 10-Diagnosekürzel U12.9! kann mit allen Zusatzkennzeichen kombiniert werden. Also mit G für gesicherte Diagnose, V für Verdachtsdiagnose, A für Ausschluss und Z für einen Zustand nach einer Erkrankung.
Fallbeispiel für die Kodierung mit U12.9: Einen Tag nach Verabreichung der Corona-Schutzimpfung bekommst du Fieber. Dein Arzt stellt fest, dass sich andere Ursachen für das Fieber nicht ausmachen lassen und dass eine Impfreaktion naheliegt. Er kodiert: R50.88 G für gesicherte Diagnose für Sonstiges näher bezeichnetes Fieber plus U12.9 G für gesicherte Diagnose für unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen, nicht näher bezeichnet.
U10.9: Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit COVID-19, nicht näher bezeichnet
Inkl.: „Kawasaki-like“-Syndrom zeitlich assoziiert mit Covid-19; Multisystem Inflammatory syndrome in children (MIS-C) zeitlich assoziiert mit Covid-19; Paediatric inflammatory multisystem syndrome (PIMS) zeitlich assoziiert mit Covid-19; Zytokinsturm zeitlich assozieert mit Covid-19
Das Multisystemische Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19 ist ein im Zuge der Covid-19-Pandemie erstmals bei Kindern und Jugendlichen aufgetretenes Krankheitsbild. Den Bezug zu Kindern zeigt auch die englischen Bezeichnung Multisystem Inflammatory syndrome in children, kurz MIS-C. Andere Bezeichnungen dafür lauten Paediatric inflammatory multisystem syndrome (PIMS ), Paediatric multisystem inflammatory syndrome (PMIS) und Multiinflammatorisches Syndrom.
Multisystemisch bedeutet, dass viele Organsysteme wie Herz und Lunge, das Verdauungssystem, die Haut, das Nervensystem oder das blutbildende System betroffen sind.
Das von SARS-CoV-2 ausgelöste Multisystemische Entzündungssyndrom MIS-C kann sich bei Kindern durch folgende Symptome zeigen:
Niedriger Blutdruck (Hypotonie) bis hin zum Schock
Funktionsstörung des Herzmuskels, verringerte Pumpfunktion
Entzündung des Herzbeutels oder der Herzklappen
Krankhaften Erweiterung der Herzkranzgefäße
Entzündungen der Blutgefäße und Gewebe
Aneurisma-Bildung, d.h. es bildet sich eine Aussackung des Blutgefäßes
Blutgerinnungsstörungen durch verminderte Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten)
Der Labornachweis belegt eine aktuelle oder kurz zurückliegende Infektion mit SARS-CoV-2
Unbehandelt kann das Multisystemische Entzündungssyndrom einen Kreislaufkollaps und Schäden an den Herzkranzgefäßen verursachen. Die starke Entzündungsreaktion der Gefäße ähnelt dem Kawasaki-Syndrom. Daher auch die Bezeichnung „Kawasaki-like“-Syndrom. Die Kawasaki-Krankheit ist eine nur bei Kleinkindern auftretende Autoimmunkrankheit, die schlimmstenfalls bis zum Organversagen führen kann.
Allerdings ist die von SARS-CoV-2 verursachte und den gesamten Körper umfassende Entzündungsreaktion deutlich schwerwiegender als das Kawasaki-Syndrom. Außerdem auch schwerwiegender als ein toxischer Schock, der beispielsweise durch eine schwere bakterielle Infektion entstehen kann. MIS-C kann tödlich enden.
In seltenen Fällen können Kinder auch noch einige Wochen nach einer „stillen“ (ohne Symptome verlaufenden) Corona-Infektion noch ein schweres Entzündungssyndrom entwickeln.
U08.9: COVID-19 in der Eigenanamnese, nicht näher bezeichnet
Diese Schlüsselnummer wird benutzt, um eine frühere, bestätigte Coronavirus-Krankheit-2019 (Covid-19) zu kodieren. Hierbei hat Covid-19 deinen Gesundheitszustand beeinflusst oder zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens geführt. In der Eigenanamnese geht es um das Arzt-Patienten-Gespräch zu deiner Krankheitsvorgeschichte.
Fallbeispiel für eine Kodierung mit U08.9: Du warst vor drei Monaten an Covid-19 erkrankt. Nun hast du Herzklopfen und spürst einen unregelmäßigen Herzschlag. Dein Arzt untersucht dich und kodiert R002 G für gesicherte Diagnose für Palpitationen (Herzklopfen, Herzstolpern) plus U08.9 G für gesicherte Diagnose für Covid-19 in der Eigenanamnese, nicht näher bezeichnet.
Weitere Infos zu Covid-19 und SARS-CoV-2 liest du in unserem Coronavirus-Check.
U09.9: Post-COVID-19-Zustand, nicht näher bezeichnet
Die Schlüsselnummer U09.9 verwendet dein Arzt, wenn er bei dir eine Erkrankung diagnostiziert, die in Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Covid-19-Erkrankung steht. U09.9 wird nicht verwendet, wenn du noch an Covid-19 erkrankt bist.
Covid-19 ist die Abkürzung für coronavirus disease 2019, der durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelösten meldepflichtigen schweren Atemwegserkrankung. In unserem Coronavirus-Check erhältst du weitere Infos zu Symptomen, Tests und Schutzmaßnahmen rund um Covid-19 und SARS-CoV-2.
Für eine durch Labortest sicher nachgewiesene Covid-19-Infektion kommt das Diagnosekürzel U07.1 zum Einsatz. Weitere Infos zu ICD-10 U07.1
Wurde bei einer Covid-19 Erkrankung das verursachende Virus SARS-CoV-2 nicht durch einen Labortest nachgewiesen, wird mit U07.2 verschlüsselt. Lies mehr zu Fallbeispielen zum Diagnosekürzel U07.2.
Im deutschen ICD-10 Diagnoseschlüssel (ICD-10-GM) handelt es sich bei U09.9 um einen sogenannten Sekundärkode, auch als Ausrufezeichenschlüsselnummer bezeichnet. Das bedeutet, dass dieser Verschlüsselungskode U09.9! nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit dem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachenden Krankheit oder eines Symptoms verwendet werden muss. Das Ausrufezeichen gehört zur Bezeichnung des Kodes, es wird aber bei der Kodierung auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht mit angegeben.
Ein Fallbeispiel für eine Kodierung mit U09.9: Du hast deine Covid-19-Erkrankung überstanden, leidest aber weiterhin an ausgeprägten Erschöpfungszuständen. Und jetzt treten auch noch Konzentrations- und Schlafstörungen auf. Ein Zusammenhang deines aktuellen Zustandes mit der vorausgegangenen Coronavirus-Krankheit ist sehr wahrscheinlich. G93.3 G für gesicherte Diagnose für ein chronisches Müdigkeitssyndrom plus U09.9 G für gesicherte Diagnose für einen Post-Covid-19-Zustand, nicht näher bezeichnet.
Die meisten bakteriellen und viralen Infektionen verursachen Fieber. Das löst jedoch keine Erkrankungen aus, sondern ist ein Symptom für die Krankheitsbewältigung und Heilreaktion deines Körpers. Fieber hilft deinem Immunsystem dabei, eingedrungene Erreger zu bekämpfen. Denn viele Krankheitserreger wie beispielsweise Erkältungsviren vermehren sich bei steigenden Temperaturen nicht mehr. Zellen deiner Abwehr sind hingegen bei erhöhten Temperaturen viel aktiver. Um deinen Körper bei Fieber nicht noch zusätzlich zu belasten, solltest du dich auf jeden Fall schonen und Bettruhe einhalten.
Fieber oder erhöhte Temperatur?
Die normale Körpertemperatur unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Sie ist abhängig von der Tageszeit, am frühen Abend liegt die Körpertemperatur etwas höher, im Tiefschlaf niedriger, sowie von hormonellen Einflüssen. Bei Frauen steigt die Körpertemperatur beispielsweise um etwa 0,5 °C während des Eisprungs und während der Schwangerschaft. Als Faustregel gilt: eine Körpertemperatur zwischen 36 °C und 37,4 °C ist normal. Ab 37,5 °C sprechen Mediziner von erhöhter Temperatur, werden 38 °C überschritten von Fieber. Bei sehr hohem Fieber über 42,6 °C kann es zu Organschäden und Gewebeschäden kommen, die schlimmstenfalls tödlich verlaufen können.
Die nachfolgende Fieber-Tabelle zeigt dir die Werte für Normaltemperatur sowie Fieber in verschiedenen Stärken an. Wie du siehst, sind die Temperaturen abhängig von dem Ort, an dem du dein Fieber misst. Fieber-Messungen unter der Zunge, an der Stirn und unter der Achsel sind rund 0,4 °C niedriger als die Messung im Po (rektal). Mehr über die Genauigkeit der Messungen liest du unter Fieber richtig messen – wie und wo?
Messort
After
Achsel/Mund/Stirn
Normaltemperatur
36,3 °C – 37,4 °C
35,9 °C – 37,0 °C
Erhöhte Temperatur
37,5 °C – 38,0 °C
37,1 °C – 37,5 °C
Leichtes Fieber
38,1 °C – 38,5 °C
37,6 °C – 38,0 °C
Mäßiges Fieber
38,6 °C – 39,0 °C
38,1 °C – 38,5 °C
Hohes Fieber
39,1 °C – 39,9 °C
38,6 °C – 39,5 °C
Sehr hohes Fieber
40,0 °C – 42,5 °C
39,6 °C – 42,0 °C
Welche Ursachen hat Fieber?
Bei Fieber ist die normale Betriebstemperatur deines Körpers erhöht. Dein Körper bekämpft damit Krankheitserreger. Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergehen sind zum Beispiel:
Akute Bronchitis: Sie zeigt sich durch erhöhte Temperatur bis hin zu Fieber über 38,5 °C sowie trockenem Husten. Hilfe bei Bronchitis
Lungenentzündung: Bei einer Pneumonie können plötzlich hohes Fieber über 38,5 °C und Schüttelfrost auftreten. Das Fieber hält länger als fünf Tage an oder kehrt nach Abklingen wieder zurück. Dazu kommen einseitige Brustschmerzen, schneller Puls, flache Atmung und Luftnot und anhaltender Husten mit oder ohne eitrigen Auswurf.
Meningitis: Anfangs macht sich die Hirnhautentzündung durch grippeähnliche Symptome bemerkbar. Dazu gehören neben hohem Fieber und Schüttelfrost auch Kopf- und Gliederschmerzen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Meningitis.
Mittelohrentzündung: Heftige, stechende und klopfende Ohrenschmerzen, Druckgefühl im Ohr sowie Fieber und Abgeschlagenheit kennzeichnen die Mittelohrentzündung. Was verursacht eine Mittelohrentzündung?
Harnwegsentzündung: Neben Fieber und Schüttelfrost können bei dieser bakteriellen Infektion sehr starke kolikartige Schmerzen in der Nierengegend sowie Blut im Urin auftreten. Weitere Symptome bei Harnwegsentzündung und anderen Ursachen für Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen.
Akute Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Bei hohem Fieber, Schüttelfrost, Blut im Urin, Übelkeit, Kopfschmerzen, starken Schmerzen und Druckempfindlichkeit seitlich der Nabelgegend solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen.
Hämorrhagisches Fieber: Infektionen mit tropischen oder subtropischen Viren wie den Erregern von Dengue-Fieber und Gelbfieber sind die Ursache für Entzündungsreaktionen mit hohem Fieber und Blutungen der Schleimhäute und inneren Organe.
Fieber kann jedoch auch an heißen Sommertagen aufgrund eines Sonnenstichs oder eines Hitzschlages entstehen.
Fieber und Covid-19
Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19 kann sich durch Symptome wie trockener Husten und Fieber (> 38,5 °C) bemerkbar machen. Lies mehr über Symptome von Covid-19. Wenn du glaubst, vom Coronavirus betroffen zu sein, weil du vor Beginn der Symptome Kontakt zu einem Covid-19 Infizierten hattest oder in einem Corona-Risikogebiet warst, dann ruf in deiner Hausarztpraxis an und besprich das weitere Vorgehen. Lies mehr dazu unter Was tun bei Corona-Symptomen?
Begleitsymptome bei Fieber
Fühlst du dich während einer fiebrigen Erkrankung wie beispielsweise einer Erkältung schlapp und kraftlos, liegt das daran, dass dein Immunsystem all deine Energie zur Bewältigung und Heilung der Erkrankung braucht. Neben dem Temperaturanstieg können bei Fieber noch weitere Symptome auftreten:
„Fiebrig“ glänzende Augen, die auf dem Höhepunkt des Fiebers müde und matt wirken
Beschleunigte Atmung
Starkes Schwitzen
Unruhe, Verwirrtheit, Quengeln bei Kindern
Orientierungslosigkeit und „phantasieren“
Frieren
Schüttelfrost, d.h. nicht kontrollierbares Muskelzittern
Warum frierst du bei Fieber?
Dein Körper glüht, doch deine Hände, Füße und Nase sind kalt und du frierst. Woran liegt das? Damit die Stoffwechselvorgänge in deinem Körper optimal funktionieren, brauchst du als Betriebstemperatur eine Körpertemperatur von ungefähr 37 °C. Dieser Sollwert ist in deinem Temperaturregelzentrum im Zwischenhirn, dem Hypothalamus, abgespeichert.
Zur Bekämpfung einer Infektion ist allerdings ein höherer Sollwert deiner Körpertemperatur erwünscht. Ins Blut freigesetzte Botenstoffe bewirken daher die Temperatur-Neuregelung in deinem Gehirn. Um den höheren Sollwert zu erreichen, setzt dein Körper alles daran, mögliche Wärmeverluste zu vermeiden. Die Blutgefäße verengen sich an deinen Händen und Füßen und deine Muskeln beginnen zu zittern, um aktiv Wärme zu erzeugen. Reicht das alles nicht aus und liegt der Istwert deiner Körpertemperatur immer noch unter dem einprogrammierten Sollwert zur Bekämpfung der Infektion, zittern deine Muskeln noch stärker und dir wird immer kälter. Du hast Schüttelfrost.
Wann mit Fieber zum Arzt?
Hält dein Fieber länger als drei Tage an ist dein Hausarzt der beste Ansprechpartner. Zum Schutz vor Ansteckung deiner Mitmenschen mit einem grippalen Infekt, Grippe oder Covid-19 solltest du erst einmal in der Praxis anrufen und dich erkundigen, ob du in die Praxis kommen sollst.
Du solltest unbedingt ärztlichen Rat einholen, wenn:
du hohes Fieber ab 39 °C hast
das Fieber trotz Wadenwickel und medikamentöser Behandlung nicht sinkt
sich dein Allgemeinzustand verschlechtert
zum Fieber weitere Krankheitszeichen hinzukommen wie beispielsweise Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag, Atemnot, starke Ohrenschmerzen
du an einer chronischen Erkrankung leidest oder du dich durch andere Erkrankungen in einem ohnehin schon geschwächten Zustand befindest
das Fieber mit einem Fieberkrampf einhergeht. Fieberkrämpfe kommen besonders bei Kleinkindern vor. Hierbei verkrampft sich die Muskulatur, Arme und Beine oder der gesamte Körper zucken in Intervallen. Häufig verdrehen die Kinder die Augen, sie sind blass und nicht ansprechbar, ihre Atmung verlangsamt sich und die Haut kann sich bläulich verfärben.
Welche Fiebermessgeräte gibt es?
Es gibt zwei Arten von Fiebermessgeräten: Kontaktthermometer und Infrarotthermometer. Die Kontaktthermometer sind als batteriebetriebene digitale Fieberthermometer mit elektronischer Messtechnik erhältlich oder als batterielose Ausdehnungsthermometer. Diese bestehen aus Glas und enthalten eine Flüssigkeit namens Galinstan, die sich bei Wärme ausdehnt. Im Gegensatz zum früher in Glasthermometern verwendeten giftigen Quecksilber ist Galinstan, eine Messflüssigkeit aus Gallium, Indium und Zinn, ungiftig.
Glasthermometer und Digitalthermometer
Glasthermometer sind leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Im Gegensatz zu elektronischen Geräten sind sie zudem absolut wasserdicht und auch für Menschen mit einer Nickel-Kontaktallergie geeignet. Im Vergleich zu den digitalen Fieberthermometern wird dir bei den Glasthermometern allerdings das Ende der Messung nicht durch ein akustisches Signal angezeigt. Außerdem kannst du die Fieberwerte bei einem Glasthermometer nicht bis auf die Kommastelle genau ablesen so wie auf dem Display eines digitalen Fieberthermometers.
Infrarotthermometer
Infrarotthermometer messen die von deiner Stirn oder vom Trommelfell abgestrahlte Körperwärme mit einem Infrarotsensor und zeigen sie als Temperatur auf dem Display des Gerätes an. Infrarotthermometer gibt es als Ohrthermometer und als Stirnthermometer oder mittels eines Stirnaufsatzes als eine Kombination von beidem. Die Messungen sind einfach, hygienisch und schnell, da du den Fiebermesser nicht in irgendeine Körperöffnung einführen musst. Auch für Kinder sind Infrarotthermometer in der Regel gut geeignet.
Fieber richtig messen wie und wo?
Ist deine Stirn heiß, fühlst du dich abgeschlagen und krank, leidest du an einigen Begleitsymptomen von Fieber, dann solltest du deine Temperatur kontrollieren. Bitte beachte: deine Körpertemperatur ist morgens niedriger und am späten Nachmittag höher. Um den Fieberverlauf festzustellen, also über mehrere Tage hinweg verlässliche Vergleichswerte zu erhalten, solltest du mindestens zweimal am Tag immer an derselben Stelle und immer zur selben Tageszeit messen. Bei hohem Fieber solltest du öfter messen. Steigt die Temperatur auf über 39 °C an, bitte deinen Arzt anrufen, der das weitere Vorgehen mit dir bespricht und dir fiebersenkende Mittel verabreichen kann.
Ideale Fieber-Messstellen sind Körperhöhlen, die in der Nähe großer Blutgefäße liegen. Fieber kannst du mit verschiedenen Fiebermessgeräten daher unter deinen Achseln (axillar), unter der Zunge (sublingual), am Stirn-Schläfenbereich, im Po (rektal) oder im Innenohr (aurikulär) messen. Bei der Fiebermessung unter der Zunge oder an der Stirn ist das Messergebnis ungefähr um 0,4 °C zu niedrig, unter der Achsel sogar um 0,6 °C niedriger als die wahre Körpertemperatur.
Fieber im Ohr messen
Im Ohr kannst du dir Fieber mit einem Infrarotthermometer messen. Der medizinische Fachausdruck dafür ist aurikuläre Messung. Dabei wird die Temperatur über den äußeren Gehörgang am Trommelfell erfasst. Das Trommelfell wird vom gleichen Blut versorgt wie der Hypothalamus, das Temperatur-Regelzentrum in deinem Zwischenhirn.
Ohrthermometer messen die Temperatur des Trommelfells mit einem Infrarotsensor. Vor der Messung bitte Haare hinters Ohr streichen und die Ohrmuschel leicht nach hinten oben ziehen. Dann die Messsonde wie in der Packungsbeilage beschrieben in den Gehörgang einführen.
Achtung: Bei Säuglingen, die jünger als sechs Monate sind, sollte die Temperatur nicht im Ohr gemessen werden. Denn der Gehörgang der Babys ist noch zu klein für die gängigen Fiebermessgerate. Besser an Stirn/Schläfenbereich messen.
Um die Messergebnisse nicht zu verfälschen solltest du unmittelbar vor der Fiebermessung nicht auf dem Ohr gelegen haben. Denn das erwärmt dein Ohr von innen und außen. Bei einer Mittelohrentzündung kannst du das Fieber im gesunden Ohr messen. Hat dich die Ohrentzündung auf beiden Seiten erwischt, solltest du auf einen anderen Ort zum Fiebermessen ausweichen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Mittelohrentzündung.
Fieber im Po messen
Diese als rektale Messung bezeichnete Methode zeigt die Temperatur in deinem Körperinneren am besten an und gilt daher als genaueste Fiebermessung. Beim Fieber messen im Po führest du den Messfühler eines digitalen Thermometers oder eines Ausdehnungsthermometers etwa 2cm in deinen After ein. Ist dir das unangenehm, kannst du den Messfühler mit Vaseline oder Gleitgel leichter einführbar machen. Ein Glasthermometer muss zur korrekten Temperaturerfassung mindestens drei Minuten im After verbleiben und darf zwischendurch nicht herausgleiten. Du solltest dich während der Fiebermessung also möglichst wenig bewegen. Bei einem digitalen Fieberthermometer zeigt ein akustisches Signal an, dass die Messung beendet ist.
Fieber unter der Achsel messen
Misst du dir Fieber in deiner Achselhöhle, indem du den Messfühler des Thermometers darunter schiebst und mit dem Oberarm festdrückst, ist die Gefahr von falschen Messwerten besonders hoch. Denn das Fieberthermometer verrutscht leicht. Du musst daher deinen Oberarm bei einem Glasthermometer mindestens fünf Minuten andrücken und ruhig halten. Das kann zu kurzfristigen Verspannungen im Schulter-Nackenbereich führen.
Fieber unter der Zunge messen
Misst du dir Fieber sublingual, also unter der Zunge, solltest du 30 Minuten vorher keine kalten oder heißen Getränke oder Speisen zu dir genommen haben. Das würde das Ergebnis der Fiebermessung verfälschen. Wichtig ist auch, dass du während der Fiebermessung den Mund geschlossen hältst und frei durch die Nase atmen kannst. Bei einem digitalen Thermometer beendet ein akustisches Signal die Messung, bei einem Glasthermometer sollte sie etwa fünf Minuten dauern. Da bei der sublingualen Messung wie auch bei der rektalen Messung die Temperatur innerhalb des Körpers bestimmt wird, sind diese Fiebermessmethoden am exaktesten.
Fieber an der Stirn messen
Mithilfe von Infrarotsensoren kannst du deine Körpertemperatur im Stirn- und Schläfenbereich messen. Diese Art der Fiebermessung empfinden die meisten Menschen als am wenigsten störend und unangenehm. Legst du das Thermometer auf die Stirn auf, misst der Infrarotsensor den höchsten Messwert. Gleichzeitig misst ein zweiter Sensor die Umgebungstemperatur. Aus der Differenz und mithilfe von klinischen Ausgleichsrechnungen ergibt sich die angezeigte Körpertemperatur.
Was tun bei Fieber?
Da Fieber eine natürliche Immunantwort ist, solltest du es nicht vorschnell unterdrücken. Denn die leicht erhöhte Körpertemperatur kurbelt dein Immunsystem an und verbessert deine körpereigene Abwehr. Erste Maßnahmen zur Fiebersenkung solltest du ergreifen, wenn das Fieber ohne Tagesschwankungen anhält, wenn es über 37,9 °C steigt, wenn Grunderkrankungen wie Diabetes und Immundefekte vorliegen oder wenn Begleitsymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall stark ausgeprägt sind. Nicht immer müssen zur Fieberbehandlung Medikamente verabreicht werden. Doch beachte bitte: Hausmitel wie Wadenwickel und Lindenblütentee können deinen Genesungsprozess lediglich unterstützen. Sie sind jedoch kein Ersatz für eine medizinische Behandlung. Gerade bei älteren Menschen kann aufgrund fehlender Kraftreserven selbst leichtes Fieber schon problematisch werden.
Ansteigendem Fieber mit Schüttelfrost kannst du mit einer Schwitzkur begegnen. Dazu Holunderblüten- oder Lindenblütentee sehr heiß trinken und ein heißes Erkältungsbad nehmen. Um deinen Kreislauf nicht zu stark zu belasten, solltest du anschließend mindestens 2 Stunden Bettruhe einhalten.
Fiebersenkende Medikamente
Fiebersenkende Wirkstoffe sind Paracetamol, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure. Da sie Neben- und Wechselwirkungen haben solltest du sie auf keinen Fall ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker einsetzen und die in der Packungsbeilage beschriebene Dosierungsempfehlung unbedingt beachten.
Wadenwickel bei Fieber
Fieber ab 39 °C bzw. bei Kindern mit Neigung zu Fieberkrämpfen ab 38,5 °C kannst du durch kalte Wadenwickel senken und damit die medikamentöse Behandlung unterstützen. Doch Vorsicht: Kalte Wadenwickel nicht anwenden bei Herzkreislaufschwäche.
Für Wadenwickel an beiden Beinen tauchst du je ein Tuch in kaltes, aber nicht eiskaltes Wasser. Alternativ kannst du die beiden Tücher auch mit Essig aus dem Kühlschrank befeuchten. Dann drückst du die Tücher aus bis sie nicht mehr tropfen und rollst sie um beide Waden. Die Wadenwickel sollten gut an den Waden anliegen. Darüber wickelst du jeweils ein trockenes Handtuch und steckst es gut fest. Decke deinen Körper und deine Füße gut zu und lass die Wadenwickel für etwa zehn bis 15 Minuten einwirken. Sobald sie deine Körperwärme angenommen haben, wiederholst du den Vorgang so lange bis dein Fieber nicht mehr so hoch ist oder deine Füße kalt werden. Achte außerdem darauf, dass die Raumtemperatur bei mindestens 22 Grad liegt.
Welche Getränke bei Fieber?
Bei Fieber schwitzt dein Körper und verliert somit viel Flüssigkeit. Um den Salz- und Flüssigkeitshaushalt deines Körpers wieder aufzufüllen ist es wichtig ausreichend zu trinken. Faustregel: Bei fieberhaften Erkrankungen mindestens zwei Liter täglich. Wenn du hohes Fieber hast und deine Temperatur gesenkt werden soll, kannst du auf Getränke mit Raumtemperatur zurückgreifen. Fröstelst du oder soll deine Schweißbildung angeregt werden, trink warme Tees:
Stilles Wasser: Da du bei Fieber Bettruhe einhalten solltest, eignet sich als Flüssigkeitszufuhr stilles Wasser am besten. Denn Kohlensäure kann zu Aufstoßen führen, was im Liegen und bei krankheitsbedingter Schwäche unangenehm und belastend sein kann.
Kräutertees: Ein Tee aus Lindenblüten, Fliederblüten oder Holunderblüten möglichst heiß mehrmals täglich getrunken, bringt dich zum Schwitzen.
Heißer Tee mit Zitrone ist besonders bei Grippe und Erkältungen für viele Menschen angenehm.
Was essen bei Fieber?
Dass bei Fieber dein Appetit abnimmt, ist völlig normal. Du solltest jedoch auf das Essen nicht völlig verzichten. Dein Körper und dein Immunsystem brauchen auch bei der Ernährung die richtige Unterstützung, um wieder fit zu werden. Warme und vitaminhaltige Lebensmittel tun deinem Körper jetzt gut, schwerverdauliche Nahrungsmittel belasten ihn hingegen zusätzlich.
Hühnersuppe: Egal ob mit einem frischen Suppenhuhn selbst zubereitet, als Fertigprodukt oder aus der Tüte: Eine warme Hühnersuppe fördert die Durchblutung, wirkt schweißtreibend und füllt den Salzgehalt deines Körpers wieder auf.
Püriertes Gemüse: Schnell gemacht und sehr bekömmlich sind ausreichend gesalzene Suppen aus Gemüse oder pürierter Gemüsebrei. Hierzu zum Beispiel Brokkoli in Wasser weich dünsten, wahlweise mit dem Pürierstab pürieren oder durch ein Sieb drücken und dann nach Geschmack würzen. Wer mag kann das Ganze noch mit weich gekochten und zerdrückten Kartoffeln vermengen.
Schwitzt du stark, hat dein Arzt dir zu schweißtreibenden Maßnahmen geraten und leidest du zusätzlich zum Fieber noch an Durchfall oder Erbrechen, kannst du dir in der Apotheke spezielle Trinklösungen aus Salz-Kalium-Zucker besorgen lassen.
Zinkhaltige Nahrungsmittel: Das Spurenelement Zink stärkt deine Abwehrkräfte. Es ist enthalten in Fisch, Haferflocken, Milch und Käse.
Vitamin C-reiche Lebensmittel: Schon zwei Orangen oder eine rote Paprika oder 200 Gramm schonend gegarter Rosenkohl oder 100 Gramm gekochter Brokkoli decken den Tagesbedarf an Vitamin C.
Frischer Ingwer wirkt durch seine Scharfstoffe durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und schweißtreibend. Damit die Ingwer-Wurzel ihre volle Wirkung entfalten kann solltest du ein paar Stücke in eine Tasse mit siedendem Wasser geben (die richtige Temperatur ist erreicht, wenn nur noch wenige kleine Luftblasen aus dem Wasser aufsteigen). Alles 5-10 Minuten ziehen lassen. Achtung: Da die abgeschnittenen Ingwerscheiben an der Luft einen Teil ihrer Inhaltsstoffe verlieren, solltest du sie nicht in die Tasse legen und dann warten bis das Wasser kocht. Stattdessen die benötigte Menge erst kurz vor dem Aufkochen von der Ingwerknolle abschneiden und sofort mit dem heißen Wasser übergießen. Kündigt sich ein Infekt an, kannst du dir auch eine Scheibe frisch abgeschnittenen Ingwer unter die Zunge legen.
Im Zusammenhang mit SARS-CoV-2, Covid-19 und der Corona-Pandemie fallen in den Medien und bei Experten unzählige medizinische Fachbegriffe. Höchste Zeit für ein kleines Corona-Lexikon von A wie Atemschutzmaske bis Z wie Zoonose.
Lies in unserem Beitrag Coronavirus-Check mehr zur Erkrankung Covid-19 und dem auslösenden Erreger SARS-CoV-2. Hier erfährst du außerdem, wie du dich und andere schützen kannst und was du tun solltest, wenn du Kontakt zu einem Infizierten hattest oder glaubst, selbst infiziert zu sein.
ACE2 ist die Abkürzung für Angiotensin-konvertierendes Enzym 2. Das ist ein Enzym, das sich in der Zellwand befindet. Das Coronavirus SARS-CoV-2 verwendet ACE2 als Eintrittspforte in die menschliche Wirtszelle. ACE2 ist die Andockstelle (Rezeptor) für das Spike-Protein des Coronavirus. An welchen Stellen in deinem Körper sich SARS-CoV-2 ausbreiten kann, ist unter anderem abhängig von der Dichte der ACE2 Rezeptoren in den jeweiligen Geweben. Eine hohe ACE2-Dichte befindet sich in deinem Atemwegstrakt, im Darm, in Gefäßzellen, in der Niere und im Herzmuskel.
Adjuvans
Ein Hilfsstoff, der die Wirkung eines Antigens in einem Impfstoff verstärkt, heißt Adjuvans.
Aerosol
Ein Aerosol ist ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen. Beim Husten und beim Niesen bilden die dabei freigesetzten virenhaltigen Tröpfchen in der Luft ein Aerosol.
Ätiologie
Die Ätiologie beschäftigt sich mit den Ursachen für die Entstehung einer Krankheit. Ätiologisch bedeutet die Ursachen betreffend.
AHA-Regeln
Die AHA + A + L-Regel beschreibt Verhaltensregeln, um sich und andere vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen. AHA steht für Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske (Mund-Nasen-Schutz als OP-Maske oder bevorzugt FFP2-Maske) tragen. + A bedeutet Corona-Warn-App nutzen und + L bedeutet Lüften.
Antigene
Antigene sind Eiweiße, die dein Immunsystem als fremd erkennt und zu deren Abwehr es Antikörper bildet.
Antigentest
Während Antikörpertests auf Blutproben basieren und erst etwa zwei Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 nachweisen können, ob du eine Corona-Infektion durchgemacht hat, können Antigentests bei Verdacht und zum Nachweis einer aktiven SARS-CoV-2-Infektion mithilfe eines Nasen-Rachen-Abstrichs gemacht werden.
Antikörper
Antikörper sind von deinem Immunsystem gebildete Abwehrstoffe, die Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze bekämpfen. Antikörper werden immer dann gebildet, wenn Fremdstoffe (Antigene) in deinen Körper eindringen. Jeder einzelne Antikörper passt zu einem bestimmten Fremdstoff.
Hast du Antikörper in dir, funktionieren diese wie ein „Immungedächtnis“. Kommst du also ein weiteres Mal mit einem Krankheitserreger in Kontakt, gegen den bereits Antikörper gebildet wurden, können diese Antikörper sich genau an ihn „erinnern“ und sofort reagieren.
Antikörpertest
Corona-Antikörpertests sind Verfahren, bei denen dein Blut auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 untersucht wird.
Antikörpertests weisen nicht das Coronavirus selbst oder eine akute Infektion nach. Sie beantworten die Frage, ob du schon einmal Kontakt mit dem Coronavirus hattest und Antikörper dagegen gebildet hast.
Es gibt verschiedene Typen von Abwehrstoffen im Blut, die sich Tests zunutze machen können. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Immunglobuline. Immunglobulin M, kurz IgM, wird von deinem Körper in der Frühphase einer Infektion gebildet. Diese Antikörper sind also die erste Reaktion deines Immunsystems beim Kontakt mit Antigenen. Daher steigt der IgM-Wert im Blut zu Beginn einer Infektion besonders stark an.
Im späteren Verlauf einer Infektion werden IgG-Antikörper gebildet. Diese Zweit-Antikörper (weil sie nach den Erst-Antikörpern IgM gebildet werden) passen sich besser an die Erreger an und verbleiben länger in deinem Körper als IgM-Antikörper.
Nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 benötigt dein Körper ein paar Tage, bis er überhaupt Antikörper gebildet hat. Spezifische Antikörper, das heißt gegen das Coronavirus gerichtete Antikörper, sind in der Regel erst nach 14 Tagen nachweisbar.
Das Erbgut des Coronavirus zum direkten Nachweis einer akuten Infektion kann mittels PCR-Nachweis aufgespürt werden.
Aspirieren
Mit dem Begriff Aspirieren von Covid-19-Impfstoffen wird eine Spritztechnik bezeichnet, die verhindern soll, dass Impfstoff in Blutgefäße gerät. Das kann passieren, wenn der Impfstoff unwissentlich in eine Ader gespritzt wird statt ins Muskelgewebe.
Bei der Aspiration wird vor der Injektion des Impfstoffes mit dem Spitzenkolben kurz angesaugt, um zu sehen, ob Blut in die Spritze gelangt. Das ist ein Zeichen dafür, dass versehentlich ein Blutgefäß getroffen wurde. Bei anderen Impfungen wird diese Technik schon seit Jahren nicht mehr empfohlen. Laut STIKO ist das Aspirieren von Covid-19-Impfstoffen jedoch zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll.
Atemschutzmaske
Zum Schutz vor Covid-19 herrscht in allen deutschen Bundesländern eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften. Es gibt verschiedene Typen von Atemschutzmasken: zertifizierte medizinische Mundschutze, selbstgenähte Masken aus Stoff (Behelfsmasken) und professionell gefertigte, nicht zertifizierte MNS-Halbmasken. Lies mehr zur Schutzwirkung von Corona-Masken und zu Corona-Schutzmasken richtig anlegen, tragen und reinigen.
Attenuiert
Attenuiert bedeutet abgeschwächt oder vermindert. Eine Attenuierung oder Attenuation ist der medizinische Fachausdruck für eine Verminderung der krankmachenden Eigenschaften eines Erregers wie SARS-CoV-2. Die Vermehrungsfähigkeit des Erregers bleibt bei der Attenuation jedoch erhalten oder wird nur gering herabgesetzt. Die Attenuierung wird unter anderem bei Impfstoffen genutzt, in denen der Erreger, vor dem die Impfung schützen soll, in abgeschwächter Form enthalten ist. Beispiele für solche Lebendimpfstoffe sind Impfungen gegen Masern und Mumps. Lies mehr zur Wirkungsweise von Lebensimpfstoffen und Totimpfstoffen.
Die Basisreproduktionszahl R0 wird auch R-Wert genannt und gibt an, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Damit die Zahl der an Covid-19 erkrankten Menschen auf lange Sicht nicht weiter ansteigt, die Anzahl der Neuinfektionen sinkt und unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird, sollte laut Experten R0 möglichst unter 1 liegen. Dann steckt ein mit SARS-CoV-2 Infizierter im Durchschnitt weniger als eine andere Person mit dem Coronavirus an.
Bei einer Reproduktionszahl von 1 bleibt die Anzahl der Covid-19-Erkrankten konstant. Bei R-Werten unter 1 nimmt sie ab. Je kleiner also die Basisreproduktionszahl bzw. der R-Wert, desto besser.
Blutserum
Flüssiger Teil deines Bluts ohne rote und weiße Blutzellen, ohne Blutplättchen und ohne Gerinnungsfaktoren.
Booster
Im Zusammenhang mit der Impfung gegen Covid-19 ist mit Booster (Verstärker) die Verabreichung einer weiteren Dosis eines zugelassenen Impfstoffes bei bereits vollständig Geimpften gemeint. Als Boostereffekt wird eine Erinnerungsreaktion und Sekundärantwort deines Immunsystems bezeichnet. Also eine verstärkte und beschleunigte Antwort deines Immunsystems bei erneutem Kontakt mit einem Antigen.
Bundes-Notbremse
Mit der Bundes-Notbremse ist das Infektionsschutzgesetz in Deutschland zum 24. April 2021 geändert worden. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei Tage hintereinander über den Wert von 100 steigt, gelten jetzt landesweit einheitliche Regelungen für den Corona-Lockdown. Die folgenden Einschränkungen sind erst einmal befristet bis zum 30. Juni 2021, noch strengere Regeln in den einzelnen Bundesländern sind weiter möglich:
Kontaktbeschränkungen: Angehörige eines Haushalts dürfen sich mit einer weiteren Person treffen.
Nächtliche Ausgangssperre: Ab 22 Uhr bis 5 Uhr gilt in den betroffenen Kreisen und kreisfreien Städten eine Ausgangssperre. Draußen aufhalten dürfen sich dann nur Personen, die zwingende berufliche Gründe oder Notfälle nachweisen können. Joggen und Spaziergänge sollen für Einzelpersonen bis Mitternacht erlaubt sein.
Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken bleiben geöffnet. Im Einzelhandel soll unabhängig von der Inzidenz das Abholen bestellter Waren („Click & Collect“) sowie bei einer Inzidenz bis 150 das Einkaufen mit Test und Terminbuchung („Click & Meet“) weiterhin möglich sein. Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie die Gastronomie dürfen nicht öffnen.
Schulen: Präsenzunterricht gibt es nur, wenn alle Schüler mindestens zwei Mal pro Woche getestet werden können. Ab einer Inzidenz von 100 ist Wechselunterricht vorgeschrieben. Das gilt allerdings nur bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165. Steigt der Wert darüber, müssen Schulen schließen und auf Distanzunterricht wechseln.
Arbeit: Im Infektionsschutzgesetz ist die Pflicht zum Homeoffice verankert. Arbeitgeber müssen dies anbieten, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegen vorliegen. Ist kein Homeoffice möglich, müssen Arbeitgeber Tests anbieten.
Sport: Für Kinder im Alter bis 14 Jahren soll Sport in Gruppen weiter möglich sein.
Corona-Test
Beim Corona-Test wird ein Abstrich aus deinem Rachen oder der Nase genommen. Dieser Abstrich wird auf das Coronavirus SARS-CoV-2 untersucht. Beim PCR-Test erfolgt die Probeentnahme beim Arzt oder im Testzentrum durch medizinisches Personal, die Auswertung geschieht im Labor. Hier werden die Proben auf das Viren-Erbgut untersucht. Sind Teile des Virus-Erbgutes nachweisbar, liegt eine Infektion mit dem Coronavirus vor. Was bedeuten positive und negative Ergebnisse bei Corona-Tests?
Sogenannte Antigen-Schnelltests und Selbsttests sind nur Momentaufnahmen, mit einer höheren Fehlerquote behaftet als der PCR-Test, liefern das Ergebnis aber in 15-30 Minuten.
Coronaviren
Es gibt nicht nur das Coronavirus, das seit dem Jahr 2020 die Welt in Atem hält. Coronaviren gehören zu einer großen Familie von Viren, die verschiedene Krankheiten deiner Atemwege verursachen können. Corona ist Lateinisch und bedeutet Kranz oder Krone. Coronaviren werden so genannt, weil sie unter dem Elektronenmikroskop aussehen, als seien sie von einem Kranz umgeben.
Covid-19
Covid-19, auch COVID-19 geschrieben, ist die Abkürzung für Coronavirus Desease 2019. Das ist die Atemwegserkrankung, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Doch nicht alle Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, erkranken automatisch an Covid-19. Weitere Infos zu Symptomen von Covid-19, zu Corona-Risikogruppen und mehr erhältst du in unserem Artikel Coronavirus-Check.
Ct-Wert
Ct ist die Abkürzung für threshold cycle, was auf deutsch etwa mit „Schwellenzyklus“ übersetzt werden kann. Das bezieht sich auf die Verdopplungszyklen beim PCR-Test. Mit diesem lässt sich im Labor das Genmaterial eines Virus vervielfältigen und damit nachweisen. Im Fall von SARS-CoV-2 sind das bestimmte RNA-Abschnitte. Der Ct-Wert beschreibt, ob wenige oder viele Verdopplungszyklen durchlaufen werden, bevor die Messkurve nach oben schießt und damit ein verlässlicher Nachweis für das Vorhandensein von Viren-RNA erbracht ist.
Der Ct-Wert gibt also Auskunft über die Höhe der Viruslast und ist ein Richtwert dafür, wie ansteckend du zum Zeitpunkt des PCR-Abstrichs warst. Den Ct-Wert zu bestimmen ist auch wichtig, wenn deine Isolation oder Quarantäne früher aufgehoben werden soll als standardgemäß festgelegt. Dafür braucht es nämlich entweder einen negativen PCR-Test oder einen positiven, bei dem der Ct-Wert bereits oberhalb des Schwellenwerts von 30 liegt.
Dunkelziffer
Die Dunkelziffer steht für die Anzahl der unentdeckten Fälle von Covid-19. Da nicht alle Menschen auf SARS-CoV-2 getestet werden können, liegen dem Robert Koch-Institut nur die Zahlen von gemeldeten positiven Laborergebnissen vor. Unbekannt ist dagegen, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind oder waren.
Durchseuchungsrate
Die Durchseuchungsrate beschreibt den Verbreitungsgrad einer Infektionskrankheit wie Covid-19. Auch bereits wieder Genesene sowie Menschen, die nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert sind, aber keine Symptome zeigen, werden bei der Durchseuchungsrate erfasst. Die Durchseuchungsrate gibt also an, wie viele Menschen in einer Gruppe mit einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 infiziert sind oder von einer Erkrankung wie Covid-19 betroffen sind oder waren.
ELISA-Test
Der Enzym-linked immunosorbent assay, kurz ELISA, ist ein enzymbasierter Immuntest. Mit dem ELISA-Test kann die Konzentration von Antikörpern in deinem Blut bestimmt werden.
Endemie
Eine Endemie ist ein örtlich begrenztes Auftreten einer Infektionskrankheit wie Covid-19. Die Region, in der eine solche Infektionserkrankung auftritt, heißt Endemiegebiet. Eine Krankheit, die in bestimmten Regionen regelmäßig auftritt, wird als endemisch bezeichnet.
Epidemie
Bei einer Epidemie kommt es in einem bestimmten geografischen Gebiet innerhalb eines begrenzten Zeitraums zu einer sehr großen Zahl an Krankheitsfällen mit derselben Ursache.
Epidemiologie
Die Epidemiologie beschäftigt sich mit den Ursachen, der Verbreitung und den Folgen von Krankheiten, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung beeinflussen. Epidemiologen untersuchen, welche Bedingungen es einem Virus wie SARS-CoV-2 erleichtern oder erschweren sich in der Bevölkerung auszubreiten.
Epizentrum
Das Corona-Epizentrum ist der Bereich, von dem das Infektionsgeschehen vorrangig ausgeht beziehungsweise an dem sich die Fälle von Covid-19-Erkrankungen sehr stark konzentrieren.
Eradikation
Als Eradikation wird die vollständige Entfernung eines Krankheitserregers wie SARS-CoV-2 aus deinem Körper oder aus der gesamten Bevölkerung bezeichnet.
Escape-Mutation
Mit eine Escape-Mutation, aucht Fluchtmutation genannt, ist das mutierte Coronavirus SARS-CoV-2 in der Lage, der Immunantwort des Körpers zu entkommen. Was sind Mutationen?
Durch die Fluchtmutation E484K wird beim Coronavirus SARS-CoV-2 an der Position 484 des Spikeproteins die Aminosäure Glutaminsäure (E) durch Lysin (K) ersetzt. Das macht es vorhandenen Antikörpern gegen SARS-CoV-2 schwer, sich an das Spikeprotein des Coronavirus zu binden. Somit kann das Eindringen von Viruspartikeln in die Zellen nicht mehr verhindert werden.
Evidenzbasiert
Evidenzbasiert bedeutet auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend.
Exposition
Exposition heißt, einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2ausgesetzt sein. Eine Expositionsprophylaxe bezeichnet alle nicht-medikamentösen Vorbeugemaßnahmen (Prophylaxe) zur Vermeidung von Kontakt und Ansteckung mit einem Erreger.
Fallzahl
Das ist die Anzahl der an Covid-19 erkrankten und mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen in einem Land, einem Bundesland, einer Stadt oder Region, die medizinisch behandelt werden müssen. Die Fallzahl zeigt die Corona-Infektionen, die den Behörden bekannt sind.
FFP-Masken
FFP steht für Filtering Face Piece. Das ist die englische Bezeichnung für partikelfiltrierende Halbmasken. FFP-Masken gibt es in drei Schutzklassen. Sie alle haben einen integrierten Filter, der dich beim Einatmen vor kleinen infektiösen Tröpfchen (Aerosolen) und Feinstaub schützen soll. Erst ab FFP-2 besteht ein eingeschränkter Schutz vor SARS-CoV-2. Lies mehr zur Schutzwirkung von FFP-Masken gegen das Coronavirus.
Bei der 3G-Regel erhalten nur vollständig Geimpfte, Genesene oder Getestete Zutritt zu Innenräumen von Behörden und anderen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Fitnessstudios oder Krankenhäusern. Ausgenommen sind Kinder unter sieben Jahren und minderjährige Schüler, die regelmäßig getestet werden. Antigen-Schnelltests dürfen bei 3G in der Regel nicht älter als 24 Stunden sein und PCR-Tests nicht älter als 24 Stunden.
Laut den am 18.11.2021 im Bundestag beschlossenen Maßnahmen gilt während der Corona-Pandemie künftig 3G am Arbeitsplatz. Das heißt bundesweit wird an Arbeitsstätten, an denen Kontakte zu anderen Personen nicht ausgeschlossen sind, nur noch Zutritt für genesene, geimpfte oder getestete Personen gewährt. Arbeitgeber müssen das Arbeiten im Homeoffice anbieten und Arbeitnehmer müssen das, wo immer es möglich ist, auch annehmen.
Auch im Öffentlichen Nahverkehr gilt künftig 3G, das heißt in Bussen, S- und U-Bahnen, in Zügen, im Fährverkehr und in Flugzeugen müssen Reisende in Zukunft einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis vorlegen können. Die Maskenpflicht bleibt bestehen.
3G-plus heißt vollständig geimpft, genesen oder PCR-getestet. Der negative Testnachweis muss bei der Ankunft in Hotel oder am Veranstaltungsort vorliegen und muss bei längeren Aufenthalten alle 72 Stunden erneuert werden. Bei der 3G-plus-Regelung haben also auch Ungeimpfte mit einem negativen PCR-Test Zutritt.
Die 2G-Regel umfasst ausschließlich Geimpfte und Genesene. Ein aktueller Corona-Test allein reicht bei 2G für den Zugang zu einer Veranstaltung also nicht aus. Stattdessen musst du ein aktuell gültiges Impfzertifikat oder aber einen Nachweis über die Genesung von einer Corona-Erkrankung vorgelegen können. Als geimpft gelten Menschen, bei denen die abschließende Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt. Als genesen gelten Personen, bei denen die Corona-Infektion mit einem PCR-Test festgestellt wurde. Das Testergebnis muss mindestens 28 Tage alt sein und darf nicht länger als sechs Monate zurückliegen. Die 2G-Regel greift, wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 3 überschreitet.
Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren, für die in Europa noch kein Impfstoff zugelassen ist, dürfen die 2G-Bereiche aber trotzdem betreten. Ebenso Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen dürfen. Sie benötigen für den Zutritt zu 2G-Bereichen ein ärztliches Attest und einen negativen PCR-Test.
2G-plus bedeutet, dass nur vollständig geimpfte oder genesene und zusätzlich noch tagesaktuell getestete Menschen Zutritt zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie Veranstaltungen in Innenräumen sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen bekommen. Als Test wird das negative Ergebnis eines Corona-Schnelltests verlangt. Die neue 2G-plus Corona-Regel greift, wenn die Hospitalisierungsrate über 6 steigt. Dann kann das betreffende Bundesland 2G-plus veranlassen.
Herdenimmunität
Herdenimmunität bezeichnet den Zustand, dass sich ein Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 innerhalb der Bevölkerung nicht weiter ausbreiten kann, weil ein großer Anteil der Menschen aufgrund einer Impfung oder einer durchgemachten Infektion immun dagegen ist. Lies mehr zur Herdenimmunität durch Riegelungsimpfungen.
Heterologe Impfung
Als heterologe Impfung, auch heterologe Prime-Boost-Impfung genannt, werden zwei Impfungen zur Grundimmunisierung gegen Covid-19 mit zwei verschiedenen Impfstoffen (Impfstoff-Typen verschiedener Hersteller) bezeichnet.
Dabei wird jeweils das gleiche Antigen in verschiedener Art und Weise bereitgestellt. Im Fall der Covid-19-Impfstoffe könnte beispielsweise die Erstimpfung mithilfe eines viralen Vektors erfolgen, während deinem Immunsystem bei der Booster-Impfung (Zweitimpfung) das Antigen mittels mRNA-Impfstoff angeboten würde.
Hospitalisierungsrate
Anstelle der Sieben-Tage-Inzidenz, also der Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, spielt bei der Bewertung der Corona-Pandemie und für Gegenmaßnahmen künftig die Hospitalisierungsrate oder Hospitalisierungsquote eine zentrale Rolle. Die Hospitalisierungsrate gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert wurden und dort (intensivmedizinisch) behandelt werden müssen. Die Hospitalisierungsquote stellt damit ein Maß für die Belastung des Gesundheitswesens durch die Corona-Pandemie dar.
Ab Schwellenwert 3: Nur noch Geimpfte oder Genesene (2G) haben Zutritt zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen. Wenn der Schwellenwert 3 an fünf Tagen in Folge unterschritten wird, können die Regelungen wieder aufgehoben werden. Ausnahmen von der 2G-Regel sind für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren möglich.
Ab Schwellenwert 6: Wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 6 überschreitet, soll die 2G-plus-Regel gelten. An Orten mit besonders hohem Infektionsrisiko – etwa Diskotheken, Clubs oder Bars – müssen Geimpfte und Genesene dann zusätzlich noch einen aktuellen Corona-Test vorzeigen.
Ab Schwellenwert 9: Bei besonders hohem Infektionsgeschehen und besonders hoher Belastung des Gesundheitssystems sollen die Länder laut den am 18.11.2021 im Bundestag beschlossenen Maßnahmen zufolge zum Beispiel Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Ungeimpfte einführen, aber keine Lockdowns und Schulschließungen mehr.
Hotspot
Der englische Begriff „hot spot“ bedeutet Gefahrenherd oder Brennpunkt. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bezeichnet ein Hotspot Regionen, Städte, Gemeinden, Wohnanlagen oder Betriebe, in denen sich sehr viele Menschen aufhalten, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
Zu einem Hotspot oder einer „Region mit erhöhten Infektionszahlen“ zählen in Deutschland Orte, in denen es innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Hyperimmunserum
Ein Hyperimmunserum kann aus Plasmaspenden von Covid-19-Genesenen hergestellt werden. Es enthält eine besonders hohe Konzentration von Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Lies mehr zur Plasma-Therapie bei Covid-19.
Hygienemaßnahmen
Maßnahmen zur Erhaltung deiner Gesundheit, zur Vermeidung von Krankheiten wie Covid-19 durch Infektion oder zur Bekämpfung von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2. In unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten erfährst du, wie du deine Hände richtig wäschst und deiner Haut Corona-Stress ersparst.
Immunglobuline
Immunglobuline werden auch Antikörper genannt. Sie sind Y-förmige Eiweiße und werden von speziellen weißen Blutkörperchen, den B-Lymphozyten, gebildet. Immunglobuline haben als Teil deines Immunsystems die Aufgabe, Krankheitserreger und in deinen Körper eingedrungene Fremdstoffe aufzuspüren.
Immunglobuline werden in vier Klassen eingeteilt, von denen jede ganz spezielle Aufgaben übernimmt und an bestimmte Gruppen von Krankheitserregern und Fremdstoffe wie ein Schlüssel zum Schloss angepasst ist. Je nachdem wo in deinem Körper und in welchem Stadium des Kontakts mit dem körperfremden Stoff (Antigen) die Immunglobuline wirken, unterscheidet die Medizin:
Immunglobulin A (IgA): Kommt im Magen-Darm-Trakt, im Genitalbereich und der Tränenflüssigkeit vor und ist zuständig für die Abwehr von Krankheitserregern an den Eintrittspforten deines Körpers.
Immunglobulin G (IgG): Schützt deinen Körper vor Viren und Bakterien. Immunglobuline der Klasse G werden recht spät bei einem Infekt gebildet. Sie sind dann aber perfekt an den jeweiligen Erreger angepasst und spielen damit eine wichtige Rolle beim Immungedächtnis.
Immunglobulin E (IgE): Schützen deinen Körper vor Darmbakterien und Parasiten und sind für allergische Reaktionen verantwortlich.
Immunglobulin M (IgM): IgM wird als erster Abwehrstoff bei einem Kontakt mit Krankheitserregern und körperfremden Stoffen gebildet. Nach der akuten Phase einer Infektion sinkt die IgM-Konzentration wieder ab und IgG-Antikörper übernehmen die weitere Arbeit.
Immuninsuffizienz
Eine Immuninsuffizienz ist ein krankhafter Zustand deines Immunsystems. Dann kann es deinen Körper nicht mehr ausreichend vor Infektionen durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten schützen.
Immunität
Immunität bedeutet Schutz vor einer Infektion mit einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 zu haben. Immunität kannst du durch eine Impfung erwerben oder durch eine überstandene Infektionskrankheit wie Covid-19.
Impfdurchbruch
Unter den Begriff Impfdurchbruch oder unter Impfdurchbrüchen fallen Fälle, bei denen Menschen sich trotz vollständiger Covid-19-Impfung mit dem Coronavirus infizieren und daran erkranken. Sie zeigen auch Krankheits-Symptome der Corona-Infektion. Nicht als Impfdurchbrüche gelten sogenannte asymptomatische Verläufe bei Geimpften. Hierunter fallen Fälle, bei denen sich die geimpfte Person nachweislich infiziert hat, aber keine Symptome zeigt.
Impfdurchbrüche können verschiedene Gründe haben, etwa ein sehr schwaches Immunsystem. Das kann beispielsweise bei Krebspatienten während einer Chemotherapie vorkommen oder bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Auch ältere Menschen, deren Immunsystem nicht mehr gut auf Immunisierungen reagiert, können von Impfdurchbrüchen betroffen sein.
Infektion
Infektion ist der medizinische Ausdruck für Ansteckung. Ist SARS-CoV-2 über Tröpfcheninfektion in deinen Körper gelangt, bist du mit dem Erreger infiziert. Du hast eine Infektion, wenn das Virus sich in deinem Körper vermehrt und ausbreitet.
Infektionskette
Der Übertragungsweg von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2 von einem Menschen auf weitere Personen wird als Infektionskette bezeichnet. Eine Infektionskette entsteht durch eine Reihe von Infektionen: eine Person steckt andere Menschen an und diese infizieren weitere Menschen.
Infektiosität
Die Infektiosität eines Krankheitserregers ist seine Fähigkeit sich nach der Übertragung in deinem Körper auszubreiten und dich somit zu infizieren. Die Infektiosität beschreibt, wie ansteckend ein Krankheitserreger ist. Ein wichtiger Faktor dafür ist die Virulenz.
Infektiologe
Arzt oder Wissenschaftler, der sich mit Infektionskrankheiten wie Covid-19 beschäftigt.
Infektionsrate
Die Infektionsrate ist ein Maß für die Ausbreitung einer Krankheit wie Covid-19. Sie wird definiert als die Zahl der Neuinfektionen in einem bestimmten Zeitabschnitt.
Infektionsschutzgesetz
Das Infektionsschutzgesetz, kurz IfGS, regelt, welche Krankheiten und labordiagnostischen Nachweise von Krankheitserregern meldepflichtig sind. Das IfGS definiert außerdem den Umgang mit meldepflichtigen Erkrankungen. Das soll dabei helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen, übertragbaren Erkrankungen vorzubeugen und durch entsprechende Schutzmaßnahmen deren Ausbreitung zu verhindern.
Infizierte
Die Zahl der tatsächlich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist wegen der hohen Dunkelziffer unbekannt. Wenn von Infizierten gesprochen wird, sind die vom Labor bestätigten positiven Fälle gemeint. Achtung: wer mit SARS-CoV-2 infiziert ist, der ist nicht automatisch an Covid-19 erkrankt. Ein mit SARS-CoV-2 Infizierter trägt das Virus lediglich in sich.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit ist die Zeit, die von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung und den ersten Krankheitssymptomen vergeht. Bei Covid-19 beträgt die Inkubationszeit im Durchschnitt fünf bis sechs Tage.
Eine Gegenanzeige, medizinisch als Kontraindikation bezeichnet, liegt vor wenn eine Erkrankung oder ein Zustand wie eine Schwangerschaft eine bestimmte medizinische Behandlung oder Diagnosemethode verbietet. Das Gegenteil einer Kontraindikation ist die Indikation. Diese gibt an, wann eine bestimmte Therapie oder Diagnosemethode angemessen ist.
Latenzzeit
Die Latenzzeit ist der Zeitraum von Beginn der Ansteckung bis zum Zeitpunkt, an dem der Infizierte selbst infektiös ist und andere Menschen anstecken kann. Im Fall von SARS-CoV-2 gibt das Robert-Koch-Institut eine Latenzzeit von rund drei Tagen an. Bevor eine mit SARS-CoV-2 infizierte Person überhaupt selbst Symptome zeigt, sich also am Ende der Inkubationszeit befindet, kann sie bereits andere Menschen anstecken. Das heißt: die Latenzzeit beginnt zusammen mit der Inkubationszeit, endet aber vorher.
Letalitätsrate
Die Letalitätsrate oder Tödlichkeitsrate zeigt die Wahrscheinlichkeit bzw. das Risiko, an einer Krankheit wie Covid-19 zu sterben. Sie beschreibt das Verhältnis der Anzahl der an Covid-19 verstorbenen Menschen zur Anzahl der infizierten Fälle. Würden beispielsweise von 1000 Covid-19-Erkrankten 2 Menschen sterben, läge die Letalitätsrate bei 0,2 %.
Lockdown
Englisch für Absperrung. Der Lockdown ist in der Corona-Pandemie ein gefürchtetes Wort. Meint er doch Maßnahmen wie Ausgangssperre (Verbot das Haus zu verlassen), Besuchsverbot, Einreise- und Ausreiseverbot, die Einschränkung des öffentlichen Lebens, Schließung öffentlicher Einrichtungen, Verbot von großen öffentlichen Veranstaltungen und allgemein das gesellschaftliche und damit auch wirtschaftliche Herunterfahren infolge der Infektionsschutzmaßnahmen.
Manifestationsindex
Der Manifestationsindex beschreibt den Anteil der mit SARS-CoV-2 Infizierten, die auch tatsächlich an Covid-19 erkrankt sind. Für das Coronavirus gibt es keine gesicherten Zahlen, da nicht alle SARS-CoV-2 Virusträger automatisch an Covid-19 erkranken.
Maskenpickel
Maskenpickel ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Hautreizungen und Hautunreinheiten, die durch das Tragen von Corona-Atemschutzmasken auftreten können. Wir haben 5 Tipps gegen Maskenpickel für dich zusammengestellt.
Meldepflicht
Stellt dein Arzt bei dir eine meldepflichtige Krankheit fest, muss er das zuständige Gesundheitsamt darüber informieren. Auch Apotheker und Testlabore unterliegen dieser Meldepflicht.
Surveillance bedeutet Überwachung. Eine Epidemiologische Surveillance bezeichnet die systematische und kontinuierliche Überwachung von Erkrankungen sowie Todesfällen in der Bevölkerung. Bei der Molekularen Surveillance handelt es sich um die genetische Überwachung von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2. Das heißt durch die Analyse des molekularen Aufbaus des Erbguts des Coronavirus und seiner Mutationen möchten Wissenschaftler mehr über Eigenschaften des jeweiligen Erregers erfahren.
Mortalitätsrate
Die Mortalitätsrate ist die Anzahl der an Covid-19 Gestorbenen in Bezug auf die Anzahl einer speziellen Gruppe. Also beispielsweise 200 Verstorbene auf 1.000 oder 100.000 Einwohner ergibt eine Mortalitätsrate von 20% bzw. 0,2%.
mRNA-Impfstoff
mRNA ist die Abkürzung für messenger RNA, auch Boten-RNA genannt. Bei dem im Dezember 2020 durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ersten europaweit zugelassenen neuen Corona-Impfstoff handelt es sich um einen solchen genbasierten Impfstoff. Wie mRNA-Impfstoffe funktionieren, liest du in unserem Artikel zur Schutzimpfung gegen Covid-19.
Mutation
Mutationen sind spontane und dauerhaft verbleibende Veränderungen im Erbgut, die auch an nachfolgende Generationen weiter gegeben werden. Damit kann sich ein Erreger unter Umständen noch besser an seine Umwelt anpassen, sich leichter vermehren und leichter verbreiten. Beim Coronavirus SARS-CoV-2 sind die Omikron-Variante B.1.1.529 aus Südafrika, dieVarianten B.1.1.7 aus England (Alpha Variante), B.1.351, auch 501Y.V2 oder Beta Variante genannt, aus Südafrika, P.1 (Gamma Variante) aus Brasilien und B.1.617 (Delta Variante) aus Indien vor allem wegen ihrer erhöhten Infektiosität und damit ihrer schnelleren Ausbreitungsgeschwindigkeit gefürchtet.
Die Omikron-Variante B.1.1.529 aus in Südafrika soll wegen vieler Mutationen (es sollen rund 80 sein, über 30 davon beim Spike-Protein) laut WHO besorgniserregend sein. Denn die vielen Mutationen machen das Coronavirus nicht nur ansteckender, sondern könnten auch die Wirkung der Impfstoffe einschränken.
Neuinfektionen
Die Anzahl der bestätigten Neuinfektionen pro Tag besagt, wie viele Menschen pro Tag sich aufgrund bestätigter Labortests neu mit dem Coronavirus infiziert haben.
Pandemie
Eine Pandemie ist eine örtlich unbegrenzte, sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Infektionskrankheit. Damit ist eine Pandemie wie die Covid-19-Pandemie eine weltweite Epidemie.
PCR-Test
PCR ist die Abkürzung für Polymerase Chain Reaction, auf deutsch bedeutet das Polymerase-Kettenreaktion. Polymerasen sind Enzyme, die Kopien der Erbsubstanz erstellen. Mit der PCR-Methode lässt sich im Labor also Genmaterial eines Virus vervielfältigen und damit sichtbar machen. Dieser genetische Fingerabdruck erlaubt eine genaue Identifizierung des Virus. Auch der Corona-PCR-Test wird von Laboren verwendet, um SARS-CoV-2 eindeutig nachzuweisen.
Übrigens: Der PCR-Test wird als medizinisches Untersuchungsverfahren aber nicht nur zur Abklärung von Infektionskrankheiten benutzt, sondern beispielsweise auch, um einen Vaterschaftsnachweis zu erstellen.
PoC-Test
PoC-Test ist die Abkürzung für Point of Care Testing (POCT). Das sind labordiagnostische Untersuchungen am Patienten, die nicht in einem Zentrallabor, sondern direkt am Krankenbett, in der Notfallambulanz, im Operationssaal, in der Praxis nieergelassener Ärzte, in Apotheken oder in Impfzentren durchgeführt werden. Im Fall des PoC-Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 wird durch geschultes Personal ein Nasen- oder Rachenabstrich gemacht. Die Auswertung erfolgt im Gegensatz zum PCR-Test dirket vor Ort und das Ergebnis liegt in etwa 30 Minuten vor. Seit 8. März 2021 hat jeder einen Anspruch auf mindestens einen PoC-Schnelltest pro Woche.
Post-Covid-Syndrom
Alle Symptome, die noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auftreten können, werden unter den Begriffen Post-Covid, Post-Covid-Syndrom oder Long Covid zusammengefasst. Welche Symptome das sein können liest du in unserem Coronavirus-Check unter Was ist das Post-Covid-Syndrom?
Prädisposition
Anfälligkeit für eine Krankheit.
Reproduktionswert (R-Wert)
Der Reproduktionswert, kurz R-Wert, bezeichnet die Ansteckungs-Rate. Er gibt an, wie viele Menschen von einer einzelnen kranken Person angesteckt werden. Beträgt beispielsweise der R-Wert 4 steckt ein Infizierter im Mittel vier andere Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 an. Jeder von diesen infiziert dann ebenfalls vier weitere Menschen usw. Der R-Wert wird vom Robert Koch-Institut aufgrund der vorliegenden Daten statistisch geschätzt.
RNA-Virus
Bei den meisten Viren ist die Erbinformation auf der RNA (Ribonukleinsäure) gespeichert. Auch Coronaviren sind RNA-Viren.
Rolling-Review-Verfahren
Beschleunigtes Prüfverfahren bei der Zulassung von Impfstoffen bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Dabei werden eingereichte Studiendaten fortlaufend überprüft, also einzelne Datenpakete bearbeitet noch bevor alle notwendigen Daten endgültig vorhanden sind.
SARS-CoV-2
SARS-CoV-2 ist die Abkürzung für Severe Acute Respiratory Syndrome-Coronavirus-2. Das bedeutet schweres akutes Atemwegssyndrom. Weitere Infos zum Coronavirus und der dadurch ausgelösten Erkrankung Covid-19 erhältst du in unserem Coronavirus-Check.
Schnelltest und Selbsttest
Bei Antigen-Schnelltests und Selbsttests liegt das Ergebnis schnell, das heißt nach 15-20 Minuten vor. Antigen-Schnelltests werden nur durch speziell dafür geschultes Personal durchgeführt. Ähnlich wie beim PCR-Test erfolgt ein Nasen- oder ein Rachenabstrich. Die Auswertung erfolgt nicht im Labor, sondern direkt vor Ort. Seit 8. März 2021 hat jeder Anspruch auf mindestens einen kostenlosen PoC-Schnelltest pro Woche. Durchgeführt werden die Antigen-Schnelltests in den Testzentren der Gesundheitsämter vor Ort oder von Apotheken und Ärzten. Auch in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen und bei vielen Arbeitgebern kann der Antigen-Schnelltest zum Einsatz kommen.
Selbsttests kann hingegen jeder selber zuhause machen. Der Test kann mit einem Nasenabstrich oder mit Speichel erfolgen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfAM) hat zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Qualität und Aussagekraft der Schnelltests überprüft und veröffentlicht.
Nach einem positiven Schnell- und Selbsttest solltest du unbedingt einen PCR-Test zur Bestätigung machen. Erkundige dich bei positivem Selbsttest bei deinem Hausarzt oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter Tel. 116 117 über das weitere Vorgehen. Bis zum PCR-Bestätigungstest bleib bitte zuhause in Quarantäne.
Sequenzierung
Das Genom vom Coronavirus zu sequenzieren bedeutet, die gesamte Erbinformation, also das Erbgut von SARS-CoV-2, in seine Bestandteile zu zerlegen. Dazu wird im Labor die Reihenfolge bestimmter Bausteine (Sequenz) aufgeklärt. Da der Bauplan von SARS-CoV-2 bekannt ist, können mithilfe einer Sequenzierung Abweichungen, also Mutationen, in der Erbinformation des Coronavirus entdeckt werden.
Serokonversion
Die Serokonversion bezeichnet die Phase einer Infektion, in der spezifische Antikörper, hier die gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, erstmals durch Antikörper-Schnelltests nachweisbar sind. Die Serokonversion beschreibt ebenfalls den Antikörperklassenwechsel von frühen IgM-Antikörpern zu späten IgG-Antikörpern.
Sieben-Tage-Inzidenz
Die Sieben-Tage-Inzidenz, auch 7-Tage-Inzidenz geschrieben, bezeichnet die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner. In Deutschland gab es bundesweit eine Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohner. Stieg die Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner an, sollten im Rahmen der Bundes-Notbremse härtere Lockdown-Maßnahmen in Kraft treten. Künftig sollen aber statt der Sieben-Tage-Inzidenz andere Entscheidungsgrundlagen eine größere Rolle zur Beurteilung der Corona-Lage und damit verbundener Lockdown-Maßnahmen spielen. Zur Einschätzung, welche Maßnahmen ergriffen oder gelockert werden können, werden die Hospitalisierungsrate und damit verbunden die Auslastung der Intensivkapazitäten in den Kliniken betrachtet. Außerdem haben Experten und Entscheidungsträger auch immer den Reproduktionswert und die Verdopplungsrate im Blick.
Sieben-Tage-R
Dieser Reproduktionswert bildet das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er beispielsweise bei 0,92 heißt das, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 92 weitere Menschen anstecken. Liegt der Sieben-Tage-R für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Spike-Protein
SARS-CoV-2 nutzt das sogenannte Spike-Protein, um an seine Wirtszellen anzudocken. Das Protein bindet an den ACE2-Rezeptor auf der Oberfläche menschlicher Zellen. Das Coronavirus verschmilzt auf diese Weise mit der Zellmembran und kann sein Erbgut ins Zellinnere entlassen. Das Spike-Protein ist außerdem ein Erkennungsmerkmal für Antikörper. Sie können daran binden und das Coronavirus auf diese Weise als Ziel für Immunzellen markieren.
Social distancing
Die räumliche Distanzierung von deinen Mitmenschen durch Abstand halten (mindestens 1,5 Meter) kann dafür sorgen, dass ihr euch nicht mehr gegenseitig ansteckt. Das hilft die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Superspreader
Superspreader sind Menschen, die besonders viele Mitmenschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren. Bei einem Superspreading-Event stecken sich besonders viele Menschen auf Veranstaltungen oder Familienfesten mit dem Coronavirus an.
Unter dem Begriff Triage wird die Priorisierung medizinischer Hilfeleistungen bei unzureichenden Ressourcen (zum Beispiel Intensivbetten, Beatmungsgeräte, Ärzte, Pflegepersonal) aufgrund einer unerwartet hohen Anzahl an Patienten zusammengefasst.
Tröpfcheninfektion
Bei der Tröpfcheninfektion erfolgt die Übertragung von Krankheitserregern wie dem Coronavirus SARS-CoV-2 über kleine Tröpfchen von Speichel oder Nasensekret, die beim Husten, Niesen, Sprechen oder auch Singen freigesetzt werden. Der Übertragungsweg erfolgt dabei direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute deiner Atemwege oder auch indirekt über deine Hände, mit denen du dir an Mund, Nase oder Augen fasst.
Vakzine
Medizinischer Fachbegriff für Impfstoffe. Lies mehr zu Corona-Impfstoffen.
Verdopplungsrate
Die Verdopplungsrate, Verdopplungszeit oder Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus SARS-CoV-2 gibt an, wie schnell sich die Anzahl der Neuinfektionen verdoppelt. Das wiederum erlaubt eine Aussage darüber, ob sich die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt oder beschleunigt.
Je höher die Verdopplungszeit, desto langsamer verbreitet sich das Coronavirus.
Virologe
Virologen sind Experten für Viren. Sie untersuchen Aussehen und Eigenschaften von Viren wie SARS-CoV-2 sowie die Bedingungen für eine Virusinfektion. Also auf welche Weise sich Viren vermehren und wie Erkrankungen mit ihnen behandelt und vermieden werden können.
Virulenz
Die Virulenz eines Erregers beschreibt, wie aggressiv und krankmachend er ist. Wenn ein Erreger besonders leicht in Zellen eindringen kann, sich besonders schnell vermehrt und dabei das von der Infektion betroffene Gewebe für längere Zeit zerstört, ist er besonders virulent.
Viruslast
Die Viruslast gibt an, wie sich die Virusmenge in deinem Körper durch die Infektion verändert.
VITT
VITT ist die Abkürzung für Vaccine-induced Immune Thrombotic Thrombocytopenia., zu deutsch Impfstoff-indizierte Thrombozytopenie. Dieses neue Krankheitsbild trat in seltenen Fällen nach einer Impfung mit einem Vektor-Impfstoff auf. Hierbei kommt es zu Thrombosen in Gehirn, Bauchvenen oder Arterien in Verbindung mit einem Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie).
Zoonose
Eine Zoonose ist das Überspringen eines Krankheitserregers von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier.
Wissenschaftler vermuten, dass SARS-CoV-2 von einem Fledermausvirus abstammt und über einen Zwischenwirt, also ein weiteres damit infiziertes Lebewesen, auf den Menschen übergegangen ist. Lies mehr dazu unter Woher kommt das Coronavirus SARS-CoV-2?
Blutplasma ist der flüssige und zellfreie Anteil in deinem Blut, der durch Zentrifugieren abgetrennt wird. Als Immunplasma bezeichnen Mediziner Blutplasma, das Antikörper enthält.
Eine Immunplasma-Therapie funktioniert ähnlich wie eine Passivimpfung. Hierbei bekommst du keine abgeschwächten Krankheitserreger oder Teile von abgetöteten Krankheitserregern verabreicht, sondern Antikörper gegen einen Krankheitserreger.
Wenn du eine Viruserkrankung wie Covid-19 überstanden hast, hat dein Körper Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 gebildet. Diese Antikörper verbleiben noch eine Weile in deinem Körper. Nach Prüfung deiner Eignung als Immunserum-Spender werden dir die Antikörper mit deinem Blut entnommen, im Labor gereinigt und aufbereitet.
Bei einer Immunplasma-Therapie bekommen Patienten, die noch an dem Coronavrus leiden, dein aufbereitetes Blutplasma mit den darin enthaltenen Antikörpern als Transfusion (intravenöse Infusion) oder Injektion verabreicht. Hierbei kann das aus deiner Blutprobe gewonnene zellfreie Blutplasma direkt genutzt werden. Mediziner sprechen dann von Rekonvaleszenten-Plasma, also Plasma von Genesenen.
Wirksamkeit der Plasma-Therapie
Aus den Plasmaspenden von Covid-19-Genesenen kann aber auch ein sogenanntes Hyperimmunserum hergestellt werden. Dies enthält dann eine besonders hohe Konzentration von Antikörpern gegen SARS-CoV-2.
Mithilfe der Immunplasma-Therapie sollen die Schwere der Covid-19 Erkrankung abgemildert werden und damit die Heilungschancen verbessert werden.
Bei Viren wie SARS oder Ebola soll die Immunplasma-Therapie teilweise funktioniert haben. Ob sie bei Covid-19 ebenfalls erfolgreich eingesetzt werden kann, ist derzeit noch unklar. Denn die Wirksamkeit der Plasma-Therapie bei Covid-19 ist aufgrund der geringen Datenlage noch wenig erforscht. Weltweite Studien dazu laufen. Außerdem ist nicht jeder, der Covid-19 überstanden hat, automatisch als Serumgeber für schwerkranke Covid-19-Patienten geeignet.
Was sind neutralisierende Antikörper?
Normale Antikörper docken an ein Virus an, markieren es und machen es damit für dein Immunsystem als Feind sichtbar. Neutralisierende Antikörper machen das Virus hingegen selbst unwirksam. Dazu verhindern sie, dass das Virus in die Zellen eindringt. Somit kann es sich nicht vermehren. Und das ist auch im Fall von SARS-CoV-2 und Covid-19 wünschenswert. Allerdings haben Menschen mit vielen Antikörpern im Blut nicht automatisch auch viele neutralisierende Antikörper. Studien werden zeigen müssen, wie hoch die benötigten Konzentrationen sein müssen, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
Z20: Kontakt mit und Exposition gegenüber übertragbaren Krankheiten
Übertragbare Krankheiten sind durch Krankheitserreger verursachte Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen oder von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Die Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten ist geregelt im Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz, kurz IfSG).
Eine Exposition gegenüber einer übertragbaren Krankheit bedeutet, dass in deiner Umgebung eine Infektionskrankheit umgeht. Du bist ihr quasi täglich ausgesetzt und du kannst dich infizieren oder nicht. Ein Beispiel dafür ist die Covid-19-Pandemie. Erfahre mehr darüber in unserem Coronavirus-Check.
Z20.0 Kontakt mit und Exposition gegenüber infektiösen Darmkrankheiten
Magen-Darm-Infektionen werden meistens durch Bakterien ausgelöst. Aber auch Viren können Drmerkrankungen auslösen. Die Erreger befinden sich auf oder in eiweißreichen tierischen Lebensmitteln. Hier können sie sich bei mangelnder Hygiene oder falscher Lagerung explosionsartig vermehren. Durch den Verzehr dieser verunreinigten Lebensmittel kommt es dann zur Darminfektion.
Durchfallerkrankungen durch Noroviren: Das hoch ansteckende Norovirus macht sich durch Übelkeit, plötzlich auftretendes und nicht enden wollendes Erbrechen, starke Bauchkrämpfe und wässrige Durchfälle bemerkbar. Eine Infektion mit Noroviren ist meldepflichtig. Erhalte weitere Infos zur Therapie und zum Schutz vor Noroviren.
Durchfallerkrankungen durch Rotaviren: Rotaviren sind Erreger von Darm-Entzündungen und Durchfallerkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Rotavirus-Infektionen sind meldepflichtig. Erfahre mehr zum Schutz vor Rotaviren und zur Rotaviren-Impfung.
Durchfallerkrankungen durch Salmonellen: Salmonellen-Enteritis ist der medizinische Fachausdruck für Magen-Darm-Erkrankungen beziehungsweise Darm-Entzündungen, die durch Bakterien der Gattung Salmonella ausgelöst werden. Infektionen mit Salmonellen können aber auch andere Erkrankungen verursachen. Erkrankungen durch Salmonellen sind meldepflichtig. Mehr über Salmonellen-Infektionen findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A02.
Durchfallerkrankungen durch EHEC: EHEC ist die Abkürung für Enterohämorrhagische Escherischia coli-Bakterien. Escherichia coli ist eine Darm-Bakterium. Einige Stämme des Bakteriums sind Teil deiner normalen Darmflora, andere Stämme wie EHEC lösen Erkrankungen aus. Das Gift der Enterohämorrhagischen E. coli, das Shiga-Toxin, kann zu blutigen Durchfällen führen. Weitere Darminfektionen durch E.coli liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel A04.
Z20.1 Kontakt mit und Exposition gegenüber Tuberkulose
Z20.2 Kontakt mit und Exposition gegenüber Infektionen, die vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen werden
Sexuell übertragbare Krankheiten (STD), auch als sexuell übertragbare Infektionen (STI) bezeichnet, können durch Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller und Parasiten verursacht werden. Sie werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.
Bakteriell sexuell übertragbare Krankheiten sind:
Syphilis (harter Schanker): Der Erreger der Syphilis ist das Bakterium Treponema pallidum subspecies pallidum. Es verursacht Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellungen am ganzen Körper, insbesondere an Hals und Achseln.
Gonorrhoe: Die Gonorrhoe, auch Gonorrhö geschrieben und umgangssprachlich Tripper genannt, wird durch Gonokokken (lateinisch: Neisseria gonorrhoeae) verursacht. Es kann zu einer Entzündung der Harn- und Geschlechtsorgane und zu eitrigem Ausfluss aus der Harnröhre kommen.
Ulcus Molle (weicher Schanker): Diese Geschlechtskrankheit wird durch das Bakterium Haemophilus ducreyi ausgelöst. Es entwickeln sich eitrige Geschwüre meist am Penisschaft, an der Vorhaut und an der Eichel.
Chlamydien-, Mykoplasmen- oder Ureaplasmen-Infektionen
Granuloma Inguinale: Diese Infektionserkrankung wird auch Donovanosis genannt und durch das Bakterium Klebsiella granulomatis ausgelöst. Genitalgeschwüre gehören zu den Symptomen.
Lymphogranuloma Venereum (LGV): Diese in den Tropen häufiger als in westlichen Ländern vorkommende sexuell übertragbare Erkrankung wird durch Subtypen des Bakteriums Chlamydia trachomatis ausgelöst. Hierbei kommt es zu einer im Lymphabflussgebiet der Sexualorgane liegenden, chronisch verlaufenden Lymphknotenentzündung. Sie verursacht Schwellungen und Geschwüre der Lymphknoten in der Genitalregion und/oder der Leistengegend.
Viral sexuell übertragbare Krankheiten sind:
Genitalwarzen: Genitalwarzen, auch Feigwarzen oder Kondylome genannt, werden durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) verursacht. Lies mehr über genitale Infektionen durch Humane Papillomviren in unserem Beitrag zur HPV-Impfung.
Herpes genitalis: Bei Genitalherpes entstehen im Genitalbereich, also im Bereich von Scheide, Vulva oder Penis, und an angrenzenden Stellen schmerzhafte Bläschen, die meist brennen und jucken. Weitere Infos zu Infektionen mit Herpesviren liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B00.
Molluscum contagiosum: Bei einer Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus entstehen an den Augenlidern, am Rumpf und an den Genitalien Dellwarzen. Das sind kleine hautfarbene und knötchenartige Verdickungen (Papeln) mit zentraler Delle.
HIV-Infektion: Erfahre mehr über das AIDS-Virus unter Z20.6
Parasitäre sexuell übertragbare Krankheiten sind:
Trichomoniasis: Wird verursacht durch Trichomonaden. Das sind Einzeller. Symptome der Trichomoniasis sind stark riechender Ausfluss aus der Scheide, Ausfluss aus Penis oder Po sowie Zwischenblutungen, Juckreiz, Harndrang und Brennen beim Wasserlassen.
Krätze: Die Krätze, auch Skabies genannt, ist eine ansteckende Hauterkrankung, die durch Krätzmilben verursacht wird. Die Haut entzündet sich und juckt.
Pediculosis pubis: Beim Befall der Haut im Genitalbereich durch Filzläuse, auch Schamläuse und umgangssprachlich Sackläuse oder Sackratten genannt, kommt es wegen der Bisse und/oder Ausscheidungen der Läuse zu einem unangenehmen Juckreiz.
Viele andere Infektionen werden nicht als Geschlechtskrankheiten angesehen, können jedoch auch sexuell übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel: Salmonellose (Übertragung der Salmonellen durch Schmierinfektion über Hände oder über Analverkehr ist möglich), Shigellose (Bakterielle Ruhr mit Durchfällen), Campylobacteriose (bakterielle Durchfallerkrankung), Amöbiasis (siehe ICD-10 Diagnosekürzel A06), Giardiasis (Infektion des Dünndarms mit Bauchkrämpfen und Durchfall, verursacht durch den einzelligen Parasiten Giardia), Zytomegalievirusinfektion (übertragung durch Schmierinfektionen) sowie Hepatitis A (Krankheitsbild und Übertragung siehe Hepatitis A-Impfung), Hepatitis B (Krankheitsbild und Übertragungsweg siehe Hepatitis B-Impfung) und Hepatitis C (Symptome und Therapie von Hepatitis C).
Z20.3 Kontakt mit und Exposition gegenüber Tollwut
Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten, doch auch Erwachsene können sich anstecken. Ausgelöst werden die Röteln durch das Rubella-Virus. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Warum Röteln während der Schwangerschaft besonders gefährlich sind und wie du dich mit einer Impfung vor Röteln schützen kannst, liest zu in unserem Beitrag zur Röteln-Impfung.
Z20.5 Kontakt mit und Exposition gegenüber Virushepatitis
Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Was eine Virushepatitis B ist, kannst du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B16 nachlesen. Infos zur Virushepatitis C und zur Virushepatitis E findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B17.
Z20.6 Kontakt mit und Exposition gegenüber HIV
Exkl.: Asymptomatische HIV-Infektion Z21
AIDS ist das Endstadium einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus, kurz HIV oder auch als Menschliches Immunschwäche-Virus oder Menschliches Immundefekt-Virus bezeichnet.
Z20.7 Kontakt mit und Exposition gegenüber Pedikulose, Akarinose oder anderem Parasitenbefall
Pedikulose ist der medizinische Fachbegriff für Läusebefall. Als Akarinose wird ein Milbenbefall bezeichnet.
Z20.8 Kontakt mit und Exposition gegenüber sonstigen übertragbaren Erkrankungen
Hierunter fällt das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19. Ist die Covid-19-Infektion nicht durch Labortest nachgewiesen, sondern klinisch-epidemiologisch bestätigt, kodiert das dein Arzt zusätzlich zu Z20.8 mit U07.2. Was bedeutet klinisch-epidemiologisch? Lies mehr dazu und zum ICD-10 Diagnosekürzel U07.2.
Infos über Infektionswege des Coronavirus SARS-CoV-2 sowie Schutz- und Vorbeugung von Covid-19 erhältst du in unserem Beitrag 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19.