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Kontrasteinlauf

Kontrastmitteldarstellung des gesunden Dickdarms (Kolon) eines männlichen Patienten.
Beim Kontrastmitteleinlauf erfolgt eine rektale Injektion von Barium-Kontrastmittel. Dies überzieht die Schleimhaut des Dickdarms und Mastdarms und zeigt in der Röntgenaufnahme mögliche Veränderungen.

Kontrasteinlauf: Was ist das?

Die Kontrastmitteldarstellung des Kolons, auch Kontrasteinlauf (KE), Kolon-Kontrasteinlauf, Colon-Kontrasteinlauf, Kolonkontrasteinlauf, Colonkontrasteinlauf, Kolon-KE, Colon-KE, Barium Enema genannt, ist eine durch Kontrastmittel unterstützte Röntgenaufnahme des Dickdarms (Kolon). Der Kontrasteinlauf wird unter anderem bei der Diagnostik entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt. Da stark entzündete Darmabschnitte, stark verengte (stenotisierte) Darmbereiche oder gewundene Darmschlingen bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) mit einem Endoskop (Koloskop) oft nicht ausreichend einsehbar sind oder nicht überwunden werden können, stellt der Kontrasteinlauf eine alternative Untersuchungsmethode dar. Lies mehr zum Ablauf einer Darmspiegelung.

Der Kontrasteinlauf kann kleinere Veränderungen der Dickdarmschleimhaut allerdings nicht so deutlich machen wie die Darmspiegelung (Koloskopie). Außerdem können während des Kontrasteinlaufs keine Gewebeproben entnommen werden.

Wann zum Kontrasteinlauf?

Die Röntgendarstellung mit Kontrastmittel des Dickdarms (Kolon) wird vor allem bei der Diagnostik von entzündlichen und tumorösen Darmerkrankungen eingesetzt. Der Kontrastmitteleinlauf ermöglicht es deinem Arzt, die Ursache von Beschwerden wie Verstopfung oder Darmentleerungsstörungen genauer festzustellen, krankhafte Veränderungen im Dickdarm wie Engstellen, Fehlbildungen aufzuspüren oder Nahtstellen nach Darmoperationen zu kontrollieren.

Der Kontrasteinlauf kann Untersuchungsmethode bei folgenden Erkrankungen und Symptomen sein:

  • Colitis ulcerosa: Das ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Kolons (Dickdarms) oder des Rektums (Mastdarms).
  • Diarrhö (Diarrhoe): Bei Durchfall unklarer Ursache kann mit dem Kontrastmitteleinlauf nach dem Auslöser gesucht werden.
  • Divertikulose und Divertikulitis: Divertikel sind sackförmige Ausstülpungen der Dünndarmwand. Treten die Divertikel sehr zahlreich auf, wird diese Divertikel-Ansammlung Divertikulose genannt. Eine Divertikulitis ist eine Entzündung der Divertikel.
  • Enteritis: Bei einer Entzündung des Verdauungstraktes mit unklarer Ursache soll ein Kontrasteinlauf Einblicke geben.
  • Fisteln: Diese unnatürlichen Verbindungen zwischen Darmschlingen können sich als Folge einer Entzündung bilden und mit dem Kontrasteinlauf entdeckt werden.
  • Ischämische Kolitis: Auch diese Entzündung des Dickdarms mit Gewebeuntergängen infolge Mangeldurchblurtung kann durch den Kontrasteinlauf sichtbar gemacht werden.
  • Rückverlagerung eines künstlichen Darmausgangs: Bei Verschluss eines Anus praeter (künstlicher Darmausgang) und seiner Rückverlagerung unter die Bauchdecke, damit die Darmentleerung wieder auf natürlichem Wege erfolgen kann, wird vorher zur Kontrolle häufig auf die Röntgendarstellung mit Kontrastmittel zurückgegriffen.
  • Morbus Hirschsprung (Megacolon congenitum): Hierbei kommt es durch eine permanente Stimulation der Darm-Ringmuskulatur zu einem dauerhaften Zusammenziehen des betroffenen Darmabschnittes.
  • Morbus Crohn: Bei dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kann sich im Gegensatz zur Colitis ulcerosa die Schleimhaut des gesamten Verdauungstraktes von der Mundhöhle bis zum After entzünden.
  • Obstipation (Verstopfung) unklarer Ursache. Lies mehr über Ursachen und Therapie bei Verstopfung.
  • Stenosen (Verengungen) und Adhäsionen (Verwachsungen) des Dickdarms nach Operationen (postoperativ).
  • Polypen: Darmpolypen sind Vorwölbungen der Darmschleimhaut, die bösartig entarten können.
  • Tumoren: Mit dem Kontrasteinlauf kann beispielsweise ein Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) sichtbar gemacht werden.

Wie läuft der Kontrasteinlauf ab?

Vor der Kontrastuntersuchung wird dein After abgetastet, um eventuelle krankhafte Veränderungen deines Analkanals zu erfassen. Ist alles in Ordnung wird anschließend durch ein dünnes Darmrohr ein bariumhaltiger Kontrastbrei oder ein wasserlösliches, jodhaltiges Kontrastmittel über deinen Enddarm eingeleitet. Bei der einfachen Kontrastdarstellung wird der Darm untersucht, während er mit Kontrastmittel gefüllt wird. Damit das Kontrastmittel den Dickdarm komplett füllt, kann es während der Untersuchung nötig werden, deine Körperlage zu verändern.

Bei der Doppelkontrastdarstellung muss das bariumhaltige Kontrastmittel erst wieder aus dem Darm herausfließen, wobei eine feine Kontrastmittelschicht auf deiner Darmschleimhaut zurückbleibt. Anschließend wird Luft in deinen Darm eingefüllt, wodurch sich der Darm aufweitet und die Kontrastmittelanteile an die Darmwand gepresst werden. Nun kann die innere Darmoberfläche beurteilt werden. Die Röntgenaufnahmen erfolgen jeweils während und nach der Verteilung des Kontrastmittels oder der Luft im Darm. Nach der Untersuchung wird das Darmrohr wieder entfernt und du darfst auf die Toilette gehen.

Während des Kontrastmitteleinlaufs und nach der Untersuchung können Völlegefühl und Blähungen auftreten.

Wann sollte der Kontrasteinlauf nicht durchgeführt werden?

Der Kolonkontrasteinlauf sollte nicht durchgeführt werden, wenn folgende Fälle vorliegen:

  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Darmdurchbruch
  • Toxisches Megakolon (lebensbedrohliche Aufweitung des Dickdarms)
  • Durchblutungsstörungen des Darms
  • Weniger als sieben Tage zurückliegende Biopsien

Was musst du beim Kontrasteinlauf beachten?

Ernährung: Genau wie bei der Darmspiegelung musst du auch beim Kontrasteinlauf im Vorfeld auf deine Ernährung achten. Dein Arzt wird dir alles genau erklären. Folgende Faustregeln geben dir eine grobe Orientierung:

  • Zwei bis drei Tage vor der Untersuchung solltest du nur leichte, ballaststoffarme Kost essen. Das heißt Kochfisch, klare Suppen, Quark, Weißbrot. Verzichte auf: Vollkornprodukte, Fleisch, Reis, Salate, Gemüse, Obst und trink möglichst viel Wasser, etwa zwei bis drei Liter pro Tag.
  • Ein Tag vor dem Kontrasteinlauf sind nur klare Flüssigkeiten erlaubt, aber keine Fruchtsäfte. Wasser, Kaffee und Tee ohne Milch, fettfreie Suppen ohne Einlagen darfst du zu dir nehmen. Damit dein Darm gereinigt wird, erhältst du vom Arzt in Abführmittel, das du nach seinen Anweisungen einnimmst.
  • Am Tag des Kontrasteinlaufs bitte nichts essen und Trinkmenge beibehalten.
  • Vor dem Kontrasteinlauf wird dir oft ein Medikament zur Darmentspannung verabreicht. Die Untersuchung ist schmerzfrei, daher sind in der Regel keine Beruhigungsmittel erforderlich. Falls du eine Spritze zur Beruhigung des Darmes erhalten hast, kann als gängige Nebenwirkung deine Sehschärfe beeinträchtigt werden.  Daher darfst du für etwa vier Stunden nach der Untersuchung kein Fahrzeug führen.
  • Nach dem Kontrasteinlauf Trinkmenge erhöhen und viel bewegen, um einer Verstopfung vorzubeugen. Hilfe bei Verstopfung. Nicht erschrecken: Dein Stuhl ist in der Regel vom Kontrastmittel weiß gefärbt.
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Laparoskopie

Arzt für Viszeralchirurgie schiebt bei der Bauchspiegelung ein Laparoskop durch einen Trokar in den durch eingeleitetes Gas aufgeblähten Bauch des Patienten.
Bei der Laparoskopie (Bauchspiegelung) wird über einen kleinen Schnitt in die Bauchhaut ein hohler Stab eingeführt. Durch diesen wird das Untersuchungsgerät (Laparoskop) geschoben. Vorher wird zur besseren Sicht und zur Trennung der dicht liegenden Organe Gas in den Bauch geleitet.

Laparoskopie: Was ist das?

Mithilfe der Laparoskopie, auch Bauchspiegelung oder Bauchhöhlenspiegelung genannt, kann dein Arzt Veränderungen an der Oberfläche von Geweben in deinem Bauchraum erkennen. Die Laparoskopie geschieht in der Regel unter Vollnarkose minimal-invasiv. Das heißt dein Bauch muss nicht eröffnet werden. Es sind lediglich kleinste Hautschnitte in deine Bauchdecke zum Einführen des sogenannten Laparoskops notwendig. Das Laparoskop ist ein optisches Instrument mit einer kleinen Kamera, die am Ende eines dünnen Rohrs angebracht ist. Ein Linsen-System sorgt für Vergrößerung, eine Lichtquelle und eine Spül- und Absaugvorrichtung für die optimale Sicht. Über einen Arbeitskanal können Instrumente zur Gewebeprobenentnahme eingeführt werden und kleinere Operationen durchgeführt werden. Zur Überwachung musst du nach der Laparoskopie in der Regel einen Tag lang in der Klinik bleiben.

Welcher Arzt führt eine Laparoskopie durch?

Fachärzte für Viszeralchirurgie führen Bauspiegelungen (Laparoskopien) durch. Das kann in Kliniken in Abteilungen für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie passieren. Ebenfalls bieten spezielle Zentren endoskopische Operationen an. Was macht ein Facharzt für Viszeralchirurgie?

Warum wird eine Bauchspiegelung durchgeführt?

Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann beispielsweise nötig werden bei folgenden Fällen:

  • Feststellung und Erkennung von Krankheiten im Bereich der Bauch und Beckenorgane, zum Beispiel Veränderungen an Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.
  • Feststellung und Erkennung von Krankheiten im Bereich der Eierstöcke, Eileitern und Teilen der Gebärmutter.
  • Diagnosesicherung bei den Krankheitsbildern einer Endometriose, Entzündung im Bauchraum, bei unerfülltem Kinderwunsch, unklaren Unterbauchschmerzen oder einer Eileiterschwangerschaft.
  • Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).
  • Beurteilung von Tumorerkrankungen im Bauchbereich.
  • Prüfung der Funktionsfähigkeit von Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.

Über das Laparoskop kann dein Arzt auch spezielle Instrumente einführen und somit Operationen durchführen. Folgende Operationen werden häufig laparoskopisch durchgeführt:

  • Entfernung der Gallenblase (laparoskopische Cholezystektomie).
  • Blinddarmentfernung (laparoskopische Appendektomie).
  • Leistenbruchoperation.
  • Teilentfernung des Dickdarms (Kolonresektion) sowie weitere Operationen am Darm.
  • Anlegen eines künstlichen Darmausgangs (Anus praeter).
  • Unterbindung der Eileiter (Sterilisation). Im gynäkologischen Bereich kann die Laparoskopie außerdem bei der Entfernung der Eierstöcke eingesetzt werden.
  • Lösung von Verwachsungen im Bauchraum.

Wann solltest du auf eine Laparoskopie verzichten?

Eine offene Operation anstelle einer Laparoskopie wird in der Regel bei folgenden Fällen bevorzugt:

  • Darmverschluss (Ileus).
  • Bakterielle Infektion des Bauchfells (bakterielle Peritonitis).
  • Schwere Gerinnungsstörung.
  • Diagnose und Entfernung von bösartigen Geschwülsten wie zum Beispiel Magen- oder Dickdarmtumore.

Bei einer schwere Lungen- oder Herzkrankheit kann das Aufblähen des Bauchraums mit Kohlendioxid die Beschwerden der Vorerkrankung verstärken und Komplikationen auslösen.

Die Laparoskopie ist bei stark übergewichtigen Patienten in meisten Fällen technisch schwierig durchzuführen.

Wie kannst du dich auf eine Bauchspiegelung vorbereiten?

Die Laparoskopie wird nüchtern durchgeführt, daher solltest du dich unbedingt an die Anweisungen deines Arztes halten. Dein Arzt bespricht im Vorfeld der laparoskopischen Untersuchung, was du beachten musst und klärt dich auch über Risiken und mögliche Komplikationen der Laparoskopie auf. Deine Vorerkrankungen, regelmäßig eingenommene Medikamente und vorhandene Allergien kommen ebenfalls zur Sprache. Zu den üblichen Voruntersuchungen bei der Laparoskopie gehören eine Blutentnahme sowie ein EKG.

Wie wird eine Bauchspiegelung durchgeführt?

Bei der konventionellen diagnostischen Laparoskopie in Vollnarkose bringt der Viszeralchirurg durch einen kleinen Schnitt in deine Bauchhaut einen hohlen Stab in deinen Bauchraum ein. Über diesen sogenannten Trokar wird Kohlendioxid in deinen Bauchraum gepumpt. Das Gas bläst deinen Bauch auf und trennt die sonst eng anliegenden Bauchorgane voneinander. Das ist nötig, damit der Arzt freie Sicht bekommt und sich in deiner Bauchhöhle besser orientieren kann.

Über den Trokar wird dann das Laparoskop in deinen Bauchraum hineingeschoben. Jetzt kann der Viszeralchirurg deine Organe betrachten und deren Zustand beurteilen. Während der Laparoskopie kann der Arzt mit einer kleinen Zange Gewebeproben entnehmen. Nach einer konventionellen Laparoskopie werden die Hautschnitte vernäht. Es bleiben in der Regel kleine Narben zurück. Zur Überwachung musst du nach der konventionellen Laparoskopie in der Regel einen Tag lang in der Klinik bleiben.

Die sogenannte Mini-Laparoskopie kann auch ambulant durchgeführt werden. Nach dem Eingriff wirst du in der Regel noch etwa vier Stunden überwacht und darfst dann, wenn dein Zustand es erlaubt, nach Hause.

Mögliche Komplikationen bei der Bauchspiegelung

Die Laparoskopie und auch laparoskopische Operationen sind in der Regel sehr schonende und wenig belastende Techniken. Deine Bauchhöhle muss dabei nicht eröffnet werden. Trotzdem können, wie bei jeder anderen Operationsmethode auch, Komplikationen nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Nach der Laparoskopie tritt häufig ein geblähter Bauch auf. Das ist eine Folge des Kohlendioxids, das während der Laparoskopie in deinen Bauchraum gepumpt wird um dem Operationsteam bessere Sicht und Arbeitsraum zu verschaffen. Der Blähbauch wiederum kann unterschiedlich starke Schmerzen und Spannungen in deinem Bauch verursachen. In der Regel klingen diese aber nach kurzer Zeit wieder ab. Weitere mögliche Komplikationen der Laparoskopie sind:

  • Wundinfektionen.
  • Verwachsungen von Gewebe und Narbenbildung.
  • Thrombosen (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß) und Embolien (Gefäßverschluss).
  • Verletzung von Nachbarorganen wie Darm, Harnblase, Harnleiter sowie von Blutgefäßen und Nerven.
  • Blutungen. Größere Blutungen sind bei der Laparoskopie schwieriger zu stillen als bei offenen Operationen.

Was solltest du nach der Bauchspiegelung beachten?

Nach der Laparoskopie wirst du in der Regel noch für einen Tag im Krankenhaus überwacht, nach einer ambulanten Mini-Laparoskopie noch für einige Stunden. Auf diese Weise kann bei einer Infektion oder einer nachträglichen Blutung schnell reagiert werden. Sollten nach deiner Entlassung Schmerzen, Herzrasen, Schwäche, Übelkeit, Fieber oder Rötungen an den Hautnähten auftreten, solltest du umgehend deinen Arzt aufsuchen.