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Autoimmunerkrankungen – wenn das Immunsystem den Körper angreift

Hautkrankheit
Psoriasis stufen viele Mediziner ebenfalls als Autoimmunerkrankung ein.

Autoimmunerkrankungen können ganz unterschiedlich sein, je nachdem, welche Körperteile davon betroffen sind. Je nach Erkrankung muss die Behandlung angepasst erfolgen. Oft kommen Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem unterdrücken, sogenannte Immunsuppressiva. Die genauen Ursachen sind noch ungeklärt. Eines haben die Erkrankungen allerdings gemeinsam: eine Fehlfunktion des Immunsystems. Dabei greift der Körper das eigene Gewebe an. Es gibt Menschen, die bestimmte Gene haben, die die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung begünstigen. Dabei kann so gut wie jedes Organ davon betroffen sein.

Das Immunsystem soll den Körper eigentlich schützen

Normalerweise arbeitet das Immunsystem so, dass es einen gefährlichen Stoff oder Fremdstoffe erkennt, wie beispielsweise Viren, Parasiten, Bakterien, transplantierte Organe oder Gewebe und auch bestimmte Krebszellen. Das Immunsystem kann bestimmte Moleküle dieser Fremdstoffe erkennen und reagiert dann auf diese Stoffe. Diese besonderen Moleküle heißen Antigene. Sie befinden sich entweder auf der Oberfläche oder in den Zellen. Manchmal sind sie auch Bestandteil eines Virus. Es gibt auch Gewebezellen im Körper, die Antigene tragen können.

Skeletthand
Bei der Psoriasis Arthritis kommen zu den Symptomen einer Schuppenflechte auch noch Schmerzen in den Gelenken hinzu.

Im Normalfall reagiert das Immunsystem nicht auf körpereigenes Gewebe, sondern nur auf gefährlich, fremde Antigene. Doch wenn ein Fehler im System ist, erkennt das Immunsystem die körpereigenen Stoffe als fremd. Es bildet Antikörper oder Immunzellen, sogenannte Autoantikörper. Diese richten ihre Aktivität gegen bestimmte Körperzellen oder spezifisches Körpergewebe und greifen diese an. Diese Autoimmunreaktion hat Entzündungen und Gewebeschäden zur Folge. Bei vielen Menschen entstehen nur sehr geringe Mengen an Autoantikörpern, sodass es nicht zu einer Erkrankung kommt. Doch bei anderen rufen sie unterschiedliche Erkrankungen hervor. Zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen zählen: die Basedowsche Krankheit, Hashimoto, Typ-I-Diabetes, Lupus oder Psoriasis Arthritis, die die Symptome von Schuppenflechte und Gelenkentzündungen vereint.

Was kann eine Autoimmunerkrankung auslösen?

Die Auslöser von Autoimmunerkrankungen können ganz unterschiedlich sein.

  • Es kann durch Sonnenlicht, Bestrahlung, Medikamente oder ein Virus zu einer Veränderung von normalen Körpersubstanzen kommen. Das Immunsystem nimmt diese Substanzen als fremd wahr und es kommt zu einer Immunreaktion. Das Immunsystem greift die veränderte, beispielsweise von einem Virus infizierte, Zelle an.
  • Manchmal dringen auch fremde Substanzen in den Körper ein, die den körpereigenen Substanzen sehr ähnlich sind. Dann kann es vorkommen, dass das Immunsystem die fremden und die körpereigenen Substanzen nicht voneinander unterscheiden kann. Es gibt beispielsweise Bakterien mit einem Antigen, das menschlichen Herzzellen sehr ähnlich ist. Dann kann es passieren, dass das Immunsystem das Herz angreift, wenn die eigentliche Entzündung abgeklungen ist.
  • In einigen Fällen funktionieren auch die Zellen nicht richtig, die die Produktion der Antikörper kontrollieren, beispielsweise die weißen Blutkörperchen. Sie produzieren dann Antikörper, die sich gegen körpereigene Zellen richten und diese attackieren.
  • Es gibt auch körpereigene Substanzen, die nur in ganz bestimmten Bereichen vorkommen, wie die Flüssigkeit im Augapfel. Mit dieser Flüssigkeit kommt das Immunsystem normalerweise nicht in Kontakt. Gelangt diese Flüssigkeit in den Blutkreislauf, beispielsweise durch einen Schlag auf das Auge, entsteht dennoch Kontakt. Dann kann es passieren, dass das Immunsystem diese Substanz als fremd einstuft und das Auge angreift.

Die Gründe für derart fehlgeleitete Autoimmunreaktionen und -erkrankungen, sind meistens nicht bekannt. Manche Menschen sind genetisch bedingt anfälliger dafür. Damit die Krankheit ausbricht, braucht es meistens zunächst noch einen Auslöser, beispielsweise eine Gewebeschädigung oder eine Virusinfektion. Frauen erkranken häufiger an einem fehlgeleiteten Immunsystem als Männer.

Welche Symptome verursachen Autoimmunerkrankungen?

Es gibt verschiedene Arten von Autoimmunerkrankungen. Manche greifen bestimmte Körperteile an, andere betreffen nur bestimmte Gewebearten, beispielsweise Blutgefäße, Haut oder Knorpel. Manche Autoimmunerkrankungen betreffen ein bestimmtes Organ, wobei selbst lebenswichtige Organe wie Herz, Niere, Leber Lunge oder Gehirn betroffen sein können. Die Gewebeschädigungen und Entzündungen verursachen bei den Betroffenen Schmerzen, Gelbsucht, Atembeschwerden, Juckreiz, Ödeme, Schwäche, verformte Gelenke oder Delirium. Einige verlaufen tödlich.

Wie werden Autoimmunerkrankungen diagnostiziert?

Blutkonserven
Zahlreiche Laboruntersuchungen sind bei Autoimmunerkrankungen unvermeidlich.

Für die Diagnose stehen verschiedene Bluttests zur Verfügung, die Hinweise auf Entzündungsherde liefern. Eine umfangreiche Untersuchung durch den Arzt ist meist notwendig. Bei vielen Entzündungen ist die Ursache nicht im eigenen Immunsystem zu suchen. Daher führen Ärzte zahlreiche Blutuntersuchungen durch, die verschiedene Antikörper im Blut nachweisen können. Sie liefern Hinweise auf die Autoimmunerkrankungen. So lassen sich beispielsweise Rheumafaktoren bei rheumatischer Arthritis im Blut nachweisen.

Selbst der Nachweis dieser Antikörper gibt noch keine Gewissheit, denn auch Menschen ohne Autoimmunerkrankungen können sie in sich tragen. Um die Diagnose einer Autoimmunerkrankung abzusichern, führen Ärzte daher eine ganze Reihe von Tests durch und bewerten auch die weiteren Symptome.

Wie lassen sich Autoimmunerkrankungen behandeln?

Für die medikamentöse Behandlung stehen sogenannten Immunsuppressiva zur Verfügung, die das Immunsystem unterdrücken. Bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen helfen auch intravenös verabreichte Immunglobuline oder Plasma-Austausch.

Immunsuppressive sind meist eine langfristige Therapie. Da diese Medikamente allerdings das gesamte Immunsystem unterdrücken und nicht nur die Autoimmunreaktion, sind betroffene viel anfälliger für Infektionen und bestimmte Krebsarten. Daher kommen häufig auch Kortikosteroide zum Einsatz, die zusätzlich entzündungshemmend wirken. Letztere sollten Betroffene nur in Ausnahmefällen über einen längeren Zeitraum einnehmen.

Bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, wie multiple Sklersoe oder Schilddrüsenerkrankungen kommen auch Medikamente zum Einsatz, die die Symptome besser behandeln.

Plasma-Austausch ist bei bestimmten Autoimmunerkrankungen wirksam. Bei erfolgt eine Blutentnahme. Das Blut wird gefiltert. Dabei werden veränderte Proteine, beispielsweise Antikörper, entfernt. Anschließend erhält die betroffene Person das gefilterte Blut zurück.

Immunglobuline zur intravenösen Verabreichung ist eine gereinigte Antikörperlösung, die von freiwilligen Spendern kommt. Wie sie genau wirken, ist nicht ganz klar.

Autoimmunerkrankungen und die Prognose

Eine genaue Prognose hängt in erster Linie von der jeweiligen Autoimmunerkrankung ab. Oft fangen sie auf unerklärliche Weise an und verschwinden einfach wieder. Doch meist handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Um die Symptome unter Kontrolle zu halten, ist die lebenslange Einnahme von Medikamenten notwendig.

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Untersuchungen

Corona-Test-Dschungel: Behalte den Überblick

Corona-Schnelltests und Probenteströhrchen.
Schnelltests werden kostenfrei angeboten und liefern in ungefähr 15 Minuten Gewissheit: positiv oder negativ auf COVID getestet?

Corona-Testvarianten im Vergleich: von Labortests bis Heimtests

PCR-Tests, Speichel- und Gurgeltests, Antikörper-Labortests und Co. – mittlerweile gibt es zur Testung von COVID-19 unzählige Verfahren. Im Testvarianten-Dschungel herrscht häufig kaum Durchblick, denn Genauigkeit, Durchführung und Testdauer unterscheiden sich deutlich.

Grundsätzlich existieren zwei wesentliche Testvarianten, abhängig von ihrer Durchführung: Labortests und Heimtests. Die Verfahren im Labor werden als PCR- oder Antikörper-Tests angeboten. Hinzu kommen Schnelltests bzw. die Tests für den heimischen Gebrauch: Antigen-Schnelltest und Antikörper-Schnelltest.

Nachgewiesen wird die akute Corona-Infektion nicht bei allen Testverfahren. Dies geschieht nur beim PCR-Labortests sowie beim Antigen-Schnelltest. Wer einen Antikörper-Labortest durchführen lässt, kann damit eine überstandene bzw. fortgeschrittene Infektion auf Basis der Antikörpermenge im Blut (konkret die Antikörperarten IgM und IgG) nachweisen. Nach gleichem Prinzip funktionieren auch die Antikörper-Schnelltests (POC).

Wie wird die Probe entnommen?

Mittlerweile ist ein Schnelltest fast überall verfügbar. Teststellen und Apotheken bieten beispielsweise Antigen-Schnelltests, die sogenannten Bürgertests, an. Wer möchte, kann und sollte sich in Eigenregie zur Sicherheit auch zu Hause testen. Corona-Schnelltests für den Heimgebrauch gibt es vor allem in der Apotheke. Unabhängig von Wohnort und Öffnungszeiten auch bequem mit wenigen Klicks in der Online-Apotheke.

Die Probe beim Schnelltest in Eigenregie oder durch Labor-Profis wird abhängig vom Test in der Nase oder im Rachenraum entnommen. Wer einen Antikörper-Labortest macht, muss zur Blutentnahme. Hierbei genügt meist schon ein Piks in den Finger.

Wie wird getestet?

Die Testverfahren sehen ganz unterschiedlich aus. Beim PCR-Labortest wird die Probe durch Teststellen entnommen und ins Labor zur Auswertung geschickt. Zahlreiche Labore bieten die Testentnahme sogar direkt vor Ort an.

Die Entnahme der Probe und deren Auswertung erfolgen bei den Schnelltests unmittelbar vor Ort. Apotheken oder Testzentren haben dafür eigene Testkassetten.

Wie lange dauert die Ergebnisermittlung?

Wer beispielsweise bei der Frage ob es sich um Erkältung, Grippe oder Corona handelt rasche Sicherheit haben möchte, kann einen Schnelltest machen. Dessen Auswertung dauert häufig nur 15 bis 30 Minuten. Die Gewissheit, ob das Ergebnis positiv für Corona ausfällt oder nicht, gibt es auf Wunsch per Mail, SMS oder auf persönliche Nachfrage bei der Testentnahmestelle.

Deutlich zeitaufwendiger sind die Tests, welche in den Laboren stattfinden. Das Ergebnis von einem PCR-Labortest gibt es beispielsweise nach ca. 24 Stunden (abhängig vom Probeeingang im zuständigen Labor und der Bearbeitungskapazität). Den Befund erhalten Getestete per E-Mail.

Wie hoch ist die Zuverlässigkeit der Testverfahren?

Nicht jeder vermeintliche Schnelltest, der auf dem Markt ist, darf zur offiziellen Ergebnisermittlung genutzt werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat eine Liste veröffentlicht, welche Tests die Vorgaben nach §1 Satz 1 Coronavirus-Testverordnung erfüllen. Diese Tests haben sich in der Praxis mit zuverlässigen Befunden bewährt.

Die zugelassenen Schnelltests durch das Bundesinstitut basieren auch auf Studien der WHO. Daraus geht hervor, dass die Schnelltestverfahren eine Treffsicherheit von mehr als 80% aufweisen. Bei den verschiedenen Testherstellern werden immer zwei Werte angegeben: Sensitivität und Spezifität. Was bedeutet das in der Praxis? Beide Zahlen lassen Rückschlüsse auf die Genauigkeit des Tests zu. Die Sensitivität drückt den Anteil der korrekt positiven Testresultate aus. Die Spezifität den Anteil der korrekt falschen Resultate. Bei der Testgenauigkeit spielen vor allem die Qualität des Tests und der Probeentnahme eine wesentliche Rolle. Wird die Probe beispielsweise nicht korrekt entnommen bzw. verarbeitet, kann das Ergebnis trotz hochqualitativen Testherstellermaterial fehlerhaft sein.

Spezielle Corona-Tests für Kinder

Für Kinder ist die Einführung des Teststäbchens in den Rachenraum oder die Nase häufig äußerst unangenehm. Deshalb gibt es für sie spezielle Testverfahren. Hierzu gehören die sogenannten Lolli-, Gurgel- oder Spucktests. Fast alle Testverfahren werden im Labor ausgewertet, bis auf den Spucktest.

So wird der Lolli-Test durchgeführt

Der Lolli-Test hat seinen Namen von der Art seiner Anwendung. Ein Wattestäbchen wird in den Mund eingeführt und Kinder lutschen daran zwischen 30 Sekunden und 90 Sekunden, ähnlich wie an einem Lolli. Die entnommene Speichelprobe wird gut verpackt und in das Labor zur Auswertung geschickt.

Mittlerweile setzen viele Schulen und Kindergärten auf dieses Testverfahren, denn es ist für den Nachwuchs deutlich leichter anzuwenden. Die Auswertung gibt es erfahrungsgemäß innerhalb von 24 Stunden; meist sogar vor Schulbeginn am nächsten Tag.

Corona-Labortest mit positivem Testergebnis.
Labortests liefern eine höhere Treffsicherheit bei COVID-Befunden, dauern aber auch länger.

Das macht den Gurgeltest aus

Vor allem in Bayern wurde der Gurgeltest vermehrt in Schulen angewendet. Hierbei dürfen Kinder etwa ein bis zwei Stunden vor dem eigentlichen Test nichts essen. Auch Zähneputzen oder Kaugummikauen sind in dieser Zeit tabu. Durchgeführt wird der Test meist morgens zu Hause. Dabei spucken Kinder in jeweils zwei Röhrchen. Ein Röhrchen bleibt zu Hause, eines wird mit in die Schule genommen und dort zur Auswertung in das Labor weitergeleitet. Jedoch werden alle Proben einer Gruppe (beispielsweise einer Klasse) miteinander vermischt und ins Labor zum Test gegeben. Dieses Testverfahren ist, wie der Lolli-Test, eine sogenannte Pooltestung. Damit sollen positive Befunde möglichst effizient und laborentlastend ausgewertet werden. Sobald ein Pooltest positiv ist, werden die einzelnen Kinder noch einmal getestet. 

Der Spucktest und seine Unterschiede

Eine besonders einfache Handhabung hat der Spucktest. Kinder sammeln Sekret im Mundraum und spucken es in eine Tüte. Dort wird es mit einer Pipette entnommen und in ein Röhrchen gegeben. Darin enthalten ist zusätzlich eine Pufferlösung, die das Testergebnis innerhalb von ca. 15 Minuten preisgibt.

Nachdem die Spucke zur Pufferlösung in das Röhrchen gegeben wurde, heißt es kräftig schütteln. Einige Tropfen Flüssigkeit kommen nun auf den Teststreifen und die Wartezeit beginnt. Das Ergebnis zeigt sich meist nach wenigen Minuten auf dem Teststreifen, ähnlich einem klassischen Schnelltest für Erwachsene.

Wird beim Spucktest ein positives Testergebnis angezeigt, erfolgt ein PCR-Labortest. Damit soll das Ergebnis verifiziert werden.

Warum ist die Eigentestung zu Hause sinnvoll?

Schnelltests gibt es vor allem online in Apotheken in großer Auswahl. Doch lohnt sich der Kauf eines Corona-Tests, wenn es doch kostenfreie Bürgertests gibt? Ja, denn viele Testzentren sind überlastet und vergeben häufig kaum spontan Termine. Wer einen Schnelltest benötigt, muss oft lange warten.

Um Sicherheit über den eigenen Gesundheitszustand zu erlangen, ist ein Schnelltest zu Hause durchaus sinnvoll. Wer sich beispielsweise unwohl fühlt und den Verdacht auf COVID hat, sollte sich und vor allem andere nicht unnötig in Gefahr bringen. Ein Schnelltest gibt erste Auskunft darüber, ob tatsächlich ein COVID-Verdacht vorliegt. Fällt der Schnelltest zu Hause positiv aus, sollte ein Termin bei der Teststelle für die Verifizierung ausgemacht werden.

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Untersuchungen

Blutbild

3-D-Illustration von Blutzellen, also rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) als Teil eines Blutbildes
Die Zusammensetzung deines Blutes gibt Hinweise auf deinen Gesundheitszustand. Das im Blutbild untersuchte Blut enthält Blutzellen. Das sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten).

Was ist ein Blutbild?

Dein Blut enthält viele spezielle Zellen und Bestandteile, die deinen gesamten Körper versorgen. Sie schützen ihn vor Eindringlingen und helfen dabei, Wunden zu verschließen. Durch die Untersuchung deiner Blutbestandteile im Rahmen eines Blutbildes erhält dein Arzt wertvolle Hinweise auf Störungen in deinem Körper. Weil sich bei nahezu jeder Erkrankung dein Blut in der Zusammensetzung verändert, entscheidet dein Arzt je nach Situation, ob ein großes oder ein kleines Blutbild gemacht wird.

Um ein Blutbild zu erstellen, wird dir Blut abgenommen. Das geschieht mithilfe einer sterilen Kanüle aus deiner Armvene. Das entnommene Blut landet in speziellen Blutabnahmeröhrchen. Zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation) wird die Blutprobe im Normalfall mit EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) versetzt und umgehend in ein Speziallabor zur Auswertung gebracht. Die Blutuntersuchung erfolgt in der Regel vollautomatisch. Anhand des Laborberichts sieht dein Arzt, welche deiner Blutwerte von den Normalwerten abweichen. Mach dir keine Sorgen, wenn deine Blutwerte nicht so aussehen wie sie laut Bericht sein sollten. Oft handelt es sich bei den Abweichungen vom Normalwert nur um einen vorübergehenden Zustand. Auffällige Blutwerte sollten aber einige Zeit später nachkontrolliert werden. Dein Arzt wird alles Notwendige mit dir besprechen.

Kleines Blutbild

Das kleine Blutbild ist eine Routineuntersuchung und gibt deinem Arzt erste Hinweise auf eine Erkrankung. Darüber hinaus zeigen ihm die Werte, ob sich eine vorliegende Erkrankung verbessert oder verschlechtert. Bei einem kleinen Blutbild wird die Konzentration deiner Blutzellen und des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) gemessen. Außerdem wird der Hämatokritwert bestimmt. Er ist das Maß für das Verhältnis von Flüssigkeit und Zellen im Blut. Blutzellen sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten).

Rote Blutkörperchen für den Sauerstofftransport

Rote Blutkörperchen oder Erythrozyten (Kurzform: Erys) enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, der Sauerstoff und Kohlendioxid an sich binden und transportieren kann. Die Erythrozyten sorgen also für den Transport von Sauerstoff von deiner Lunge in deinen Körper. Außerdem für den Abtransport von Kohlendioxid aus deinem Körper zur Lunge, die es dann ausatmet. Rote Blutkörperchen sind scheibenförmig. Sie werden im Knochenmark aus sogenannten Stammzellen gebildet und durchlaufen verschiedene Entwicklungsstufen, bis sie zu einem Erythrozyten reifen. Zur letzten Vorstufe bis zum fertigen Erythrozyten gehören die Retikulozyten, kurz Retis. Diese „jugendlichen und noch unreifen Erythrozyten“ sind bei der Suche nach der Ursache für eine Blutarmut (Anämie) wichtig. Ist der Retikulozyten-Wert zu hoch, kann das ein Hinweis auf einen Erythrozytenmangel sein. Dein Körper versucht, den Erythrozytenmangel zu beheben, indem er vermehrt unreife Zellen aus dem Rückenmark ins Blut abgibt. Ist dein Retikulozyten-Wert hingegen niedrig, dann könnte eine Blutbildungsstörung vorliegen, die zur Anämie (Blutarmut) führen kann.

Wichtige Bausteine bei der Erythrozytenbildung sind Eisen, Vitamin B12 und Folsäure. Normalwerte für Eisen. Ist einer dieser Stoffe in deinem Körper nicht ausreichend vorhanden, werden häufig nicht voll funktionsfähige Zellen gebildet.

Sind zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden, liegt eine Blutarmut (Anämie) vor. Die Folge: dein Körper kann Sauerstoff nicht optimal verarbeiten. Die Ursache für einen niedrigen Erythrozyten-Wert können Eisenmangel, Vitamin B12-Mangel, Folsäure-Mangel oder hoher Blutverlust sein.

Der medizinische Fachausdruck für eine erhöhte Zahl an roten Blutkörperchen lautet Polyglobulie. Gelangt beispielsweise nicht genug Sauerstoff in deinen Körper, versucht er das mit einer erhöhten Produktion von Erythrozyten auszugleichen. Ursachen für eine verringerte Sauerstoffaufnahme können Aufenthalte in großen Höhen sein, aber auch Lungenerkrankungen, Knochenerkrankungen und Herzerkrankungen.

Leukozyten für die Immunabwehr

Weiße Blutkörperchen oder Leukozyten (Kurzform: Leukos) sind für die Abwehr von Krankheitserregern wichtig. Leukos sind nicht nur im Blut, sondern auch im Gewebe zahlreicher Organe anzutreffen. Leukozyten werden in deinem Knochenmark und in deinen Lymphknoten gebildet und in der Milz und im Thymus auf ihre Aufgabe vorbereitet. Es gibt verschiedene Arten von Leukozyten mit unterschiedlichen Funktionen. Lies mehr zum Leukozyten-Normalwert. Abweichungen der Leukozytenzahlen hängen oft mit Entzündungen im Körper zusammen. Zur weiteren Abklärung dient dann vor allem eine Bestimmung der Leukozyten-Unterarten im sogenannten Differentialblutbild. Was ist ein Differentialblutbild?

Ein zu hoher Wert für die Leukozytenanzahl im Blut kann auf bakterielle Infektionen, Vergiftungen, Leukämie oder chronisch-entzündliche Erkrankungen hindeuten.

Niedrige Leukozyten-Werte können durch Virusinfektionen, Knochenmarksschädigungen, Bestrahlung bei Krebs, Autoimmunerkrankungen oder Antibiotika verursacht werden.

Thrombozyten für die Blutgerinnung

Blutplättchen oder Thrombozyten (Kurzform: Thrombos) spielen eine Rolle bei der Blutgerinnung nach Verletzungen. Thrombozyten sind wesentlich kleiner als die übrigen Blutzellen und werden im Knochenmark gebildet. Sind sie fehlerhaft ausgebildet und weichen sie von der Norm ab, kommt es oft zu Störungen bei der Blutgerinnung.

Ein erhöhter Thrombozyten-Wert kann bei Erkrankungen des Knochenmarks auftreten, bei Entfernung der Milz, bei Blutverlust und Reaktionen deines Körpers auf Entzündungen.

Ein zu niedriger Wert für die Thrombozyten in deinem Blut können Bluterkrankungen, Autoimmunerkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Infektionen, blutverdünnende Medikamente, Allergien oder Leberzirrhose verursachen.

Hämoglobin sorgt für den Gasaustausch

Der Eiweißstoff Hämoglobin, abgekürzt Hb, ist ein Hauptbestandteil der Erythrozyten und enthält den größten Teil des Eisens im Körper. Hämoglobin bindet Sauerstoff und Kohlendioxid und sorgt damit für den Transport und Austausch dieser Gase zwischen Lunge und Gewebe. Bei der Bestimmung des Hämoglobins kann weiter zwischen dem gesamten und dem an Erythrozyten gebundenen Hb (MCH) unterschieden werden. Lies mehr über den Normalwert für MCH sowie zu hohe und zu niedrige MCH-Werte.

Ein Blick auf die Hämoglobin-Werte ist vor allem wichtig, um die Ursache für eine Anämie (Blutarmut) abzuklären. Lies mehr zum Hämoglobin-Normalwert.

Ein erniedrigter Hämoglobin-Wert spricht für eine Anämie. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Häufig besteht ein Eisenmangel, aber auch Folsäure-Mangel, Vitamin-B-12-Mangel. Auch Nierenerkrankungen und Bluterkrankungen können die Ursache für niedrige Hämoglobin-Werte sein.

Erhöhte Hämoglobin-Werte deuten auf eine gesteigerte Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark hin. Auch chronische Herz- und Lungenerkrankungen sowie eine Bluteindickung bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme oder vermehrter Flüssigkeitsausscheidung können den Hämoglobin-Wert erhöhen.

Hämatokrit bestimmt, wie zähflüssig das Blut ist

Der Hämatokritwert, abgekürzt HCT, HKT oder HK, sagt etwas darüber aus, wie dickflüssig dein Blut ist. Der Hämatokrit ist definiert als der prozentuale Anteil der zellulären Blutbestandteile am Gesamtvolumen deines Blutes. Die Normalwerte für Hämatokrit sind alters- und geschlechtsabhängig und werden überwiegend von der Anzahl der roten Blutkörperchen bestimmt.

Je höher der Hämatokritwert, umso schlechter sind die Fließeigenschaften deines Blutes. Dickes Blut fließt langsamer, das Risiko für Thrombosen (Gefäßverschlüsse) und Schlaganfälle steigt. Außerdem muss dein Herz bei zähflüssigem Blut viel stärker arbeiten, um die Organe versorgen zu können.

Bei einem niedrigen Hämatokritwert sind im Verhältnis zum Gesamtblut zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden. Folge: die Sauerstoffversorgung deines Körpers läuft nicht optimal. Ein zu niedriger Hämatokrit-Wert kann auch aufgrund eines hohen Blutverlustes auftreten.

Erythrozytenindizes

Die Erythrozytenindizes, auch Erythrozytenindices geschrieben oder als Erythrozytenindex bezeichnet, sind ein Maß für die Funktionsfähigkeit deiner roten Blutkörperchen. Sie geben deinem Arzt Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt deiner Erythrozyten, indem sie die durchschnittliche Größe eines roten Blutkörperchens (MCV), den durchschnittlichen Hämoglobingehalt (MCH), die Hämoglobinkonzentration (MCHC) und die Abweichung von der mittleren Erythrozytengröße (RDW) beschreiben.

MCV bedeutet mittleres Volumen der roten Blutkörperchen

MCV ist die Abkürzung für mean corpuscular volume, also das mittlere zelluläre Volumen. Der MCV-Wert gibt die durchschnittliche Größe eines einzelnen roten Blutkörperchens an. Der MCV-Wert allein gibt allerdings keinen Hinweis auf eine eventuelle Erkrankung und ist nur in Verbindung mit anderen Blutwerten aussagekräftig. Lies mehr zu Normalwerten für MCV und erfahre, wann der MCV-Wert bestimmt wird.

Ist der MCV-Wert zu niedrig kann das auf Eisenmangel, einen Mangel an Vitamin B6, auf einen Tumor, eine Infektion oder eine Blutung hindeuten. Ist der MCV-Wert zu hoch, kann ein Folsäure-Mangel, Alkoholmissbrauch oder die Einnahme bestimmter Medikamente dahinter stecken.

MCH steht für Hämoglobingehalt eines einzelnen Erythrozyten

Die durchschnittliche Menge von rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin), die in einem einzelnen roten Blutkörperchen enthalten ist, trägt die Bezeichnung MCH. Das steht für die englische Bezeichnung mean corpuscular hemoglobin.

Lies mehr zum Normalwert von MCH und erfahre, was zu hohe und zu niedrige Werte bedeuten können.

MCHC bezeichnet den Anteil des Hämoglobins an der gesamten Masse der roten Blutkörperchen

MCHC ist die Abkürzung für mean corpuscular hemoglobin concentration. Also die durchschnittliche Konzentration von rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in allen roten Blutkörperchen.

Erhalte weitere Infos zum Normalwert von MCHC und erfahre, was zu hohe und zu niedrige MCHC-Werte bedeuten können.

RDW gibt die Größenverteilung der roten Blutkörperchen an

RDW steht für red cell distribution width. Das bedeutet Größenverteilung bzw. Größenstreuung der Erythrozyten in deinem Blut. Eine hohe RDW zeigt hohe Abweichungen der Zellgrößen der einzelnen roten Blutkörperchen an. Besonders bei einer Eisenmangelanämie kommen sehr hohe RDW-Werte vor. Lies mehr zum Normalwert von RDW und erfahre, was zu hohe RDW-Werte bedeuten können.

Großes Blutbild

Das große Blutbild besteht aus dem kleinen Blutbild und dem Differentialblutbild. Was wird im Differentialblutbild gemessen?

Dein Arzt ordnet in der Regel das umfangreiche große Blutbild an, wenn er im kleinen Blutbild Auffälligkeiten sieht, die einer weiteren Abklärung bedürfen. Anhand des großen Blutbildes erhält dein Arzt also weitere Hinweise auf die zugrundeliegende Erkrankung.

Wann wird ein Blutbild gemacht?

Das kleine Blutbild ist Bestandteil vieler Vorsorgeuntersuchungen, wird vor Operationen angeordnet oder wenn dein Arzt eine gestörte Blutbildung, Anämie (Blutarmut) oder Gerinnungsstörungen vermutet.

Ein großes Blutbild wird gemacht, wenn eine zusätzliche Bestimmung der einzelnen Leukozyten-Untergruppen notwendig ist. Zum Beispiel bei Verdacht auf Infektionen.

Weitere Blutwerte können je nach medizinischer Notwendigkeit und individueller Krankengeschichte bestimmt werden. Diese Werte gehören aber dann nicht zum großen oder kleinen Blutbild.

Zur Vorsorge von Herzinfarkten, Bluthochdruck und Diabetes können beispielsweise regelmäßig die Cholesterinwerte wie LDL und HDL untersucht werden. Normalwerte von HDL und Normalwerte von LDL. Bei Verdacht auf eine Anämie (Blutarmut) kann die Bestimmung des Ferritin-Wertes hilfreich sein. Normalwerte für Ferritin. Und wenn die Fragestellung einer rheumatischen Erkrankungen im Raum steht, kann der Wert des Rheumafaktors bestimmt werden. Rheumafaktor zu hoch?

Welche Ärzte nehmen ein Blutbild ab?

Deine beim Hausarzt, Facharzt oder in der Klinik abgegebene Blutprobe wird im Labor untersucht. Aus den Analyseergebnissen erstellen Laborärzte die Laborberichte, die deinen Arzt bei Diagnose, Therapie und Vorsorge von Erkrankungen unterstützen. Was macht ein Facharzt für Laboratoriumsmedizin?

Wie kannst du dich auf das Blutbild vorbereiten?

Meist werden dir bei der Blutabnahme zwei Blutproben entnommen. Mit der einen wird das Blutbild bestimmt, mit der anderen das Blutserum. 

Wenn bei dir eine Blutabnahme ansteht wirst du in der Regel von deinem Arzt gebeten, nüchtern in die Praxis zu kommen. Nüchtern heißt, du darfst acht bis zwölf Stunden vor der Blutabnahme nichts essen und lediglich Wasser oder zuckerlosen Tee ohne Milch trinken. Andernfalls könnten die Messwerte des Blutserums wie beispielsweise Cholesterin oder Blutzucker verfälscht werden. Auf Nikotin solltest du vor einer Blutabnahme ebenfalls verzichten. Falls du Medikamente einnimmst solltest du mit deinem Arzt abklären, ob du diese am Tag der Blutabnahme weiter einnehmen kannst.

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Untersuchungen

Differentialblutbild

3-D-Illustration eines Monozyten, rechts und eines neutrophilen Granulozyten, umgeben von roten Blutkörperchen
Im Differentialblutbild werden die Unterarten der weißen Blutkörperchen bestimmt. Auf dem Foto siehst du rechts einen Monozyten (wandelt sich im Gewebe in eine Fresszelle um) und links einen neutrophilen Granulozyten. Im Hintergrund befinden sich rote Blutkörperchen.

Was ist ein Differentialblutbild?

Liegt die Anzahl deiner weißen Blutkörperchen (Leukozyten, Leukos) außerhalb der Normalwerte, kann dein Arzt mit dem Differentialblutbild genauer nachschauen, welche Unterarten der Leukozyten höhere oder niedrigere Werte aufweisen. Leukozyten-Normalwert. Beim Differentialblutbild wird also der prozentuale Anteil der Leukozyten-Unterarten gezählt. Leukozyten-Unterarten sind: Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten. Die Werte dieser auch als weißes Blutbild bezeichneten Blutuntersuchung geben deinem Arzt Hinweise auf eine Infektion, Vergiftung, Parasitenbefall, Leukämie, eine Entzündung und damit auch auf die Aktivität und den Zustand deines Immunsystems. Um die einzelnen Zelltypen erkennen und unterscheiden zu können, müssen die Leukos im Rahmen eines Blutausstrichpräparates mit einem Farbstoff angefärbt werden.

Granulozyten zeigen akute Infektionen an

Granulozyten bilden zahlenmäßig die größte Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Zu den Hauptaufgaben der Granulozyten gehört die Abwehr von Bakterien, Viren und Pilzen. Auch an allergischen Reaktionen sind Granulozyten beteiligt.

Je nach ihrer Anfärbbarkeit mit chemischen Substanzen unterscheidet das Labor neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten. Die neutrophilen Granulozyten werden noch einmal in stabkernige und segmentkernige unterteilt.

Neutrophile Granulozyten und eosinophile Granulozyten (EOS) sind Fresszellen. Sie können fremde Eindringlinge wie Bakterien oder körpereigene Abfallprodukte in sich aufnehmen und auflösen.

  • Stabkernige neutrophile Granulozyten, kurz STAB, haben einen stabförmigen Kern und sind eine nicht voll ausgebildete, junge Entwicklungsstufe der Granulozyten. Ist ihre Zahl erhöht, könnten akute Infektionen und Entzündungsprozesse dahinter stecken.
  • Segmentkernige neutrophile Granulozyten, kurz SEG, sind reife und voll ausgebildete Granulozyten. Erhöhte Zahlen können auf eine akute bakterielle Infektion, chronische Entzündungen oder Stress hindeuten. Zu wenig segmentkernige neutrophile Granulozyten könnten für eine Virusinfektion oder eine Blutvergiftung (Sepsis) sprechen.
  • Eosinophile Granulozyten bekämpfen vor allem Parasiten und Würmer. Sind ihre Werte zu hoch, könntest du an einer Allergie oder einem Parasitenbefall leiden. Bei zu niedrigen Werten könnten Infekte oder Stress die Ursache sein.
  • Basophile Granulozyten, kurz BASO, können Histamin und andere Entzündungsparameter (Entzündungsanzeiger) freisetzen. Basophile Granulozyten sind an allergischen Reaktionen beteiligt. Ebenso an der Abwehr von Parasiten. Sind die Werte für BASO erhöht, könnten beispielsweise allergische Reaktionen, Leukämien oder eine gesteigerte Blutneubildung (Polyzythämie) dahinter stecken. Zu niedrige BASO-Werte können bei einer Überfunktion der Schilddrüse, einer Strahlentherapie oder bei Stress vorkommen.

Granulozyten erhöht?

Sind deine Granulozyten-Werte zu hoch können akute Infektionskrankheiten dahinter stecken. Denn beginnende Infektionskrankheiten lassen deinen körpereigenen Granulozytenbedarf vorübergehend ansteigen.

Bei schweren Infektionen können die Werte für deine Granulozyten im späteren Verlauf der Erkrankung unter den Normalwert absinken. Zu niedrige Granulozyten-Werte können auch bei Folsäure-Mangel oder einer Schädigung des Knochenmarks auftreten.

Monozyten sind Fresszellen

Monozyten können aus dem Blut in dein Gewebe wandern und sich dort in Fesszellen (Makrophagen) umwandeln. Makrophagen können Bakterien und andere Erreger, Zelltrümmer und veränderte Eiweiße verdauen sowie Botenstoffe aussenden, die weitere Aktivitäten in deinem Immunsystem auslösen.

Ein erhöhter Monozyten-Wert in deinem Blut wird als Monozytose bezeichnet. Erhöhte Monozytenzahlen können ein Anzeichen für eine bakterielle oder virale Infektion sein. Aber auch für bestimmte Krebsarten, eine Herzinnenhautentzündung oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung.

Erniedrigte Monozyten-Werte kommen praktisch nur bei einer Verminderung des gesamten Leukozyten-Wertes vor.

Lymphozyten organisieren deine Abwehr

Lymphozyten werden in den Organen deines lymphatischen Systems gebildet, vor allem in der Milz und in den Lymphknoten. Je nach ihrer Abstammung und ihrem Aufenthaltsort werden sie in zwei Hauptgruppen unterteilt: die T-Lymphozyten und die B-Lymphozyten. Beide erfüllen wichtige Aufgaben bei der Abwehr, vor allem von Virusinfektionen.

B-Lymphozyten (B-Zellen), die sich überwiegend in deiner Milz und in deinen Lymphknoten befinden, sind für die Bildung von Antikörpern (Immunglobulinen) verantwortlich.

T-Lymphozyten (T-Zellen) organisieren deine Abwehr. Über Botenstoffe, die sogenannten Zytokine, übermitteln sie Nachrichten an Fresszellen, B-Lymphozyten und weitere an deiner Immunabwehr beteiligte Zellen und regen diese zu ihrer Tätigkeit an.

Lymphozyten erhöht oder erniedrigt?

Erhöhte Lymphozyten-Werte können auf bakterielle oder virale Infektionen hinweisen, aber auch auf Krebsarten wie Leukämie. Ein Anstieg der Lymphozyten findet sich beispielsweise bei Herpesinfektionen, Keuchhusteninfektionen und Röteln. Mehr zu Keuchhusten (Pertussis) liest du in unserem Artikel zur Keuchhusten-Impfung. Infos zu Röteln erhältst du im Artikel zur Röteln-Impfung.

Bitte beachte: Einzelne Werte sind häufig nicht aussagekräftig, sondern müssen immer in Zusammenhang mit anderen Laborwerten, deinen Symptomen und der Verdachtsdiagnose deines Arztes gesehen werden. Sprich mit deinem Arzt über deinen Laborbefund.

Erniedrigte Lymphozyten-Werte (Lymphopenie) können hervorgerufen werden durch Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Ebenso kann die Lymphopenie vorkommen bei einer HIV-Infektion und Krebsarten wie Morbus Hodkin, Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte), bei einer Strahlentherapie und bei Mangelernährung.

Wie kannst du dich auf das Differentialblutbild vorbereiten?

Da beim reinen Differentialblutbild nur die Untergruppen der weißen Blutkörperchen, also Blutzellen, untersucht werden, ist es in der Regel nicht nötig, nüchtern zur Blutabnahme zu erscheinen. Sollen hingegen noch zusätzliche Blutwerte im Blutserum bestimmt werden, ist es wichtig, nüchtern zu erscheinen. Nüchtern heißt, dass du acht bis zwölf Stunden vor der Blutabnahme nichts mehr essen solltest sowie auf Milch, Kaffee, schwarzen Tee, gesüßte Getränke, Alkohol und Nikotin verzichten solltest. Sprich mit deinem Arzt darüber, auf was du achten solltest. Vor allem dann, wenn du täglich Medikamente einnimmst und abgeklärt werden muss, ob du diese am Tag der Blutabnahme weglassen musst und darfst.

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EEG

Auf DocInsider registrierte Ärztin legt Mann die Elektroden für das EEG an
Mithilfe des EEG lassen sich Gehirnaktivitäten messen. Dazu wird der Kopf mit Elektroden verkabelt. Das EEG wird bei Epilepsie, zur Narkoseüberwachung und im Schlaflabor eingesetzt.

Was ist ein EEG?

EEG ist die Abkürzung für Elektroenzephalografie oder Elektroenzephalogramm. Bei dieser Untersuchungstechnik werden deine Hirnströme gemessen, also die elektrische Aktivität der Nervenzellen deines Gehirns. Die elektrische Aktivität im Gehirn entsteht durch Reiz- und Informationsübertragung von Nervenzellen deiner Hirnrinde. Die Hirnrinde selbst ist eine Ansammlung von Nervenzellen, die sich als dünne Schicht am äußeren Rand deines Groß- und Kleinhirns befinden.

Beim EEG bekommst du Elektroden an bestimmten Stellen deines Kopfes angebracht. Diese sind über Kabel mit einem EEG-Gerät verbunden. Die Elektroden messen die elektrische Aktivität vieler Nervenzellen einer bestimmten Gehirnregion. Die aufgezeichneten Impulse werden als Kurve auf einem Monitor dargestellt.

Welche Arten des EEG gibt es?

Neben dem Routine-EEG (siehe Ablauf des EEG) gibt es noch weitere Untersuchungsvarianten zur Messung der Hirnströme:

  • Schlaf-EEG: In einem Schlaflabor erfolgt die Hirnstrommessung über deine gesamte Schlafphase.
  • Langzeit-EEG: Hierbei wird deine Hirnaktivität über 24 oder 48 Stunden gemessen. Dazu trägst du einen mobilen Rekorder am Körper und protokollierst zusätzlich alle Vorkommnisse.
  • Provokations-EEG: Das Provokations-EEG dient dazu, einen epileptischen Anfall zu simulieren. Dazu lässt dich der untersuchende Arzt zum Beispiel schneller atmen, setzt dich speziellen Lichtreizen oder auch Schlafentzug aus.

Wann zum EEG?

Ein EEG wird bei Verdacht auf lokal begrenzte Hirnschädigungen wie einen Tumor oder nach einer Verletzung, bei einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) sowie Nervenerkrankungen wie Epilepsie aufgezeichnet. Auch die Narkose während einer Operation kann mithilfe des EEGs überwacht werden. Im Schlaflabor wird das EEG zur Identifizierung verschiedener Schlafstadien bei der Diagnostik von Schlafstörungen und der Schlafkrankheit (Narkolepsie) eingesetzt. Lies mehr über Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen.

Auf der Intensivstation kann das EEG Auskunft über die Gehirnaktivität und damit die Hirnfunktion geben. Auch wenn der Hirntod eines Menschen festgestellt werden soll, kommt das EEG zum Einsatz.

Welche Ärzte führen ein EEG durch?

Eine EEG kann bei niedergelassenen Fachärzten für Neurologie oder in Krankenhäusern mit neurologischer Abteilung durchgeführt werden. Bei Verdacht auf eine Erkrankung des Nervensystems wie beispielsweise Epilepsie setzt der Facharzt für Neurologie das EEG zur Diagnosefindung und für weitere Untersuchungen sowie zur Überwachung der Therapie ein. Wann zum Neurologen?

Wenn du an Schlafstörungen leidest, der Verdacht besteht, dass dafür organische Ursachen verantwortlich sind und wenn keine anderen Therapien geholfen haben, kann dich dein Arzt ins Schlaflabor schicken. Im Schlaflabor gibt das EEG dem behandelnden Schlafmediziner Aufschluss über deine Hirnaktivitäten während der verschiedenen Schlafphasen. Lies mehr zur Diagnose und Therapie von Schlafstörungen.

Wie kannst du dich auf das EEG vorbereiten?

Die EEG-Untersuchung dauert etwa 20-30 Minuten und ist völlig schmerzfrei. Vorbereiten kannst du dich selbst nicht, du solltest allerdings versuchen, während des EEGs möglichst ruhig und entspannt zu sitzen oder zu liegen. Da die Mess-Elektroden auf deinem Kopf befestigt werden oder mittels einer Haube auf deinen Kopf aufgesetzt werden, sollten deine Haare gewaschen, aber nicht gestylt sein. Das heißt deine Haare sollten keine Rückstände von Produkten wie Gel, Festiger oder Haarspray aufweisen.

Ablauf des EEG

Normalerweise werden für ein EEG 21 Elektroden verwendet. Um das Anbringen zu erleichtern, sind diese meist mit allen notwendigen Kabeln in einer Haube zum Aufsetzen auf deinen Kopf befestigt. Vor dem EEG werden die Elektroden mit Kontaktgel bestrichen, um sicheren Halt auf der Kopfhaut zu gewährleisten.

Die Messung deiner Hirnströme erfolgt in entspannter, möglichst ruhiger Haltung im Liegen oder im Sitzen. Während des Aufzeichnungsvorgangs solltest du nicht sprechen und dich möglichst wenig bewegen.

Weil die Elektroden sich durch starkes Schwitzen von deiner Kopfhaut lösen können und ebenso Muskelzuckungen deiner Augen das EEG verfälschen können, solltest du während der Untersuchung die Anweisungen deines Arztes oder der medizinischen Fachkraft genau befolgen.

Für bestimmte Fragestellungen, beispielsweise zur Epilepsie-Diagnostik, erfolgen während der Untersuchung sogenannte Provokationstests, um bestimmte Hirnrindenregionen anzuregen. Die medizinische Fachkraft gibt dir dann Anweisungen, was du tun musst. Zum Beispiel deine Augen öffnen, wieder schließen und bewegen. Oder auch einfache Rechenaufgaben lösen. Bei der Photostimulation werden Reize wie kurze, helle Lichtblitze in wechselnder Frequenz auf deine geschlossenen Augen gelenkt.  Bei der Hyperventilation musst du einige Minuten heftig ein- und ausatmen.

Nach Ende eines Routine-EEGs kannst du in der Regel direkt wieder nach Hause gehen. Beim Provokations-EEG im Rahmen der Epilepsie-Diagnostik soll hingegen ein epileptischer Anfall ausgelöst werden. Die Untersuchung findet daher streng medizinisch überwacht in einem stationären Umfeld statt.

Was zeigt das EEG-Bild?

Anders als beim EKG, das elektrische Ströme deines Herzens in Form von Zackenmustern sichtbar macht, zeigt das EEG bestimmte Wellen (Waves). Der Verlauf der Wellen hängt davon ab, wie aktiv dein Gehirn zum Zeitpunkt der Messung ist. Der behandelnde Arzt kann sehen, ob du wach bist oder schläfst, ob du konzentriert bist oder müde. Jede Welle gibt dabei Auskunft über die Aktivität der Nervenzellen in einer bestimmten Region deines Gehirns. Bei jedem Menschen zeigt sich ein für ihn typisches EEG-Bild. „Normale“ EEGs können daher ganz unterschiedlich aussehen. Bei Kindern verläuft das Wellenmuster zudem viel langsamer und unregelmäßiger als bei Erwachsenen.

Je nach Frequenz zeigen sich  folgende Wellen:

Alpha-Wellen: Sie haben eine Frequenz von 8-13 Hz (Hertz, d.h. 8-13 Wellen pro Sekunde). Alpha-Wellen beschreiben deine Hirnaktivität in Ruhe mit geschlossenen Augen, aber in wachem Zustand.

Beta-Wellen: Sie decken die Frequenz von 14-30 Hz ab. Beta-Wellen zeigen sich bei geöffneten Augen, Sinnesreizen und geistiger Aktivität.

Gamma-Wellen: Sie haben eine Frequenz von über 30 Hz und können bei erhöhter Aufmerksamkeit und Lernprozessen auftreten.

Theta-Wellen: Sie haben eine niedrige Frequenz von 4-7 Hz. Solche herabgesetzten Frequenzen treten beim Einschlafen oder bei sehr starker Müdigkeit auf.

Delta-Wellen: Mit einer Frequenz von 0,5-3,5 Hz signalisieren diese Wellen den Tiefschlaf.

Wird ein EEG zur Diagnose, beispielsweise einer Schlafstörung eingesetzt, achten Schlafmediziner darauf, wie häufig die verschiedenen Wellen auftreten (Frequenz) und wie hoch sie im Bild sind (Amplitude). Abweichungen von typischen Wellenmustern können auf eine Erkrankung oder Störung hinweisen. Während eines epileptischen Krampfanfalls zeigen sich zum Beispiel besonders hohe und steile Wellen. Diese werden als Spikewellen bezeichnet. Außerhalb von Krampfanfällen ist das EEG jedoch normal. Zur Epilepsie-Diagnose verwenden Ärzte daher das Provokations-EEG.

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Gravimetrie

Frau mit Hyperhidrose zeigt ihren Achselschweiß auf pinkem Pulli. Die Stärke des Schwitzens lässt sich mit der Gravimetrie bestimmen.
Die Gravimetrie bestimmt bei Hyperhidrose (übermäßigem Schwitzen) die Stärke des Schwitzens. Gemessen wird die abgegebene Schweißmenge pro Zeit.

Gravimetrie: Was ist das?

Die Gravimetrie wird bei Hyperhidrose oder krankhaftem Schwitzen eingesetzt, um die abgegebene Schweißmenge pro Zeit zu messen. Dabei wird ein spezielles Papier für einen bestimmten Zeitraum auf deine Hautstelle aufgelegt, an der übermäßig Schweiß auftritt. Danach wird das Gewicht des Filterpapieres bestimmt. Aus der Differenz (nachher – vorher) ergibt sich die aufgesaugte Schweißmenge in Milligramm (mg) pro vorher fest gelegtem Zeitintervall (eine oder fünf Minuten).

Als Richtwert zur Diagnose einer axillären Hyperhidrose gilt eine Achselschweißmenge von mindestens 50 mg pro Minute. Bei einer palmaren Hyperhidrose liegt der Wert für eine übermäßig erhöhte Handschweißmenge bei 30 mg pro Minute. Die plantare Hyperhidrose macht sich durch eine Fußschweißmenge von mindestens 20 mg pro Minute bemerkbar.

Wie wird die Gravimetrie durchgeführt?

Der Gravimetrie-Test wird mit dir in der Regel immer unter den gleichen standardisierten Bedingungen durchgeführt. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit spielen beim Gravimetrie-Test eine wichtige Rolle. Denn beides kann deine Schweißproduktion beeinflussen und sollte daher im Testraum angemessen reguliert sein. Außerdem sind Ruhephasen wichtig, damit du optimal auf die Messung vorbereitet wirst. Befindest du dich beispielsweise in einer stressigen Situation, würde die dadurch verursachte höhere Schweiß-Absonderung das Gravimetrie-Ergebnis fälschlicherweise verändern.

Welcher Arzt führt die Gravimetrie durch?

Der erste Ansprechpartner beim Verdacht auf krankhaftes Schwitzen sollte dein Hausarzt sein. Er wird dich zur Mit- und Weiterbehandlung der Hyperhidrose an einen Hautarzt (Dermatologen, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten) überweisen. Erfahre mehr zum Berufsbild des Dermatologen und welche Beschwerden ein Hautarzt behandelt.

Der Hautarzt führt neben der Gravimetrie zur Bestimmung der Stärke des Schwitzens eventuell auch noch andere Tests durch. Einer davon ist der Jod-Stärke-Test.

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Kontrasteinlauf

Kontrastmitteldarstellung des gesunden Dickdarms (Kolon) eines männlichen Patienten.
Beim Kontrastmitteleinlauf erfolgt eine rektale Injektion von Barium-Kontrastmittel. Dies überzieht die Schleimhaut des Dickdarms und Mastdarms und zeigt in der Röntgenaufnahme mögliche Veränderungen.

Kontrasteinlauf: Was ist das?

Die Kontrastmitteldarstellung des Kolons, auch Kontrasteinlauf (KE), Kolon-Kontrasteinlauf, Colon-Kontrasteinlauf, Kolonkontrasteinlauf, Colonkontrasteinlauf, Kolon-KE, Colon-KE, Barium Enema genannt, ist eine durch Kontrastmittel unterstützte Röntgenaufnahme des Dickdarms (Kolon). Der Kontrasteinlauf wird unter anderem bei der Diagnostik entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt. Da stark entzündete Darmabschnitte, stark verengte (stenotisierte) Darmbereiche oder gewundene Darmschlingen bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) mit einem Endoskop (Koloskop) oft nicht ausreichend einsehbar sind oder nicht überwunden werden können, stellt der Kontrasteinlauf eine alternative Untersuchungsmethode dar. Lies mehr zum Ablauf einer Darmspiegelung.

Der Kontrasteinlauf kann kleinere Veränderungen der Dickdarmschleimhaut allerdings nicht so deutlich machen wie die Darmspiegelung (Koloskopie). Außerdem können während des Kontrasteinlaufs keine Gewebeproben entnommen werden.

Wann zum Kontrasteinlauf?

Die Röntgendarstellung mit Kontrastmittel des Dickdarms (Kolon) wird vor allem bei der Diagnostik von entzündlichen und tumorösen Darmerkrankungen eingesetzt. Der Kontrastmitteleinlauf ermöglicht es deinem Arzt, die Ursache von Beschwerden wie Verstopfung oder Darmentleerungsstörungen genauer festzustellen, krankhafte Veränderungen im Dickdarm wie Engstellen, Fehlbildungen aufzuspüren oder Nahtstellen nach Darmoperationen zu kontrollieren.

Der Kontrasteinlauf kann Untersuchungsmethode bei folgenden Erkrankungen und Symptomen sein:

  • Colitis ulcerosa: Das ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Kolons (Dickdarms) oder des Rektums (Mastdarms).
  • Diarrhö (Diarrhoe): Bei Durchfall unklarer Ursache kann mit dem Kontrastmitteleinlauf nach dem Auslöser gesucht werden.
  • Divertikulose und Divertikulitis: Divertikel sind sackförmige Ausstülpungen der Dünndarmwand. Treten die Divertikel sehr zahlreich auf, wird diese Divertikel-Ansammlung Divertikulose genannt. Eine Divertikulitis ist eine Entzündung der Divertikel.
  • Enteritis: Bei einer Entzündung des Verdauungstraktes mit unklarer Ursache soll ein Kontrasteinlauf Einblicke geben.
  • Fisteln: Diese unnatürlichen Verbindungen zwischen Darmschlingen können sich als Folge einer Entzündung bilden und mit dem Kontrasteinlauf entdeckt werden.
  • Ischämische Kolitis: Auch diese Entzündung des Dickdarms mit Gewebeuntergängen infolge Mangeldurchblurtung kann durch den Kontrasteinlauf sichtbar gemacht werden.
  • Rückverlagerung eines künstlichen Darmausgangs: Bei Verschluss eines Anus praeter (künstlicher Darmausgang) und seiner Rückverlagerung unter die Bauchdecke, damit die Darmentleerung wieder auf natürlichem Wege erfolgen kann, wird vorher zur Kontrolle häufig auf die Röntgendarstellung mit Kontrastmittel zurückgegriffen.
  • Morbus Hirschsprung (Megacolon congenitum): Hierbei kommt es durch eine permanente Stimulation der Darm-Ringmuskulatur zu einem dauerhaften Zusammenziehen des betroffenen Darmabschnittes.
  • Morbus Crohn: Bei dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kann sich im Gegensatz zur Colitis ulcerosa die Schleimhaut des gesamten Verdauungstraktes von der Mundhöhle bis zum After entzünden.
  • Obstipation (Verstopfung) unklarer Ursache. Lies mehr über Ursachen und Therapie bei Verstopfung.
  • Stenosen (Verengungen) und Adhäsionen (Verwachsungen) des Dickdarms nach Operationen (postoperativ).
  • Polypen: Darmpolypen sind Vorwölbungen der Darmschleimhaut, die bösartig entarten können.
  • Tumoren: Mit dem Kontrasteinlauf kann beispielsweise ein Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) sichtbar gemacht werden.

Wie läuft der Kontrasteinlauf ab?

Vor der Kontrastuntersuchung wird dein After abgetastet, um eventuelle krankhafte Veränderungen deines Analkanals zu erfassen. Ist alles in Ordnung wird anschließend durch ein dünnes Darmrohr ein bariumhaltiger Kontrastbrei oder ein wasserlösliches, jodhaltiges Kontrastmittel über deinen Enddarm eingeleitet. Bei der einfachen Kontrastdarstellung wird der Darm untersucht, während er mit Kontrastmittel gefüllt wird. Damit das Kontrastmittel den Dickdarm komplett füllt, kann es während der Untersuchung nötig werden, deine Körperlage zu verändern.

Bei der Doppelkontrastdarstellung muss das bariumhaltige Kontrastmittel erst wieder aus dem Darm herausfließen, wobei eine feine Kontrastmittelschicht auf deiner Darmschleimhaut zurückbleibt. Anschließend wird Luft in deinen Darm eingefüllt, wodurch sich der Darm aufweitet und die Kontrastmittelanteile an die Darmwand gepresst werden. Nun kann die innere Darmoberfläche beurteilt werden. Die Röntgenaufnahmen erfolgen jeweils während und nach der Verteilung des Kontrastmittels oder der Luft im Darm. Nach der Untersuchung wird das Darmrohr wieder entfernt und du darfst auf die Toilette gehen.

Während des Kontrastmitteleinlaufs und nach der Untersuchung können Völlegefühl und Blähungen auftreten.

Wann sollte der Kontrasteinlauf nicht durchgeführt werden?

Der Kolonkontrasteinlauf sollte nicht durchgeführt werden, wenn folgende Fälle vorliegen:

  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Darmdurchbruch
  • Toxisches Megakolon (lebensbedrohliche Aufweitung des Dickdarms)
  • Durchblutungsstörungen des Darms
  • Weniger als sieben Tage zurückliegende Biopsien

Was musst du beim Kontrasteinlauf beachten?

Ernährung: Genau wie bei der Darmspiegelung musst du auch beim Kontrasteinlauf im Vorfeld auf deine Ernährung achten. Dein Arzt wird dir alles genau erklären. Folgende Faustregeln geben dir eine grobe Orientierung:

  • Zwei bis drei Tage vor der Untersuchung solltest du nur leichte, ballaststoffarme Kost essen. Das heißt Kochfisch, klare Suppen, Quark, Weißbrot. Verzichte auf: Vollkornprodukte, Fleisch, Reis, Salate, Gemüse, Obst und trink möglichst viel Wasser, etwa zwei bis drei Liter pro Tag.
  • Ein Tag vor dem Kontrasteinlauf sind nur klare Flüssigkeiten erlaubt, aber keine Fruchtsäfte. Wasser, Kaffee und Tee ohne Milch, fettfreie Suppen ohne Einlagen darfst du zu dir nehmen. Damit dein Darm gereinigt wird, erhältst du vom Arzt in Abführmittel, das du nach seinen Anweisungen einnimmst.
  • Am Tag des Kontrasteinlaufs bitte nichts essen und Trinkmenge beibehalten.
  • Vor dem Kontrasteinlauf wird dir oft ein Medikament zur Darmentspannung verabreicht. Die Untersuchung ist schmerzfrei, daher sind in der Regel keine Beruhigungsmittel erforderlich. Falls du eine Spritze zur Beruhigung des Darmes erhalten hast, kann als gängige Nebenwirkung deine Sehschärfe beeinträchtigt werden.  Daher darfst du für etwa vier Stunden nach der Untersuchung kein Fahrzeug führen.
  • Nach dem Kontrasteinlauf Trinkmenge erhöhen und viel bewegen, um einer Verstopfung vorzubeugen. Hilfe bei Verstopfung. Nicht erschrecken: Dein Stuhl ist in der Regel vom Kontrastmittel weiß gefärbt.
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Hämoccult Test

Hand hebt Klodeckel hoch, denn es wird eine Stuhlprobe für den Hämoccult-Test benötigt.
Für den Hämoccult-Test werden in der Regel drei Stuhlproben benötigt. Der Stuhltest kann mit dem bloßen Augen nicht sichtbares Blut im Kot nachweisen.

Hämoccult-Test: Was ist das?

Der Hämoccult-Test dient dazu, verborgene Mengen (okkultes) Blut in deinem Stuhl nachzuweisen. Der Hämoccult-Test wird zur Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt, denn Tumore und Darmpolypen (Schleimhaut-Ausstülpungen) bluten manchmal. Der Blutanteil in deinem Stuhl ist dabei aber so gering, dass er mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist und erst durch den Stuhltest nachgewiesen werden kann.

Wenn der Hämoccult-Test in deinen Ausscheidungen Blut nachweist, wird das Testergebnis als „positiv“ bezeichnet. Zeigt der Stuhltest kein Blut im Stuhl an, wird das Testergebnis als „negativ“ bezeichnet. In diesem Fall erfolgen in der Regel auch keine weiteren Untersuchungen. Wenn der Hämoccult-Test allerdings Blut anzeigt, wird dir dein Arzt wahrscheinlich zu einer Darmspiegelung (Koloskopie) raten. Dadurch kann besser abgeklärt werden, woher das Blut stammt. Ablauf der Darmspiegelung.

Wie läuft der Hämoccult-Test ab?

Den Hämoccult-Test kannst du zu Hause im ersten Schritt selbst durchführen. Beim Hausarzt oder in der Apotheke erhältst du entsprechende Sets mit Testbriefchen oder Röhrchen. Bitte folge den Anweisungen auf dem Test und frage deinen Arzt oder Apotheker. In der Regel trägst du beim Hämoccult-Test eine etwa erbsengroße Menge Stuhl mit dem mitgelieferten Spatel auf das Testfeld eines Testbriefchens auf. Dann verschließt du das Briefchen oder Röhrchen. Das alles wiederholst du an drei aufeinander folgenden Stuhlgängen mit jeweils einem neuen Briefchen oder Röhrchen. Anschließend schickst du die Proben per Post an deinen Arzt oder gibst sie direkt in der Praxis ab.

Im zweiten Schritt des Hämoccult-Tests wird im Labor eine Speziallösung auf die Rückseite der Testfelder geträufelt. An der Verfärbung kann dein Arzt erkennen, ob sich Blut in deiner Stuhlprobe befunden hat.

Was musst du beim Stuhltest beachten?

Die Form der Toilette ist zur Gewinnung der Stuhlprobe wichtig. Bei einem sogenannten Tiefspülbecken landen deine Ausscheidungen direkt im Wasser und sind somit für die Probe unbrauchbar. Um das  „Hineinplumpsen“ zu vermeiden, kannst du Toilettenpapier in die Toilette legen und dich schräg hinsetzen, so dass der Kot im Randbereich der Toilette hängenbleibt. Bei manchen Stuhltests wird eine Kunststoffhalterung oder ein Papierstreifen mitgeliefert, um den Stuhl rechtzeitig aufzufangen.

Ernährung vor und während des Hämoccult-Tests: Drei Tage vorher und an den Tagen, an denen du die Kotproben entnimmst, bitte keine Lebensmittel essen, die hauptsächlich aus tierischem Blut und rohem Fleisch bestehen. Blutwurst, blutig gegartes Steak, aber auch Mettbrötchen und Tartar können beispielsweise die Testergebnisse verfälschen. Ebenso Bananen, Brokkoli und Blumenkohl sowie größere Mengen an Vitamin C.

Aussagekraft der Testergebnisse: Der Hämoccult-Test wird bei der Darmkrebs-Vorsorge eingesetzt, doch er kann Darmkrebs nicht sicher ausschließen. Denn die Darmschleimhaut blutet bei Darmkrebs zwar häufig, jedoch nicht dauerhaft. Wenn der Hämoccult-Test also an den „blutungsfreien“ Tagen durchgeführt wird, ist er wenig aussagekräftig. Außerdem bedeutet das Hämoccult-Untersuchungsergebnis „Blut im Stuhl“ nicht automatisch, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Das Testergebnis „Blut im Stuhl“ kann beim Hämoccult-Test zum Beispiel durch bestimmte Speisen verfälscht sein oder von einer Wunde im Darm herrühren. Mit einer Darmspiegelung kann dein Arzt deine Darmgesundheit in der Regel am besten überprüfen. Lies, wie du dich auf die Darmspiegelung vorbereiten kannst.

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Laparoskopie

Arzt für Viszeralchirurgie schiebt bei der Bauchspiegelung ein Laparoskop durch einen Trokar in den durch eingeleitetes Gas aufgeblähten Bauch des Patienten.
Bei der Laparoskopie (Bauchspiegelung) wird über einen kleinen Schnitt in die Bauchhaut ein hohler Stab eingeführt. Durch diesen wird das Untersuchungsgerät (Laparoskop) geschoben. Vorher wird zur besseren Sicht und zur Trennung der dicht liegenden Organe Gas in den Bauch geleitet.

Laparoskopie: Was ist das?

Mithilfe der Laparoskopie, auch Bauchspiegelung oder Bauchhöhlenspiegelung genannt, kann dein Arzt Veränderungen an der Oberfläche von Geweben in deinem Bauchraum erkennen. Die Laparoskopie geschieht in der Regel unter Vollnarkose minimal-invasiv. Das heißt dein Bauch muss nicht eröffnet werden. Es sind lediglich kleinste Hautschnitte in deine Bauchdecke zum Einführen des sogenannten Laparoskops notwendig. Das Laparoskop ist ein optisches Instrument mit einer kleinen Kamera, die am Ende eines dünnen Rohrs angebracht ist. Ein Linsen-System sorgt für Vergrößerung, eine Lichtquelle und eine Spül- und Absaugvorrichtung für die optimale Sicht. Über einen Arbeitskanal können Instrumente zur Gewebeprobenentnahme eingeführt werden und kleinere Operationen durchgeführt werden. Zur Überwachung musst du nach der Laparoskopie in der Regel einen Tag lang in der Klinik bleiben.

Welcher Arzt führt eine Laparoskopie durch?

Fachärzte für Viszeralchirurgie führen Bauspiegelungen (Laparoskopien) durch. Das kann in Kliniken in Abteilungen für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie passieren. Ebenfalls bieten spezielle Zentren endoskopische Operationen an. Was macht ein Facharzt für Viszeralchirurgie?

Warum wird eine Bauchspiegelung durchgeführt?

Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann beispielsweise nötig werden bei folgenden Fällen:

  • Feststellung und Erkennung von Krankheiten im Bereich der Bauch und Beckenorgane, zum Beispiel Veränderungen an Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.
  • Feststellung und Erkennung von Krankheiten im Bereich der Eierstöcke, Eileitern und Teilen der Gebärmutter.
  • Diagnosesicherung bei den Krankheitsbildern einer Endometriose, Entzündung im Bauchraum, bei unerfülltem Kinderwunsch, unklaren Unterbauchschmerzen oder einer Eileiterschwangerschaft.
  • Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).
  • Beurteilung von Tumorerkrankungen im Bauchbereich.
  • Prüfung der Funktionsfähigkeit von Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.

Über das Laparoskop kann dein Arzt auch spezielle Instrumente einführen und somit Operationen durchführen. Folgende Operationen werden häufig laparoskopisch durchgeführt:

  • Entfernung der Gallenblase (laparoskopische Cholezystektomie).
  • Blinddarmentfernung (laparoskopische Appendektomie).
  • Leistenbruchoperation.
  • Teilentfernung des Dickdarms (Kolonresektion) sowie weitere Operationen am Darm.
  • Anlegen eines künstlichen Darmausgangs (Anus praeter).
  • Unterbindung der Eileiter (Sterilisation). Im gynäkologischen Bereich kann die Laparoskopie außerdem bei der Entfernung der Eierstöcke eingesetzt werden.
  • Lösung von Verwachsungen im Bauchraum.

Wann solltest du auf eine Laparoskopie verzichten?

Eine offene Operation anstelle einer Laparoskopie wird in der Regel bei folgenden Fällen bevorzugt:

  • Darmverschluss (Ileus).
  • Bakterielle Infektion des Bauchfells (bakterielle Peritonitis).
  • Schwere Gerinnungsstörung.
  • Diagnose und Entfernung von bösartigen Geschwülsten wie zum Beispiel Magen- oder Dickdarmtumore.

Bei einer schwere Lungen- oder Herzkrankheit kann das Aufblähen des Bauchraums mit Kohlendioxid die Beschwerden der Vorerkrankung verstärken und Komplikationen auslösen.

Die Laparoskopie ist bei stark übergewichtigen Patienten in meisten Fällen technisch schwierig durchzuführen.

Wie kannst du dich auf eine Bauchspiegelung vorbereiten?

Die Laparoskopie wird nüchtern durchgeführt, daher solltest du dich unbedingt an die Anweisungen deines Arztes halten. Dein Arzt bespricht im Vorfeld der laparoskopischen Untersuchung, was du beachten musst und klärt dich auch über Risiken und mögliche Komplikationen der Laparoskopie auf. Deine Vorerkrankungen, regelmäßig eingenommene Medikamente und vorhandene Allergien kommen ebenfalls zur Sprache. Zu den üblichen Voruntersuchungen bei der Laparoskopie gehören eine Blutentnahme sowie ein EKG.

Wie wird eine Bauchspiegelung durchgeführt?

Bei der konventionellen diagnostischen Laparoskopie in Vollnarkose bringt der Viszeralchirurg durch einen kleinen Schnitt in deine Bauchhaut einen hohlen Stab in deinen Bauchraum ein. Über diesen sogenannten Trokar wird Kohlendioxid in deinen Bauchraum gepumpt. Das Gas bläst deinen Bauch auf und trennt die sonst eng anliegenden Bauchorgane voneinander. Das ist nötig, damit der Arzt freie Sicht bekommt und sich in deiner Bauchhöhle besser orientieren kann.

Über den Trokar wird dann das Laparoskop in deinen Bauchraum hineingeschoben. Jetzt kann der Viszeralchirurg deine Organe betrachten und deren Zustand beurteilen. Während der Laparoskopie kann der Arzt mit einer kleinen Zange Gewebeproben entnehmen. Nach einer konventionellen Laparoskopie werden die Hautschnitte vernäht. Es bleiben in der Regel kleine Narben zurück. Zur Überwachung musst du nach der konventionellen Laparoskopie in der Regel einen Tag lang in der Klinik bleiben.

Die sogenannte Mini-Laparoskopie kann auch ambulant durchgeführt werden. Nach dem Eingriff wirst du in der Regel noch etwa vier Stunden überwacht und darfst dann, wenn dein Zustand es erlaubt, nach Hause.

Mögliche Komplikationen bei der Bauchspiegelung

Die Laparoskopie und auch laparoskopische Operationen sind in der Regel sehr schonende und wenig belastende Techniken. Deine Bauchhöhle muss dabei nicht eröffnet werden. Trotzdem können, wie bei jeder anderen Operationsmethode auch, Komplikationen nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Nach der Laparoskopie tritt häufig ein geblähter Bauch auf. Das ist eine Folge des Kohlendioxids, das während der Laparoskopie in deinen Bauchraum gepumpt wird um dem Operationsteam bessere Sicht und Arbeitsraum zu verschaffen. Der Blähbauch wiederum kann unterschiedlich starke Schmerzen und Spannungen in deinem Bauch verursachen. In der Regel klingen diese aber nach kurzer Zeit wieder ab. Weitere mögliche Komplikationen der Laparoskopie sind:

  • Wundinfektionen.
  • Verwachsungen von Gewebe und Narbenbildung.
  • Thrombosen (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß) und Embolien (Gefäßverschluss).
  • Verletzung von Nachbarorganen wie Darm, Harnblase, Harnleiter sowie von Blutgefäßen und Nerven.
  • Blutungen. Größere Blutungen sind bei der Laparoskopie schwieriger zu stillen als bei offenen Operationen.

Was solltest du nach der Bauchspiegelung beachten?

Nach der Laparoskopie wirst du in der Regel noch für einen Tag im Krankenhaus überwacht, nach einer ambulanten Mini-Laparoskopie noch für einige Stunden. Auf diese Weise kann bei einer Infektion oder einer nachträglichen Blutung schnell reagiert werden. Sollten nach deiner Entlassung Schmerzen, Herzrasen, Schwäche, Übelkeit, Fieber oder Rötungen an den Hautnähten auftreten, solltest du umgehend deinen Arzt aufsuchen.

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Blasenspiegelung

Urologe erklärt Patienten mit Prostatavergrößerung der Ablauf der Blasenspiegelung.
Vor der Blasenspiegelung (Zystoskopie) klärt der Urologe seine Patienten über den Ablauf der Untersuchung auf. Bei Männern liegt die Prostata unter der Harnblase. Ist die Prostata deutlich vergrößert, engt sie die Harnröhre ein, es kommt zu Problemen beim Wasserlassen.

Warum zur Blasenspiegelung?

Eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) wird mit einem etwa bleistiftdicken starren Rohr durchgeführt, in dem sich eine Lichtquelle, eine Spül- und Absaugvorrichtung sowie ein Kanal für Arbeitsgeräte befinden. Dieses optische Untersuchungsinstrument heißt Zystoskop. Die Optik des Zystoskops kann über eine Kamera mit einem Monitor verbunden sein.

Bei der Blasenspiegelung wird das Zystoskop über deine Harnröhre bis in deine Blase geführt. Auf diese Weise kann dein Urologe deine Blase und deine Harnröhre betrachten und gleichzeitig bei Bedarf auch Gewebeproben entnehmen (Biopsie).

Warum wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Die Blasenspiegelung kann bei einigen Erkrankungen und Symptomen hilfreich sein. Die Zystoskopie findet beispielsweise Anwendung bei:

  • Blut im Urin
  • Abklärung eines Tumorverdachts (Blasentumor)
  • Verlaufskontrolle nach Entfernung eines Blasentumors
  • Wiederholte Entzündungen der Harnröhre oder wiederholte Blasenentzündungen. Was tun bei Blasenentzündung?
  • Blasenentleerungsstörungen
  • Blasensteine, Harnleitersteine
  • Prostatavergrößerung
  • Endometriose. Ursachen und Therapie der Endometriose

Wann solltest du auf eine Blasenspiegelung verzichten?

Wenn du unter einer verstärkten Blutungsneigung leidest oder gerinnungshemmende Medikamente einnimmst, dann solltest du mit deinem Arzt Risiken und Nutzen einer Blasenspiegelung abwägen.

Auch wenn du eine Vollnarkose während der Blasenspiegelung möchtest, dein Arzt aber bei der Überprüfung deiner Narkosefähigkeit Gründe findet, die gegen die Vollnarkose sprechen, besteht Klärungsbedarf.

Die Blasenspiegelung sollte nicht durchgeführt werden bei akuten Entzündungen der Harnröhre, der Harnblase oder der Prostata. Damit eine Harnwegsinfektion ausgeschlossen werden kann, wird vor einer Blasenspiegelung in der Regel der Urin untersucht.

Bei Diabetikern und anderen Stoffwechselerkrankungen ist häufig die Infektanfälligkeit erhöht. Daher erhalten Risikogruppen vor der Blasenspiegelung oft ein Antibiotikum zur Vorbeugung.

Wie kannst du dich auf die Blasenspiegelung vorbereiten?

Die Blasenspiegelung ist in den Händen eines erfahrenen Urologen in der Regel ein Routineeingriff. Hab also keine Angst und sprich mit deinem Arzt, falls du Bedenken hast. Er wird dich vor dem Eingriff über den genauen Untersuchungsablauf, notwendige Vorbereitungsmaßnahmen deinerseits sowie über mögliche Risiken der Blasenspiegelung aufklären.

Da du nüchtern zur Blasenspiegelung  erscheinen musst, solltest du mehrere Stunden vorher nichts gegessen oder getrunken haben.

Nimmst du Blutverdünnende Substanzen wie Acetylsalicylsäure sowie Knoblauch und Knoblauchpräparate ein, sollten diese – wenn möglich- vor der Blasenspiegelung abgesetzt werden. Weise deinen Arzt bitte auch auf bekannte Arzneimittel-Allergien hin.

Wie wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Vor der Blasenspiegelung kannst du auf Wunsch ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht bekommen. Das macht dich ein wenig schläfrig und entspannter. Du kannst auch um eine Kurznarkose bitten, so dass du von der Blasenspiegelung gar nichts mitbekommst.

Bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) setzt du dich in der Regel auf einen speziellen Untersuchungsstuhl. Deine Beine lagern dabei in gespreizter Stellung. Damit die Blasenspiegelung schmerzfrei erfolgen kann wird ein Gleitmittel, dem ein örtliches Betäubungsmittel zugesetzt ist, in deine Harnröhre eingebracht. Sobald das Betäubungsmittel wirkt und dein Arzt die gesamte Umgebung der Harnröhrenöffnung desinfiziert hat, führt er das Zystoskop in deine Harnröhrenöffnung ein. Anschließend schiebt et das Zystoskop langsam über deine Harnröhre in deine Harnblase. Gleichzeitig wird deine Harnröhre und Blase mit einer wässrigen, keimfreien Flüssigkeit aufgefüllt. Auf diese Weise sind Harnröhre und Blase immer gut entfaltet und können vom Urologen besser eingesehen werden. Durch die im Zystoskop befindliche Lampe kann dein Arzt alles hell ausleuchten, deine Blasenschleimhaut, Harnröhre und bei Männern die Größe der Prostata untersuchen und eventuelle Veränderungen feststellen.

Durch den Arbeitskanal des Zystoskops kann dein Urologe medizinische Instrumente einführen. Diese können zur Entnahme von Gewebeproben verwendet werden oder für kleine operative Eingriffe wie zum Beispiel:

  • Steinentfernung
  • Blutstillung
  • Beseitigung von Verengungen
  • Entfernung von kleinen Tumoren
  • Entnahme von Gewebeproben
  • Einlegen von Harnleiterschienen

Während der Blasenspiegelung (Zystoskopie) kannst du Harndrang verspüren oder das Gefühl einer stark gefüllten Blase haben.

Mögliche Komplikationen bei der Blasenspiegelung

Bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) sind in der Regel ernsthafte Verletzungen der Harnröhre oder Blase selten. Mögliche Nachwirkungen der Zystoskopie können sein:

  • Schmerzen beim Wasserlassen in den ersten Tagen nach der Blasenspiegelung.
  • Blut im Urin durch keine Verletzungen der Harnröhre während des Eingriffs.
  • Vorübergehende Inkontinenz

Diese Beschwerden sind in der Regel nach wenigen Tagen verschwunden. Falls sie bei dir länger anhalten, Nachblutungen oder Entzündungen der Nieren, der Prostata oder der Nebenhoden, Fieber auftreten, solltest du umgehend deinen Urologen aufsuchen.

Was solltest du nach der Blasenspiegelung beachten?

Nach der Blasenspiegelung (Zystoskopie) bleibst du noch so lange unter Beobachtung in Praxis oder Klinik, bis du dich fit genug für den Heimweg fühlst. Dein Arzt wird dir sagen, wann du zur Kontrolluntersuchung wiederkommen solltest und was du zu Hause beachten musst.

Generell gilt nach einer Blasenspiegelung: viel trinken. Das sorgt dafür, dass mögliche Erreger ausgespült werden, die während der Zystoskopie in deine Harnröhre gelangt sein könnten.