Kategorien
Gesundheitstipps

Allergien der Atemwege: Wie man eine allergische Reaktion vermeidet

Frau fasst sich aufgrund einer allergischen Reaktion an die Nase
Es reicht schon, wenn die Temperatur ein wenig sinkt, um allergische Atemwegserkrankungen wie Rhinitis, Bronchitis und Asthma zu bekommen.

Es reicht schon, wenn die Temperatur ein wenig sinkt, um allergische Atemwegserkrankungen wie Rhinitis, Bronchitis und Asthma zu bekommen. Diese Probleme haben als Symptome trockenen Hals, Husten, Kurzatmigkeit, gereizte Nase und Schleimansammlungen und werden durch verschiedene Faktoren ausgelöst. In einigen schweren Fällen müssen die Betroffenen sogar wegen Rhinosinusitis zum Arzt gehen.

Im Allgemeinen treten diese Krankheiten auf, weil die Menschen bei Kälte dazu neigen, lange gelagerte Kleidung zu tragen und mehr Zeit in Innenräumen zu verbringen, wodurch sie Staubmilben und anderen Erregern, die das Problem verursachen, stärker ausgesetzt sind. Außerdem trocknet das trockene und eisige Wetter die Nasenschleimhäute aus, deren Aufgabe es ist, das Eindringen von Schmutz, Staub und Mikroben in den Körper zu verhindern.

Wie man Allergien vermeidet

Damit du nicht ständig niesen musst, haben wir praktische Tipps zusammengestellt, die dir helfen, Atemwegsallergien zu vermeiden.

Vermeide den Luftbefeuchter

Obwohl er die Luftfeuchtigkeit erhöht und dir hilft, besser zu atmen, sollte das Gerät nur drei bis vier Stunden pro Tag benutzt werden. Der Grund: Durch den wahllosen Einsatz kann die Umgebung zu feucht werden, was den perfekten Ort für die Vermehrung von Schimmel, Mehltau und Hausstaubmilben darstellt.

Wasche deine Mäntel, bevor du sie benutzt

Das Wetter ändert sich, du ziehst den Mantel an, der schon seit Monaten im Schrank liegt, und gehst mit einem Haufen Staubmilben und Pilzen im Gepäck aus dem Haus. Das ist ein großer Fehler. Ideal ist es, die Kleidung zu waschen und in der Sonne trocknen zu lassen, bevor du sie trägst, und den Vorgang mindestens einmal im Monat zu wiederholen. Auf diese Weise wirst du die Mikroorganismen und den Schmutz los, die Allergien verursachen.

Bedecke deine Matratze und Kopfkissen

Hausstaubmilben fressen Hautreste, die auf dem Bettzeug zurückbleiben. Wenn du den Ort, an dem du schläfst, abdeckst, können diese schrecklichen Wanzen nicht in die Matratze gelangen und ihr Nest bauen. Außerdem solltest du Laken, Kissenbezüge und Bezüge wöchentlich waschen und in der Sonne trocknen lassen, denn die hohe Temperatur tötet diese Mikroorganismen ab. Außerdem ist das Gefühl, auf sauberen, duftenden Laken zu schlafen, erfrischend.

Halte die Umgebung belüftet

Die Kälte kommt von draußen, das ist klar. Aber öffne mindestens einmal am Tag Türen und Fenster, damit die Luft zirkulieren kann. Damit vertreibst du zahlreiche Erreger, die Atemwegserkrankungen verursachen können, und erneuerst die Luft, die du im Laufe des Tages einatmest. Das ist essenziell. Das Gleiche gilt für die Fenster in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Auto.

Viel Wasser trinken

Wenn es kalt ist, trinkt man oft weniger Flüssigkeit. Das kann dazu führen, dass dein Körper dehydriert wird und die Nasenschleimhäute austrocknen, die unseren Körper gegen allergieauslösende Stoffe verteidigen. Versuche also, 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Der Konsum von Flüssigkeit dient auch dazu, unseren Körper von Verunreinigungen zu befreien, die über den Urin ausgeschieden werden.

Kochsalzlösung

Verwende das Produkt jeden Tag, um deine Nase zu spülen. Es ist eine gute Möglichkeit, die Schleimhäute zu befeuchten und besser zu atmen. Meersalzsprays sind auch eine gute Option, um deine Atemwege sauber und geschützt zu halten.

Lass einen Eimer mit Wasser oder feuchte Tücher im Raum stehen

Dies ist eine einfache Methode, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, was das Atmen erleichtert, ohne den Raum für Schimmelbildung zu verschlimmern. Anders als der Luftbefeuchter kann der Wassereimer den ganzen Tag im Raum stehen bleiben.

Parfüms mit sehr starken Essenzen meiden

Patienten mit Atemwegsallergien sollten den Kontakt mit Parfüms und Reinigungsmitteln vermeiden, die starke Essenzen ausströmen, da diese aufgrund des starken Geruchs, der eingeatmet wird, den Zustand dieser Personen verschlimmern können.

Allergiker können Sport treiben

Dies ist ein großer Mythos, an dem die meisten Menschen zweifeln. Aber du solltest wissen, dass jeder Patient, der eine Atemwegsallergie hat, tatsächlich Sport treiben kann. Die einzige Empfehlung ist, einen Spezialisten für Atemwegsallergien aufzusuchen, um die nötige Orientierung zu bekommen.

Deine Allergien kennen

Der erste Schritt zur Vorbeugung von allergischen Rhinitisanfällen besteht darin, herauszufinden, gegen welche Art von Stoff dein Körper allergisch ist. Dazu ist es notwendig, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der Tests und Untersuchungen verschreibt, um herauszufinden, auf welche Allergene du stark reagierst. Mit diesen Informationen in der Hand wird die Pflege in deinem Alltag selbstverständlicher, von der Organisation und Reinigung deines Zuhauses bis hin zu einigen Änderungen deiner täglichen Gewohnheiten.

Mit dieser Art von Rhinitis zu leben, kann bedeuten, den Kontakt mit Staub, Tierhaaren, Pollen, Zigarettenrauch, Hausstaubmilben, Schimmel und sogar Parfüm und Reinigungsmitteln so weit wie möglich zu meiden.

  • Vermeide Teppiche, Vorhänge und Vorleger.
  • Bevorzuge abwaschbare Böden (Keramik, Vinyl und Holz) und Jalousien. Oder aus Material, das mit einem feuchten Tuch gereinigt werden kann.
  • Wasche die Laken deines Bettes in heißem Wasser.
  • Ziehe Daunendecken den Decken vor, da sie weniger Staub ansammeln.
  • Bewahre deine Matratze und dein Kopfkissen in Schutzbezügen auf.
  • Vermeide Kissen und ausgestopfte Tiere.
  • Entferne Staub von Möbeln und anderen Gegenständen immer mit einem feuchten Tuch.
  • Verwende Staubsauger anstelle von Besen und Staubwedel.
  • Lass den Raum gut belüftet, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Wenn du Hunde oder Katzen hast, bürste ihre Haare öfter, damit die Menge der heruntergefallenen Haare im Haus abnimmt.
  • Organisiere deinen Tagesablauf so, dass du dich häufig in offenen Bereichen aufhältst.
  • Die Gewohnheit, in Kontakt mit Grün und frischer Luft zu sein, fernab von Umweltverschmutzung, hilft, die Immunität zu stärken.

Fazit

Eine Allergie der Atemwege wird durch Faktoren verursacht, die die Nasenschleimhaut reizen und eine Reaktion des Immunsystems auslösen können, was zum Auftreten der charakteristischen Symptome führt.

Außerdem können bestimmte Situationen das Risiko für die Entwicklung einer Atemwegsallergie erhöhen, z. B. Allergien in der Familie, Arbeit in staubigen Umgebungen, Kontakt mit Schimmelpilzen, Leben in einem Haus mit hoher Luftfeuchtigkeit oder schlechter Belüftung. Lass dich von einem Spezialisten beraten, um die richtige Behandlung zu finden.

Kategorien
Gesundheitstipps

Fit mit Küchenkräutern

Frau riecht an Basilikum, welches für mediterrane Gerichte und als Heilkraut bei Magenschmerzen eingesetzt werden kann.
Viele zarte Küchenkräuter wie etwa Basilikum kannst du roh essen oder kurz vor dem Servieren auf gekochte oder gebratene Gerichte geben.

Gesunde Küchenkräuter

Frische Kräuter verfeinern nicht nur viele Gerichte, sie tragen auch dazu bei, deinen Körper gesund und fit zu halten. Wenn du beim Kochen beispielsweise reichlich getrocknete oder besser noch frische Kräuter verwendest, kannst du Salz sparen und damit Bluthochdruck vorbeugen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Bluthochdruck.

Viele gesunde Kräuter schmecken roh, getrocknet, als Tee oder duftende Würze von Soßen, Suppen und Gerichten. Damit bei Aufbewahrung, Lagerung und Zubereitung die wertvollen Inhaltsstoffe deiner Küchenkräuter erhalten bleiben, kannst du folgendes tun:

  • Ernte die Kräuter an einem sonnigen Tag in den Morgenstunden. Die Pflanzen enthalten dann mehr ätherische Öle und sind aromatischer. Bei Basilikum solltest du besser nicht die Blätter von den Stängeln zupfen, sondern einzelne Stängel knapp über einem Blattansatz abschneiden. Auf diese Weise können sich neue Triebe bilden. Durch regelmäßiges Abschneiden der Triebspitzen verhinderst du, dass dein Basilikum Blüten bildet und die Blätter bitter schmecken.
  • Kaufe oder ernte Kräuter immer frisch und in kleinen Mengen und verbrauche sie möglichst bald.
  • Langes Aufbewahren im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur lässt den Vitamingehalt der Kräuter rapide schrumpfen. Um Küchenkräuter etwa ein bis zwei Wochen im Kühlschrank haltbar zu machen, kannst du die Stängel oder einzelnen Blätter mit Wasser befeuchten, denn das Wasser erhält das Aroma. Anschließend schlägst du die Kräuter in Papiertücher ein und legst das ganze ins Gemüsefach. Sortiere gelbe oder welke Blätter und schleimige Stängel aber unbedingt vorher aus.
  • Wenn du Kräuter einfrierst, halten sie sich bis zu einem Jahr. Für empfindliche Kräuter wie Basilikum, die beim Auftauen schnell matschig werden, eignet sich die Konservierung in Eiswürfeln. Dazu wäschst du Blätter oder Stängel, tupfst sie mit einem Küchenhandtuch trocken und schneidest sie klein. Anschließend streust du die Kräuter in Eiswürfelbehälter und füllst mit Wasser auf. Nun alles ins Gefrierfach stellen. Bei der Zubereitung eines Gerichts kannst du später die fertigen Aroma-Pakete einfach direkt in den Topf oder die Pfanne geben. Alternativ kannst du die frisch geernteten Kräuter waschen, gut abtrocknen und hacken. Anschließend in Gefrierbeutel verpacken und ins Tiefkühlfach legen. Zum Einfrieren eignen sich am besten Kräuter mit weichen Trieben oder Blättern wie Petersilie, Schnittlauch und Dill.
  • Das Trocknen von Kräutern konserviert den Geschmack. Auf diese Weise halten sich Thymian, Rosmarin und Co. ein bis zwei Jahre. Dazu einzelne Stängel auf ein Backblech legen und bei 30 Grad und leicht geöffneter Ofentür trocknen lassen. Sobald du die Kräuter zwischen deinen Fingern zerbröseln lassen kannst, sind sie fertig. Lagern kannst du die getrockneten Kräuter in luftdichten dunklen Gläsern. Alternativ kannst du fünf bis zehn Kräutertriebe luftig binden, damit sie nicht schimmeln oder faulen. Dann die fertigen Kräuter-Sträußchen für etwa zwei Wochen an einem möglichst dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort aufhängen. Anschließend in Gläsern oder Dosen aufbewahren.
  • Damit auch bei der Zubereitung von Kräutern alle Vitalstoffe erhalten bleiben, solltest du auf einige Dinge achten. Wie das geht, liest du in unserem Beitrag Vitaminfreundlich kochen und lagern.

Frische Kräuter vom Fensterbrett

Kräuter selbst anbauen und großziehen und sie beim Wachsen und Gedeihen zu beobachten ist einfach großartig. Und natürlich schmecken die Kräuter von der Fensterbank, vom Balkon oder dem eigenen Garten auch gleich viel aromatischer und kräftiger als gekaufte.

Nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Küchenkräutern gibt es Sonnen- und Schattenliebhaber. Mit starker Sonneneinstrahlung und Hitze kommen Kräuter wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut gut zurecht. Wer also einen sonnigen und warmen Süd- oder Westbalkon hat, kann diese mediterranen Kräuter wählen. Sie vertragen Hitze und kommen mit wenig Erde und Platz aus. Auch trockene Phasen überstehen sie in der Regel ohne Probleme. Mediterrane Kräuter sollten allerdings nicht auf einer Fensterbank über der Heizung oder direkt neben dem Herd stehen. Auch Sprossen und sogenannte Microgreens eignen sich für die Fensterbank.

Halbschatten und etwas mehr Bodenfeuchte mögen Petersilie, Schnittlauch, Minze, Kerbel, Liebstöckel oder Gartenkresse. Auf jeden Fall solltest du bei diesen Kräutern auf einen hellen Standort achten.

Basilikum verträgt keine pralle Sonne, mag es aber hell und warm.

Die Pflanzgefäße deiner Kräuter benötigen unbedingt Abflusslöcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und Staunässe vermieden wird. Auch bei den Pflanzgefäßen solltest du auf die unterschiedlichen Ansprüche der Kräuter achten: Tiefwurzler wie Dill brauchen eher tiefe Kübel, Flachwurzler wie Liebstöckel können in Schalen wachsen. Die meisten Kräuter benötigen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Daran mangelt es in unseren Wohnungen aber meist. Also am besten eine Schale mit Wasser neben die Kräuter stellen.

Beim Gießen solltest du darauf achten, dass das Gießwasser immer handwarm ist. Besonders bei heißer Witterung bekommen Kräuter einen richtigen Schock, wenn sie mit kaltem Wasser gegossen werden. Das gilt übrigens für alle Pflanzen in Haus und Garten.

Doch nicht nur der Standort ist für gutes Gedeihen wichtig. Auch auf die Nachbarschaft kommt es an. Petersilie und Schnittlauch mögen es beispielsweise gar nicht, wenn sie nebeneinanderstehen. Auch nicht in einzelnen Töpfen. Das gleiche gilt für Gartenkresse. Diese mag noch nicht einmal im gleichen Topf wie im Vorjahr wachsen, da sie sich mit sich selbst nicht verträgt. Daher: Kresse besser in jährlich wechselnden Töpfen auf der Terrasse oder der Fensterbank ziehen.

Mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut solltest du besser nicht mit heimischen Kräutern wie Schnittlauch, Blutampfer oder Petersilie mischen. Besser ist es, zwei Kübel oder Kräuterbeete mit der passenden Erde und dem geeigneten Standort anzulegen. Minze oder Strauchbasilikum kannst du in eigene Gefäße pflanzen, denn diese stark wuchernden Pflanzen würden sonst andere verdrängen.

Küchen- und Teekräuter wie Majoran, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Salbei, Estragon und Liebstöckel sollten spätestens Ende Juni kräftig zurückgeschnitten werden, damit sie nicht blühen. Nach der Blüte verlieren die Blätter nämlich an Aroma. Schneide deine Kräuter stets tagsüber bei warmer Witterung.

Im Folgenden nehmen wir für dich beliebte und gesunde Küchenkräuter unter die Lupe. Du erfährst etwas zu Inhaltsstoffen, Wirkung und Zubereitungsformen.

Rosmarin regt den Appetit an

Die Bitterstoffe im Rosmarin können deinen Appetit fördern. Ebenso appetitanregend wirken die Bitterstoffe in Salbei, Lorbeer, Oregano, Thymian und Basilikum. Als Tee soll Rosmarin gegen Migräne helfen. Was tun gegen Migräne?

Äußerlich anwenden kannst du Rosmarin als Massageöl oder Bad. Dann wirkt das aromatische Kraut durchblutungsfördernd.

Rosmarin kann außerdem entzündungshemmend, antibakteriell sowie krampflösend wirken und bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen helfen.

Dill beruhigt Magen und Darm

Die im Dill enthaltenen ätherischen Öle sollen bei Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit helfen sowie vor Blähungen schützen. Die gleiche Wirkung gegen Blähungen haben auch Fenchel, Wacholder und Bohnenkraut. Dill ist wohl auch für stillende Mütter empfehlenswert. Denn das Gewürz soll eine milchfördernde Wirkung haben.

Petersilie stärkt das Immunsystem

Petersilie enthält viel Vitamin C und kann somit dein Immunsystem stärken. Ebenso sind Vitamin E, Vitamin A und Vitamin B in der Petersilie enthalten sowie östrogenähnliche Stoffe, die sich positiv auf Wechseljahrsbeschwerden auswirken können. Petersilie wirkt auch harntreibend, insbesonere ein Tee aus Petersilienfrüchten/-samen. Vorsicht: bei Schwangerschaft ist Petersiliensamen nicht erlaubt, ebenso nicht bei Nierenerkrankungen. Ein Tee aus Petersiliensamen (erhältlich in der Apotheke, 1 EL pro Tasse, 5 Min. ziehen lassen) soll bei Harnwegsentzündungen helfen.

Schnittlauch wirkt harntreibend

Küchenkräuter wie Schnittlauch, Basilikum, Kresse und Borretsch regen deine Nierentätigkeit an und wirken harntreibend.

Schnittlauch ist reich an Vitamin C (bis zu 100 mg pro 100 g, das deckt den Tagesbedarf!) sowie an den Mineralstoffen Kalium und Phosphor. Seine ätherischen Öle wirken harntreibend, schleimlösend und antibakteriell. Hilft auch bei Magenentzündungen und Blähungen.

Basilikum kurbelt die Fettverdauung an

Basilikum kann die Fettverdauung ankurbeln. Zudem kann Basilikum bei Magenschleimhautentzündungen und Magenverstimmungen die Schmerzen lindern. Darüber hinaus soll Basilikum auch als beruhigendes Mittel bei Nervosität, bei Migräne und Angstzuständen eine gute Wirkung haben und milchbildend wirken. Basilikumkraut dient außerdem häufig als geschmacksverbessernder Bestandteil von Magen- und Verdauungstees. Auch als Verdauungstonikum bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit kann Basilikum eingesetzt werden.

Seine lindernde Wirkung bei Bauchschmerzen wird mit seinem ätherischen Öl Linalool in Verbindung gebracht.

Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Dill und Petersilie aus dem Supermarkt halten zu Hause oft nicht lange.
Damit Kräuter aus dem Supermarkt länger frisch bleiben, gibt es einige Tricks.

Thymian hilft bei Bronchitis

Thymian kannst du zur Behandlung von Erkältungen und Bronchitis einsetzen. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Bronchitis.

Thymian-Essenzen gibt es in der Apotheke. Für einen Tee gegen Husten verwendest du 2 TL Thymian pro Tasse, gießt alles mit kochendem Wasser auf und lässt das Ganze 5 Minuten ziehen. Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle wirken schleimlösend. Außerdem kannst du Thymian auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum einsetzen sowie bei Sodbrennen und Blähungen.

Wegen seines beruhigenden Effekts auf das Nervensystem hat sich Thymian bei vielen Menschen auch als natürliche Einschlafhilfe bewährt.

Vorsicht bei der Verwendung von Thymian-Präparaten: Bei Überdosierung können die Atemwege gereizt werden. Thymian darf in der Regel auch bei Babys und Kleinkindern nicht verwendet werden. Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker.

Lies mehr zu Hausmitteln und Heilpflanzen bei Bronchitis.

Zitronenmelisse gegen Schlafstörungen

Zitronenmelisse kann bei Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unruhezuständen, Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein. Melissentee soll dazu beitragen, Hautunreinheiten zu beseitigen.

Schnelle Kräuter-Gerichte

Frankfurter Grie Soß

Die Frankfurter Grüne Soße besteht aus sieben frischen Kräutern: Kerbel, Borretsch, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Für sechs Personen pürierst du 400 g (oder je 3 Bund) dieser Kräuter mit 200 g saurer Sahne oder Creme fraiche, zweimal 500 Gramm Naturjoghurt. Dann 1 gehäuften TL Senf (oft wird der Senf weggelassen und durch je 3 EL Essig und Öl ersetzt) und sechs hartgekochte Eier dazugeben und nochmals pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mindestens zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen und mit Pellkartoffeln und gekochten Eiern servieren.

Chimichurri

Die Kräutersoße aus Argentinien schmeckt prima zu Steak und Rindfleisch, ist aber auch lecker als Marinade für Fisch und Geflügel.

Für sechs Personen wäschst und zerhackst du 1,5 Bund glatte Petersilie. Danach schälst du 3 Knoblauchzehen sowie eine kleine rote Zwiebel und zerhackst diese ebenfalls fein. Alles in eine Schüssel geben. 1/2 TL Chilliflocken, 1/2 TL schwarze Pfefferkörner, 1 TL grobes Meersalz, 1,5 TL getrockneten Oregano, 1,5 TL getrockneten Thymian und 1 Lorbeerblatt im Mörser zermahlen. In die Schüssel mit der Petersilie, Knoblauch und roter Zwiebel geben, Saft einer Limette zugeben und vermengen. Dann so viel Olivenöl hinzugeben bis sich eine dickflüssige Emulsion (ähnlich einem Pesto) bildet. In ein Einmachglas abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Doch nicht nur mit Kräutern auf der heimischen Fensterbank, auf dem Balkon oder aus dem Garten kannst du deine Gesundheit unterstützen. Auch vor deiner Haustür kannst du viele Heilpflanzen finden, selbst in der Stadt. 10 Heilpflanzen vor deiner Haustür stellt beispielsweise das Buch Gesund mit heimischen Heilpflanzen vor.

Kategorien
Therapien

Schwerhörigkeit: Die verschiedenen Typen von Hörgeräten

Frau mittleren Alters lässt sich ein Im-Ohr-Hörgerät anpassen.
Im-Ohr-Hörgeräte sind in der Regel nur für leichte bis mittelschwere Hörschädigungen geeignet. Sie werden wie ein Ohrstöpsel im Gehörgang platziert.

Was bedeutet Schwerhörigkeit?

Eine Schwerhörigkeit heißt, die Hörfähigkeit ist herabgesetzt und es ist uns erschwert, Geräusche oder andere Menschen zu hören. Dabei kann die Schwerhörigkeit viele Ursachen haben. Meist liegt es an Lärm oder am Alter. Doch Lärm kann auch in jungen Jahren die Fähigkeit zu hören deutlich herabsetzen. Zudem können Erkrankungen oder Infektionen ein Grund für die Schwerhörigkeit sein. Leider kann diese in den meisten Fällen nicht geheilt werden. Doch Hörgeräte können wieder dafür sorgen, dass man alles gut versteht. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Typen der Hörgeräte. Neben den leistungsstarken HdO-Geräten (Hinter-dem-Ohr-Geräten) findet man auch Im-Ohr-Hörgeräte, die nicht sichtbar sind, aber höchsten Tragekomfort versprechen.

Welche Ursachen hat eine Schwerhörigkeit?

Die Ursachen einer Schwerhörigkeit können sehr vielfältig sein. Die häufigste Ursache ist dem biologischen Altersprozess geschuldet – die Altersschwerhörigkeit. Es ist zwar keine Krankheit, kann aber die Lebensqualität deutlich einschränken. Allerdings unterscheidet man zwischen verschiedenen Schwerhörigkeiten:

Innenohr-Schwerhörigkeit betrifft etwa 80 % der Schwerhörigen. Bei einer Innenohr-Schwerhörigkeit können erbliche Faktoren eine große Rolle spielen. Doch auch chronischer Lärm oder Hörsturz können dazu führen, dass man schlechter hört. Auch häufige Mittelohrentzündungen können ein Auslöser sein. Ebenso wie Masern, Mumps oder Scharlach. Tinnitus kann ebenfalls zu einem Hörverlust führen.

Mittelohr-Schwerhörigkeit wird überwiegend durch Tumore im Mittelohr verursacht oder durch Otosklerose, also einer Verknöcherung der Gelenke der Hörknöchelchen. Bei einer eher seltenen Hörnerven-Schädigung gehen vorwiegend Tumore der Hörnerven voraus.

Hat das schlechte Hören Einfluss auf die Lebensqualität?

Viele Menschen möchten es natürlich nicht zugeben, dass sie schlechter hören und erfinden zahlreiche Ausreden, dass sie das Gesagte nicht verstanden haben. Entweder haben sie gerade nicht zugehört und waren in Gedanken oder die anderen nuscheln so, dass man das Gesagte gar nicht verstehen kann. Zudem verdrängen die Betroffenen ihre Schwerhörigkeit unbewusst. Dabei ist das aber gar nicht so ungewöhnlich. Denn beim Hören werden viele Konsonanten in höheren Frequenzen wahrgenommen und der Kontext wird verstanden. Dass die tieffrequenten Vokale nicht gut gehört werden, wird dadurch verdrängt.

In den allermeisten Fällen sind jedoch die hohen Frequenzen zuerst betroffen. Die Lautstärke hört sich somit unverändert an. Lediglich die Sprache ist undeutlich zu verstehen, weshalb viele der Betroffenen immer wieder davon berichten, dass die Menschen nuscheln und deshalb das Gesagte nicht gut verstanden wird. Der Betroffene muss sich somit deutlich mehr konzentrieren und ist somit auch schneller erschöpft und gereizt. Dies bedeutet aber auch, dass nicht nur der Geist, sondern auch Körper und Seele belastet werden und die Lebensqualität signifikant schlechter wird. Um das Leben wieder angenehmer zu machen, ist daher ein Hörgerät unumgänglich. Die Betroffenen verstehen wieder, was gesagt wird, und müssen sich nicht mehr so stark anstrengen, um zuzuhören.

Weshalb schämen sich viele Betroffene mit einem Hörgerät?

Das Problem, perfekt zu sein, ist ein falsches Bild. Lange waren es die Brillenträger, die sich wegen ihrer Brille schämten. In den letzten Jahren aber ließen sich sogar Menschen Brillen mit Glas anfertigen, nur damit sie „im Trend“ waren. Schämen muss sich also keiner, nur weil er eine Brille oder ein Hörgerät benötigt. Zudem gibt es mittlerweile eine große Vielfalt an Hörgeräten, die so gut wie nicht sichtbar sind. Vor allem die Im-Ohr-Hörgeräte werden von dem Gegenüber nicht erkannt, da sie im Ohr sind und somit selbst bei kurzen Haaren nur bei genauem Hinsehen entdeckt werden.

Welche Arten von Hörgeräten gibt es?

Alle Hörgeräte arbeiten im Grund nach dem gleichen Prinzip. Das Hörgerät nimmt die Umgebungsgeräusche auf, verarbeitet sie und gibt sie dann verstärkt an das Ohr weiter. Dabei sind verschiedene Typen der Hörgeräte erhältlich, die individuell auf jede Hörschädigung angepasst sind.

Im-Ohr-Hörgeräte

Die Im-Ohr-Hörgeräte werden wie ein Ohrstöpsel im Gehörgang platziert und sind somit für andere Personen nicht sichtbar. Dabei befinden sich alle Bauteile in einer kleinen Schale, die im Ohr ist. Die Hörgeräte unterscheiden sich dabei nur durch ihre Größe und Leistungsfähigkeit. Doch auch die Bauart und der Sitz sind entscheidend. Damit das Hörgerät auch optimal sitzt, wird ein Abdruck des Gehörgangs genommen. Danach wird die Schale individuell angepasst, damit der Tragekomfort hoch ist. Die Im-Ohr-Hörgeräte sind dabei äußerst dezent, nutzen die Ohrmuschel, damit ein natürlicher Schall entsteht. Diese Art der Hörgeräte sind jedoch nur für leichte bis mittelgradige Einschränkungen des Hörens geeignet.

Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte

Weiterhin sind Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte erhältlich. Diese Geräte sind äußerst leistungsfähig, werden aber hinter dem Ohr getragen. Somit sind sie auch sichtbar. Allerdings zeichnen sie sich nicht nur durch ihre Robustheit, sondern auch durch ihre Leistungsstärke aus. Zudem gibt es spezielle Modelle, die für Sportler sehr gut geeignet sind. Da einige Modelle auch wasser- und schweißabweisend sind, können diese auch beim Schwimmen problemlos getragen werden. Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte, auch HdO-Geräte genannt, bieten zudem noch weitere Vorteile. Sie können drahtlos mit dem Fernseher oder Radio verbunden werden, sodass man immer bestens hören kann. Die HdO-Geräte eignen sich für jede Art der Höreinschränkung und punkten außerdem durch den sehr hohen Tragekomfort.

Hörgeräte werden immer moderner

Vor Jahren war noch nicht daran zu denken, dass Hörgeräte mit Fernseher oder Radio oder gar mit dem Smartphone verbunden werden können. Dies hat sich in den letzten Jahren jedoch deutlich geändert. Mittlerweile bieten die modernen Hörgeräte sogar eine Verbindung zum Smartphone, sodass man per Bluetooth die Klangqualität wie auch das Sprachverstehen signifikant verbessern kann. Dabei ist es nicht nur möglich, die störenden Nebengeräusche herauszufiltern, sondern auch die Qualität sowie die Lautstärke werden verbessert. Zudem gibt es in der Zwischenzeit auch verschiedene Apps für das Handy, mit denen das Hörgerät einfach und problemlos per Smartphone gesteuert werden kann. Allerdings sind dies schon Premium Hightech Geräte der besonderen Art, die wohl in den nächsten Jahren zum Standard gehören könnten.

Kategorien
Diagnosekürzel

L40

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht L40 für Psoriasis, zu deutsch Schuppenflechte.
Unter L40 bis L45 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Papulosquamöse Hautkrankheiten (Hautveränderungen, die durch Knötchen und Schuppen gekennzeichnet sind) zusammengefasst. L40 ist das Diagnosekürzel für Psoriasis (Schuppenflechte).

L40: Psoriasis

Bei einer Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis genannt, funktioniert häufig dein körpereigenes Abwehrsystem nicht richtig. Das ist meist angeboren. Manchmal wird die Schuppenflechte durch Kontakt mit Erregern oder durch Hautverletzungen ausgelöst. Dein Körper bildet dann in kurzer Zeit übermäßig viel neue Haut. Außerdem entzündet sich deine Haut. Die betroffenen Stellen werden rot und schuppen sehr stark.

Schuppenflechte kann lebenslang bestehen bleiben und kann auch seelische Auswirkungen haben. Zum Beispiel können Stress oder bestimmte Medikamente die Erkrankung verschlimmern. Lies mehr über Ursachen und Therapie von Psoriasis.

L40.0 Psoriasis vulgaris

Die Gemeine Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis vulgaris genannt, ist die häufigste Form der Psoriasis. Sie macht sich bemerkbar durch kleine, entzündlich gerötete Hautstellen (Plaques) mit silbriger Schuppung an deinen Knien, Ellbogen, am Kopf und/oder am Genital- und Analbereich.

L40.1 Generalisierte Psoriasis pustulosa

Diese schwer entzündliche Form der Schuppenflechte zeigt sich durch große, gelbliche Pusteln (Eiterbläschen), die aufbrechen, wieder eintrocknen und zu Schuppen, Krusten, Rissen, Juckreiz und kleineren Blutungen führen. Generalisiert heißt über deinen gesamten Körper verbreitet.

L40.2 Acrodermatitis continua suppurativa

Acrodermatitis continua suppurativa, auch Morbus Hallopeau genannt, beginnt mit geröteten, schuppenden Herden an deinen Fingern und Zehen, auf denen sich Pusteln (Eiterbläschen) bilden. Deine Nägel können sich verdicken und gelb aussehen.

Diese Art der Schuppenflechte breitet sich in der Regel langsam aus. Austrocknende Pusteln können hellrote, glasige und sehr schmerzhafte Hautveränderungen an deinen Fingern und Zehen hinterlassen.

L40.3 Psoriasis pustulosa palmoplantaris

Bei der Psoriasis pustulosa palmoplantaris, auch Psoriasis pustulosa Typ Barber-Königsbeck genannt, bilden sich oft innerhalb weniger Stunden kleine gelbe Pusteln an deinen Handtellern und Fußsohlen. Ihr meist gelblicher Inhalt ist nicht infektiös.

L40.4 Psoriasis guttata

Die kleinen, roten und schuppigen Herde bei Psoriasis guttata sind tropfenförmig. Wie bei der Psoriasis punctata können sie am ganzen Körper vorkommen und treten häufig bei Kindern oder jungen Erwachsenen auf.

L40.5 Psoriasis-Arthropathie

Die Kombination von Schuppenflechte und Gelenkentzündung nennen Mediziner Psoriasis-Arthropathie oder Psoriasisarthritis (PsA). Symptome sind Gelenk- und Kreuzschmerzen, Sehnen- und Muskelschmerzen sowie geschwollene Gelenke, die gerötet und heiß sein können, druckempfindlich und sehr schmerzhaft.

L40.7 Schweregrad der Psoriasis

Der ärztliche Bewertungsindex für den Schweregrad der Psoriasis heißt PASI. Lies mehr über PASI und die Bewertungskriterien.

L40.8 Sonstige Psoriasis

Inkl.: Psoriasis inversa

Schuppenflechte in deinen Körperfalten (Psoriasis inversa) tritt hauptsächlich in deinen Achselhöhlen, den Leisten, dem Nabel, den Zehenspalten, den Kniekehlen, in der Unterbrustfalte, Gesäßspalte, dem Genitalbereich oder in Hautfalten auf, wenn du stark übergewichtig bist. Die Psoriasis inversa-Herde sind flach, rot, entzündet, aber schuppenlos.

L40.9 Psoriasis, nicht näher bezeichnet

Die Bezeichnung „nicht näher bezeichnet” wird im ICD-10 Diagnoseschlüssel verwendet, wenn eine Krankheit nur mit ihrem Oberbegriff, wie hier „Psoriasis”, beschrieben ist. Und/oder wenn eine weitere Einteilung nach den Klassifikationskriterien der ICD-10 an entsprechender Stelle nicht möglich ist.

Kategorien
Diagnosekürzel

G56

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht G56 für Mononeuropathien der oberen Extremität.
Unter G50-G59 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Krankheiten von Nerven, Nervenwurzeln und Nervenplexus (Nervengeflechte) zusammengefasst. G56 steht für Mononeuropathien der oberen Extremität. Das bedeutet, dass ein Nerv an deinem Arm geschädigt wurde.

G56: Mononeuropathien der oberen Extremität

Zu deiner oberen Extremitätr gehören dein Schultergürtel mit Schulterblatt (Scapula) und Schlüsselbein (Clavikula), dein Arm mit Oberarm (Humerus), Elle (Ulna) und Speiche (Radius) sowie deine Handwurzelknochen (Carpus) und deine Hand samt Mittelhand (Metacarpus) und Fingern (Digiti).

Der Druck auf einen einzelnen Nerv des peripheren Nervensystems (Gehirn und Rückenmark also ausgenommen) über einen längeren Zeitraum ist die häufigste Ursache der sogenannten Mononeuropathie. Im betroffenen Bereich kann es dann zu Kribbeln, Prickeln oder Taubheit kommen und auch zur Schwächung des betroffenen Muskels.

G56.0 Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom ist die Durchtrittsstelle für den Mittelhandnerv an deinem Handgelenk verengt.

Der Karpaltunnel ist ein durch Knochen und Bänder gebildeter tunnelartiger Durchgang an deinem Handgelenk auf der Seite der Handfläche. Durch den Karpaltunnel ziehen die Sehnen einiger deiner Fingermuskeln und der Mittelhandnerv (Nervus medianus). Mit diesem Nerv kannst du deinen Daumen bewegen und deine Finger beugen. Außerdem ist der Nerv für das Gespür an deinem Daumen, am Zeigefinger und am Mittelfinger verantwortlich. Wenn der Karpaltunnel an deinem Handgelenk eingeengt ist, wird der Mittelhandnerv im Karpaltunnel abgedrückt. Das kann zu Schmerzen, Kribbeln oder zu einem tauben Gefühl an deiner Hand führen. Die Beschwerden treten häufig nachts auf. Es kann außerdem sein, dass du deine Finger nicht mehr so gut bewegen kannst. Lies mehr zu Ursachen und Therapie des Karpaltunnelsyndroms.

G56.1 Sonstige Läsionen des N. medianus

Der Nervus medianus, auch Mittelarmnerv genannt, verläuft von deiner Schulter bis in deine Hand. Mit dem Nervus medianus kannst du unter anderem deinen Daumen bewegen und deine Finger beugen. Außerdem ist der Mittelarmnerv für das Gespür am Daumen, am Zeigefinger und am Mittelfinger verantwortlich.

Der Nervus medianus kann durch Verletzungen oder durch Druck geschädigt werden. Die Schädigung kann dauerhaft oder vorübergehend sein. Bei Störungen der Funktion des Mittelarmnervs, sogenannte Läsionen, kann es unter anderem zu Schmerzen, einem Kribbeln oder einem tauben Gefühl an deiner Hand kommen. Es kann außerdem sein, dass die Beweglichkeit deiner Finger eingeschränkt ist.

G56.2 Läsion des N. ulnaris

Bei Störung der Funktion des Nerven im Ellenbogengelenksbereich, also einer Läsion des Nervus ulnaris, kann es zur Lähmung der Beugemuskulatur an deiner Hand und an deinen Fingern kommen. Außerdem sind auch Lähmungen an Fingerspreizern und Fingerschließern möglich. Es kann auch zu Taubheitsgefühlen oder Missempfindungen an deinem Ring- und Kleinfinger, Kleinfingerballen sowie an deinem ellenseitigen Unterarm kommen

G56.3 Läsion des N. radialis

Der Nervus radialis, auch als Speichennerv bezeichnet, verläuft durch die untere Seite des Knochens in deinem Oberarm. Länger andauernder Druck auf den Nervus radialis verursacht die sogenannte Radialislähmung, auch als Samstagnacht-Lähmung bezeichnet. Das kommt daher, weil die Radialislähmung oft auftritt, wenn du viel Alkohol getrunken hast (insbesondere am Wochenende) und dann mit einem Arm über der Bar oder der Stuhllehne fest einschläfst. Auch wenn zum Beispiel Krücken falsch eingestellt sind und auf die Innenseite deines Armes in der Achselhöhle drücken, kann es zu dieser Störung kommen.

Infolge des Nervenschadens am Speichennerv können dein Handgelenk und deine Finger so geschwächt sein, dass dein  Handgelenk herabhängt und deine Finger gekrümmt sind. Dies wird als Fallhand bezeichnet. In der Regel verschwindet die Störung, wenn der Druck aufgehoben wird.

G56.8 Sonstige Mononeuropathien der oberen Extremität

Unter sonstige Mononeuropathien der oberen Extremität fallen andere als unter G56.0-G56.9 aufgeführte Mononeuropathien. Zum Beispiel das Interdigitale (Pseudo-)Neurom der Hände. Ein Neurom ist eine gutartige Wucherung von Nervengewebe. Als Pseudoneurom bezeichnen Mediziner eine Nervenschwellung. Interdigital bedeutet zwischen den Fingern.

G56.9 Mononeuropathie der oberen Extremität, nicht näher bezeichnet

Das Diagnosekürzel G56.9 für den Oberbegriff der Erkrankung Mononeuropathie der oberen Extremität verwendet dein Arzt, wenn eine weitere Unterteilung und Unterscheidung nach den ICD-10 Klassifikationskriterien an entsprechender Stelle nicht möglich ist.

Kategorien
Diagnosekürzel

G43

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht G43 für Migräne.
Unter G40-G47 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 episodische und paroxysmale (anfallsweise auftretende) Krankheiten des Nervensystems zusammengefasst. G43 steht für Migräne.

G43: Migräne

Exkl.: Kopfschmerz o. n. A. R51

Typisch für den Migräne-Kopfschmerz sind anfallsweise auftretende pulsierende Kopfschmerzen auf einer Seite des Kopfes. Die Schmerzen verstärken sich bei körperlicher Aktivität, hinzu können Licht- und Lärmempfindlichkeit sowie Übelkeit und Erbrechen kommen. Was hilft bei Migräne?

G43.0 Migräne ohne Aura

Bei einer Migräne ohne Aura beginnen die Migräne-Schmerzattacken ohne vorherige Wahrnehmungsstörungen.

G43.1 Migräne mit Aura

Inkl.: Migräneäquivalente
Migräne mit Aura ohne Kopfschmerz
Migräne basilär (Migräne des Basilaristyps)
Migräne familiär-hemiplegisch (vererbte Form einer Migräneart)
Migräne mit akut einsetzender Aura
Migräne mit prolongierter Aura (Migräne mit verlängerter Laufzeit)
Migräne mit typischer Aura

Bei der Migräne mit Aura, auch klassische Migräne genannt, hast du bestimmte Beschwerden, die die Migräne ankündigen. Möglicherweise siehst du dann schlechter oder du siehst Blitze vor den Augen. Vielleicht spürst du auch ein Taubheitsgefühl oder ein unangenehmes Kribbeln auf deiner Haut und kannst bestimmte Körperbereiche vorrübergehend nicht bewegen. Es ist auch möglich, dass du für kurze Zeit nicht sprechen kannst, schlechter hörst oder dir sehr schwindelig ist.

Diese Beschwerden können nicht nur vor der Migräne auftreten, sondern auch zeitgleich zu den Migräne-Kopfschmerzen. Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, die eine Aura haben, ohne dass du danach eine Migräne hast. Eine Aura tritt generell nur für eine kurze Zeit auf und verschwindet dann wieder.

Migräneähnliche Störungen, sogenannte Migräneäquivalente, beziehen sich auf die viszeralen (die Eingeweide betreffenden) und die vegetativen (nicht dem Willen unterliegenden) Begleitmerkmale der Migräne. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, Darmbewegungen und weitere unspezifische Symptome.

Lies mehr über die verschiedenen Migräne-Arten und ihre Symptome.

G43.2 Status migraenosus

Ein Status migraenosus liegt vor, wenn deine Migräne-Attacken länger als 72 Stunden dauern

G43.3 Komplizierte Migräne

Bei einer komplizierten Migräne halten bestimmte Migräne-Beschwerden länger an. Es kann bei einer komplizierten Migräne auch zu Krampfanfällen oder sogar zu einem Schlaganfall kommen.

G43.8 Sonstige Migräne

Inkl.: Ophthalmoplegische Migräne
Retinale Migräne

Migräne kann auch deine Sicht beeinträchtigen. Lies mehr zu den Ursachen von Ophthalmoplegischer Migräne und den Auswirkungen Retinaler Migräne.

G43.9 Migräne, nicht näher bezeichnet

Das Diagnosekürzel G43.9 für den Oberbegriff der Erkrankung Migräne verwendet dein Arzt, wenn eine weitere Unterteilung und Unterscheidung nach den ICD-10 Klassifikationskriterien an entsprechender Stelle nicht möglich ist.

Kategorien
Gesundheitstipps

Kleine und große Verdauungshelfer für Kinder

Baby mit Verstopfung schreit.
Wenn die Kleinen schreien, kann dies an Verstopfung liegen. Doch was ist in einer solchen Situation zu tun?

Wie entsteht Verstopfung bei Kindern?

Stopfende Beikost-Zutaten oder stressiges Toilettentraining – eine Verstopfung bei Kindern kann viele Ursachen haben und ist gar nicht so selten. Die Gesellschaft für Pädiatrie, Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) gibt an, dass fünf Prozent aller Ein- bis Fünfjährigen unter chronischer Verstopfung leiden. Einer der frühesten Verursacher: Wenn du vom Stillen bzw. der Pre-Milch auf andere Lebensmittel umstellst, forderst du damit den Darm deines Babys zu Höchstleistungen heraus. Die Darmflora befindet sich während des ersten Lebensjahres noch in ihrer Entwicklung und muss sich an die Zusammensetzung von Gemüse, Obst und Fleisch erst gewöhnen. Gerade stopfende Lebensmittel im Beikost-Brei wie Karotte oder Banane können dann zu Verstopfungen führen. Dazu kommt: Wenn Babys nicht mehr voll gestillt werden, sondern vermehrt festere Nahrung zu sich nehmen, müssen sie zusätzlich trinken. Falls Tee und Wasser deinem Baby aber ungewohnt erscheinen, kann es mit Beikost-Start zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

Eine flüssigkeitsarme Ernährung in Kombination mit Lebensmitteln wie Schokolade und Weißbrot können auch im Kleinkindalter zu Verstopfung führen. Beim Übergang von der Windel zum Töpfchentraining tritt eventuell noch eine weitere Schwierigkeit auf: die erlernte Verstopfung. Ist der Stuhl hart und der Stuhlgang schmerzhaft, versuchen Kinder in der Regel aktiv, den Gang zur Toilette zu vermeiden und einzuhalten. Dadurch können sie die Verstopfung verstärken und ein Teufelskreis entsteht.

Was tun gegen Verstopfung bei Kindern?

Schon bei den Kleinsten gilt: Gegen Verstopfung kann ausreichend Flüssigkeit und eine gesunde Ernährung helfen. Falls dein Baby schon volle Breimahlzeiten zu sich nimmt, kannst du ihm zwischen den Mahlzeiten Wasser und ungesüßte Tees anbieten. Ein geeignetes Trinkgefäß kann hierbei die Lust auf Flüssiges steigern: Statt der Flasche darf es für Kinder ab sechs Monaten beispielsweise ein Trinklernbecher sein. Bei akuter Verstopfung hat es sich bewährt, lieber keine gekochten Karotten oder Bananen, sondern Vollkornbrei mit Pflaume oder Birne zu füttern.

Darüber hinaus können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Windelhygiene kann Verstopfung beeinflussen
    Bei Babys wie bei Kleinkindern spielt auch die Windelhygiene eine große Rolle: Wenn der Po wund ist, kann der Stuhl schmerzhaft werden und das Kind zögert dann den Stuhlgang hinaus. Den Windelbereich solltest du bei Reizungen daher mit einer geeigneten Heilsalbe behandeln. 
  2. Ballaststoffe können Kleinkindern helfen
    Schon im Kleinkindalter ist eine ballaststoffreiche Ernährung in der Regel der Grundpfeiler einer guten Verdauung. Probiere statt Toast und Marmelade daher Vollkorn-Müsli, Vollkornbrot, frisches Gemüse, Obst und Trockenfrüchte auf den Speiseplan deines Kindes zu stellen. Und beachte bitte: Die Ballaststoffe können die Darmtätigkeit natürlich nur dann anregen, wenn dein Kind zusätzlich reichlich trinkt.
  3. Bewegung ist auch für Kinder wichtig
    Kinder jeder Altersstufe brauchen viel Bewegung, um ihre Verdauung auf Trab zu bringen. Das gilt selbst für Babys, die erst rollen oder krabbeln. Sorge deshalb für eine kindersichere Umgebung, in der dein Kind seinem Bewegungsdrang freien Lauf lassen kann.
  4. Hausmittel gegen Verstopfung
    Es existieren zahlreiche Hausmittel, die einem trägen Darm unter Umständen helfen können. Dazu gehören:
    Leinsamen
    Flohsamenschalen
    Sauerkraut
    Weizenkleie
    Probiotika
    Wenn du dir unsicher bist, welches dieser Hausmittel das Richtige sein könnte, suche im Zweifelsfall immer einen Arzt auf.

Dürfen Kinder Abführmittel nehmen?

Medikamente solltest du deinem Kind nur nach Absprache mit dem Kinderarzt geben. Falls dein Säugling unter Verstopfung leidet, hilft eventuell ein Hebammen-Tipp: Das Fiebermessen im Rektum kann einen Darm-Entleerungs-Reflex auslösen. An dieses Hilfsmittel solltest du dein Baby jedoch nicht gewöhnen, damit es sich nicht die Fähigkeit zur selbstständigen Darmentleerung abtrainiert.

Als sanftes Hausmittel gegen Verstopfungen gilt Milchzucker, den du in der Drogerie oder in der Apotheke bekommst. Ein Teelöffel Milchzucker im Fläschchen oder im Brei kann einem trägen Darm auf die Sprünge helfen und eine akute Verstopfung lösen. Glycerin-Zäpfchen oder ein Mini-Klistier führen bei schmerzhaften Verstopfungen in der Regel zu einer reflexhaften Darm-Entleerung. Ihren Einsatz solltest du aber vorab mit deinem Kinderarzt absprechen.

Der Mediziner kann bei Bedarf auch Abführmittel mit dem Wirkstoff Polyethylenglycol verordnen. Polyethylenglycol bindet Wasser im Magen-Darmtrakt und das weicht den Stuhl auf. Da der Wirkstoff ausschließlich im Darmtrakt wirkt, geht er nicht in den Blutkreislauf über und wird vollständig wieder ausgeschieden. Pflanzliche Abführmittel wie Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde oder Ähnliches solltest du bei Kindern dagegen nicht einsetzen.

Wann mit Verstopfung zum Kinderarzt?

Wenn eine Verstopfung länger anhält, solltest du dein Kind beim Kinderarzt vorstellen. Warnzeichen bei Babys und Kleinkindern sind außerdem der aufgetriebene Bauch, Abgeschlagenheit und mangelnde Gewichtszunahme. Ein Kinderarzt kann feststellen, ob hinter den Verdauungsproblemen deines Kindes eventuell eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergien stecken, zum Beispiel die Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilch. Falls es sich um eine vorübergehende Darmträgheit handelt, kann der Arzt dir geeignete Abführmittel verordnen und dich anweisen, auf welche Symptome du bei deinem Kind achten solltest.

Wird eine Verstopfung von weiteren, akuten Symptomen begleitet, können auch ernste Erkrankungen dahinterstecken. Leidet dein Kind unter kolikartigen Bauchkrämpfen und erbricht sich, liegt unter Umständen ein Darmverschluss vor, der sofort behandlungsbedürftig ist. In diesem Fall solltest du sofort einen Arzt kontaktieren oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses aufsuchen.

Bei Verstopfung wachsam bleiben und vorbeugen

Eine Verstopfung lässt jeden Betroffenen leiden – vor allem kleine Kinder, die ihre Beschwerden selbst noch nicht einordnen können. Wichtig für Eltern: Schaffe mit einer ballaststoffreichen Ernährung, kontinuierlichen Trinkangeboten und der Motivation zur Bewegung einen Lebensstil für dein Kind, der die Verdauung in Schwung hält und Verstopfungen vorbeugt. Auch ein entspanntes Töpfchentraining nach dem Windelalter kann dazu beitragen, dass Kleinkinder lernen, sich regelmäßig zu erleichtern.

Kategorien
Gesundheitstipps

Medikamente richtig einnehmen

Arzt hält Tabletten in verschiedenen Größen in den Händen.
Damit Tabletten richtig wirken, solltest du den Beipackzettel aufmerksam lesen.

Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme

Damit deine Medikamente bestmöglich wirken und gut verträglich sind, solltest du auf den im Beipackzettel beschriebenen Einnahmezeitpunkt, die Häufigkeit der Einnahme sowie mögliche Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln achten. Welche Angaben im Beipackzettel du beachten solltest, liest du in unserem Beitrag Beipackzettel richtig lesen.

Tabletten solltest du in der Regel in aufrechter Sitzposition mit ausreichend Wasser einnehmen. Auf diese Weise rutscht alles besser und bleibt dir nicht im Hals stecken. Lies mehr Tipps damit Tabletten besser rutschen.

Bei bestimmten Medikamenten wie beispielsweise einigen Antibiotika ist es besonders wichtig, den richtigen Einnahmezeitpunkt zu beachten, um eine optimale und gleichmäßige Wirkstoffkonzentration in deinem Körper zu erreichen. Auch beim Abklingen deiner Symptome solltest du die von deinem Arzt vorgeschriebene Dauer der Behandlung unbedingt eingehalten. Denn setzt du die verordneten Medikamente einfach auf eigene Faust ab,  kann die Therapie ins Leere laufen, nicht anschlagen und wirkungslos bleiben.

Arzneien wie häufig einnehmen?

Wie häufig du deine Medikamente einnehmen musst, sagen dir dein Arzt oder Apotheker. Alles Wichtige dazu steht auch im Beipackzettel.

  • Einmal täglich: Das bedeutet, dass du das Arzneimittel jeden Tag immer zur gleichen Uhrzeit einnehmen solltest.
  • Zweimal täglich: Hier sollte die Medikamenten-Einnahme alle zwölf Stunden erfolgen, um den Wirkstoffspiegel in deinem Körper ausreichend hoch zu halten.
  • Dreimal täglich: Bei der Angabe dreimal täglich verabreichen, solltest du das Arzneimittel alle acht Stunden einnehmen. Bei der Wahl des tatsächlichen Einnahmezeitpunkts berücksichtige aber bitte deine Schlafenszeit, damit der Abstand von acht Stunden nicht überschritten wird.

Wann ist vor dem Essen?

Bei manchen Arzneimitteln musst du bei der Einnahme die Abhängigkeiten von einer Mahlzeit beachten:

  • Unabhängig von einer Mahlzeit: Das bedeutet, dass du das Medikament vor, zu oder nach dem Essen einnehmen kannst.
  • Auf nüchternen Magen: Bei dieser Angabe solltest du das Arzneimittel 30 bis 60 Minuten vor dem Essen oder frühestens zwei Stunden nach dem Essen einnehmen.
  • Vor dem Essen: Das bedeutet, dass du das Arzneimittel 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit einnehmen solltest.
  • Zum Essen: Wenn du bestimmte Arzneimittel wie beispielsweise einige Schmerzmittel auf nüchternen Magen einnimmst, kann das Magenreizungen verursachen. Daher solltest du diese Medikamente während des Essens oder direkt danach einnehmen.
  • Nach dem Essen: Wenn Medikamente am besten wirken, wenn die Nahrung deinen Magen bereits verlassen hat, dann solltest du die Arzneimittel zwei Stunden nach dem Essen einnehmen.

Zu welcher Tageszeit Medikamente einnehmen?

Bei einigen Wirkstoffen ist die Tageszeit wichtig, zu der du das Arzneimittel einnimmst. Denn viele Funktionen in deinem Körper wie beispielsweise die Arbeit deines Magen-Darm-Traktes und die deiner Nieren sowie deines Herz-Kreislauf-Systems richten sich nach deinem natürlichen Körperrhythmus.

  • Morgens einnehmen: Früh am Morgen eingenommen wirken in der Regel Schilddrüsenhormone und Kortisonpräparate am besten.
  • Abends einnehmen: Einige Rheumamittel sind abends besser verträglich. Manche Antidepressiva solltest du wegen ihrer sedierenden (schlaffördernden) Wirkung eher am Abend einnehmen.

Dürfen Tabletten geteilt werden?

Grundsätzlich solltest du Tabletten nur dann zerteilen, wenn dies laut Packungsbeilage möglich ist. Viele Tabletten besitzen für diesen Fall eine speziell dafür vorgesehene Bruchkerbe. Wenn in der Packungsbeilage nicht steht, ob eine Teilung möglich ist, solltest du die Tablette nur nach Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker halbieren oder vierteln.

Wenn du Tabletten zerteilst, solltest du darauf achten, dass du gleich große Stücke erhältst. Denn nur so enthält jeder Anteil die gleiche Menge an Wirkstoff. Ein so genannter Tablettenteiler hilft dir dabei, dass alles klappt.

Folgende Arzneiformen solltest du auf keinen Fall ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker zerteilen:

  • Filmtabletten: Filmtabletten haben einen Überzug, der den Wirkstoff vor deiner Magensäure schützt. Der Wirkstoff wird dann erst in deinem Darm freigesetzt. Damit das reibungslos funktioniert, solltest du Filmtabletten nicht zerbrechen, sondern im Ganzen schlucken.
  • Retardtabletten und Retardkapseln: Bei diesen Arzneiformen geschieht die Wirkstofffreisetzung verzögert oder verlangsamt. Damit kann auch bei einer nur einmal täglichen Einnahme ein bestimmter Wirkstoffspiegel in deinem Blut aufrechterhalten bleiben. Würdest du die Retardtablette vor dem Einnehmen teilen oder eine Retardkapsel öffnen, so würde sich der gesamte Wirkstoff in deinem Körper auf einen Schlag freisetzen. Das kann zu einer Überdosierung des Wirkstoffes führen.

Wechselwirkungen von Arzneimitteln mit Nahrungsmitteln

Viele Medikamente vertragen sich nicht mit bestimmten Nahrungsmitteln. Hierbei kann es zu einer zeitversetzten Aufnahme des Wirkstoffes (Resorption) kommen oder zu einer Änderung des Wirkmechanismus der Arznei. Von einer zeitversetzten Aufnahme des Wirkstoffes sind vor allem Wirkstoffe betroffen, die in deinem Darm aufgenommen werden. Denn die durch die Nahrung entleert sich dein Magen verzögert. Diesen Mechanismus gibt es beispielsweise bei dem Wirkstoff Paracetamol, der in Schmerz- und Fiebermitteln enthalten ist.

Bei einer Kurzzeittherapie wie bei Kopfschmerzen ist die Geschwindigkeit der Wirkstoffaufnahme wichtig. Bei Langzeittherapien spielt dagegen eher die Gewährleistung einer konstanten und ausreichenden Wirkstoff-Konzentration eine Rolle.

Folgende Nahrungs- und Arzneimittel solltest du nicht zusammen einnehmen:

  • Alkohol: Alkohol wird ebenso wie viele Arzneimittel in deiner Leber abgebaut. Wenn du gleichzeitig bestimmte Antibiotika mit den Wirkstoffen Cephalosporine und Metronidazol sowie Mittel gegen Pilzinfektionen mit den Wirkstoffen Ketoconazol und Griseofulvin einnimmst, kann das zu einer höheren Wirkstoffkonzentration im Organismus und einer verstärkten bzw. verlängerten Wirkung führen. Auch die Kombination von Alkohol mit Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva solltest du vermeiden. Denn hierdurch können die dämpfende Wirkung und die Nebenwirkungen erheblich verstärkt werden. Bei der Einnahme von Arzneimitteln solltest du generell konsequent auf Alkohol verzichten.
  • Kaffee, Tee: Eisentabletten solltest du nicht gemeinsam mit Kaffee oder Tee einnehmen. Denn Kaffee und Tee enthalten Gerbsäure. Diese bindet in deinem Magen an das eingenommene Eisen und verhindert dadurch dessen Aufnahme im Körper. Orangensaft hingegen kann eine bessere Resorption unterstützen.
  • Grapefruitsaft: Grapefruits enthalten bestimmte Stoffe, die den Abbau vieler Arzneimittel in der Leber hemmen. Auf diese Weise kann die Wirkstoffkonzentration um das Dreifache gesteigert werden, was eine starke Überdosierung zur Folge haben kann. Grapefruitsaft daher niemals zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln aus der Gruppe der Kalziumantagonisten einnehmen. Auch cholesterinsenkenden Arzneien (Statine) und Arzneimittel, die dein köpereigenes Abwehrsystem hemmen (Immunsuppressiva) bitte nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen.
  • Milch: Das in der Milch enthaltene Calcium kann bei gleichzeitiger Einnahme mit einem Arzneimittel dessen Wirkung beeinflussen. Bestimmte Antibiotika und Bisphosphonate, also Mittel gegen Knochenschwund (Osteoporose), bilden zusammen mit Calcium schwerlösliche Verbindungen und können dadurch schlechter von deinem Körper aufgenommen werden.
  • Vitamin K-haltige Lebensmittel: Vitamin K spielt bei deiner Blutgerinnung eine wichtige Rolle. Es ist vor allem in grünem Gemüse (Brokkoli, Salat, Kohl, Spargel, Spinat, Erbsen, Bohnen) sowie in Eiern enthalten. Die Wirkung von blutverdünnenden Arzneimitteln, die beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder bei Thromboserisiko (Gefahr für die Verstopfung eines Blutgefäßes durch die Bildung eines Blutgerinnsels) angewendet werden, können durch Vitamin K-hältige Lebensmittel verringert werden. Das gilt nicht allerdings nicht für Heparine.
  • Lakritze: Lakritze kann bei Einnahme mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) den Kaliumverlust erhöhen und dadurch die Nebenwirkungen verstärken. Das kann zu Muskelschwäche, Müdigkeit oder Herzrhythmusstörungen führen. Lies mehr über die Ursachen von Herzrhythmusstörungen.
  • Salami, Käse, Sauerkraut und weiße Bohnen: Das darin enthaltene Eiweißprodukt Tyramin, das in deinem Körper gewöhnlich durch das Enzym Monoaminooxidase abgebaut wird, kann während der Einnahme bestimmter Antidepressiva (Monoaminooxidase-Hemmer) nicht abgebaut werden. Erhöhter Blutdruck, Kopfschmerzen und schlimmstenfalls Hirnblutungen können die Folge davon sein. Lies mehr über die Ursachen von Kopfschmerzen und erhalte Infos zur Therapie von Bluthochdruck.

Achte bei der Einnahme von Arzneimitteln bitte immer auf die Hinweise in der Packungsbeilage, um Wechselwirkungen zwischen Arznei- und Nahrungsmitteln zu vermeiden. Bei Fragen wende dich an deinen Arzt oder Apotheker. Weitere Infos zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln liest du bei uns.

Kategorien
Interviews

Brauchst du Hilfe?

Frau mit Depressionen steht am Strand und blickt in dunkle Wolken mit Sonnenuntergang.
Jede dunkle Wolke hat einen hellen Rand. Wirf dein Leben nicht weg und verzweifele nicht an deiner Situation. Es gibt Menschen, die dir zuhören und helfen können.

Kostenfreie Notfalltelefone

Du hast das Gefühl, es geht nicht mehr und dein Leben macht keinen Sinn mehr? Du verkriechst dich, du hast Angst vor dem nächsten Tag, den nächsten Stunden, vor einer ungewissen Zukunft… Deiner Familie und deinen Freunden kannst oder möchtest du dich nicht anvertrauen. Du fühlst dich unendlich hilflos und allein? Bitte gib nicht auf und such dir professionelle Hilfe. Das kann bei deinem Hausarzt oder einem Psychotherapeuten sein, in vielen Städten gibt es auch Krankenhäuser mit Krisen- oder Depressionsambulanzen. Dort bekommst du Unterstützung und Hilfe. Du kannst lernen, mit deiner Situation umzugehen. Glaub an dich.

Bei konkreten Suizidgedanken kannst du auch den Notarzt unter Tel. 112 anrufen. Er holt dich ab und begleitet dich in eine Klinik, wo du weitere Hilfe durch Ärzte und Therapeuten erhältst. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst bietet dir unter Tel. 116117 Hilfe an.

Im Fall von häuslicher Gewalt kann oft auch das Amt für Kinder, Jugend und Familie weiterhelfen.



Ebenso gibt es an bundesweiten kostenfreien Notfalltelefonen professionell geschulte, verständnisvolle und liebe Menschen, die dir helfen, die dich verstehen, die dir Trost spenden können und denen du all deine Sorgen und Probleme anvertrauen kannst. Darüber reden hilft. Trau dich und hol dir Hilfe – die folgenden Notfall-Seelsorgenummern kannst du kostenfrei und anonym anrufen. Das heißt, du musst deinen Namen nicht sagen und deine Festnetz-Nummer ist für den Menschen am anderen Ende der Leitung nicht sichtbar. Beim Handy kannst du, wenn es dir wichtig ist, in den Einstellungen deine Nummer unterdrücken.

Wenn du nicht am Telefon über deine Sorgen sprechen kannst und möchtest und dir das Schreiben leichter fällt, bieten dir die Notfall-Seelsorgenummern auch Online-Beratungen per E-Mail und/oder Chat an.

Telefonseelsorge: Hilfe rund um die Uhr für jeden

Die TelefonSeelsorge® ist eine bundesweite Organisation und steht dir am Telefon, per Mail und Chat und auch in Telefonseelsorgestellen vor Ort kostenfrei an 24 Stunden pro Tag und an 365 Tagen im Jahr zur Seite. Telefonisch erreichst du die TelefonSeelsorge® unter den Nummern: 0800 111 0 111, 0800 11 0 222 oder 116 123. Per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de. Weitere Informationen, auch über die Erreichbarkeit aus dem Ausland und über Internationale Hilfestellen, erhältst du auf der Webseite der Telefonseelsorge.

Egal worüber du sprechen möchtest, um welchen Lebensbereich und welche Lebenskrise es sich handelt. Egal, wie groß oder vermeintlich klein deine Probleme sind und wie lange das Gespräch dauert – du erreichst am anderen Ende der Leitung jemanden, der dir zuhört. Und jedem, der die Nummer der TelefonSeelsorge® wählt, wird garantiert, dass er anonym bleibt.

Nummer gegen Kummer: Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern

Wenn du jemanden suchst, der dir in schwierigen Momenten helfen kann, der dir zuhört und deine Ängste und Probleme versteht, dann erreichst du das Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Tel-Nr. 116 111 oder unter 0800  111 0 333. Hier kannst du über Liebeskummer sprechen, über Probleme mit deinen Eltern, Schulprobleme, Mobbing, Depressionen, Essstörungen und alles, was dich bewegt. Auch sexueller Missbrauch oder Suizidgedanken können Thema sein. Doch bitte beachte, dass im Gespräch mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern nur Infos zu weiterführenden professionellen Hilfen gegeben werden und keine verbindliche Rechtsberatung und keine medizinische oder psychotherapeutische Beratung stattfinden.

Vielen Kindern- und Jugendlichen tut es gut, sich einmal alles von der Seele reden zu können, was sie bedrückt. Dass sie Ängste offen aussprechen können und „eine freundliche Stimme hören, ohne Vorurteile und Hass“, wie auf der Website zu lesen ist.

Das Elterntelefon des  Vereins „Nummer gegen Kummer e. V.“ für alle Fragen, Sorgen und Problemen mit deinem Kind ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags bis 19 Uhr erreichbar unter der kostenfreien bundesweit einheitlichen Rufnummer 0800 111 0 550. Alle Anliegen von Eltern und Erziehenden werden vertraulich behandelt und du kannst dich darauf verlassen, dass die Rufnummer des Elterntelefons nicht unter den Einzelverbindungsnachweisen deiner Telefonrechnung aufgeführt ist.

Trauriges Mädchen sitzt am offenen Fenster und schaut in den Wald.
Wenn sich Mädchen und Frauen plötzlich verkriechen und mit niemandem mehr reden wollen, dann ist das manchmal ein stummer Hilferuf.

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für dich erreichbar ist das Hilfetelefon für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Die Nummer 08000 116 016 ist kostenfrei und anonym. Die Beratungen am Telefon, per Chat oder Mail sind auch durch Dolmetscher in anderen Sprachen möglich.

Hilflosigkeit, Angst, Verzweiflung, Zorn, Traurigkeit – was auch immer du in deiner ganz speziellen Situation fühlst, am Hilfetelefon kannst du mit den Beraterinnen darüber sprechen und auch Unterstützung in deiner Nähe erhalten. Beim Hilfetelefon erhältst du auch als unterstützende Personen Rat und Hilfe. Zum Beispiel, wenn du den Verdacht hast, dass deiner Freundin etwas Schlimmes passiert ist und du nicht weißt, wie du ihr helfen kannst. Oder wenn du hörst, dass deine Nachbarin von ihrem Partner geschlagen wird und du unsicher bist, ob du sie auf ihre blauen Flecken ansprechen sollst oder an wen du dich mit diesem Verdacht wenden sollst.

Das Hilfetelefon bietet außerdem Informationen und Unterstützung für Fachkräfte oder ehrenamtliche Mitarbeiter, die mit dem Thema Gewalt gegen Frauen beruflich oder bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit konfrontiert werden. Das können zum Beispiel Pädagogen, Sozialarbeiter, Psychotherapeuten, Gynäkologen, Ärzte oder Hebammen sein.

Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch

Unter der kostenfreien und anonymen Telefonnummer 0800 22 55 530 kümmern sich psychologisch, pädagogisch oder medizinisch ausgebildete Mitarbeiter um Betroffene von sexueller Gewalt, um deren Angehörige sowie um Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern. Telefonsprechzeiten sind Mo., Mi., Fr.: 9.00 bis 14.00 Uhr
 sowie Di., Do.: 15.00 bis 20.00 Uhr.

Hier kannst du auch anrufen, wenn du einen Verdacht hast, dass jemand sexuell missbraucht wird, du aber unsicher bist was du tun sollst. Das bundesweite Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch ist außerdem ein Angebot an Fachkräfte, falls sie Fragen zu diesem Thema haben.

Es biete außerdem eine Datenbank mit Beratungsstellen, Notdiensten, therapeutischen und rechtlichen Angeboten in deiner Nähe.

Weißer Ring: Hilfe für Kriminalitätsopfer und ihre Angehörigen

Ob Handtaschendiebstahl, Wohnungseinbrüche, Körperverletzung, häusliche Gewalt oder Stalking – der WEISSE RING hilft Kriminalitätsopfern und ihren Angehörigen. Die Angebote reichen von menschlichem Beistand, persönlicher Betreuung, Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht bis hin zu Gewährung von Rechtsschutz und finanzielle Unterstützungen bei tatbedingten Notlagen. Eine telefonische Erstberatung kannst du täglich von 7-22 Uhr über die bundesweite und kostenfreie Notfallnummer 116 006 bekommen. Bei Bedarf wirst du an ehrenamtliche Mitarbeiter vor Ort vermittelt, auch eine Online-Beratung ist möglich.

Info-Telefon Depression

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet auf ihrer Webseite nicht nur Informationen rund um das Thema Depressionen, sondern auch zahlreiche Adressen von Kliniken und Bereitschaftsdiensten, an die sich Menschen mit einer Depression in akuten Notsituationen wenden können. Für dich und deine Angehörigen gibt es außerdem unter der Nummer 0800 33 44 5 33 ein kostenfreies Info-Telefon. Hier könnt ihr euch Mo., Di., Do von 13-17 Uhr und Mi., Fr. von 8.30-12.30 Uhr über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten informieren und passende Anlaufstellen für dich finden.

Bitte beachte: Das Info-Telefon Depression stellt keinen Ersatz für eine Behandlung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten dar. In akuten Krisen wende dich bitte an deinen Arzt, die nächste psychiatrische Klinik oder bei akuten Suizidgedanken an den Notarzt unter der Telefonnummer 112.

Chat-Angebote

Bei jedweder Art von Lebenskrisen und auswegslosen Situationen ist es hilfreich, über seine Sorgen und Nöte zu sprechen. Mit jemandem, der zuhört, das Erzählte ernst nimmt, eine neue Perspektive einbringt, Hilfe zur Selbsthilfe gibt und bei der Suche nach professioneller Hilfe unterstüzt. Neben den Gesprächen an Notfalltelefonen geht das auch Online in Chats oder im Austausch von E-Mails mit professionellen Beratern. Wo dieses Angebot möglich ist, haben wir im Text vermerkt. Bitte hab keine Scheu, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.

Kategorien
Krankheiten

Karpaltunnelsyndrom

Handchirurgin überprüft den Sitz einer Bandage am Handgelenk eines Patienten.
Mit einer Bandage oder einer Nachtlagerungsschiene wird das Handgelenk beim Karpaltunnelsyndrom vorübergehend ruhig gestellt. Bei vielen Patienten tritt danach schon eine deutliche Besserung der Beschwerden ein.

Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Wenn dir nachts eine Hand einschläft oder du morgens mit steifen Fingern aufwachst, dann sind das häufig die ersten Anzeichen für das sogenannten Karpaltunnelsyndroms (KTS). Hierbei handelt es sich um eine Einengung des Mittelhandnervs im Karpaltunnel. Der Karpaltunnel ist eine tunnelartige Röhre, die sich im Bereich deiner Handwurzel befindet und durch die dein Mittelhandnerv mit den Beugesehnen deiner Finger verläuft.

Am Boden und an den beiden seitlichen Rändern wird der Karpaltunnel von Knochen gebildet, sein Dach ist ein straffes Band. Dieses Band ist für die Funktion deiner Hand nicht notwendig. Es wird jedoch bei der Therapie des Karpaltunnelsyndroms durch Operation durchtrennt, um dem eingeengten Mittelhandnerv wieder Freiraum zu geben. Kommt es durch falsche, einseitige Belastung oder als Folge eines Bruchs oder eines Tumors zu einer Schädigung deines Mittelhandnervs sind Gefühlsstörungen des Daumens, des Zeige- und des Mittelfingers, sowie eine Rückbildung der Muskulatur am Handballen die Folge. Das Karpaltunnelsyndrom tritt zumeist an der stärker belasteten Hand auf, kann aber auch beide Hände betreffen.

Karpaltunnelsyndrom Ursachen

Ursachen für ein Karpaltunnelsyndrom gibt es viele. Dein Sehnenscheidengewebe kann verdickt sein durch falsche Belastung und einseitige Haltung deines Handgelenks, zum Beispiel beim Radfahren, bei der Arbeit am Computer, bei Benutzung des Smartphones und beim Telefonieren. Auslöser für ein Karpaltunnelsyndrom können auch Tumore im Karpaltunnel sein.

Wenn du dir dein Handgelenk gebrochen hast und der Bruch in Fehlstellung verheilt ist, kann die Folge ein Karpaltunnelsyndrom sein. Hormonelle Veränderungen in deiner Schwangerschaft oder in deinen Wechseljahren können das Karpaltunnelsyndrom ebenso auslösen. Eine weitere Ursache des Karpaltunnelsyndroms können vermehrte Wassereinlagerungen infolge einer Schilddrüsenfunktionsstörung sein. Bei Menschen mit Krankheiten wie Diabetes mellitus und Rheumatische Arthritis tritt das Karpaltunnelsyndrom besonders häufig auf.

Karpaltunnelsyndrom Symptome

Wenn in deinen Händen der Mittelhandnerv im Karpaltunnel eingeklemmt ist, dann kann es zu Kribbeln und Taubheitsgefühl kommen. Zunächst tritt das vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden auf, später auch tagsüber. Im weiteren Verlauf kann es zu Schmerzen in der betroffenen Hand kommen, die bis zur Schulter ziehen können. Deine Finger fühlen sich geschwollen an, Auf- und Zuknöpfen von Kleidung bereitet dir zunehmend Probleme. Das Gefühl in deinen Fingern kann nachlassen bis zur völligen Taubheit von Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Auch der halbe Ringfinger ist häufig noch mitbetroffen. Am Ende des Karpaltunnelsyndroms stehen der Schwund deiner Daumenballenmuskulatur (erkennbar an einer kleinen Einbuchtung) und eine erhebliche Störung der Handbeweglichkeit.

Welcher Arzt hilft beim Karpaltunnelsyndrom?

Mit einem Karpaltunnelsyndrom gehst du zu einem Handchirurg. Handchirurgie ist ein Spezialgebiet von Fachärzten für Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Plastische Chirurgie/Ästhetische Chirurgie. Diese Fachärzte absolvierten nach ihrer Facharztausbildung noch 36 Monate lang eine Weiterbildung in Handchirurgie.

Karpaltunnelsyndrom Untersuchung

Besteht bei dir der Verdacht auf knöcherne Veränderungen wie etwa ein falsch zusammengewachsenes Handgelenk nach einem Bruch, kann eine Röntgenaufnahme Klarheit über diese Art von Verursacher des Karpaltunnelsyndroms bringen.

Mithilfe von verschiedenen Funktionstests kann sich der Handchirurg ein Bild von deiner Handgesundheit machen.

Beim Hofmann-Tinel-Zeichen klopft der Arzt mit einem sogenannten Reflexhammer auf den Mittelhandnerv an deinem Handgelenk. Spürst du einen elektrisierenden Schmerz und ein Prickeln, sind das für deinen Handchirurgen erste Anzeichen für das Vorliegen eines Karpaltunnelsyndroms. Beim Phalen-Zeichen spürst du die Symptome des Karpaltunnelsyndroms, wenn deine betroffene Hand kräftig für eine Minute nach vorne gebeugt wird. Beim Flaschenzeichen prüft dein Handchirurg, ob du eine Flasche umfassen kannst. Bei Lähmung deiner Daumenballenmuskulatur durch das Karpaltunnelsyndrom wäre das nicht mehr möglich.

Karpaltunnelsyndrom feststellen: neurologische Untersuchungen

Um die Diagnose Karpaltunnelsyndrom zu sichern nutzt dein Handchirurg neurologische Untersuchungen. Bei der sogenannten Elektroneurografie (ENG) wird deine Nervenleitfähigkeit gemessen, also die Geschwindigkeit, mit der deine Nerven elektrische Signale weiterleiten. Bei Schädigung eines Nervs wie beim Karpaltunnelsyndrom kommt es zur Verlangsamung oder Blockade von Nervenimpulsen. Für die Messung deiner Nervenleitfähigkeit bekommst du Elektroden an bestimmten Punkten auf deine Haut aufgeklebt. Über diese wird der Handnerv elektrisch stimuliert. Bei der motorischen Neurografie werden zwei Elektroden auf deine gereinigte Haut an speziellen Punkten im Nervenverlauf platziert. Die dritte Elektrode, die sogenannte Ableitungselektrode, wird über den zum Nerv gehörigen Muskel geklebt. Der Nerv wird nun mit einem schwachen, sehr kurzen Stromimpuls stimuliert. Dieser Reiz wird vom Nerv an den Muskel weitergeleitet. Über die Ableitungselektrode kann die folgende Muskelkontraktion registriert werden. Die Zeit zwischen Nervenreizung und Muskelkontraktion wird gemessen. Aus der Differenz zwischen den Leitungszeiten und der Strecke zwischen den beiden Elektroden, die den Nerv stimulierten, errechnet ein Computer die Nervenleitgeschwindigkeit.

Bei der sensorischen Neurografie wird die sensorische Nervenleitgeschwindigkeit des Mittelhandnervs gemessen. Dazu werden die Elektroden, die den Nerv reizen, an deinem Finger platziert. Die Ableitungselektrode befindet sich direkt über dem Mittelhandnerv. Die Haut deiner Finger wird durch die elektrische Reizung nun mehrfach stimuliert. Über die Ableitungselektrode wird der Reiz gemessen, der weitergegeben wird. Die Nervenleitgeschwindigkeit errechnet sich hier anhand der gemessenen Weiterleitungsgeschwindigkeit und der Entfernung der beiden Elektroden.

Die Untersuchung mit Elektroneurografie ist häufig etwas unangenehm, da die elektrische Stimulation deiner Nerven Muskelzuckungen verursacht. Der Schmerz ist in den meisten Fällen hingegen erträglich.

Was tun bei Karpaltunnelsyndrom?

Wird bei dir das Karpaltunnelsyndrom diagnostiziert, bekommst du in der Regel zunächst eine Nachtlagerungsschiene. Mit ihr wird dein Handgelenk vorübergehend ruhig gestellt. Bei vielen Patienten tritt danach schon eine deutliche Besserung der Beschwerden ein.

Medikamente zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Diclofenac wirken bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms entzündungshemmend und schmerzlindernd. Aber beachte bitte: NSAR schwächen die Wirkung aller blutdrucksenkenden Medikamente. Die Wirkung von Diuretika, also harntreibenden Mitteln, kann ebenfalls durch NSAR vermindert werden. Verstärkt durch NSAR wird dagegen die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Mitteln. Als Nebenwirkungen der Behandlung mit NSAR können Blutungen aus der Schleimhaut von Magen und Darm auftreten.

Manchmal lässt sich das Karpaltunnelsyndrom auch mit Kortison behandeln. Das Kortison injiziert dein Handchirurg in den Karpaltunnel, damit das entzündete Gewebe der Sehnenscheide abschwillt.

Karpaltunnelsyndrom Operation

Um deinem im Karpaltunnel eingeklemmten Mittelhandnerv wieder Bewegungsfreiheit zu verschaffen und die Karpaltunnel-Beschwerden dauerhaft zu beseitigen, kann eine Operation nötig sein. Es gibt zwei gängige Verfahren, die meist ambulant und mit örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Bei beiden Verfahren wird das Dach des Karpaltunnels, also das straffe Band, was auf deinen Mittelhandnerv drückt, durchtrennt. Dieses Band wird für die Funktion deiner Hand nicht benötigt. Dieser Eingriff dauert in der Regel rund 20 Minuten und sorgt für eine Druckentlastung deines Mittelhandnervs.

Bei der offenen Operation wird ein etwa 3 Zentimeter langer Schnitt gesetzt. Zeitgleich kann das übermäßig ausgebildete Sehnengleitgewebe mit entfernt werden.

Technisch aufwändiger ist die endoskopische Operation, auch „Schlüsselloch-Methode“ genannt. Hier wird über ein oder zwei kleine Schnitte an deinem Handgelenk und in der hohlen Hand eine spezielle Sonde eingeführt. So kann dein Handchirurg die Operation beim Karpaltunnelsyndrom durch den Blick auf einen Bildschirm durchführen. Bei dieser Operations-Methode ist die Gefahr einer Nerven- oder Gefäßschädigung allerdings größer als bei der offenen Operation.

Rund 3-4 Wochen nach dem operativen Eingriff ist die Hand bei den meisten Patienten wieder voll belastbar. Schwer körperlich arbeitende Menschen können ihrer Tätigkeit etwa nach sechs Wochen wieder nachgehen. Sprich mit deinem Handchirurgen darüber, in welchem Ausmaß du deine operierte Hand belasten kannst.

Karpaltunnelsyndrom Heilungschancen

Die Heilungschancen beim Karpaltunnelsyndrom sind in der Regel sehr gut. Inwieweit sich dein Mittelhandnerv wieder erholt ist jedoch stark von dem Ausmaß und der Dauer seiner Schädigung abhängig. Die Schmerzen lassen nach einer Karpaltunnel-Operation meistens rasch nach. Bis die Taubheit deiner Finger oder deiner Hand abklingt kann es unter Umständen länger dauern. Nicht behandelt kann dein Mittelhandnerv für immer geschädigt werden.

Bei bestehenden Beschwerden solltest du daher umgehend einen Arzt aufzusuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. Liegt ein Karpaltunnelsyndrom vor, ist es wichtig früh zu behandeln, damit dein Mittelhandnerv so wenig wie möglich geschädigt wird.