Kategorien
Diagnosekürzel

B15

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B15 für akute Virushepatitis A
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B15 steht für akute Virushepatitis A. Das ist eine akute Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis A-Virus ausgelöst wird.

B15: Akute Virushepatitis A

Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden: Die Krankheitserreger, die vorrangig Leberentzündungen auslösen, werden Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.

Eine Leberentzündung kann mit grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Problemen beginnen. Im weiteren Verlauf können weitere Beschwerden wie die typische Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz (Pruritus), Appetitlosigkeit, eine Lebervergrößerung und Braunfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs hinzukommen. Leberentzündungen können bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.

Eine Virushepatitis kann je nach auslösendem Krankheitserreger manchmal chronisch verlaufen. Das bedeutet, die Entzündung heilt nicht innerhalb von maximal sechs Monaten aus. Viel mehr verbleiben die Viren in der Leber und rufen eine dauerhafte Entzündung und Schädigung der Leber hervor.

Die akute Virushepatitis A wird auch als Hepatitis infectiosa oder Hepatitis epidemica bezeichnet.  Hepatitis A-Viren können beispielsweise auf Reisen über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden. Gegen das Hepatitis A-Virus kannst du dich impfen lassen.

Wann zur Hepatitis A-Impfung?

B15.0 Virushepatitis A mit Coma hepaticum

Was eine Hepatitis, kannst du unter B15 nachlesen.

Ist die Leber entzündet, kann sie ihren Organfunktionen oftmals nur schlecht oder gar nicht mehr nachgehen. Neben den Funktionen der Leber im Kohlenhydrat-Stoffwechsel und der Entgiftung, übernimmt die Leber auch im Stoffwechsel der Aminosäuren eine wichtige Rolle.

Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) bestehen. Beim Abbau oder Umbau von Eiweißen fallen Aminosäuren an. Während der Stoffwechselvorgänge entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, die vom Körper zum Teil nicht weiter verwendet werden können. Eine intakte Leber wandelt das giftige Zwischenprodukt Ammoniak zu harmlosem Harnstoff um und sorgt so dafür, dass es mit dem Urin ausgeschieden werden kann. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen des Gehirns.

Ist die Leber stark geschädigt und kann ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an. Das giftige Ammoniak und die Störung im Aminosäure-Stoffwechsel, der auch für die Botenstoffe im Gehirn wichtig ist, können so Auslöser einer Gehirnschädigung durch Lebererkrankungen sein. Infolge dessen kann das sogenannte Coma hepaticum, das Leber-Koma, auftreten.

B15.9 Virushepatitis A ohne Coma hepaticum

Inkl.: Hepatitis A, akut durch Viren o. n. A.

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B15 nachlesen. Erklärungen zum Coma hepaticum findest du unter B15.0.

Kategorien
Impfungen

Hepatitis A-Impfung

Das Hepatitis A-Virus kann die Leber angreifen und zu einer Leberentzündung führen.
Hepatitis A ist eine Infektionserkrankung. Auslöser ist das Hepatitis A-Virus. Oft geht die Erkrankung mit Magen-Darm-Beschwerden einher, auch eine Leberentzündung ist möglich.

Was ist Hepatitis A?

 Hepatitis A ist eine Infektionserkrankung, die weltweit vorkommt. Gehäuft finden sich Hepatitis A-Infektionen in Regionen mit schlechten sanitären- und hygienischen Bedingungen, beispielsweise in Gegenden in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien. Verursacht wird Hepatitis A durch das Hepatitis A-Virus (HAV). Die Ansteckung mit HAV erfolgt in der Regel fäkal-oral. Ein Beispiel für diesen Übertragungsweg ist der Verzehr von mit Fäkalien verunreinigtem Trinkwasser. Ebenso kann die fäkal-orale Ansteckung durch den Genuss von kontaminierten Lebensmitteln wie Austern, Muscheln, Salaten und Gemüse erfolgen. Schmier- oder Kontaktinfektionen über kontaminierte Gegenstände wie Toiletten und Infektionen durch enge Personenkontakte oder Sexualkontakte sind ebenfalls möglich.

Nach der Ansteckung mit dem Hepatitis A-Virus kann es zwischen 15 bis 50 Tage dauern bis Symptome auftreten. Und nicht immer treten Symptome auf. Besonders bei Kindern verläuft eine Infektion mit dem Hepatitis A-Virus oft sehr mild oder gar ohne Symptome.

Im Rahmen der Hepatitis A-Erkrankung kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, begleitet von allgemeinen (unspezifischen) Krankheitssymptomen wie Müdigkeit, Schwäche oder Temperaturerhöhung. Anschließend kann sich eine Leberentzündung (Hepatitis) entwickeln. Zeichen der Leberentzündung sind:

  • Gelbsucht (Ikterus).
  • Vergrößerung der Leber.
  • Anstieg der Leberwerte im Blut.

Die Leberentzündung kann bis zu mehreren Wochen dauern. Infizierte Menschen sind meist eine bis zwei Wochen vor und bis zu einer Woche nach der Gelbsucht ansteckend. In der Regel heilt eine Hepatitis A-Infektion ohne Folgen ab. Nach einer Hepatitis A-Infektion ist dein Körper lebenslang gegen das Virus geschützt.

Hepatitis A-Impfung: Welche Arten gibt es?

Für die Hepatitis A-Impfung existieren sowohl eine aktive und passive Impfungen. Wissenswertes zu aktiven und passiven Impfungen. Sogenannte Kombinationsimpfungen werden ebenfalls angeboten. Allgemeine Infos zur Kombinationsimpfung.

Die Hepatitis A-Impfung ist eine aktive Immunisierung. Das bedeutet, dass dein Körper durch die Verabreichung des Impfstoffes dazu angeregt wird, eigene Abwehrmechanismen in Form von Abwehrzellen und Antikörpern gegen den Krankheitserreger zu bilden. Der Impfstoff enthält keine lebens- und vermehrungsfähigen, sondern abgetötete, inaktivierte Hepatitis A-Viren. Der Hepatitis A-Impfstoff ist also ein Totimpfstoff. Mehr zum Thema Lebensimpfstoffe und Totimpfstoffe.

Verabreicht wird der Hepatitis A-Impfstoff als Indikationsimpfung oder Reiseimpfung. Das bedeutet, die Impfung wird nicht für jeden, sondern nur für bestimmte Personengruppen empfohlen, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen ein erhöhtes Risiko zur Ansteckung mit Hepatitis A haben. Wissenswertes zur Indikationsimpfung und Reiseimpfung.

Auch Kombinationsimpfungen mit Impfstoffen gegen Hepatitis B und/oder Typhus stehen zur Verfügung.

Eine passive Immunisierung, also die Gabe von Abwehrstoffen (Immunglobulinen) gegen das Virus während einer akuten Infektion, wird noch in Ausnahmefällen durchgeführt. Mehr zum Thema aktive und passive Immunisierung.

Auch eine gleichzeitige Gabe von aktiver und passiver Impfung kann in manchen Fällen im Sinne einer Riegelungsimpfung oder Prophylaxe sinnvoll sein. Wissenswertes zur Riegelungsimpfung.

Aktive Hepatitis A-Impfung

 Die aktive Hepatitis A-Impfung wird mit einem Totimpfstoff durchgeführt. Im Sinne einer Grundimmunisierung werden zwei Impfdosen im Abstand von 6-12 Monaten verabreicht. Bereits nach der ersten Impfung erlangst du einen gewissen Impfschutz. Dieser ist allerdings bis zur Beendigung der Grundimmunisierung durch die zweite Impfdosis unvollständig. Nach vollständiger Grundimmunisierung hält der Impfschutz bis zu 25 Jahre an. Auffrischungen des Impfschutzes sind je nach Hersteller nach circa zehn Jahren notwendig. Mehr Infos zur Grundimmunisierung und zu Auffrischungsimpfungen.

Passive Hepatitis A-Impfung und Postexpositionsprophylaxe

Unter einer passiven Impfung wird die Gabe von speziell gegen den Krankheitserreger gerichteten Abwehrstoffen verstanden. Das sind die sogenannten Immunglobuline. Sie sollen deinem Körper in der Akutsituation helfen, mit dem Krankheitserreger fertig zu werden.

Die passive Impfung gegen Hepatitis A kann gemeinsam mit der aktiven Impfung im Sinne einer Postexpositionsprophylaxe beziehungsweise Riegelungsimpfung durchgeführt werden. Bei einem aktuellen Ausbruchsgeschehen von Hepatitis A kann es sinnvoll sein, besonders gefährdeten Personen gleichzeitig mit der ersten Impfdosis auch Immunglobuline zu verabreichen, um bei oder nach einer Ansteckung mit dem Erreger den Krankheitsverlauf mildern oder verhindern zu können und die Ausbreitung der Erkrankung einzudämmen. Mehr zum Thema Riegelungsimpfung.

Hepatitis A Kombinationsimpfung

 Es gibt Kombinationsimpfstoffe gegen Hepatitis A und Hepatitis B sowie Kombinationsimpfstoffe gegen Hepatitis A und Typhus. Mit nur einem Pieks können so Schutzimpfungen gegen mehrere Erkrankungen verabreicht werden. Die Impfschemata zur Grundimmunisierung können allerdings vom Impfschema der Grundimmunisierung der Hepatitis A-Impfung abweichen. Frag am besten deinen Arzt, welche Zeitabstände du bei einer Kombinationsimpfung einhalten solltest.

Hepatitis A-Impfung: Wer sollte sich impfen lassen?

Die Hepatitis A-Impfung wird gemäß der STIKO, der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts, empfohlen für bestimmte Personengruppen mit erhöhtem Risiko für die Erkrankung oder mit einem Risiko für einen besonders schweren Krankheitsverlauf. Daher ist die Hepatitis A-Impfung eine Indikationsimpfung bzw. eine Reiseimpfung. Zu den Personengruppen, für die eine Impfung empfohlen wird, gehören:

  • Reisende in Regionen mit hohem Hepatitis A-Vorkommen wie den Tropen, dem Mittelmeerraum und Osteuropa.
  • Menschen mit Lebererkrankungen.
  • Personen, die häufige Bluttransfusionen oder Blutprodukte benötigen, wie zum Beispiel bei Hämophilie (Bluterkrankheit).
  • Beruflich gefährdete Personen durch Kontakt zu infektiösen Fäkalien oder Abwässern. Dazu zählen Menschen im Gesundheitswesen, Mitarbeiter in Kindertagesstätten, Reinigungspersonal.
  • Personen, die in Betreuungseinrichtungen wohnen.
  • Personen mit Risikoverhalten, wie risikoreichem Sexualverhalten mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern.

Hepatitis A-Impfung: Wann impfen?

 Da ein vollständiger Impfschutz gegen Hepatitis A erst nach sechs bis 12 Monaten besteht, sollte frühzeitig mit einer Hepatitis A-Immunisierung begonnen werden. Das ist besonders wichtig, wenn du eine Reise in Risikogebiete planst. Aufgrund der langen Inkubationszeit der Erkrankung (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome) kann eine aktive Impfung gegen Hepatitis A auch nach Kontakt zu infektiösem Material sinnvoll sein. Bereits nach der ersten Impfdosis entwickelt dein Körper effektive Abwehrstrategien, sodass die zweite Impfdosis zwar zur Vervollständigung des Impfschutzes dient, dir aber bereits die erste Impfdosis schon nach 12 bis 15 Tagen einen Schutz vor Hepatitis A bieten kann.

Hepatitis A-Impfung: Wann nicht impfen?

Auf aktive Schutzimpfungen solltest du verzichten, wenn zum Zeitpunkt der Impfung eine akute Erkrankung vorliegt, die mit Fieber über 38,5°C einhergeht. Auch eine schwere akute Infektion stellt einen Grund dar, die Impfung zu verschieben.

Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Kopfschmerzen stellen hingegen keinen Hinderungsgrund für eine Hepatitis A-Impfung dar.

Hepatitis A-Impfung: Wann auffrischen?

 Je nach Herstellerangaben kann eine Hepatitis A-Impfung nach zehn Jahren aufgefrischt werden. In der Regel muss eine Hepatitis A-Impfung allerdings nicht aufgefrischt werden, da sie nach einer korrekt und vollständig erfolgten Grundimmunisierung bis zu 25 Jahre Schutz verleiht. Ob dein Impfschutz aufgefrischt werden sollte, besprichst du am besten anhand deines Impfpasses mit deinem Arzt.

Welche Nebenwirkungen können bei der Hepatitis A-Impfung auftreten?

 Nebenwirkungen, die bei einer Hepatitis A-Impfung auftreten können, sind zum Beispiel:

  • Rötung an der Einstichstelle.
  • Schwellung an der Einstichstelle.
  • Schmerz an der Einstichstelle.
  • Allgemeinsymptome wie Müdigkeit und leichte Temperaturerhöhung. Wo Fieber messen?