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Diagnosekürzel

F52

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht F52 für sexuelle Funktionsstörungen, die nicht durch eine organische Störung oder Krankheit verursacht werden.
Unter F50-F59 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren aufgelistet. F52 ist das Diagnosekürzel für sexuelle Funktionsstörungen wie Erektionsstörungen, Frigidität oder Sexsucht, die nicht durch eine organische Störung oder Krankheit verursacht werden.

F52: Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit

Exkl.: Dhat-Syndrom F48.8

Sexuelle Funktionsstörungen sind Beschwerdebilder, die ein erfülltes Sexualleben beziehungsweise eine sexuelle Beziehung verhindern oder beeinträchtigen. Kann die eigene Sexualität nicht ausgelebt werden, weil die Körperfunktionen zum Beispiel zur Erektion des Penis nicht so funktionieren wie gewünscht, kann dies sehr belastend für die Betroffenen und deren Partnerschaften sein.

Liegt die Ursache nicht in einer körperlichen (organischen) Störung der Sexualorgane, sondern sind psychische Ursachen wie etwa Stress, Angst, Leistungsdruck oder traumatische Erfahrungen Grund der sexuellen Funktionsstörung, kann der Arzt den Diagnoseschlüssel F52 nutzen. Sexuelle Störungen, die durch die Psyche bedingt sind, können auch als psychogen bezeichnet werden.

F52.0 Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen

Der Mangel oder Verlust an sexuellem Verlangen wird auch als Libidoverlust bezeichnet.

Inkl.: Frigidität: Frigidität ist ein anderer Begriff für mangelndes sexuelles Verlangen. Die Frigidität umfasst auch Störungen der sexuellen Erregbarkeit und der Orgasmus-Fähigkeit.
Sexuelle Hypoaktivität: Die Vorsilbe „hypo“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „unter“. Unter sexueller Hypoaktivität wird also eine verringerte sexuelle Aktivität verstanden.

F52.1 Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung

Inkl.: Sexuelle Anhedonie: Als Anhedonie wird ein Zustand der Gefühlsleere oder Gefühlskälte bezeichnet, bei dem Betroffene keine Freude oder Lust im Allgemeinen oder im Falle der sexuellen Anhedonie keine sexuelle Lust verspüren.

Eine Aversion kann auch als Abneigung bezeichnet werden. Bei der sexuellen Aversion verhindert oder vermeidet ein Partner die sexuellen Kontakte in seiner Partnerschaft aus einer Abneigung oder aus Furcht vor dem Sexualleben.

Eine mangelnde sexuelle Befriedigung liegt vor, wenn beide Partner zwar Geschlechtsverkehr haben und auch der Höhepunkt (Orgasmus) erreicht wird, aber dennoch kein Gefühl von sexueller Befriedigung entsteht.

F52.2 Versagen genitaler Reaktionen

Exkl.: Impotenz organischen Ursprungs N48.4

Inkl.: Störung der sexuellen Erregung bei der Frau
Erektionsstörung beim Mann: Die Erektionsstörung wird auch Impotentia coeundi genannt. Wird der Penis beispielsweise nicht ausreichend steif, kann von einer Erektionsstörung gesprochen werden. Eine Funktionsstörung oder Schwäche der Erektion kann einen befriedigenden Geschlechtsverkehr verhindern und so zur sexuellen Funktionsstörung werden.
Psychogene Impotenz: Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Impotenz häufig mit der erektilen Dysfunktion gleichgesetzt oder als Überbegriff für diverse Störungen des Geschlechtsverkehrs und der Fortpflanzung verwendet. Eine erektile Dysfunktion liegt vor, wenn keine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion erlangt wird. Im Medizinischen wird unter Impotenz allgemein die Unfähigkeit Kinder zu zeugen verstanden. Liegen der Impotenz keine körperlichen Ursachen zugrunde, sondern ist sie durch die Psyche bedingt, wird sie psychogen genannt.

Unter genitalen Reaktionen werden die körperlichen Reaktionen der Sexualorgane verstanden, die bei sexueller Erregung auftreten. Beim Mann kommt es infolge der Erregung beispielsweise zur Erektion des Penis und zur gesteigerten Durchblutung der Prostata oder Harnröhrendrüsen. Bei Frauen bewirkt die sexuelle Erregung ein Anschwellen der Klitoris, der Schamlippen und Brustwarzen sowie eine gesteigerte Sekretproduktion vaginaler Drüsen, die zur Befeuchtung (Lubrikation) der Scheide (Vagina) dienen.

Fehlen diese körperlichen Reaktionen bei sexueller Intimität aufgrund psychischer Ursachen, kann der Diagnoseschlüssel F52.5 verwendet werden.

F52.3 Orgasmusstörung

Orgasmusstörungen umfassen Störungen, die zu einem stark verzögerten oder fehlenden sexuellen Höhepunkt (Orgasmus) führen.

Inkl.: Gehemmter Orgasmus, weiblich, männlich
Psychogene Anorgasmie: Anorgasmie bedeutet so viel wie fehlender Orgasmus. Was psychogen bedeutet, liest du unter F52.

F52.4 Ejaculatio praecox

Ejaculatio praecox bedeutet übersetzt so viel wie verfrühte oder vorzeitige Ejakulation. Ejakulation ist der Fachbegriff für einen Samenerguss. Eine mangelnde Kontrolle über den Orgasmus beziehungsweise Samenerguss kann Unzufriedenheit in der Partnerschaft auslösen. Betroffene verspüren häufig einen großen Leidensdruck. Für einen vorzeitigen Samenerguss kommen sowohl körperliche als auch psychische Ursachen in Betracht.

F52.5 Nichtorganischer Vaginismus

Als Vaginismus wird ein Zusammenziehen beziehungsweise Verkrampfen der Beckenbodenmuskulatur der Frau bezeichnet. Das Verkrampfen kann schmerzhaft sein und den Scheideneingang (Introitus vaginae) verschließen. Das Eindringen des Penis beim Geschlechtsverkehr ist bei einem Vaginismus nicht möglich oder sehr schmerzhaft.

Unter F52.5 wird nur der Vaginismus kodiert, dem keine rein körperlichen Ursachen zugrunde liegen.

Inkl.: Psychogener Vaginismus: Eine Erklärung zum Begriff „psychogen“ findest du unter F52.

Exkl.: Vaginismus, organisch N94.2

F52.6 Nichtorganische Dyspareunie

Als Dyspareunie werden Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bezeichnet. Schmerzen beim Geschlechtsakt können sowohl bei Männern als auch Frauen durch Störungen oder Erkrankungen der Sexualorgane oder durch psychische Ursachen hervorgerufen werden.

Werden keine körperlichen Ursachen für die Schmerzen gefunden, kann der Arzt den Diagnoseschlüssel F52.6 verwenden.

Inkl.: Psychogene Dyspareunie: Lies unter F52 nach, was psychogen bedeutet.

Exkl.: Dyspareunie, organisch N94.1

F52.7 Gesteigertes sexuelles Verlangen

Personen mit gesteigertem sexuellem Verlangen verspüren überdurchschnittlich oft und mehrmals am Tag die Begierde nach sexueller Befriedigung. Umgangssprachlich sind die betroffenen Personen süchtig nach sexueller Lust, sie leiden an einer Sexsucht. Oftmals richten Sexsüchtige ihr Leben nach der „schnellen“ Lust aus, die Sexualität kann ihren Alltag bestimmen. Trotz der hohen Sexualaktivität und den erreichten Höhepunkten leiden Betroffene dennoch häufig unter einer ausbleibenden Befriedigung.

Inkl.: Nymphomanie: Nymphomanie bezeichnet das Ausleben des gesteigerten sexuellen Verlangens mit häufig wechselnden Geschlechtspartner bei der Frau.
Satyriasis: Satyriasis ist die Bezeichnung für das Sexualverhalten des Mannes, der unter einem gesteigerten sexuellen Verlangen leidet.

F52.8 Sonstige sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit

Lies unter F52, was eine sexuelle Funktionsstörung ist. Eine organische Störung ist eine körperliche Störung.

F52.9 Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit

Unter F52 findest du eine Erklärung dazu, was eine sexuelle Funktionsstörung ist.

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Diagnosekürzel

F50

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht F50 für Essstörungen wie Magersucht und Bulimie.
Unter F50-F59 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren zusammengefasst. F50 ist das Diagnosekürzel für Essstörungen wie Magersucht und Ess-Brechsucht.

F50: Essstörungen

Exkl.: Anorexia o. n. A. R63.0
Fütterschwierigkeiten und Betreuungsfehler R63.3
Fütterstörung im Kleinkind- und Kindesalter F98.2
Polyphagie R63.2

Im Mittelpunkt der Erkrankungsgruppe der Essstörungen steht die Nahrungsaufnahme. Essgestörte haben ein krankhaftes Verhältnis zum Thema Ernährung, wobei es aber nicht um ungesunde Ernährungsweisen geht. Vielmehr haben Menschen, die unter Essstörungen leiden, ein krankhaftes Verhältnis zu ihrem Essenverhalten, ihrem Körpergewicht, ihrem eigenen Körper und ihrer Körperwahrnehmung. Von Essstörungen sind hauptsächlich Mädchen beziehungsweise junge Frauen betroffen. Aber auch Jungen oder Männer können erkranken.

Die „bekanntesten“ Essstörungen sind die Magersucht und die Ess-Brechsucht. Bei der Anorexia nervosa, der Magersucht, und der Bulimia nervosa, der Ess-Brechsucht, fühlen sich die Betroffenen zu dick und ergreifen extreme Maßnahmen zur Gewichtsreduktion. Sie essen nahezu nichts mehr oder erbrechen nach sogenannten Essanfällen willentlich, um ihr Körpergewicht zu reduzieren. Diese drastische Gewichtsreduktion beziehungsweise die fehlenden Nährstoffe können diverse körperliche sowie psychische Erkrankungen zur Folge haben.

F50.0 Anorexia nervosa

Die Anorexia nervosa wird auch Magersucht genannt. Magersüchtige fühlen sich selbst zu dick. Daher ergreifen sie in der Regel extreme Maßnahmen, um Gewicht abzunehmen. Durch Hungern, Verzicht auf ihrer Meinung nach „dickmachende“ Lebensmittel oder Mahlzeiten, extrem viel Sport oder die Einnahme von Medikamenten versuchen die an Magersucht erkrankten Menschen ihr Gewicht immer weiter zu reduzieren. Sie leiden an starkem Untergewicht (Body-Mass-Index < 17,5 kg/m², als Normalgewicht gilt ein BMI zwischen 18,5 und 24,99 kg/m²), nehmen ihren Körper aber weiterhin als zu dick wahr. Magersüchtige haben eine gestörte Körperwahrnehmung, leiden unter panischer Angst zuzunehmen. Das Untergewicht und der Nährstoffmangel haben bei Magersucht Folgen für den gesamten Organismus:

Störungen des Blutsalz-Haushaltes (Elektrolyt-Haushaltes) können Herzrhythmusstörungen verursachen. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Mangelerscheinungen wie Knochenschwund (Osteoporose) können ebenso wie eine niedrige Körpertemperatur (Hypothermie), ein niedriger Blutdruck (Hypotonie), Haarverlust oder Störungen des Hormon-Haushaltes auftreten. Bei Mädchen bleibt zum Beispiel die Menstruation aus. Generell steigt der Spiegel an Stresshormonen, die Schilddrüse reduziert ihre Funktion auf ein Minimum und der Körper schaltet „in den Sparmodus“. Es werden zu wenige Blutzellen gebildet.

Neben den körperlichen Folgen hat die Erkrankung auch Auswirkungen auf das Gehirn und die Psyche. Das Gehirn kann sozusagen schrumpfen und Störungen des Gedächtnisses und der Konzentration hervorrufen. Ebenso können psychische Erkrankungen wie Zwangsstörungen (siehe F42), Angststörungen (F40, F41) oder Depressionen auftreten. Nicht selten kann die Magersucht durch die extreme Unterernährung (Kachexie) oder die psychische Erkrankung im Sinne eines Selbstmordes (Suizids) auch tödlich verlaufen.

F50.00 Anorexia nervosa, restriktiver Typ

Inkl.: Anorexia nervosa, ohne Maßnahmen zur Gewichtsreduktion

Was eine Anorexia nervosa ist, findest du unter F50.0. Restriktiv bedeutet soviel wie einschränkend. Der restriktive Typ der Magersucht ist dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen die Gewichtsabnahme durch eine strikte Kontrolle der Nahrungs- oder Kalorienzufuhr bezwecken. Um abzunehmen, reduzieren die betroffenen Personen ihre Nahrungsaufnahme so sehr, dass ihr Körpergewicht fällt. Dabei achten sie genau darauf, welche Lebensmittel sie zu sich nehmen, wiegen ihr Essen gegebenenfalls ab oder essen kaum etwas. Sie hungern sozusagen.

F50.01 Anorexia nervosa, aktiver Typ

Inkl.: Anorexia nervosa, mit Maßnahmen zur Gewichtsreduktion: Unter F50.0 findest du eine Erklärung, was sich hinter dem Begriff Anorexia nervosa verbirgt.
Anorexia nervosa, bulimischer Typ: Die bulimische Form der Magersucht ist durch selbst herbeigeführtes Erbrechen gekennzeichnet. Die Erkrankten erbrechen ihre Mahlzeiten, um einer Gewichtszunahme entgegen zu wirken. Durch das ständige Erbrechen können neben extremem Nährstoffmangel auch Störungen des Blutsalz-Haushaltes (Elektrolyt-Haushaltes) auftreten. Beim Erbrechen geht dem Körper Magensäure verloren. Magensäure besteht aus Wasserstoff und Chlorid. Durch den Magensäureverlust kann sich das Blutsalz-Gleichgewicht also verschieben. Weitere Folgen des Erbrechens können Karies, Entzündungen des Magens (K29) oder Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) sein. Erfahre mehr zu Ursachen und Hilfe bei Magenschleimhautentzündung.

Beim aktiven Typ der Magersucht bedienen sich die Magersüchtigen weiterer Maßnahmen, um eine Gewichtsreduktion zu erzielen. Im Gegensatz zum restriktiven Typ (F50.00) werden beispielweise Medikamente wie Schilddrüsen-Hormone, Abführmittel (Laxantien), harntreibende Mittel oder Appetitzügler (missbräuchlich) eingenommen, um die Gewichtsabnahme zu beschleunigen.

Schilddrüsen-Hormone bewirken einen verstärkten Stoffwechsel, eine höhere Aktivität und Körpertemperatur, was neben der Auslösung zahlreicher unerwünschter Nebenwirkungen auch zu einer vermehrten Fett-Verbrennung führen kann. Eine andere Form die Gewichtsabnahme zu verstärken ist es, exzessiv Sport zu treiben oder nach dem Essen das Gegessene zu erbrechen.

F50.08 Sonstige und nicht näher bezeichnete Anorexia nervosa

Inkl.: Anorexia nervosa o. n. A.

Unter F50.08 kann eine Magersucht-Erkrankung klassifiziert werden, die nicht unter F50.0 bis F50.01 eingeordnet wird.

F50.1 Atypische Anorexia nervosa

Anorexia nervosa ist der medizinische Fachausdruck für Magersucht. Unter F50.0 findest du Erklärungen zum Krankheitsbild.

Als atypische Anorexia nervosa wird eine Erkrankung bezeichnet, die nicht alle typischen Diagnosekriterien der Magersucht erfüllt, aber der Magersucht sehr ähnelt bzw. sich in eine Magersucht entwickeln kann. Leidet jemand zum Beispiel unter extremer Angst dick zu werden, nimmt sich selbst als zu dick wahr, hat ein krankhaft gestörtes Essverhalten, hat aber laut Definition noch kein Untergewicht oder keine Folgeerscheinungen wie Störungen im Hormon-Haushaltes, liegen formal die Diagnosekriterien einer Magersucht nicht vor. Es könnte aber eine atypische Anorexia nervosa vorliegen. Diese Erkrankung kann dann unter F50.1 eingeordnet werden.

F50.2 Bulimia nervosa

Inkl.: Bulimie o. n. A.
Hyperorexia nervosa: Hyperorexia nervosa ist eine andere Bezeichnung für die Bulimia nervosa.

Die Bulimia nervosa wird auch Bulimie oder Ess-Brechsucht genannt. Ähnlich der Anorexia nervosa (F50.0) leiden betroffene Personen unter dem Gefühl zu dick zu sein und haben eine verzerrte Selbstwahrnehmung. Sie nehmen ihren Körper als zu dick wahr und haben Angst zuzunehmen. Im Mittelpunkt des Denkens von Bulimikern steht die Kontrolle ihres eigenen Körpergewichts sowie die Sorge um ihre Körperform.

Bei der Bulimia nervosa verspüren die Betroffenen häufig ein ununterbrochenes Verlangen nach Nahrungsmitteln, das in wiederholte Heißhunger-Attacken und Ess-Anfälle gipfelt. Aus Angst an Gewicht zuzunehmen, ergreifen die Betroffenen Gegenmaßnahmen. Klassischerweise folgt den Ess-Anfällen selbst herbeigeführtes Erbrechen.

Andere Gegenmaßnahmen können Hungerperioden, exzessiver Sport oder der Gebrauch von Medikamenten wie beispielsweise Abführmitteln sein.

Bulimie-Erkrankte sind im Gegensatz zu Magersüchtigen aber nicht zwingend untergewichtig. Sie können auch normal- oder übergewichtig sein.

Folge des häufigen Erbrechens können Entzündungen des Magens sein, siehe auch Gastritis und K29. Ebenso Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) sowie Karies oder trockene Haut und brüchige Nägel. Durch den Verlust von Magensäure beim Erbrechen kann das Gleichgewicht der Blutsalze (Elektrolyte) gestört werden. Mangelerscheinungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen können die Folge sein. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

F50.3 Atypische Bulimia nervosa

Unter F50.2 kannst du erfahren, was eine Bulimia nervosa ist.

Eine atypische Bulimia nervosa ist eine Erkrankung, die die Diagnosekriterien der Bulimie nicht erfüllt, der Ess-Brechsucht jedoch stark ähnelt beziehungsweise in sie übergehen kann. Treten beispielsweise wiederholte Essanfälle und Brech-Attacken auf, ohne dass allerdings das typisch verzerrte Selbstbild oder die ständige Sorge um das Körpergewicht besteht, könnte eine atypische Bulima nervosa vorliegen und die Erkrankung unter F50.3 klassifiziert werden.

F50.4 Essattacken bei anderen psychischen Störungen

Inkl.: Psychogene Essattacken: Psychogen bedeutet so viel wie durch die Psyche bedingt oder verursacht.

Exkl.: Übergewicht E66

Treten Essattacken nicht im Rahmen einer Ess-Brechsucht (F50.2), sondern beispielsweise als Reaktion auf belastende Situationen, traumatische Ereignisse oder andere psychische Belastungen auf, kann die Störung hier klassifiziert werden.

F50.5 Erbrechen bei anderen psychischen Störungen

Inkl.: Psychogenes Erbrechen: Psychogenes Erbrechen wird durch psychische Erkrankungen oder Belastungen ausgelöst.

Exkl.: Erbrechen o. n. A. R11
Übelkeit R11

Erbrechen kann infolge vieler körperlicher und psychischer Erkrankungen auftreten. Ein Beispiel ist das Erbrechen im Rahmen von dissoziativen Störungen. Was dissoziative Störungen sind, kannst du unter F44 nachlesen.

F50.8 Sonstige Essstörungen

Allgemeine Informationen zu Essstörungen findest du unter F50.

Inkl.: Pica bei Erwachsenen: Pica ist eine Essstörung, bei der Betroffene ungenießbare, nicht zum Verzehr geeignete Dinge wie beispielsweise Lehm oder Sand essen.
Psychogener Appetitverlust: Psychogen bedeutet durch die Psyche bedingt.

Exkl.: Pica im Kindesalter F98.3

F50.9 Essstörung, nicht näher bezeichnet

Eine Erklärung zum Thema Essstörungen kannst du unter F50 nachlesen.

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Diagnosekürzel

H10

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H10 für Konjunktivitis, also Bindehautentzündung im Auge.
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Affektionen (Erkrankungen) der Konjunktiva (Bindehaut) zusammengefasst. H10 ist das Diagnosekürzel für Konjunktivitis (Bindehautentzündung).

H10: Konjunktivitis

Exkl.: Keratokonjunktivitis H16.2

Konjunktivitis ist der medizinische Fachausdruck für eine akute oder chronische Entzündung der Augenbindehaut. Hilfe bei Bindehautentzündung

H10.0 Mukopurulente Konjunktivitis

Mukopurulent bedeutet schleimig-eitrig. Eine mukopurulente Konjunktivitis ist also eine Bindehautentzündung mit schleimig-eitrigen Augenausflüssen.

H10.1 Akute allergische Konjunktivitis

Die allergische Konjunktivitis gehört zu den nicht-ansteckenden Formen der Bindehautentzündung. Sie kann beispielsweise durch Inhaltsstoffe von Kosmetik- und Kontaktlinsenreinigungsprodukten, Augenmedikamente, Schimmelpilze, Hausstaubmilben oder Pollen im Rahmen von Heuschnupfen hervorgerufen werden. Was tun gegen Heuschnupfen?

H10.2 Sonstige akute Konjunktivitis

Eine akute Konjunktivitis kann durch verschiedene Bakterien, aber auch Viren verursacht werden. Lies mehr über die unterschiedlichen Erreger einer Bindehautentzündung.

H10.3 Akute Konjunktivitis, nicht näher bezeichnet

Exkl.: Ophthalmia neonatorum o. n. A. P39.1

H10.4 Chronische Konjunktivitis

Ständig wiederkehrende Bindehautentzündungen (chronische Konjunktivitis) können durch nicht abgeheilte Infektionen entstehen. Aber auch trockene Augen können hinter einer Bindehautentzündung stecken. Lies mehr zum Thema Ursachen für Trockene Augen.

H10.5 Blepharokonjunktivitis

Eine Blepharokonjunktivitis ist eine gleichzeitige Entzündung des Augenlids (Blepharitis) und der Bindehaut (Konjunktivitis).

H10.8 Sonstige Konjunktivitis

H10.9 Konjunktivitis, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

R19

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht R19 für Sonstige Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen.
Unter R10 bis R19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen, zusammengefasst. R19 ist das Diagnosekürzel für Sonstige Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen.

R19: Sonstige Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen

Exkl.: Akutes Abdomen R10.0

Als Abdomen wird der Bereich deines Rumpfes zwischen Brustkorb und Becken bezeichnet.

R19.0 Schwellung, Raumforderung und Knoten im Abdomen und Becken

Inkl.: Diffuse (nicht scharf begrenzte) oder generalisierte (den ganzen Bereich betreffende) Schwellung oder Raumforderung intraabdominal (innerhalb des Bauchraums) o. n. A.
Diffuse oder generalisierte Schwellung oder Raumforderung pelvin (das Becken betreffend) o. n. A.
Diffuse oder generalisierte Schwellung oder Raumforderung umbilikal (im Bereich des Nabels)

Exkl.: Aszites R18
Meteorismus R14

R19.1 Abnorme Darmgeräusche

Inkl.: Fehlende Darmgeräusche
Übermäßige Darmgeräusche

R19.2 Sichtbare Peristaltik

Inkl.: Hyperperistaltik

Peristaltik ist die Darmbewegung. Als Hyperperistaltik werden verstärkte Darmbewegungen bezeichnet.

R19.3 Bauchdeckenspannung

Exkl.: Mit starken Bauchschmerzen R10.0

R19.4 Veränderungen der Stuhlgewohnheiten

Exkl.: Funktionelle Diarrhoe K59.1
Obstipation K 59.0  Lies Wissenswertes zu Hilfe und Selbsthilfe bei Verstopfung

R19.5 Sonstige Stuhlveränderungen

Inkl.: Abnorme Stuhlfarbe
Erhöhte Stuhlmenge
Okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl
Schleimiger Stuhl

Exkl.: Meläna (Teerstuhl) K92.1
Meläna beim Neugeborenen P54.1

R19.6 Mundgeruch

Erfahre mehr über Ursachen und Hilfe bei Mundgeruch.

R19.8 Sonstige näher bezeichnete Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen

R19.80 Abdominales Kompartmentsyndrom

Ein Kompartmentsyndrom ist ein krankhaft erhöhter Druck in einem weitgehend abgegrenzten Raum (engl. compartment bedeutet Abteilung, abgeschlossener Raum). Die Funktion der in diesem Raum oder in dessen Randbereichen liegenden Muskeln, Blutgefäße, Nerven und Organe kann infolge des erhöhten Gewebedrucks in hohem Maße gestört sein.

Ein abdominales Kompartmentsyndrom ist ein krankhaft erhöhter Druck im Bauchraum, der ein lebensgefährlicher Zustand ist.

R19.88 Sonstige näher bezeichnete Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen

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Fachbezeichnungen

FA Laboratoriumsmedizin

Ein bei DocInsider registrierter Facharzt für Laboratoriumsmedizin fügt ein Röhrchen mit einer Blutprobe und Strich- und Barcodebeschriftung in eine Halterung mit elf anderen Blutproben ein.
Fachärzte für Laboratoriumsmedizin, kurz Laborärzte, unterstützen Haus-, Fach- oder Klinikärzte bei deren Diagnose und Therapiekontrolle durch hochkomplexe Untersuchungen von Gewebe, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten.

Was ist ein Facharzt für Laboratoriumsmedizin?

Fachärzte für Laboratoriumsmedizin werden auch Laborärzte genannt. Wie der Name vermuten lässt, haben Laborärzte in der Regel keinen direkten Patientenkontakt. Statt mit oder am Patienten arbeiten Laborärzte eng mit Ärzten anderer medizinischer Disziplinen zusammen, für die sie Laborbefunde von Blut, Knochenmark, Gehirn- und Gelenkflüssigkeiten, Sperma, Stuhl, Speichel und Gewebematerial erstellen. Damit unterstützen sie vor allem Hausärzte und Internisten bei der Vorbeugung, Diagnostik, Verlaufs- und Therapiekontrolle von Krankheiten. Laborärzte organisieren die Vorbereitung der Laborproben und ihren Transport ins Labor. Nach der Laboranalyse sorgen Laborärzte für die Übermittlung der Laborbefunde an den anfordernden Arzt und beraten ihn bei Fragen.

Der Facharzt für Laboratoriumsmedizin führt chemische, physikalische, immunologische, biochemische, immunchemische, molekularbiologische und mikrobiologische Untersuchungsverfahren durch, wertet die gefundenen Ergebnisse aus und beurteilt diese. Innerhalb der Labormedizin arbeiten dabei Ärzte mit unterschiedlichen Schwerpunkten eng zusammen, beispielsweise aus den Bereichen Mikrobiologie, Rheumatologie, Humangenetik, Endokrinologie und Transfusionsmedizin.  Wann  zum Transfusionsmediziner?

Ausbildung zum Labormediziner

Nach einem abgeschlossenen Medizinstudium und dem Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arzt-Berufs (Approbation) bedarf es einer fünfjährigen Weiterbildungszeit, um Facharzt für Laboratoriumsmedizin zu werden. Von der 60-monatigen Ausbildungszeit können angehende Laborärzte ein Jahr in der stationären Patientenversorgung in der Inneren Medizin, Allgemeinmedizin und/oder Kinder- und Jugendmedizin verbringen. Vier Jahre dauert die Ausbildung in der Laboratoriumsmedizin, davon je ein halbes Jahr in einem mikrobiologischen, einem infektionsserologischen und einem immunhämatologischen Labor. Auf die Labormedizin können angerechnet werden: zwölf Monate im Fachgebiet Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie oder ein halbes Jahr in Transfusionsmedizin.

Wo arbeitet ein Facharzt für Laboratoriumsmedizin?

Laborärzte arbeiten in Krankenhäusern oder Hochschulkliniken, im Labor eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) oder in Ambulanzen und Beratungsstellen.

Wann gehst du zum Laborarzt?

Da ein Laborarzt nicht zu den „klassischen“ Ärzten mit direktem, tagtäglichen Patientenkontakt gehört, suchst du ihn in der Regel bei gesundheitlichen Problemen nicht auf. Du kannst dem Laborarzt aber begegnen, wenn er dich bei der Blutspende betreut oder vielleicht auch im Rahmen einer Schulung zur richtigen Blutzucker-Selbstmessung berät.

Durch die Untersuchung deiner beim Hausarzt, Facharzt oder Klinikarzt abgegebenen Körperflüssigkeiten, Stuhl oder Gewebeproben erkennt und dokumentiert der Laborarzt, ob die gemessenen Werte von den Normalwerten abweichen. Außerdem beurteilt er die gefundenen Messwerte und Ergebnisse: Deuten sie auf eine bestehende oder drohende Erkrankung hin? Welche Behandlung ist nötig und wie rasch muss die Therapie eingeleitet werden? Antworten auf diese und viele andere Fragen werden oft innerhalb kürzester Zeit benötigt, etwa beim Verdacht auf einen Herzinfarkt. Zur Akut-Diagnose oder zum Ausschluss eines Herzinfarktes kann beispielsweise der Wert für Troponin (Tn) im Blutserum bestimmt werden. Lies mehr zum Laborwert Troponin und zum Normalwert für Tn.

Aus diesen Gründen kommen deine beim Hausarzt abgegebenen Proben häufig ins Labor:

  • Überprüfung deiner Blutfettwerte. Lies mehr über gute Fette, böse Fette.
  • Bei Diabetikern und Verdacht auf Diabetes: Überprüfung deiner Nierenwerte und Eiweißwerte im Urin sowie deines Blutzuckerspiegels und des sogenannten Blutzuckergedächtnisses HbA1c.
  • Bestimmung von Laborwerten wie Blutwerte, Urinwerte und Werte aus Stuhlproben. Laborwerte verstehen

Untersuchungen beim Facharzt für Laboratoriumsmedizin

Laborärzte werden von deinem behandelnden Arzt beauftragt und führen die von deinem Arzt in Auftrag gegebenen Untersuchungen durch. Die für die Analysen notwendigen Untersuchungsmaterialien erhalten Fachärzte für Laboratoriumsmedizin in der Regel vom Haus- oder Facharzt. Die Proben werden in der Praxis von Haus- oder Facharzt mit Strichcodes versehen und im Labor der Laborärzte automatisch erfasst, für unterschiedliche Untersuchungen aufgeteilt und computergesteuert zu vollautomatischen Analysegeräten geschickt. Gibt es aufwändige Diagnosen oder sind bei der automatischen Analyse Auffälligkeiten aufgetreten und müssen diese überprüft werden, bearbeiten Laborärzte die Proben auch manuell („von Hand“).

Die Ergebnisse aller angeforderten Analysen werden elektronisch zusammengeführt, vom zuständigen Laborarzt bewertet und gehen dann als Untersuchungsbericht an den behandelnden Arzt. Gängige Laboruntersuchungen und Aufgabenbereiche beim Facharzt für Laboratoriumsmedizin sind beispielsweise:

  • Mikroskopier- und Färbeverfahren, unter anderem zur Identifizierung von Gewebeauffälligkeiten.
  • Bestimmung und Bewertung von Enzymen und Substraten, Plasmaproteinen und Tumormarkern (körpereigene Substanzen, die auf eine Krebserkrankung hinweisen können), Vitaminen, Spurenelementen, toxischen (giftigen) Substanzen, Entzündungsparametern (Laborwerte, die auf eine Entzündung hinweisen können), Entzündungsmediatoren (biochemische Substanzen, die Entzündungsreaktionen eines Gewebes einleiten bzw. aufrechterhalten), Antigenen, Antikörpern und Autoantikörpern sowie Nachweisverfahren der Infektionsserologie (Nachweis von Antigenen bestimmter Erreger und Antikörpern gegen diese Erreger).
  • Bestimmung und Bewertung von Kenngrößen und Richtwerten des Fett-, Kohlenhydrat- und Proteinstoffwechsels, des Hormon- und Knochenstoffwechsels, des Wasser-, Elektrolyt- und Mineralhaushalts, des Säure-Basen-Haushaltes sowie des Liquors (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit), Urins und Punktats (Gewebsflüssigkeit oder Gewebeprobe, die durch Einstich mit einer Nadel entnommen wurde).
  • Bestimmung und Bewertung von Analysewerten der hämatologischen (Erkennung von Blutkrankheiten), immunhämatologischen (Überprüfung der Verträglichkeit eines Blutprodukts), immunologischen (das Abwehrsystem betreffend) und hämostaseologischen (Blutgerinnung und Blutgerinnungsstörungen) Untersuchungen.
  • Bakteriologische und virologische Untersuchungen einschließlich Keimdifferenzierung (Bestimmung des Erregers) und Resistenztestung, z. B. aus Blut, Speichel, Sputum (Auswurf), Eiter, Urin, Gewebe, Abstrichen.
  • Drug-Monitoring (Messung der Konzentrationen von Medikamenten/Arzneistoffen im Blut, Blutserum oder Plasma); Drogenscreening (Drogentest)
  • Molekulargenetische Analytik (DNA-Analyse, Gen-Nachweise).
  • Radioimmunoassay (misst allerkleinste Mengen eines Antigens in einer Probe).
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Fachbezeichnungen

FA Transfusionsmedizin

Transfusionsmediziner umschließt mit seinen Händen ein Modell eines Blutstropfens, der von Blutgruppen (A, B, AB, 0 und Rhesusfaktoren (+-) umgeben ist.
Der Facharzt für Transfusionsmedizin beschäftigt sich mit der Herstellung, Prüfung, Verwendung und Logistik von Blut- und Stammzellpräparaten. Auswahl und Betreuung von Blutspendern gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben. Hierbei überprüft er unter anderem, ob Blutgruppen (A, B, AB, 0) und Rhesusfaktor (+-) von Spender und Empfänger zueinander passen.

Was ist ein Facharzt für Transfusionsmedizin?

Der Facharzt für Transfusionsmedizin wird auch Transfusionsmediziner genannt. Er beschäftigt sich mit der Gewinnung und Herstellung, Organisation sowie Auswahl und Verteilung von Blutprodukten und Stammzellpräparaten. Im Mittelpunkt seiner ärztlichen Tätigkeit steht die Übertragung von Blut und Blutanteilen einer Spender-Person an eine Empfänger-Person zum Zwecke einer medizinischen Behandlung.

Die Gewinnung und Übertragung von Blutprodukten unterliegt in Deutschland strengen Regularien und Kontrollen. Nicht zuletzt, da Blut-Übertragungen die potentielle Gefahr einer Krankheits-Übertragung des Blut-Spenders auf den Empfänger bergen. Durch eine ideale Auswahl und Überprüfung des Blutproduktes kann der Transfusionsmediziner eine sichere und möglichst nebenwirkungsarme Übertragung von Blutbestandteilen zur medizinischen Therapie ermöglichen. Denn würde fremdes Blut in deine Blutbahn gelangen und immunologisch gar nicht zu dir passen, könnte das lebensbedrohliche allergische oder andere immunologische Abwehrreaktionen hervorrufen.

Das Hauptaufgabengebiet des Facharztes für Transfusionsmedizin liegt in der Verarbeitung und Analyse der Blutprodukte im Labor. Dabei wendet der Transfusionsmediziner seine umfassenden Kenntnisse über die biochemischen Eigenschaften des Blutes, die verschiedenen Abwehrzellen und Merkmale der Blutgruppen an. Der Facharzt für Transfusionsmedizin untersucht das Blut mithilfe modernster Labormethoden auf mögliche Abwehreiweiße sowie die Blutzellen auf mögliche Oberflächen-Eiweiße. Dies alles vergleicht er mit dem Empfänger-Blut und klärt somit, ob die Blutspende zum Empfänger passt.

Wird eine Bluttransfusion für eine bestimmte Person benötigt, zum Beispiel weil diese bei einer Not-Operation viel Blut beziehungsweise viele rote Blutkörperchen verloren hat, kann der Transfusionsmediziner anhand verschiedener Blutwerte und Labor-Test das bestpassendste Produkt aus seiner Blutbank auswählen und zur Verfügung stellen. Dabei überprüft der Transfusionsmediziner unter anderem die Verträglichkeit der Spender-Blutkörperchen (Erythrozyten, rote Blutkörperchen) mit dem Empfänger-Blut, um eine möglichst sichere Transfusion für den Patienten zu gewährleisten. Neben den roten Blutkörperchen enthält dein Blut weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) sowie diverse Eiweiße und Salze, die zum Beispiel für die Blutgerinnung wichtig sind. Der Transfusionsmediziner ist auch mit der Spende anderer Blutanteile betraut, wie der Spende und Verarbeitung von Blut-Plasma, Blutplättchen in Form sogenannter Thrombozyten-Konzentrate oder auch Blut-Stammzellen.

Blutprodukte: Herstellung und Verabreichung

Aus dem Blut-Plasma kann der Transfusionsmediziner verschiedene Blutprodukte herstellen. Leidest du zum Beispiel an einer Blutungsneigung, weil dir bestimmte Gerinnungseiweiße fehlen oder weil du regelmäßig blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen musst, kann die Situation eintreten, dass du dringend eine Not-OP zum Beispiel bei einer Blinddarm-Entzündung benötigst. Die Operation wäre aber aufgrund des drohenden Blutverlusts zu risikoreich. In diesem Fall kannst du vom Transfusionsmediziner hergestellte Blutprodukte erhalten, die deine Blutgerinnung normalisieren, sodass deine Operation trotz der Blutungsneigung durchgeführt werden kann.

Dank seiner umfassenden Kenntnisse über die biochemischen und immunologischen Eigenschaften der Zellen, zählen auch Untersuchungen von Geweben und Zellen in Hinblick auf eine anstehende Transplantation wie zum Beispiel eine Knochenmarktransplantation zum Arbeitsalltag des Transfusionsmediziners. So wirkt der Transfusionsmediziner auch in der Herstellung spezialisierter Immuntherapien zur individuellen Therapie von Krebsleiden mit.

Neben der Laborarbeit kann auch der direkte Patientenkontakt zum Arbeitsalltag des FA Transfusionsmedizin zählen. Ist er beispielsweise bei einem Blutspendedienst beschäftigt, betreut er die Spender, die ihr Blut zur Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen.

Neben der Herstellung, Auswahl und Verabreichung der Blutprodukte gehört außerdem die Arbeit in der Blutbank zum Aufgabengebiet des Transfusionsmediziners. Hier beschäftigt er sich mit den Haltbarkeiten, Lagerungs- und Transportbedingungen der hergestellten Blutprodukte.

Ausbildung zum Facharzt für Transfusionsmedizin

Die Weiterbildung zum Facharzt für Transfusionsmedizin schließt sich an ein erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium an. Nach Erhalt der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) kann die fünfjährige Weiterbildung zum FA Transfusionsmedizin beginnen.

Innerhalb dieser 60 Monate verbringt der angehende Transfusionsmediziner 18 Monate mit einer Tätigkeit in der stationären Patientenversorgung, zum Beispiel im Bereich der Inneren Medizin oder Chirurgie. Die restliche Ausbildung absolviert er an einer Weiterbildungsstätte, zum Beispiel einem Institut für Transfusionsmedizin oder an einer Universitätsklinik.

Wo arbeitet ein Transfusionsmediziner?

Mögliche Arbeitsstellen für Transfusionsmediziner bieten Abteilungen oder Institute für Transfusionsmedizin, die oft Teil von Universitätskliniken, medizinischen Hochschulen oder Krankenhäusern sind. Der Facharzt für Transfusionsmedizin kann beispielsweise auch bei einem Blutspendedienst angestellt sein oder in Facharztpraxen oder Ambulanzen praktizieren. Ebenso kann der Facharzt für Transfusionsmedizin in Laboren oder in der medizinischen Forschung und Lehre tätig sein.

Wann gehst du zum Facharzt für Transfusionsmedizin?

Der Facharzt für Transfusionsmedizin arbeitet in der Regel weniger in direktem Patientenkontakt, sondern mehr in der Gewinnung und Herstellung von Blutprodukten, die zur Behandlung eingesetzt werden können. Daher führt dich dein Weg selten zum Transfusionsmediziner direkt, auch wenn du zum Beispiel während eines stationären Aufenthaltes eine Bluttransfusion erhältst.

Mögliche Situationen, in denen du mit einem Facharzt für Transfusionsmedizin in Kontakt kommen kannst:

  • Du möchtest Blut spenden? Wenn du eine Einrichtung wie einen Blutspendedienst besuchst, wirst du vermutlich auf einen Transfusionsmediziner treffen. Fachärzte für Transfusionsmedizin betreuen Blutspendedienste, sorgen für dein Wohlbefinden während der Spende und raten dir von einer Spende ab, wenn sie deine Gesundheit gefährden könnte.
  • Du möchtest Stammzellspender werden oder benötigst aufgrund von Blutkrebs (Leukämie) selbst eine Knochenmarkspende? Die Untersuchung möglicher Spender beziehungsweise ihrer Blutzellen erfolgt in der Regel in Laboratorien oder Instituten, in denen Transfusionsmediziner arbeiten und genaue Untersuchungen zur Auswahl des passenden Spenders vornehmen. Dabei untersuchen Transfusionsmediziner das von klinisch praktischen Kollegen eingesandte Probenmaterial und beantworten die Fragen der ärztlichen Kollegen zur anstehenden Bluttransfusion oder Transplantation. Dabei wägen die Transfusionsmediziner vor dem Hintergrund der Patientengeschichte und der durchgeführten Untersuchungen genau ab, welche Risiken und Vorteile eine Transfusion oder Transplantation im Einzelfall mit sich bringt, ob Abstoßungsreaktionen zu erwarten sind oder ob der Spender „gut genug“ zum Empfänger passt.
  • Du leidest an einer chronischen Erkrankung, die regelmäßiger Bluttransfusionen bedarf? An manchen Standorten finden sich spezielle ambulante Facharztpraxen oder Ambulanzen, in denen Transfusionsmediziner arbeiten und deine Bluttransfusionen ambulant durchführen können.
  • Nach einer Transfusion ist bei dir eine sogenannte Transfusionsreaktion aufgetreten? Das heißt dein Immunsystem hat negativ auf die Spender-Blutbestandteile reagiert? Nun ist rasche Hilfe gefragt. Der Transfusionsmediziner weiß um genaue Behandlungsstrategien und das Vorgehen bei Transfusionsreaktionen.
  • Du bist schwanger und sollst eine Bluttransfusion erhalten? Transfusionsmediziner können beratend tätig werden und ihren klinisch tätigen Kollegen im komplexen Themengebiet der Transfusionsmedizin mit Rat zur Seite stehen, wenn es beispielsweise um die Therapieplanung spezieller Blut-Erkrankungen oder spezieller Patientengruppen wie Schwangere, Kinder und Krebspatienten geht.

Untersuchungen beim Facharzt für Transfusionsmedizin

Transfusionsmediziner arbeiten in der Regel nicht im unmittelbaren Patientenkontakt, sondern untersuchen in spezialisierten Instituten und Laboren das von ärztlichen Kollegen eingesandte Probenmaterial.

Die Untersuchung von Blutbestandteilen und Geweben stellt dabei eine Hauptaufgabe dar. Die durchgeführten Blutgruppen-Untersuchungen, biochemischen und molekulargenetischen Untersuchungen sowie Verträglichkeitsproben führt der Transfusionsmediziner mithilfe modernster Labormethoden, verschiedenster Gerätschaften und Analyse-Automaten ebenso wie mithilfe eines Mikroskops durch.

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Therapien

Heilpflanze Johanniskraut

Johanniskraut, lateinisch Hypericum perforatum, ist Heilpflanze des Jahres 2019 und hat goldgelbe, fünfzählige Blütenblätter.
Johanniskrautpräparate können als pflanzliches Antidepressivum und Beruhigungsmittel bei depressiven Störungen und nervöser Unruhe verwendet werden. Die Heilpflanze 2019 kann auch zur Wundheilung bei leichten Entzündungen der Haut, Magen-Darm-Beschwerden und bei vielen weiteren Anwendungsgebieten eingesetzt werden.

Johanniskraut: Anwendungsgebiete

Johanniskraut, auch Echtes Johanniskraut, Gewöhnliches Johanniskraut, durchlöchertes Johanniskraut und lateinisch Hypericum perforatum genannt, leuchtet dir von Mitte Juni bis in den Spätsommer mit seinen gelben Blüten an lichtreichen Weg- und Wiesenrändern entgegen. Rund um den Johannistag am 24. Juni steht das bis zu 70 Zentimeter hohe Johanniskraut meist in voller Blüte und erhielt deshalb seinen Namen. Aufgrund des roten Sekrets seiner Blüten wird das Johanniskraut auch „Johannisblut“ oder „Blutkraut“ genannt.

Gegen das Licht gehalten verschaffen die kleinen Sekretbehälter an Blättern und Blütenblättern der Heilpflanze des Jahres 2019 ein Aussehen, als sei sie durchlöchert. Die hellen Öldrüsen enthalten vorwiegend ätherisches Öl. Die dunklen Öldrüsen an den oberen Blättern und Blütenteilen beinhalten das rote Sekret mit den Hauptwirkstoffen Hypericin und Hyperforin.

Echtes Johanniskraut ist heute in ganz Europa, Westasien, Ostasien, Amerika, Australien und Nordafrika heimisch und wird bereits seit der Antike als Heilpflanze zur Behandlung von Wunden, Ischiasbeschwerden und Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Seit dem Mittelalter wird Johanniskraut dann immer mehr zur Behandlung von Stimmungstiefs und nervöser Unruhe genutzt. Heute gelten hochdosierte Hypericum-Extrakte (verschreibungspflichtig!) als pflanzliches Arzneimittel (Phytopharmakon) bei leichten bis mittelschweren depressiven Störungen. Ölige Zubereitungsformen (Ölauszüge) des Johanniskrauts wirken entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, durchblutungsfördernd und antibakteriell.

Innerlich finden Ölauszüge des Johanniskrauts Anwendung bei leichten Verdauungsstörungen. Äußerlich kann Jonanniskrautöl zur Behandlung von stumpfen Verletzungen (Verstauchungen, Zerrungen oder Prellungen), Sonnenbrand und Myalgien (Muskelschmerz, z.B. Muskelkater) eingesetzt werden.

Nachfolgend sind die Hauptanwendungsgebiete von Johanniskrautpräparaten noch einmal für dich zusammengefasst:

  • Leichte bis mittelschwere depressive Störungen
  • Angstzustände
  • Nervöse Unruhe
  • Nervenentzündungen
  • Geistige Erschöpfung
  • Schlafstörungen. Lies mehr zu Hilfe bei Schlafstörungen 
  • Leichte dyspeptische Beschwerden. Dyspepsie ist der Fachausdruck für eine Verdauungsstörung mit Beschwerden wie Völlegefühl nach dem Essen, frühes Sättigungsgefühl, Oberbauchschmerzen, Unwohlsein, Magenbrennen, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen, Aufstoßen und Sodbrennen
  • Unterstützend zur Wundheilung bei leichten Entzündungen der Haut
  • Sonnenbrand
  • Myalgie (Muskelschmerz)
  • Ischias
  • Rheuma
  • Harmonisierung des Hormonhaushalts in den Wechseljahren
  • Reizblase
  • Harnwegsinfekte
  • Blasenentzündung. Weitere Hilfe und Hausmittel bei Blasenentzündung

Johanniskraut: Wirkungsweise

In der Naturheilkunde werden die getrockneten blühenden Triebspitzen des Johanniskrauts mit Blüten, Blättern und Stängeln verwendet. Reich an Wirkstoffen sind beim Johanniskraut vor allem die Blütenknospen, die geöffneten Blüten und die noch grünen Kapseln. Johanniskraut enthält als Hauptwirkstoffe Hypericin und Hyperforin.

Hyperforin wirkt antibakteriell (hemmt die Vermehrung von Bakterien). Außerdem als sogenannter Wiederaufnahmehemmer einiger Botenstoffe (Serotonin, Dopamin und Noradrenalin) deines Nervensystems. Diese Botenstoffe werden zwischen deinen Nervenzellen an den sogenannten Synapsen (Verknüpfungsstellen von Nervenzellen zu anderen Zellen) freigesetzt und dort nach kurzer Zeit erneut in die Nervenzellen aufgenommen. Wiederaufnahmehemmer verlangsamen die Wiederaufnahme der Botenstoffe und sorgen für eine längere Verweildauer der „Glückshormone“ Serotonin, Dopamin und Noradrenalin zwischen deinen Nervenzellen. Auf diese Weise wirkt sich Johanniskraut positiv auf deine Stimmung aus und beruhigt dein Gemüt.

Hypericin wirkt entzündungshemmend und antiviral (hemmt die Vermehrung von Viren). Hypericin steigert außerdem die nächtliche Ausschüttung des Hormons Melatonin, was den Tag-Nacht-Rhythmus in deinem Körper steuert. Somit kann Hypericin auch für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus sorgen.

Bei der Behandlung mit phytotherapeutischen Johanniskrautpräparaten solltest du Geduld mitbringen. Denn deren Wirkung entfaltet sich in der Regel erst nach 2–5 Wochen.

Bei hochdosierten Johanniskrautpräparaten mit einer Tagesdosis ab 600 mg können Wechselwirkungen mit einigen Arzneistoffen auftreten. Lies mehr dazu unter Johanniskraut Wechselwirkungen.

Die homöopathische Urtinktur (konzentrierte, flüssige Zubereitung) von Hypericum perforatum wird aus der frisch blühenden Johanniskrautpflanze hergestellt. Unabhängig von der Darreichungsform als Tabletten, Globuli oder Tropfen solltest du bei der Anwendung von homöopathischen Mitteln generell folgende Dinge beachten:

  • Niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig absetzen und/oder durch ein Homöopathikum ersetzen. Die Einnahme unterstützender Mittel solltest du stets mit deinem behandelnden Arzt absprechen.
  • Vor der Einnahme des Homöopathikums und auch danach solltest du jeweils 15 Minuten nichts gegessen oder getrunken haben und nicht geraucht haben. Die Mundschleimhaut sollte sauber, aber auch frei von Zahnpasta sein.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Kontakt mit stark riechenden ätherischen Ölen (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffen (Lacke, Farben, Benzin) während der homöopathischen Anwendung bitte vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol sollen die Wirkung von Homöopathika behindern. Daher vermeiden oder mindestens 15 Minuten Zeitabstand beim jeweiligen Gebrauch einhalten.

Johanniskrautpräparate: Welche wann verwenden?

Als Darreichungsformen des Johanniskrauts gibt es Tabletten, Kapseln, Tinkturen, Tee, Saft, aber auch Salben und ätherisches Öl. Vorsicht: Wenn du Johanniskraut-Tee oder Johanniskraut-Öl selbst herstellen möchtest, dann begebe dich bitte in die Hände eines Kräuter- und Pflanzen-Experten, der dich dabei unterstützt. Denn wenn du eigenständig auf einer Wiese nach Johanniskraut suchst, könntest du es mit dem giftigen Jakobs-Kreuzkraut verwechseln. Sowohl die Blätter als auch die Stängel, Wurzeln und Blüten sind beim Jakobs-Kreuzkraut giftig.

Johanniskraut-Tee aus frischen oder getrockneten Blüten und Blättern in Apothekenqualität solltest du nicht mit kochendem, sondern mit etwa auf 60°C abgekühltem Wasser zubereiten. Dadurch bleiben wichtige Inhaltsstoffe erhalten. Johanniskraut-Tee soll wohltuend bei Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrsbeschwerden  und pubertätsbedingten Verstimmungen wirken.

Stärker wirksam als Johanniskraut-Tee sollen aufgrund der höheren Wirkstoffanteile Johanniskraut-Presssaft und Johanniskraut-Tinktur sein. In standardisierten Trockenextrakten in Form von Johanniskraut-Tabletten oder Johanniskraut-Kapseln liegen in der Regel noch höhere Wirkstoff-Konzentrationen vor.

Hilfe bei Stimmungstiefs aus der Apotheke

Die ölige Zubereitung des Johanniskrauts, wegen ihrer Färbung auch „Rotöl“ genannt, ist als Fertigpräparat zur äußerlichen und innerlichen Anwendung erhältlich. Du kannst Johanniskrautöl unter anderem als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen und Gürtelrose verwenden.

Für selbst hergestelltes Johanniskrautöl zur äußerlichen Anwendung verwendest du frische, zerkleinerte Blüten, Knospen und Blätter (bitte einen Pflanzenkundler bei der Bestimmung des Johanniskrauts um Rat fragen). Diese Mischung im Verhältnis von 1:4 mit Olivenöl, Weizenkeim- oder Mandelöl ansetzen. Das Ganze in einem hellen Glas an einem sonnigen Ort unter häufigem Umschütteln etwa sechs Wochen stehen lassen, bis das Öl dunkelrot gefärbt ist. Wenn du etwa 20 % der um Mitte August gebildeten eiförmigen, knallroten und kapselartigen Beeren für die Mischung mitverwendest, soll die Wirkung des Johanniskraut-Rotöls verstärkt werden. Denn die Johanniskraut-Früchte enthalten den entzündungshemmenden Inhaltsstoff Hyperforin.

Welches Johanniskrautpräparat in welcher Dosierung für dich und deine Beschwerden in Frage kommt, besprichst du bitte mit deinem Arzt, Therapeuten oder Heilpraktiker.

Johanniskraut: Nebenwirkungen

Achte bitte darauf, Johanniskrautpräparate nur nach Anweisungen der Packungsbeilage und deines Arztes oder Apothekers einzunehmen und Überdosierungen zu vermeiden. Große Mengen Johanniskraut können eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (Hypericrismus) deiner Haut verursachen. Verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Hypericin. Ein Sonnenbad oder der Besuch im Solarium kann dann möglicherweise zu Hautverbrennungen führen. Nimmst du Johanniskrautpräparate nach dem empfohlenen Dosierschema ein, ist das Risiko für Hautschädigungen dagegen gering. Dennoch solltest du während der Einnahme deines Johanniskraut-Präparats auf einen ausreichenden UV-Lichtschutz achten.

Homöopathische Johanniskrautmittel sind in der Regel gut verträglich. Bei der Anwendung insbesondere von hohen Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen solltest du allerdings immer einen fachkundigen Arzt, Therapeuten oder Homöopathen um Rat fragen.

Johanniskraut: Wechselwirkungen

Für hochdosierte Johanniskrautpräparate mit einer Tagesdosis ab 600 mg konnten Wechselwirkungen mit einigen Arzneistoffen beobachtet werden. Das gilt für einige Antidepressiva, Immunsuppressiva (Medikamente, die dein Immunsystem unterdrücken) oder Anti-HIV-Mittel. Außerdem für Herzmittel mit dem Wirkstoff Digoxin, Asthma-Medikamenten mit dem Wirkstoff Theophyllin und Blutgerinnungshemmer vom Cumarintyp.

Johanniskraut kann die Bildung bestimmter Medikamente-abbauender Eiweiße (CYP-Enzyme oder auch Cytochrom P450-Enzyme) anregen. Damit bewirkt Johanniskraut, dass die Wirkung einiger Arzneimittel abgeschwächt wird. Bitte kläre vor der Einnahme von Johanniskrautpräparaten unbedingt mit deinem Arzt oder Apotheker ab, ob sich dadurch etwas an der Wirkung deiner Medikamente verändern kann und ob eine gemeinsame Einnahme möglich ist.

Lies in unserem Artikel Medikamente und Nahrungsmittel: Vorsicht Wechselwirkungen, wie Johanniskraut die Wirkung der „Pille“ beeinflussen kann und welche Wirkung es auf Cholesterinsenker hat.

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Untersuchungen

Gravimetrie

Frau mit Hyperhidrose zeigt ihren Achselschweiß auf pinkem Pulli. Die Stärke des Schwitzens lässt sich mit der Gravimetrie bestimmen.
Die Gravimetrie bestimmt bei Hyperhidrose (übermäßigem Schwitzen) die Stärke des Schwitzens. Gemessen wird die abgegebene Schweißmenge pro Zeit.

Gravimetrie: Was ist das?

Die Gravimetrie wird bei Hyperhidrose oder krankhaftem Schwitzen eingesetzt, um die abgegebene Schweißmenge pro Zeit zu messen. Dabei wird ein spezielles Papier für einen bestimmten Zeitraum auf deine Hautstelle aufgelegt, an der übermäßig Schweiß auftritt. Danach wird das Gewicht des Filterpapieres bestimmt. Aus der Differenz (nachher – vorher) ergibt sich die aufgesaugte Schweißmenge in Milligramm (mg) pro vorher fest gelegtem Zeitintervall (eine oder fünf Minuten).

Als Richtwert zur Diagnose einer axillären Hyperhidrose gilt eine Achselschweißmenge von mindestens 50 mg pro Minute. Bei einer palmaren Hyperhidrose liegt der Wert für eine übermäßig erhöhte Handschweißmenge bei 30 mg pro Minute. Die plantare Hyperhidrose macht sich durch eine Fußschweißmenge von mindestens 20 mg pro Minute bemerkbar.

Wie wird die Gravimetrie durchgeführt?

Der Gravimetrie-Test wird mit dir in der Regel immer unter den gleichen standardisierten Bedingungen durchgeführt. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit spielen beim Gravimetrie-Test eine wichtige Rolle. Denn beides kann deine Schweißproduktion beeinflussen und sollte daher im Testraum angemessen reguliert sein. Außerdem sind Ruhephasen wichtig, damit du optimal auf die Messung vorbereitet wirst. Befindest du dich beispielsweise in einer stressigen Situation, würde die dadurch verursachte höhere Schweiß-Absonderung das Gravimetrie-Ergebnis fälschlicherweise verändern.

Welcher Arzt führt die Gravimetrie durch?

Der erste Ansprechpartner beim Verdacht auf krankhaftes Schwitzen sollte dein Hausarzt sein. Er wird dich zur Mit- und Weiterbehandlung der Hyperhidrose an einen Hautarzt (Dermatologen, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten) überweisen. Erfahre mehr zum Berufsbild des Dermatologen und welche Beschwerden ein Hautarzt behandelt.

Der Hautarzt führt neben der Gravimetrie zur Bestimmung der Stärke des Schwitzens eventuell auch noch andere Tests durch. Einer davon ist der Jod-Stärke-Test.

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Untersuchungen

Kontrasteinlauf

Kontrastmitteldarstellung des gesunden Dickdarms (Kolon) eines männlichen Patienten.
Beim Kontrastmitteleinlauf erfolgt eine rektale Injektion von Barium-Kontrastmittel. Dies überzieht die Schleimhaut des Dickdarms und Mastdarms und zeigt in der Röntgenaufnahme mögliche Veränderungen.

Kontrasteinlauf: Was ist das?

Die Kontrastmitteldarstellung des Kolons, auch Kontrasteinlauf (KE), Kolon-Kontrasteinlauf, Colon-Kontrasteinlauf, Kolonkontrasteinlauf, Colonkontrasteinlauf, Kolon-KE, Colon-KE, Barium Enema genannt, ist eine durch Kontrastmittel unterstützte Röntgenaufnahme des Dickdarms (Kolon). Der Kontrasteinlauf wird unter anderem bei der Diagnostik entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt. Da stark entzündete Darmabschnitte, stark verengte (stenotisierte) Darmbereiche oder gewundene Darmschlingen bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) mit einem Endoskop (Koloskop) oft nicht ausreichend einsehbar sind oder nicht überwunden werden können, stellt der Kontrasteinlauf eine alternative Untersuchungsmethode dar. Lies mehr zum Ablauf einer Darmspiegelung.

Der Kontrasteinlauf kann kleinere Veränderungen der Dickdarmschleimhaut allerdings nicht so deutlich machen wie die Darmspiegelung (Koloskopie). Außerdem können während des Kontrasteinlaufs keine Gewebeproben entnommen werden.

Wann zum Kontrasteinlauf?

Die Röntgendarstellung mit Kontrastmittel des Dickdarms (Kolon) wird vor allem bei der Diagnostik von entzündlichen und tumorösen Darmerkrankungen eingesetzt. Der Kontrastmitteleinlauf ermöglicht es deinem Arzt, die Ursache von Beschwerden wie Verstopfung oder Darmentleerungsstörungen genauer festzustellen, krankhafte Veränderungen im Dickdarm wie Engstellen, Fehlbildungen aufzuspüren oder Nahtstellen nach Darmoperationen zu kontrollieren.

Der Kontrasteinlauf kann Untersuchungsmethode bei folgenden Erkrankungen und Symptomen sein:

  • Colitis ulcerosa: Das ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Kolons (Dickdarms) oder des Rektums (Mastdarms).
  • Diarrhö (Diarrhoe): Bei Durchfall unklarer Ursache kann mit dem Kontrastmitteleinlauf nach dem Auslöser gesucht werden.
  • Divertikulose und Divertikulitis: Divertikel sind sackförmige Ausstülpungen der Dünndarmwand. Treten die Divertikel sehr zahlreich auf, wird diese Divertikel-Ansammlung Divertikulose genannt. Eine Divertikulitis ist eine Entzündung der Divertikel.
  • Enteritis: Bei einer Entzündung des Verdauungstraktes mit unklarer Ursache soll ein Kontrasteinlauf Einblicke geben.
  • Fisteln: Diese unnatürlichen Verbindungen zwischen Darmschlingen können sich als Folge einer Entzündung bilden und mit dem Kontrasteinlauf entdeckt werden.
  • Ischämische Kolitis: Auch diese Entzündung des Dickdarms mit Gewebeuntergängen infolge Mangeldurchblurtung kann durch den Kontrasteinlauf sichtbar gemacht werden.
  • Rückverlagerung eines künstlichen Darmausgangs: Bei Verschluss eines Anus praeter (künstlicher Darmausgang) und seiner Rückverlagerung unter die Bauchdecke, damit die Darmentleerung wieder auf natürlichem Wege erfolgen kann, wird vorher zur Kontrolle häufig auf die Röntgendarstellung mit Kontrastmittel zurückgegriffen.
  • Morbus Hirschsprung (Megacolon congenitum): Hierbei kommt es durch eine permanente Stimulation der Darm-Ringmuskulatur zu einem dauerhaften Zusammenziehen des betroffenen Darmabschnittes.
  • Morbus Crohn: Bei dieser chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kann sich im Gegensatz zur Colitis ulcerosa die Schleimhaut des gesamten Verdauungstraktes von der Mundhöhle bis zum After entzünden.
  • Obstipation (Verstopfung) unklarer Ursache. Lies mehr über Ursachen und Therapie bei Verstopfung.
  • Stenosen (Verengungen) und Adhäsionen (Verwachsungen) des Dickdarms nach Operationen (postoperativ).
  • Polypen: Darmpolypen sind Vorwölbungen der Darmschleimhaut, die bösartig entarten können.
  • Tumoren: Mit dem Kontrasteinlauf kann beispielsweise ein Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) sichtbar gemacht werden.

Wie läuft der Kontrasteinlauf ab?

Vor der Kontrastuntersuchung wird dein After abgetastet, um eventuelle krankhafte Veränderungen deines Analkanals zu erfassen. Ist alles in Ordnung wird anschließend durch ein dünnes Darmrohr ein bariumhaltiger Kontrastbrei oder ein wasserlösliches, jodhaltiges Kontrastmittel über deinen Enddarm eingeleitet. Bei der einfachen Kontrastdarstellung wird der Darm untersucht, während er mit Kontrastmittel gefüllt wird. Damit das Kontrastmittel den Dickdarm komplett füllt, kann es während der Untersuchung nötig werden, deine Körperlage zu verändern.

Bei der Doppelkontrastdarstellung muss das bariumhaltige Kontrastmittel erst wieder aus dem Darm herausfließen, wobei eine feine Kontrastmittelschicht auf deiner Darmschleimhaut zurückbleibt. Anschließend wird Luft in deinen Darm eingefüllt, wodurch sich der Darm aufweitet und die Kontrastmittelanteile an die Darmwand gepresst werden. Nun kann die innere Darmoberfläche beurteilt werden. Die Röntgenaufnahmen erfolgen jeweils während und nach der Verteilung des Kontrastmittels oder der Luft im Darm. Nach der Untersuchung wird das Darmrohr wieder entfernt und du darfst auf die Toilette gehen.

Während des Kontrastmitteleinlaufs und nach der Untersuchung können Völlegefühl und Blähungen auftreten.

Wann sollte der Kontrasteinlauf nicht durchgeführt werden?

Der Kolonkontrasteinlauf sollte nicht durchgeführt werden, wenn folgende Fälle vorliegen:

  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Darmdurchbruch
  • Toxisches Megakolon (lebensbedrohliche Aufweitung des Dickdarms)
  • Durchblutungsstörungen des Darms
  • Weniger als sieben Tage zurückliegende Biopsien

Was musst du beim Kontrasteinlauf beachten?

Ernährung: Genau wie bei der Darmspiegelung musst du auch beim Kontrasteinlauf im Vorfeld auf deine Ernährung achten. Dein Arzt wird dir alles genau erklären. Folgende Faustregeln geben dir eine grobe Orientierung:

  • Zwei bis drei Tage vor der Untersuchung solltest du nur leichte, ballaststoffarme Kost essen. Das heißt Kochfisch, klare Suppen, Quark, Weißbrot. Verzichte auf: Vollkornprodukte, Fleisch, Reis, Salate, Gemüse, Obst und trink möglichst viel Wasser, etwa zwei bis drei Liter pro Tag.
  • Ein Tag vor dem Kontrasteinlauf sind nur klare Flüssigkeiten erlaubt, aber keine Fruchtsäfte. Wasser, Kaffee und Tee ohne Milch, fettfreie Suppen ohne Einlagen darfst du zu dir nehmen. Damit dein Darm gereinigt wird, erhältst du vom Arzt in Abführmittel, das du nach seinen Anweisungen einnimmst.
  • Am Tag des Kontrasteinlaufs bitte nichts essen und Trinkmenge beibehalten.
  • Vor dem Kontrasteinlauf wird dir oft ein Medikament zur Darmentspannung verabreicht. Die Untersuchung ist schmerzfrei, daher sind in der Regel keine Beruhigungsmittel erforderlich. Falls du eine Spritze zur Beruhigung des Darmes erhalten hast, kann als gängige Nebenwirkung deine Sehschärfe beeinträchtigt werden.  Daher darfst du für etwa vier Stunden nach der Untersuchung kein Fahrzeug führen.
  • Nach dem Kontrasteinlauf Trinkmenge erhöhen und viel bewegen, um einer Verstopfung vorzubeugen. Hilfe bei Verstopfung. Nicht erschrecken: Dein Stuhl ist in der Regel vom Kontrastmittel weiß gefärbt.
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Hämoccult Test

Hand hebt Klodeckel hoch, denn es wird eine Stuhlprobe für den Hämoccult-Test benötigt.
Für den Hämoccult-Test werden in der Regel drei Stuhlproben benötigt. Der Stuhltest kann mit dem bloßen Augen nicht sichtbares Blut im Kot nachweisen.

Hämoccult-Test: Was ist das?

Der Hämoccult-Test dient dazu, verborgene Mengen (okkultes) Blut in deinem Stuhl nachzuweisen. Der Hämoccult-Test wird zur Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt, denn Tumore und Darmpolypen (Schleimhaut-Ausstülpungen) bluten manchmal. Der Blutanteil in deinem Stuhl ist dabei aber so gering, dass er mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist und erst durch den Stuhltest nachgewiesen werden kann.

Wenn der Hämoccult-Test in deinen Ausscheidungen Blut nachweist, wird das Testergebnis als „positiv“ bezeichnet. Zeigt der Stuhltest kein Blut im Stuhl an, wird das Testergebnis als „negativ“ bezeichnet. In diesem Fall erfolgen in der Regel auch keine weiteren Untersuchungen. Wenn der Hämoccult-Test allerdings Blut anzeigt, wird dir dein Arzt wahrscheinlich zu einer Darmspiegelung (Koloskopie) raten. Dadurch kann besser abgeklärt werden, woher das Blut stammt. Ablauf der Darmspiegelung.

Wie läuft der Hämoccult-Test ab?

Den Hämoccult-Test kannst du zu Hause im ersten Schritt selbst durchführen. Beim Hausarzt oder in der Apotheke erhältst du entsprechende Sets mit Testbriefchen oder Röhrchen. Bitte folge den Anweisungen auf dem Test und frage deinen Arzt oder Apotheker. In der Regel trägst du beim Hämoccult-Test eine etwa erbsengroße Menge Stuhl mit dem mitgelieferten Spatel auf das Testfeld eines Testbriefchens auf. Dann verschließt du das Briefchen oder Röhrchen. Das alles wiederholst du an drei aufeinander folgenden Stuhlgängen mit jeweils einem neuen Briefchen oder Röhrchen. Anschließend schickst du die Proben per Post an deinen Arzt oder gibst sie direkt in der Praxis ab.

Im zweiten Schritt des Hämoccult-Tests wird im Labor eine Speziallösung auf die Rückseite der Testfelder geträufelt. An der Verfärbung kann dein Arzt erkennen, ob sich Blut in deiner Stuhlprobe befunden hat.

Was musst du beim Stuhltest beachten?

Die Form der Toilette ist zur Gewinnung der Stuhlprobe wichtig. Bei einem sogenannten Tiefspülbecken landen deine Ausscheidungen direkt im Wasser und sind somit für die Probe unbrauchbar. Um das  „Hineinplumpsen“ zu vermeiden, kannst du Toilettenpapier in die Toilette legen und dich schräg hinsetzen, so dass der Kot im Randbereich der Toilette hängenbleibt. Bei manchen Stuhltests wird eine Kunststoffhalterung oder ein Papierstreifen mitgeliefert, um den Stuhl rechtzeitig aufzufangen.

Ernährung vor und während des Hämoccult-Tests: Drei Tage vorher und an den Tagen, an denen du die Kotproben entnimmst, bitte keine Lebensmittel essen, die hauptsächlich aus tierischem Blut und rohem Fleisch bestehen. Blutwurst, blutig gegartes Steak, aber auch Mettbrötchen und Tartar können beispielsweise die Testergebnisse verfälschen. Ebenso Bananen, Brokkoli und Blumenkohl sowie größere Mengen an Vitamin C.

Aussagekraft der Testergebnisse: Der Hämoccult-Test wird bei der Darmkrebs-Vorsorge eingesetzt, doch er kann Darmkrebs nicht sicher ausschließen. Denn die Darmschleimhaut blutet bei Darmkrebs zwar häufig, jedoch nicht dauerhaft. Wenn der Hämoccult-Test also an den „blutungsfreien“ Tagen durchgeführt wird, ist er wenig aussagekräftig. Außerdem bedeutet das Hämoccult-Untersuchungsergebnis „Blut im Stuhl“ nicht automatisch, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Das Testergebnis „Blut im Stuhl“ kann beim Hämoccult-Test zum Beispiel durch bestimmte Speisen verfälscht sein oder von einer Wunde im Darm herrühren. Mit einer Darmspiegelung kann dein Arzt deine Darmgesundheit in der Regel am besten überprüfen. Lies, wie du dich auf die Darmspiegelung vorbereiten kannst.