Als Virushepatitis wird eine Leberentzündung (Hepatitis) bezeichnet, die durch Viren ausgelöst wird. Typische Beschwerden einer Leberentzündung sind:
Magen-Darm-Symptome
Grippeähnliche Beschwerden
Gelbfärbung (Ikterus) der Haut
Juckreiz
Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Lebervergrößerung
Braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs
Unter B19 können virale Leberentzündungen klassifiziert werden, deren Erreger nicht bekannt ist oder nicht näher bestimmt wurde.
B19.0 Nicht näher bezeichnete Virushepatitis mit hepatischem Koma
Informationen zur Virushepatitis erhältst du unter B19.
Das hepatische Koma ist eine Komplikation, die bei einer Lebererkrankung auftreten kann. Ist die Leber entzündet oder geschädigt, kann ihre Organfunktion darunter leiden. Ursächlich für das hepatische Koma (Coma hepaticum) ist die Funktion der Leber im Stoffwechsel der Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bauteile der Eiweiße (Proteine). Im Stoffwechsel der Eiweiße werden Aminosäuren frei. Diese werden weiter verarbeitet oder abgebaut. Im Abbauprozess von Aminosäuren entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen deines Gehirns. Eine intakte Leber kann Ammoniak zu harmlosen Harnstoff umbauen, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Kann die Leber ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an. Die Zusammenwirkung auf dem giftigen Ammoniak mit der durch die Stoffwechselprodukte gestörten Botenstoff-Produktion im Gehirn kann Auslöser einer Gehirnschädigung wie dem hepatischen Koma sein.
B19.9 Nicht näher bezeichnete Virushepatitis ohne hepatisches Koma
Inkl.: Virushepatitis o. n. A.
Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B19 nachlesen. Erklärungen zum Begriff des hepatischen Komas findest du unter B19.0.
Unter einer Hepatitis wird eine Entzündung der Leber verstanden. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden, zum Beispiel durch die fünf Hepatitis-Viren Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus. Das Hepatitis D-Virus wird auch Delta-Virus genannt.
Bist du an einer akuten Leberentzündung erkrankt, leidest du womöglich zunächst unter grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Beschwerden. Im weiteren Krankheitsverlauf können auftreten:
Gelbfärbung der Haut (Ikterus)
Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Juckreiz der Haut (Pruritus)
Appetitlosigkeit
Vergrößerung der Leber
Braune Verfärbung des Urins
Helle Entfärbung des Stuhlgangs
Als chronisch wird eine Leberentzündung dann bezeichnet, wenn sie nicht innerhalb von sechs Monaten ausheilt beziehungsweise länger als sechs Monate anhält. Chronische Leberentzündungen können auch weitestgehend symptomlos verlaufen und nur zufällig bei einer Routine-Untersuchung beim Arzt auffallen.
Chronische Leberentzündungen bergen das Risiko einer dauerhaften Leberschädigung. Sie führen häufig zur sogenannten Leberzirrhose, dem Umbau von funktionsfähigem Lebergewebe in funktionsloses Bindegewebe. Dieses kann den vielfältigen Aufgaben der Leber nicht nachkommen. Die Folge ist ein (chronisches) Leberversagen. Geschädigtes und umgebautes Lebergewebe kann entarten, es kann zur einer Krebserkrankung der Leber führen.
B18.0 Chronische Virushepatitis B mit Delta-Virus
Unter B18 kannst du erfahren, worum es sich bei einer akuten Hepatitis und einer chronischen Hepatitis handelt. Die Virushepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst. Das Delta-Virus ist das Hepatitis D-Virus, welches nur bei bereits Hepatitis B-infizierten Personen eine Leberentzündung, eine Hepatitis D, hervorrufen kann. Hepatitis B-Erkrankungen, die mit dem Delta-Virus superinfiziert sind, also bei Personen, die sich zusätzlich noch mit dem Hepatitis D-Virus angesteckt haben, verlaufen zum Großteil chronisch.
B18.1 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus
Erfahre mehr zur chronischen Virushepatitis unter B18.
Auslöser der Virushepatitis B ist das Hepatitis B-Virus. Nur ein geringer Anteil der Hepatitis B-Erkrankungen verläuft chronisch. Wann eine Hepatitis chronisch ist, erfährst du ebenfalls unter B18.
B18.11 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 1
Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus: HBeAg positiv, ohne Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus: Immuntolerante Phase
Anhand verschiedener Laborwerte kann die chronische Hepatitis B in Phasen eingeteilt werden.
HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren, das im Blut gemessen werden kann und unter anderem die Aktivität der Virushepatitis anzeigt. Je mehr Viren im Körper vorkommen, desto höher ist das HBeAg. „Hochreplikativ“ steht für eine starke Vermehrung der Viren. Der Fachausdruck für Vermehrung heißt Replikation.
Früher wurde die Phase auch als Immuntolerante Phase bezeichnet. Zwar sind viele Viren vorhanden, es liegt jedoch keine akute Entzündungsreaktion in der Leber vor. Die Entzündungsreaktion in der Leber wird durch die Abwehrreaktion deines Immunsystems ausgelöst. Es versucht, die Viren abzutöten. Liegt keine Leberentzündung trotz einer Infektion vor, fehlt also die immunologische Gegenwehr. Ist dein Immunsystem schwach, zum Beispiel, weil du unter einer Immunschwäche leidest oder sogenannte immunsuppressive Medikamente einnimmst, findet keine Abwehrreaktion deines Körpers statt. Die Viren können sich ungehindert im Körper vermehren.
B18.12 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 2
Inkl.: Aktive chronische Hepatitis B
Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg positiv, mit Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Informationen zu den Begrifflichkeiten Hepatitis, Virushepatitis B und dem Delta-Virus findest du unter B18. Die chronische Virushepatitis kann in Phasen eingeteilt werden.
Die Phase 2 der Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der Viren (hochreplikativ) und das Vorhandensein des Aktivitätsmarkers HBeAg, der im Blut gemessen werden kann. HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren. In dieser Krankheitsphase läuft eine starke Entzündungsreaktion in der Leber ab. Der Betroffene ist chronisch, also länger als sechs Monate mit dem Hepatitis-Virus infiziert und leidet „aktuell“ unter einer aktiven Leberentzündungsreaktion, daher die Bezeichnung „aktive chronische Hepatitis B“. In dieser Phase der Leberentzündung ist die betroffene Person ansteckend, das Immunsystem versucht aber die Viren zu bekämpfen.
B18.13 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 3
Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg negativ, ohne Entzündungsaktivität, niedrigreplikativ
Keimträger von Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen (HBsAg)
Was eine chronische Virushepatitis ist, lies bitte unter B18 nach. Dort findest du auch die Erklärung zum Delta-Virus.
In Phase 3 der chronischen Virushepatitis B ist der Aktivitätsmarker HBeAg im Blut nicht nachweisbar. HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren und wird unter anderem als Zeichen der Ansteckungskraft und Aktivität der Viren angesehen. In dieser Phase der Infektion ist der Betroffene zwar ansteckend, die Ansteckungsgefahr ist jedoch gering(er), da der HBeAg-Wert im Blut negativ ist. HBsAg, auch Hepatitis B-Oberflächen-Antigen, ist ebenfalls ein Oberflächen-Eiweiß der Hepatitis B-Viren. Ist dieses im Blut nachweisbar, dient es Beweis, dass der Betroffene Hepatitis B-Viren in sich trägt. In der Krankheitsphase ist die Entzündungsaktivität der Leberentzündung gering, die Viren vermehren sich wenig (niedrigreplikativ).
B18.14 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 4
Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg negativ, mit Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Reaktivierte Hepatitis B
Unter B18 findest du Erklärungen zur Hepatitis, dem Delta-Virus und der Virushepatitis B.
Eine chronische Virushepatitis B kann anhand bestimmter Blutwerte in Phasen eingeteilt werden.
HBeAg ist ein Aktivitäts-/Vermehrungs-Marker der Hepatitis B-Viren, der im Blut bestimmt werden kann. „Hochreplikativ“ bezieht sich auf die starke Vermehrung (Replikation) der Viren.
Eine chronische Leberentzündung kann erneut in eine aktive Entzündung übergehen. Dann wird sie reaktiviert genannt.
B18.19 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase nicht näher bezeichnet
Inkl.: Hepatitis B (viral) o. n. A.
Eine Leberentzündung heißt in der Medizin auch Hepatitis. Mehr zur chronischen Hepatitis, zur Virushepatitis und zum Delta-Virus liest du unter B18.
B18.2 Chronische Virushepatitis C
Eine Virushepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis C-Virus ausgelöst wird. Die Virushepatitis C verläuft in der Vielzahl der Fälle chronisch. Das bedeutet die akute Hepatitis C heilt nicht innerhalb von sechs Monaten aus, sondern geht in ein chronisches Stadium über.
Hepatitis bedeutet Leberentzündung. Eine Leberentzündung, die durch Viren hervorgerufen wird, heißt Virushepatitis.
Krankheitszeichen einer Leberentzündung können grippeähnliche Symptome, Magen-Darm-Probleme, eine Vergrößerung der Leber, eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs sein. Leberentzündungen können akut und zum Teil auch chronisch verlaufen.
B17.0 Akute Delta-Virus- Super- Infektion eines Hepatitis-B- Virus-Trägers
Delta-Virus ist ein Synonym für das Hepatitis D-Virus. Die Hepatitis-Viren A bis E rufen Leberentzündungen (Hepatitis) hervor. Das Hepatitis D-Virus ist ein inkomplettes Virus (Virusoid), das nur bei Personen vorkommt, die bereits mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert sind. Eine Hepatitis D kommt also immer zusammen mit einer Hepatitis B vor. Der Begriff „Superinfektion“ drückt aus, dass sich die Delta-Virus-Infektion zusätzlich zur Hepatitis B ereignet. Mit dem Hepatitis D-Virus superinfizierte Leberentzündungen haben in der Regel einen schweren Verlauf.
Fünf verschiedene Viren gehören zu den Hepatitis-Viren. Sie werden Hepatitis A-,B-, C-, D- und E-Virus genannt. Eine akute Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst. Übertragungen finden über Blutkontakt statt. Lies mehr zur Ursachen und Therapie von Hepatitis C.
B17.2 Akute Virushepatitis E
Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B17 erfahren. Die akute Virushepatitis wird durch eines der fünf Hepatitis-Viren, nämlich das Hepatitis E-Virus (HEV-3) hervorgerufen. Infektionen können über den Verzehr von unzureichend gegarten Fleisch-Produkten, Meerestieren oder durch den Kontakt zu Blut stattfinden. Auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Neben den typischen Leber-Beschwerden (siehe unter B17) können bei der Hepatitis E auch neurologische, das Nervensystem oder Gehirn betreffende, Beschwerden auftreten. Eine akute Hepatitis E kann besonders bei Schwangeren schwerwiegend verlaufen.
Inkl.: Hepatitis Non-A, Non-B (akut, durch Viren), anderenorts nicht klassifiziert
Erklärungen zum Begriff „Virushepatitis“ kannst du unter B17 finden.
Unter einer Non-A/Non-B-Hepatitis können virale Leberentzündungen zusammengefasst werden, die weder durch das Hepatitis A- noch durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst wurden. Der Begriff ist weitestgehend überholt, da es mittlerweile möglich ist, andere Hepatitis-Viren zu identifizieren.
B17.9 Akute Virushepatitis, nicht näher bezeichnet
Inkl.: Akute (infektiöse) Hepatitis o. n. A.
Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Mehr Details zur Virushepatitis kannst du unter B17 erhalten.
Der medizinische Fachausdruck für die Leber lautet Hepar. Eine Leberentzündung wird Hepatitis genannt. Leberentzündungen können durch Viren ausgelöst werden. Typische Auslöser von Leberentzündungen sind die Hepatitis-Viren. Sie werden entsprechend ihrer Krankheitsbilder Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.
Bei einer Leberentzündung können ein grippeähnliches Anfangsstadium mit Magen-Darm-Problemen, eine anschließende Gelbfärbung der Haut (Ikterus), eine juckende Haut, eine Lebervergrößerung, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs auftreten.
Die akute Virushepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus (HBV) ausgelöst. Eine Infektion mit dem Hepatitis B-Virus kann über direkten Blutkontakt, Speichel, Tränenflüssigkeit oder andere Körper-Sekrete übertragen werden.
B16.0 Akute Virushepatitis B mit Delta-Virus (Begleitinfektion) und mit Coma hepaticum
Was eine Virushepatitis B ist, kannst du unter B16 nachlesen.
Bist du mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert, kann es passieren, dass du dich auch noch mit dem Hepatitis D-Virus, dem Delta-Virus (HDV), ansteckst. Das Delta-Virus kann ausschließlich Personen „befallen“, die bereits mit Hepatitis B infiziert sind. Eine alleinige Hepatitis D-Infektion ist nicht möglich. Die Infektion mit dem Hepatitis D-Virus ist sozusagen eine Komplikation der Leberentzündung und führt zu einem schwereren Verlauf und einem höheren Risiko für eine chronische Leberentzündung.
Coma hepaticum bedeutet Leber-Koma. Bei einer Leberentzündung kann das Organ seinen Aufgaben zum Teil unzureichend oder gar nicht mehr nachgehen. Eine Funktion der Leber ist der Ab- und Umbau von Aminosäuren zu Harnstoff. Aminosäuren sind die Bausteine für Eiweiße (Proteine). Beim Eiweiß-Abbau im Körper werden Aminosäuren frei. Diese Aminosäuren werden von der Leber abgebaut, sofern sie nicht weiter verwertet werden können. Im Abbau entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak. Ammoniak ist schädlich für viele Zellen deines Körpers. Eine gesunde Leber kann das giftige Ammoniak in Harnstoff-Teilchen einbauen. Harnstoff kann somit mit dem Urin ausgeschieden werden und damit das giftige Ammoniak ausgeschleust werden. Bei einer Leberfunktionsstörung sammelt sich Ammoniak an. Die giftige Wirkung des Ammoniaks auf die Zellen, insbesondere die Zellen des Gehirns, und die daraus resultierende Störung der Botenstoff-Produktion im Gehirn kann zu einer Gehirnschädigung führen. Infolge der Gehirnschädigung kann das Coma hepaticum, das Leber-Koma, entstehen.
B16.1 Akute Virushepatitis B mit Delta-Virus (Begleitinfektion) ohne Coma hepaticum
Was eine Hepatitis ist, findest du unter B16. Erläuterungen zur Virushepatitis B und zum Delta-Virus sowie zum Coma hepaticum kannst du unter B16.0 nachlesen.
B16.2 Akute Virushepatitis B ohne Delta-Virus mit Coma hepaticum
Die akute Leberentzündung durch das Hepatitis B-Virus kann alleine oder in Kombination mit einer Entzündung durch das Hepatitis D-Virus, das Delta-Virus, vorkommen. Was eine Hepatitis ist, ist unter B16 beschrieben.
Wie es zum Coma hepaticum kommt und was das ist, ist unter B16.0 erklärt.
B16.9 Akute Virushepatitis B ohne Delta-Virus und ohne Coma hepaticum
Inkl.: Akute Hepatitis B (viral) o. n. A.
Erklärungen zur Virushepatitis B kannst du unter B16, Erklärungen zum Coma hepaticum unter B16.0 erhalten.
Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden: Die Krankheitserreger, die vorrangig Leberentzündungen auslösen, werden Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.
Eine Leberentzündung kann mit grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Problemen beginnen. Im weiteren Verlauf können weitere Beschwerden wie die typische Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz (Pruritus), Appetitlosigkeit, eine Lebervergrößerung und Braunfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs hinzukommen. Leberentzündungen können bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.
Eine Virushepatitis kann je nach auslösendem Krankheitserreger manchmal chronisch verlaufen. Das bedeutet, die Entzündung heilt nicht innerhalb von maximal sechs Monaten aus. Viel mehr verbleiben die Viren in der Leber und rufen eine dauerhafte Entzündung und Schädigung der Leber hervor.
Die akute Virushepatitis A wird auch als Hepatitis infectiosa oder Hepatitis epidemica bezeichnet. Hepatitis A-Viren können beispielsweise auf Reisen über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden. Gegen das Hepatitis A-Virus kannst du dich impfen lassen.
Was eine Hepatitis, kannst du unter B15 nachlesen.
Ist die Leber entzündet, kann sie ihren Organfunktionen oftmals nur schlecht oder gar nicht mehr nachgehen. Neben den Funktionen der Leber im Kohlenhydrat-Stoffwechsel und der Entgiftung, übernimmt die Leber auch im Stoffwechsel der Aminosäuren eine wichtige Rolle.
Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) bestehen. Beim Abbau oder Umbau von Eiweißen fallen Aminosäuren an. Während der Stoffwechselvorgänge entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, die vom Körper zum Teil nicht weiter verwendet werden können. Eine intakte Leber wandelt das giftige Zwischenprodukt Ammoniak zu harmlosem Harnstoff um und sorgt so dafür, dass es mit dem Urin ausgeschieden werden kann. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen des Gehirns.
Ist die Leber stark geschädigt und kann ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an. Das giftige Ammoniak und die Störung im Aminosäure-Stoffwechsel, der auch für die Botenstoffe im Gehirn wichtig ist, können so Auslöser einer Gehirnschädigung durch Lebererkrankungen sein. Infolge dessen kann das sogenannte Coma hepaticum, das Leber-Koma, auftreten.
B15.9 Virushepatitis A ohne Coma hepaticum
Inkl.: Hepatitis A, akut durch Viren o. n. A.
Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B15 nachlesen. Erklärungen zum Coma hepaticum findest du unter B15.0.
Exkl.: Angeborene Infektion durch Herpesviren P35.2
Herpangina B08.5
Infektionen des Anogenitalbereiches durch Herpesviren A60
Mononukleose durch Gamma-Herpesviren B27.0
Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen wie Hautausschläge, Meningitis (Hirnhautentzündungen), Entzündungen der Schleimhäute, Erkrankungen der Augen, Leberentzündungen (Hepatitis) und andere Infektionskrankheiten hervorrufen können.
Es gibt circa acht humane (beim Menschen Erkrankungen auslösende) Herpesviren, nämlich Humanes Herpesvirus 1 bis 8. Diese Herpesviren werden anhand ihrer Eigenschaften weiter in α-Herpesviren, β-Herpesviren und γ-Herpesviren unterteilt.
Zu den α-Herpesviren zählen die Krankheitserreger der „klassischen“ Herpes-Infektion, nämlich die Herpes-simplex-Viren. Das Herpes simplex-Virus 1 (HSV1) und Herpes simplex-Virus 2 (HSV2), auch Humanes Herpesvirus 1 und 2 genannt (HHV1 und HHV2), sind zum Beispiel Auslöser des Lippenherpes oder des Genitalherpes. Mehr zu Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Lippenherpes.
B00.0 Ekzema herpeticatum Kaposi
Inkl.: Varizelliforme Eruption Kaposi
Ekzema ist der medizinische Fachausdruck für ein Ekzem, im weiteren Sinne eines entzündlichen, oft juckenden Hautausschlags.
Das Ekzema herpeticatum Kaposi, auch Ekzema herpeticatum oder Varizelliforme Eruption Kaposi genannt, ist eine in der Regel fieberhafte Infektion eines Ekzems mit Herpes-simplex-Viren. Herpes-Bläschen treten dabei auf bereits durch das Ekzem vorgeschädigter Haut auf. Eine häufige Haut-Grunderkrankung, bei der das Ekzema herpeticatum auftritt, ist Neurodermitis (Atopische Dermatitis). Mehr zu Herpesviren findest du unter B00.
B00.1 Dermatitis vesicularis durch Herpesviren
Inkl.: Dermatitis vesicularis: Lippe durch humanes (Alpha-) Herpes-Virus Typ 2 (HSV-2)
Dermatitis vesicularis: Ohr durch humanes (Alpha-) Herpes-Virus Typ 2 (HSV-2)
Herpes simplex: facialis
Herpes simplex: labialis
Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut. „Vesicularis“ kommt von vesikulär, was in der Medizin „bläschenartig“ oder „mit Bläschen einhergehend“ bedeutet. Eine Dermatitis vesicularis ist also eine Hautentzündung mit Bläschen-Bildung.
Die Dermatitis vesicularis ist die „typische“ Herpes-Infektion durch Herpes simplex-Virus 1 und 2, bei der es zum Auftreten von ansteckenden Bläschen auf der Haut kommt. Was Herpes simplex-Viren sind, liest du unter B00.
Herpes simplex facialis beschreibt das Auftreten der Herpes-Bläschen im Gesicht. Herpes-Bläschen an der Lippe werden Herpes simplex labialis genannt.
B00.2 Gingivostomatitis herpetica und Pharyngotonsillitis herpetica
Inkl.: Pharyngitis durch Herpesviren
Eine Gingivostomatitis ist eine Entzündung des Zahnfleischs (Gingiva) und der Mundschleimhaut.
Pharyngotonsillitis bedeutet Entzündung des Rachens (Pharynx) und der Mandeln (Tonsillen). „Herpetica“ heißt, dass die Entzündungen durch Herpesviren ausgelöst werden. Was Herpesviren sind, liest du unter B00.
Inkl.: Enzephalitis und Enzephalomyelitis durch Herpes-simiae-Virus
Meningoenzephalitis durch Herpesviren
Eine Enzephalitis, ICD-10 G05.1, ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon). Enzephalomyelitis beschreibt eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks (Myelon). Sind von der Entzündung Gehirn und Hirnhäute (Meningen) betroffen, wird die Entzündung Meningoenzephalitis genannt.
Näheres zu Herpesviren kannst du unter B00 nachlesen.
B00.5 Augenkrankheit durch Herpesviren
Inkl.: Dermatitis des Augenlides, ICD-10 H03.1, durch Herpesviren
Iridozyklitis ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Iritis, ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Keratitis, ICD-10 H19.1, durch Herpesviren
Keratokonjunktivitis ICD-10 H19.1, durch Herpesviren
Konjunktivitis, ICD-10 H13.1, durch Herpesviren
Uveitis anterior, ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Informationen zu Herpesviren kannst du unter B00 erhalten. Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut.
Iridozyklitis ist der medizinische Fachausdruck für eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers am Auge. Der Ziliarkörper dient der Aufhängung der Linse und der Anpassung der Brechkraft der Linse an die Entfernung des fixierten Objekts (Akkommodation).
Unter einer Iritis wird eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) verstanden.
Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges.
Keratokonjunktivitis ist ein Krankheitsbild, das mit einer Entzündung der Hornhaut und der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges einhergeht. Eine Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung. Lies mehr zu Ursachen und Therapie einer Bindehautentzündung.
Das Krankheitsbild einer Uveitis anterior beschreibt eine Entzündung am Auge, die die Uvea betrifft. Die Uvea ist ein Anteil des Auges, der aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus ziliare) und der Aderhaut (Choroidea) besteht. Oft ist mit Uveitis anterior die Kombination aus einer Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers (Corpus ciliare) gemeint.
B00.7 Disseminierte Herpesvirus-Krankheit
Inkl.: Sepsis durch Herpesviren
„Disseminiert“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „ausgesät“. Eine disseminierte Erkrankung ist eine Erkrankung, die sich auf den gesamten Körper ausgebreitet hat.
Die Sepsis wird umgangssprachlich auch oft Blutvergiftung genannt. Bei einer Sepsis kommt es zu einer massiven Entzündungsreaktion des gesamten Körpers. Der Grund dafür ist häufig eine Infektion des Blutes mit Bakterien (Bakteriämie).
Informationen zu Herpesviren kannst du unter B00 nachlesen.
B00.8 Sonstige Infektionsformen durch Herpesviren
Inkl.: Hepatitis durch Herpesviren K77.0
Panaritium durch Herpesviren L99.8
Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber (Hepar). Panaritium ist ein Überbegriff für verschiedene, eitrige Entzündungen an den Fingern oder Zehen, oft das Nagelbett betreffend.
B00.9 Infektion durch Herpesviren, nicht näher bezeichnet
Inkl.: Infektion durch Herpes-simplex-Virus o. n. A.
Was Herpesviren oder Herpes-simplex-Viren sind, liest du unter B00.
Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wird auch Gastroenterologe genannt. Die Gastroenterologie befasst sich mit den Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Gastrointestinal-Traktes.
Der Gastroenterologe ist Experte in der Erkennung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens und Darms einschließlich der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).
Zu den Behandlungsmethoden und Untersuchungsmethoden des Gastroenterologen zählen medikamentöse Therapien, Tumortherapien, Ernährungsstrategien, antibiotische Therapien und endoskopische Verfahren, mit denen das Innere von Hohlorganen untersucht werden kann.
Auch die Arbeit in der internistischen Intensivmedizin an Patienten mit schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen gastroenterologischen Krankheitsbildern kann Teil der Tätigkeit eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie sein.
Neben der Therapie spielt auch die Vorsorge (Prävention)von gastroenterologischen Erkrankungen eine Rolle im Berufsalltag des Gastroenterologen. Er führt bestimmte Screening-Untersuchungen zum Beispiel in der Krebsvorsorge durch.
Die Nachsorge nach Tumor-Therapien oder Operationen gehört ebenso wie die palliative Therapie-Strategien (beispielsweise am Ende einer langjährigen Krebserkrankung) zum Tätigkeitsfeld eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie.
Ausbildung zum FA für Innere Medizin und Gastroenterologie
Um Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie zu werden, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium mit der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) Voraussetzung. Die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie dauert mindestens sechs Jahre.
Es gibt zwei Wege, wie der Assistenzarzt zum Gastroenterologen werden kann:
Direkter Facharztweg: Die „klassische“ Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie gliedert sich in einen dreijährigen (36-monatigen) allgemein-internistischen Anteil. Dieser Anteil muss in allen Ausbildungen in den jeweiligen Teilgebieten der Inneren Medizin absolviert werden. Zusätzlich gibt es noch einen dreijährigen (36-monatigen) speziellen gastroenterologischen Ausbildungs-Teil. Während der Ausbildung absolviert der angehende Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie mindestens sechs Monate auf einer internistischen Intensivstation.
Alternativer Ausbildungsgang: Der angehende Facharzt für Innere Medizin kann auch einen „indirekten“, achtjährigen Weg zur Spezialisierung in der Gastroenterologie wählen. Dazu kann der Arzt nach einer fünfjährigen Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin (Internist) weitere drei Jahre in der Gastroenterologie verbringen, um sich auf diesen Bereich zu spezialisieren.
Bis zu 18 Monate der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie können im ambulanten Bereich absolviert werden.
Wo arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?
Ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Uni-Klinik im Bereich der Gastroenterologie.
Ambulante Anstellungen oder Niederlassungen als Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie bieten sich ebenso an. In gastroenterologischen Facharzt-Praxen, internistischen Praxen oder medizinischen Versorgungszentren kann der Gastroenterologe ambulant tätig werden. Eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist ebenfalls möglich.
Wann gehst du zum Gastroenterologen?
Der Gastroenterologe hat häufig mit den folgenden Krankheitsbildern zu tun:
Infektionen des Magen-Darm-Traktes wie Entzündungen der Leber (Hepatitis), des Darms (Enteritis) oder des Magens (Gastritis). Was tun bei Gastritis?
Leberverfettung und Leberzirrhose sowie Gelbsucht (Ikterus).
Sodbrennen und Reflux-Erkrankungen, bei denen Säure aus deinem Magen in die Speiseröhre hinaufsteigt. Hilfe bei Sodbrennen.
Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Veränderungen der Speiseröhren-Schleimhaut (Barrett-Ösophagus), Veränderungen der Darm-Schleimhaut (Polypen) oder Veränderungen der Magen-Schleimhaut (Magen-Ulcus, Magengeschwür).
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes.
Du hast bereits seit längerer Zeit Magen-Beschwerden? Du stößt ständig sauer auf? Du bist von Magen-Schmerzen und Brennen in der Speiseröhre geplagt? Richtig essen kannst du aufgrund dieser Beschwerden auch bereits seit längerem nicht mehr? Du hattest bereits früher einmal ein Magen-Geschwür und glaubst die Beschwerden zu kennen? Der Gastroenterologe kann deinen Magen- und Speiseröhren-Beschwerden auf den Grund gehen. Dein Hausarzt kann dir eine Überweisung ausstellen, alternativ kannst du selbst direkt einen Termin beim Gastroenterologen vereinbaren.
Immer nach dem Essen bekommst du Schmerzen im rechten Oberbauch? Besonders fettige Mahlzeiten verträgst du nicht mehr gut? Der Gastroenterologe kann deine Leber und Gallenwege untersuchen und die Gründe für deine Beschwerden finden.
Seit Langem wirst du von Durchfällen geplagt? Manchmal ist sogar Blut oder Schleim beigemengt? Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann deinen Darm untersuchen und so zum Beispiel eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeit diagnostizieren.
Du bist über 50 Jahre alt und männlich oder über 55 Jahre alt und weiblich? Ab diesem Alter bietet deine gesetzliche Krankenkasse dir die Möglichkeit, eine Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebsvorsorge durchführen zu lassen. Darmspiegelungen werden beim FA für Innere Medizin und Gastroenterologie durchgeführt. Ablauf der Darmspiegelung.
Dein Stuhlgang hat sich verändert? Davon hast du bereits deinem Hausarzt berichtet und dieser möchte gerne ausschließen, dass sich hinter der Stuhlveränderung eine Schleimhaut-Wucherung deines Darms oder gar ein Tumor verbirgt? In diesem Fall kann dich dein Hausarzt zum Gastroenterologen zur Darmspiegelung (Koloskopie) überweisen. Wann zur Darmspiegelung?
Neuerdings leidest du an Übelkeit und Erbrechen, hast Verdauungsstörungen, ungeplant Gewicht verloren und hast Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen können? Das können Anzeichen einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sein. Nach Rücksprache mit deinem Hausarzt kannst du einen Gastroenterologen aufsuchen. Der kann deine Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und die Ausführungsgänge der Bauchspeicheldrüse mithilfe verschiedenster Untersuchungs-Techniken darstellen und auf Erkrankungen untersuchen.
Untersuchungen beim Gastroenterologen
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie beherrscht eine Vielzahl an Methoden, mit denen er die inneren Organe deines Magen-Darm-Traktes untersuchen kann. Beispiele für Untersuchungen beim Gastroenterologen sind:
Anamnese und körperliche Untersuchung: Bevor der Gastroenterologe weitere Untersuchungen anordnet, befragt und untersucht er dich in der Regel erst einmal ausführlich. Dabei kann er bereits erste Befunde erheben und Hinweise bekommen, denen er mit anderen Untersuchungsmethoden weiter nachgehen kann.
Atemtests: Mithilfe verschiedener Atemtests kann der FA Innere Medizin und Gastroenterologie Fruchtzucker (Fructose)-Unverträglichkeit und Milchzucker (Laktose)- Unverträglichkeit sowie eine häufige Form der Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis) durch das Bakterium Helicobacter pylori nachweisen. Ursachen und Behandlung der Gastritis.
Ultraschall (Sonographie):Mithilfe des Ultraschalls kann sich der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Form und Struktur deiner inneren Organe, insbesondere deiner Leber und Gallenwege gut anschauen. Auch den Darm, den Magen und die Bauchspeicheldrüse kann der Gastroenterologe mithilfe des Ultraschalls sichtbar machen. Stauungen der Gallenwege, Veränderungen, Verfettungen oder eine Zirrhose der Leber sowie starke Veränderungen der Darmwand oder des Magens können beispielsweise mittels Sonographie gefunden werden.
Farbkodierte Dopplersonographie, auch Duplexsonographie genannt: Diese Form des Ultraschalls (Sonographie) ermöglicht den Blutfluss in den Blutgefäßen, also Arterien und Venen farblich sichtbar und hörbar zu machen. So kann der FA für Innere Medizin und Gastroenterologie schauen, wie gut deine Organe durchblutet werden, ob es vielleicht durch Engstellen (Stenosen) deiner Bauch-Gefäße zu Durchblutungsstörungen kommt und deine Beschwerden möglicherweise darauf zurück zu führen sind.
Endoskopie: Als Endoskopie-Verfahren werden Untersuchungs- und Therapie-Verfahren bezeichnet, bei denen Körperhöhlen und Organe von innen betrachtet werden können. Dazu wird ein Endoskop benötigt. Das ist in der Regel ein flexibler Schlauch, der an der Spitze mit einer Lichtquelle, einer Kamera und einem Arbeitskanal versehen ist. Das Endoskop wird über natürliche Körperöffnungen in deinen Körper vorgeschoben, so zum Beispiel über den Mund, die Nase oder den After. Die Kamera nimmt Bilder im Inneren deiner Hohlorgane auf. Die Bilder werden dem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie in Echtzeit auf Bildschirme übertragen. Über den Arbeitskanal kann der Gastroenterologe Instrumente wie zum Beispiel eine kleine Zange oder Schlinge in die Organe einbringen. Dadurch können während der Endoskopie auch Proben aus den Schleimhäuten genommen werden. Endoskopien werden auch Spiegelungen genannt. Endoskopische Verfahren sind: Darmspiegelungen (Koloskopie), Magenspiegelungen (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie) und Blasenspiegelungen (Zystoskopie).
Endosonographie: Die Endosonographie vereint den Ultraschall und die Endoskopie. Bei der Endosonographie wird ein flexibler Schlauch, der an seiner Spitze mit einem Ultraschall-Kopf versehen ist, über den Mund in den Magen-Darm-Trakt eingeführt. Mithilfe dieses Verfahrens können die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm (Duodenum) sowie die Mündung der Bauchspeicheldrüsen-Ausführungsgänge und der Gallengänge von innen mit dem Ultraschall dargestellt und untersucht werden.
Darmspiegelung (Koloskopie): Mit einem speziellen Endoskop, dem Koloskop, kann der Gastroenterologe deinen Dickdarm (Colon) bis zum Übergang in den Dünndarm einsehen und beurteilen. Dabei können Schleimhautveränderungen, Schleimhaut-Wucherungen (Polypen), Engstellen oder Tumoren auffallen. Der Gastroenterologe kann während der Untersuchung Proben aus den Veränderungen entnehmen und zur weiteren Untersuchung einschicken. Kleine Schleimhautwucherungen (Polypen) kann der Gastroenterologe direkt mithilfe einer Schlinge oder Zange abtragen. Vorbereitung auf die Darmspiegelung.
Magenspiegelung (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD): Bei der Ösophagogastroduodenoskopie, auch als Magenspiegelung oder Gastroskopie bezeichnet, wird das Endoskop über deinen Mund in deinen Körper eingebracht. Dabei kann der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagus), den Verschluss des Magens gegenüber der Speiseröhre, den Magen (Gaster) und seine Schleimhaut sowie den Zwölffingerdarm (Duodenum) einsehen und beurteilen. In der Regel erhältst du bei einer Magenspiegelung ein leichtes Schlafmittel, sodass du die Untersuchung verschläfst. Das ist aber kein Muss. Magen-Entzündungen (Gastritis), Geschwüre (Ulcus), Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder Geschwüre (Ulcus) des Zwölffingerdarms (Duodenum, Ulcus duodeni) können auffallen. Die Gastroskopie kann auch zur Blutstillung bei einer Blutung aus der Speiseröhre verwendet werden, beispielsweise bei Krampfadern der Speiseröhre (Varizen). Mithilfe von Clips können Blutungen gestillt werden, ohne dass du operiert werden musst.
Videokapselendoskopie: Den Dünndarm mit einem Endoskop zu untersuchen ist aufgrund der Länge des Dünndarms (circa fünf Meter) und seiner starken Schlängelung ein schwieriges Unterfangen. Daher gibt es die Möglichkeit, den Dünndarm mit einer Videokapsel zu untersuchen. Die Kapsel enthält eine Kamera, eine Lichtquelle und einen Transmitter. Nachdem du die Kapsel geschluckt hast, nimmt sie auf ihrem Weg durch den Darm mit der Kamera Bilder auf und sendet sie an ihren Empfänger. Die Kapsel wird mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Die Endoskopie mit der Videokapsel wird bislang nur von spezialisierten Einrichtungen angeboten.
ERCP (Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie): Die ERCP ist ein endoskopisch-radiologisches Verfahren zur Untersuchung der Gallengänge sowie des Ausführungsgangs und der Mündungsstelle (Papille) des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Pankreas-Gang) im Zwölffingerdarm (Duodenum). Mithilfe eines Endoskops, eines flexiblen Schlauchs mit Lichtquelle und Kamera, der über den Mund eingeführt wird, sucht der Untersucher die Mündungsstelle der Gallen- und Pankreas-Gänge im Zwölffingerdarm, die sogenannte Papille, auf. Mit einer Sonde können der Gallengang (Ductus choledochus) sowie der Bauchspeicheldrüsen-Gang (Ductus pancreaticus) mit Kontrastmittel aufgefüllt werden. Anschließend werden die Strukturen mit Röntgenstrahlen dargestellt. So können Verengungen, Verletzungen oder Veränderungen der Gänge entdeckt werden. Während der ERCP können auch Proben entnommen werden, Schienen (Stents) in den Gängen platziert werden oder die Mündungsstelle (Papille) erweitert werden. Die ERCP wird daher nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch durchgeführt.
MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie): Die MRCP isteine MRT-Untersuchung der Gallenwege in der Leber und außerhalb der Leber, sowie des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Ductus pancreaticus). Im Gegensatz zur ähnlich klingenden ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) wird die MRCP ohne Strahlenbelastung, also ohne Röntgenstrahlen und auch ohne Endoskop durchgeführt. Vor der Untersuchung kannst du ein bestimmtes Medikament verabreicht bekommen, sodass der Bauchspeicheldrüsen- Gang (Pankreas-Gang) sich noch deutlicher hervorheben lässt. Die MRCP ist ein rein darstellendes Untersuchungsverfahren, kleine Eingriffe wie zum Beispiel das Einlegen einer Schiene (Stent) in einen Gallengang wie bei der ERCP sind bei der MRCP nicht möglich.
Sie ist die stille Infektion und viele wissen gar nicht, dass sie infiziert sind. Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die die Leber angreift. Folge: die Leberzellen entzünden sich. Der Erreger der Hepatitis C ruft zunächst nur unklare Beschwerden wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit hervor. Es ist daher oft reiner Zufall, wenn im Rahmen einer Routineuntersuchung oder beim Blutspenden die Diagnose Hepatitis C gestellt wird. Bis zu 26 Wochen nach der Ansteckung über den Blutweg kommt es zu Durchfall, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, häufig auch Gelbsucht. Bei Einigen heilt die akute Hepatitis C ohne bleibende Schäden aus. Bei Vielen kommt es jedoch zu einer chronischen Hepatitis C. Als chronisch wird eine Leberentzündung bezeichnet, wenn sie länger als sechs Monate andauert. Unbehandelt sind langfristig Leberentzündung bis Leberzirrhose und sogar Leberzellkrebs möglich. Es existiert eine Meldepflicht für alle diagnostizierten Hepatitis C-Infektionen. Von dem Virus gibt es mehrere Unterarten. Sie zu enttarnen, ist für die optimale Therapie einer Hepatitis wichtig.
Arten der Hepatitis
Je nachdem welche Virus-Art die Hepatitis auslöst, entsteht Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D oder Hepatitis E.
Hepatitis A ist die häufigste und harmloseste Variante. Sie wird oft auf Reisen durch Speichelkontakt, infiziertes Wasser und Essen (z.B. roh verzehrte Muscheln) sowie unsauberes Geschirr übertragen. Hepatitis A dauert im Durchschnitt zwei bis acht Wochen und heilt in der Regel folgenlos aus.
Hepatitis B und Hepatitis C können in chronischer Form die Leber schlimmstenfalls völlig zerstören. Mit dem Hepatitis B-Virus kannst du dich über Blut infizieren. Beispielsweise durch Stichverletzungen, Blutkonserven oder mehrfach benutzte Spritzen bei Drogenabhängigen. Eine Ansteckung ist auch durch Körpersekrete beim Geschlechtsverkehr möglich.
Hepatitis C wird fast ausschließlich über Blut übertragen oder bei Drogenabhängigen über gemeinsam benutzte Injektionsnadeln. Eine Ansteckung ist auch während der Geburt oder durch Geschlechtsverkehr möglich, aber seltener.
Hepatitis D ähnelt Hepatitis B.
Hepatitis E kommt fast nur in Südostasien, Indien, Afrika und Mittelamerika vor.
Was verursacht Hepatitis C?
Hepatitis C-Viren (HCV) sind die Auslöser von Hepatitis C. Es gibt von ihnen sechs Variationen, die als Genotypen bezeichnet werden. In Deutschland sind die Genotypen 1 und 3 am häufigsten vertreten. Der Genotyp 1 löst oft eine chronische Hepatitis C aus. Für die Therapieart und die Therapiedauer von Hepatitis C ist es wichtig zu wissen, welcher Genotyp für die Infektion verantwortlich ist.
Wenn das Hepatitis C-Virus in deinen Körper eingedrungen ist, gelangt es über deinen Blutkreislauf in die Leber. Das Immunsystem einiger Menschen kann den Erreger vertreiben. Die akute Hepatitis C heilt hier ohne Folgen aus. Bei anderen Menschen funktioniert das leider nicht, die Hepatitis wird chronisch. Hier können sich erst Jahre später mögliche Folgeschäden zeigen.
Risikogruppen und Risikofaktoren für Hepatitis C
Da die Ansteckung mit Hepatitis C durch den Kontakt mit infiziertem Blut erfolgt, sind Risikogruppen und Risikofaktoren:
Drogenabhängige: Sie verwenden häufig die gleichen Nadeln. Viren haben es dadurch leicht, sich auszubreiten.
Ärzte und Klinikpersonal: Sie können mit infektiösem Blut und Blutprodukten in Berührung kommen.
Bluttransfusionen: Sie sind seltene Ansteckungsquellen, denn sie werden schon im Vorfeld gründlich untersucht. Die Ansteckung mit Hepatitis C bei der Dialyse oder Blutspende ist dank sorgfältiger Kontrollen ebenfalls gering.
Geschlechtsverkehr oder Geburt: Eine Übertragung von Hepatitis C beim Geschlechtsverkehr oder bei der Geburt von der Mutter aufs Kind ist möglich, aber selten.
Tätowierungen und Piercing: Hier ist die Übertragung durch verunreinigte Instrumente möglich.
Symptome bei Hepatitis C
Tückisch an einer Hepatitis C ist, dass du anfangs von der Leberentzündung nichts spürst. Oft zeigen sich erst fünf bis zwölf Monate nach der Ansteckung erste Symptome, die häufig ignoriert oder anderen Krankheiten zugeschrieben werden.
In der ersten Phase der akuten Erkrankung fühlst du dich vielleicht leicht unwohl, aber bringst die folgenden, vorwiegend grippeähnlichen Symptome nur schwer mit Hepatitis C in Verbindung:
Übelkeit beim Anblick und Geruch von fettem Essen, Fleisch, Alkohol und Zigarettenrauch.
Symptome einer erkrankten Leber können nach einiger Zeit hinzukommen, müssen aber nicht zwangsläufig:
Die Haut und das Weiße im Auge färben sich gelb.
Der Stuhl entfärbt sich.
Dunkler, oft tiefbrauner Urin durch den Gallenfarbstoff, der nicht mehr über die Leber abgebaut werden kann und über die Nieren ausgeschieden wird.
Eine chronische Hepatitis, die sich über Jahre hinweg schleichend entwickelt, zeigt sich häufig an:
Müdigkeit.
Verminderte Leistungsfähigkeit.
Juckreiz der Haut.
Schmerzen im Oberbauch.
Komplikationen bei chronischer unbehandelter Hepatitis C: Leberzirrhose, die schlimmstenfalls zu Leberkrebs führen kann.
Hepatitis C: Diagnose
Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Hepatitis C-Virus (HPV) kann eine Blutprobe die ersten Hinweise geben. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Leberwerte gelegt. Sie geben die Konzentration bestimmter Enzyme oder Eiweißstoffe im Blut an. Erhöhte Leberwerte deuten auf eine beginnende Leberentzündung oder auf eine nachlassende Leberfunktion hin. Wenn die Leber geschädigt ist, werden aus ihren Zellen Enzyme freigesetzt und gelangen ins Blut. Je stärker die Leberschädigung ist, desto höher ist der Enzymspiegel in deinem Blut-Serum. Die Mengenangabe für Enzyme im Blut-Serum wird als U/l angegeben. U bedeutet Unit. Das ist die internationale Einheit für Enzymwerte und entspricht einer Enzymmenge, die eine bestimmte Menge Stoff in einer Minute umsetzen kann. Zu den Leberwerten zählen folgende Enzyme:
Glutamat-Oxalazetat-Transaminase (GOT)
Dieses Enzym wird heute als Aspartat-Aminotransferase, kurz AST oder ASAT, bezeichnet. Es kann auf eine Leberschädigung hinweisen. Ursache dafür kann eine Hepatitis (Leberentzündung) oder eine Leberzirrhose sein. Das GOT bzw. AST-Enzym und das GPT bzw. ALT werden als Transaminasen bezeichnet, da sie bei der Umsetzung von Aminosäuren beteiligt sind. AST gibt es allerdings nicht nur in der Leber, sondern auch im Herzmuskel in größeren Mengen. Deshalb kann eine GOT-Erhöhung auch auf einen Herzinfarkt hinweisen. Normalwerte für GOT bzw. AST.
Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT)
Die heutige Bezeichnung für GPT lautet ALT. Das ist die Abkürzung von Alanin-Aminotransferase, was auch als ALAT abgekürzt werden kann. GPT bzw. ALT kommt fast nur in der Leber vor. Erhöhte Werte deuten auf eine beginnende Leberschädigung hin. Normalwerte für ALT und was erhöhte Werte bedeuten.
Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT)
Gamma-GT ist bei vielen Lebererkrankungen erhöht, bei denen gleichzeitig auch eine Stauung der Gallenflüssigkeit vorliegt.
Erfahre mehr über Normalwerte für Gamma-GT und was zu hohe GGT-Werte bedeuten können.
Alkalische Phosphatase (AP)
Die Alkalische Phosphatase wird in der Leber produziert und zur Unterstützung der Verdauungsarbeit in den Darm abgegeben. Deshalb ist die AP erhöht, wenn eine Lebererkrankung mit gleichzeitiger Stauung der Gallenflüssigkeit vorliegt. AP kommt außerdem im Knochen vor und kann auch auf Knochenerkrankungen hinweisen. Normalwerte für AP
Laktatdehydrogenase (LDH)
Dieses Enzym kommt in größeren Mengen in der Leber, im Herz- und Skelettmuskel sowie in roten Blutkörperchen vor. Eine Erhöhung kann auf Lebererkrankungen. auch auf einen Herzinfarkt oder vermehrten Abbau roter Blutkörperchen hinweisen.
Normbereich: bis 80-240 U/l.
Beim Abbau von Hämoglobin entsteht zunächst eine wasserunlösliche Form (indirektes Bilirubin), die in deiner Leber in eine wasserlösliche Form (direktes Bilirubin) umgewandelt und anschließend über die Gallenflüssigkeit ausgeschieden wird. Im Blut-Serum werden sowohl das direkte als auch das Gesamtbilirubin gemessen. Bei Überschuss des Bilirubins kommt es zur Gelbsucht, auch Ikterus genannt. Der Farbstoff bewirkt dann eine Gelbfärbung der Haut und auch das Weiße im Auge wird gelb.
Normalwerte für Bilirubin: Gesamtbilirubin: bis 1,2 mg/dl Direktes Bilirubin: bis 0,25 mg/dl
Zu einer Erhöhung der Bilirubin-Werte kommt es bei Blutarmut durch vermehrten Zerfall der Blutkörperchen (Hämolyse), bei Schädigung der Leberzellen (Hepatitis, Leberzirrhose oder Tumorerkrankungen) oder Abfluss-Stauungen (Stauungsikterus) in den Gallenwegen, zum Beispiel durch Gallensteine oder Tumor.
Mehr Wissenswertes über Blut- und Normalwerte findest du in unserem Medizin-Dolmetscher unter Laborwerte.
ELISA-Test: Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus
Um den Verdacht auf Hepatitis C zu erhärten, versucht das Labor in einer Blutprobe Antikörper gegen das Virus nachzuweisen (Anti-HCV).
Hier kommt der ELISA-Test zum Einsatz: ELISA steht für enzyme-linked immunosorbent assay. Wird eine Substanz von deinem Immunsystem als fremd erkannt, bildet es Antikörper. Diese docken an das fremde Molekül an und markieren es.
Diese so genannte Antikörper-Antigen-Reaktion wird für den ELISA-Test verwendet. Soll ein bestimmtes Protein nachgewiesen werden, müssen die dazu passenden Antikörper bekannt sein und zuvor mit verschiedenen gentechnischen oder zellbiologischen Verfahren hergestellt worden sein. Ist dann in einer Probe das gesuchte Protein vorhanden, fischen es die auf ein Trägermedium aufgebrachten Antikörper heraus. Dabei wird eine von Enzymen gesteuerte Reaktion ausgelöst, die zu einem sichtbaren Farbniederschlag führt.
Die Antikörper gegen das Hepatitis C-Virus (HCV-AK) lassen sich erst etwa drei Monate nach der Infektion nachweisen. Die Antikörper verbleiben allerdings jahrzehntelang im Körper. Auch dann noch, wenn die Hepatitis C-Erkrankung schon überwunden wurde. Der Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus erlaubt daher keinerlei Rückschlüsse auf den Zeitpunkt und den Schweregrad der Hepatitis C-Erkrankung.
Liegt ein positiver ELISA-Test vor, kann die Erbsubstanz der Hepatitis C-Viren sichtbar gemacht werden. Damit soll der Hepatitis C-Erreger eindeutig nachgewiesen werden. Das erlaubt die Aussage, ob eine Hepatitis C-Infektion vorliegt oder nicht.
PCR-Test zum Nachweis der Hepatitis C-Erreger
Mit einem PCR-Test, auch Polymerase Chain Reaction genannt, kann das Erbgut der Hepatitis C-Viren sichtbar gemacht werden. Das ist die Ribonukleinsäure, kurz RNS. Sie gehört mit der Desoxyribunukleinsäure, kurz DNS, zu den Trägern der Erbsubstanz. Jeder Organismus besitzt eine charakteristische Struktur der RNS, die im PCR-Testverfahren genutzt wird. Der qualitative PCR-Test sagt nicht aus, in welchen Mengen das Hepatitis C-Virus im Körper vorkommt und auch nicht, um welche Virus-Untergruppe es sich handelt. Der qualitative PCR-Test sagt aus, ob eine Infektion mit Hepatitis C vorliegt oder nicht.
Um die Virusmenge (Viruslast) in deinem Körper zu bestimmen, kann der quantitative PCR-Test zum Einsatz kommen. Er weist die Anzahl der Hepatitis C-Viren in einem Milliliter Blut nach. Somit kann dein Arzt feststellen, wie gut du auf eine Therapie ansprichst. Ist die HCV-RNA-Menge kleiner als 600.000 U/ml ist die Viruslast niedrig. Faustregel: Je niedriger die Viruslast, desto besser hat die Therapie bei dir angeschlagen. Über das Fortschreiten und den aktuellen Stand der Leberschädigung sagt die Anzahl der HCV-Viren jedoch nichts aus.
Die Genotypisierung nennt Erreger beim Namen
Um die Unterart des Hepatitis C verursachenden Virus herauszufinden, kann eine Genotypisierung vorgenommen werden. Derzeit werden sechs HCV-Genotypen und davon wiederum etwa 100 Untergruppen unterschieden. Je nach Genotyp und Virusmenge (Viruslast) kann die Therapieart und Therapiedauer von Hepatitis C individuell an deine Erkrankung angepasst werden.
Eine Sonografie bildet die Leber ab
Mit einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) kann dein Arzt die Größe, Form und die Beschaffenheit deiner Leber abbilden. Fehlfunktionen deiner Leber können mit der Sonografie allerdings nicht sichtbar gemacht werden. Bei der Sonografie werden Ultraschallwellen aus einem Schallkopf durch dein Lebergewebe gesendet. Dazu setzt der Arzt den mit einem speziellen Gel präparierten Schallkopf auf deinen rechten Oberbauch auf und fährt das zu untersuchende Gebiet mit leichtem Druck fächerförmig in verschiedene Richtungen ab. Die Ultraschallwellen werden an den Grenzen zwischen Organen und Geweben in unterschiedlichem Maße zurückgeworfen. Der Schallkopf nimmt diese reflektierten Schallwellen wieder auf und errechnet daraus ein Bild, was sich dein Arzt auf einem Bildschirm anschauen kann.
Eine Biopsie zur Gewebeuntersuchung
Wie schwer die Leberschädigung fortgeschritten ist und ob eine Zirrhose oder Leberzellkrebs vorliegt, kann mithilfe einer Biopsie herausgefunden werden. Die dabei entnommene Gewebeprobe kann auch bei unklaren Leberwerterhöhungen Klarheit über deren Ursache bringen.
Bei der perkutanen Leberbiopsie wird dein rechter Leberlappen punktiert. Haut, Bauchfell und Leberkapsel sind dabei lokal betäubt. Während der Biopsie liegst du auf dem Rücken. Die geeignete Stelle für die Punktion legt dein Arzt vor dem Eingriff mit Ultraschall fest. Anschließend wirst du über mindestens sechs Stunden überwacht, um deine Herzfrequenz und deinen Blutdruck zu kontrollieren sowie Nachblutungen auszuschalten.
Mithilfe der Mini-Laparoskopie (Bauchspiegelung) kann dein Arzt Veränderungen an deiner Leberoberfläche erkennen. Die Untersuchung erfolgt in Narkose. Dabei wird deine Bauchdecke durch Einleiten von Lachgas angehoben. Eine Nadel mit Minioptik wird eingebracht, mit der deine Leber und deine Bauchdecke beurteilt werden können. Außerdem kann mit einem zweiten kleinen Einstich eine Gewebeprobe entnommen werden. Danach wird das Lachgas wieder aus deinem Bauchraum entfernt, die Einstichstellen werden versorgt und du bleibst zur Überwachung einen Tag in der Klinik.
Welcher Arzt kann bei Hepatitis C helfen?
Hepatitis C wird von Spezialisten für Lebererkrankungen, genannt Hepatologen, behandelt. Auch Gastroenterologen mit hepatologischem Schwerpunkt, Infektiologen, Suchtmediziner, spezialisierte Hausärzte oder hepatologische Schwerpunktpraxen sind für die fachkundige Behandlung von Hepatitis C bestens gerüstet.
Hepatitis C: Therapie
Wenn Blut-Untersuchungen und Gewebeproben auf eine Hepatitis C-Infektion hindeuten, ist eine individuell angepasste Therapie wichtig.
Zur Behandlung einer akuten Hepatitis C kommt in der Regel eine mehrmonatige Kombinationstherapie aus einem Anti-Viren-Mittel und PEG-IFN (pegyliertes Interferon alpha) zum Einsatz. Interferon alpha ist ein eine Eiweiß-Zucker-Verbindung, die vom menschlichen Körper zur Abwehr von Fremdstoffen gebildet wird. Um die Wirksamkeit des Interferons im Körper zu steigern, wird Interferon alpha in pegylierter Form eingesetzt. Unter Pegylierung bedeutet Ankoppeln so genannter PEG-Ketten (Poly-Ethylen-Glykol-Kette) an das Interferon alpha-Molekül. Die PEG-Ketten stellen eine Art Schutzmantel dar, der vor allzu schnellem Abbau bewahrt und für gleichmäßige, hohe Wirkspiegel im Blut sorgt. Pegyliertes Interferon alpha muss einmal pro Woche unter die Haut gespritzt werden.
Die Therapie mit pegyliertem Interferon alpha wird durch das Anti-Viren-Mittel Ribavirin unterstützt. Es blockiert die Vermehrung der Hepatitis-C-Viren. Die Ribavirin-Tabletten werden in der Regel täglich eingenommen. Vorsicht: Ribavirin kann ein ungeborenes Kind schwer schädigen! Deshalb ist eine strikte Empfängnisverhütung während deiner Therapie und bis sieben Monate nach Ende der Therapie absolut notwendig. Eine Schwangerschaft muss vor Beginn einer Therapie ebenso ausgeschlossen werden.
Je früher mit der Therapie begonnen wird, je jünger du bist und je besser dein Allgemeinzustand, desto besser.
Ziel der Hepatitis C-Therapie ist, eine Virusfreiheit zu erreichen. Das wird als SVR (SVR = sustained virological response, also dauerhaftes virologisches Ansprechen) bezeichnet. Wenn das Hepatitis C-Virus aus deinem Körper entfernt werden kann, gewinnst du sowohl Lebensqualität als auch Lebensjahre zurück. Denn das Risiko, an Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken oder zu sterben, sinkt.
War deine Leber vor der Therapie bereits geschädigt, erholt sie sich nach der Therapie häufig wieder. Daher: Gib nicht auf und halte durch!
Nebenwirkungen der Hepatitis C-Therapie
Oft treten bei der Kombinationstherapie unangenehme Nebenwirkungen wie Fieber und Schüttelfrost auf. Wird durch die Hepatitis C eine Leberzirrhose ausgelöst, kann eine Lebertransplantation nötig werden.
Ganz wichtig bei der Therapie von Hepatitis C ist dein konsequenter Verzicht auf Alkohol. Ebenso meiden solltest du Medikamente, die die Leber belasten. Dazu gehören Östrogen-Präparate und bestimmte Schmerzmittel. Körperliche Schonung unterstützt deine Therapie.
Hepatitis C vorbeugen
Viele Menschen wissen nichts von ihrer Infektion mit Hepatitis C, da es keine spezifischen Symptome nur für diese Krankheit gibt. Die Dunkelziffer einer Hepatitis C-Erkrankung liegt daher recht hoch.
Im Gegensatz zu Hepatitis A und Hepatitis B gibt es gegen Hepatitis C leider keine Schutzimpfung. Du kannst aber folgende Vorsichtsmaßnahmen anwenden, um das Infektionsrisiko zu minimieren:
Vermeide Zahnbürsten, Nagelschere, Nagelfeile, Rasierutensilien und Spritzen mit infizierten Personen zu teilen.
Benutze beim Geschlechtsverkehr Kondome.
Bei der Organspende, Blutwäsche oder Blutproben ist das Ansteckungsrisiko mit Hepatitis C aufgrund strikter Kontrollen sehr gering.
Hepatitis C: Heilungschancen
Hepatitis C ist heilbar. Wie schnell das geht, hängt nicht nur vom Virustyp ab, sondern auch davon, wie früh die Therapie begonnen hat und wie gut der Betroffene auf die Therapie anspricht. Etwa jeder Dritte kann geheilt werden. Bei über 50 Prozent der Hepatitis C-Erkrankten entwickelt sich aus der akuten Hepatitis C eine chronische Hepatitis C, die aber mit der richtigen Therapie gute Heilungschancen hat. Bei etwa 35 Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine Leberzirrhose. Auch Leberkrebs kann entstehen. Weitere Folgen einer chronischen Hepatitis C können Entzündungen sein, oft der Schilddrüse, des Nierengewebes sowie der Speichel- und Tränendrüsen.
Auch die Variante des Hepatitis C-Virus hat Einfluss auf die Heilungschancen. Durchschnittlich 50 % der Patienten mit Genotyp 1, 90% der mit Genotyp 2 Infizierten und 80% der Erkrankten mit Genotyp 3 können erfolgreich therapiert werden.
Tipps für Angehörige und Freunde
Viele Menschen mit Hepatitis C leiden darunter, dass sie als drogensüchtig, alkoholkrank oder sexsüchtig abgestempelt werden. Hepatitis C ist aber kein Tabuthema und kein Makel. Hepatitis C kann jeden treffen.
Egal, ob bei dir selbst Hepatitis C diagnostiziert wurde oder bei deinem Partner, Angehörigen und Freunden. Euch allen kann es helfen, sich ausführlich über die Erkrankung zu informieren. Selbsthilfegruppen bieten Raum für Gespräche, Rat und Hilfe. Gemeinsam könnt ihr über Ängste und Probleme sprechen, euch austauschen, euch Kraft, Mut und Trost spenden.
Hepatitis C wird zwar durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen, doch das Infektionsrisiko im alltäglichen Miteinander ist eher gering. Du kannst Geschirr, Besteck, Dusche, Toilette mit anderen teilen. Vorsicht allerdings bei Dingen, die mit Blut in Berührung gekommen sind oder kommen könnten. Dazu gehören beispielsweise Zahnbürste, Nagelschere oder Rasierer. Diese Dinge sollten nicht gemeinsam genutzt werden.
Umarmen und küssen ist in der Regel kein Problem. Eine Übertragung bei nicht-verletzungsträchtigen Sexualpraktiken ist zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich. Das Risiko steigt jedoch, wenn der Geschlechtsverkehr während der Menstruation stattfindet oder bei Sexualpraktiken, bei denen eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Du kannst dich und deinen Partner mit Kondomen am besten schützen.
Zeigt eurem erkrankten Partner, Angehörigen oder Freund, dass ihr ihn unterstützt und hinter ihm steht – egal, was passiert.
Sprecht unbedingt darüber, welche Form der Unterstützung erwünscht ist. Manche Menschen möchten einfach nur wissen, dass im Notfall jemand für sie da ist und wollen den Therapieweg alleine gehen. Andere wollen über die Krankheit reden, gemeinsam nach Lösungen suchen und sind dankbar, wenn jemand mit ihnen zum Arzt geht. Wieder andere möchten zwar an ihre Medikamenteneinnahme erinnert werden, brauchen aber ansonsten ein wenig Abstand. Du kennst deine Lieben am besten. Findet heraus, was euch allen hilft, mit der Situation besser und vor allem normal umzugehen.
Und bitte vergiss nicht: als Angehöriger eines mit Hepatitis C infizierten Menschen musst du dich nicht aufgeben, um dem anderen zu helfen und eine Stütze für ihn zu sein. Du musst nicht immer stark sein. Hol dir Hilfe, wenn du nicht mehr weiter weißt, dich die Situation überfordert oder du einfach nur mal reden willst. Auch hier bieten Selbsthilfegruppen eine gute Anlaufstelle. Du bist nicht allein!