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Diagnosekürzel

B37

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B37 für Kandidosen, Infektionserkrankungen durch Pilze der Gattung Candida.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen zusammengefasst. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B37 steht für Kandidose. Das sind Infektionserkrankungen durch Pilze der Gattung Candida.

B37: Kandidose

Inkl.: Kandidamykose
Moniliasis

Exkl.: Kandidose beim Neugeborenen (P37.5)

Unter einer Kandidose wird in der Medizin eine Infektionserkrankung durch Pilze der Gattung Candida verstanden. Candida-Pilze werden zu den Hefepilzen oder Sprosspilzen gezählt, leben als Besiedler unter anderem auf deiner Haut und deinen Schleimhäuten und können zum Beispiel im Falle einer Abwehrschwäche oder Antibiotika-Therapie eine Erkrankung auslösen. Moniliasis ist ein historischer Ausdruck für die Kandidose.

Synonym zum Begriff Kandidose kann auch der Begriff Kandidamykose verwendet werden. Eine Mykose ist allgemein eine Infektionserkrankung, die durch Pilze hervorgerufen wird.

B37.0 Candida-Stomatitis

Inkl.: Mundsoor

Candida ist eine Pilz-Gattung, die zur Gruppe der Hefepilze gehört. Mehr zu Kandida oder einer Kandidose findest du unter B37.

Eine Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Ist ein Pilz der Gattung Candida Auslöser der Entzündung, wird sie auch Candida-Stomatitis genannt.

Mundsoor ist ein anderer Ausdruck für eine Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) durch Candida-Pilze. Häufig sind Zunge, Wangenschleimhaut und der Gaumen befallen.

B37.1 Kandidose der Lunge

Was eine Kandidose ist, findest du unter B37.

B37.2 Kandidose der Haut und der Nägel

Inkl.: Onychomykose durch Candida
Paronychie durch Candida

Exkl.: Windeldermatitis (L22)

Informationen zu den Begriffen Kandidose und Candida erhältst du unter B37.

Der (Finger-/Fuß-)Nagel heißt in der Medizin auch Onyx. Eine Pilz-Infektion heißt Mykose. Eine Onychomykose ist also eine Pilz-Infektion (Mykose) der Nägel.

Eine Paronychie ist eine Entzündung des Nagelbetts.

B37.3 Kandidose der Vulva und der Vagina

Inkl.: Vaginalsoor
Vulvovaginitis candidomycetica
Vulvovaginitis durch Candida

Was eine Kandidose ist, kannst du unter B37 nachlesen.

Als Vulva werden die weiblichen Schamlippen, als Vagina die Scheide bezeichnet. Eine Vulvovaginitis ist eine Entzündung der Schamlippen und der Scheide.

Vaginalsoor, auch Vulvovaginitis candidomycetica genannt, beschreibt eine Entzündung der Scheide durch Hefepilze. Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch als Scheidenpilz bezeichnet.

B37.4 Kandidose an sonstigen Lokalisationen des Urogenitalsystems

Inkl.: Balanitis  (N51.2 ) durch Candida
Urethritis  (N37.0 ) durch Candida

Erklärungen zur Kandidose erhältst du unter B37.

Zum Urogenitaltrakt zählen die Geschlechts- und Harnorgane.

Eine Balanitis ist eine Entzündung der Eichel des Penis (Glans penis).

Eine Urethritis ist einer Entzündung der Harnröhre, die in der Medizin Urethra heißt.

B37.5  Candida-Meningitis

Candida ist eine Pilz-Gattung und gehört zu den Hefepilzen. Candida-Pilze, zum Beispiel Candida albicans, können Krankheiten hervorrufen. Erkrankungen durch Pilze werden Mykosen, Erkrankungen durch Pilze der Gattung Candida als Kandidosen bezeichnet.

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Meningitis.

B37.6  Candida-Endokarditis

Was Candida ist, erfährst du unter B37.

Eine Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut, des Endokards. Das Endokard bedeckt den Herzmuskel von innen, kleidet die Herzhöhlen aus und bildet auch die Oberfläche der Herzklappen.

B37.7 Candida-Sepsis

Sepsis ist der medizinische Fachausdruck für Blutvergiftung. Dabei dringen Krankheitserreger in deine Blutbahn ein und lösen eine Entzündungsreaktion des Körpers aus, die zu Organversagen führen kann. Erklärungen zu „Candida“ erhältst du unter B37.

B37.8 Kandidose an sonstigen Lokalisationen

Was eine Kandidose ist, wird unter B37 erklärt.

B37.81 Candida-Ösophagitis

Erläuterungen zum Krankheitserreger „Candida“ kannst du unter B37 nachlesen.

Eine Ösophagitis ist eine Entzündung des Ösophagus, der Speiseröhre.

B37.88 Kandidose an sonstigen Lokalisationen

Inkl.: Cheilitis durch Candida
Enteritis durch Candida

Was eine Kandidose ist, erfährst du unter B37.

Eine Cheilitis ist eine Entzündung der Lippen. Eine Enteritis bezeichnet eine Entzündung des Darms, genauer des Dünndarms.

B37.9 Kandidose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Soor o. n. A.

Was eine Kandidose ist, kannst du unter B37 nachlesen.

Soor ist ein Überbegriff für Entzündungen an verschiedenen Stellen des Körpers, die durch einen Erreger der Pilz-Gattung Candida ausgelöst wird. Soor ist also ein anderer Begriff für eine Kandidose.

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Fachbezeichnungen

FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Ein bei docinsider registrierter Frauenarzt untersucht eine schwangere Frau, indem er ihren Babybauch abhört.
Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, auch Frauenarzt oder Gynäkologe genannt, beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane inklusive der Brust. Er ist Ansprechpartner für Verhütung und Familienplanung sowie für die Betreuung von Mutter und Kind in der der Schwangerschaft und bei der Geburtsvorbereitung.

Was ist ein Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe?

Der Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, auch Gynäkologe oder Frauenarzt genannt, beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Erkrankungen des weiblichen Körpers. Dazu zählen insbesondere die weiblichen Geschlechtsorgane inklusive der Brust. Der Gynäkologe ist aber auch der richtige Ansprechpartner für die Betreuung und Begleitung schwangerer Frauen und des ungeborenen Kindes.

Der FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann in der Vorsorge und Behandlung von bösartigen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane tätig sein. Der Frauenarzt befasst sich mit dem Hormon-Haushalt der Frau. Der Gynäkologe ist Ansprechpartner, wenn es um Verhütung und Familienplanung geht und diagnostiziert und behandelt Erkrankungen wie zum Beispiel Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane.

Im Arbeitsbereich der Geburtshilfe ist der Gynäkologe mit der Betreuung der Schwangerschaft betraut. Dazu zählen unter anderem die regelmäßigen Untersuchungen in und nach den Schwangerschaften, die Mutterschaftsvorsorge, die Behandlung und Erkennung von Risikoschwangerschaften und die Geburtsbegleitung oder geburtshilfliche Eingriffe wie der Kaiserschnitt (Sectio caesarea).

Ausbildung zum Gynäkologen

Die Ausbildung zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe setzt ein abgeschlossenes Medizinstudium und den Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) voraus. An das Studium schließt sich eine in der Regel fünfjährige Weiterbildungszeit und ein Kurs zur Weiterbildung in der psychosomatischen Grundversorgung an, der die Behandlung von Patienten mit psychosomatischen Beschwerden und psychischen Krankheitsfolgen im Blick hat.

Im Anschluss an die Weiterbildung zum Facharzt für Gynäkologie besteht die Möglichkeit einer weiteren, in der Regel jeweils dreijährigen Spezialisierung in folgenden Schwerpunkten (SP):

  • SP Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin.
  • SP Gynäkologische Onkologie.
  • SP Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin.

Wo arbeitet ein Frauenarzt?

Ein Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kann sowohl im stationären als auch ambulanten Bereich arbeiten. Ein Gynäkologe kann also in Krankenhäusern oder Universitätskliniken beschäftigt sein. Er kann aber ebenso als Facharzt in einer eigenen Praxis oder in Praxis-Zusammenschlüssen wie Gemeinschaftspraxen oder Medizinischen Versorgungs-/Gesundheitszentren arbeiten. Auch eine Anstellung in der medizinischen Forschung und Lehre ist für den Frauenarzt möglich.

Wann gehst du zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe?

Einen Termin beim Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kannst du entweder mittels Überweisung vom Hausarzt oder beim Frauenarzt direkt vereinbaren. Bei folgenden Fragestellungen und geschlechtsspezifischen Beschwerden und Erkrankungen kann der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner sein:

  • Beschwerden im Intimbereich oder der Brust wie zum Beispiel Entzündungen der Scheide (Vaginitis), der Gebärmutter (Endometritis), Scheidenentzündungen durch Pilze (Candida-Mykose), Entzündungen oder Schmerzen der Brust (Mastitis oder Mastodynie).
  • Menstruations-Beschwerden und Zyklus-Beschwerden.

Auch wenn das Thema Verhütung, Familienplanung oder Schwangerschaft bei dir aktuell wird, kannst du einen Gynäkologen aufsuchen:

  • Beratung bezüglich der Familienplanung und Verhütung inklusive Verschreibung oder Einbringen von Verhütungsmitteln (Kontrazeptiva) wie zum Beispiel der Pille oder einer Hormon-Spirale.
  • Feststellung einer Schwangerschaft, Schwangerschaftsbetreuung, Schwangerschaftsuntersuchungen, Mutterschaftsvorsorge.
  • Probleme des Sexuallebens inklusive Sexualberatung durch den Frauenarzt.
  • Beratung und Diagnostik in Fragen der Sterilität beziehungsweise eines unerfüllten Kinderwunsches.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Frauenarztes ist die Krebs-Vorsorge. Daher werden ab einem bestimmten Alter gewisse Vorsorgetermine für alle Frauen empfohlen:

  • Ab dem 20. Lebensjahr: einmal im Jahr Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge.
  • Ab dem 30. Lebensjahr: zusätzlich jährliche Untersuchung der Brust.
  • Vom 50. bis 70. Lebensjahr: alle 2 Jahre röntgenologische Untersuchung der Brust (Mammografie).

Untersuchungen beim Frauenarzt

Beim Gynäkologen oder Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe kommen neben der üblichen körperlichen Untersuchung noch weitere Untersuchungs- und Diagnoseverfahren zur Anwendung. Zum Beispiel:

  • Tastuntersuchung der Brust: Der Gynäkologe tastet das Drüsengewebe der Brust ab und sucht nach krankhaften Verhärtungen oder Veränderungen der Brust.
  • Mammografie: Die Mammografie ist eine Röntgen-Untersuchung der weiblichen Brust. Sie wird für Frauen zwischen dem 50. bis 70. Lebensjahr alle zwei Jahre als Brustkrebs-Screening empfohlen, kann aber auch beim Verdacht auf eine Veränderung des Drüsengewebes durchgeführt werden. In dieser röntgenologischen Untersuchung können gut- oder bösartige Veränderungen der Brustdrüsen frühzeitig aufgespürt werden.
  • Gynäkologische Tastuntersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl: Der Frauenarzt untersucht die Scheide (Vagina), den Muttermund (Cervix bzw. Portio uteri), die Gebärmutter (Uterus) sowie die Eierstöcke (Ovarien) und Eileiter (Tuba uteri) durch Abtasten durch die Bauchdecke und durch eine Tastuntersuchung durch die Scheide (vaginal) oder durch die Scheide und den Anus. Dabei können zum Beispiel Größenveränderungen oder druckschmerzhafte Bereiche der Organe aufgespürt werden.
  • Spekulumeinstellung auf dem gynäkologischen Stuhl: Mithilfe eines Untersuchungsinstrumentes, des Spekulums, kann der Frauenarzt die Scheidenwände, den Muttermund (Cervix bzw. Portio vaginalis) und auch die Beschaffenheit des Scheiden-Ausflusses (Vaginal-Sekret) einsehen und beurteilen. Die Spekulum-Untersuchung kann zum Beispiel zur Diagnostik einer Scheidenentzündung (Vaginitis) oder einer Veränderung am Gebärmutterhals helfen.
  • PAP-Abstrich: Mittels einer kleinen Bürste oder eines Spatels führt der Frauenarzt einen Abstrich vom Muttermund durch. Dabei entnimmt er eine Anzahl kleinster Zellen, die unter dem Mikroskop untersucht werden können. Der PAP-Abstrich ist Teil der routinemäßigen Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge. Unter dem Mikroskop können Veränderungen der Zellen beispielsweise aufgrund von Entzündungen mit Humanen Papillomviren (HPV) untersucht werden. Auch bösartige Veränderungen der Zellen können entdeckt werden.
  • Vaginaler Ultraschall: Beim vaginalen Ultraschall (Sonographie) wird ein Ultraschall-Kopf in die Scheide (Vagina) eingeführt. So können zum Beispiel die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die Eierstöcke (Ovarien), Eileiter (Tuben) und die Gebärmutterhöhle und die Gebärmutterwand sichtbar gemacht werden und auf Veränderungen untersucht werden. Durch die Sonografie kann auch eine Schwangerschaft festgestellt werden.
  • Kolposkopie: Unter Lupenvergrößerung mit einem Kolposkop kann der Gynäkologe die weiblichen Geschlechtsorgane wie die Scheide (Vagina) oder den Gebärmutterhals (Cervix bzw. Portio uteri) genau inspizieren und mithilfe bestimmter Testungen zum Beispiel entzündete oder veränderte Zellen darstellen und gegebenenfalls zur Zelluntersuchung entnehmen.
  • Hysteroskopie: Die Hysteroskopie wird auch Uterusspiegelung genannt. Über die Scheide (vaginal) wird hierbei ein Hysteroskop, ein gynäkologisches Instrument mit Videokamera und Lichtquelle, in die Gebärmutterhöhle geführt und die Gebärmutter mit Gas oder Kochsalz-Lösung etwas aufgedehnt. Auf einem Bildschirm kann der Frauenarzt dann die Gebärmutter von innen betrachten und nach Veränderungen suchen. Die Hysteroskopie kann auch mit einem operativen Eingriff kombiniert werden und daher auch in Narkose stattfinden. Eingesetzt wird die Hysteroskopie zum Beispiel, wenn im Ultraschall oder der Kolposkopie krankhafte Veränderungen aufgefallen sind, die weiter untersucht werden sollen.