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FA Innere Medizin und Pneumologie

Ein Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie betrachtet das Röntgenbild einer Lunge mit Tumor.
Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie ist Experte für Lungenerkrankungen sowie für Funktion und Struktur der zur Lunge gehörigen Organe. Neben allergischen und chronischen Lungenerkrankungen diagnostiziert und behandelt der Pneumologe auch Tumorerkrankungen.

Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie?

Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie wird auch Pneumologe, Pulmologe oder Lungenfacharzt genannt. Die Pneumologie oder Pulmologie bezeichnet die Lungenheilkunde. Der FA Innere Medizin und Pneumologie ist also Experte auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen.

Neben der Lunge als Ganzes sind für den Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie auch Funktion und Struktur der dazugehörigen Organe wichtig. Dazu zählen die luftleitenden Atemwege wie die Luftröhre (Trachea), die Bronchien und kleinen Bronchien (Bronchiolen). Der Pneumologe untersucht auch die Funktion der Lungenbläschen (Alveolen), die für die Sauerstoff-Aufnahme aus der Einatemluft und die Kohlenstoffdioxid-Abgabe in die Ausatemluft zuständig sind. Auch der Blutkreislauf der Lunge in den Lungenarterien oder Lungenvenen ist für den Pneumologen von Interesse.

Störung des Blutkreislaufs in der Lunge, bei denen kleinste Blutgefäße betroffen sind, werden derzeit auch als Mitverursacher der Todesfälle im Rahmen von Covid-19 diskutiert. Bei diesen Störungen in der Mikrozirkulation der Lunge funktioniert der Prozess des Sauerstoffaustauschs nicht mehr oder nicht mehr vollständig. Das erschwert, zusätzlich zu den Symptomen der Lungenentzündung, den Gasaustausch. 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19

Dass die Mikrozirkulation der Lunge gestört ist, kommt allerdings auch bei anderen Virusinfektionen vor. Das Gebiet der Lungenerkrankungen ist also weitreichend. So diagnostiziert und behandelt der Lungenfacharzt zum Beispiel allergische Erkrankungen oder chronische Erkrankungen der Lunge. Weiter ist der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie in der Erkennung und Behandlung akuter Infekte sowie im Gebiet der Tumortherapie anzutreffen.

Nicht nur das Krankheitsspektrum, sondern auch die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten beim Lungenfacharzt sind zahlreich. In der Pneumologie kommen sonographische Methoden (mittels Ultraschall), endoskopische Verfahren und aufwändige Untersuchungen der Lungenvolumina und Atemgase genauso wie medikamentöse und allergologische Ansätze zum Einsatz.

Ausbildung zum Lungenfacharzt

Um sich Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie zu nennen, ist zunächst ein abgeschlossenes Medizinstudium mit Erlaub der Ausübung des Arztberufes (Approbation) Voraussetzung. Im Anschluss qualifiziert eine 72-monatige Weiterbildungszeit zum Pulmologen.

  • Drei Jahre der Weiterbildung leistet der Assistenzarzt im Bereich der Inneren Medizin ab.
  • Weitere drei Jahre widmet der angehende Lungenfacharzt dem Gebiet der Lungenheilkunde (Pneumologie).

In der Weiterbildung enthalten sind sechs Monate, die der angehende Lungenfacharzt mit der Arbeit auf der Intensivstation verbringt. Bis zu 18 Monate der Weiterbildung können im ambulanten Bereich absolviert werden.

Wo arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie?

Ein Pneumologe kann stationär tätig werden. Er kann also in Krankenhäusern oder Kliniken im Bereich der Lungenheilkunde arbeiten. Außerdem kann ein Pneumologe ambulant praktizieren, zum Beispiel in Facharztpraxen, in medizinischen Versorgungszentren oder in speziellen Lungen-Ambulanzen. Auch die Forschung und Lehre bietet Berufsmöglichkeiten für den Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie.

Wann gehst du zum Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie?

Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie ist der richtige Ansprechpartner, wenn es um Erkrankungen deiner Lunge geht.

Dein Hausarzt hat den Verdacht auf ein allergisches Asthma geäußert? Oder du hast womöglich selbst bemerkt, dass du besonders in der Allergie-Saison schlecht Luft bekommst und sich deine Bronchien irgendwie eng anfühlen? Der Pneumologe kann dir Klarheit über deine Beschwerden geben und sagen, ob sich womöglich ein allergisches Asthma bronchiale hinter deinen Problemen verbirgt.

Nach jahrelangem Rauchen, beruflicher Belastung oder vielen Atemwegsinfekten in der Vergangenheit ist deine Lunge nicht mehr so fit? Du leidest unter ständigem Husten, hast Auswurf und manchmal sogar Atemnot? Du bekommst schlecht Luft und dein Hausarzt schickt dich zur Abklärung zum Lungenfacharzt? Dann hat dein Hausarzt womöglich an eine chronische Bronchitis (chronische Entzündung der Bronchien) oder eine sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) gedacht. Bei dieser bislang nicht heilbaren Lungenerkrankung kommt es zur Verengung der Atemwege (Obstruktion), was im Laufe der Erkrankung zunimmt. Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie kann deine Lunge untersuchen und dir beispielsweise mit Medikamenten Linderung der Beschwerden verschaffen. Was tun bei Bronchitis?

Du leidest seit Längerem an einem Lungeninfekt, doch so richtig weiß dein Hausarzt nicht weiter? Mit der Zeit fühlst du dich nun auch abgeschlagen. Könnte vielleicht eine Tuberkulose (Schwindsucht) oder eine Sarkoidose (Morbus Boeck) dahinter stecken? Dein Hausarzt hat vielleicht auch schon an seltene Erkrankungen des Lungengerüstes (interstitielle Lungenerkrankungen) gedacht. In der Diagnostik infektiöser oder entzündlicher Atemwegserkrankungen aber auch chronischer Erkrankungen des Lungengerüsts ist der Pneumologe Experte.

Deiner Partnerin oder deinem Partner ist aufgefallen, dass du nachts manchmal länger keine Luft holst und/oder ausgeprägt schnarchst. Leidest du an schlafbezogenen Atemstörungen wie beispielsweise der Schlafapnoe? Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie kann dies mithilfe von Untersuchungen herausfinden. Ursachen und Therapie der Schlafapnoe.

Bist du an Lungenkrebs erkrankt, ist der Pulmologe dein Ansprechpartner während der Therapie. Er führt die Tumortherapie durch, überwacht dabei deinen Gesundheitszustand und begleitet dich durch die anstrengende Zeit.

Lange Jahre hast du geraucht und nun sagst du dir, es ist Schluss damit. Der Pneumologe kennt sich in der Tabakentwöhnung aus. Er kann dir beratend zur Seite stehen und deine Lunge auf eventuelle Folgeschäden durch den Tabakkonsum untersuchen.

Dein Hausarzt hat dich abgehört und meint, einen Pleuraerguss, also eine Flüssigkeitsansammlung zwischen deiner Lunge und dem Rippenfell gehört zu haben? Der Facharzt für Innere Medizin und Pulmologie kann dem Grund der Flüssigkeitsansammlung auf den Grund gehen und sie zum Beispiel mithilfe einer Punktion behandeln.

Du bist bereits seit längerer Zeit „herzkrank“? Dein Herz und deine Lungen bilden eine Einheit. Nun soll abgeklärt werden, ob sich die Herz-Erkrankung auf deine Lungen ausgewirkt hat oder aber eine Lungenerkrankung Grund für dein Herzleiden sein kann. Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie kann in Absprache mit deinem Hausarzt und Kardiologen (einem „Herz-Arzt“) diese Fragestellungen untersuchen und beispielsweise einen Bluthochdruck in deinen Lungen-Gefäßen (pulmonale Hypertonie) erkennen. Hilfe bei Bluthochdruck.

Untersuchungen beim FA Innere Medizin und Pneumologie

Der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie kann mithilfe verschiedener Methoden deine Lunge untersuchen:

  • Körperliche Untersuchung und Untersuchung der Lunge: Bei der Untersuchung der Lunge hört der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie die Lunge mithilfe seines Stethoskops ab (Auskultation). Dabei achtet er auf die Strömungsgeräusche der Atemluft und hört, ob krankhafte Nebengeräusche auftreten, die zum Beispiel Hinweis auf einen Infekt, eine Flüssigkeitsansammlung, auf enggestellte Bronchien oder eine chronische Lungengerüst-Erkrankung geben können. Auch ein Abklopfen der Lunge (Perkussion) kann dem Pneumologen Aufschluss über deine Lunge, zum Beispiel über ihre „Beweglichkeit“ also Atemverschieblichkeit oder über Ansammlungen von Luft im Lungengewebe geben.
  • Ultraschall (Sonographie): Der Ultraschall ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem ein Ultraschallkopf als Ultraschallsender- und Empfänger auf eine Gel-Schicht auf deinem Körper aufgesetzt wird und so deine inneren Organe auf einem Bildschirm betrachtet werden können. Ein Ultraschall kann nicht nur von außen, sondern auch von innen durchgeführt werden. Diese Methoden werden unter dem Begriff Endosonographie zusammengefasst. Eines der endosonographischen Verfahren in der Lungenheilkunde ist der transoesophageale Ultraschall. Beim transoesophagealen Ultraschall wird eine Ultraschall-Sonde in die Speiseröhre (Ösophagus) eingeführt. Dank der anatomischen Nähe der Speiseröhre zur rechten Herzhälfte, der Lunge und des Rippen- und Lungenfells (Pleura) kann der Pneumologe mithilfe des transoesophagealen Ultraschalls diese Organe des Brustkorbs (Thorax) untersuchen. Wird bei dieser Untersuchung das Herz über die Speiseröhre (transoesophageal) untersucht, kann die Untersuchung auch als transoesophageale Echokardiografie (TEE) bezeichnet werden. Echokardiografien, Ultraschall-Untersuchungen des Herzens, werden meist jedoch von Kardiologen, Ärzten mit der Spezialisierung auf das Herz, vorgenommen.
  • Röntgen-Untersuchung: Zum Beispiel zur Abklärung einer Lungenentzündung (Pneumonie) kann der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie eine Röntgen-Untersuchung des Brustkorbs (Thorax) durchführen lassen.
  • Bronchoskopie: Die Bronchoskopie ist ein endoskopisches Verfahren. Endoskopische oder Endoskopie-Verfahren sind Untersuchungs- und Therapie-Verfahren, bei denen Körperhöhlen und Organe von innen betrachtet werden können. Endoskopien werden auch Spiegelungen genannt. Zur endoskopischen Untersuchung wird ein Endoskop, ein flexibler Schlauch, der an der Spitze mit einer Lichtquelle, einer Kamera und einem Arbeitskanal versehen ist, benötigt. Das Endoskop wird über natürliche Körperöffnungen in deinen Körper eingebracht, so zum Beispiel zur Untersuchung der Lunge über deinen Mund. Über den Arbeitskanal am Endoskop kann der Arzt Instrumente wie zum Beispiel eine kleine Zange oder Schlinge in die Organe vorschieben. Mithilfe der Bronchoskopie, der Lungenspiegelung, kann der Pneumologe deine Lunge und Bronchien untersuchen. Die Kamera am Bronchoskop nimmt Bilder im Inneren auf, die dem Arzt in Echtzeit auf Bildschirme übertragen werden. Während der Bronchoskopie kann der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie auch Proben entnehmen oder eine sogenannte Bronchial-Lavage oder Bronchoalveoläre Lavage (BAL) durchführen. Dabei wird deine Lunge mit einer Spülflüssigkeit gefüllt. Die Flüssigkeit wird anschließend unmittelbar wieder abgesaugt und enthält dann kleinste Bestandteile wie Bakterien oder Zellen aus deiner Schleimhaut. Diese können anschließend im Labor untersucht werden.
  • Allergologische Testungen/Allergie-Diagnostik: In der Abklärung Allergie-bedingter Beschwerden, zum Beispiel eines allergischen Asthma bronchiale kann der Pneumologe Allergie-Tests durchführen. Neben Blut-Untersuchungen zählen Haut-Tests und Tests, bei denen mögliche Allergene eingeatmet werden (inhalative Tests), zum Untersuchungsspektrum. Einer der Haut-Tests ist der Prick-Test. Verschiedene Lösungen mit möglichen Allergenen (Allergie auslösende Stoffe) werden dabei auf deine Haut aufgetragen und die Haut anschließend mit einem kleinen Pieks an der Teststelle minimal verletzt. Dadurch wird sichergestellt, dass das Allergen mit deinem Immunsystem in Kontakt kommt. Bildet sich danach eine Rötung oder eine Quaddel ist der Test positiv. Ein weiterer Test ist der Epikutantest. Dabei werden verschiedene, mögliche Allergene mithilfe von Pflastern auf die Haut zum Beispiel am Rücken geklebt. Die Pflaster bleiben bis zu 96 Stunden kleben. In bestimmten Zeitintervallen werden die Pflaster gelöst und die Hautreaktionen beurteilt. Der Epikutantest dient dazu einen Allergie-Typen nachzuweisen, bei dem die allergische Reaktion der Haut erst verzögert beziehungsweise nicht sofort auftritt.
  • Funktionsuntersuchungen der Atmungsorgane/der Lunge: Funktionsuntersuchungen der Lunge überprüfen bestimmte Messgrößen wie Lungenvolumina und lassen daher Rückschlüsse auf die Atemfunktion der Lunge zu. Die sogenannte Peakflowmetrie nutzt der Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie zum Beispiel zur Verlaufsbeobachtung eines Asthma bronchiale oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Mithilfe eines kleinen Geräts, dem Peak-Flow-Meter, kann die maximale Geschwindigkeit deiner Ausatemluft während einer forcierten Ausatmung, also während du so stark und schnell ausatmest wie möglich, überprüft werden. Dieses Geschwindigkeit, der Peak-Flow, dient beispielsweise auch der Selbsteinschätzung und Kontrolle des aktuellen Schweregrades einer Lungenerkrankung durch den Patienten. Bei der „Kleinen Lungenfunktionsuntersuchung“, der Spirometrie, bekommst du ein Mundstück in deinen Mund, während deine Nase mit einer Nasenklemme verschlossen wird. Der Untersucher leitet dich an über das Mundstück zu atmen und gibt dir unterschiedliche Atem-Kommandos. Das Spirometer, das an das Mundstück angeschlossen ist, kann anschließend beispielsweise errechnen, wie viel Luft in deine Lungen passt oder wie schnell und gut du ein- und ausatmen kannst. Bei der „großen Lungenfunktionsuntersuchung“, der Ganzkörper- oder Bodyplethysmographie, können zusätzlich zur bei der Spirometrie ermittelten Messgrößen noch weitere Eigenschaften, wie zum Beispiel der Atemwegswiderstand, gemessen werden. Du sitzt dabei in einer luftdicht abgeschlossenen Kabine. Da die Kabine luftdicht ist, verändert sich während deiner Ein- und Ausatmung der Druck in der Kabine. Die Druckveränderungen werden genutzt, um weitere Messgrößen zu ermitteln.
  • Bestimmungen des CO-Transferfaktors: Wie gut kann deine Lunge den Sauerstoff aus der Einatemluft aufnehmen und wie gut das Abfallprodukt Kohlenstoffdioxid aus deinem Körper an die Ausatemluft abgeben? Der Kohlenmonoxid (CO)-Transferfaktor ist eine Messgröße, mithilfe derer der Pneumologe Antworten auf diese Fragen finden kann. Bei der Messung des CO-Transferfaktors wird also die Fähigkeit deiner Lunge zum Gasaustausch und zur Sauerstoffaufnahme gemessen. Während der Untersuchung atmest du eine Testluft ein, die zu einem geringen Anteil mit dem Gas Kohlenmonoxid, abgekürzt CO, angereichert ist. Kohlenmonoxid kann genauso wie Sauerstoff über die Lungenbläschen in das Blut gelangen. Bei der Ausatmung misst der Messapparat, wie viel des Gases wieder abgeatmet wird, also nicht über deine Lungenbläschen in deinen Körper gelangt ist. Nach Abzug der ausgeatmeten Menge des Gases von der eingeatmeten Gasmenge, kann errechnet werden, wie viel des Stoffs über deine Lungenbläschen (Alveolen) in deinen Körper gelangen konnte. In der Untersuchung kann ermittelt werden, wie gut deine Lunge den Sauerstoff aus der Einatemluft aufnehmen kann, was zum Beispiel zur Diagnostik einer Lungenüberblähung (Emphysem), einer schlechte Durchblutung deiner Lunge oder Verdickung der Membranen deiner Lungenbläschen genutzt werden kann.
  • Ergospirometrie: Wie hoch ist dein Sauerstoffverbrauch während einer sportlichen Aktivität? Wann muss dein Körper auf alternative Energiequellen umschalten, weil du vielleicht in keinem guten Trainingszustand bist? Wie gut kann deine Lunge die Atemgase austauschen? Die Ergospirometrie oder Spiroergometrie wird sowohl in der Lungenheilkunde als auch in der Kardiologie („Herz-Kunde“) und anderen Disziplinen genutzt, um die Leistungsfähigkeit des Herz-Lungen-Systems zu überprüfen. Sie ist die Kombination aus zwei Untersuchungsverfahren, der Ergometrie und der Spirometrie. Die Untersuchung findet auf einem Fahrradergometer oder einem Laufband statt. Du treibst Sport. In definierten Stufen und Intervallen erhöht sich die Schwierigkeit der körperlichen Aktivität, der Widerstand der Pedale wird höher gestellt oder die Laufbandgeschwindigkeit erhöht. Währenddessen wird kontinuierlich dein Puls, dein Blutdruck und dein EKG (Elektrokardiogramm, Herzschrift) überwacht. Dieses Verfahren wird Ergometrie genannt. Trägst du gleichzeitig eine Maske über deinem Mund und deiner Nase und werden dabei Messgrößen deiner Lunge bestimmt, wird das Verfahren Spiroergometrie genannt. Denn parallel zur Ergometrie wird eine Untersuchung deiner Lungenfunktion, eine Spirometrie, durchgeführt.
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FA Innere Medizin und Gastroenterologie

Bei docinsider registrierter Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie zeigt 3-D-Modell von Magen, Darm und Leber.
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, kurz Gastroenterologe, diagnostiziert und behandelt akute und chronische Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens (Foto, re.) und Darms (li.), der Leber (mi.) und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse.

Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?

Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wird auch Gastroenterologe genannt. Die Gastroenterologie befasst sich mit den Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Gastrointestinal-Traktes.

Der Gastroenterologe ist Experte in der Erkennung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens und Darms einschließlich der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

Zu den Behandlungsmethoden und Untersuchungsmethoden des Gastroenterologen zählen medikamentöse Therapien, Tumortherapien, Ernährungsstrategien, antibiotische Therapien und endoskopische Verfahren, mit denen das Innere von Hohlorganen untersucht werden kann.

Auch die Arbeit in der internistischen Intensivmedizin an Patienten mit schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen gastroenterologischen Krankheitsbildern kann Teil der Tätigkeit eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie sein.

Neben der Therapie spielt auch die Vorsorge (Prävention) von gastroenterologischen Erkrankungen eine Rolle im Berufsalltag des Gastroenterologen. Er führt bestimmte Screening-Untersuchungen zum Beispiel in der Krebsvorsorge durch.

Die Nachsorge nach Tumor-Therapien oder Operationen gehört ebenso wie die palliative Therapie-Strategien (beispielsweise am Ende einer langjährigen Krebserkrankung) zum Tätigkeitsfeld eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Ausbildung zum FA für Innere Medizin und Gastroenterologie

Um Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie zu werden, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium mit der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) Voraussetzung. Die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie dauert mindestens sechs Jahre.

Es gibt zwei Wege, wie der Assistenzarzt zum Gastroenterologen werden kann:

  • Direkter Facharztweg: Die „klassische“ Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie gliedert sich in einen dreijährigen (36-monatigen) allgemein-internistischen Anteil. Dieser Anteil muss in allen Ausbildungen in den jeweiligen Teilgebieten der Inneren Medizin absolviert werden. Zusätzlich gibt es noch einen dreijährigen (36-monatigen) speziellen gastroenterologischen Ausbildungs-Teil. Während der Ausbildung absolviert der angehende Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie mindestens sechs Monate auf einer internistischen Intensivstation.
  • Alternativer Ausbildungsgang: Der angehende Facharzt für Innere Medizin kann auch einen „indirekten“, achtjährigen Weg zur Spezialisierung in der Gastroenterologie wählen. Dazu kann der Arzt nach einer fünfjährigen Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin (Internist) weitere drei Jahre in der Gastroenterologie verbringen, um sich auf diesen Bereich zu spezialisieren.

Bis zu 18 Monate der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie können im ambulanten Bereich absolviert werden.

Wo arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?

Ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Uni-Klinik im Bereich der Gastroenterologie.

Ambulante Anstellungen oder Niederlassungen als Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie bieten sich ebenso an. In gastroenterologischen Facharzt-Praxen, internistischen Praxen oder medizinischen Versorgungszentren kann der Gastroenterologe ambulant tätig werden. Eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist ebenfalls möglich.

Wann gehst du zum Gastroenterologen?

Der Gastroenterologe hat häufig mit den folgenden Krankheitsbildern zu tun:

  • Infektionen des Magen-Darm-Traktes wie Entzündungen der Leber (Hepatitis), des Darms (Enteritis) oder des Magens (Gastritis). Was tun bei Gastritis?
  • Leberverfettung und Leberzirrhose sowie Gelbsucht (Ikterus).
  • Sodbrennen und Reflux-Erkrankungen, bei denen Säure aus deinem Magen in die Speiseröhre hinaufsteigt. Hilfe bei Sodbrennen.
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
  • Veränderungen der Speiseröhren-Schleimhaut (Barrett-Ösophagus), Veränderungen der Darm-Schleimhaut (Polypen) oder Veränderungen der Magen-Schleimhaut (Magen-Ulcus, Magengeschwür).
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
  • Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Du hast bereits seit längerer Zeit Magen-Beschwerden? Du stößt ständig sauer auf? Du bist von Magen-Schmerzen und Brennen in der Speiseröhre geplagt? Richtig essen kannst du aufgrund dieser Beschwerden auch bereits seit längerem nicht mehr? Du hattest bereits früher einmal ein Magen-Geschwür und glaubst die Beschwerden zu kennen? Der Gastroenterologe kann deinen Magen- und Speiseröhren-Beschwerden auf den Grund gehen. Dein Hausarzt kann dir eine Überweisung ausstellen, alternativ kannst du selbst direkt einen Termin beim Gastroenterologen vereinbaren.

Immer nach dem Essen bekommst du Schmerzen im rechten Oberbauch? Besonders fettige Mahlzeiten verträgst du nicht mehr gut? Der Gastroenterologe kann deine Leber und Gallenwege untersuchen und die Gründe für deine Beschwerden finden.

Seit Langem wirst du von Durchfällen geplagt? Manchmal ist sogar Blut oder Schleim beigemengt? Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann deinen Darm untersuchen und so zum Beispiel eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeit diagnostizieren.

Du bist über 50 Jahre alt und männlich oder über 55 Jahre alt und weiblich? Ab diesem Alter bietet deine gesetzliche Krankenkasse dir die Möglichkeit, eine Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebsvorsorge durchführen zu lassen. Darmspiegelungen werden beim FA für Innere Medizin und Gastroenterologie durchgeführt. Ablauf der Darmspiegelung.

Dein Stuhlgang hat sich verändert? Davon hast du bereits deinem Hausarzt berichtet und dieser möchte gerne ausschließen, dass sich hinter der Stuhlveränderung eine Schleimhaut-Wucherung deines Darms oder gar ein Tumor verbirgt? In diesem Fall kann dich dein Hausarzt zum Gastroenterologen zur Darmspiegelung (Koloskopie) überweisen. Wann zur Darmspiegelung?

Neuerdings leidest du an Übelkeit und Erbrechen, hast Verdauungsstörungen, ungeplant Gewicht verloren und hast Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen können? Das können Anzeichen einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sein. Nach Rücksprache mit deinem Hausarzt kannst du einen Gastroenterologen aufsuchen. Der kann deine Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und die Ausführungsgänge der Bauchspeicheldrüse mithilfe verschiedenster Untersuchungs-Techniken darstellen und auf Erkrankungen untersuchen.

Untersuchungen beim Gastroenterologen

Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie beherrscht eine Vielzahl an Methoden, mit denen er die inneren Organe deines Magen-Darm-Traktes untersuchen kann. Beispiele für Untersuchungen beim Gastroenterologen sind:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Bevor der Gastroenterologe weitere Untersuchungen anordnet, befragt und untersucht er dich in der Regel erst einmal ausführlich. Dabei kann er bereits erste Befunde erheben und Hinweise bekommen, denen er mit anderen Untersuchungsmethoden weiter nachgehen kann.
  • Atemtests: Mithilfe verschiedener Atemtests kann der FA Innere Medizin und Gastroenterologie Fruchtzucker (Fructose)-Unverträglichkeit und Milchzucker (Laktose)- Unverträglichkeit sowie eine häufige Form der Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis) durch das Bakterium Helicobacter pylori nachweisen. Ursachen und Behandlung der Gastritis.
  • Ultraschall (Sonographie): Mithilfe des Ultraschalls kann sich der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Form und Struktur deiner inneren Organe, insbesondere deiner Leber und Gallenwege gut anschauen. Auch den Darm, den Magen und die Bauchspeicheldrüse kann der Gastroenterologe mithilfe des Ultraschalls sichtbar machen. Stauungen der Gallenwege, Veränderungen, Verfettungen oder eine Zirrhose der Leber sowie starke Veränderungen der Darmwand oder des Magens können beispielsweise mittels Sonographie gefunden werden.
  • Farbkodierte Dopplersonographie, auch Duplexsonographie genannt: Diese Form des Ultraschalls (Sonographie) ermöglicht den Blutfluss in den Blutgefäßen, also Arterien und Venen farblich sichtbar und hörbar zu machen. So kann der FA für Innere Medizin und Gastroenterologie schauen, wie gut deine Organe durchblutet werden, ob es vielleicht durch Engstellen (Stenosen) deiner Bauch-Gefäße zu Durchblutungsstörungen kommt und deine Beschwerden möglicherweise darauf zurück zu führen sind.
  • Endoskopie: Als Endoskopie-Verfahren werden Untersuchungs- und Therapie-Verfahren bezeichnet, bei denen Körperhöhlen und Organe von innen betrachtet werden können. Dazu wird ein Endoskop benötigt. Das ist in der Regel ein flexibler Schlauch, der an der Spitze mit einer Lichtquelle, einer Kamera und einem Arbeitskanal versehen ist. Das Endoskop wird über natürliche Körperöffnungen in deinen Körper vorgeschoben, so zum Beispiel über den Mund, die Nase oder den After. Die Kamera nimmt Bilder im Inneren deiner Hohlorgane auf. Die Bilder werden dem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie in Echtzeit auf Bildschirme übertragen. Über den Arbeitskanal kann der Gastroenterologe Instrumente wie zum Beispiel eine kleine Zange oder Schlinge in die Organe einbringen. Dadurch können während der Endoskopie auch Proben aus den Schleimhäuten genommen werden. Endoskopien werden auch Spiegelungen genannt. Endoskopische Verfahren sind: Darmspiegelungen (Koloskopie), Magenspiegelungen (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie) und Blasenspiegelungen (Zystoskopie).
  • Endosonographie: Die Endosonographie vereint den Ultraschall und die Endoskopie. Bei der Endosonographie wird ein flexibler Schlauch, der an seiner Spitze mit einem Ultraschall-Kopf versehen ist, über den Mund in den Magen-Darm-Trakt eingeführt. Mithilfe dieses Verfahrens können die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm (Duodenum) sowie die Mündung der Bauchspeicheldrüsen-Ausführungsgänge und der Gallengänge von innen mit dem Ultraschall dargestellt und untersucht werden.
  • Darmspiegelung (Koloskopie): Mit einem speziellen Endoskop, dem Koloskop, kann der Gastroenterologe deinen Dickdarm (Colon) bis zum Übergang in den Dünndarm einsehen und beurteilen. Dabei können Schleimhautveränderungen, Schleimhaut-Wucherungen (Polypen), Engstellen oder Tumoren auffallen. Der Gastroenterologe kann während der Untersuchung Proben aus den Veränderungen entnehmen und zur weiteren Untersuchung einschicken. Kleine Schleimhautwucherungen (Polypen) kann der Gastroenterologe direkt mithilfe einer Schlinge oder Zange abtragen. Vorbereitung auf die Darmspiegelung.
  • Magenspiegelung (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD): Bei der Ösophagogastroduodenoskopie, auch als Magenspiegelung oder Gastroskopie bezeichnet, wird das Endoskop über deinen Mund in deinen Körper eingebracht. Dabei kann der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagus), den Verschluss des Magens gegenüber der Speiseröhre, den Magen (Gaster) und seine Schleimhaut sowie den Zwölffingerdarm (Duodenum) einsehen und beurteilen. In der Regel erhältst du bei einer Magenspiegelung ein leichtes Schlafmittel, sodass du die Untersuchung verschläfst. Das ist aber kein Muss. Magen-Entzündungen (Gastritis), Geschwüre (Ulcus), Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder Geschwüre (Ulcus) des Zwölffingerdarms (Duodenum, Ulcus duodeni) können auffallen. Die Gastroskopie kann auch zur Blutstillung bei einer Blutung aus der Speiseröhre verwendet werden, beispielsweise bei Krampfadern der Speiseröhre (Varizen). Mithilfe von Clips können Blutungen gestillt werden, ohne dass du operiert werden musst.
  • Videokapselendoskopie: Den Dünndarm mit einem Endoskop zu untersuchen ist aufgrund der Länge des Dünndarms (circa fünf Meter) und seiner starken Schlängelung ein schwieriges Unterfangen. Daher gibt es die Möglichkeit, den Dünndarm mit einer Videokapsel zu untersuchen. Die Kapsel enthält eine Kamera, eine Lichtquelle und einen Transmitter. Nachdem du die Kapsel geschluckt hast, nimmt sie auf ihrem Weg durch den Darm mit der Kamera Bilder auf und sendet sie an ihren Empfänger. Die Kapsel wird mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Die Endoskopie mit der Videokapsel wird bislang nur von spezialisierten Einrichtungen angeboten.
  • ERCP (Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie): Die ERCP ist ein endoskopisch-radiologisches Verfahren zur Untersuchung der Gallengänge sowie des Ausführungsgangs und der Mündungsstelle (Papille) des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Pankreas-Gang) im Zwölffingerdarm (Duodenum). Mithilfe eines Endoskops, eines flexiblen Schlauchs mit Lichtquelle und Kamera, der über den Mund eingeführt wird, sucht der Untersucher die Mündungsstelle der Gallen- und Pankreas-Gänge im Zwölffingerdarm, die sogenannte Papille, auf. Mit einer Sonde können der Gallengang (Ductus choledochus) sowie der Bauchspeicheldrüsen-Gang (Ductus pancreaticus) mit Kontrastmittel aufgefüllt werden. Anschließend werden die Strukturen mit Röntgenstrahlen dargestellt. So können Verengungen, Verletzungen oder Veränderungen der Gänge entdeckt werden. Während der ERCP können auch Proben entnommen werden, Schienen (Stents) in den Gängen platziert werden oder die Mündungsstelle (Papille) erweitert werden. Die ERCP wird daher nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch durchgeführt.
  • MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie): Die MRCP ist eine MRT-Untersuchung der Gallenwege in der Leber und außerhalb der Leber, sowie des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Ductus pancreaticus). Im Gegensatz zur ähnlich klingenden ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) wird die MRCP ohne Strahlenbelastung, also ohne Röntgenstrahlen und auch ohne Endoskop durchgeführt. Vor der Untersuchung kannst du ein bestimmtes Medikament verabreicht bekommen, sodass der Bauchspeicheldrüsen- Gang (Pankreas-Gang) sich noch deutlicher hervorheben lässt. Die MRCP ist ein rein darstellendes Untersuchungsverfahren, kleine Eingriffe wie zum Beispiel das Einlegen einer Schiene (Stent) in einen Gallengang wie bei der ERCP sind bei der MRCP nicht möglich.