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FA Innere Medizin und Gastroenterologie

Bei docinsider registrierter Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie zeigt 3-D-Modell von Magen, Darm und Leber.
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, kurz Gastroenterologe, diagnostiziert und behandelt akute und chronische Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens (Foto, re.) und Darms (li.), der Leber (mi.) und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse.

Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?

Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wird auch Gastroenterologe genannt. Die Gastroenterologie befasst sich mit den Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Gastrointestinal-Traktes.

Der Gastroenterologe ist Experte in der Erkennung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens und Darms einschließlich der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

Zu den Behandlungsmethoden und Untersuchungsmethoden des Gastroenterologen zählen medikamentöse Therapien, Tumortherapien, Ernährungsstrategien, antibiotische Therapien und endoskopische Verfahren, mit denen das Innere von Hohlorganen untersucht werden kann.

Auch die Arbeit in der internistischen Intensivmedizin an Patienten mit schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen gastroenterologischen Krankheitsbildern kann Teil der Tätigkeit eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie sein.

Neben der Therapie spielt auch die Vorsorge (Prävention) von gastroenterologischen Erkrankungen eine Rolle im Berufsalltag des Gastroenterologen. Er führt bestimmte Screening-Untersuchungen zum Beispiel in der Krebsvorsorge durch.

Die Nachsorge nach Tumor-Therapien oder Operationen gehört ebenso wie die palliative Therapie-Strategien (beispielsweise am Ende einer langjährigen Krebserkrankung) zum Tätigkeitsfeld eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Ausbildung zum FA für Innere Medizin und Gastroenterologie

Um Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie zu werden, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium mit der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) Voraussetzung. Die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie dauert mindestens sechs Jahre.

Es gibt zwei Wege, wie der Assistenzarzt zum Gastroenterologen werden kann:

  • Direkter Facharztweg: Die „klassische“ Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie gliedert sich in einen dreijährigen (36-monatigen) allgemein-internistischen Anteil. Dieser Anteil muss in allen Ausbildungen in den jeweiligen Teilgebieten der Inneren Medizin absolviert werden. Zusätzlich gibt es noch einen dreijährigen (36-monatigen) speziellen gastroenterologischen Ausbildungs-Teil. Während der Ausbildung absolviert der angehende Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie mindestens sechs Monate auf einer internistischen Intensivstation.
  • Alternativer Ausbildungsgang: Der angehende Facharzt für Innere Medizin kann auch einen „indirekten“, achtjährigen Weg zur Spezialisierung in der Gastroenterologie wählen. Dazu kann der Arzt nach einer fünfjährigen Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin (Internist) weitere drei Jahre in der Gastroenterologie verbringen, um sich auf diesen Bereich zu spezialisieren.

Bis zu 18 Monate der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie können im ambulanten Bereich absolviert werden.

Wo arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?

Ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Uni-Klinik im Bereich der Gastroenterologie.

Ambulante Anstellungen oder Niederlassungen als Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie bieten sich ebenso an. In gastroenterologischen Facharzt-Praxen, internistischen Praxen oder medizinischen Versorgungszentren kann der Gastroenterologe ambulant tätig werden. Eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist ebenfalls möglich.

Wann gehst du zum Gastroenterologen?

Der Gastroenterologe hat häufig mit den folgenden Krankheitsbildern zu tun:

  • Infektionen des Magen-Darm-Traktes wie Entzündungen der Leber (Hepatitis), des Darms (Enteritis) oder des Magens (Gastritis). Was tun bei Gastritis?
  • Leberverfettung und Leberzirrhose sowie Gelbsucht (Ikterus).
  • Sodbrennen und Reflux-Erkrankungen, bei denen Säure aus deinem Magen in die Speiseröhre hinaufsteigt. Hilfe bei Sodbrennen.
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
  • Veränderungen der Speiseröhren-Schleimhaut (Barrett-Ösophagus), Veränderungen der Darm-Schleimhaut (Polypen) oder Veränderungen der Magen-Schleimhaut (Magen-Ulcus, Magengeschwür).
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
  • Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Du hast bereits seit längerer Zeit Magen-Beschwerden? Du stößt ständig sauer auf? Du bist von Magen-Schmerzen und Brennen in der Speiseröhre geplagt? Richtig essen kannst du aufgrund dieser Beschwerden auch bereits seit längerem nicht mehr? Du hattest bereits früher einmal ein Magen-Geschwür und glaubst die Beschwerden zu kennen? Der Gastroenterologe kann deinen Magen- und Speiseröhren-Beschwerden auf den Grund gehen. Dein Hausarzt kann dir eine Überweisung ausstellen, alternativ kannst du selbst direkt einen Termin beim Gastroenterologen vereinbaren.

Immer nach dem Essen bekommst du Schmerzen im rechten Oberbauch? Besonders fettige Mahlzeiten verträgst du nicht mehr gut? Der Gastroenterologe kann deine Leber und Gallenwege untersuchen und die Gründe für deine Beschwerden finden.

Seit Langem wirst du von Durchfällen geplagt? Manchmal ist sogar Blut oder Schleim beigemengt? Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann deinen Darm untersuchen und so zum Beispiel eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeit diagnostizieren.

Du bist über 50 Jahre alt und männlich oder über 55 Jahre alt und weiblich? Ab diesem Alter bietet deine gesetzliche Krankenkasse dir die Möglichkeit, eine Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebsvorsorge durchführen zu lassen. Darmspiegelungen werden beim FA für Innere Medizin und Gastroenterologie durchgeführt. Ablauf der Darmspiegelung.

Dein Stuhlgang hat sich verändert? Davon hast du bereits deinem Hausarzt berichtet und dieser möchte gerne ausschließen, dass sich hinter der Stuhlveränderung eine Schleimhaut-Wucherung deines Darms oder gar ein Tumor verbirgt? In diesem Fall kann dich dein Hausarzt zum Gastroenterologen zur Darmspiegelung (Koloskopie) überweisen. Wann zur Darmspiegelung?

Neuerdings leidest du an Übelkeit und Erbrechen, hast Verdauungsstörungen, ungeplant Gewicht verloren und hast Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen können? Das können Anzeichen einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sein. Nach Rücksprache mit deinem Hausarzt kannst du einen Gastroenterologen aufsuchen. Der kann deine Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und die Ausführungsgänge der Bauchspeicheldrüse mithilfe verschiedenster Untersuchungs-Techniken darstellen und auf Erkrankungen untersuchen.

Untersuchungen beim Gastroenterologen

Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie beherrscht eine Vielzahl an Methoden, mit denen er die inneren Organe deines Magen-Darm-Traktes untersuchen kann. Beispiele für Untersuchungen beim Gastroenterologen sind:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Bevor der Gastroenterologe weitere Untersuchungen anordnet, befragt und untersucht er dich in der Regel erst einmal ausführlich. Dabei kann er bereits erste Befunde erheben und Hinweise bekommen, denen er mit anderen Untersuchungsmethoden weiter nachgehen kann.
  • Atemtests: Mithilfe verschiedener Atemtests kann der FA Innere Medizin und Gastroenterologie Fruchtzucker (Fructose)-Unverträglichkeit und Milchzucker (Laktose)- Unverträglichkeit sowie eine häufige Form der Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis) durch das Bakterium Helicobacter pylori nachweisen. Ursachen und Behandlung der Gastritis.
  • Ultraschall (Sonographie): Mithilfe des Ultraschalls kann sich der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Form und Struktur deiner inneren Organe, insbesondere deiner Leber und Gallenwege gut anschauen. Auch den Darm, den Magen und die Bauchspeicheldrüse kann der Gastroenterologe mithilfe des Ultraschalls sichtbar machen. Stauungen der Gallenwege, Veränderungen, Verfettungen oder eine Zirrhose der Leber sowie starke Veränderungen der Darmwand oder des Magens können beispielsweise mittels Sonographie gefunden werden.
  • Farbkodierte Dopplersonographie, auch Duplexsonographie genannt: Diese Form des Ultraschalls (Sonographie) ermöglicht den Blutfluss in den Blutgefäßen, also Arterien und Venen farblich sichtbar und hörbar zu machen. So kann der FA für Innere Medizin und Gastroenterologie schauen, wie gut deine Organe durchblutet werden, ob es vielleicht durch Engstellen (Stenosen) deiner Bauch-Gefäße zu Durchblutungsstörungen kommt und deine Beschwerden möglicherweise darauf zurück zu führen sind.
  • Endoskopie: Als Endoskopie-Verfahren werden Untersuchungs- und Therapie-Verfahren bezeichnet, bei denen Körperhöhlen und Organe von innen betrachtet werden können. Dazu wird ein Endoskop benötigt. Das ist in der Regel ein flexibler Schlauch, der an der Spitze mit einer Lichtquelle, einer Kamera und einem Arbeitskanal versehen ist. Das Endoskop wird über natürliche Körperöffnungen in deinen Körper vorgeschoben, so zum Beispiel über den Mund, die Nase oder den After. Die Kamera nimmt Bilder im Inneren deiner Hohlorgane auf. Die Bilder werden dem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie in Echtzeit auf Bildschirme übertragen. Über den Arbeitskanal kann der Gastroenterologe Instrumente wie zum Beispiel eine kleine Zange oder Schlinge in die Organe einbringen. Dadurch können während der Endoskopie auch Proben aus den Schleimhäuten genommen werden. Endoskopien werden auch Spiegelungen genannt. Endoskopische Verfahren sind: Darmspiegelungen (Koloskopie), Magenspiegelungen (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie) und Blasenspiegelungen (Zystoskopie).
  • Endosonographie: Die Endosonographie vereint den Ultraschall und die Endoskopie. Bei der Endosonographie wird ein flexibler Schlauch, der an seiner Spitze mit einem Ultraschall-Kopf versehen ist, über den Mund in den Magen-Darm-Trakt eingeführt. Mithilfe dieses Verfahrens können die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm (Duodenum) sowie die Mündung der Bauchspeicheldrüsen-Ausführungsgänge und der Gallengänge von innen mit dem Ultraschall dargestellt und untersucht werden.
  • Darmspiegelung (Koloskopie): Mit einem speziellen Endoskop, dem Koloskop, kann der Gastroenterologe deinen Dickdarm (Colon) bis zum Übergang in den Dünndarm einsehen und beurteilen. Dabei können Schleimhautveränderungen, Schleimhaut-Wucherungen (Polypen), Engstellen oder Tumoren auffallen. Der Gastroenterologe kann während der Untersuchung Proben aus den Veränderungen entnehmen und zur weiteren Untersuchung einschicken. Kleine Schleimhautwucherungen (Polypen) kann der Gastroenterologe direkt mithilfe einer Schlinge oder Zange abtragen. Vorbereitung auf die Darmspiegelung.
  • Magenspiegelung (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD): Bei der Ösophagogastroduodenoskopie, auch als Magenspiegelung oder Gastroskopie bezeichnet, wird das Endoskop über deinen Mund in deinen Körper eingebracht. Dabei kann der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagus), den Verschluss des Magens gegenüber der Speiseröhre, den Magen (Gaster) und seine Schleimhaut sowie den Zwölffingerdarm (Duodenum) einsehen und beurteilen. In der Regel erhältst du bei einer Magenspiegelung ein leichtes Schlafmittel, sodass du die Untersuchung verschläfst. Das ist aber kein Muss. Magen-Entzündungen (Gastritis), Geschwüre (Ulcus), Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder Geschwüre (Ulcus) des Zwölffingerdarms (Duodenum, Ulcus duodeni) können auffallen. Die Gastroskopie kann auch zur Blutstillung bei einer Blutung aus der Speiseröhre verwendet werden, beispielsweise bei Krampfadern der Speiseröhre (Varizen). Mithilfe von Clips können Blutungen gestillt werden, ohne dass du operiert werden musst.
  • Videokapselendoskopie: Den Dünndarm mit einem Endoskop zu untersuchen ist aufgrund der Länge des Dünndarms (circa fünf Meter) und seiner starken Schlängelung ein schwieriges Unterfangen. Daher gibt es die Möglichkeit, den Dünndarm mit einer Videokapsel zu untersuchen. Die Kapsel enthält eine Kamera, eine Lichtquelle und einen Transmitter. Nachdem du die Kapsel geschluckt hast, nimmt sie auf ihrem Weg durch den Darm mit der Kamera Bilder auf und sendet sie an ihren Empfänger. Die Kapsel wird mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Die Endoskopie mit der Videokapsel wird bislang nur von spezialisierten Einrichtungen angeboten.
  • ERCP (Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie): Die ERCP ist ein endoskopisch-radiologisches Verfahren zur Untersuchung der Gallengänge sowie des Ausführungsgangs und der Mündungsstelle (Papille) des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Pankreas-Gang) im Zwölffingerdarm (Duodenum). Mithilfe eines Endoskops, eines flexiblen Schlauchs mit Lichtquelle und Kamera, der über den Mund eingeführt wird, sucht der Untersucher die Mündungsstelle der Gallen- und Pankreas-Gänge im Zwölffingerdarm, die sogenannte Papille, auf. Mit einer Sonde können der Gallengang (Ductus choledochus) sowie der Bauchspeicheldrüsen-Gang (Ductus pancreaticus) mit Kontrastmittel aufgefüllt werden. Anschließend werden die Strukturen mit Röntgenstrahlen dargestellt. So können Verengungen, Verletzungen oder Veränderungen der Gänge entdeckt werden. Während der ERCP können auch Proben entnommen werden, Schienen (Stents) in den Gängen platziert werden oder die Mündungsstelle (Papille) erweitert werden. Die ERCP wird daher nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch durchgeführt.
  • MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie): Die MRCP ist eine MRT-Untersuchung der Gallenwege in der Leber und außerhalb der Leber, sowie des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Ductus pancreaticus). Im Gegensatz zur ähnlich klingenden ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) wird die MRCP ohne Strahlenbelastung, also ohne Röntgenstrahlen und auch ohne Endoskop durchgeführt. Vor der Untersuchung kannst du ein bestimmtes Medikament verabreicht bekommen, sodass der Bauchspeicheldrüsen- Gang (Pankreas-Gang) sich noch deutlicher hervorheben lässt. Die MRCP ist ein rein darstellendes Untersuchungsverfahren, kleine Eingriffe wie zum Beispiel das Einlegen einer Schiene (Stent) in einen Gallengang wie bei der ERCP sind bei der MRCP nicht möglich.
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Symptome

Sodbrennen

Frau mit Refluxerkrankung hat Sodbrennen und hält sich den Hals.
Beim nächtlichen Sodbrennen wird die aufsteigende Magensäure unbemerkt inhaliert. Dadurch können deine Atemwege gereizt werden. Husten und Heiserkeit sind mögliche Folgen.

Wie entsteht Sodbrennen?

Magendrücken, saures Aufstoßen, ein unangenehmes brennendes Gefühl hinter dem Brustbein – hinter diesen Beschwerden kann Sodbrennen stecken. Verursacht wird das saure Aufstoßen, wenn Säure aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigt. Dieser Säurerückfluss (Reflux) entsteht, wenn der Verschlussmuskel am unteren Ende der Speiseröhre sie nicht mehr richtig zum Mageneingang abdichtet. Tritt Sodbrennen häufig auf, sprechen Mediziner von Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkranheit, GERD).

Wann sollest du mit Sodbrennen zum Arzt gehen?

Sodbrennen solltest du immer ernst nehmen. Hält das saure Aufstoßen und das brennende Gefühl länger als vier Tage an, dann solltest du zum Arzt gehen. Ebenso wenn das Sodbrennen immer wieder auftritt.

Dein Hausarzt ist der richtige Ansprechpartner. Er wird dich für weitere Untersuchungen gegebenenfalls an einen Gastroenterologen oder einen Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie überweisen.

Auf Dauer unbehandelt kann Sodbrennen zu einer chronischen Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut führen. Mediziner sprechen dann von einer Ösophagitis oder Refluxösophagitis.

Welche Komplikationen können bei Sodbrennen auftreten?

  • Atemwegserkrankungen: Beim nächtlichen Sodbrennen wird die aufsteigende Magensäure häufig unbemerkt inhaliert. Dadurch können die Atemwege gereizt werden. Heiserkeit und Husten sind mögliche Folgen. Werden die Atemwege ständig gereizt, erhöht sich das Risiko eine chronische Atemwegserkrankung wie Asthma zu entwickeln.
  • Speiseröhrenentzündung: Wenn du nachts flach im Bett liegst und dich nicht so häufig bewegst, bleibt der aufsteigende saure Magensaft besonders lange in der Speiseröhre. Sie wird verätzt. Das ist die Hauptursache für eine Speiseröhrenentzündung oder Refluxösophagitis. Diese kann begünstigen, dass Geschwüre entstehen. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein.
  • Zahnerkrankungen: Wenn du unter Sodbrennen leidest, solltest du auf deine Mundgesundheit besonders achten. Denn für deine Zähne und den Zahnschmelz ist der Magensaft kein Vergnügen. Wenn der Speichel dadurch übersäuert, sorgt das für zusätzliche Reizung. Je saurer es im Mund wird, desto mehr werden aus der Zahnschmelzschicht Mineralien ausgewaschen. Die Folge: der Zahnschmelz nutzt sich beim Essen und beim Zähneputzen stärker ab. Zahnfleischentzündungen, Karies und Zahnfehlstellungen können entstehen. Eine Überkronung kann oft vor weiteren Schäden schützen.

Was sind die Ursachen von Sodbrennen?

Hast du zu viel, zu fettig oder auch zu süß gegessen, dann sind häufig Magendrücken und saures Aufstoßen die Folge. Sodbrennen ist ein Symptom der Refluxerkrankung, bei der die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt.

An unserem Mageneingang befindet sich ein Schließmuskel. Dieser sogenannte Ösophagussphinkter verhindert, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Erschlafft dieser Schließmuskel, sinkt der Druck im unteren Bereich der Speiseröhre oder erhöht sich der Druck im Mageninneren, dann kann der Magen zur Speiseröhre hin nicht mehr richtig verschlossen werden. Somit können Magensaft und Speisebrei in die Speiseröhre aufsteigen.

Risikofaktoren für den Säurerückfluss

  • Ansteigenden Druck im Magen: Das kann entstehen durch erhebliches Übergewicht, Zwerchfellbruch, Bauchwassersucht (Aszites) oder eine stark vergrößerte Gebärmutter im letzten Drittel der Schwangerschaft.
  • Erschlaffung des Schließmuskels am Mageneingang in der Schwangerschaft: Das wird durch den Einfluss des schwangerschaftserhaltenden Hormons Progesteron verursacht.
  • Absinkender Druck im unteren Teil der Speiseröhre: Auslöser dafür können fettreiche Speisen, Alkohol und Rauchen sein.
  • Verstärkte Säureproduktion der Magenschleimhaut: Angeregt wird das durch Alkohol, Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke.
  • Der Magen gibt seinen Inhalt nicht an den Zwölffingerdarm weiter und bildet besonders viel Magensäure: Stress, Konflikte und anhaltender berufliche und private Überbelastung können Ursachen hierfür sein.
  • Manche rezeptpflichtige Medikamente beschreiben im Beispackzettel Sodbrennen als Nebenwirkung. Dazu gehören einige Schmerzmittel, Rheuma-Medikamente, Antiepileptika, Beruhigungsmittel, Hormonpräparate, Blutdrucksenker und Präparate zur Senkung des Cholesterinspiegels.

Was sind die Symptome von Sodbrennen?

Wenn es nach dem Essen in der Magengegend unangenehm drückt, brennende Schmerzen hinter dem Brustbein folgen, du sauer aufstoßen musst und kleinere Mengen des zuvor geschluckten Speisebreis wieder hochkommen, dann hat dich das Sodbrennen erwischt. Oft verstärken sich die Beschwerden beim Liegen und Bücken. Auch morgendliche Heiserkeit und nächtliche Hustenanfälle können hinzukommen. Die Heiserkeit entsteht durch eine Entzündung des Kehlkopfes.

Kommt die Schleimhaut des Kehlkopfes mit dem aufsteigenden Magensaft in Kontakt, kann es zu Entzündungen kommen. Wird der Reflux oder Rückfluss des Magensaftes von einem bestimmten Nerv im Gehirn wahrgenommen, dann kann es zu verstärkter Schleimbildung in den Atemwegen kommen. Die Folge: ständiges Husten und Räuspern mit nachfolgender Heiserkeit.

Nachts sind die Beschwerden beim Sodbrennen besonders ausgeprägt. Denn im Liegen hat es die Magensäure leichter, in die Speiseröhre zurück zu fließen. Außerdem fehlen nachts die Schluckbewegungen, die tagsüber dafür sorgen, dass aufsteigender Speisebrei zurück in den Magen fließt.

Untersuchungen bei Sodbrennen

In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) wird dein Arzt etwa über die Art und die Dauer deines Sodbrennens wissen wollen. Vorerkrankungen sowie Ernährungsgewohnheiten, aber auch berufliche und private Stress-Situationen und Belastungen können in diesem Zusammenhang wichtig sein. Da Erkrankungen der Herzkranzgefäße ähnliche Beschwerden auslösen können wie Sodbrennen, gilt es diese auszuschließen. Dazu kann ein Belastungs-EKG nötig werden. Hierbei werden die elektrischen Aktivitäten des Herzens während einer körperlichen Belastung, in der Regel ist das Radfahren, aufgezeichnet. Die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels sollte im Normalfall bei Belastung ansteigen.

Mit Endoskopie ins Innere der Speiseröhre

Bei einer Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Anfang des Zwölffingerdarms kann dein Arzt Veränderungen deiner Speiseröhrenschleimhaut festtellen. Bei der Endoskopie schiebt der Arzt ein schlauchförmiges und mit einer Kamera ausgestattetes Instrument, das sogenannte Endoskop, vom Rachen in die Speiseröhre und weiter. Auf einem Monitor können mögliche Veränderungen im Gewebe betrachtet werden. Mit dem Endoskop können bei einer Spiegelung der Speiseröhre auch Gewebeproben entnommen werden oder Blutungen in Speiseröhre und Magen gestillt werden. Die Endoskopie hilft ebenfalls bei der Diagnose einer Speiseröhrenentzündung oder Ösophagitis.

Messung der Säurekonzentration in der Speiseröhre

Wenn die Untersuchungen mit dem Endoskop keine sichtbaren Veränderungen in der Speiseröhre gezeigt haben, aber dennoch starkes Sodbrennen besteht, dann kann die Säurekonzentration in der Speiseröhre gemssen werden. Bei dieser sogenannten pH-Metrie wird die Häufigkeit und Dauer des Magensaft-Rückflusses über 24 Stunden bestimmt. Dazu misst eine dünne Sonde im unteren Drittel der Speiseröhre den pH-Wert, der durch die Säurekonzentration bestimmt wird. Der Wert wird an einen elektronischen Speicher übertragen, den du am Körper trägst. Dein Arzt liest die gemessenen Werte in seiner Praxis aus und kann nun die Säurekonzentraion feststellen, die über einen Tag lang auf deine Speiseröhre einwirkt.

Was tun bei Sodbrennen?

Vielen Menschen mit Sodbrennen hilft es, nachts mit erhöhtem Kopf zu schlafen. Das erschwert das Aufsteigen und den Verbleib der Magensäure in der Speiseröhre. Wenn du Übergewicht hast, specke einige Kilos ab. Auch das kann zu einer Linderung der Beschwerden führen.

Die richtige Ernährung bei Sodbrennen

Linderung bei Sodbrennen verschaffen breiige Speise wie Möhrenmus oder Kartoffelbrei. Sie binden die Magenäure und machen ein Aufsteigen schwer. Kohlensäurehaltige Getränke fördern das saure Aufstoßen. Statt Wasser mit Kohlensäure also lieber stilles Wasser trinken. Meide Säurehaltiges wie Wein und Obstsäfte. Da allerdings jeder von uns anders auf bestimmte Speisen und Getränke reagiert, kann ein Ernährungstagebuch helfen das herauszufinden, was mit Vorsicht zu genießen ist. Ein Ernährungstagebuch hilft auch dabei, die Situationen aufzuschreiben, unter denen Sodbrennen auftritt oder besonders stark wird.

Welche Medikamente können bei Sodbrennen helfen?

  • Antazida: Nicht verschreibungspflichtige Antazida binden und neutralisieren überschüssige Magensäure schon nachdem sie produziert wurde. Die Wirkung tritt hier in der Regel schnell ein, ist aber nur von kurzer Dauer. Daher sind Antazida oft für vorübergehend auftretendes Sodbrennen das Mittel der Wahl. Vorsicht vor Wechselwirkungen: Antazida können die Wirkung von Antibiotika abschwächen. Zirusfrüchte und Getränke mit deren Extrakten verringern wiederum die Wirkung von Antazida.
  • H2-Blocker: Diese verschreibungspflichtigen Medikamente bremsen die Produktion von Magensäure in der Magenschleimhaut. Dazu besetzen sie die Bindestellen für das Gewebehormon Histamin (H2-Rezeptor) im Magen. Sind diese Bindestellen blockiert, gibt die Magenschleimhaut weniger Säure ab. H2-Blocker werden häufig bei starkem und lang anhaltendem Sodbrennen eingesetzt.
  • Protonenpumpenhemmer: Sie dämmen die verstärkte Säureproduktion im Magen ein. Dazu behindern sie in den säureproduzierenden Zellen der Magenschleimhaut die Protonenpumpe. Das ist ein Enzym, das dafür verantwortlich ist, die Säure in den Magen abzugeben. Protonenpumpenhemmer sind verschreibungspflichtig und kommen bei starkem Sodbrennen zum Einsatz, aber auch bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Lies Wissenswertes zur Gastritis. Vorsicht: Protonenpumpenhemmer können die Wirkung von Antidepressiva verstärken.
  • Alginate: Diese Präparate bilden nach der Einnahme eine Art Schutzbarriere um den Mageninhalt. Das verhindert, dass er in die Speiseröhre zurückfließen kann. Auf die Säureproduktion im Magen haben Alginate hingegen keinerlei Einfluss.

Hilfe bei Sodbrennen aus der Apotheke

Welcher Tee bei Sodbrennen?

Das wichtigste zuerst: Pfefferminztee ist zur Behandlung von Sodbrennen nicht geeignet. Das ätherische Öl der Pfefferminze bewirkt eine Entspannung des Magenpförtners, wodurch saurer Speisebrei zurück in die Speiseröhre fließen kann. Pfefferminztee eignet sich hingegen hervorragend zur Bekämpfung von Brechreiz, Blähungen und Durchfall.

Enziantee (erhältlich in Apotheken) drosselt die Magensäureproduktion. Doch Vorsicht: Enziantee ist für Schwangere und Bluthochdruckpatienten nicht geeignet. Lass dich in deiner Apotheke beraten!

Kräutertess mit Kamille, Malve und Eibisch können ebenfalls Linderung bei saurem Aufstoßen bringen.

Eine Manschette für die Speiseröhre

Um den Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre wieder herzustellen, kann bei Sodbrennen auch eine Operation nötig werden. Bei dieser sogenannten Fundoplikation wird der obere Teil des Magens wie eine Manschette um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt. Die Operation birgt wie jede andere auch gewisse Risiken. Selten, aber möglich sind Blutungen und Nachblutungen, ein Verrutschen der Manschette in die Brusthöhle sowie Verletzungen von Magen, Darm, Speiseröhre und/oder Zwerchfell.

Gegen den Rückfluss der Magensäure kann auch eine Kunststoffmasse wirken. Sie wird in gelöster Form in die Muskelschicht des unteren Speiseröhrenschließmuskels gespritzt und stellt eine Barriere für den aufsteigenden Magensaft dar.

Sodbrennen vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu Sodbrennen kommt oder damit du bestehende Beschwerden bei saurem Aufstoßen lindern kannst, helfen einfache Tricks:

  • Leg dich nicht sofort nach dem Essen hin. Denn im Liegen kann der Mageninhalt leicht in die Speiseröhre zurückfließen. Nimm statt üppiger Mahlzeiten lieber öfter kleinere Mahlzeiten zu dir. Dann ist dein Magen auch nicht so voll.
  • Je unregelmäßiger deine Mahlzeiten, desto größer ist das Risiko, dass dein Magen zu viel Säure bildet. Iss möglichst zu gleichbleibenden Zeiten.
  • Süßes neutralisiert die Magensäure nicht. Zu viel Zucker regt hingegen die Magensäurebildung an. Daher: Halte Maß mit Schokolade und anderen süßen Leckereien, auch wenn es schwer fällt.
  • Warte nach dem Abendessen mindestens drei Stunden, bevor du schlafen gehst. Leg dich im Bett vor allem auf die linke Seite. Da der Magen auf dieser Seite liegt, fließt saurer Speisebrei nicht so leicht in die Speiseröhre zurück.
  • Das Hausmittel Kräuterschnaps zur Verdauung nach fettreichem Essen bewirkt eher das Gegenteil. Denn Alkohol löst im Körper eine Entspannung der Schließmuskulatur zwischen Magen und Speiseröhre aus und fördert somit das Sodbrennen.
  • Eiskalte Speisen und Getränke besser meiden, da sie Bewegungen in der Speiseröhre verhindern.
  • Vorsicht bei diesen Getränken und Genussmitteln: Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke, Zucker, Süßigkeiten, koffeinhaltiger Kaffee und Zigaretten verstärken Sodbrennen. Milch hat einen hohen Kalziumgehalt und das regt den Magen an, Säure zu produzieren.
  • Auch zu enge Kleidung kann auf den Magen drücken und Sodbrennen verursachen.
  • Achte bei Sodbrennen ganz besonders auf deine Mundhygiene. Das vermeidet Folgeschäden an Zahnfleisch und Zähnen. Bevorzuge Fluoridhaltige Zahncreme und Zahngele.
  • Verwende keine aufhellenden Zahnpasten, denn sie greifen den Zahnschmelz noch zusätzlich an.
  • Putze nach dem Genuss von Fruchtsäften, Cola, alkoholhaltigen Getränken, Obst und Vitamin C-Tabletten nicht sofort die Zähne, da der Zahnschmelz dann doppelt beansprucht wird.
  • Säurehaltiges Essen wie Obst kannst du mit Milch neutralisieren.
  • Bei Zahnfleischreizungen kannst du mit warmem Kamillentee gurgeln.
  • Medizinische Kaugummis können den pH-Wert im Mund regulieren.
  • Vorsicht: Mundwasser und Gurgellösungen schädigen auf Dauer das bakterielle Gleichgewicht in der Mundhöhle. Gegen Mundgeruch, der bei Sodbrennen häufig auftritt, hilft am besten eine gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume und der Zunge. Weitere Tipps gegen Mundgeruch.
  • Lassen deine Zähne regelmäßig vom Zahnarzt kontrollieren und regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen.

Wie sind die Heilungschancen bei Sodbrennen?

Die Erfolgsaussichten zur Heilung von Sodbrennen sind nach Meinung vieler Ärzte mit der passenden Therapie sehr gut. Eine Alternative zur Langzeitbehandlung mit Medikamenten ist die Operation. Lass dich von deinem Arzt beraten.