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Nierensteine

Bei DocInsider regiatrierter Nephrologe zeigt 3-D-Modell der Nieren.
So lange Nierensteine deine harnableitenden Wege nicht blockieren, verursachen sie keine Beschwerden. Erst wenn die Nierensteine in die Harnleiter wandern und den Urinabfluss blockieren, kommt es zu schlimmen Schmerzen und einer Nierenkolik.

Was sind Nierensteine?

Wenn du ein Nierensteinleiden (Nephrolithiasis) hast, bilden sich aus einigen Bestandteilen deines Urins Ablagerungen in den Nieren oder den ableitenden Harnwegen. Diese Ablagerungen bestehen aus auskristallisierten Salzen, die im Laufe der Zeit immer weiter anwachsen. Sie sammeln sich an allen Harnsammelstellen wie Nierenkelchen, Nierenbecken und ableitenden Harnwegen.

Deine beiden Nieren liegen etwa in Taillenhöhe links und rechts deiner Wirbelsäule. Die Nieren filtern dein Blut und scheiden Stoffe mit dem Urin aus, die dein Körper nicht mehr verwerten kann. In deiner Blase sammelt sich der von deinen Nieren produzierte und über die Harnleiter transportierte Urin. Über die Harnröhre wird er dann ausgeschieden.

Im gesamten Bereich deiner Harnwege können sich harte, mineralreiche Gebilde bilden. Diese Nierensteine verbleiben in Nieren, Harnröhre, Harnleitern oder Blase oder wandern weiter bis sie mit dem Urin ausgeschieden werden. Nierensteine können so groß wie Reiskörner, Linsen oder Erbsen werden. Sie können aber auch das gesamte Nierenbecken ausfüllen.

Welche Nierensteinarten gibt es?

Je nachdem aus welchen chemischen Verbindungen deine Nierensteine bestehen, werden sie nach ihrem Hauptbestandteil benannt. Am häufigsten kommen Oxalatsteine aus Kalziumoxalat, Phosphatsteine aus Kalziumphosphat, Struvitsteine aus Magnesiumammoniumphosphat und Uratsteine aus Harnsäure vor.

Folgende Nierensteinarten lassen sich finden::

  • Ausguss-oder Korallensteine: Die korallenförmigen Nierensteine aus Magnesiumammoniumphosphat füllen dein gesamtes Nierenbecken aus.
  • Ruhender Nierenstein im Nierenkelch: Hier verbleibt der Nierenstein in deinem Nierenkelch und wandert nicht weiter.
  • Markzystensteine: Dein Nierenmark enthält Kapillaren (feinste Verzweigungen) und Nierenkanälchen. Auch hier können sich Nierensteine bilden.
  • Nierenbeckensteine: Dein Nierenbecken ist ein trichterförmiger Schlauch, zu dem die Nierenkelche verschmelzen. Das Nierenbecken verengt sich nach unten und geht in deinen Harnleiter über. Nierenbeckensteine erreichen oft eine beträchtliche Größe.
  • Nierenstein im Kelchhals: Die Nierensteine sitzen im Übergang des Nierenkelches ins Nierenbecken.
  • Harnleitersteine: Hier befinden sich deine Nierensteine im ableitenden Schlauch, der den im Nierenbecken gesammelten Harn zu deiner Blase leitet.

Was verursacht Nierensteine?

Nierensteine entstehen, wenn Salze aus deinem hoch konzentrierten Urin auskristallisieren. Das passiert, wenn sich der Säuregehalt deines Urins ändert. Manche Salze können sich dann darin nicht mehr lösen. Je saurer dein Urin ist, desto weniger Harnsäure kann sich lösen. Je basischer (alkalischer) dein Urin, ist desto weniger Phosphate lösen sich.

Die Zusammensetzung deines Urins spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Entstehung von Nierensteinen. Enthält dein Urin zu viel Kalziumsalze, begünstigt das die Bildung von Nierensteinen. Kalzium-Normalwerte. Auch eiweißhaltige Substanzen in deinem Urin können die Nierensteinbildung fördern. Eiweiße im Urin entstehen, wenn deine Nierenfunktion gestört ist.

Wenn dein Harnfluss durch Narben, Verengungen und Fehlbildungen von Nieren, Harnwegen, Blase und Harnleitern behindert ist, können sich ebenfalls Nierensteine bilden.

Auch der Flüssigkeitshaushalt deines Körpers kann die Entstehung von Nierensteinen beeinflussen. Denn bei zu geringer Flüssigkeitsaufnahme wird dein Harn mit Salzen übersättigt.

Nierensteine Symptome

Nierensteine verursachen in der Regel nur dann Beschwerden, wenn sie in den Harnleiter gelangen und dort nicht mit dem Urin abgehen können. Blut in deinem Urin kann ein Anzeichen für Nierensteine sein. Denn die Steine können bei ihrer Wanderung das empfindliche Gewebe deiner Harnwege verletzen.

Wenn bei dir ein Nierenstein wandert und stecken bleibt, wird der Harnabfluss in deinem Körper behindert. Die Folge: Krampfartige, sehr starke Schmerzen im Rücken oder im seitlichen Unterbauch, die oft bis in den Genitalbereich ausstrahlen. Mediziner sprechen von einer Nierenkolik. Die Schmerzen bei einer Nierenkolik sind unerträglich. Sie entstehen, weil dein Urin sich anstaut und die Wände deines Harnleiters und deines Nierenbeckens ausdehnt. Dadurch wird die Muskulatur aktiviert, die versucht, den Stein herauszupressen. Wellenförmige Schmerzen mit schmerzfreien Intervallen, in etwa so wie Wehenschmerzen, sind die Folge.

Weiter Symptome von Nierensteinen können Übelkeit, Erbrechen und ein Blähbauch sein.

Chronische Nierensteine können einen dumpfen Druck in deiner Nierengegend verursachen. Zusätzlich kommt es bei chronischen Nierensteinen häufig zu einer bakteriellen Infektion, die Folgeerkrankungen auslösen kann. Zu den möglichen bakteriell ausgelösten Komplikationen bei Nierensteinen gehört die Harnwegsinfektion. Bei der Urosepsis treten die Bakterien aus deinen Harnwegen in den Blutkreislauf über. Bei Schrumpfnieren kommt es zu einer Zerstörung des Nierengewebes.

Welcher Arzt hilft bei Nierensteinen?

Leichte bis mittelschwere Schmerzen durch Nierensteine verwechseln betroffene Menschen häufig mit Rückenschmerzen, Bandscheibenproblemen oder einer Blinddarmentzündung. Um der Sache auf den Grund zu gehen ist es daher sehr wichtig, dass du auch bei leichten Schmerzen im unteren Rückenbereich zu deinem Hausarzt gehst. Dieser wird dich an einen Urologen oder einen Nephrologen überweisen.

Sowohl Nephrologen als auch Urologen sind Spezialisten für die Diagnose und Behandlung von Nierenleiden. Während sich der Nephrologe, also der Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, vor allem mit der Diagnose und konservativen Therapie von Nierensteinen beschäftigt, ist der Urologe (Facharzt für Urologie) für den Bereich der ableitenden Harnwege zuständig. Was macht ein Nephrologe? Und welche Beschwerden untersucht ein Urologe?

Diagnose von Nierensteinen

Wenn dein Hausarzt dich mit dem Verdacht auf Nierensteine zum Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie oder zum Urologen schickt, fragen diese dich in der Regel nach deiner Ernährung, Vorerkrankungen und welche Medikamente du einnimmst.

Mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) kann der Arzt die Größe, Form und die Beschaffenheit der Gebiete abbilden, in denen sich deine Nierensteine befinden. Bei einer Ultraschalluntersuchung werden Ultraschallwellen aus einem Schallkopf durch dein Gewebe gesendet. Dazu setzt der Arzt den mit einem speziellen Gel präparierten Schallkopf auf deine Haut auf und fährt das zu untersuchende Gebiet mit leichtem Druck fächerförmig in verschiedene Richtungen ab. Die Ultraschallwellen werden an den Grenzen zwischen Organen und Geweben in unterschiedlichem Maße zurückgeworfen. Der Schallkopf nimmt die reflektierten Schallwellen wieder auf und errechnet daraus ein Bild, was sich der Arzt auf einem Bildschirm anschaut.

Mit einer Röntgenaufnahme (Pyelogramm) können Nierensteine abgebildet werden. Dazu wird dir ein Kontrastmittel intravenös gespritzt. Das Kontrastmittel wird über deine Nieren ausgeschieden und füllt die Hohlräume der ableitenden Harnwege aus. Das Kontrastmittel umgibt deine Nierensteine und macht somit ihre Lage und ihren Umriss sichtbar.

Untersucht wird auch dein Blut. Bestimmt werden hier vor allem die Werte von Kreatinin (KREA), Kalzium (Ca) und Harnsäure (HS). Normalwerte von Kreatinin. Was bedeutet es, wenn dein Ca-Wert zu hoch ist? Was tun bei zu hohen HS-Werten?

Außerdem wirst du eine Urinprobe abgeben müssen. Aus dieser bestimmt das Labor in der Regel: Leukozyten, Erythrozyten, Nitrit, Eiweißgehalt und den pH-Wert.

Nierensteine Behandlung

Die Behandlung von Nierensteinen hängt von ihrer Größe ab. Wenn deine Nierensteine noch nicht so groß sind, dass sie die Abflusswege deines Urins blockieren, dann kannst du das Abgehen der Steine beschleunigen durch: Bewegung (Hüpfen), heiße Vollbäder und reichliche Flüssigkeitszufuhr (Wasser).

Bei einer Nierenkolik wird in der Klinik versucht, den Nierenstein durch viel Flüssigkeit und die Gabe schmerzstillender Medikamente auszuschwemmen. Ist ein spontaner Nierensteinabgang nicht möglich, kann eine Operation nötig werden.

Medikamente bei Nierensteinen

Wenn die Nierensteine wandern und eine Nierenkolik auslösen, dann lindern starke Schmerzmittel die akuten Schmerzen. Oft werden vom Arzt sogenannte opioide Schmerzmittel verordnet.

Auch kann dir vom Arzt krampflösendes Butylscopolamin gespritzt werden. Vorsicht: Butylscopolamin verstärkt die Wirkung vom Wirkstoff Amantadin (bei Parkinson), von trizyklischen Antidepressiva (bei Depressionen) und von Antihistaminika (bei Allergien).

Bestimmte Arzneimittel eignen sich, um bestimmten Arten von Nierensteinen vorzubeugen. Bei der Therapie muss allerdings der pH-Wert deines Urins beachtet werden. Der pH-Wert ist der Messwert für den Säuregehalt des Urins. Am günstigsten liegt er zwischen 6,4 und 6,7. Dein Arzt bestimmt, auf welchen Zielwert der pH-Wert eingestellt wird. Mit einem Teststreifen kann der pH- Wert des Harns gemessen werden und die Medikamentendosis daran angepasst werden.

Bei Harnsäuresteinen, Oxalatsteinen und Zystinsteinen können Salze der Zitronensäure (Zitrate) eingesetzt werden. Zitrate werden vom Stoffwechsel in deinem Körper teilweise zu Bikarbonat umgewandelt, was über die Nieren ausgeschieden wird. Das lässt deinen Urin alkalisch werden und verhindert so die Entstehung von Nierensteinen aus Harnsäure und Zystin. Zitrat was unverändert ausgeschieden wird, verhindert die Bildung von Kalziumoxalatkristallen. Achtung: Während der Behandlung solltest du unbedingt ausreichend trinken. Nimmmst du Medikamente ein, die Aluminium enthalten (beispielsweise Antazida bei Sodbrennen), so sollten zwischen der Einnahm der beiden Medikamente mindestens zwei Stunden liegen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass zu viel Aluminium in deinen Körper aufgenommen wird. Vorsicht geboten ist auch bei manchen Medikamenten gegen Bluthochdruck. In Verbindung mit Zitraten kann sich im Blut zu viel Kalium anreichern. Die Folge können Herzrhythmusstörungen sein.

Bei Phosphatsteinen ist Methionin das Mittel der Wahl. Es führt zu einer Ansäuerung des Urins. Achtung: Wenn du an Gicht leidest oder dein Blut zu viel Säure enthält, dann solltest du Methionin nicht nehmen. Sprich unbedingt mit deinem Arzt über deine Medikamente und bereits vorhandene Erkrankungen. Methionin kann außerdem die Wirkung des Parkinsonwirkstoffes Levodopa verringern.

Nierensteine entfernen

Oft ist es nötig, die Nierensteine zu zerkleinern, damit sie auf natürlichem Weg aus dem Körper gelangen können und der Harnabfluss wieder beschwerdefrei möglich ist. Mittels der sogenannten Extrakorporalen Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL) wird der Nierenstein von außen durch Ultraschallstoßwellen zertrümmert. Es entsteht ein sandkorngroßer Gries, der ohne Schwierigkeiten mit deinem Urin ausgeschieden werden kann.

Bei der Perkutanen Nephrolithotomie (PCN) wird ein Endoskop in dein Nierenbecken eingeführt. Mit entsprechenden Zangen am Endoskop kann der Arzt kleinere Nierensteine direkt entfernen.

Die Ureterorenoskopie kann bei Nierensteinen durchgeführt werden, die sich im Harnleiter befinden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Öffnung in deiner Blase zum Harnleiter weit genug ist. Unter Vollnarkose wird dir bei diesem Eingriff ein Endoskop über die Harnröhre zunächst in die Blase und dann weiter bis zum Stein in den Harnleiter vorgeschoben. Über einen Arbeitskanal des Endoskops kann der Arzt Geräte (Sonden, Zangen, Laser, Ultraschall) zur Zertrümmerung und Entfernung der Harnleitersteine eingeführen. Wenn die Öffnung in der Blase zum Harnleiter für das Endoskop zu eng ist, kann ein kleiner Plastikschlauch bis in den Harnleiter vorgeschoben werden, damit der Urin wieder abfließen kann. Der Schlauch kann in der Regel für etwa drei Wochen lang in der Blase behalten werden.

Ernährung bei Nierensteinen

Wenn du schon einmal Nierensteine hattest ist das Risiko groß, dass du innerhalb der nächsten zehn Jahre erneut Steine bekommst. Um neuen Nierensteinen vorzubeugen kannst du schon mit der Ernährung ein großes Stück dazu beitragen. Wichtig ist, dass du deine täglich aufgenommene Kochsalzmenge auf maximal 2 Gramm begrenzt. Vorsicht: In Fertigprodukten und Fast Food befindet sich sehr viel Salz. Bereite dir dein Essen salzarm zu und achte darauf, natriumarmes Mineralwasser zu trinken.

Wurden bei dir Harnsäuresteine nachgewiesen, dann kannst du einer erneuten Steinbildung vorbeugen, indem du dich purinarm ernährst. Purine gelangen durch eiweißreiche Ernährung mit viel Fleisch (mehr als 150 g täglich), Innereien und Fisch (vor allem Ölsardinen, Hering, Sardellen) in deinen Körper.

Hattest du hingegen schon einmal Probleme mit Oxalatsteinen, solltest du Lebensmittel meiden, die viel Oxalat enthalten. Das sind beispielsweise Nüsse, Kakao, Spinat und Rhabarber.

Wie immer gilt jedoch bei der Ernährung: Schädlich sind nicht bestimmte Lebensmittel an sich, sondern nur die übermäßige Menge, die davon aufgenommen wird.

Nierensteinen vorbeugen

Nierensteine können auch nach dem Entfernen immer wieder auftreten. Daher ist es umso wichtiger, den Nierensteinen vorzubeugen. Männer leiden in der Regel doppelt so häufig unter Nierensteinen wie Frauen. Im Alter von 30 bis 50 Jahren trifft es viele von ihnen.

Viel Flüssigkeit trinken ist die wichtigste Maßnahme, um Nierensteinen vorzubeugen. Denn je mehr die Harnröhre durchgespült wird und je verdünnter der Urin ist, desto besser kann das Auskristallisieren von Salzen verhindert werden. Täglich zwei Liter mineralstoffarmes Wasser sollten es schon sein. Alkohol und schwarzen Tee solltest du nur in Maßen trinken, da beide Getränke dem Körper Wasser entziehen. Vorsicht: Wenn du an Herzinsuffizienz also an Herzschwäche leidest, dann solltest du mit deinem Arzt besprechen, wie viel du trinken darfst.

Bei Harnsäuresteinen solltest du deinen Fleischkonsum reduzieren und Innereien meiden. Bei Kalziumoxalatsteinen solltest du den Verzehr von Lebensmitteln einschränken, die viel Kalzium (Milch und Milchprodukte) und Oxalsäure (Spinat und Rhabarber) enthalten. Vermeide außerdem eine übermäßige zucker- und salzhaltige Ernährung.

Dein Arzt gibt dir gerne Tipps zur gesunden Ernährung bei Nierensteinen. Ein Ernährungsberater kann ebenfalls weiter helfen. Reichen die vorbeugenden Maßnahmen nicht aus, können bestimmte Medikamente die Neubildung von Nierensteinen erschweren. Sie ändern den pH-Wert deines Urins, so dass die Mineralien, die Nierensteine bilden, gelöst bleiben und nicht auskristallisieren.

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Untersuchungen

Blasenspiegelung

Urologe erklärt Patienten mit Prostatavergrößerung der Ablauf der Blasenspiegelung.
Vor der Blasenspiegelung (Zystoskopie) klärt der Urologe seine Patienten über den Ablauf der Untersuchung auf. Bei Männern liegt die Prostata unter der Harnblase. Ist die Prostata deutlich vergrößert, engt sie die Harnröhre ein, es kommt zu Problemen beim Wasserlassen.

Warum zur Blasenspiegelung?

Eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) wird mit einem etwa bleistiftdicken starren Rohr durchgeführt, in dem sich eine Lichtquelle, eine Spül- und Absaugvorrichtung sowie ein Kanal für Arbeitsgeräte befinden. Dieses optische Untersuchungsinstrument heißt Zystoskop. Die Optik des Zystoskops kann über eine Kamera mit einem Monitor verbunden sein.

Bei der Blasenspiegelung wird das Zystoskop über deine Harnröhre bis in deine Blase geführt. Auf diese Weise kann dein Urologe deine Blase und deine Harnröhre betrachten und gleichzeitig bei Bedarf auch Gewebeproben entnehmen (Biopsie).

Warum wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Die Blasenspiegelung kann bei einigen Erkrankungen und Symptomen hilfreich sein. Die Zystoskopie findet beispielsweise Anwendung bei:

  • Blut im Urin
  • Abklärung eines Tumorverdachts (Blasentumor)
  • Verlaufskontrolle nach Entfernung eines Blasentumors
  • Wiederholte Entzündungen der Harnröhre oder wiederholte Blasenentzündungen. Was tun bei Blasenentzündung?
  • Blasenentleerungsstörungen
  • Blasensteine, Harnleitersteine
  • Prostatavergrößerung
  • Endometriose. Ursachen und Therapie der Endometriose

Wann solltest du auf eine Blasenspiegelung verzichten?

Wenn du unter einer verstärkten Blutungsneigung leidest oder gerinnungshemmende Medikamente einnimmst, dann solltest du mit deinem Arzt Risiken und Nutzen einer Blasenspiegelung abwägen.

Auch wenn du eine Vollnarkose während der Blasenspiegelung möchtest, dein Arzt aber bei der Überprüfung deiner Narkosefähigkeit Gründe findet, die gegen die Vollnarkose sprechen, besteht Klärungsbedarf.

Die Blasenspiegelung sollte nicht durchgeführt werden bei akuten Entzündungen der Harnröhre, der Harnblase oder der Prostata. Damit eine Harnwegsinfektion ausgeschlossen werden kann, wird vor einer Blasenspiegelung in der Regel der Urin untersucht.

Bei Diabetikern und anderen Stoffwechselerkrankungen ist häufig die Infektanfälligkeit erhöht. Daher erhalten Risikogruppen vor der Blasenspiegelung oft ein Antibiotikum zur Vorbeugung.

Wie kannst du dich auf die Blasenspiegelung vorbereiten?

Die Blasenspiegelung ist in den Händen eines erfahrenen Urologen in der Regel ein Routineeingriff. Hab also keine Angst und sprich mit deinem Arzt, falls du Bedenken hast. Er wird dich vor dem Eingriff über den genauen Untersuchungsablauf, notwendige Vorbereitungsmaßnahmen deinerseits sowie über mögliche Risiken der Blasenspiegelung aufklären.

Da du nüchtern zur Blasenspiegelung  erscheinen musst, solltest du mehrere Stunden vorher nichts gegessen oder getrunken haben.

Nimmst du Blutverdünnende Substanzen wie Acetylsalicylsäure sowie Knoblauch und Knoblauchpräparate ein, sollten diese – wenn möglich- vor der Blasenspiegelung abgesetzt werden. Weise deinen Arzt bitte auch auf bekannte Arzneimittel-Allergien hin.

Wie wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Vor der Blasenspiegelung kannst du auf Wunsch ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht bekommen. Das macht dich ein wenig schläfrig und entspannter. Du kannst auch um eine Kurznarkose bitten, so dass du von der Blasenspiegelung gar nichts mitbekommst.

Bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) setzt du dich in der Regel auf einen speziellen Untersuchungsstuhl. Deine Beine lagern dabei in gespreizter Stellung. Damit die Blasenspiegelung schmerzfrei erfolgen kann wird ein Gleitmittel, dem ein örtliches Betäubungsmittel zugesetzt ist, in deine Harnröhre eingebracht. Sobald das Betäubungsmittel wirkt und dein Arzt die gesamte Umgebung der Harnröhrenöffnung desinfiziert hat, führt er das Zystoskop in deine Harnröhrenöffnung ein. Anschließend schiebt et das Zystoskop langsam über deine Harnröhre in deine Harnblase. Gleichzeitig wird deine Harnröhre und Blase mit einer wässrigen, keimfreien Flüssigkeit aufgefüllt. Auf diese Weise sind Harnröhre und Blase immer gut entfaltet und können vom Urologen besser eingesehen werden. Durch die im Zystoskop befindliche Lampe kann dein Arzt alles hell ausleuchten, deine Blasenschleimhaut, Harnröhre und bei Männern die Größe der Prostata untersuchen und eventuelle Veränderungen feststellen.

Durch den Arbeitskanal des Zystoskops kann dein Urologe medizinische Instrumente einführen. Diese können zur Entnahme von Gewebeproben verwendet werden oder für kleine operative Eingriffe wie zum Beispiel:

  • Steinentfernung
  • Blutstillung
  • Beseitigung von Verengungen
  • Entfernung von kleinen Tumoren
  • Entnahme von Gewebeproben
  • Einlegen von Harnleiterschienen

Während der Blasenspiegelung (Zystoskopie) kannst du Harndrang verspüren oder das Gefühl einer stark gefüllten Blase haben.

Mögliche Komplikationen bei der Blasenspiegelung

Bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) sind in der Regel ernsthafte Verletzungen der Harnröhre oder Blase selten. Mögliche Nachwirkungen der Zystoskopie können sein:

  • Schmerzen beim Wasserlassen in den ersten Tagen nach der Blasenspiegelung.
  • Blut im Urin durch keine Verletzungen der Harnröhre während des Eingriffs.
  • Vorübergehende Inkontinenz

Diese Beschwerden sind in der Regel nach wenigen Tagen verschwunden. Falls sie bei dir länger anhalten, Nachblutungen oder Entzündungen der Nieren, der Prostata oder der Nebenhoden, Fieber auftreten, solltest du umgehend deinen Urologen aufsuchen.

Was solltest du nach der Blasenspiegelung beachten?

Nach der Blasenspiegelung (Zystoskopie) bleibst du noch so lange unter Beobachtung in Praxis oder Klinik, bis du dich fit genug für den Heimweg fühlst. Dein Arzt wird dir sagen, wann du zur Kontrolluntersuchung wiederkommen solltest und was du zu Hause beachten musst.

Generell gilt nach einer Blasenspiegelung: viel trinken. Das sorgt dafür, dass mögliche Erreger ausgespült werden, die während der Zystoskopie in deine Harnröhre gelangt sein könnten.