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Untersuchungen

Blasenspiegelung

Urologe erklärt Patienten mit Prostatavergrößerung der Ablauf der Blasenspiegelung.
Vor der Blasenspiegelung (Zystoskopie) klärt der Urologe seine Patienten über den Ablauf der Untersuchung auf. Bei Männern liegt die Prostata unter der Harnblase. Ist die Prostata deutlich vergrößert, engt sie die Harnröhre ein, es kommt zu Problemen beim Wasserlassen.

Warum zur Blasenspiegelung?

Eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) wird mit einem etwa bleistiftdicken starren Rohr durchgeführt, in dem sich eine Lichtquelle, eine Spül- und Absaugvorrichtung sowie ein Kanal für Arbeitsgeräte befinden. Dieses optische Untersuchungsinstrument heißt Zystoskop. Die Optik des Zystoskops kann über eine Kamera mit einem Monitor verbunden sein.

Bei der Blasenspiegelung wird das Zystoskop über deine Harnröhre bis in deine Blase geführt. Auf diese Weise kann dein Urologe deine Blase und deine Harnröhre betrachten und gleichzeitig bei Bedarf auch Gewebeproben entnehmen (Biopsie).

Warum wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Die Blasenspiegelung kann bei einigen Erkrankungen und Symptomen hilfreich sein. Die Zystoskopie findet beispielsweise Anwendung bei:

  • Blut im Urin
  • Abklärung eines Tumorverdachts (Blasentumor)
  • Verlaufskontrolle nach Entfernung eines Blasentumors
  • Wiederholte Entzündungen der Harnröhre oder wiederholte Blasenentzündungen. Was tun bei Blasenentzündung?
  • Blasenentleerungsstörungen
  • Blasensteine, Harnleitersteine
  • Prostatavergrößerung
  • Endometriose. Ursachen und Therapie der Endometriose

Wann solltest du auf eine Blasenspiegelung verzichten?

Wenn du unter einer verstärkten Blutungsneigung leidest oder gerinnungshemmende Medikamente einnimmst, dann solltest du mit deinem Arzt Risiken und Nutzen einer Blasenspiegelung abwägen.

Auch wenn du eine Vollnarkose während der Blasenspiegelung möchtest, dein Arzt aber bei der Überprüfung deiner Narkosefähigkeit Gründe findet, die gegen die Vollnarkose sprechen, besteht Klärungsbedarf.

Die Blasenspiegelung sollte nicht durchgeführt werden bei akuten Entzündungen der Harnröhre, der Harnblase oder der Prostata. Damit eine Harnwegsinfektion ausgeschlossen werden kann, wird vor einer Blasenspiegelung in der Regel der Urin untersucht.

Bei Diabetikern und anderen Stoffwechselerkrankungen ist häufig die Infektanfälligkeit erhöht. Daher erhalten Risikogruppen vor der Blasenspiegelung oft ein Antibiotikum zur Vorbeugung.

Wie kannst du dich auf die Blasenspiegelung vorbereiten?

Die Blasenspiegelung ist in den Händen eines erfahrenen Urologen in der Regel ein Routineeingriff. Hab also keine Angst und sprich mit deinem Arzt, falls du Bedenken hast. Er wird dich vor dem Eingriff über den genauen Untersuchungsablauf, notwendige Vorbereitungsmaßnahmen deinerseits sowie über mögliche Risiken der Blasenspiegelung aufklären.

Da du nüchtern zur Blasenspiegelung  erscheinen musst, solltest du mehrere Stunden vorher nichts gegessen oder getrunken haben.

Nimmst du Blutverdünnende Substanzen wie Acetylsalicylsäure sowie Knoblauch und Knoblauchpräparate ein, sollten diese – wenn möglich- vor der Blasenspiegelung abgesetzt werden. Weise deinen Arzt bitte auch auf bekannte Arzneimittel-Allergien hin.

Wie wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Vor der Blasenspiegelung kannst du auf Wunsch ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht bekommen. Das macht dich ein wenig schläfrig und entspannter. Du kannst auch um eine Kurznarkose bitten, so dass du von der Blasenspiegelung gar nichts mitbekommst.

Bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) setzt du dich in der Regel auf einen speziellen Untersuchungsstuhl. Deine Beine lagern dabei in gespreizter Stellung. Damit die Blasenspiegelung schmerzfrei erfolgen kann wird ein Gleitmittel, dem ein örtliches Betäubungsmittel zugesetzt ist, in deine Harnröhre eingebracht. Sobald das Betäubungsmittel wirkt und dein Arzt die gesamte Umgebung der Harnröhrenöffnung desinfiziert hat, führt er das Zystoskop in deine Harnröhrenöffnung ein. Anschließend schiebt et das Zystoskop langsam über deine Harnröhre in deine Harnblase. Gleichzeitig wird deine Harnröhre und Blase mit einer wässrigen, keimfreien Flüssigkeit aufgefüllt. Auf diese Weise sind Harnröhre und Blase immer gut entfaltet und können vom Urologen besser eingesehen werden. Durch die im Zystoskop befindliche Lampe kann dein Arzt alles hell ausleuchten, deine Blasenschleimhaut, Harnröhre und bei Männern die Größe der Prostata untersuchen und eventuelle Veränderungen feststellen.

Durch den Arbeitskanal des Zystoskops kann dein Urologe medizinische Instrumente einführen. Diese können zur Entnahme von Gewebeproben verwendet werden oder für kleine operative Eingriffe wie zum Beispiel:

  • Steinentfernung
  • Blutstillung
  • Beseitigung von Verengungen
  • Entfernung von kleinen Tumoren
  • Entnahme von Gewebeproben
  • Einlegen von Harnleiterschienen

Während der Blasenspiegelung (Zystoskopie) kannst du Harndrang verspüren oder das Gefühl einer stark gefüllten Blase haben.

Mögliche Komplikationen bei der Blasenspiegelung

Bei der Blasenspiegelung (Zystoskopie) sind in der Regel ernsthafte Verletzungen der Harnröhre oder Blase selten. Mögliche Nachwirkungen der Zystoskopie können sein:

  • Schmerzen beim Wasserlassen in den ersten Tagen nach der Blasenspiegelung.
  • Blut im Urin durch keine Verletzungen der Harnröhre während des Eingriffs.
  • Vorübergehende Inkontinenz

Diese Beschwerden sind in der Regel nach wenigen Tagen verschwunden. Falls sie bei dir länger anhalten, Nachblutungen oder Entzündungen der Nieren, der Prostata oder der Nebenhoden, Fieber auftreten, solltest du umgehend deinen Urologen aufsuchen.

Was solltest du nach der Blasenspiegelung beachten?

Nach der Blasenspiegelung (Zystoskopie) bleibst du noch so lange unter Beobachtung in Praxis oder Klinik, bis du dich fit genug für den Heimweg fühlst. Dein Arzt wird dir sagen, wann du zur Kontrolluntersuchung wiederkommen solltest und was du zu Hause beachten musst.

Generell gilt nach einer Blasenspiegelung: viel trinken. Das sorgt dafür, dass mögliche Erreger ausgespült werden, die während der Zystoskopie in deine Harnröhre gelangt sein könnten.

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Krankheiten

Endometriose

Gebärmutter (Uterus) mit Endometrioseherden in Eierstöcken, Eileitern und Gebärmutterwand.
Bei Endometriose siedeln sich Gebärmutterschleimhautzellen (schwarz im Bild) außerhalb der Gebärmutterhöhle an und bilden gutartige Wucherungen. Dieses sogenannte versprengte Gewebe kann sich ansiedeln in Eierstöcken, Eileitern, Scheide, Gebärmutterwand und auch an anderen Stellen im Körper.

Endometriose: Was ist das?

Die Endometriose ist eine gutartige Wucherung, die von Gebärmutterschleimhautzellen gebildet wird. Diese Zellen kleiden normalerweise die Gebärmutter innen aus. Siedeln sich die Gebärmutterschleimhautzellen außerhalb der Gebärmutter an, sprechen Mediziner von versprengtem Gewebe.

Bist du von der Endometriose betroffen, kann das versprengte Gewebe an deinen Eierstöcken, deinen Eileitern, in deiner Scheide und deiner Gebärmutterwand vorkommen. Bauchfell, Darm, Harnblase, Nieren und selten die Lunge können ebenfalls von der Endometriose betroffen sein.

Das bei der Endometriose ausgelagerte Gewebe deiner Gebärmutterschleimhaut ist deinem hormonellen Zyklus unterworfen. Das heißt es reagiert auf die Steuerung durch die weiblichen Geschlechtshormone. Die Folge: Das versprengte Gewebe wird im Rahmen deiner Monatsblutung auf- und abgebaut, Zellen und Blut werden abgestoßen. Diese Blutung kann am Ort des Geschehens jedoch nicht abfließen. Das Blut staut sich an und eine Entzündung entsteht. Es können sich blutgefüllte Zysten bilden, im späteren Verlauf kann es zu Vernarbungen und Verwachsungen des Gewebes kommen. All das kann mehr oder weniger starke Schmerzen verursachen, denn die Zellinseln in deinem Bauchraum lösen einen chronischen Entzündungsreiz aus.

Eine Endometriose tritt häufig zwischen dem 20. bis 40. Lebensjahr auf und ist bei vielen Frauen der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch. In der Regel verkümmern die Schleimhautwucherungen nach den Wechseljahren (Menopause). Neben einer hormonellen Behandlung kann häufig auch eine Operation notwendig werden.

Welche Formen der Endometriose gibt es?

Die Endometriose wird nach dem Ansiedelungsort des versprengten Gebärmutterschleimhautgewebes in verschiedene Formen unterteilt:

  • Endometriosis genitalis interna: Bei dieser Art der Endometriose befinden sich die gutartigen Wucherungen innerhalb deiner Gebärmutter, aber außerhalb ihrer Schleimhaut.
  • Endometriosis uteri interna: Bei dieser Endometriose ist das versprengte Gewebe in der Muskelschicht deiner Gebärmutter zu finden.  Die Gebärmuttermuskulatur kann sich dadurch nicht mehr zusammen ziehen. Die Folge: Eine schmerzhafte und schwierige Menstruation (Dysmenorrhoe). Es können verstärkte und länger andauernde Regelblutungen auftreten sowie sehr schmerzhafte Bauchkrämpfe, die zwei bis vier Tage vor der Regelblutung beginnen. Die Endometriosis uteri interna tritt meistens erst nach dem 35. Lebensjahr auf.
  • Endometriosis tubae: Bei dieser Form der Endometriose sind ein oder beide Eileiter betroffen. Durch das versprengte Gewebe wird dein Eileiter verdickt. Es kommt zu Blutansammlungen im Eileiter. Der Eileiter kann sich entzünden, vernarben und unbeweglich werden. Kommt die Endometriose bei beiden Eileitern vor, kann es zur Unfruchtbarkeit kommen. Da die gutartigen Wucherungen aus Gebärmutterschleimhaut bestehen, kann sich aber auch eine befruchtete Eizelle im Endometriosegewebe des betroffenen Eileiters einnisten. Mögliche Folge: eine Eileiterschwangerschaft.
  • Endometriosis genitalis externa: Diese Endometriose ist innerhalb deines Genitalbereichs, aber außerhalb deiner Gebärmutter angesiedelt. Die Endometriose kann daher vorkommen: in den Eierstöcken, im Douglas-Raum (tiefster Punkt des Bauchfellraumes zwischen Gebärmutter und Mastdarm), in der Scheide, der Vulva (Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsmerkmale, bestehend aus Venushügel, Schamlippen und Klitoris) oder der Portio (Gebärmuttermund).
  • Endometriosis ovarii: Bei der Endometriosis ovarii ist dein Eierstock von der Endometriose betroffen. Entstehendes Blut kann im Eierstock nicht abgebaut werden. Es dickt ein und bildet eine Zyste (Hohlraum). Medizinisch wird das als Teerzyste oder Schokoladenzyste bezeichnet. Denn das während einer Operation aus der Zyste entfernte eingedickte Blut erinnert an Teer.
  • Vaginalendometriose: Bei der Vaginalendometriose befindet sich ein Großteil des versprengten Gewebes innerhalb deiner Scheide. Diese Form der Endometriose führt häufig zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
  • Endometriose im Douglas-Raum: Als Douglas-Raum wird die Bauchfellvertiefung zwischen Mastdarm und Gebärmutter bezeichnet. Hier können entzündete und vernarbte Endometrioseherde zu Verwachsungen von Gebärmutter und Mastdarm führen. Dadurch kann es zu einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit deiner Gebärmutter kommen.
  • Endometriosis extragenitalis: Bei dieser Endometriose liegen die gutartigen Schleimhautwucherungen außerhalb deiner Geschlechtsorgane, beispielsweise in deinem Darm, in deiner Blase, in deinem Bauchfell oder selten auch in deiner Lunge. Bei der Endometriose des Darms kann es während deines Zyklus zu Blut im Stuhl kommen. Blut in deinem Urin kann bei einer Endometriose der Harnblase auftreten. Eine Endometriose in deiner Lunge (Pulmonale Endometriose) kann sich durch das Abhusten von blutigem Schleim oder von reinem Blut aus dem Atmungstrakt bemerkbar machen.

Endometriose: Ursachen

Zur Entstehung der Endometriose gibt es folgende Vermutungen:

  • Retrograde Menstruation: Die während deiner Monatsblutung (Menstruation) abgestoßene Gebärmutterschleimhaut fließt hier nicht in Richtung Scheide, sondern über deine Eileiter in deine Bauchhöhle. Ist dein Immunsystem gestört, entfernen Fresszellen die verstreuten Gebärmutterschleimhautzellen nicht. Dadurch können sie sich in deiner Bauchhöhle einnisten.
  • Metaplasie: Hierbei verwandelt sich dein normales Deck- und Drüsengewebe (Epithel) in ein Gewebe, das dem embryonalen Gewebe ähnelt. Dieses Epithel kann sich wiederum in Endometriosezellen umwandeln. Der Grund für diese Umwandlung von einem Gewebetyp in den anderen können wiederholte Irritationen sein.
  • Operative Eingriffe: Die Endometriose kann ihre Ursache in operativen Eingriffen haben, die mit Öffnen der Gebärmutter verbunden sind. Das kann zum Beispiel bei einem Kaiserschnitt der Fall sein.

Endometriose Risikogruppen

Endometriose kommt manchmal in Familien gehäuft bei Verwandten ersten Grades (Mütter, Schwestern und Kinder) von Frauen mit Endometriose vor. Bei folgenden Risikogruppen kann Endometriose häufiger und mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten:

  • Frauen, die noch kein Kind geboren haben.
  • Frauen, die ihr erstes Kind mit über 30 Jahren bekommen haben.
  • Frauen mit kurzen Menstruationszyklen (weniger als 27 Tage) und starker Regelblutung.
  • Frauen, deren erste Periode früh eintraf.
  • Frauen mit angeborenen Fehlbildungen der Gebärmutter.

Endometriose: Symptome

Die Endometriose hat kein einheitliches Krankheitsbild. Die Symptome der Endometriose sind also bei jeder Frau verschieden. Die folgenden Beschwerden, die bei der Endometriose auftreten, sind in der Regel nicht abhängig von der Ausbreitung der versprengten Zellen der Gebärmutterschleimhaut und der Größe der entstandenen gutartigen Wucherungen. Manche Frauen haben auch keine Schmerzen und bemerken nichts von ihrer Endometriose. Bei anderen Frauen sind die Schmerzen fast unerträglich. Die folgenden Symptome können bei einer Endometriose einzeln oder zusammen auftreten:

  • Vor und während der Monatsblutung (Menstruation) treten immer stärker werdende Bauchschmerzen auf. Auch Rückenschmerzen sind häufig. Sie können bis in die Beine ausstrahlen. Einige Frauen haben zwei bis drei Tage vor ihrer Regel Unterbauchschmerzen, andere Frauen während der Regel oder nur in den ersten Tagen danach.
  • Kommt es zu Verwachsungen der Gewebeherde können chronische Schmerzen die Folge sein. Die chronischen Schmerzen können auch unabhängig von der Menstruation auftreten.
  • Starke und unregelmäßige Monatsblutungen.
  • Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Blasen- und Darmkrämpfe.
  • Schmerzen bei Blasen- und Darmentleerung.
  • Blutungen aus Blase oder Darm.
  • Ungewollte Kinderlosigkeit, Unfruchtbarkeit.
  • Erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation.
  • Müdigkeit.
  • Erschöpfung.

Welcher Arzt hilft bei Endometriose?

Erster Ansprechpartner ist dein Gynäkologe, Frauenarzt, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Er kann dich zur Blasenspiegelung an einen Urologen bzw. Facharzt für Urologie überweisen. Für eine Darmspiegelung kann ein Gastroenterologe bzw. FA Innere Medizin und Gastroenterologie hinzugezogen werden.

Die Therapie einer Endometriose sollte möglichst durch Spezialisten in einem Endometriosezentrum durchgeführt werden. Hier kommen neben operativen Behandlungsmethoden auch medikamentöse und psychologische Behandlungsmethoden zum Einsatz.

Endometriose: Diagnose

Da Endometriose-Beschwerden wie starke und unregelmäßige Monatsblutungen sowie Bauchkrämpfe oftmals mit normalen Zyklusbeschwerden verwechselt werden, holen sich viele Frauen zu spät oder gar keine ärztliche Hilfe. Daher dauert es bis zur Diagnosestellung oft sehr lange.

Hat dein Frauenarzt aufgrund von gezielten Frage und deinen beschriebenen Symptomen den Verdacht auf Endometriose, wird er an verschiedenen Orten deines Körpers nach dem versprengten Gewebe suchen.

Sind deine Vulva oder Vagina befallen, kann dein Frauenarzt das Gewebe mit bloßem Auge oder durch eine Lupenuntersuchung erkennen.

Mit einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) kann dein Frauenarzt die Größe, Form und die Beschaffenheit sowie Veränderungen deiner Eierstöcke abbilden.

Wenn Organe wie deine Blase oder dein Darm von der Endometriose betroffen sein könnten, kann eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) oder eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden. Bei der Koloskopie kann auch die Portio (Übergang vom Gebärmutterhals in die Vagina) in Vergrößerung dargestellt werden. Vulva und Vaginalwände können ebenfalls mit dem Koloskop inspiziert werden und Veränderungen ausfindig gemacht werden. Wie eine Darmspiegelung funktioniert.

Mithilfe einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) kann dein Arzt deine Blasenschleimhaut untersuchen und eventuelle Veränderungen durch die Endometriose feststellen. Wissenswertes zur Blasenspiegelung.

Durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann dein Arzt Lage, Schweregrad und Wachstumstyp der Endometrioseherde erkennen. Er kann Gewebeproben entnehmen und auch versuchen, die Endometrioseherde zu entfernen. Durch eine Bauchspiegelung ist jedoch nicht jede Endometriose erkennbar. Endometrioseherde in deiner Gebärmuttermuskulatur können zum Beispiel nur nach Entfernung der Gebärmutter unter dem Mikroskop sicher nachgewiesen werden. Ablauf der Bauchspiegelung.

Endometriose: Therapie

Die Endometriose ist oft mit starken Schmerzen verbunden und die Behandlung der Endometriose kann oft sehr lange dauern. Welche Therapie für dich die beste ist, kannst du in Absprache mit deinem behandelnden Frauenarzt entscheiden. Bei Frauen ohne erkennbare Krankheitszeichen und solchen, bei denen die Endometriose im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung ein reiner Zufallsbefund war, ist eine Behandlung oft nicht zwingend notwendig. Für alle anderen Fälle der Endometriose können operative oder medikamentöse Therapien infrage kommen. In einigen Fällen kann auch die Zusammenarbeit mit einem Schmerztherapeuten hilfreich sein.

Nach den Wechseljahren verkümmern die Schleimhautwucherungen in der Regel von selbst. In Schwangerschaft und Stillzeit kann sich eine bestehende Endometriose ebenfalls so weit zurück entwickeln, dass nach der Schwangerschaft keine Beschwerden mehr auftreten.

Gegen starke Schmerzen bei Endometriose können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wirken. Diese Schmerzmittel lindern gleichzeitig auch Entzündungen, indem sie den Aufbau der sogenannten Prostaglandine hemmen. Diese Gewebshormone sind für die Schmerzvermittlung bei der Endometriose mit verantwortlich und werden im Endometriosegewebe gebildet.

Endometriose stoppen durch künstliche Wechseljahre

Wenn die Endometriose nicht operiert werden kann/soll und wenn die Endometrioseherde in deinem Körper weit verstreut liegen, kann eine hormonelle Behandlung zum Einsatz kommen. Gestagenpräparate oder Verhütungsmittel mit hohem Gestagen-Anteil sollen das Wachstum der Endometrioseherde bremsen und einen Gewebeschwund begünstigen. Die Präparate müssen täglich eingenommen werden. Es gibt aber auch Depotwirkstoffe in Stäbchenform, die unter deine Haut implantiert werden können oder dir mittels Spritze (Injektion) verabreicht werden.

Gestagene bewirken, dass deine Hirnanhangsdrüse die Produktion der Hormone für deine Eierstockfunktion verringert oder einstellt. Die Monatsblutung (der Zyklus) kommt zum Erliegen. Durch die Medikamenten-Gabe findet also kein Eisprung mehr statt, deine Gebärmutterschleimhaut baut sich weniger stark auf und bildet sich zurück. Doch Vorsicht: Da die meisten Gestagene dazu führen können, dass ein weiblicher Embryo männliche Merkmale entwickelt, muss vor Beginn der Behandlung unbedingt eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Auch während der Stillzeit sollte die Behandlung mit Gestagenen vermieden werden. Denn der Wirkstoff kann in die Muttermilch übergehen.

Einphasige Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate wie „die Pille“ können bei kontinuierlicher Einnahme ohne Pause zu einer Rückbildung der  Gebärmutterschleimhaut und Schmerzminderung führen.

Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-Analoga) können bei stärker ausgeprägten Endometriosen zum Einsatz kommen. Die Wirkstoffe werden meist in Form von Depotinjektionen im Abstand von einem oder drei Monaten verabreicht. GnRH-Analoga wirken stärker und länger als die natürlichen Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH) in deinem Körper. GnRH werden von deinem Hypothalamus (einer Drüse in deinem Gehirn) freigesetzt. Damit wird die Hormonproduktion deiner Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gesteuert. Die Hormone deiner Hypophyse, FSH und LH, regulieren die Funktion deiner Eierstöcke. Durch die GnRH-Analoga wird die Hormonproduktion deiner Hirnanhangdrüse gestoppt. Deine Menstruation bleibt aus und deine Gebärmutterschleimhaut bildet sich zurück. Dadurch entsteht vorübergehend eine hormonelle Situation, die den Wechseljahren ähnelt. Deine Endometrioseherde trocknen ein. Als Nebenwirkungen der Therapie mit GnRH-Analoga können allerdings typische Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und starkes Schwitzen auftreten.

Welche hormonelle Therapie im Einzelfall eingesetzt wird, hängt von deinem Krankheitsbild ab. Die Behandlung von Endometriose mit Hormonen dauert in der Regel drei bis neun Monate. Etwa drei Monate nach Ende der Therapie stellt sich dein normaler Zyklus wieder ein. Mit ihm kann allerdings auch die Endometriose mit all ihren Beschwerden wieder zurückkommen und eine erneute medikamentöse Therapie oder gar eine Operation erforderlich machen.

Operationen bei schwerer Endometriose

Die Entfernung von Eierstöcken oder die Entfernung der Gebärmutter ist bei Endometriose in der Regel nicht notwendig. Wird bei der Diagnose deiner Endometriose eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt, kann gleichzeitig mit derselben Methode eine Operation unter Vollnarkose erfolgen. Die Herde deiner Endometriose können dabei nicht nur herausgeschnitten werden, sondern auch durch Laser verdampft oder durch Hochfrequenzstrom (Koagulation) zerstört werden. Nach diesem Eingriff musst du in der Regel noch einige Tage in der Klinik bleiben.

Liegen massive Verwachsungen vor oder befinden sich deine Endometrioseherde an ungünstigen Stellen, kann auch ein Bauchschnitt (Laparotomie) nötig werden.

Endometriose vorbeugen

Da die Ursachen der Endometriose noch nicht geklärt sind, kannst du selbst nichts zur Vorbeugung tun. Bei Menstruationsproblemen wie ungewöhnlich starker Regelblutung und Bauchkrämpfen solltest du mit deinem Frauenarzt sprechen und die Schmerzen nicht still ertragen. Hab keine Scheu auch Themen wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Schmerzen bei der Blasen- und Darmentleerung bei deinem Arzt anzusprechen und die Ursache dafür abklären zu lassen.

Endometriose: Heilungschancen

Mit dem Beginn der Wechseljahre kommt die Endometriose meist von selbst zum Stillstand, weil die Eierstöcke ihre Funktion einstellen. Um nach einer Operation ein erneutes Auftreten der Endometriose hinauszuzögern oder zu verhindern, bekommst du in der Regel hormonhaltige und schmerzstillende Medikamente verabreicht.

Bei einem besonders schweren Verlauf der Endometriose können dir die Eierstöcke und Eileiter entfernt werden, wenn du nicht schwanger werden möchtest. Das führt jedoch zu einem Einsetzen der Menopause (Wechseljahre) mit den entsprechenden Symptomen wie Hitzewallungen und starkem Schwitzen.

Um die Schmerzen im Rahmen deiner Endometriose zu lindern, hilft oft sportliche Betätigung. Ebenso können Entspannungsübungen und Akupunktur dazu beitragen, deine Schmerzen zu lindern und deine Endometriose-Therapie zu ergänzen. Auch eine Teilnahme an Endometriose-Selbsthilfegruppen kann dich unterstützen.

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Fachbezeichnungen

FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Ein bei docinsider registrierter Frauenarzt untersucht eine schwangere Frau, indem er ihren Babybauch abhört.
Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, auch Frauenarzt oder Gynäkologe genannt, beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane inklusive der Brust. Er ist Ansprechpartner für Verhütung und Familienplanung sowie für die Betreuung von Mutter und Kind in der der Schwangerschaft und bei der Geburtsvorbereitung.

Was ist ein Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe?

Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, auch Gynäkologe oder Frauenarzt genannt, beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Erkrankungen des weiblichen Körpers. Dazu zählen insbesondere die weiblichen Geschlechtsorgane inklusive der Brust. Der Gynäkologe ist aber auch der richtige Ansprechpartner für die Betreuung und Begleitung schwangerer Frauen und des ungeborenen Kindes.

Der FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann in der Vorsorge und Behandlung von bösartigen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane tätig sein. Der Frauenarzt befasst sich mit dem Hormon-Haushalt der Frau. Der Gynäkologe ist Ansprechpartner, wenn es um Verhütung und Familienplanung geht und diagnostiziert und behandelt Erkrankungen wie zum Beispiel Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Im Arbeitsbereich der Geburtshilfe ist der Gynäkologe mit der Betreuung der Schwangerschaft betraut. Dazu zählen unter anderem die regelmäßigen Untersuchungen in und nach den Schwangerschaften, die Mutterschaftsvorsorge, die Behandlung und Erkennung von Risikoschwangerschaften und die Geburtsbegleitung oder geburtshilfliche Eingriffe wie der Kaiserschnitt (Sectio caesarea).

Ausbildung zum Gynäkologen

Die Ausbildung zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe setzt ein abgeschlossenes Medizinstudium und den Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) voraus. An das Studium schließt sich eine in der Regel fünfjährige Weiterbildungszeit und ein Kurs zur Weiterbildung in der psychosomatischen Grundversorgung an, der die Behandlung von Patienten mit psychosomatischen Beschwerden und psychischen Krankheitsfolgen im Blick hat.

Im Anschluss an die Weiterbildung zum Facharzt für Gynäkologie besteht die Möglichkeit einer weiteren, in der Regel jeweils dreijährigen Spezialisierung in folgenden Schwerpunkten (SP):

  • SP Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin.
  • SP Gynäkologische Onkologie.
  • SP Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin.

Wo arbeitet ein Frauenarzt?

Ein Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann sowohl im stationären als auch ambulanten Bereich arbeiten. Ein Gynäkologe kann also in Krankenhäusern oder Universitätskliniken beschäftigt sein. Er kann aber ebenso als Facharzt in einer eigenen Praxis oder in Praxis-Zusammenschlüssen wie Gemeinschaftspraxen oder Medizinischen Versorgungs-/Gesundheitszentren arbeiten. Auch eine Anstellung in der medizinischen Forschung und Lehre ist für den Frauenarzt möglich.

Wann gehst du zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe?

Einen Termin beim Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kannst du entweder mittels Überweisung vom Hausarzt oder beim Frauenarzt direkt vereinbaren. Bei folgenden Fragestellungen und geschlechtsspezifischen Beschwerden und Erkrankungen kann der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner sein:

  • Beschwerden im Intimbereich oder der Brust wie zum Beispiel Entzündungen der Scheide (Vaginitis), der Gebärmutter (Endometritis), Scheidenentzündungen durch Pilze (Candida-Mykose), Entzündungen oder Schmerzen der Brust (Mastitis oder Mastodynie).
  • Menstruations-Beschwerden und Zyklus-Beschwerden.

Auch wenn das Thema Verhütung, Familienplanung oder Schwangerschaft bei dir aktuell wird, kannst du einen Gynäkologen aufsuchen:

  • Beratung bezüglich der Familienplanung und Verhütung inklusive Verschreibung oder Einbringen von Verhütungsmitteln (Kontrazeptiva) wie zum Beispiel der Pille oder einer Hormon-Spirale.
  • Feststellung einer Schwangerschaft, Schwangerschaftsbetreuung, Schwangerschaftsuntersuchungen, Mutterschaftsvorsorge.
  • Probleme des Sexuallebens inklusive Sexualberatung durch den Frauenarzt.
  • Beratung und Diagnostik in Fragen der Sterilität beziehungsweise eines unerfüllten Kinderwunsches.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Frauenarztes ist die Krebs-Vorsorge. Daher werden ab einem bestimmten Alter gewisse Vorsorgetermine für alle Frauen empfohlen:

  • Ab dem 20. Lebensjahr: einmal im Jahr Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge.
  • Ab dem 30. Lebensjahr: zusätzlich jährliche Untersuchung der Brust.
  • Vom 50. bis 70. Lebensjahr: alle 2 Jahre röntgenologische Untersuchung der Brust (Mammografie).

Untersuchungen beim Frauenarzt

Beim Gynäkologen oder Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kommen neben der üblichen körperlichen Untersuchung noch weitere Untersuchungs- und Diagnoseverfahren zur Anwendung. Zum Beispiel:

  • Tastuntersuchung der Brust: Der Gynäkologe tastet das Drüsengewebe der Brust ab und sucht nach krankhaften Verhärtungen oder Veränderungen der Brust.
  • Mammografie: Die Mammografie ist eine Röntgen-Untersuchung der weiblichen Brust. Sie wird für Frauen zwischen dem 50. bis 70. Lebensjahr alle zwei Jahre als Brustkrebs-Screening empfohlen, kann aber auch beim Verdacht auf eine Veränderung des Drüsengewebes durchgeführt werden. In dieser röntgenologischen Untersuchung können gut- oder bösartige Veränderungen der Brustdrüsen frühzeitig aufgespürt werden.
  • Gynäkologische Tastuntersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl: Der Frauenarzt untersucht die Scheide (Vagina), den Muttermund (Cervix bzw. Portio uteri), die Gebärmutter (Uterus) sowie die Eierstöcke (Ovarien) und Eileiter (Tuba uteri) durch Abtasten durch die Bauchdecke und durch eine Tastuntersuchung durch die Scheide (vaginal) oder durch die Scheide und den Anus. Dabei können zum Beispiel Größenveränderungen oder druckschmerzhafte Bereiche der Organe aufgespürt werden.
  • Spekulumeinstellung auf dem gynäkologischen Stuhl: Mithilfe eines Untersuchungsinstrumentes, des Spekulums, kann der Frauenarzt die Scheidenwände, den Muttermund (Cervix bzw. Portio vaginalis) und auch die Beschaffenheit des Scheiden-Ausflusses (Vaginal-Sekret) einsehen und beurteilen. Die Spekulum-Untersuchung kann zum Beispiel zur Diagnostik einer Scheidenentzündung (Vaginitis) oder einer Veränderung am Gebärmutterhals helfen.
  • PAP-Abstrich: Mittels einer kleinen Bürste oder eines Spatels führt der Frauenarzt einen Abstrich vom Muttermund durch. Dabei entnimmt er eine Anzahl kleinster Zellen, die unter dem Mikroskop untersucht werden können. Der PAP-Abstrich ist Teil der routinemäßigen Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge. Unter dem Mikroskop können Veränderungen der Zellen beispielsweise aufgrund von Entzündungen mit Humanen Papillomviren (HPV) untersucht werden. Auch bösartige Veränderungen der Zellen können entdeckt werden.
  • Vaginaler Ultraschall: Beim vaginalen Ultraschall (Sonographie) wird ein Ultraschall-Kopf in die Scheide (Vagina) eingeführt. So können zum Beispiel die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die Eierstöcke (Ovarien), Eileiter (Tuben) und die Gebärmutterhöhle und die Gebärmutterwand sichtbar gemacht werden und auf Veränderungen untersucht werden. Durch die Sonografie kann auch eine Schwangerschaft festgestellt werden.
  • Kolposkopie: Unter Lupenvergrößerung mit einem Kolposkop kann der Gynäkologe die weiblichen Geschlechtsorgane wie die Scheide (Vagina) oder den Gebärmutterhals (Cervix bzw. Portio uteri) genau inspizieren und mithilfe bestimmter Testungen zum Beispiel entzündete oder veränderte Zellen darstellen und gegebenenfalls zur Zelluntersuchung entnehmen.
  • Hysteroskopie: Die Hysteroskopie wird auch Uterusspiegelung genannt. Über die Scheide (vaginal) wird hierbei ein Hysteroskop, ein gynäkologisches Instrument mit Videokamera und Lichtquelle, in die Gebärmutterhöhle geführt und die Gebärmutter mit Gas oder Kochsalz-Lösung etwas aufgedehnt. Auf einem Bildschirm kann der Frauenarzt dann die Gebärmutter von innen betrachten und nach Veränderungen suchen. Die Hysteroskopie kann auch mit einem operativen Eingriff kombiniert werden und daher auch in Narkose stattfinden. Eingesetzt wird die Hysteroskopie zum Beispiel, wenn im Ultraschall oder der Kolposkopie krankhafte Veränderungen aufgefallen sind, die weiter untersucht werden sollen.