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Impfungen

Grippe-Impfung

Influenza-Viren sind die Erreger der Grippe.
Bei der Grippe handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die weltweit vorkommt. Ausgelöst wird die Grippe durch Influenza-Viren. Grippe-Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen.

Wie entsteht eine Grippe (Influenza)?

Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine Infektionserkrankung. Verursacher sind Influenza-Viren, die gehäuft im Winterhalbjahr auftreten.

Die saisonale Grippe (Influenza) wird von Mensch zu Mensch übertragen. Anstecken kannst du dich zum Beispiel durch das Einatmen kleinster Tröpfchen, die erkrankte Mitmenschen beim Husten oder Niesen freigesetzen. Auch Schmierinfektionen sind bei Grippe möglich. Bei Schmierinfektionen erfolgt die Ansteckungen mit dem Grippe-Virus über Händeschütteln oder durch das Berühren infizierter Oberflächen. Fasst du dir anschließend ins Gesicht, an Mund, Nase oder Augen, gelangt das Grippe-Virus in deinen Körper. Der Übertragungsweg von Mensch zu Mensch hilft dem Grippe-Virus sich zu verbreiten und sogenannte Grippewellen auszulösen.

Daher gilt zum Schutz vor Grippe genauso wie zum Schutz vor Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten: Abstand halten und gründliches Hände waschen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten.

Grippe-Erreger

Influenza-Viren lassen sich in unterschiedliche Gruppen unterteilen. Die saisonale Grippe beim Menschen wird durch Influenza-Viren der Gruppe A oder B ausgelöst. Influenza A-Viren lassen sich entsprechend ihres Aufbaus und ihrer Oberflächenstrukturen für die Herstellung der Grippe-Impfstoffe nochmals genauer einteilen. Auf ihrer Oberfläche tragen die Influenza A-Viren bestimmte Eiweiße, wie Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N). Diese wiederum gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen. Gemäß dieser Oberflächen-Eiweiße werden die einzelnen Subtypen des Influenza A-Virus benannt, zum Beispiel Subtyp H1N1 oder Subtyp H3N2.

Grippe-Impfstoffe in Zeiten der Corona-Pandemie

Jede Saison wird der Grippe-Impfstoff genau auf die erwarteten und voraussichtlich zirkulierenden Virus-Subtypen abgestimmt. Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe für die Saison 2021/2022 enthalten Antigene (Immunreaktion auslösende Stoffe) gegen vier Influenza-Typen. Es handelt sich um einen tetravalenten Impfstoff, der aus zwei A-Subtypen (H1N1 und H3N2) und zwei B-Typen besteht. In den Jahren vor Corona enthielten Grippe-Impfungen überwiegend Antigene gegen drei Influenza-Typen (trivalente Impfstoffe). Von der zusätzlichen B-Komponente für die Saison 2021/2022 erhoffen sich die Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wie auch schon 2020/2021 eine erhöhte Grippe-Schutzwirkung in Zeiten der Corona-Pandemie.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt für Menschen über 60 Jahre für die Grippesaison 2021/2022 einen Hochdosis-Impfstoff. Das RKI sagt dazu: „Es zeigte sich, dass der Hochdosis-Impfstoff eine leicht, aber signifikant erhöhte Wirksamkeit im Vergleich zu den Nicht-Hochdosis-Impfstoffen bei älteren Personen hat. Da Influenza eine häufige und potenziell schwer verlaufende Erkrankung ist, kann man selbst mit einer leicht besseren Wirksamkeit eine relevante Anzahl an Influenza-Fällen und schweren Verläufen zusätzlich verhindern.“

Lies in unseren 15 Fragen zu Covid-19 mehr zum Coronavirus SARS-CoV-2 und erfahre, was passieren kann, wenn du dich gleichzeitig mit SARS-CoV-2 und dem Grippe-Virus ansteckst.

Grippe-Symptome

Zur typischen Grippe-Erkrankung gehören Symptome wie:

Oftmals treten die Symptome relativ plötzlich ein bis zwei Tage nach Ansteckung auf (Inkubationszeit). Die Grippe (Influenza) dauert in der Regel zwischen fünf und sieben Tagen. Davon bist du ungefähr vier oder fünf Tage ansteckend.

Komplikationen bei Grippe

Wie lange die Grippe (Influenza) dauert und wie stark sich die Grippe-Symptome ausprägen, hängt von deiner körperlichen Verfassung ab. Besonders schwere Verläufe mit Komplikationen wie einer Herzmuskelentzündung oder einer Lungenentzündung betreffen oft ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen. Dazu gehören zum Beispiel chronische Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Schwangere sind besonders durch die Influenza gefährdet. Doch nicht jeder, der sich mit einem Influenza-Virus ansteckt, erkrankt auch daran. Ungefähr ein Drittel der Ansteckungen führt zu einem asymptomatischen Verlauf, das heißt zu einer Grippe-Erkrankung ohne Krankheitszeichen

Ebenso können auch viele andere Viren Grippe-Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen hervorrufen. Oftmals ist dann nicht ein Influenza-Virus, sondern ein anderes Virus für den grippalen Infekt verantwortlich.

Hilfe bei Erkältung und Grippe aus der Apotheke

Welche Grippe-Impfungen gibt es?

Die Grippe-Impfung ist eine aktive Impfung. Diese Art der Impfung regt dein Immunsystem dazu an, körpereigene Abwehrkräfte und Antikörper gegen das Influenza-Virus zu bilden. Lies weitere Infos zu aktiven und passiven Impfungen.

Es existiert derzeit ein Totimpfstoff, der zur regulären Grippe-Impfung eingesetzt wird. Außerdem ein Lebendimpfstoff, der zur Impfung von Kindern mit besonderen Vorerkrankungen verwendet wird.

Totimpfstoff gegen Influenza

Der Influenza-Impfstoff, den dein Arzt in der Regel für die Grippe-Impfung verwendet, ist ein Totimpfstoff. Das bedeutet, er enthält keine lebensfähigen Influenza-Viren. Stattdessen enthält er Oberflächen-Eiweiße der Grippe-Viren, die dafür sorgen, dass dein Körper eine wirkungsvolle Immunabwehr dagegen bilden kann. Bei der Influenza-Impfung dienen die Oberflächen-Eiweiße Hämagglutinin und Neuraminidase, an Trägerstoffe gebunden, als sogenannte immunogene Bestandteile. Das heißt, dein Immunsystem erkennt nach der Impfung die Eiweiße Hämagglutinin und Neuraminidase als fremde Bestandteile der Grippe-Viren und kann so im Falle eines Kontakts zu Influenza-Viren sofort auf die erlernten Abwehrmechanismen zurückgreifen und das Virus eliminieren.

Vor jeder Grippe-Saison erforschen Wissenschaftler, welche Influenza-Viren in der kommenden Saison besonders relevant sein werden. Entsprechend der Subtypen der Viren werden dann Impfstoffe hergestellt, die gegen diese Virus-Subtypen gerichtet sind. So enthält ein Grippe-Impfstoff jede Saison unterschiedliche Bestandteile und kann dich auf diese Weise gegen unterschiedliche Typen der Influenza-Viren schützen.

Lebendimpfstoff gegen Grippe

Für Kinder und Jugendliche zwischen dem 2.-17. Lebensjahr mit besonderen Vorerkrankungen kann statt des Totimpfstoffs auch ein Lebendimpfstoff verwendet werden. Lebendimpfstoffe enthalten lebens- und vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Viren. In der Regel rufen Lebendimpfstoffe stärkere und effektivere Abwehrreaktionen des Immunsystems hervor. Der Grippe-Lebendimpfstoff wird in Form eines Nasensprays (nasal) verabreicht. Allerdings nur, wenn Gründe gegen eine Spritze in den Muskel wie zum Beispiel Blutungsneigungen bestehen. Ansonsten wird zum Grippe-Schutz bevorzugt der Totimpfstoff verabreicht.

Wann zur Grippe-Impfung?

Du bekommst die Grippe-Impfung intramuskulär verabreicht, also in den Muskel gespritzt. Der richtige Zeitpunkt zur Grippe-Impfung ist jährlich vor Beginn der Grippe-Saison. Die Influenza breitet sich besonders in den Wintermonaten aus. Um bereits vor der Ausbreitung der Grippe einen Impfschutz zu haben, ist im Oktober bis November der richtige Zeitpunkt, dich gegen Influenza impfen zu lassen. Die Grippe-Impfung besteht lediglich aus einer einzelnen Gabe des Impfstoffs. Nach der Grippe-Impfung dauert es circa zwei Wochen bis dein Impfschutz vollständig ausgebildet ist. Manchmal kann auch eine Impfung während der Grippe-Welle noch sinnvoll sein. Sprich am besten deinen Arzt frühzeitig im Spätsommer oder Herbst auf die Impfung an. Dann bleibt euch genug Zeit deinen Impftermin zu planen.

Da der Influenza-Impfstoff von Jahr zu Jahr unterschiedlich zusammengesetzt wird, weil er je nach Auftreten der unterschiedlichen Virus-Subtypen genau auf die aktuelle Grippeverbreitung angepasst ist, schützt die Grippe-Impfung nur für die entsprechende Grippe-Saison. Im darauffolgenden Jahr ist daher eine erneute Grippe-Impfung mit dem aktualisierten Influenza-Impfstoff nötig.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Grippe-Impfung gegen die saisonale Influenza wird für bestimmte Personengruppen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfohlen. Dazu gehören Personen, die entweder durch ihren Beruf oder den Kontakt zu vielen Menschen besonders gefährdet sind, an Grippe zu erkranken. Außerdem solche, die aufgrund ihres Alters oder ihrer gesundheitlichen Situation ein besonderes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.

Empfohlen wird die Grippe-Schutzimpfung für:

  • Menschen ab dem 60. Lebensjahr
  • Menschen, die in Alters- oder Pflegeheimen leben
  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel
  • Personen mit chronischen Erkrankungen wie beispielsweise chronischen Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, Abwehrschwäche
  • Kinder und Jugendliche mit besonderen Vorerkrankungen wie chronische Erkrankungen
  • Menschen, die aufgrund ihres Berufs ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit dem Grippe-Virus haben. Dazu gehören Personen, an deren Arbeitsstelle viel Publikumsverkehr herrscht oder Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Diese stellen eine potentielle Ansteckungsquelle für die von ihnen betreuten Patienten dar und sollten sich daher zum Schutz der Patienten gegen Grippe (Influenza) impfen lassen.

Grippe-Impfung auch für Nicht-Risikogruppen?

Vielleicht fragst du dich, warum die Grippe-Impfung nicht auch für gesunde Jugendliche oder Erwachsene empfohlen wird. Die Begründung der STIKO bezieht sich hier auf den in der Regel leichten und komplikationslosen Verlauf der Grippe bei Nicht-Risikogruppen. Gesunde Personen ohne Vorerkrankungen erkranken in der Regel nicht schwer an einer Grippe. Ihr Immunsystem ist in der Lage, den Influenza-Erreger effektiv zu bekämpfen. Daher stellt die Influenza für gesunde Personen im Gegensatz zu älteren Personen oder Personen mit Vorerkrankungen in der Regel kein besonderes Risiko dar.

Das heißt aber nicht, dass du dich nicht gegen Influenza impfen lassen kannst, wenn du das möchtest. Sprich am besten mit deinem Arzt. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, ob eine Grippeschutz-Impfung für dich sinnvoll ist. Am besten erkundigst du dich auch bei deiner Krankenkasse. Denn nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Grippe-Impfung für Nicht-Risikogruppen.

Wenn du im nächsten Jahr eine Fernreise planst, mit dem Kreuzfahrtschiff, Bus, Bahn oder Flugzeug unterwegs bist, in organisierten Touristengruppen oder als Pilger reist, dann ist aus Reisemedizinischer Sicht eine Influenza-Impfung sinnvoll. Stattfinden sollte die Impfung möglichst vor Beginn der Grippesaison auf den jeweiligen Erdhalbkugeln. Das heißt auf der Nordhalbkugel von November bis April, auf der Südhalbkugel von Mai bis Oktober.

Grippe durch Grippe-Impfung

Du hast die Influenza-Impfung erhalten und hast trotzdem Grippe-Symptome wie Husten, Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen und Gliederschmerzen? Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich mit einer Grippe (Influenza) nach einer erfolgreichen Grippe-Schutzimpfung angesteckt hast, ist gering. Dennoch kann die Influenza-Impfung im Vergleich zu anderen Schutzimpfungen weniger wirksam sein. Das liegt unter anderem daran, dass die Impfstoffe vor der Grippe-Saison entwickelt werden müssen. Wissenschaftler erforschen, welche Virus-Stämme in der kommenden Saison vermutlich die wichtigsten Grippe-Erreger sein werden. Diese Prognosen können, wenn sich Virus-Subtypen während der Grippe-Saison ändern bzw. noch andere Virus-Subtypen zu den häufigen Grippe-Erregern dazukommen, unsicher sein. Stimmen allerdings die Prognosen zu den zirkulierenden Virus-Typen und damit die Zusammensetzung der Impfstoffe gut mit den vorherrschenden Virus-Typen überein, bietet die Impfung in der Regel einen hohen Schutz.

Grippe-Symptome nach der Influenza-Impfung

Hast du dich zum Beispiel kurz vor oder kurz nach der Influenza-Impfung mit dem Grippe-Virus angesteckt, ist dein Impfschutz noch nicht ausgeprägt. Daher kann es sein, dass du an einer Grippe erkrankst, obwohl du geimpft bist. Außerdem gibt es Menschen, deren Immunsystem nicht auf die Impfung reagiert. Diese Personen werden Impfversager genannt. Bei Impfversagern bieten Impfungen leider keinen Schutz vor der Erkrankung.

Oftmals werden Grippe-Symptome auch fälschlicherweise auf das Influenza-Virus zurückgeführt. Hast du Fieber, Husten oder andere Grippe-typische Symptome, kann auch ein grippaler Infekt durch andere Viren der Grund dafür sein. Was passiert, wenn du dich gleichzeitig mit Influenza-Virus und SARS-CoV-2 infiziert hast?

Wann nicht gegen Grippe impfen?

Du solltest dich nicht gegen Grippe (Influenza) impfen lassen, wenn du an einer Erkrankung leidest, die mit Fieber über 38,5°C einhergeht. Auch eine schwere akute Infektion stellt einen Grund dar, die Impfung nicht durchzuführen. Hast du Allergien gegen die Bestandteile des Grippe-Impfstoffs, zum Beispiel eine Hühnereiweiß-Allergie, sprich deinen Arzt an, ob eine Influenza-Impfung dennoch möglich ist. Für die Saison 2020/2021 gibt es einen speziellen Impfstoff für Menschen mit schwerer Hühnereiweiß-Allergie. Die Virenstämme dafür wurden in Zellkulturen angezüchtet und nicht in Hühnereiern wie bei anderen Grippe-Impfstoffen.

Erkältungen, Schnupfen oder ähnliche leichte Symptome stellen keinen Hinderungsgrund für eine Grippe-Impfung dar. Auch stillende Mütter können sich impfen lassen.

Grippe-Impfung auffrischen

Die Grippe-Impfung kann jährlich in den Monaten September bis November durchgeführt werden. Eine Auffrischungsimpfung ist nicht notwendig. Denn die jährliche Grippe-Impfung stellt keine Auffrischung dar, sondern eine neue Impfung. Die Bestandteile des Grippe-Impfstoffs werden jährlich saisonal an die aktuelle Virus-Lage angepasst und enthalten daher von Jahr zu Jahr unterschiedliche Virus-Subtypen. Einmal gepiekst, schützt dich die Grippe-Impfung für die kommenden 6-12 Monate, also nur für eine Grippe-Saison und nicht für die kommenden Jahre. Wann zu Auffrischungsimpfung?

Kann die Influenza-Impfung jederzeit nachgeholt werden?

Die Grippe-Impfung sollte idealerweise in den Monaten Oktober bis November durchgeführt werden, damit bereits vor Beginn der Grippe-Saison ein ausreichender Impfschutz vorhanden ist. Hast du den Zeitpunkt verpasst, kann es manchmal dennoch sinnvoll sein, sich auch in den Wintermonaten noch gegen die Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Am besten fragst du deinen Arzt, ob eine Grippe-Impfung zu diesem Zeitpunkt noch möglich und sinnvoll ist. Auch eine spät erfolgte Impfung kann dich eventuell vor einer Influenza schützen. Die Impfung kann außerdem den Krankheitsverlauf mildern und dich davor schützen, als Überträger des Virus zu fungieren und andere Menschen anzustecken.

Nebenwirkungen der Grippe-Impfung

Nebenwirkungen der Grippe-Impfung, die bei allen Impfungen ebenfalls auftreten können, sind Reaktionen an der Einstichstelle wie Rötung, Schwellung und Schmerz. Auch leichte Erkältungssymptome wie Schnupfen, Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit können bei der Grippe-Impfung auftreten. Diese Symptome halten in der Regel jedoch nicht lange an.

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Symptome

Schwindel

Auch bei einer Fahrt im Karussell kann Schwindel entstehen.
Bei Schwindel (Vertigo) dreht sich das Karussell im Kopf heftig. Du schwankst und hast das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Manche Schwindelattacken dauern nur Sekunden, andere können stundenlang anhalten oder immer wieder aufflammen.

Wie entsteht Schwindel?

Schwindel, auch als Vertigo bezeichnet, ist eine Gleichgewichtsstörung. Die Schwindelgefühle sind unterschiedlich und hängen oft von der Situation ab, in der du dich gerade befindest.  Die Welt um dich herum kann sich drehen, die Umgebung und du selbst können schwanken, du kannst wie von einem Sog scheinbar in die Tiefe gerissen werden. Der Schwindel kann dich nach dem Aufstehen überfallen, beim Treppensteigen oder urplötzlich beim Einkaufen. Manchmal bekommst du Kopfschmerzen, dir wird übel oder schwarz vor Augen. Ursachen und Behandlung von Kopfschmerzen

Um das Gleichgewicht zu wahren, müssen deine Augen mit den Gleichgewichtsorganen in den Innenohren perfekt aufeinander abgestimmt sein. Auch die Verarbeitung von Nervenreizen im Gehirn und Rückenmark muss reibungslos funktionieren. Schon ein kleiner Fehler in diesem komplexen System reicht aus, um Schwindel auszulösen.

Nicht immer ist Schwindel das Symptom einer Erkrankung. Wenn du dich körperlich völlig verausgabt hast, zu wenig geschlafen hast oder zu tief ins Glas geschaut hast, dann kann dir schwindelig werden. Eine neue Brille oder eine von der Stärke und dem Gesichtsfeld falsch eingestellte Brille können ebenso Gründe dafür sein, dass sich alles dreht und du etwas wackelig auf den Beinen bist.

So funktioniert dein Gleichgewichtssinn

Damit dein Gehirn die notwendigen Informationen erhält, um dein Gleichgewicht zu steuern, ist es auf die Hilfe von drei Sinnessystemen angewiesen. Deine Augen liefern Informationen zur Orientierung im Raum. Fühler für Standfestigkeit, Tiefensinn und die Lage befinden sich auf der Haut, Gelenken, Muskeln und Sehnen. Gleichgewichtsorgane in deinen Innenohren mit den zuständigen Nervenbahnen im Gehirn regeln, in welche Richtung du dich bewegst.

Dein Gehirn verarbeitet im sogenannten Hirnstamm alle Wahrnehmungen dieser Sinnessysteme. Die Informationen werden so umgesetzt, dass alle deine Bewegungen aufeinander abgestimmt sind. Damit alles gut funktioniert, müssen dein Gehirn und alle Sinnessysteme ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sein. Dafür ist es wiederum nötig, dass Blut, Blutdruck, Blutfluss und Stoffwechsel gut funktionieren. Treten irgendwo Störungen auf, kann es zu Schwindel kommen. Was ist Bluthochdruck?

Je nachdem wo in diesem Gleichgewichtssystem der Fehler sitzt, kann der Schwindel unterschiedliche Ausprägungen annehmen. Auch deine Psyche als dein inneres Gleichgewicht kann dafür sorgen, dass du in Form von Schwindel den Boden unter den Füßen zu verlieren scheinst. Die häufigsten Auslöser von Schwindel liegen allerdings im Innenohr.

Die Gleichgewichtsorgane in deinen Innenohren bestehen aus drei Bogengängen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Bewegst du deinen Kopf, dann bewegt sich auch die Flüssigkeit in den Bogengängen. Ebenso bewegen sich die feinen Härchen der vielen kleinen Sinneszellen in den Bogengängen. Ihre Informationen werden über den Gleichgewichtsnerv (Nervus vestibularis) an dein Gehirn weiter geleitet.

Lagerungsschwindel und andere Schwindelarten

Lagerungsschwindel tritt anfallsartig auf. Und zwar immer dann, wenn du dich nach dem Aufwachen im Bett umdrehst, aufstehst oder den Kopf zurück biegst. Begleitet werden kann der Lagerungsschwindel von Übelkeit, unscharfem und verwackeltem Sehen. Die Schwindelattacke dauert in der Regel nur bis zu 30 Sekunden an. Gründe für den Lagerungsschwindel können kleine Kristalle sein, die die Sinneszellen in den Bogengängen deines Innenohrs reizen. Ebenso kann eine sogenannte Neuritis vestibularis den Lagerungsschwindel verursachen. Hierbei handelt es sich um einen anhaltenden Schwindel durch eine Funktionsstörung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Ein Schädeltrauma kann ein weiterer Auslöser für Lagerungsschwindel sein.

Sekundenschwindel tritt nur für die Dauer von einigen Sekunden auf. Diese Schwindelform kann dich nach abruptem Aufstehen von Stuhl, Sofa oder Bett erwischen. Die Ursachen für den Schwindel sind häufig im Herz-Kreislauf-System zu finden. Sekundenschwindel kann beispielsweise bei niedrigem Blutdruck auftreten, vor allem morgens nach dem Aufstehen.

Beim Drehschwindel hast du das Gefühl, dass die Umgebung um dich herum kreist oder dass sich etwas in dir dreht. Dieses Karussell im Kopf hängt häufig mit bestimmten Bewegungen zusammen. Die Ursachen für den Drehschwindel können Schäden im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs sein.

Benommenheitsschwindel verursacht Symptome wie Benommenheit, Leere im Kopf, Gleichgewichtsstörungen und ein taumeliges Gefühl. Diese Beschwerden können durch die Nebenwirkungen bestimmter Blutdruckmedikamente hervorgerufen werden. Aber auch mit Nervenstörungen oder Diabetes im Zusammenhang stehen.

Schwankschwindel macht sich bemerkbar, wenn sich deine Umgebung hin und her zu bewegen scheint und wenn du glaubst, beim Stehen zu schwanken. Schwankschwindel tritt bei bestimmten Bewegungen und Haltungen auf.

Schwindel ohne körperlichen Grund wird als Phobischer Schwankschwindel bezeichnet. Diese Schwindelart kann wenige Minuten bis mehrere Stunden andauern. Die Ursachen für den Phobischen Schwankschwindel, der in der Regel immer in den gleichen Situationen auftritt, sind psychischer Natur. Schwindel und ein Gefühl der Benommenheit treten beim Phobischen Schwankschwindel beispielsweise beim Autofahren auf oder innerhalb großer Menschenansammlungen.

Liftschwindel zeigt sich durch das Gefühl wie durch einen Sog nach oben oder unten gezogen zu werden.

Schwindelgefühle in großer Höhe wie auf einer Brücke oder auf einem Aussichtsturm werden als Höhenschwindel bezeichnet. Diese Schwindelart entsteht dadurch, dass zwischen deinen Augen und den nächsten Objekten, die eine Orientierung ermöglichen, eine große Entfernung liegt. Dadurch fehlt deinem Körper eine wichtige Information zur Regulierung deiner Körperhaltung, du beginnst zu schwanken.

Bei der Reisekrankheit tritt der Schwindel häufig zusammen mit Übelkeit auf. Beispielsweise wenn auf einem Schiff der Boden schwankt, wenn im Flugzeug Turbulenzen die Maschine schütteln oder wenn dich als Autobeifahrer beim Lesen der Brechreiz plagt. Ursache für die Reisekrankheit kann das mangelnde Zusammenspiel von Auge und Gleichgewichtssinn sein. Das still stehende Bild beim Blick auf das Buch, auf die Bankreihen im Flugzeug oder die Gegenstände im Innenraum des Schiffes vermitteln deinem Gehirn den Eindruck von Objekten, die sich nicht bewegen. Die Gleichgewichtsorgane in deinem Innenohr signalisieren deinem Gehirn jedoch, dass das Auto, Flugzeug oder Schiff sich bewegt. Diese verschiedenen Sinneseindrücke führen bei vielen Menschen zu Schwindel.

Bei chronischem Schwindel treten Schwankschwindel, Drehschwindel und Benommenheitsschwindel in unterschiedlicher Stärke langfristig auf. Ursachen für chronischen Schwindel können Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, eine chronische Innenohrentzündung oder auch Nervenschädigungen im Gehirn sein. Hilfe bei Bluthochdruck

Was sind die Ursachen für Schwindel?

Steckt eine Erkrankung hinter deinen Schwindelattacken, gibt oft schon die Schwindelart einen Hinweis darauf. Viele Auslöser von Schwindel liegen in den Gleichgewichtsorganen der Innenohren. Manche Ursache von Schwindel ist aber auch im Gehirn oder in den Augen zu finden. Oft ist nicht ein einzelner Auslöser für den Schwindel verantwortlich, sondern viele Faktoren wirken zusammen.

Welche Erkrankungen können hinter Schwindel stecken?

  • Altersbedingte Abnutzungserscheinungen an Nerven, Innenohr und Augen.
  • Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck: Beide Erkrankungen führen häufig zu chronischem Schwindel. Was tun bei Bluthochdruck? und Ursachen von Herzrhythmusstörungen.
  • Übermäßiger Alkoholgenuss: Diese anfallsartigen und plötzlich einsetzenden Schwindelattacken nach übertriebenem Alkoholgenuss können meistens dem Drehschwindel, manchmal auch dem Schwankschwindel zugeordnet werden.
  • Ausgefallenes Gleichgewichtsorgan im Innenohr: Bei plötzlich einsetzendem Drehschwindel, der mit starker Übelkeit und keinen anderen Beschwerden verbunden ist, kann das Gleichgewichtsorgan im Innenohr ausgefallen sein. Gründe können Durchblutungsstörungen oder eine Virusinfektion sein. Der Drehschwindel kann hier mehrere Tage bis einige Wochen in unterschiedlicher Stärke anhalten.
  • Bilaterale Vestibulopathie: Hier ist das Gleichgewichtsorgan in beiden Innenohren ausgefallen und gleichzeitig sind auch noch Teile der Gleichgewichtsnerven in ihrer Funktion gestört. Typische Beschwerden der bilateralen Vestibulopathie sind Drehschwindel und Schwankschwindel sowie unscharfes Sehen in Bewegung. Im Ruhezustand (im Sitzen oder im Liegen) bestehen dagegen kaum Beschwerden. Verursacher eines beidseitigen Ausfalls der Gleichgewichtsorgane sowie Schädigungen der Nervenverbindungen können eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) oder Morbus Menière sein. Ebenso Nebenwirkungen von Antibiotika aus der Gruppe der Aminoglykoside. Ursachen und Therapie von Meningitis
  • Morbus Menière: Diese Erkrankung des Innenohres wird durch zu viel Flüssigkeit und Überdruck ausgelöst. Die anfallsartigen Drehschwindelattacken ohne erkennbaren Anlass mit Übelkeit sowie Ohrgeräuschen und Minderung bis Verlust der Hörfähigkeit für 20 Minuten bis 24 Stunden treten in der Regel in Abständen von Monaten bis Jahren auf.
  • Innenohrentzündung (Labyrinthitis): Hierbei zeigt sich heftiger Drehschwindel und Lagerungsschwindel. Der Schwindel setzt akut ein, kann aber über Tage bis Wochen mehr oder weniger stark anhalten. Eine Innenohrentzündung kann durch Viren, Bakterien, Giftstoffe, Tumore oder eine Mittelohrentzündung ausgelöst werden. Hilfe bei Mittelohrentzündung. Außer Drehschwindel und Lagerungsschwindel können Fieber, Ohrenschmerzen und Schwäche als weitere Symptome der Labyrinthitis hinzukommen. Ist die Innenohrentzündung chronisch, besteht also über einen längeren Zeitraum und tritt immer wieder auf, kann auch der damit zusammenhängende Schwindel zu einem chronischen Schwindel werden.
  • Schwindelmigräne (vestibuläre Migräne): Bei Schwindelmigräne treten urplötzlich und in bestimmten Abständen immer wieder anfallsartige Drehschwindelattacken auf. Die Schwindelanfälle können wenige Minuten bis zu 24 Stunden andauern. Auch Schwankschwindel und Gleichgewichtsstörungen sowie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit, Lärmempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen und Tinnitus können bei Schwindelmigräne auftreten. Was tun bei Tinnitus?
  • Vestibularisparoxysmie: Bei diesen Gefäßveränderungen am Gleichgewichtsnerv ist ein Gefäß krankheitsbedingt oder altersbedingt erweitert. Es kann aber auch einen untypischen geschlängelten Verlauf zeigen. Kurz vor dem Eintritt des Gleichgewichtsnervs ins Gehirn kommt es zum Kontakt mit der Hirnarterie. An der Kontaktstelle entsteht durch den Dauerreiz eine Art Kurzschluss. Die gestörten Informationen werden ins Gehirn weiter geleitet und führen dort zur Wahrnehmung von Schwindel. Dieser Schwindel dauert in der Regel nur Sekunden bis wenige Minuten an. Die Schwindelattacken können durch eine rasche und zu schnelle Atmung sowie durch bestimmte Kopfhaltungen ausgelöst werden. Als weitere Beschwerden können ein unsicheres Gefühl beim Gehen und beim Stehen hinzukommen.
  • Schlaganfall: Bei einem Schlaganfall kann heftiger Drehschwindel zusammen mit unsicherem Gang, Sprachstörungen, Schluckbeschwerden, herabhängenden oberen Augenlidern, Sehstörungen und Taubheitsgefühl auf einer Körperseite auftreten.
  • Durchblutungsstörungen in den Arterien, die das Gleichgewichtsorgan im Innenohr und das Gleichgewichtssystem im Gehirn versorgen: Schnelle Kopfbewegungen lösen hier wiederholt auftretende Drehschwindelattacken aus. Ursachen für die Durchblutungsstörungen können ein altersbedingter Verlust der Gefäßelastizität sein, eine Verkalkung oder die Einengung bestimmter Gefäßabschnitte von außen durch die Halswirbelsäule. Bei Durchblutungsstörungen in den Arterien, die das Gleichgewichtsorgan im Innenohr und das Gleichgewichtssystem im Gehirn versorgen, kommen zum Schwindel noch weitere Symptome hinzu: Ohrgeräusche, Doppeltsehen, Unsicherheit beim Laufen, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Händen sowie Kopfschmerzen, die vom Hinterkopf bis in den Nacken ausstrahlen.
  • Neuropathia vestibularis: Bei der Neuropathia vestibularis besteht eine Schädigung des Gleichgewichtsnervs, zum Beispiel durch eine Viruserkrankung. Der Schwindel besteht hier über einen Zeitraum von mehreren Tagen aus akutem Drehschwindel in Verbindung mit heftiger Übelkeit und Erbrechen. In manchen Fällen treten wenige Tage vor den akuten Schwindelattacken schon kurzzeitige Drehschwindelattacken und Schwankschwindelattacken auf. Das Schwindelgefühl verstärkt sich beim Bücken und bei Bewegung. Dein Körper erscheint zu einer Seite weggezogen zu werden.
  • Parkinson-Erkrankung: Fällt dein Blutdruck bei aufrechter Körperhaltung ab, leidest du unter Sehstörungen, Tinnitus (Piepen im Ohr)? Hast du das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen und wird dir schwarz vor Augen? Sprich mit deinem Arzt darüber. Denn hinter diesen unspezifischen Anzeichen kann auch eine Parkinson-Erkrankung stecken
  • Diabetes: Benommenheitsschwindel mit Übelkeit und Schwäche kann durch eine Überzuckerung verursacht werden. Die Überzuckerung wird auch als Hyperglykämie bezeichnet. Eine Unterzuckerung oder Hypoglykämie kann ebenfalls Schwindel und Gleichgewichtsstörungen hervorrufen.
  • Erhöhter Augeninnendruck, Lähmung des Augenmuskels, falsch eingestellte Brille: Das alles kann Auslöser für Benommenheitsschwindel sein, der mit Sehstörungen (Doppelbilder, Verschwommensehen), Übelkeit, Kopfschmerzen und Druckgefühl in den Augen einhergehen kann.
  • Depressionen: Ein dauerhafter Schwankschwindel oder ein dauerhafter Benommenheitsschwindel kann Depressionen als Auslöser haben.
  • Angststörungen: Ängste vor bestimmten Situationen, Dingen oder Ereignissen können Verursacher des phobischen Schwankschwindels sein. Zusätzlich zum Schwindel können Symptome wie ein Gefühl der Unsicherheit beim Gehen oder Stehen, Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Atemnot und Übelkeit auftreten. Hilfe bei Angststörungen
  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Benommenheitsschwindel und Gleichgewichtsstörungen treten als Nebenwirkungen bei Medikamenten aus der Gruppe der sogenannten Schleifendiuretika auf. Sie werden bei Bluthochdruck eingesetzt. Auch Schmerzmedikamente, Beruhigungsmedikamente, Parkinsonmedikamente oder Rheumamittel können als Nebenwirkung Benommenheitsschwindel auslösen.

Wie und wann macht sich ein Schwindelanfall bemerkbar?

Schwindel kann in verschiedenen Ausprägungen auftreten. Er kann sich als plötzliche, ohne Vorzeichen auftretende Schwindelattacke bemerkbar machen. Das ist häufig bei Drehschwindel der Fall. Das Karussell im Kopf dauert Sekunden bis Stunden, vergeht und kommt nach einer gewissen Zeit wieder. Die Schwindelattacken setzen bei bestimmten Kopfbewegungen oder bei Lageveränderungen deines Körpers ein. Sie können außerdem bei körperlicher Belastung auftreten. Dauerhafte Schwindelgefühle kennzeichnen den chronischen Schwindel.

Schwindel ist auch immer mit dem Verlust der eigenen Sicherheit verbunden. Das ist natürlich auch seelisch sehr belastend. Typische Schwindelgefühle und damit zusammenhängende Beschwerden sind:

  • Benommenheit
  • Unsicherheit auf den Beinen
  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren
  • Ohnmachtsgefühl, es wird schwarz vor Augen
  • Wahrnehmung von Scheinbewegungen, die Umwelt bewegt sich scheinbar

Erste Hilfe bei Schwindel

Nicht immer ist ein Schwindelanfall harmlos. Er kann sogar eine Ohnmacht zur Folge haben. Mit folgenden Tipps kannst du einer Schwindelattacke die Stirn bieten:

  • Hinlegen und Füße hochlegen: Das bewirkt, dass dein Kreislauf wieder stabilisiert wird. Das Blut fließt aus deinen Beinen zum Herzen und dein Blutdruck wird wieder erhöht. Außerdem verhinderst du durch das Hinlegen auch deine Sturzgefahr.
  • Kannst du dich nicht hinlegen, weil du zum Beispiel gerade draußen unterwegs bist, dann kannst du dich gerade hinstellen, deine Beine kreuzen und die Finger beider Hände ineinander verhaken. Anschließend spannst du deinen ganzen Körper an und versuchst, deine Hände auseinander zu ziehen. Auch dadurch erhöht sich dein Blutdruck wieder. Du solltest außerdem versuchen, schnell einen Platz zum Sitzen zu finden.
  • Ruhe bewahren: Lockere beengte Kleidung, öffne deine Krawatte, setz dich an ein geöffnetes Fenster und versuche, ruhig zu atmen.
  • Versuche, die Augen offen zu halten und einen Punkt in der Ferne zu fixieren.
  • Ist dir nur leicht schwindelig, dann kannst du ein Glas Wasser trinken, um deinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
  • Wenn du beobachtest, dass einer anderen Person schwindelig ist, dann hilf ihm oder ihr, sich hinzulegen, die Füße nach oben zu lagern. Öffne das Fenster und besorge ein Glas Wasser zum Trinken.
  • Beistand leisten: Gib vom Schwindel Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit. Bleib bei einer Schwindelattacke ruhig und rede dem Schwindelgeplagten gut zu.
  • Puls ertasten: Bei starkem Schwindel solltest du den Puls am Handgelenk tasten und zählen. 60 bis 100 Schläge pro Minute sind normal. Ist der Pulsschlag viel höher oder niedriger, dann solltest du einen Arzt rufen.
  • Übergibt sich die/der vom Schwindel Betroffene, dauert die Schwindelattacke länger als fünf Minuten und wird der Schwindelgeplagte ohnmächtig, dann solltest du sofort einen Notarzt verständigen.

Welcher Arzt hilft bei Schwindel?

Tritt der Schwindel bei dir regelmäßig auf, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Dein Hausarzt ist der erste Ansprechpartner. Er wird dich gegebenenfalls an einen HNO-Arzt oder Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde überweisen. Dieser kümmert sich um Schwindel, der mit dem Gleichgewichtssinn im Ohr zusammenhängt. Eine Überweisung zum Augenarzt kann nötig werden, wenn dein Schwindel durch Sehstörungen bedingt ist. Ein Facharzt für Innere Medizin (Internist) kann möglicherweise Erkrankungen aufdecken und behandeln, bei denen Schwindel ein Begleitsymptom ist. Hast du beispielsweise Diabetes und sinkt dein Blutzuckerspiegel unter eine kritische Marke, kommt es zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie). Der Beginn einer Hypoglykämie, kurz Hypo, macht sich durch Schwitzen (kalter Schweiß), Benommenheitsschwindel und Sehstörungen bemerkbar. Ein Internist kann auch Herz, Kreislauf, Gefäße und das Blut untersuchen, um hier mögliche Schwindelauslöser zu finden.

Ein Neurologe oder Facharzt für Neurologie kann mittels bildgebender Verfahren wie CT und MRT sowie einer Aufzeichnung der Hirnströme (EEG) nach Entzündungen im Gehirn, einem Hirnstamminfarkt oder einem Tumor suchen. Ärztliche Psychotherapeuten, Psychiater, Psychologische Psychotherapeuten, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie und Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sind die besten Ansprechpartner für Schwindel, der nur in bestimmten, angstbehafteten Situationen auftritt. Sie können herausfinden, ob hinter dem Symptom Schwindel Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen stecken.

In Kliniken mit Schwindelambulanzen kann dir sowohl bei der Diagnose als auch bei Therapie und Nachsorge deiner Schwindelbeschwerden geholfen werden.

Ärzte in deiner Nähe findest du über unsere Arzt-Suche.

Untersuchungen bei Schwindel

Vor der körperlichen Untersuchung steht bei jedem Arztbesuch immer ein ausführliches Gespräch (Anamnese). Sprich mit deinem Arzt über die Art des Schwindelgefühls, über die Dauer des Schwindels sowie die Situationen, in denen der Schwindel auftritt. Informiere deinen Arzt unbedingt über die Medikamente, die du derzeit einnimmst. Vielleicht ist der Schwindel eine Nebenwirkung der Arzneien.

Der Facharzt für Neurologie beschäftigt sich mit Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen des Nervensystems. Mittels Kernspintomografie, auch Magnetresonanztomografie (MRT) genannt, kann der Neurologe deinen Schädel untersuchen. Das MRT bildet die Schaltzentrale zur Regulation des Gleichgewichts, den Hirnstamm, ab. Ein Hirnstamminfarkt, der das Gleichgewicht beeinträchtigt und zu Schwindel führen kann, kann sichtbar gemacht werden. Auch entzündliche Erkrankungen können mittels MRT dargestellt werden. Außerdem macht die Kernspintomografie Durchblutungsstörungen in bestimmten Hirnregionen ebenso sichtbar wie den Verlauf des Gehörnervs sowie dessen eventuelle Schädigung. Untersuchungen beim Neurologen

Die Computertomografie, kurz CT, kann den Knochen darstellen, der das Gleichgewichtsorgan umgibt. Ein CT kommt bei Schwindel zum Einsatz, der als Folge einer Schädelverletzung auftritt.

Bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen in den Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, kann eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden.

Ein Elektroenzephalogramm, kurz EEG, kann die elektrische Aktivität, also die Funktion des Gehirns, abbilden. Diese Diagnosemethode kann zum Einsatz kommen, wenn ein Verdacht auf Epilepsie als Ursache für den Schwindel vorliegt. Wie läuft ein EEG ab?

Um einen Lagerungsschwindel zu diagnostizieren, wirst du von deinem Arzt in einem bestimmten Winkel gelagert und gedreht. Dabei werden die Kristalle mitbewegt, die sich in die Bogengänge des Innenohres verirrt haben und den Schwindel auslösen. Währenddessen trägst du eine Spezialbrille, die deine Augenbewegungen überprüft. Bei Lagerungsschwindel gleichen deine Augenbewegungen einem schnellen Zittern.

Zur Diagnose des Drehschwindels kann die Spezialbrille zur Beobachtung der Augenbewegungen ebenfalls zum Einsatz kommen. Bei Drehschwindel sind deine Augenbewegungen unwillkürlich und ruckartig. Je nachdem wie die Augenbewegungen aussehen, kann dein Arzt feststellen, ob die Ursache deines Schwindels im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs, im Gleichgewichtsnerv oder in Nervenbahnen im Gehirn zu suchen ist.

Werden die Ursachen deines Schwindels im Ohr vermutet, können Methoden der Hörprüfung eingesetzt werden. Bei der Methode mit Akustisch Evozierten Potentialen (AEP) bekommen deine Ohren einen akustischen Reiz über einen Kopfhörer vermittelt. Deine Ohren wandeln das Gehörte in elektrische Signale um. Diese Signale werden über den Gehörnerv zum Gehirn weiter geleitet. Mit Hilfe von Elektroden kann der Weg dieser elektrischen Signale verfolgt werden und eventuelle Störungen in der Erregungsleitung aufgedeckt werden. Wo genau die Ursache für die Störungen in der Reizweiterleitung liegt, kann anschließend mittels Kernspintomografie (MRT) geklärt werden.

Mit Hilfe von Vestibulär Evozierten Myogenen Potentialen (VEMP) untersucht dein HNO-Arzt, ob dein Gleichgewichtsorgan geschädigt ist. Dazu bekommst du einen Kopfhörer aufgesetzt und deine Ohren werden mit akustischen Reizen beschallt. Durch die Gleichgewichtsorgane in den Innenohren werden die Hörreize in elektrische Signale umgewandelt. Eine Elektrode, die dir am Hals in Höhe eines bestimmten Muskels aufgeklebt wird, zeichnet die elektrischen Signale auf und gibt Hinweise auf Schäden.

Eine weitere Methode, um eine Schädigung des Gleichgewichtssystems zu diagnostizieren, sind Gleichgewichtsprüfungen. Eine davon ist die Posturographie. Dabei stehst du auf einer Untersuchungsplattform. Unter verschiedenen Untersuchungsbedingungen in Ruhe und bei Bewegung werden Veränderungen deines Körperschwerpunktes und Körperschwankungen gemessen.

Was tun bei Schwindel?

Die Behandlung des Schwindels richtet sich nach den auslösenden Ursachen. Können Schwindel auslösende Erkrankungen erfolgreich behandelt werden, lässt sich oft auch der Schwindel lindern oder beseitigen. Falls dein Schwindel unklare Ursachen hat, kann dein Arzt dir Medikamente verabreichen, die die Symptome Schwindel und Übelkeit beseitigen oder vermindern. Die Medikamente blockieren die Wirkung von Stoffen, die für die Signalweiterverarbeitung im Gehirn verantwortlich sind.

Bei bakteriell verursachten Entzündungen kann dein Arzt dir Antibiotika verschreiben, bei Durchblutungsstörungen durchblutungsfördernde Mittel.

Bei akuten Entzündungen des Gleichgewichtsnervs kann Kortison als Entzündungshemmer eingesetzt werden.

Gegen die oft mit dem Schwindel zusammen auftretende Übelkeit werden  Wirkstoffe zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Das sind sogenannte Antiemetika.

Mittel gegen Schwindel, aber nicht gegen die Ursachen des Schwindels, werden als Antivertiginosa bezeichnet.

Zur Vorbeugung der Schwindelmigräne können Betarezeptorenblocker zum Einsatz kommen.

Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Antikonvulsiva können bei Vestibularisparoxysmie (Gefäßveränderungen am Gleichgewichtsnerv) zum Einsatz kommen. Antikonvulsiva können die elektrische Stabilität des Gleichgewichtsnervs verbessern.

Der Arzneistoff Betahistin kann in der Behandlung von Schwindelzuständen bei Morbus Menière eingesetzt werden.

Unterstützung zur medikamentösen Therapie des Schwindels kann ein spezielles Geh- und Gleichgewichtstraining zur Stärkung des Gleichgewichtssystems bieten.

Bestimmte Übungen mit Kopf und Oberkörper sollen dabei helfen, die in den Bogengängen des Innenohrs abgelagerten und Lagerungsschwindel verursachenden Kristalle hinauszubefördern.

Eine Operation kann bei Schwindel auslösenden Tumoren oder Gefäßproblemen nötig werden. Bei der Vestibularisparoxysmie kann der Kontakt zwischen Gleichgewichtsnerv und Arterie durch einen neurochirurgischen Eingriff gekappt werden.

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Schwindel vorbeugen

Um Schwindelanfällen vorzubeugen, kannst du in jedem Alter viel tun.

  • Viel Wasser trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um dein Blut zu verdünnen und die Durchblutung in den kleinsten Gefäßen zu unterstützen.
  • Bewegung: Sport ist gut für den Kreislauf und fördert die Durchblutung. Eine gestärkte Muskulatur kann außerdem kurze Instabilitäten durch Schwindel besser abfangen. 20 Minuten Bewegung pro Tag helfen, körperlich und geistig fit zu bleiben. Treppen benutzen statt Aufzug, in der Mittagspause einen kurzen Spaziergang machen – oft haben schon die kleinen Dinge im Alltag eine große Wirkung.
  • Übermäßigen Alkoholgenuss meiden.
  • Stress abbauen.
  • Ausgewogen ernähren: Deine Gefäße, dein Stoffwechsel und nicht zuletzt dein Gehirn freuen sich über viel frisches Obst und Gemüse, Fisch und Vollkornprodukte.

Wie lange dauern Schwindelattacken?

Der Schwindel verschwindet in der Regel, wenn die auslösende Grunderkrankung erfolgreich behandelt wird. Doch bedenke: Im Alter nehmen Störungen im Gleichgewichtssystem naturgemäß zu. Gemeinsam mit deinem Arzt findest du jedoch bestimmt Wege, die Beschwerden zu lindern.

Lagerungsschwindel bessert sich nach entsprechender Therapie häufig nach ein paar Tagen. Jedoch kann er irgendwann erneut auftreten.

Werden die Schwindelattacken von Durchblutungsstörungen des Gehirns verursacht, können Medikamente dabei helfen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Die entsprechenden Arzneien verbessern die Fließeigenschaften des Blutes.

Bei Schädigungen des Gleichgewichtsnervs lässt sich in der Regel zumindest im Ruhezustand der Schwindel beseitigen. Ist das Gleichgewichtsorgan einseitig oder beidseitig ausgefallen, kann mit gezieltem Gleichgewichtstraining häufig eine Verbesserung der Schwindelbeschwerden erreicht werden. Dabei muss der Ausfall des Gleichgewichtsorgans dadurch ausgeglichen werden, dass dein Gehirn lernt stattdessen auf Informationen der Augen und Rückmeldungen der Sehnen und Muskeln zu achten.

Bei Schwindelmigräne, auch vestibuläre Migräne genannt, kann durch entsprechende medikamentöse Therapie die Häufigkeit der Schwindelattacken reduziert werden.

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Laborwerte

Fe: Eisen

Fe ist als Laborwert die Abkürzung von Eisen.
Fe ist die Abkürzung von Eisen, lateinisch Ferrum. Eisenwerte werden zusammen mit Ferritin (FERR) und Transferrin (Tf) bestimmt.

Was bedeutet Fe?

Fe ist die Abkürzung für das lateinische Wort Ferrum, das bedeutet Eisen. Eisen ist ein sogenanntes essentielles Spurenelement für unseren Körper. Das heißt, dein Körper kann selbst kein Eisen produzieren. Daher muss er das Eisen aus der Nahrung gewinnen.

Die Eisenaufnahme aus der Nahrung erfolgt über deinen Zwölffingerdarm (Duodenum). Benötigt dein Körper Eisen, wird die Eisenaufnahme aus der Nahrung im Darm gestartet. In der Regel nehmen wir am Tag zwischen 10 und 15 mg Eisen aus unserer Nahrung auf. Besteht kein Eisenbedarf, scheidet dein Körper das Eisen aus der Nahrung mit dem Stuhl wieder aus. Zu eisenreichen Lebensmitteln zählen unter anderem Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen oder Bohnen, Soja, Hirse, Vollkornbrot, Haferflocken sowie Geflügel- oder rote Fleischsorten.

Die Eisenaufnahme im Darm kann verbessert werden, wenn in der aufgenommenen Nahrung gleichzeitig Vitamin C enthalten ist. Gute Vitamin C-Lieferanten sind beispielsweise Schwarze Johannisbeeren, Zitrusfrüchte wie Zitronen oder Orangen sowie Paprika, Brennnessel oder Rosenkohl.

In den Darmzellen kann das aufgenommene Eisen entweder in Form von Speichereisen, genannt Ferritin, gespeichert werden oder in den Blutkreislauf gelangen. In der Blutbahn wird Eisen in der Regel an ein Eiweiß gebunden transportiert. Dieses Transporteiweiß nennt sich Transferrin. Nur ein minimaler Anteil des Eisens liegt also als freies Eisen im Blutserum vor.

Eisen wird in deinem Körper für viele Prozesse benötigt. Dazu zählen beispielsweise zahlreiche Vorgänge in der Energiegewinnung und der Sauerstoffversorgung des Körpers. Der Sauerstoff, den du über deine Atmung aufnimmst, muss durch dein Blut transportiert werden, um in alle Organe und Muskeln zu gelangen. Diese Aufgabe übernehmen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Erythrozyten enthalten Hämoglobin. Das ist unser roter Blutfarbstoff. Der entscheidende Anteil am Hämoglobin ist das Eisen. Der Sauerstoff, der mit deinen Atemzügen in der Lunge ankommt, wird in der Lunge an den Blutkreislauf abgegeben. Genauer gesagt werden die Sauerstoffteilchen an die roten Erythrozyten gebunden. Und das erfolgt über Eisen-Teilchen des Hämoglobins. Was ist der Normalwert für Hämoglobin?

Dementsprechend ist Eisen auch unverzichtbar für die Blut-Produktion. Fehlt Eisen, kann dein Körper nicht genug rote Blutkörperchen produzieren und du bekommst eine Blutarmut (Anämie).

Wann wird der Fe-Wert bestimmt?

Die Bestimmung des Eisenspiegels in deinem Körper spielt eine Rolle, wenn es um die Abklärung von Eisenstoffwechselstörungen geht, die die Eisenaufnahme, Eisenverteilung oder Eisenspeicherung betreffen können. Auch in der Fragestellung einer Eisenmangel-bedingten Blutarmut (Anämie) oder einer Blutarmut bzw. Veränderung des Blutbildes durch angeborene Erkrankungen der Hämoglobin-Produktion (Porphyrien) kann eine Bestimmung des Fe-Werts erfolgen.

Der häufigste Grund zur Bestimmung des Eisens im Blutserum ist die Diagnostik einer Eisenmangelanämie. Dabei handelt es sich um eine Blutarmut, also eine zu geringe Anzahl an roten Blutkörperchen, die durch eine zu geringe Eisenzufuhr bedingt ist. Da der Eisenspiegel starken tageszeitlichen Schwankungen unterliegt, werden in der Regel weitere Laborwerte wie FERR, also Ferritin, oder Transferrin (Tf) bestimmt, um eine Eisenmangelanämie zu diagnostizieren. Normalwerte für FERR und Normalwerte für Tf.

Normalwerte für Fe

Fe wird im Blutserum gemessen. Die Werte werden in µg/dl, also Mikrogramm pro Deziliter, angegeben.

Alter Normalwert
Kinder 2 Wochen 63 – 201 µg/dl
6 Monate 28 – 135 µg/dl
12 Monate 35 – 155 µg/dl
2. – 12. Lebensjahr 22 – 135 µg/dl
Frauen (nicht schwanger) 25. Lebensjahr 37 – 165 µg/dl
40. Lebensjahr 23 – 134 µg/dl
60. Lebensjahr 39 – 149 µg/dl
Frauen (in der Schwangerschaft) 12. Schwangerschaftswoche 42 – 177 µg/dl
am Geburtstermin 25 – 137 µg/dl
6 Wochen nach Geburt 16 – 150 µg/dl
Männer 25. Lebensjahr 40 – 155 µg/dl
40. Lebensjahr 35 – 168 µg/dl
60. Lebensjahr 40 – 120 µg/dl

Wie du in der Tabelle mit den Normalwerten sehen kannst, hängen die Normalwerte für Fe vom Geschlecht sowie vom Alter und der persönlichen Situation ab. Bist du zum Beispiel zum Zeitpunkt der Laboruntersuchung schwanger oder bist du in einem Wachstumsschub, können deine Eisenwerte ganz anders ausfallen. Auch sind starke tageszeitliche Schwankungen des Eisengehalts im Blut vorhanden, weshalb die Normalwerte oftmals eine breite Spanne an Werten einnehmen. Ebenso haben unterschiedliche Labore auch andere Normalwerte als ihre Referenzwerte, weshalb Messwerte zwischen den Laboren auch schwanken können.

Zur Abklärung einer Eisenstoffwechselstörung werden daher immer noch andere Werte des Eisenstoffwechsels wie Transferrin oder Ferritin bestimmt.

Was bedeutet es, wenn dein Fe-Wert zu hoch ist?

Hohe Fe-Werte können diverse Ursachen haben. Gründe für kurzzeitig zu hohe Eisenwerte können beispielsweise eine sehr eisenreiche Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, rotem Fleisch oder Vollkornbrot sein. Die Einnahme von Eisen-Präparaten aus der Apotheke ohne ärztliche Kontrolle kann ein weiterer Grund für einen zu hohen Fe-Wert sein.

Hinter einer Fe-Erhöhung können aber auch Eisenstoffwechselstörungen stecken:

  • Eisenverwertungsstörungen: Das aufgenommene Eisen kann nicht zu seinen Endprodukten verwertet werden, da zum Beispiel Stoffwechselwege in der Herstellung des roten Blutfarbstoffs nicht richtig funktionieren.
  • Hämolytische Anämie: Es kommt zu einer Zerstörung von roten Blutkörperchen (Hämolyse). Dabei wird Eisen frei, der Fe-Wert im Blut ist erhöht und es kommt zur Blutarmut (Anämie).
  • Eisenüberladung: Zu hohe Eisenzufuhr, zum Beispiel durch viele Bluttransfusionen, Eisentherapie oder gesteigerte Eisenzufuhr über die Nahrung.
  • Erkrankungen des Blutsystems.
  • Schwere Leberschäden: In der Leber wird viel Eisen gespeichert. Bei Leberschäden können Leberzellen zerstört werden und Eisen in die Blutbahn freigesetzt werden.
  • Eisenspeichererkrankung, Hämochromatose: Das ist eine erbliche Erkrankung, die mit einer gesteigerten Eisenaufnahme aus dem Darm einhergeht. Das aufgenommene Eisen lagert sich im Körper ab.
  • Angeborene Erkrankungen des Hämoglobin-Stoffwechsels (Porphyrien).

Das Eisen im Blutserum macht allerdings nur einen ganz geringen Bruchteil deines Eisens im Körper aus und unterliegt starken tageszeitlichen und individuellen Schwankungen. Der Eisenwert alleine sagt also sehr wenig über den Eisengehalt und den Eisenstoffwechsel deines Körpers aus. Um Eisenstoffwechselstörungen zu diagnostizieren, werden daher oftmals weitere Werte aus dem Eisenstoffwechsel bestimmt. Dazu gehören beispielsweise:

Was bedeutet es, wenn dein Fe-Wert zu niedrig ist?

Niedrige Fe-Werte können im Rahmen eines Eisenmangels auftreten. Gründe für den Eisenmangel sind zum Beispiel:

  • Unzureichende Eisenzufuhr: Dein Körper kann Eisen nicht eigenständig produzieren. Eine unzureichende Eisenzufuhr mit der Nahrung kann daher einen Eisenmangel nach sich ziehen. Die Folge des Eisenmangels kann eine Blutarmut (Anämie), also eine Eisenmangelanämie sein.
  • Chronische Blutungen: Blutverluste führen auch zur Erniedrigung deines Fe-Werts.
  • Eisenresorptionsstörungen: Eine verminderte Eisenaufnahme kann durch Erkrankungen des Dünndarms hervorgerufen werden, wie zum Beispiel der Zöliakie bzw. Sprue. Nach Operationen, die eine Entfernung des Zwölffingerdarms zur Folge haben, ist die Eisenresorption auch stark eingeschränkt.

Die häufigste mit einer Fe-Erniedrigung in Zusammenhang gebrachte Diagnose ist die Eisenmangelanämie. Dabei handelt es sich um eine Blutarmut (Anämie), die durch einen Eisenmangel hervorgerufen wird. Bei zu geringer Eisenzufuhr oder chronischen Blutverlusten, zum Beispiel im Rahmen der Menstruation, fehlt das Eisen für die Produktion der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Es werden zu wenig Erythrozyten gebildet. Typische Symptome der Eisenmangelanämie sind Müdigkeit, Blässe, blasse Schleimhäute, rissige Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden) und verminderte Belastbarkeit.

Die Diagnose einer Eisenmangelanämie bedarf aber zusätzlich zur Symptomatik und der Bestimmung des Fe-Werts vieler weiterer Blutwerte wie Transferrin (Transporteiweiß des Fe), Ferritin (Speicherform des Fe) und die Transferrin-Sättigung (Beladung des Transportproteins). Eine typische Befundkonstellation einer Eisenmangelanämie könnte zum Beispiel so aussehen:

  • Fe erniedrigt: Eisen fehlt, daher ist auch das Serum-Eisen erniedrigt, wenngleich es auch nur einen minimalen Anteil des Eisens im Körper darstellt.
  • Transferrin erhöht: Die Leber produziert große Mengen des Transport-Eiweißes, da der Körper aufgrund des Mangels viel Eisen mobilisieren möchte. Normalwerte für Transferrin.
  • Ferritin erniedrigt: Die Eisenspeicher des Körpers sind leer. Normalwerte für Ferritin.
  • Transferrin-Sättigung erniedrigt: Der Anteil der Transferrin-Teilchen, die tatsächlich Eisen durch den Körper transportieren ist gering, da wenig Eisen vorhanden ist. Normalwerte für die Transferrin-Sättigung.

In bestimmten Lebenssituationen benötigt dein Körper mehr Eisen als sonst. Dazu gehören die Schwangerschaft oder das Wachstum. In solchen Situationen können Fe-Erniedrigungen vorübergehend auftreten, ohne dass du etwas an deinem Lebenswandel geändert hast. In diesen Situationen benötigst du einfach etwas mehr Eisen als gewöhnlich. Der Eisenmangel ist dann nicht krankhaft, sondern Ausdruck eines ganz normalen Wachstums- oder Schwangerschaftsverlaufs.

Auch Eisenverteilungsstörungen können zum Beispiel im Rahmen von Infektionen, chronischen Entzündungen oder Tumorerkrankungen auftreten und den Eisen-Haushalt beeinflussen. Auch so kann es zu niedrigen Fe-Werten kommen.

Ein niedriger Fe-Wert allein gibt dir aber kaum Auskunft über deine wirklichen Eisenreserven oder deinen Eisen-Haushalt. Da die Eisenwerte extremen tageszeitlichen und situativen Schwankungen unterlegen sind, sollten zur Abklärung von Eisenstoffwechselstörungen immer auch andere Werte bestimmt und betrachtet werden. Solltest du dir Sorgen um zu geringe Fe-Werte machen, sprich bitte deinen Arzt an.

Was kannst du selbst bei abweichenden Fe-Werten tun?

Sollte in Untersuchung bei dir ein zu hoher Fe-Wert festgestellt worden sein, kommt es auf die Ursache an, ob du selbst etwas an deinen Eisen-Werten ändern kannst. Liegt der Fe-Erhöhung eine Eisenüberladung zugrunde, weil du beispielsweise Eisentabletten als Nahrungsergänzungsmittel zu dir nimmst, dann könntest du in Absprache mit deinem Arzt die Eisenzufuhr reduzieren.

Sind Eisenspeichererkrankungen oder andere Eisenstoffwechselstörungen ursächlich für deine hohen Fe-Werte, kannst du selbst wenig für deine Fe-Werte tun. Für viele Erkrankungen wie zum Beispiel die Hämochromatose (Eisenspeichererkrankung) gibt es wirksame Therapien. Dein Arzt wird gemeinsam mit dir Therapiestrategien besprechen.

Bei zu niedrigen Fe-Werten beispielsweise aufgrund einer eisenarmen Ernährung kannst du darauf achten, deine Nahrung um eisenhaltige Lebensmittel zu ergänzen. Gute Eisenlieferanten sind unter anderem Hülsenfrüchte, Bohnen, Linsen, Leinsamen, Haferflocken, Fisch und rotes Fleisch wie z.B. Rindfleisch. Unterstützt werden kann die Eisenaufnahme durch gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung. Vitamin C kann deinem Körper zum Beispiel über Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen, andere Früchte wie schwarze Johannisbeeren oder aber durch bestimmte Gemüsesorten wie Paprika oder Brokkoli zugeführt werden.

Sind andere Erkrankungen wie zum Beispiel Blutverluste durch chronische Blutungen oder Infektionen für die niedrigen Eisenwerte verantwortlich, wende dich bitte an deinen Arzt.

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Krankheiten

Bindehautentzündung

Gerötete Augen sind typische Symptome einer Bindehautentzündung.
Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann unter anderem durch allergische Reaktionen, Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Ein oder zwei gerötete Augen sind ein typisches Symptom.

Bindehautentzündung erkennen

Rötungen, Juckreiz, Schwellungen deiner Augenlider sowie ein wässrig-schleimiger Ausfluss sind typische Symptome einer Bindehautentzündung, medizinisch Konjunktivitis genannt. Eine Reizung der Bindehaut kann durch Rauch, Staub, Fremdkörper im Auge oder andere mechanische Reize ausgelöst werden. Auch Allergien, trockene Raumluft sowie bakterielle oder virale Infektionen sind mögliche Ursachen einer Bindehautentzündung.

Um eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) als Krankheitsbild besser erkennen und verstehen zu können, blicken wir uns einmal tief in die Augen. Die mit mehr oder weniger dichten Wimpern besetzten Ober- und Unterlider bedecken etwa zwei Drittel deiner Augen. Die Lider klappen, ohne dass du es merkst, etwa alle fünf bis zehn Sekunden auf und zu. Der dem Auge zugewandte Teil deiner Augenlider ist mit der Bindehaut (Conjunctiva) überzogen. Sie ist eine dünne Schleimhaut, die sich von den Wimpern über die Innenfläche deiner Ober- und Unterlider zieht. Die Bindehaut bedeckt deinen Augapfel und reicht bis an den Rand deiner Hornhaut. Die durchsichtige Hornhaut wiederum liegt über der schwarzen Pupille. Um deinen Augenlidern ein reibungsloses Gleiten über das Auge zu ermöglichen, ist die Hornhaut ständig von einem Tränenfilm überzogen. In der Bindehaut wiederum sitzen viele Blutgefäße, die für eine zartrosa Farbe sorgen. Und bei einer Entzündung der Bindehaut sorgen die Blutgefäße für eine starke Rötung deiner Augen.

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Allergische Bindehautentzündung

Deine beiden Augen jucken und tränen stark. Sie sind gerötet und geschwollen, oft auch verklebt. Eine allergische Reaktion der Schleimhäute in den Augen macht sich meistens durch diese Beschwerden bemerkbar.

Pollen von Sträuchern, Bäumen, Gräsern und Getreide sind die häufigsten Verursacher einer allergischen Bindehautentzündung. Bei einer Pollenallergie schwemmt der Lidschlag den Blütenstaub in deine inneren Augenwinkel und verursacht dort Beschwerden. Ist die Blütezeit dieser Pflanzen vorbei, verschwindet meistens auch die allergische Bindehautentzündung wieder. Lies mehr über Erste Hilfe bei Heuschnupfen.

Eine allergische Reaktion auf Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelpilze kann hingegen das ganze Jahr über zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führen.

Farbstoffe, Konservierungsstoffe und andere Inhaltsstoffe von Augenkosmetika und Kontaktlinsenpflegemitteln können ebenfalls eine allergische Bindehautentzündung auslösen. Außerdem können allergische Reaktionen auf Wirkstoffe von Augenmedikamenten, Betäubungsmittel oder Mittel zur Weitstellung der Pupille beim Augenarzt (zum Beispiel bei der Netzhautuntersuchung) eine Konjunktivitis hervorrufen.

Bakterielle Bindehautentzündung

Staphylokokken, Pneumokokken und Streptokokken sind Bakterien, die durch Schmierinfektion von deinen Händen auf die Augen übertragen werden können. Dort können sie eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hervorrufen. Während der Geburt können Erreger wie Chlamydien oder Gonokokken von der Mutter auf den Säugling übertragen werden und bei dem Baby nachfolgend eine Bindehautentzündung auslösen.

Virale Bindehautentzündung

Wird durch Herpesviren eine Hornhautentzündung (Keratitis) ausgelöst, die dann auf deine Bindehaut übergreift, entsteht eine sogenannte Kerato-Konjunktivitis. Die Augengrippe ist eine besonders aggressive Form der viralen Bindehautentzündung. Sie wird durch Adenoviren verursacht und ist hoch ansteckend. Hilfe bei Augengrippe.

Ursachen der Bindehautentzündung

Bei den Verursachern einer Bindehautentzündung unterscheiden Augenärzte zwischen einer nicht-ansteckenden Bindehautentzündung und einer ansteckenden Bindehautentzündung.

Nicht-ansteckende Bindehautentzündung

Bei einer nicht-ansteckenden Bindehautentzündung (Konjunktivitis) lösen beispielsweise intensives UV-Licht beim Blick in die Sonne ohne ausreichenden Schutz (Sonnenbrille mit UV-Faktor) oder Fremdkörper im Auge wie Chemikalien oder Staubkörner die Beschwerden aus. Auch allergische Bindehautentzündungen, die beispielsweise durch Kosmetikprodukte oder Pollen hervorgerufen werden, gehören zu einer nicht-ansteckenden Konjunktivitis. Zugluft und trockene Raumluft über einen längeren Zeitraum können ebenfalls eine nicht-ansteckende Bindehautentzündung hervorrufen. Nicht selten kommt es durch eine Überanstrengung der Augen infolge unkorrigierter Fehlsichtigkeit oder stundenlanger Bildschirmarbeit ohne Pause zu einer Konjunktivitis. Ein Mangel an Tränenflüssigkeit oder Fehlstellung von Wimpern und Lidern können körperliche Ursachen einer Bindehautentzündung sein. Die Konjunktivitis kann aber auch Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Psoriasis (Schuppenflechte) sein.

Ansteckende Bindehautentzündung

Bakterielle und virale Infektionen werden unter ansteckenden Bindehautentzündungen zusammengefasst. Verursacher einer bakteriellen Bindehautentzündung sind Bakterien der Gattungen:

  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Pneumokokken
  • Gonokokken
  • Chlamydien
  • Diphtheriebakterien

Verursacher einer viralen Bindehautentzündung können sein:

Andere Entzündungen am und im Auge

Neben der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) gibt es noch einige andere Entzündungen am oder im Auge. Ist nur ein bestimmtes Gewebe von der Augenentzündung betroffen, unterscheidet dein Arzt zwischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hornhautentzündung (Keratitis) oder Lederhautentzündung (Skleritis). Sind die Gewebe der Regenbogenhaut (bestimmt die Augenfarbe), der Aderhaut (blutreiche Schicht, die Netzhaut und Schutzschicht des Augapfels, die Lederhaut, versorgt) und des Strahlenkörpers (steuert die Krümmung der Augenlinse) gleichzeitig von der Entzündung betroffen, sprechen Augenärzte von einer Uveitis.

Auch nach Augen-Operationen kann es im Gewebe zu Entzündungen kommen.

Bindehautentzündung beim Kind

Hat dein Kind gerötete und brennende Augen solltest du sofort zum Kinderarzt gehen. Was macht ein Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin?

Obwohl eine Bindehautentzündung bei Kindern und Kleinkindern in den meisten Fällen harmlos ist, ist sie wegen des komischen Gefühls im Auge sehr unangenehm für die Kleinen. Sie fassen sich häufiger mit den Händen ins Gesicht, reiben sich die Augen und weinen. Bei einer infektiösen Bindehautentzündung führt dieses Verhalten zu einer Verbreitung der bakteriellen oder viralen Erreger und damit zur erhöhten Ansteckungsgefahr für alle Menschen in der Umgebung der Kleinen. Daher: Achte bitte verstärkt auf regelmäßiges Händewaschen – bei dir und bei all deinen Lieben.

Ist ein Fremdkörper im Auge für die Bindehautentzündung verantwortlich, bittest du dein Kind, nach oben zu schauen und ziehst gleichzeitig sanft das untere Augenlid leicht nach unten. Mit einem sauberen Taschentuchzipfel solltest du den Fremdkörper entfernen können. Schaffst du es nicht oder traust du es dir nicht zu, dann geh bitte zu einem Augenarzt.

Achtung: Bitte niemals Augentropfen bei Kindern ohne vorherige Empfehlung eines Kinderarztes oder Augenarztes anwenden. Die Tropfen müssen zur Entzündungsursache passen und in ihrer Zusammensetzung für Babys und Kleinkinder unbedenklich sein.

Ruhe und die Vermeidung weiterer Reize sind bei Kindern oberstes Gebot, damit die Bindehautentzündung schnell wieder abheilt. Weil die Konjunktivitis häufig mit einer Lichtempfindlichkeit einhergeht, solltest du die Wohnung bzw. das Kinderzimmer ein wenig abdunkeln. Auch Computer- und Fernsehbildschirme sollten abgeschaltet bleiben. Für die nötige Unterhaltung können Hörspiele sorgen.

Um einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) vorzubeugen und das Risiko einer Ansteckung beim Kind zu vermeiden, folgende Tipps:

  • Um das Infektionsrisiko zu senken, nicht mit ungewaschenen Händen ins Auge fassen.
  • Frischluft ist ein natürlicher Augenbefeuchter. Daher: Raus gehen und Sauerstoff tanken. Auch Zimmer regelmäßig durchlüften.
  • Kinderaugen vor UV-Strahlung schützen: Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz bewahrt Kinderaugen nicht nur im Sommer vor Bindehautentzündungen, die durch starke Lichteinstrahlung hervorgerufen werden. Auch im Winter bei starken Lichtreflexionen des Schnees sollten Kinderaugen mit einer Sonnenbrille geschützt sein.
  • Vermeide, dass dein Kind zum Beispiel im Auto Zugluft abbekommt.

Symptome der Bindehautentzündung

Leidest du unter einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis), sind deine Augen gerötet. Die Rötung entsteht, wenn sich die Blutgefäße der Bindehaut durch die Entzündungsreaktion erweitern und als rote Linien das Weiße in deinen Augen durchziehen. Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) sind meistens beide Augen betroffen. Eine virale Bindehautentzündung kann auch einseitig auftreten.

Typische Symptome für eine Bindehautentzündung sind:

  • Rötungen und Schwellungen der Bindehäute eines Auges oder beider Augen.
  • Lichtempfindlichkeit, Blendempfindlichkeit.
  • Brennen, Jucken und starker Tränenfluss.
  • Durch eitrige Ausflüsse verklebte Augen, besonders nach dem Schlafen (bei einer bakteriellen Bindehautentzündung).
  • Geschwollene Augenlider.
  • Starke Augenschmerzen und Hornhauttrübung (bei viraler Bindehautentzündung, die auf die Hornhaut übergegriffen hat).
  • Starker Juckreiz, hauptsächlich am Innenrand der Augen (bei allergischer Bindehautentzündung).
  • Eingeschränkte Sehfähigkeit.
  • Kopfschmerzen (bei Augenreizungen, zum Beispiel durch starke Lichteinwirkung).
  • Fremdkörpergefühl (wenn Staub oder Fremdkörper ins Auge gelangt sind).

Welcher Arzt hilft bei Bindehautentzündung?

Wenn die Rötungen und Schwellungen an deinen Augen innerhalb von zwei Tagen nicht von selbst abheilen und wenn zusätzlich noch starke Schmerzen vorhanden sind, dann solltest du auf jeden Fall deinen Augenarzt aufsuchen. Fachärzte für Augenheilkunde in deiner Nähe findest du über unsere Arzt-Suche.

Untersuchungen bei Bindehautentzündung

Dein Augenarzt wird dich in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) nicht nur fragen, welcher Art deine Beschwerden sind und wann sie auftreten/aufgetreten sind, sondern auch nach Kontaktlinsen, letztem Sehschärfentest, Allergien und Unverträglichkeiten. Bei der Untersuchung deiner Augen klärt er ab, ob nur die Bindehaut oder noch andere Bereiche deiner Augen von den Beschwerden betroffen sind. Mit Hilfe der sogenannten Spaltlampe kann dein Augenarzt dein Auge bei einer bestimmten Beleuchtung vergrößert anschauen. Um die Innenseite des Augenlids zu betrachten und die durch die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) verursachten Veränderungen festzustellen, klappt der Arzt das Lid bei der Untersuchung vorsichtig um.

Gegebenenfalls nimmt dein Augenarzt einen Abstrich aus der Bindehaut, um im Labor bakterielle oder virale Erreger bestimmen zu lassen. Ob eine Allergie hinter der Bindehautentzündung steckt, kannst du durch einen Allergietest bei einem Allergologen herausfinden lassen.

Was tun bei Bindehautentzündung?

Die Ursache deiner Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist bei der Wahl der Therapie entscheidend.

  • Bei Entzündungen nach Augen-Operationen kommen häufig sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika zum Einsatz. Sie helfen dabei, entzündliche Prozesse und Schmerzen zu lindern.
  • Eine bakterielle Bindehautentzündung kann mit Antibiotika behandelt werden. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Gentamicin und Kanamycin.
  • Eine Bindehautentzündung, die durch eine Infektion mit Viren ausgelöst wird, kann in einigen Fällen mit Anti-Virensalben behandelt werden. Gegen die Erreger der Augengrippe gibt es keine speziellen Medikamente. Hier können nur die Symptome durch eine Befeuchtung deiner Augen mit Augensalben und Augentropfen gelindert werden. Mehr zur Therapie der Augengrippe.
  • Augensalben und Augengele mit dem Wirkstoff Dexpanthenol lindern das Gefühl der Trockenheit und können unterstützend zur Behandlung der Bindehautentzündung eingesetzt werden. Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke
  • Verklebte Augenbereiche solltest du nur mit warmen, klaren Wasser vorsichtig säubern. Achtung: Kamillenspülungen können den gereizten Zustand deiner Augen verstärken und zu Allergien führen.
  • Ruhe ist bei einer Bindehautentzündung für deine Augen unerlässlich. Überanstrenge sie nicht. Vermeide es zu lesen und stundenlang am Bildschirm zu arbeiten.
  • Um deine entzündeten Augen nicht noch zusätzlich zu reizen, solltest du auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten bis die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) abgeheilt ist.

Augentropfen bei Bindehautentzündung

Um die Wirkungsweise der Medikamente gegen eine allergische Bindehautentzündung zu verstehen, schauen wir einmal auf das, was bei einer Allergie in deinem Körper passiert:

Wenn dein Immunsystem überreagiert und eine harmlose, körperfremde Substanz bekämpft, wird es für dieses sogenannte Allergen sensibilisiert.

Beim Erstkontakt mit einem Allergen bildet dein Immunsystem Antikörper gegen den Eindringling. Die Antikörper sitzen auf der Oberfläche der sogenannten Mastzellen von Haut, Magenschleimhaut, Lunge und oberen Atemwegen. Mastzellen enthalten Histamin, das Entzündungen verursacht. Gelangt der allergieauslösende Stoff, das Allergen, erneut in deinen Körper und kommt mit den Antikörpern in Kontakt, platzen die Mastzellen. Dadurch wird Histamin freigesetzt und eine Entzündungsreaktion verursacht. Diese Entzündungsreaktion reizt das körpereigene Gewebe und ruft Allergiesymptome an den entsprechenden Stellen hervor. Bei einer allergischen Bindehautentzündung sind das: starker Juckreiz am Innenrand der Augen, Rötung der Augen und plötzlich einsetzender, starker Tränenfluss.

Antihistaminika zum Einnehmen mit den Wirkstoffen Cetirizin, Loratadin, Mizolastin und Hydroxyzin verhindern die allergische Reaktion. Sie besetzen die Bindestellen für Histamin im Gewebe, so dass es dort nicht mehr andocken kann.

Wie lange die Wirkung der Antihistaminika anhält hängt davon ab, wie stark das Medikament wirkt. Dass Antihistaminika müde machen liegt daran, dass die Wirkstoffe über den Darm ins Blut aufgenommen werden.  Somit gelangen sie in alle durchbluteten Gewebe und blockieren dort die Histamin-Andockstellen. Passieren die Antihistaminika die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, dann wirken sie auch auf die Nervenzellen im Gehirn. Nervenzellen werden von dem in unserem Körper in geringen Mengen gebildeten Histamin aktiviert. Antihistaminika unterbinden diese Wirkung. Die Nervenzellen und damit auch du selbst bleiben daher schläfrig.

Bei Heuschnupfen, also einer Allergie gegen die Pollen von Gräsern, Bäumen, Sträuchern und Getreide, kannst du Augentropfen mit verschiedenen Wirkstoffen anwenden. Augentropfen mit Cromoglizinsäure sollten angewendet werden bevor akute Beschwerden auftreten und bevor sich die Augen röten oder tränen. Cromoglizinsäure reichert sich in den Mastzellen im Gewebe an und behindert die Freisetzung von Histamin und Entzündungsstoffen (Zytokinen).

Augentropfen mit dem Wirkstoff Tetryzolin verengen die Blutgefäße der Augenbindehaut. Dadurch verschwindet die Rötung der Augen. Auch die Augen tränen nicht mehr, weil aus verengten Gefäßen nur wenig Flüssigkeit austreten kann. Vorsicht: Bei längerer und ständiger Anwendung können Augentropfen mit dem Wirkstoff Tetryzolin die Schleimhäute der Augen austrocknen. Dadurch kann sich die Bindehaut noch weiter entzünden. Vorsicht ist auch bei Wechselwirkungen mit Arzneien gegen Depressionen (MAO-Hemmer) geboten. Bitte lies die Packungsbeilage gründlich und frag deinen Arzt oder Apotheker.

Augentropfen mit dem Wirkstoff Ketotifen stabilisieren die Mastzellen und besetzen gleichzeitig die Bindestellen für freigesetztes Histamin im Gewebe. Die Augentropfen können also auch bei akuten Beschwerden eingesetzt werden.

Auch Augentropfen mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Euphrasia (Augentrost) oder Calendula (Ringelblume) können den Heilungsprozess bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) unterstützen und Symptome wie Brennen und Jucken der Augen lindern.

Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke

Erfahre mehr darüber, worauf du bei der Verwendung von Augentropfen achten solltest und über richtiges Eintropfen von Augentropfen.

Bindehautentzündung vorbeugen

Um einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) vorzubeugen, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, solltest du dir immer gründlich die Hände waschen und ein eigenes Handtuch verwenden. Hat es dich dennoch erwischt, dann bitte nicht an den entzündeten Augen reiben. Die bakteriellen Erreger der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) gelangen sonst auf deine Hände und werden von dort auf Gegenstände oder auf andere Menschen  übertragen. Generell solltest du dich nie mit ungewaschenen Händen an die Augen fassen.

Hygiene ist auch beim Tragen von Kontaktlinsen oberstes Gebot. Vor dem Einsetzen und nach dem Herausnehmen solltest du deine Kontaktlinsen gut säubern. Dabei bitte auch auf saubere Hände achten.

Um dich vor Fremdkörpern im Auge zu schützen, solltest du bei Sägearbeiten oder bei Schweißarbeiten mit Funkenflug eine gut abschließende Schutzbrille tragen. Ist dennoch ein Fremdkörper ins Auge eingedrungen, bitte nicht am Auge reiben. Stattdessen mit klarem, körperwarmem Wasser aus dem Auge ausspülen. Tritt keine Besserung ein, bitte einen Augenarzt aufsuchen.

Auch bei starker Licht- und Sonneneinstrahlung gilt: Schütze deine Augen durch eine Brille mit ausreichendem UV-Schutz. Dein Optiker berät dich gerne.

Leidest du unter Heuschnupfen, solltest du rechtzeitig ein antiallergisches Medikament einnehmen. Lösen Kosmetika oder Tierhaare eine allergische Reaktion bei dir aus, dann vermeide den Kontakt zu den Allergieauslösern. Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Allergologie sind Ansprechpartner zu allen Fragen rund um Heuschnupfen und anderen Allergien. Allergologen können Hautärzte sein (FA Haut- und Geschlechtskrankheiten), Fachärzte für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Arzt), Lungenfachärzte (FA Innere Medizin und Pneumologie), Internisten oder Kinderärzte, die eine Zusatzausbildung zum Allergologen absolviert haben. Auch naturheilkundlich tätige Ärzte und Heilpraktiker bieten Hilfe bei allergischen Problemen an.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung?

Eine bakterielle Bindehautentzündung (Konjunktivitis) heilt in der Regel gut aus. Voraussetzung dafür ist, dass du verschriebene Antibiotika nach Anweisungen deines Arztes einnimmst und nicht auf eigene Faust absetzt. Denn auch wenn Beschwerden wie Juckreiz, rote Augen und starker Tränenfluss scheinbar abgeklungen sind, kann es sein, dass die bakterielle Infektion noch nicht ausgestanden ist. Um ein erneutes Ausbrechen der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) zu vermeiden gilt daher: Folge unbedingt den Anweisungen deines Arztes.

Eine virale Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die durch Herpesviren ausgelöst wird, kann sehr lange anhalten und häufig wieder ausbrechen. Das liegt daran, dass Herpesviren wie Herpes simplex oder Varizella zoster nach der Erstinfektion in deinem Körper verbleiben und jederzeit wieder aktiv werden können. Das passiert beispielsweise dann, wenn dein Immunsystem durch Belastungen wie Stress oder andere Infektionen so stark geschwächt ist, dass es die Herpesviren nicht mehr bekämpfen kann.

Eine virale Bindehautentzündung durch Adenoviren, auch Augengrippe oder Adenovirus-Keratokonjunktivitis genannt, ist in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen folgenlos ausgestanden. Erfahre mehr über die Heilungschancen bei Augengrippe.

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Gesundheitstipps

Augentropfen richtig eintropfen

Mann tropft sich mit der auf DocInsider beschriebenen Technik Augentropfen ins Auge.
Damit Augentropfen ihre volle Wirkung entfalten können, kommt es auf die richtige Tropftechnik und das richtige Verhalten nach dem Tropfen an.

Drei Tipps zur richtigen Anwendung von Augentropfen

  1. Benutze, wenn möglich, Mittel ohne Konservierungsstoffe. Denn Konservierungsstoffe können Allergien auslösen. Außerdem können sie bei längerer Anwendung der Augentropfen die Schleimhäute schädigen. Da diese bei Heuschnupfen, Bindehautentzündung oder Augengrippe ohnehin sehr stark gereizt sind, können sich die Beschwerden durch Konservierungsmittel noch verstärken.
  2. Packungsbeilage der Augentropfen bitte genau durchlesen. Enthalten sie keine Abbildungen und Beschreibungen zum richtigen Eintropfen, kannst du Folgendes probieren: Damit beim Eintropfen nicht alles daneben geht, bitte vor den Spiegel stellen und die folgenden Tropfpositionen erst einmal beim Geradeausschauen durchspielen. Das gibt dir Sicherheit. Dann schaust du nach oben und ziehst mit einer Hand dein Unterlid ein wenig nach unten. Mit der anderen Hand gibst du einen Tropfen des Medikaments von schräg oben in die Unterlid-Tasche. Unterlid loslassen, Augen schließen und mit den Augen rollen, damit sich das Medikament gleichmäßig verteilt Halte die Augen für etwa zehn Sekunden geschlossen. Auf die gleiche Weise kannst du Augensalben in dein Auge einbringen. Achte darauf, dass die Tülle (das Ausflussloch) der Tropfen oder Salbe dein Auge nicht berührt. Es besteht Verletzungsgefahr. Außerdem können sich die Krankheitserreger an der Arznei festsetzen und somit bei jeder Anwendung ins Auge geraten. Wegen erhöhter Ansteckungsgefahr sollten Augenmedikamente generell immer nur von ein und derselben Person benutzt werden.
  3. Bei Kleinkindern ist das Verabreichen von Augentropfen mitunter eine Herausforderung. Denn die Kleinen haben oft Angst vor der neuen Situation, haben schlechte Erfahrungen gemacht und/oder mögen das komische Gefühl im Auge nicht. Sie wehren sich daher oft mit Händen und Füßen, fangen an zu weinen und zu schreien, sobald sie Augentropfen verabreicht bekommen sollen. Frag deinen Kinderarzt um Rat oder probiere einmal die folgenden Tipps anderer Mütter. Um die Situation etwas abzumildern und die vermeintlich böse Flasche nicht bedrohlich von oben kommen zu lassen, versuche doch einmal die Tropfen deinem liegenden Kind zu verabreichen. Lenke es mit einer Geschichte ab und träufele dabei die Flüssigkeit direkt in den inneren Augenwinkel. Dann ziehst mit deinem mittleren Finger die Haut unterhalb des Unterlids leicht nach unten. So verteilen sich die Tropfen ganz sanft über das Kinderauge. Nun die Äuglein für zehn Sekunden geschlossen lassen, gemeinsames Zählen lenkt ab, und fertig. Vielleicht könnt ihr vorher auch einmal mit einem Stofftier oder eine Puppe üben. Augentropfen und Augensalbe dabei geschlossen lassen. Dein Kind sieht, was du tust und hat weniger Angst vor der unbekannten Situation. Schließlich hat Teddy das auch ohne Brummen gemeistert.
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Impfungen

Auffrischungsimpfung

Arzt spritzt Kind im Rahmen der Auffrischungsimpfung einen 6-fach Impfstoff.
Um die nach der Grundimmunisierung erlangte Immunität gegen bestimmte Krankheitserreger aufrecht zu erhalten, können Auffrischungsimpfungen nötig werden.

Was ist eine Auffrischungsimpfung?

Als Auffrischungsimpfungen werden Impfungen bezeichnet, die in einem bestimmten Zeitabstand nach einer Grundimmunisierung durchgeführt werden. Eine Auffrischungsimpfung dient dazu, die in der Grundimmunisierung erlangte Immunität gegen den Krankheitserreger aufrecht zu erhalten. Auffrischungsimpfungen enthalten daher möglichst den gleichen Impfstoff wie die Grundimmunisierung.

Auffrischungsimpfungen sind mit Ausnahme der Covid-19-Auffrischungsimpfung in der Regel nur zur Auffrischung des Impfschutzes bei Totimpfstoffen notwendig. Lebendimpfstoffe verleihen größtenteils längerfristigen bis lebenslangen Impfschutz und bedürfen ebenso wie Erkrankungen, die nur im Kindesalter relevant sind (z.B. Rotaviren), keiner Auffrischungsimpfung.

Corona-Auffrischungsimpfung

Da der Covid-19-Impfschutz nach einer zweimaligen Grundimmunisierung mit der Zeit nachlässt, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts für alle Erwachsenen ab 18 Jahren eine Covid-19-Auffrischungsimpfung, Boosterimpfung genannt, mit einem mRNA-Impfstoff frühestens drei Monate nach erfolgter Grundimmunisierung.

Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren empfiehlt die STIKO eine dritte Impfstoffdosis mit dem Impfstoff von Biontech in einem Mindestabstand von drei Monaten zur vorangegangenen Impfung (Stand: 13.01.2022).

Am 10. Dezember 2021 wurde eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Ab 15. März 2022 befristet bis Jahresende sollen alle Beschäftigten in Kliniken und Krankenhäusern, Tageskliniken, Reha-Einrichtungen, Dialysezentren, Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegediensten nachweisen, dass sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Auch selbstständige Hebammen, Geburtshäuser, Arztpraxen und anderen Praxen wie Physiotherapiepraxen sowie Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Rettungsdienste und medizinische Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen unterliegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Diese Maßnahme soll für sämtliche Mitarbeiter gelten. Also nicht nur für die, die aktiv mit den Menschen innerhalb der Einrichtungen arbeiten, sondern auch für die Beschäftigten einer Reinigungsfirma, die in einer Tagesklinik putzen sowie für Fahrdienste und für Assistenten. Alternativ zum nachzuweisenden Impfschutz gilt auch ein Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest, falls jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann. Mehr Infos zur Corona-Impfung, Impfstoffen, Wirkung, Nebenwirkungen sowie der Corona-Impfkampagne in Deutschland liest du in unserem Artikel zur Covid-19-Impfung.

Die STIKO verwies darauf, dass der Covid-19-Impfschutz „mit der Zeit insbesondere in Bezug auf die Verhinderung asymptomatischer Infektionen und milder Krankheitsverläufe nachlässt“. Außerdem falle im höheren Alter die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus. Und Impf­durch­brüche, das sind Erkrankungen trotz vollständiger Impfungen, könnten häufiger auch zu einem schwe­ren Krankheitsverlauf führen.

Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff soll frühestes drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, unabhängig von dem zuvor verwendeten Impfstoff.

Eine Optimierung der Grundimmunisierung mit einem zusätzlichen mRNA-Impfstoff wird von der STIKO beim Coronaimpfstoff von Johnson & Johnson empfohlen. Dies könne ab vier Wochen nach der einmaligen Johnson & Johnson-Impfung erfolgen. Als Begründung hieß es, dass die Wirksamkeit des Einmalimpfstoffes gegen die in Deutschland vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus im Unterschied zu den ande­ren Coronaimpfstoffen vergleichsweise gering sei. Außerdem seien die meisten Covid-19-Impfdurchbrucherkrankungen in Deutschland bei Personen beobachtet worden, die mit dem Impfstoff von Johnson & Jonson geimpft wurden.

Wann werden Auffrischungsimpfungen durchgeführt?

Wann und wie oft du deinen Impfschutz generell auffrischen solltest hängt vom Impfstoff bzw. der Erkrankung ab. Außerdem von der Abwehrstärke deines Immunsystems und dem persönlichen Risiko, durch den Erreger zu erkranken.

Am besten besprichst du deinen individuellen Impfschutz mit deinem Arzt. Gemeinsam könnt ihr entsprechend deiner schon erhaltenen Impfungen und deines individuellen aber auch beruflichen Risikos entscheiden, welcher Impfschutz aufgefrischt werden sollte.

Für einige Impfungen hat das Robert Koch-Institut (RKI) generelle Auffrischungsempfehlungen veröffentlicht, wie zum Beispiel für Komponenten der 6-fach Impfung.

Die 6-fach Impfung enthält Totimpfstoffe gegen sechs Krankheitserreger: Keuchhusten (Pertussis), Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Insgesamt empfiehlt das RKI eine Durchführung der Grundimmunisierung anhand von vier Teilimpfungen im Alter von zwei, drei, vier und 11-14 Monaten.

Auffrischungsimpfungen für Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie und Keuchhusten (Pertussis) werden im Alter von 5-6 Jahren und im Alter von 9-16 Jahren sowie im Erwachsenenalter alle 10 Jahre empfohlen.

Der Impfschutz gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) sollte laut RKI einmalig im Alter von 9-16 Jahren aufgefrischt werden.

Auffrischungen für Hepatitis B werden entsprechend des beruflichen und persönlichen Risikos als Indikationsimpfungen durchgeführt.

Eine Auffrischung der Haemophilus influenzae Typ b-Impfung, auch als Impfung gegen Hib bezeichnet, wird von der STIKO nicht empfohlen.

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Impfungen

Indikationsimpfung

Spritze liegt als Zeichen für durchzuführende Reiseimpfungen auf einer Landkarte von Afrika.
Reiseimpfungen gehören zu den Indikationsimpfungen. Erkundige dich vor Urlaubsantritt bei deinem Hausarzt oder in einem Tropeninstitut, welche Impfung für welches Land empfohlen wird.

Was ist eine Indikationsimpfung?

Indikationsimpfungen sind Impfungen, die anders als Standardimpfungen nur unter bestimmten Bedingungen oder nur für bestimmte Personengruppen mit erhöhtem persönlichem Risiko oder zum Schutz Dritter empfohlen werden.

Ein erhöhtes Risiko zur Ansteckung oder für einen besonders schweren Verlauf einer Erkrankung kann zum Beispiel vorliegen bei:

  • Einer Grunderkrankung.
  • (Regelmäßigem) Kontakt zu ansteckenden Erkrankten.
  • Beruflichem Kontakt zu Erkrankten.
  • Reisen in Risikogebiete.

Indikationsimpfungen werden entsprechend des individuellen Risikos anhand der beruflichen, gesundheitlichen und persönlichen Situation empfohlen. Ob eine Indikationsimpfung für dich notwendig ist, klärst du am besten mit den entsprechenden Ansprechpartnern wie deinem Hausarzt, einem Tropenmediziner oder dem Betriebsmediziner deiner Arbeitsstelle.

Berufliche Indikationsimpfungen

Berufliche Indikationsimpfungen werden für Personen mit erhöhtem Risiko für eine Erkrankung aufgrund der beruflichen Situation empfohlen.

Beispielsweise wird die Impfung gegen Influenza (Grippe) nicht nur als Standard-Impfung für alle Personen über 60 Jahre empfohlen, sondern vom Robert Koch-Institut (RKI) auch als Indikationsimpfung für Personen mit erhöhter Ansteckungsgefahr. Darunter fallen medizinisches Personal oder Personen in Berufen mit Kontakt zu vielen Menschen.

Eine Durchführung und Auffrischung der Hepatitis B-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) als berufliche Indikationsimpfung empfohlen für Personen im Gesundheitswesen, Polizisten sowie für Personen, die in beruflichem Kontakt zu Hepatitis B-Infizierten stehen.

Reiseimpfungen

Je nachdem, wohin du eine Reise planst, werden unterschiedliche Reiseimpfungen empfohlen. Das geschieht nach der Auftretenshäufigkeit einer Erkrankung in der jeweiligen Reiseregion, der Ansteckungsgefahr und der aktuellen Ausbruchslage.

Beispiele für Reiseimpfungen:

Eine früh vor der geplanten Reise durchgeführte reisemedizinische Beratung gibt dir Klarheit darüber, welche Impfungen sinnvoll sind. Ansprechpartner können sein: Tropeninstitute, reisemedizinisch ausgebildete, niedergelassene Ärzte oder zum Teil auch die Gesundheitsämter. Auch dein Hausarzt kann dir mit Empfehlungen behilflich sein. Am besten informierst du dich frühzeitig bei deiner Krankenkasse, ob die Kosten für die Reise-Impfung übernommen werden.

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Impfungen

Riegelungsimpfung

Arzt zieht im Rahmen einer Riegelungsimpfung den Impfstoff gegen Masern auf.
Eine Riegelungsimpfung gegen Infektionserreger wie beispielsweise das Masernvirus soll helfen, den Ausbruch einer Erkrankung oder deren weitere Verbreitung (Epidemie) zu verhindern.

Riegelungsimpfung: Was ist das?

Riegelungsimpfungen werden durchgeführt, um eine weitere Ausbreitung (Epidemie) oder den Ausbruch einer Erkrankung in einer Region oder einem Personenkreis zu begrenzen. Der Erkrankung wird also im wahrsten Sinne des Wortes ein Riegel vorgeschoben.

Eingesetzt werden Riegelungsimpfungen bei Personen ohne entsprechenden Impfschutz, in deren Umfeld eine Erkrankung aufgetreten ist, die mit einer Impfung hätte verhindert werden können. Das ist ein Bestandteil der sogenannten Postexpositionsprophylaxe.

Eine Postexpositionsprophylaxe beschreibt Maßnahmen wie zum Beispiel eine Riegelungsimpfung oder die Einnahme eines Medikaments nach Kontakt zu einer Infektionserkrankung oder ansteckenden Person. Diese Maßnahmen sollen einen Krankheitsausbruch verhindern oder den Krankheitsverlauf abmildern.

Die Riegelungsimpfung wird beispielsweise bei Masern-Ausbrüchen eingesetzt.

Vorteile der Riegelungsimpfung

Ganz besondere Bedeutung hat die Riegelungsimpfung für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können und daher keinen Impfschutz haben. Diese Personen sind darauf angewiesen, dass Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und somit keine potenzielle Ansteckungsquelle für sie darstellen.

Ungeimpfte können beispielsweise Schwangere, Babys oder Personen mit chronischen Erkrankungen, die keine Impfung erhalten können, mit den Infektionskrankheiten anstecken. Sind viele Menschen immun gegen eine Erkrankung, können sich Erreger nicht weiter ausbreiten und die Infektionsgefahr sinkt für Personen, die sich nicht impfen lassen können.

Den Zustand, dass sich ein Krankheitserreger innerhalb der Bevölkerung nicht weiter ausbreiten kann, weil viele Personen aufgrund einer Impfung immun sind, wird als Herdenimmunität bezeichnet.

Treten beispielsweise Masern in einer Kindertagesstätte auf, kann eine Riegelungsimpfung bei den ungeimpften, aber noch nicht infizierten Kindern und Mitarbeitern durchgeführt werden. Sie führt zur Ausbildung eines Impfschutzes gegen den Krankheitserreger. Auch neugeborene Geschwister oder schwangere Verwandte, die aufgrund ihres Alters oder der Schwangerschaft nicht geimpft werden, können somit vor den Masern geschützt werden. Denn deren Kontaktperson kann aufgrund der Riegelungsimpfung nicht mehr als Überträger der Erkrankung fungieren.

Bei bereits infizierten Personen kann die Riegelungsimpfung dem Organismus aber auch helfen. Und zwar schneller effektive Abwehrmechanismen, sogenannte Antikörper, gegen die Krankheitserreger zu bilden. So kann die Schwere des Krankheitsverlaufs positiv beeinflusst werden.

 

 

 

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Impfungen

Kombinationsimpfung

Ärztin spritzt Kind einen Kombinationsimpfstoff.
Bei einer Kombinationsimpfung werden mehrere Impfstoffe gegen unterschiedliche Krankheitserreger in nur einem Pieks verabreicht.

Was ist eine Kombinationsimpfung?

Kombinationsimpfungen beinhalten mehrere Impfstoffe gegen unterschiedliche Krankheitserreger, polyvalente Impfstoffe genannt.

Die einzelnen Komponenten werden gemeinsam mit nur einem Pieks verabreicht. So können weitere Impftermine eingespart und die Anzahl der verabreichten Spritzen reduziert werden.

Kombinationsimpfungen werden zurzeit von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für folgende Impfungen empfohlen:

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Impfungen

Grundimmunisierung

Arzt zieht Spritze mit Impfstoff zur Grundimmunisierung auf.
Das Ziel einer Grundimmunisierung ist, deinen Körper immun gegen einen oder mehrere Krankheitserreger zu machen. Dazu sind eine Impfung oder mehrere Teilimpfungen nötig.

Grundimmunisierung: Was ist das?

Bei einer Grundimmunisierung erhältst du eine Impfung oder mehrere Teilimpfungen mit dem gleichen Impfstoff in festgelegten Zeitabständen.

Ziel einer Grundimmunisierung ist es, deinen Körper gegen einen Krankheitserreger immun zu machen. Durch den Kontakt zu dem im Impfstoff enthaltenen Krankheitserreger wie beim Lebendimpfstoff oder die enthaltenen Erregerbestandteile wie beim Totimpfstoff, lernt dein Immunsystem den Krankheitserreger zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Der Organismus kann so bei erneutem Kontakt zum „echten“ Erreger rasch auf die durch die Impfung erlernten immunologischen Abwehrmechanismen zurückgreifen und den Erreger eliminieren. Auf diese Weise können uns Impfungen vor dem Ausbruch einer Erkrankung schützen oder Krankheitsverläufe mildern. Was genau in unserem Körper bei einer Impfung passiert, kannst du bei Infos zur Impfung nachlesen.

Der einmalige Kontakt zum Impfstoff trainiert zwar dein Immunsystem, oftmals sind jedoch mehrere Kontakte zum Krankheitserreger notwendig, um eine optimale Abwehr des Krankheitserregers zu gewährleisten.

Eine Grundimmunisierung kann daher – je nach Impfstoff – anhand einer oder mehrere Impfstoffdosen durchgeführt werden. Das wird als Teilimpfung/en bezeichnet. Für die Verabreichung der Teilimpfungen existieren festgelegte Zeit-Abstände nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Erst nach Vervollständigung einer Grundimmunisierung durch die Verabreichung aller erforderlichen Teilimpfungen kann von einem ausreichenden Impfschutz ausgegangen werden.

Grundimmunisierung mit Lebendimpfstoffen

Ein Beispiel für die Grundimmunisierung mit Lebensimpfstoffen ist die MMR-Impfung. MMR steht für Masern, Mumps und Röteln. Das RKI empfiehlt eine MMR-Grundimmunisierung aus zwei Teilimpfungen im Kindesalter. Die Impfstoffe gegen diese Erkrankungen enthalten lebensfähige aber abgeschwächte Viren. Sie sind also Lebendimpfstoffe.

Die erste Teilimpfung sollte im Alter von 11-14 Monaten durchgeführt werden. Die zweite Teilimpfung im Alter von 15-23 Monaten dient keineswegs der Auffrischung der Impfung, sondern der Vervollständigung des Impfschutzes gegen MMR. Die MMR-Impfung verleiht bei vollständiger Grundimmunisierung in der Regel einen lebenslangen Impfschutz.

Grundimmunisierung mit Totimpfstoffen

Ein Beispiel für eine Grundimmunisierung mit Totimpfstoffen ist die 6-fach Impfung. Das ist eine Kombinationsimpfung gegen sechs Erkrankungen bzw. Krankheitserreger: Keuchhusten (Pertussis), Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis B und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Insgesamt empfiehlt das RKI eine Durchführung der Grundimmunisierung anhand vier Impfdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11-14 Monaten. Von Immunität gegenüber den Erkrankungen kann erst nach Durchführung aller Teilimpfungen ausgegangen werden. Totimpfstoffe verleihen im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen keinen lebenslangen Impfschutz und sollten in bestimmten Abständen aufgefrischt werden.

Was passiert, wenn die Grundimmunisierung unvollständig war?

Wenn eine Grundimmunisierung, die aus mehreren Teilimpfungen besteht, nicht vollständig durchgeführt wurde, also nicht alle Teilimpfungen verabreicht wurden, bist du nicht immun gegen die Krankheitserreger. Du bist lediglich teilimmunisiert. Die fehlende Impfdosis kann jedoch jederzeit nachgeholt werden. Die Grundimmunisierung muss dabei nicht vollkommen neu begonnen werden, sondern kann einfach um die fehlenden Impfdosen ergänzt werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Mindestabstände zwischen den einzelnen Impfdosen eingehalten werden und nicht unterschritten worden sind. Dein Arzt steht dir bei allen Fragen rund um deinen Impfschutz gerne zur Verfügung.