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Allergien der Atemwege: Wie man eine allergische Reaktion vermeidet

Frau fasst sich aufgrund einer allergischen Reaktion an die Nase
Es reicht schon, wenn die Temperatur ein wenig sinkt, um allergische Atemwegserkrankungen wie Rhinitis, Bronchitis und Asthma zu bekommen.

Es reicht schon, wenn die Temperatur ein wenig sinkt, um allergische Atemwegserkrankungen wie Rhinitis, Bronchitis und Asthma zu bekommen. Diese Probleme haben als Symptome trockenen Hals, Husten, Kurzatmigkeit, gereizte Nase und Schleimansammlungen und werden durch verschiedene Faktoren ausgelöst. In einigen schweren Fällen müssen die Betroffenen sogar wegen Rhinosinusitis zum Arzt gehen.

Im Allgemeinen treten diese Krankheiten auf, weil die Menschen bei Kälte dazu neigen, lange gelagerte Kleidung zu tragen und mehr Zeit in Innenräumen zu verbringen, wodurch sie Staubmilben und anderen Erregern, die das Problem verursachen, stärker ausgesetzt sind. Außerdem trocknet das trockene und eisige Wetter die Nasenschleimhäute aus, deren Aufgabe es ist, das Eindringen von Schmutz, Staub und Mikroben in den Körper zu verhindern.

Wie man Allergien vermeidet

Damit du nicht ständig niesen musst, haben wir praktische Tipps zusammengestellt, die dir helfen, Atemwegsallergien zu vermeiden.

Vermeide den Luftbefeuchter

Obwohl er die Luftfeuchtigkeit erhöht und dir hilft, besser zu atmen, sollte das Gerät nur drei bis vier Stunden pro Tag benutzt werden. Der Grund: Durch den wahllosen Einsatz kann die Umgebung zu feucht werden, was den perfekten Ort für die Vermehrung von Schimmel, Mehltau und Hausstaubmilben darstellt.

Wasche deine Mäntel, bevor du sie benutzt

Das Wetter ändert sich, du ziehst den Mantel an, der schon seit Monaten im Schrank liegt, und gehst mit einem Haufen Staubmilben und Pilzen im Gepäck aus dem Haus. Das ist ein großer Fehler. Ideal ist es, die Kleidung zu waschen und in der Sonne trocknen zu lassen, bevor du sie trägst, und den Vorgang mindestens einmal im Monat zu wiederholen. Auf diese Weise wirst du die Mikroorganismen und den Schmutz los, die Allergien verursachen.

Bedecke deine Matratze und Kopfkissen

Hausstaubmilben fressen Hautreste, die auf dem Bettzeug zurückbleiben. Wenn du den Ort, an dem du schläfst, abdeckst, können diese schrecklichen Wanzen nicht in die Matratze gelangen und ihr Nest bauen. Außerdem solltest du Laken, Kissenbezüge und Bezüge wöchentlich waschen und in der Sonne trocknen lassen, denn die hohe Temperatur tötet diese Mikroorganismen ab. Außerdem ist das Gefühl, auf sauberen, duftenden Laken zu schlafen, erfrischend.

Halte die Umgebung belüftet

Die Kälte kommt von draußen, das ist klar. Aber öffne mindestens einmal am Tag Türen und Fenster, damit die Luft zirkulieren kann. Damit vertreibst du zahlreiche Erreger, die Atemwegserkrankungen verursachen können, und erneuerst die Luft, die du im Laufe des Tages einatmest. Das ist essenziell. Das Gleiche gilt für die Fenster in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Auto.

Viel Wasser trinken

Wenn es kalt ist, trinkt man oft weniger Flüssigkeit. Das kann dazu führen, dass dein Körper dehydriert wird und die Nasenschleimhäute austrocknen, die unseren Körper gegen allergieauslösende Stoffe verteidigen. Versuche also, 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Der Konsum von Flüssigkeit dient auch dazu, unseren Körper von Verunreinigungen zu befreien, die über den Urin ausgeschieden werden.

Kochsalzlösung

Verwende das Produkt jeden Tag, um deine Nase zu spülen. Es ist eine gute Möglichkeit, die Schleimhäute zu befeuchten und besser zu atmen. Meersalzsprays sind auch eine gute Option, um deine Atemwege sauber und geschützt zu halten.

Lass einen Eimer mit Wasser oder feuchte Tücher im Raum stehen

Dies ist eine einfache Methode, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, was das Atmen erleichtert, ohne den Raum für Schimmelbildung zu verschlimmern. Anders als der Luftbefeuchter kann der Wassereimer den ganzen Tag im Raum stehen bleiben.

Parfüms mit sehr starken Essenzen meiden

Patienten mit Atemwegsallergien sollten den Kontakt mit Parfüms und Reinigungsmitteln vermeiden, die starke Essenzen ausströmen, da diese aufgrund des starken Geruchs, der eingeatmet wird, den Zustand dieser Personen verschlimmern können.

Allergiker können Sport treiben

Dies ist ein großer Mythos, an dem die meisten Menschen zweifeln. Aber du solltest wissen, dass jeder Patient, der eine Atemwegsallergie hat, tatsächlich Sport treiben kann. Die einzige Empfehlung ist, einen Spezialisten für Atemwegsallergien aufzusuchen, um die nötige Orientierung zu bekommen.

Deine Allergien kennen

Der erste Schritt zur Vorbeugung von allergischen Rhinitisanfällen besteht darin, herauszufinden, gegen welche Art von Stoff dein Körper allergisch ist. Dazu ist es notwendig, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der Tests und Untersuchungen verschreibt, um herauszufinden, auf welche Allergene du stark reagierst. Mit diesen Informationen in der Hand wird die Pflege in deinem Alltag selbstverständlicher, von der Organisation und Reinigung deines Zuhauses bis hin zu einigen Änderungen deiner täglichen Gewohnheiten.

Mit dieser Art von Rhinitis zu leben, kann bedeuten, den Kontakt mit Staub, Tierhaaren, Pollen, Zigarettenrauch, Hausstaubmilben, Schimmel und sogar Parfüm und Reinigungsmitteln so weit wie möglich zu meiden.

  • Vermeide Teppiche, Vorhänge und Vorleger.
  • Bevorzuge abwaschbare Böden (Keramik, Vinyl und Holz) und Jalousien. Oder aus Material, das mit einem feuchten Tuch gereinigt werden kann.
  • Wasche die Laken deines Bettes in heißem Wasser.
  • Ziehe Daunendecken den Decken vor, da sie weniger Staub ansammeln.
  • Bewahre deine Matratze und dein Kopfkissen in Schutzbezügen auf.
  • Vermeide Kissen und ausgestopfte Tiere.
  • Entferne Staub von Möbeln und anderen Gegenständen immer mit einem feuchten Tuch.
  • Verwende Staubsauger anstelle von Besen und Staubwedel.
  • Lass den Raum gut belüftet, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Wenn du Hunde oder Katzen hast, bürste ihre Haare öfter, damit die Menge der heruntergefallenen Haare im Haus abnimmt.
  • Organisiere deinen Tagesablauf so, dass du dich häufig in offenen Bereichen aufhältst.
  • Die Gewohnheit, in Kontakt mit Grün und frischer Luft zu sein, fernab von Umweltverschmutzung, hilft, die Immunität zu stärken.

Fazit

Eine Allergie der Atemwege wird durch Faktoren verursacht, die die Nasenschleimhaut reizen und eine Reaktion des Immunsystems auslösen können, was zum Auftreten der charakteristischen Symptome führt.

Außerdem können bestimmte Situationen das Risiko für die Entwicklung einer Atemwegsallergie erhöhen, z. B. Allergien in der Familie, Arbeit in staubigen Umgebungen, Kontakt mit Schimmelpilzen, Leben in einem Haus mit hoher Luftfeuchtigkeit oder schlechter Belüftung. Lass dich von einem Spezialisten beraten, um die richtige Behandlung zu finden.

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Fit mit Küchenkräutern

Frau riecht an Basilikum, welches für mediterrane Gerichte und als Heilkraut bei Magenschmerzen eingesetzt werden kann.
Viele zarte Küchenkräuter wie etwa Basilikum kannst du roh essen oder kurz vor dem Servieren auf gekochte oder gebratene Gerichte geben.

Gesunde Küchenkräuter

Frische Kräuter verfeinern nicht nur viele Gerichte, sie tragen auch dazu bei, deinen Körper gesund und fit zu halten. Wenn du beim Kochen beispielsweise reichlich getrocknete oder besser noch frische Kräuter verwendest, kannst du Salz sparen und damit Bluthochdruck vorbeugen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Bluthochdruck.

Viele gesunde Kräuter schmecken roh, getrocknet, als Tee oder duftende Würze von Soßen, Suppen und Gerichten. Damit bei Aufbewahrung, Lagerung und Zubereitung die wertvollen Inhaltsstoffe deiner Küchenkräuter erhalten bleiben, kannst du folgendes tun:

  • Ernte die Kräuter an einem sonnigen Tag in den Morgenstunden. Die Pflanzen enthalten dann mehr ätherische Öle und sind aromatischer. Bei Basilikum solltest du besser nicht die Blätter von den Stängeln zupfen, sondern einzelne Stängel knapp über einem Blattansatz abschneiden. Auf diese Weise können sich neue Triebe bilden. Durch regelmäßiges Abschneiden der Triebspitzen verhinderst du, dass dein Basilikum Blüten bildet und die Blätter bitter schmecken.
  • Kaufe oder ernte Kräuter immer frisch und in kleinen Mengen und verbrauche sie möglichst bald.
  • Langes Aufbewahren im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur lässt den Vitamingehalt der Kräuter rapide schrumpfen. Um Küchenkräuter etwa ein bis zwei Wochen im Kühlschrank haltbar zu machen, kannst du die Stängel oder einzelnen Blätter mit Wasser befeuchten, denn das Wasser erhält das Aroma. Anschließend schlägst du die Kräuter in Papiertücher ein und legst das ganze ins Gemüsefach. Sortiere gelbe oder welke Blätter und schleimige Stängel aber unbedingt vorher aus.
  • Wenn du Kräuter einfrierst, halten sie sich bis zu einem Jahr. Für empfindliche Kräuter wie Basilikum, die beim Auftauen schnell matschig werden, eignet sich die Konservierung in Eiswürfeln. Dazu wäschst du Blätter oder Stängel, tupfst sie mit einem Küchenhandtuch trocken und schneidest sie klein. Anschließend streust du die Kräuter in Eiswürfelbehälter und füllst mit Wasser auf. Nun alles ins Gefrierfach stellen. Bei der Zubereitung eines Gerichts kannst du später die fertigen Aroma-Pakete einfach direkt in den Topf oder die Pfanne geben. Alternativ kannst du die frisch geernteten Kräuter waschen, gut abtrocknen und hacken. Anschließend in Gefrierbeutel verpacken und ins Tiefkühlfach legen. Zum Einfrieren eignen sich am besten Kräuter mit weichen Trieben oder Blättern wie Petersilie, Schnittlauch und Dill.
  • Das Trocknen von Kräutern konserviert den Geschmack. Auf diese Weise halten sich Thymian, Rosmarin und Co. ein bis zwei Jahre. Dazu einzelne Stängel auf ein Backblech legen und bei 30 Grad und leicht geöffneter Ofentür trocknen lassen. Sobald du die Kräuter zwischen deinen Fingern zerbröseln lassen kannst, sind sie fertig. Lagern kannst du die getrockneten Kräuter in luftdichten dunklen Gläsern. Alternativ kannst du fünf bis zehn Kräutertriebe luftig binden, damit sie nicht schimmeln oder faulen. Dann die fertigen Kräuter-Sträußchen für etwa zwei Wochen an einem möglichst dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort aufhängen. Anschließend in Gläsern oder Dosen aufbewahren.
  • Damit auch bei der Zubereitung von Kräutern alle Vitalstoffe erhalten bleiben, solltest du auf einige Dinge achten. Wie das geht, liest du in unserem Beitrag Vitaminfreundlich kochen und lagern.

Frische Kräuter vom Fensterbrett

Kräuter selbst anbauen und großziehen und sie beim Wachsen und Gedeihen zu beobachten ist einfach großartig. Und natürlich schmecken die Kräuter von der Fensterbank, vom Balkon oder dem eigenen Garten auch gleich viel aromatischer und kräftiger als gekaufte.

Nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Küchenkräutern gibt es Sonnen- und Schattenliebhaber. Mit starker Sonneneinstrahlung und Hitze kommen Kräuter wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut gut zurecht. Wer also einen sonnigen und warmen Süd- oder Westbalkon hat, kann diese mediterranen Kräuter wählen. Sie vertragen Hitze und kommen mit wenig Erde und Platz aus. Auch trockene Phasen überstehen sie in der Regel ohne Probleme. Mediterrane Kräuter sollten allerdings nicht auf einer Fensterbank über der Heizung oder direkt neben dem Herd stehen. Auch Sprossen und sogenannte Microgreens eignen sich für die Fensterbank.

Halbschatten und etwas mehr Bodenfeuchte mögen Petersilie, Schnittlauch, Minze, Kerbel, Liebstöckel oder Gartenkresse. Auf jeden Fall solltest du bei diesen Kräutern auf einen hellen Standort achten.

Basilikum verträgt keine pralle Sonne, mag es aber hell und warm.

Die Pflanzgefäße deiner Kräuter benötigen unbedingt Abflusslöcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und Staunässe vermieden wird. Auch bei den Pflanzgefäßen solltest du auf die unterschiedlichen Ansprüche der Kräuter achten: Tiefwurzler wie Dill brauchen eher tiefe Kübel, Flachwurzler wie Liebstöckel können in Schalen wachsen. Die meisten Kräuter benötigen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Daran mangelt es in unseren Wohnungen aber meist. Also am besten eine Schale mit Wasser neben die Kräuter stellen.

Beim Gießen solltest du darauf achten, dass das Gießwasser immer handwarm ist. Besonders bei heißer Witterung bekommen Kräuter einen richtigen Schock, wenn sie mit kaltem Wasser gegossen werden. Das gilt übrigens für alle Pflanzen in Haus und Garten.

Doch nicht nur der Standort ist für gutes Gedeihen wichtig. Auch auf die Nachbarschaft kommt es an. Petersilie und Schnittlauch mögen es beispielsweise gar nicht, wenn sie nebeneinanderstehen. Auch nicht in einzelnen Töpfen. Das gleiche gilt für Gartenkresse. Diese mag noch nicht einmal im gleichen Topf wie im Vorjahr wachsen, da sie sich mit sich selbst nicht verträgt. Daher: Kresse besser in jährlich wechselnden Töpfen auf der Terrasse oder der Fensterbank ziehen.

Mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut solltest du besser nicht mit heimischen Kräutern wie Schnittlauch, Blutampfer oder Petersilie mischen. Besser ist es, zwei Kübel oder Kräuterbeete mit der passenden Erde und dem geeigneten Standort anzulegen. Minze oder Strauchbasilikum kannst du in eigene Gefäße pflanzen, denn diese stark wuchernden Pflanzen würden sonst andere verdrängen.

Küchen- und Teekräuter wie Majoran, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Salbei, Estragon und Liebstöckel sollten spätestens Ende Juni kräftig zurückgeschnitten werden, damit sie nicht blühen. Nach der Blüte verlieren die Blätter nämlich an Aroma. Schneide deine Kräuter stets tagsüber bei warmer Witterung.

Im Folgenden nehmen wir für dich beliebte und gesunde Küchenkräuter unter die Lupe. Du erfährst etwas zu Inhaltsstoffen, Wirkung und Zubereitungsformen.

Rosmarin regt den Appetit an

Die Bitterstoffe im Rosmarin können deinen Appetit fördern. Ebenso appetitanregend wirken die Bitterstoffe in Salbei, Lorbeer, Oregano, Thymian und Basilikum. Als Tee soll Rosmarin gegen Migräne helfen. Was tun gegen Migräne?

Äußerlich anwenden kannst du Rosmarin als Massageöl oder Bad. Dann wirkt das aromatische Kraut durchblutungsfördernd.

Rosmarin kann außerdem entzündungshemmend, antibakteriell sowie krampflösend wirken und bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen helfen.

Dill beruhigt Magen und Darm

Die im Dill enthaltenen ätherischen Öle sollen bei Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit helfen sowie vor Blähungen schützen. Die gleiche Wirkung gegen Blähungen haben auch Fenchel, Wacholder und Bohnenkraut. Dill ist wohl auch für stillende Mütter empfehlenswert. Denn das Gewürz soll eine milchfördernde Wirkung haben.

Petersilie stärkt das Immunsystem

Petersilie enthält viel Vitamin C und kann somit dein Immunsystem stärken. Ebenso sind Vitamin E, Vitamin A und Vitamin B in der Petersilie enthalten sowie östrogenähnliche Stoffe, die sich positiv auf Wechseljahrsbeschwerden auswirken können. Petersilie wirkt auch harntreibend, insbesonere ein Tee aus Petersilienfrüchten/-samen. Vorsicht: bei Schwangerschaft ist Petersiliensamen nicht erlaubt, ebenso nicht bei Nierenerkrankungen. Ein Tee aus Petersiliensamen (erhältlich in der Apotheke, 1 EL pro Tasse, 5 Min. ziehen lassen) soll bei Harnwegsentzündungen helfen.

Schnittlauch wirkt harntreibend

Küchenkräuter wie Schnittlauch, Basilikum, Kresse und Borretsch regen deine Nierentätigkeit an und wirken harntreibend.

Schnittlauch ist reich an Vitamin C (bis zu 100 mg pro 100 g, das deckt den Tagesbedarf!) sowie an den Mineralstoffen Kalium und Phosphor. Seine ätherischen Öle wirken harntreibend, schleimlösend und antibakteriell. Hilft auch bei Magenentzündungen und Blähungen.

Basilikum kurbelt die Fettverdauung an

Basilikum kann die Fettverdauung ankurbeln. Zudem kann Basilikum bei Magenschleimhautentzündungen und Magenverstimmungen die Schmerzen lindern. Darüber hinaus soll Basilikum auch als beruhigendes Mittel bei Nervosität, bei Migräne und Angstzuständen eine gute Wirkung haben und milchbildend wirken. Basilikumkraut dient außerdem häufig als geschmacksverbessernder Bestandteil von Magen- und Verdauungstees. Auch als Verdauungstonikum bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit kann Basilikum eingesetzt werden.

Seine lindernde Wirkung bei Bauchschmerzen wird mit seinem ätherischen Öl Linalool in Verbindung gebracht.

Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Dill und Petersilie aus dem Supermarkt halten zu Hause oft nicht lange.
Damit Kräuter aus dem Supermarkt länger frisch bleiben, gibt es einige Tricks.

Thymian hilft bei Bronchitis

Thymian kannst du zur Behandlung von Erkältungen und Bronchitis einsetzen. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Bronchitis.

Thymian-Essenzen gibt es in der Apotheke. Für einen Tee gegen Husten verwendest du 2 TL Thymian pro Tasse, gießt alles mit kochendem Wasser auf und lässt das Ganze 5 Minuten ziehen. Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle wirken schleimlösend. Außerdem kannst du Thymian auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum einsetzen sowie bei Sodbrennen und Blähungen.

Wegen seines beruhigenden Effekts auf das Nervensystem hat sich Thymian bei vielen Menschen auch als natürliche Einschlafhilfe bewährt.

Vorsicht bei der Verwendung von Thymian-Präparaten: Bei Überdosierung können die Atemwege gereizt werden. Thymian darf in der Regel auch bei Babys und Kleinkindern nicht verwendet werden. Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker.

Lies mehr zu Hausmitteln und Heilpflanzen bei Bronchitis.

Zitronenmelisse gegen Schlafstörungen

Zitronenmelisse kann bei Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unruhezuständen, Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein. Melissentee soll dazu beitragen, Hautunreinheiten zu beseitigen.

Schnelle Kräuter-Gerichte

Frankfurter Grie Soß

Die Frankfurter Grüne Soße besteht aus sieben frischen Kräutern: Kerbel, Borretsch, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Für sechs Personen pürierst du 400 g (oder je 3 Bund) dieser Kräuter mit 200 g saurer Sahne oder Creme fraiche, zweimal 500 Gramm Naturjoghurt. Dann 1 gehäuften TL Senf (oft wird der Senf weggelassen und durch je 3 EL Essig und Öl ersetzt) und sechs hartgekochte Eier dazugeben und nochmals pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mindestens zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen und mit Pellkartoffeln und gekochten Eiern servieren.

Chimichurri

Die Kräutersoße aus Argentinien schmeckt prima zu Steak und Rindfleisch, ist aber auch lecker als Marinade für Fisch und Geflügel.

Für sechs Personen wäschst und zerhackst du 1,5 Bund glatte Petersilie. Danach schälst du 3 Knoblauchzehen sowie eine kleine rote Zwiebel und zerhackst diese ebenfalls fein. Alles in eine Schüssel geben. 1/2 TL Chilliflocken, 1/2 TL schwarze Pfefferkörner, 1 TL grobes Meersalz, 1,5 TL getrockneten Oregano, 1,5 TL getrockneten Thymian und 1 Lorbeerblatt im Mörser zermahlen. In die Schüssel mit der Petersilie, Knoblauch und roter Zwiebel geben, Saft einer Limette zugeben und vermengen. Dann so viel Olivenöl hinzugeben bis sich eine dickflüssige Emulsion (ähnlich einem Pesto) bildet. In ein Einmachglas abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Doch nicht nur mit Kräutern auf der heimischen Fensterbank, auf dem Balkon oder aus dem Garten kannst du deine Gesundheit unterstützen. Auch vor deiner Haustür kannst du viele Heilpflanzen finden, selbst in der Stadt. 10 Heilpflanzen vor deiner Haustür stellt beispielsweise das Buch Gesund mit heimischen Heilpflanzen vor.

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Kleine und große Verdauungshelfer für Kinder

Baby mit Verstopfung schreit.
Wenn die Kleinen schreien, kann dies an Verstopfung liegen. Doch was ist in einer solchen Situation zu tun?

Wie entsteht Verstopfung bei Kindern?

Stopfende Beikost-Zutaten oder stressiges Toilettentraining – eine Verstopfung bei Kindern kann viele Ursachen haben und ist gar nicht so selten. Die Gesellschaft für Pädiatrie, Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) gibt an, dass fünf Prozent aller Ein- bis Fünfjährigen unter chronischer Verstopfung leiden. Einer der frühesten Verursacher: Wenn du vom Stillen bzw. der Pre-Milch auf andere Lebensmittel umstellst, forderst du damit den Darm deines Babys zu Höchstleistungen heraus. Die Darmflora befindet sich während des ersten Lebensjahres noch in ihrer Entwicklung und muss sich an die Zusammensetzung von Gemüse, Obst und Fleisch erst gewöhnen. Gerade stopfende Lebensmittel im Beikost-Brei wie Karotte oder Banane können dann zu Verstopfungen führen. Dazu kommt: Wenn Babys nicht mehr voll gestillt werden, sondern vermehrt festere Nahrung zu sich nehmen, müssen sie zusätzlich trinken. Falls Tee und Wasser deinem Baby aber ungewohnt erscheinen, kann es mit Beikost-Start zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

Eine flüssigkeitsarme Ernährung in Kombination mit Lebensmitteln wie Schokolade und Weißbrot können auch im Kleinkindalter zu Verstopfung führen. Beim Übergang von der Windel zum Töpfchentraining tritt eventuell noch eine weitere Schwierigkeit auf: die erlernte Verstopfung. Ist der Stuhl hart und der Stuhlgang schmerzhaft, versuchen Kinder in der Regel aktiv, den Gang zur Toilette zu vermeiden und einzuhalten. Dadurch können sie die Verstopfung verstärken und ein Teufelskreis entsteht.

Was tun gegen Verstopfung bei Kindern?

Schon bei den Kleinsten gilt: Gegen Verstopfung kann ausreichend Flüssigkeit und eine gesunde Ernährung helfen. Falls dein Baby schon volle Breimahlzeiten zu sich nimmt, kannst du ihm zwischen den Mahlzeiten Wasser und ungesüßte Tees anbieten. Ein geeignetes Trinkgefäß kann hierbei die Lust auf Flüssiges steigern: Statt der Flasche darf es für Kinder ab sechs Monaten beispielsweise ein Trinklernbecher sein. Bei akuter Verstopfung hat es sich bewährt, lieber keine gekochten Karotten oder Bananen, sondern Vollkornbrei mit Pflaume oder Birne zu füttern.

Darüber hinaus können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Windelhygiene kann Verstopfung beeinflussen
    Bei Babys wie bei Kleinkindern spielt auch die Windelhygiene eine große Rolle: Wenn der Po wund ist, kann der Stuhl schmerzhaft werden und das Kind zögert dann den Stuhlgang hinaus. Den Windelbereich solltest du bei Reizungen daher mit einer geeigneten Heilsalbe behandeln. 
  2. Ballaststoffe können Kleinkindern helfen
    Schon im Kleinkindalter ist eine ballaststoffreiche Ernährung in der Regel der Grundpfeiler einer guten Verdauung. Probiere statt Toast und Marmelade daher Vollkorn-Müsli, Vollkornbrot, frisches Gemüse, Obst und Trockenfrüchte auf den Speiseplan deines Kindes zu stellen. Und beachte bitte: Die Ballaststoffe können die Darmtätigkeit natürlich nur dann anregen, wenn dein Kind zusätzlich reichlich trinkt.
  3. Bewegung ist auch für Kinder wichtig
    Kinder jeder Altersstufe brauchen viel Bewegung, um ihre Verdauung auf Trab zu bringen. Das gilt selbst für Babys, die erst rollen oder krabbeln. Sorge deshalb für eine kindersichere Umgebung, in der dein Kind seinem Bewegungsdrang freien Lauf lassen kann.
  4. Hausmittel gegen Verstopfung
    Es existieren zahlreiche Hausmittel, die einem trägen Darm unter Umständen helfen können. Dazu gehören:
    Leinsamen
    Flohsamenschalen
    Sauerkraut
    Weizenkleie
    Probiotika
    Wenn du dir unsicher bist, welches dieser Hausmittel das Richtige sein könnte, suche im Zweifelsfall immer einen Arzt auf.

Dürfen Kinder Abführmittel nehmen?

Medikamente solltest du deinem Kind nur nach Absprache mit dem Kinderarzt geben. Falls dein Säugling unter Verstopfung leidet, hilft eventuell ein Hebammen-Tipp: Das Fiebermessen im Rektum kann einen Darm-Entleerungs-Reflex auslösen. An dieses Hilfsmittel solltest du dein Baby jedoch nicht gewöhnen, damit es sich nicht die Fähigkeit zur selbstständigen Darmentleerung abtrainiert.

Als sanftes Hausmittel gegen Verstopfungen gilt Milchzucker, den du in der Drogerie oder in der Apotheke bekommst. Ein Teelöffel Milchzucker im Fläschchen oder im Brei kann einem trägen Darm auf die Sprünge helfen und eine akute Verstopfung lösen. Glycerin-Zäpfchen oder ein Mini-Klistier führen bei schmerzhaften Verstopfungen in der Regel zu einer reflexhaften Darm-Entleerung. Ihren Einsatz solltest du aber vorab mit deinem Kinderarzt absprechen.

Der Mediziner kann bei Bedarf auch Abführmittel mit dem Wirkstoff Polyethylenglycol verordnen. Polyethylenglycol bindet Wasser im Magen-Darmtrakt und das weicht den Stuhl auf. Da der Wirkstoff ausschließlich im Darmtrakt wirkt, geht er nicht in den Blutkreislauf über und wird vollständig wieder ausgeschieden. Pflanzliche Abführmittel wie Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde oder Ähnliches solltest du bei Kindern dagegen nicht einsetzen.

Wann mit Verstopfung zum Kinderarzt?

Wenn eine Verstopfung länger anhält, solltest du dein Kind beim Kinderarzt vorstellen. Warnzeichen bei Babys und Kleinkindern sind außerdem der aufgetriebene Bauch, Abgeschlagenheit und mangelnde Gewichtszunahme. Ein Kinderarzt kann feststellen, ob hinter den Verdauungsproblemen deines Kindes eventuell eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergien stecken, zum Beispiel die Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilch. Falls es sich um eine vorübergehende Darmträgheit handelt, kann der Arzt dir geeignete Abführmittel verordnen und dich anweisen, auf welche Symptome du bei deinem Kind achten solltest.

Wird eine Verstopfung von weiteren, akuten Symptomen begleitet, können auch ernste Erkrankungen dahinterstecken. Leidet dein Kind unter kolikartigen Bauchkrämpfen und erbricht sich, liegt unter Umständen ein Darmverschluss vor, der sofort behandlungsbedürftig ist. In diesem Fall solltest du sofort einen Arzt kontaktieren oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses aufsuchen.

Bei Verstopfung wachsam bleiben und vorbeugen

Eine Verstopfung lässt jeden Betroffenen leiden – vor allem kleine Kinder, die ihre Beschwerden selbst noch nicht einordnen können. Wichtig für Eltern: Schaffe mit einer ballaststoffreichen Ernährung, kontinuierlichen Trinkangeboten und der Motivation zur Bewegung einen Lebensstil für dein Kind, der die Verdauung in Schwung hält und Verstopfungen vorbeugt. Auch ein entspanntes Töpfchentraining nach dem Windelalter kann dazu beitragen, dass Kleinkinder lernen, sich regelmäßig zu erleichtern.

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Medikamente richtig einnehmen

Arzt hält Tabletten in verschiedenen Größen in den Händen.
Damit Tabletten richtig wirken, solltest du den Beipackzettel aufmerksam lesen.

Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme

Damit deine Medikamente bestmöglich wirken und gut verträglich sind, solltest du auf den im Beipackzettel beschriebenen Einnahmezeitpunkt, die Häufigkeit der Einnahme sowie mögliche Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln achten. Welche Angaben im Beipackzettel du beachten solltest, liest du in unserem Beitrag Beipackzettel richtig lesen.

Tabletten solltest du in der Regel in aufrechter Sitzposition mit ausreichend Wasser einnehmen. Auf diese Weise rutscht alles besser und bleibt dir nicht im Hals stecken. Lies mehr Tipps damit Tabletten besser rutschen.

Bei bestimmten Medikamenten wie beispielsweise einigen Antibiotika ist es besonders wichtig, den richtigen Einnahmezeitpunkt zu beachten, um eine optimale und gleichmäßige Wirkstoffkonzentration in deinem Körper zu erreichen. Auch beim Abklingen deiner Symptome solltest du die von deinem Arzt vorgeschriebene Dauer der Behandlung unbedingt eingehalten. Denn setzt du die verordneten Medikamente einfach auf eigene Faust ab,  kann die Therapie ins Leere laufen, nicht anschlagen und wirkungslos bleiben.

Arzneien wie häufig einnehmen?

Wie häufig du deine Medikamente einnehmen musst, sagen dir dein Arzt oder Apotheker. Alles Wichtige dazu steht auch im Beipackzettel.

  • Einmal täglich: Das bedeutet, dass du das Arzneimittel jeden Tag immer zur gleichen Uhrzeit einnehmen solltest.
  • Zweimal täglich: Hier sollte die Medikamenten-Einnahme alle zwölf Stunden erfolgen, um den Wirkstoffspiegel in deinem Körper ausreichend hoch zu halten.
  • Dreimal täglich: Bei der Angabe dreimal täglich verabreichen, solltest du das Arzneimittel alle acht Stunden einnehmen. Bei der Wahl des tatsächlichen Einnahmezeitpunkts berücksichtige aber bitte deine Schlafenszeit, damit der Abstand von acht Stunden nicht überschritten wird.

Wann ist vor dem Essen?

Bei manchen Arzneimitteln musst du bei der Einnahme die Abhängigkeiten von einer Mahlzeit beachten:

  • Unabhängig von einer Mahlzeit: Das bedeutet, dass du das Medikament vor, zu oder nach dem Essen einnehmen kannst.
  • Auf nüchternen Magen: Bei dieser Angabe solltest du das Arzneimittel 30 bis 60 Minuten vor dem Essen oder frühestens zwei Stunden nach dem Essen einnehmen.
  • Vor dem Essen: Das bedeutet, dass du das Arzneimittel 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit einnehmen solltest.
  • Zum Essen: Wenn du bestimmte Arzneimittel wie beispielsweise einige Schmerzmittel auf nüchternen Magen einnimmst, kann das Magenreizungen verursachen. Daher solltest du diese Medikamente während des Essens oder direkt danach einnehmen.
  • Nach dem Essen: Wenn Medikamente am besten wirken, wenn die Nahrung deinen Magen bereits verlassen hat, dann solltest du die Arzneimittel zwei Stunden nach dem Essen einnehmen.

Zu welcher Tageszeit Medikamente einnehmen?

Bei einigen Wirkstoffen ist die Tageszeit wichtig, zu der du das Arzneimittel einnimmst. Denn viele Funktionen in deinem Körper wie beispielsweise die Arbeit deines Magen-Darm-Traktes und die deiner Nieren sowie deines Herz-Kreislauf-Systems richten sich nach deinem natürlichen Körperrhythmus.

  • Morgens einnehmen: Früh am Morgen eingenommen wirken in der Regel Schilddrüsenhormone und Kortisonpräparate am besten.
  • Abends einnehmen: Einige Rheumamittel sind abends besser verträglich. Manche Antidepressiva solltest du wegen ihrer sedierenden (schlaffördernden) Wirkung eher am Abend einnehmen.

Dürfen Tabletten geteilt werden?

Grundsätzlich solltest du Tabletten nur dann zerteilen, wenn dies laut Packungsbeilage möglich ist. Viele Tabletten besitzen für diesen Fall eine speziell dafür vorgesehene Bruchkerbe. Wenn in der Packungsbeilage nicht steht, ob eine Teilung möglich ist, solltest du die Tablette nur nach Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker halbieren oder vierteln.

Wenn du Tabletten zerteilst, solltest du darauf achten, dass du gleich große Stücke erhältst. Denn nur so enthält jeder Anteil die gleiche Menge an Wirkstoff. Ein so genannter Tablettenteiler hilft dir dabei, dass alles klappt.

Folgende Arzneiformen solltest du auf keinen Fall ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker zerteilen:

  • Filmtabletten: Filmtabletten haben einen Überzug, der den Wirkstoff vor deiner Magensäure schützt. Der Wirkstoff wird dann erst in deinem Darm freigesetzt. Damit das reibungslos funktioniert, solltest du Filmtabletten nicht zerbrechen, sondern im Ganzen schlucken.
  • Retardtabletten und Retardkapseln: Bei diesen Arzneiformen geschieht die Wirkstofffreisetzung verzögert oder verlangsamt. Damit kann auch bei einer nur einmal täglichen Einnahme ein bestimmter Wirkstoffspiegel in deinem Blut aufrechterhalten bleiben. Würdest du die Retardtablette vor dem Einnehmen teilen oder eine Retardkapsel öffnen, so würde sich der gesamte Wirkstoff in deinem Körper auf einen Schlag freisetzen. Das kann zu einer Überdosierung des Wirkstoffes führen.

Wechselwirkungen von Arzneimitteln mit Nahrungsmitteln

Viele Medikamente vertragen sich nicht mit bestimmten Nahrungsmitteln. Hierbei kann es zu einer zeitversetzten Aufnahme des Wirkstoffes (Resorption) kommen oder zu einer Änderung des Wirkmechanismus der Arznei. Von einer zeitversetzten Aufnahme des Wirkstoffes sind vor allem Wirkstoffe betroffen, die in deinem Darm aufgenommen werden. Denn die durch die Nahrung entleert sich dein Magen verzögert. Diesen Mechanismus gibt es beispielsweise bei dem Wirkstoff Paracetamol, der in Schmerz- und Fiebermitteln enthalten ist.

Bei einer Kurzzeittherapie wie bei Kopfschmerzen ist die Geschwindigkeit der Wirkstoffaufnahme wichtig. Bei Langzeittherapien spielt dagegen eher die Gewährleistung einer konstanten und ausreichenden Wirkstoff-Konzentration eine Rolle.

Folgende Nahrungs- und Arzneimittel solltest du nicht zusammen einnehmen:

  • Alkohol: Alkohol wird ebenso wie viele Arzneimittel in deiner Leber abgebaut. Wenn du gleichzeitig bestimmte Antibiotika mit den Wirkstoffen Cephalosporine und Metronidazol sowie Mittel gegen Pilzinfektionen mit den Wirkstoffen Ketoconazol und Griseofulvin einnimmst, kann das zu einer höheren Wirkstoffkonzentration im Organismus und einer verstärkten bzw. verlängerten Wirkung führen. Auch die Kombination von Alkohol mit Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva solltest du vermeiden. Denn hierdurch können die dämpfende Wirkung und die Nebenwirkungen erheblich verstärkt werden. Bei der Einnahme von Arzneimitteln solltest du generell konsequent auf Alkohol verzichten.
  • Kaffee, Tee: Eisentabletten solltest du nicht gemeinsam mit Kaffee oder Tee einnehmen. Denn Kaffee und Tee enthalten Gerbsäure. Diese bindet in deinem Magen an das eingenommene Eisen und verhindert dadurch dessen Aufnahme im Körper. Orangensaft hingegen kann eine bessere Resorption unterstützen.
  • Grapefruitsaft: Grapefruits enthalten bestimmte Stoffe, die den Abbau vieler Arzneimittel in der Leber hemmen. Auf diese Weise kann die Wirkstoffkonzentration um das Dreifache gesteigert werden, was eine starke Überdosierung zur Folge haben kann. Grapefruitsaft daher niemals zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln aus der Gruppe der Kalziumantagonisten einnehmen. Auch cholesterinsenkenden Arzneien (Statine) und Arzneimittel, die dein köpereigenes Abwehrsystem hemmen (Immunsuppressiva) bitte nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen.
  • Milch: Das in der Milch enthaltene Calcium kann bei gleichzeitiger Einnahme mit einem Arzneimittel dessen Wirkung beeinflussen. Bestimmte Antibiotika und Bisphosphonate, also Mittel gegen Knochenschwund (Osteoporose), bilden zusammen mit Calcium schwerlösliche Verbindungen und können dadurch schlechter von deinem Körper aufgenommen werden.
  • Vitamin K-haltige Lebensmittel: Vitamin K spielt bei deiner Blutgerinnung eine wichtige Rolle. Es ist vor allem in grünem Gemüse (Brokkoli, Salat, Kohl, Spargel, Spinat, Erbsen, Bohnen) sowie in Eiern enthalten. Die Wirkung von blutverdünnenden Arzneimitteln, die beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder bei Thromboserisiko (Gefahr für die Verstopfung eines Blutgefäßes durch die Bildung eines Blutgerinnsels) angewendet werden, können durch Vitamin K-hältige Lebensmittel verringert werden. Das gilt nicht allerdings nicht für Heparine.
  • Lakritze: Lakritze kann bei Einnahme mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) den Kaliumverlust erhöhen und dadurch die Nebenwirkungen verstärken. Das kann zu Muskelschwäche, Müdigkeit oder Herzrhythmusstörungen führen. Lies mehr über die Ursachen von Herzrhythmusstörungen.
  • Salami, Käse, Sauerkraut und weiße Bohnen: Das darin enthaltene Eiweißprodukt Tyramin, das in deinem Körper gewöhnlich durch das Enzym Monoaminooxidase abgebaut wird, kann während der Einnahme bestimmter Antidepressiva (Monoaminooxidase-Hemmer) nicht abgebaut werden. Erhöhter Blutdruck, Kopfschmerzen und schlimmstenfalls Hirnblutungen können die Folge davon sein. Lies mehr über die Ursachen von Kopfschmerzen und erhalte Infos zur Therapie von Bluthochdruck.

Achte bei der Einnahme von Arzneimitteln bitte immer auf die Hinweise in der Packungsbeilage, um Wechselwirkungen zwischen Arznei- und Nahrungsmitteln zu vermeiden. Bei Fragen wende dich an deinen Arzt oder Apotheker. Weitere Infos zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln liest du bei uns.

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Interviews

Brauchst du Hilfe?

Frau mit Depressionen steht am Strand und blickt in dunkle Wolken mit Sonnenuntergang.
Jede dunkle Wolke hat einen hellen Rand. Wirf dein Leben nicht weg und verzweifele nicht an deiner Situation. Es gibt Menschen, die dir zuhören und helfen können.

Kostenfreie Notfalltelefone

Du hast das Gefühl, es geht nicht mehr und dein Leben macht keinen Sinn mehr? Du verkriechst dich, du hast Angst vor dem nächsten Tag, den nächsten Stunden, vor einer ungewissen Zukunft… Deiner Familie und deinen Freunden kannst oder möchtest du dich nicht anvertrauen. Du fühlst dich unendlich hilflos und allein? Bitte gib nicht auf und such dir professionelle Hilfe. Das kann bei deinem Hausarzt oder einem Psychotherapeuten sein, in vielen Städten gibt es auch Krankenhäuser mit Krisen- oder Depressionsambulanzen. Dort bekommst du Unterstützung und Hilfe. Du kannst lernen, mit deiner Situation umzugehen. Glaub an dich.

Bei konkreten Suizidgedanken kannst du auch den Notarzt unter Tel. 112 anrufen. Er holt dich ab und begleitet dich in eine Klinik, wo du weitere Hilfe durch Ärzte und Therapeuten erhältst. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst bietet dir unter Tel. 116117 Hilfe an.

Im Fall von häuslicher Gewalt kann oft auch das Amt für Kinder, Jugend und Familie weiterhelfen.



Ebenso gibt es an bundesweiten kostenfreien Notfalltelefonen professionell geschulte, verständnisvolle und liebe Menschen, die dir helfen, die dich verstehen, die dir Trost spenden können und denen du all deine Sorgen und Probleme anvertrauen kannst. Darüber reden hilft. Trau dich und hol dir Hilfe – die folgenden Notfall-Seelsorgenummern kannst du kostenfrei und anonym anrufen. Das heißt, du musst deinen Namen nicht sagen und deine Festnetz-Nummer ist für den Menschen am anderen Ende der Leitung nicht sichtbar. Beim Handy kannst du, wenn es dir wichtig ist, in den Einstellungen deine Nummer unterdrücken.

Wenn du nicht am Telefon über deine Sorgen sprechen kannst und möchtest und dir das Schreiben leichter fällt, bieten dir die Notfall-Seelsorgenummern auch Online-Beratungen per E-Mail und/oder Chat an.

Telefonseelsorge: Hilfe rund um die Uhr für jeden

Die TelefonSeelsorge® ist eine bundesweite Organisation und steht dir am Telefon, per Mail und Chat und auch in Telefonseelsorgestellen vor Ort kostenfrei an 24 Stunden pro Tag und an 365 Tagen im Jahr zur Seite. Telefonisch erreichst du die TelefonSeelsorge® unter den Nummern: 0800 111 0 111, 0800 11 0 222 oder 116 123. Per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de. Weitere Informationen, auch über die Erreichbarkeit aus dem Ausland und über Internationale Hilfestellen, erhältst du auf der Webseite der Telefonseelsorge.

Egal worüber du sprechen möchtest, um welchen Lebensbereich und welche Lebenskrise es sich handelt. Egal, wie groß oder vermeintlich klein deine Probleme sind und wie lange das Gespräch dauert – du erreichst am anderen Ende der Leitung jemanden, der dir zuhört. Und jedem, der die Nummer der TelefonSeelsorge® wählt, wird garantiert, dass er anonym bleibt.

Nummer gegen Kummer: Hilfe für Kinder, Jugendliche und Eltern

Wenn du jemanden suchst, der dir in schwierigen Momenten helfen kann, der dir zuhört und deine Ängste und Probleme versteht, dann erreichst du das Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der kostenfreien Tel-Nr. 116 111 oder unter 0800  111 0 333. Hier kannst du über Liebeskummer sprechen, über Probleme mit deinen Eltern, Schulprobleme, Mobbing, Depressionen, Essstörungen und alles, was dich bewegt. Auch sexueller Missbrauch oder Suizidgedanken können Thema sein. Doch bitte beachte, dass im Gespräch mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern nur Infos zu weiterführenden professionellen Hilfen gegeben werden und keine verbindliche Rechtsberatung und keine medizinische oder psychotherapeutische Beratung stattfinden.

Vielen Kindern- und Jugendlichen tut es gut, sich einmal alles von der Seele reden zu können, was sie bedrückt. Dass sie Ängste offen aussprechen können und „eine freundliche Stimme hören, ohne Vorurteile und Hass“, wie auf der Website zu lesen ist.

Das Elterntelefon des  Vereins „Nummer gegen Kummer e. V.“ für alle Fragen, Sorgen und Problemen mit deinem Kind ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags bis 19 Uhr erreichbar unter der kostenfreien bundesweit einheitlichen Rufnummer 0800 111 0 550. Alle Anliegen von Eltern und Erziehenden werden vertraulich behandelt und du kannst dich darauf verlassen, dass die Rufnummer des Elterntelefons nicht unter den Einzelverbindungsnachweisen deiner Telefonrechnung aufgeführt ist.

Trauriges Mädchen sitzt am offenen Fenster und schaut in den Wald.
Wenn sich Mädchen und Frauen plötzlich verkriechen und mit niemandem mehr reden wollen, dann ist das manchmal ein stummer Hilferuf.

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für dich erreichbar ist das Hilfetelefon für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Die Nummer 08000 116 016 ist kostenfrei und anonym. Die Beratungen am Telefon, per Chat oder Mail sind auch durch Dolmetscher in anderen Sprachen möglich.

Hilflosigkeit, Angst, Verzweiflung, Zorn, Traurigkeit – was auch immer du in deiner ganz speziellen Situation fühlst, am Hilfetelefon kannst du mit den Beraterinnen darüber sprechen und auch Unterstützung in deiner Nähe erhalten. Beim Hilfetelefon erhältst du auch als unterstützende Personen Rat und Hilfe. Zum Beispiel, wenn du den Verdacht hast, dass deiner Freundin etwas Schlimmes passiert ist und du nicht weißt, wie du ihr helfen kannst. Oder wenn du hörst, dass deine Nachbarin von ihrem Partner geschlagen wird und du unsicher bist, ob du sie auf ihre blauen Flecken ansprechen sollst oder an wen du dich mit diesem Verdacht wenden sollst.

Das Hilfetelefon bietet außerdem Informationen und Unterstützung für Fachkräfte oder ehrenamtliche Mitarbeiter, die mit dem Thema Gewalt gegen Frauen beruflich oder bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit konfrontiert werden. Das können zum Beispiel Pädagogen, Sozialarbeiter, Psychotherapeuten, Gynäkologen, Ärzte oder Hebammen sein.

Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch

Unter der kostenfreien und anonymen Telefonnummer 0800 22 55 530 kümmern sich psychologisch, pädagogisch oder medizinisch ausgebildete Mitarbeiter um Betroffene von sexueller Gewalt, um deren Angehörige sowie um Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern. Telefonsprechzeiten sind Mo., Mi., Fr.: 9.00 bis 14.00 Uhr
 sowie Di., Do.: 15.00 bis 20.00 Uhr.

Hier kannst du auch anrufen, wenn du einen Verdacht hast, dass jemand sexuell missbraucht wird, du aber unsicher bist was du tun sollst. Das bundesweite Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch ist außerdem ein Angebot an Fachkräfte, falls sie Fragen zu diesem Thema haben.

Es biete außerdem eine Datenbank mit Beratungsstellen, Notdiensten, therapeutischen und rechtlichen Angeboten in deiner Nähe.

Weißer Ring: Hilfe für Kriminalitätsopfer und ihre Angehörigen

Ob Handtaschendiebstahl, Wohnungseinbrüche, Körperverletzung, häusliche Gewalt oder Stalking – der WEISSE RING hilft Kriminalitätsopfern und ihren Angehörigen. Die Angebote reichen von menschlichem Beistand, persönlicher Betreuung, Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht bis hin zu Gewährung von Rechtsschutz und finanzielle Unterstützungen bei tatbedingten Notlagen. Eine telefonische Erstberatung kannst du täglich von 7-22 Uhr über die bundesweite und kostenfreie Notfallnummer 116 006 bekommen. Bei Bedarf wirst du an ehrenamtliche Mitarbeiter vor Ort vermittelt, auch eine Online-Beratung ist möglich.

Info-Telefon Depression

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet auf ihrer Webseite nicht nur Informationen rund um das Thema Depressionen, sondern auch zahlreiche Adressen von Kliniken und Bereitschaftsdiensten, an die sich Menschen mit einer Depression in akuten Notsituationen wenden können. Für dich und deine Angehörigen gibt es außerdem unter der Nummer 0800 33 44 5 33 ein kostenfreies Info-Telefon. Hier könnt ihr euch Mo., Di., Do von 13-17 Uhr und Mi., Fr. von 8.30-12.30 Uhr über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten informieren und passende Anlaufstellen für dich finden.

Bitte beachte: Das Info-Telefon Depression stellt keinen Ersatz für eine Behandlung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten dar. In akuten Krisen wende dich bitte an deinen Arzt, die nächste psychiatrische Klinik oder bei akuten Suizidgedanken an den Notarzt unter der Telefonnummer 112.

Chat-Angebote

Bei jedweder Art von Lebenskrisen und auswegslosen Situationen ist es hilfreich, über seine Sorgen und Nöte zu sprechen. Mit jemandem, der zuhört, das Erzählte ernst nimmt, eine neue Perspektive einbringt, Hilfe zur Selbsthilfe gibt und bei der Suche nach professioneller Hilfe unterstüzt. Neben den Gesprächen an Notfalltelefonen geht das auch Online in Chats oder im Austausch von E-Mails mit professionellen Beratern. Wo dieses Angebot möglich ist, haben wir im Text vermerkt. Bitte hab keine Scheu, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.

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Interviews

Gutartige Prostatavergrößerung

Älteres Paar ist nach Behandlung der vergrößerten Prostata im Bett wieder glücklich.
Eine erfolgreiche Behandlung der vergrößerten Prostata kann die Lebensqualität Betroffener wieder stark steigern.

Was hilft bei vergrößerter Prostata?

Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Rolf Muschter, Facharzt für Urologie
Professor Muschter gehört zu den Pionieren der Laserbehandlung von Erkrankungen der Prostata. Als Experte für minimal-invasive Therapieverfahren besitzt er umfangreiche Erfahrungen. Als Facharzt für Urologie arbeitet er in der ALTA Klinik

Leidest du unter häufigem Harndrang und dem Gefühl, dass deine Blase nie ganz leer wird? Diese Symptome sind für eine gutartige Prostatavergrößerung typisch. Ebenfalls können sich nächtliche Toilettengänge häufen. Viele Männer ab dem 50. Lebensjahr bemerken diese Beschwerden, die sich mit zunehmendem Alter häufen können. Wie sich eine gutartig vergrößerte Prostata behandeln lässt, erklärt Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Rolf Muschter. Er ist ein international anerkannter Experte für Endo-Urologie in der ALTA Klinik.

Herr Professor Muschter, wie entsteht eine Prostatavergrößerung?

Die gutartige Prostatavergrößerung oder benigne Prostatahyperplasie resultiert aus einer altersbedingten Umstellung des Hormonhaushalts. Die Dysbalance zwischen Testosteron, dem männlichen Geschlechtshormon, und Östrogen, dem weiblichen Geschlechtshormon, führt zum Wachstum der Vorsteherdrüse. Diese umgibt den Bereich der Harnröhre, der sich unmittelbar vor der Blase befindet. Durch ihr Anschwellen übt sie Druck die Harnblase aus, sodass die charakteristischen Beschwerden auftauchen.

Welche Beschwerden sind für die vergrößerte Prostata typisch?

Hauptsächlich macht sich die Prostatavergrößerung durch Beschwerden beim Wasserlassen bemerkbar. Erste Symptome können in nächtlichem Harndrang und einer Verzögerung beim Urinieren bestehen. Bei betroffenen Männern schwächt sich der Harnstrahl merklich ab. Während des Wasserlassens kann der Harnstrahl mehrfach unterbrochen werden, sodass sich die Blasenentleerung in die Länge zieht. Nach dem Urinieren kann es zum Nachtröpfeln kommen.

Was geschieht, wenn die Prostatavergrößerung unbehandelt bleibt?

Durch verstärkten Harndrang und durch den geschwächten Harnstrahl leistet die Blasenmuskulatur Mehrarbeit. Auf Dauer kann sich dadurch eine sogenannte Divertikel- oder Balkenblase entwickeln. Das erschwert eine vollständige Blasenentleerung, sodass nicht selten Restharn in der Blase zurückbleibt. Diese Stauung kann Infektionen wie eine Blasenentzündung oder eine Harnröhrenentzündung verursachen. Kommt es zum vollständigen Harnverhalt, drohen Schmerzen sowie eine gravierende Schädigung von Harnleiter und Nieren.

Welche Methoden gibt es, um die vergrößerte Prostata zu behandeln?

Neben einer medikamentösen Behandlung gibt es mehrere operative Verfahren, um die Prostatahyperplasie zu behandeln. Eine in unserer Klinik angebotene Methode nennt sich TULSA. Das steht für Transurethrale Ultraschall-Ablation. Die TULSA-Methode kommt für große Prostatavolumina infrage. Bei dieser Hitzebehandlung wird angeschwollenes Körpergewebe live im MRT-Gerät abgetragen. Bei einer Temperatur von 86 Grad Celsius kann das Gewebe kontrolliert „verkochen“. Für die Patienten bringt das mehrere Vorteile:
• Die männliche Potenz bleibt erhalten.
• Die natürliche Ejakulation wird nicht beeinträchtigt.
• Alle Funktionen der Prostata und die Kontinenz bleiben gewahrt.
• Die Harnröhre bleibt unbeschädigt.

Ebenso zu den minimal-invasiven Methoden gehört die Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP) der Prostata. Hierbei wird das Gewebe mithilfe eines Lasers dauerhaft entfernt, um den Druck auf Harnröhre und Blase zu vermeiden. Im Vergleich zu einer klassischen Prostata-OP bietet die Laserbehandlung eine schnellere Behandlung und Linderung der störenden Symptome. Vorteilhaft ist außerdem, dass Patienten nur eine Nacht stationär in der Klinik bleiben müssen.

Wie funktioniert die Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP)?

Der Holmium-Laser ist ein chirurgischer Laser, der auch bei einer stark vergrößerten Prostata zum Einsatz kommen kann. Er ermöglicht das saubere Trennen von peripherer Zone und Transitionszone, der eigentlichen Gewebevergrößerung. Das Gewebe wird in die Harnblase geführt und teilt sich hier in winzige Segmente. Diese können über die Harnröhre aus dem Körper abgeführt werden. Der gesamte Prozess verläuft blutungsarm und hinterlässt keine Narbenbildung.

Wie sind bei einer Prostatavergrößerung die Chancen mit und ohne Eingriff?

Die Chancen einer Prostatabehandlung mit dem TULSA-Verfahren oder dem Holmium-Laser stehen sehr gut. Bei beiden Verfahren wird das betroffene Gewebe zielgenau entfernt. Das gelingt innerhalb kurzer Zeit, sodass die Patienten schnell von ihren Beschwerden befreit sind. Komplikationen treten bei den wenigsten auf. Allerdings kann es vereinzelt nötig sein, die Behandlung zu wiederholen.

Ohne einen Eingriff kann es mithilfe von Medikamenten gelingen, das Prostatawachstum zu verlangsamen. Allerdings kann das Gewebe nicht verkleinert werden und es wächst, wenn auch langsamer, weiter. Dadurch treten früher oder später die bereits genannten Beschwerden beim Wasserlassen auf. Diese können sich wiederrum durch die stetige Volumenzunahme der Vorsteherdrüse zu ernsten Komplikationen entwickeln.

Was können Männer selbst gegen die Prostata-Beschwerden unternehmen?

Wie bereits gesagt, gibt es rezeptfreie und rezeptpflichtige Arzneimittel, die gegen die Prostatavergrößerung Abhilfe schaffen sollen. Alternativ können Betroffene versuchen, die Speicherfähigkeit ihrer Blase durch gezieltes Training zu erhöhen. Dazu lässt sich der Gang zur Toilette hinauszögern. Allerdings sollte sich daraus kein Harnverhalt entwickeln, da auch hier Infektionen und Nierenprobleme die Folge sein können.

Sinnvoll kann es für Patienten mit Prostata-Beschwerden sein, harntreibende Getränke zu vermeiden oder wenigstens nur in Maßen zu konsumieren. Dazu gehören natürlich alkoholische Erfrischungen, aber auch Schwarzer Tee und Kaffee. Um beispielsweise den nächtlichen Harndrang zu reduzieren, sollten Betroffene kurz vor dem Schlafengehen gar nichts mehr trinken. Wichtig ist aber, dem Körper dennoch ausreichend Flüssigkeit zukommen zu lassen. Wasser ist hier bevorzugt zu nennen. Denn wer zu wenig trinkt, riskiert ebenfalls eine Blasenentzündung.

Gibt es auch Tipps gegen das Nachträufeln?

Um das Nachträufeln zu verhindern, können die Patienten nach dem Wasserlassen noch etwas warten und anschließend einen neuen Versuch wagen. Im besten Fall kann dadurch eine vollständige Blasenentleerung erreicht werden, auch wenn der Prozess mehr Zeit auf der Toilette erfordert. Obwohl diese Tipps Betroffenen im Alltag Erleichterung verschaffen können, sind sie nicht in jedem Fall als Alternative zu einer ärztlichen Behandlung anzusehen.

Einige Patienten befürchten bei einem Eingriff negative Folgen. Können Sie ihnen diese Ängste nehmen?

Bei jedem Eingriff kann es zwar zu Risiken kommen, jedoch sind TULSA- und Laser-Behandlung in unserer Klinik erprobt und werden von erfahrenen Ärzten vorgenommen. Bei beiden Behandlungen bleiben sowohl die Nerven der Prostata und damit die Potenz und das Ejakulationsvermögen unbeeinträchtigt. Nach der Behandlung bessern sich also nicht nur die Beschwerden beim Wasserlassen. Patienten brauchen auch keine Komplikationen beim Geschlechtsverkehr zu befürchten.

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Gesundheitstipps

Vitaminpower für streichelzarte Haut

Brokkoli ist aufgrund seines Vitamin C und Vitamin A-Gehalts gut für die Hautgesundheit.
Brokkoli enthält Beta-Carotin, das von deinem Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A ist wichtig für die Neubildung von Zellen, spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend.

Die wichtigsten Schönheitsvitamine

Wenn deine Haut faltig und schuppig aussieht, wenn Cremes, Gele und Salben bei deinen Beschwerden nicht mehr helfen, dann ist Unterstützung von innen gefragt – mit den richtigen Vitaminen.

Die Vitamine, die sich positiv auf dein Hautbild auswirken, stellen wir dir in diesem Artikel vor. Dabei gilt: je ausgewogener und gesünder du isst, desto mehr freut sich auch deine Haut. Und was als Nahrungsmittel gedacht ist, kann auch als Kosmetikum für deine Haut dienen. Zusätzliche Pflege bieten Cremes mit Vitaminen.

Vitamin A für den Anti-Aging-Effekt

Vitamin A kann dein Körper selbst herstellen. Dafür benötigt er allerdings ein Provitamin, das er sich aus tierischen Nahrungsmitteln in Form von Retinol und aus pflanzlicher Nahrung in Form von Beta-Carotin holt.

Da Vitamin A ein fettlösliches Vitamin ist, wirkt es nur zusammen mit Fett. Lies mehr darüber in welchen Nahrungsmitteln Vitamin A enthalten ist und wie hoch der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin A ist.

Vitamin A ist wie Vitamin C und Vitamin E ein Antioxidans und Radikalfänger und somit ein Schutzfaktor für deine Haut und deine Schleimhäute. Schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, können zu Zellschäden führen. Antioxidantien sind in der Lage, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren. Um seine volle Wirkung zu entfalten braucht Vitamin A das Spurenelement Zink. Warum das so ist, liest du in unserem Artikel Vitamine und Mineralstoffe: gesund im Doppelpack.

Vitamin B5 hemmt Entzündungen

Pantothensäure, wie Vitamin B5 auch genannt wird, bekämpft Anzeichen von Stress und verbessert die Regenerationsfähigkeit (Neubildung von Zellen und damit Wiederherstellung geschädigter Bereiche) deiner Haut. Vitamin B5 hemmt Entzündungen, beispielsweise bei einem Sonnenbrand oder bei kleineren Verletzungen und spielt damit eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Vitamin B5 kommt in Vollkornprodukten, Leber, Fisch, Milch und Hülsenfrüchten vor. Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin B5 ist für Männer und Frauen gleich und beträgt 6 mg. Diese Menge entspricht etwa  100 g Schweineleber oder einer Dose Erdnüsse.

Biotin für die Zellerneuerung

Biotin, auch Vitamin H oder Vitamin B7 genannt, soll gut für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln sein. Lies mehr über die Tagesdosis von Biotin und sein notwendiges Zusammenspiel mit Vitamin B12.

Wenn du deiner Haut und deinen Haaren etwas Gutes tun möchtest, dann ernähre dich ausgewogen mit reichlich Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukten. Biotin steckt unter anderem in Haferflocken, Weizenkeimen, Eiern (erhitzt) und Champignons. Bewegung draußen, ausreichend Schlaf und genug Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee tun deiner Haut ebenfalls gut.

Vitamin C strafft das Bindegewebe

Schon mit zwei großen Orangen deckst du deinen Tagesbedarf an Vitamin C. Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, die dein Körper nicht speichern kann und somit täglich benötigt. Vitamin C ist wie Vitamin A und Vitamin E ein Antioxidans, es fängt freie Radikale (schädliche Sauerstoffverebindungen) ab und neutralisiert sie. Vitamin C ist auch für die Kollagenbildung wichtig. Kollagen ist ein Eiweiß, das Haut und Bindegewebe elastisch hält.

Vitamin E hemmt Entzündungen und stillt Juckreiz

Vitamin E, medizinisch auch als Tocophenol bezeichnet, ist ein fettlösliches Vitamin. Vitamin E macht deine Zellen stark gegen den Angriff freier Radikale (schädliche Sauerstoffverbindungen), es schützt deine Haut und Adern. Außerdem stärkt Vitamin E dein Immunsystem und hilft bei Entzündungen. Die Tagesdosis Vitamin E entspricht ungefähr 1 Teelöffel Pflanzenmargarine, 30 g Mandeln oder 2 Esslöffeln kaltgepresstem Rapsöl. Gute Vitamin E-Lieferanten sind außerdem: Hülsenfrüchte, Getreide, Lupine, Avocado. Rauchen und Solariumbesuche können deinen Bedarf an Vitamin E erhöhen. Lies mehr zu Vitamin E und zum Tagesbedarf an Vitamin E.

Gesichtskosmetik aus dem Gemüsegarten und Obstkorb

Um deine Haut von außen zu pflegen, kannst du oft auch das, was du isst, als Kosmetikum benutzen. Wichtig dabei ist, den Unterschied zwischen Gesichtspackungen und Gesichtsmasken zu kennen. Eine Gesichtspackung besteht aus einer luftdurchlässigen Auflage und hat vor allem erfrischende und belebende Eigenschaften. Je nach Zutat wirkt sie entzündungshemmend, Poren zusammenziehend oder Poren erweiternd. Eine Gesichtsmaske wird nach dem Auftragen durch das anschließende Trocknen luftundurchlässig. Deine Haut ist danach gut durchblutet und wirkt eine Zeit lang straffer und rosiger als vor der Behandlung. Deshalb ist die Gsichtsmaske das schnell wirkende Mittel der Wahl für besondere Auftritte und Gelegenheiten. Die Gesichtspackung hat eine anhaltendere Wirkung. Regelmäßig angewandt ist hier auf Dauer ein deutlich wahrnahmbarerer Pflegeeffekt möglich. Vor der Anwendung muss deine Hsut gründlich gereinigt werden. Nimm dir Zeit für deine Haut. Leg dich für die Dauer der Einwirkzeit gemütlich hin, lagere die Beine hoch und entspann dich.

Und so geht selbstgemachte Kosmetik aus der Küche mit ausgewählten Zutaten:

Möhren gegen trockene Haut

Frischer Möhrensaft ist ein tolles Gesichtswasser. Er eignet sich aber ebenso gut als Gesichtspackung. Dazu verrührst du ein Eigelb mit frischem Karottensaft und einigen Tropfen Olivenöl zu einer Art Mayonnaise. Die Masse vorsichtig auf Gesicht und Hals verteilen und nach 30 Minuten mit warmem Wasser abwaschen.

Gurke gegen fettige Haut

Dünn geschnittene Gurkenscheiben auf deine Haut aufgelegt können zusammenziehend bei großporiger, unreiner und fettiger Haut wirken. Damit die Gurkenscheiben für die Einwirkzeit von 20 Minuten lange genug feucht bleiben und nicht verrutschen, kannst du ein feuchtes Tuch darüber legen.

Bananen für empfindliche Haut

Um eine Bananenpackung herzustellen, zerdrückst du eine reife Banane und trägst die Masse auf die Haut auf. Wenn du magst, fügst du noch etwas süße Sahne oder Quark hinzu. Die Bananenpackung eignet sich für trockene und sensible Haut und wird nach 15 bis 20 Minuten mit warmen Wasser abgespült.

Avocado macht spröde Haut zart

Mit einer Avocaado-Packung tust du deiner Haut etwas ganz besonders Gutes. Zerteile die reife Frucht der Länge nach und verrühre das Fleisch einer Avocadohälfte mit einem halben Eigelb. Füge ein paar Tropfen frisch ausgepressten Zitronensaft hinzu und trage die Paste auf Gesicht und Hals auf. 20 Minuten einwirken lassen, danach mit warmem Wasser abwaschen. Die Avocado-Packung nährt und belebt trockene Haut und soll auch für empfindliche Haut geeignet sein.

Apfel fördert die Durchblutung

Ein durchgeschnittener Apfel eignet sich prima für eine pflegende Gesichtsmassage. Mit kreisenden Bewegungen reibst du den halben Apfel sanft über Gesicht, Hals und Dekolleté. Achtung: Bei Allergien und Kreuzallergien solltest du diese Art von Kosmetikbehandlung meiden. Lies mehr zu Kreuzallergien und welche Pollen und Nahrungsmittel dabei allergische Reaktionen auslösen können.

Weintrauben gegen unreine Haut

Grüne Trauben eignen sich für eine Gesichtspackung gegen fettige, unreine Haut. Um eine Paste herzustellen nimmst du einige gewaschene Früchte, presst sie durch ein Sieb uns mischst den Saft mit einem Teelöffel Nachtcreme und einem halben Teelöffel Honig. Die Paste auf dein Gesicht auftragen, 20 Minuten einwirken lassen und dann mit warmen Wasser entfernen.

Pfirsich für samtweiche Haut

Reife Pfirsiche schmecken nicht nur lecker, sie können auch Bestandteil einer Pflegepackung sein. Vermische das zerquetschte Fruchtfleisch mit einer guten, unparfümierten Hautcreme und verteile den entstandenen Brei über Gesicht und Hals. Das Ganze mit einem feuchten Tuch abdecken und 20 Minuten einwirken lassen. Danach alles warm abwaschen und kalt nachspülen.

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Interviews

Erkältung, Grippe oder Corona?

Frau unterm Regenschirm bei Schmuddelwetter ist erkältet und schnäuzt sich die Nase.
Nasskaltes Schmuddelwetter begünstigt die Verbreitung von Erkältungsviren. Eine Erkältung (grippaler Infekt) ist zwar lästig, aber meist harmlos. Bei Grippe und Covid-19 ist das nicht immer der Fall.

Drei ansteckende Atemwegsinfektionen mit ähnlichen Symptomen

Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – die Symptome sind bei einer Erkältung (grippaler Infekt), einer Grippe (Influenza) und milden Verläufen von Covid-19 in den ersten Tagen ähnlich. Auch die Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion ist bei allen drei Erkrankungen gleich. Die beim Niesen oder Husten in die Luft gelangten Erreger werden von dir eingeatmet. Außerdem können die Virentröpfchen von Türgriffen und ähnlichem auf deine Hände gelangen und von dort bei Berührung über die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase in deinen Körper. Enger Kontakt erleichtert die Übertragung der Viren. Bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen und ohne geeignete Schutzmaßnahmen haben die Erreger ein leichtes Spiel.

Was also tun, wenn du Erkältungssymptome wie Fieber, Husten und Schnupfen hast und nicht weißt, welcher Erreger dich erwischt hat? Auf keinen Fall einfach direkt zum Arzt gehen, sondern bitte unbedingt vorher in der Praxis anrufen und dich über das weitere Vorgehen informieren. Das ist wichtig, damit du andere nicht ansteckst.

Wann mit grippalen Symptomen zum Arzt?

Bei einer Erkältung solltest du dir ärztliche Hilfe holen, wenn du eine offizielle Krankmeldung für deinen Arbeitgeber benötigst. Ebenso bei Atemnot, starken Hals- und Ohrenschmerzen und generell starken Schmerzen. Wenn Husten und Heiserkeit seit über zwei Wochen bestehen und wenn sich deine Beschwerden nach sieben Tagen noch nicht gebessert haben, solltest du ebenfalls deinen Arzt kontaktieren. Mit erkälteten Säuglingen und kleinen Kindern, die sehr schlapp und teilnahmslos sind, solltest du dich als Elternteil lieber früher als später an einen Kinderarzt wenden.

Besteht der Verdacht auf eine Grippe (Influenza), solltest du deinen Hausarzt unbedingt kontaktieren. Vor allem dann, wenn die Erkältungsbeschwerden länger als drei Tage andauern und immer stärker werden, schnell hohes Fieber (über 39 Grad) auftritt, dir das Atmen schwer fällt und wenn du an Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Asthma leidest.

Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test durchführen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Wie du dich beim Verdacht auf Covid-19 verhalten solltest, liest du in unserem Artikel zum Coronavirus-Check.

Tests und Untersuchungen zum Viren-Nachweis

Durch die Symptome allein lassen sich die drei ansteckenden Atemwegsinfektionen Covid-19, Grippe und Erkältung nicht unterscheiden. Gewissheit, ob du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann nur ein PCR-Test bringen, der das Erbgut des Virus identifiziert. Ein PCR-Test kann auch zum Nachweis von Influenza-Viren zum Einsatz kommen. Die Grippe-Erreger können außerdem in einem Nasen- oder Rachenabstrich nachgewiesen werden. Ein Test auf Antikörper gegen das Influenza-Virus ist im Rahmen einer Blutuntersuchung möglich. Corona-Antikörpertests gibt es ebenfalls. Antikörpertests weisen allerdings nicht das Virus selbst oder eine Infektion nach. Sie zeigen nur an, ob dein Körper schon einmal in Kontakt mit dem Virus war und Antikörper dagegen gebildet hat.

Um eine Erkältung zu diagnostizieren sind keine speziellen Tests oder spezielle Untersuchungen notwendig. Dein Arzt erkennt nach einer eingehenden Befragung und einer allgemeinen Untersuchung meist schon auf den ersten Blick, was mit dir los ist. Je nach deinen Beschwerden schaut dir dein Arzt in Mund und Ohren und hört deine Lunge ab. In der Regel tastet dein Arzt auch deinen Hals auf Lymphknotenschwellungen ab oder klopft auf bestimmte Stellen in deinem Gesicht oder auf der Stirn. Hast du dort Schmerzen, kann das auf eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) hindeuten. Neben der Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist in der Regel auch deine Nasenschleimhaut entzündet (Rhinitis), denn die Schleimhaut deiner Nasennebenhöhlen und deiner Nasenhaupthöhle bilden eine Arbeitseinheit. Mediziner sprechen daher von einer Rhinosinusitis. Falls du stechend-drückende und/oder pulsierende Kopfschmerzen hast, die zunehmen, wenn du den Kopf nach vorne beugst, kann das ebenfalls ein Hinweis auf eine Rhinosinusitis sein.

Zum Schutz vor Grippe genauso wie zum Schutz vor Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten gilt: Mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten, in die Armbeuge niesen und husten, in geschlossenen Räumen ausreichend lüften (stoßlüften) und gründlich die Hände waschen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten.

Symptome von Covid-19

Eine Coronavirus-Infektion verschlimmert sich eher langsam über Tage. Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von der Ansteckung mit SARS-CoV-2 bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome) beträgt für Covid-19 fünf bis sechs Tage, kann aber bis zu 14 Tage andauern. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten, die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken und zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. Wie lange eine Erkrankung mit Covid-19 dauert hängt vor allem davon ab, wie schwer der Krankheitsverlauf ist, wie alt die Patienten sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Bei einem milden Verlauf von Covid-19 vergehen in der Regel 14 Tage. Bei schweren Verläufen drei bis sechs Wochen. Einige Betroffene leiden auch noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankungen an einem sogenannten Post-Covid-Syndrom.

Die häufigsten Symptome von Covid-19 sind:

  • trockener Husten ohne Schleimbildung, der wie eine Art Reizhusten auftritt
  • Fieber > 38,5°C. Wie und wo Fieber messen?
  • Atembeschwerden/Kurzatmigkeit
  • Störung oder Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns

Weitere mögliche Symptome: Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, starke Schläfrigkeit.

Bei der Delta-Variante von Covid-19 ist die Störung von Geruchs- und/oder Geschmackssinn in der Regel nicht ausgeprägt. Bei dieser Coronavirus-Variante sind die Symptome ähnlich einer Erkältung.

Symptome einer Erkältung

Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt im Gegensatz zur Grippe schleichend und über mehrere Tage hinweg. Meistens fröstelt es dich, dein Hals kratzt und tut weh, deine Nase läuft und du fühlst dich schlapp. Die ersten Symptome einer Erkältung treten etwa 1-3 Tage nach der Ansteckung auf (Inkubationszeit). Im weiteren Verlauf der Erkältung kannst du Beschwerden haben wie:

  • gerötete Augen (bei einer Infektion mit Adenoviren)
  • Halsschmerzen
  • Husten (mit und ohne Schleim)
  • Schnupfen
  • verstopfte Nase
  • erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber. Wann beginnt Fieber?
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Der Verlauf und der Schweregrad einer Erkältung sind bei jedem Menschen anders. Treten keine Komplikationen wie Bronchitis oder Kehlkopfentzündung auf, bessern sich die Beschwerden in den meisten Fällen nach drei bis sieben Tagen. Nach 9-14 Tagen sollte die Erkältung dann endgültig verschwunden sein.

Symptome einer Grippe

Die Symptome einer Grippe treten ohne Vorwarnung urplötzlich etwa ein bis zwei Tage nach der Ansteckung (Inkubationszeit) auf. Von einer Minute auf die andere geht es dir dann schlecht. Eine Grippe (Influenza) dauert in der Regel eine Woche bis 14 Tage. Davon bist du ungefähr vier oder fünf Tage lang ansteckend. Bis zur vollständigen Erholung können 14 Tage bis zu mehreren Wochen vergehen. Zur Grippe gehören Symptome wie:

Nicht jeder, der sich mit einem Influenza-Virus ansteckt, erkrankt allerdings daran. Viele Ansteckungen führen zu einem asymptomatischen Verlauf, das heißt zu einer Grippe-Erkrankung ohne Krankheitszeichen.  Wie stark sich die Grippe-Symptome ausprägen und wie lange die Grippe bei dir dauert, hängt von deiner körperlichen Verfassung, deinen Vorerkrankungen und dem Zustand deines Immunsystems ab.

Generell gilt: Alles, was dein Immunsystem schwächt, macht anfälliger für Grippe, Covid-19 und Erkältungen.

Corona, Grippe und Erkältung auf einen Blick

In der nachfolgenden Tabelle siehst du die nach Infos des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammengetragenen Symptome von Covid-19, Grippe und Erkältung und die Häufigkeit ihres Auftretens. Weiterhin haben wir ergänzt, welche Viren für die drei ansteckenden Atemwegserkrankungen verantwortlich sind, welche Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome vergeht (Inkubationszeit) und welche Komplikationen im Verlauf der jeweiligen Erkrankung entstehen können. Bitte beachte: Diese Zusammenstellung kann eine Diagnose durch deinen Arzt nicht ersetzen.

Symptome Corona (Covid-19) Grippe (Influenza) Erkältung (grippaler Infekt)
Fieber häufig (hoch) häufig (hoch) selten (häufig aber erhöhte Temperatur)
Husten häufig (trocken) häufig (trocken) selten
Schnupfen gelegentlich gelegentlich häufig
Niesen selten selten häufig
Atembeschwerden/Kurzatmigkeit häufig häufig selten
Halsschmerzen gelegentlich gelegentlich häufig
Gliederschmerzen gelegentlich häufig selten
Kopfschmerzen gelegentlich häufig selten
Durchfall gelegentlich selten, bei Kindern manchmal selten
Müdigkeit häufig häufig gelegentlich
Inkubationszeit 5-14 Tage 1-2 Tage 1-3 Tage
Virus SARS-CoV-2 Influenzaviren der Gruppe A und B Über 200 Erreger aus sieben Virusfamilien, u.a. Rhinoviren, Adenoviren, Coronaviren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV)
Mögliche Komplikationen Lungenentzündung (Pneumonie), Lungenversagen, Thrombosen, Herzinfarkt, Post-Covid-Syndrom Bronchitis, Herzmuskelentzündung (Myokarditis) Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media) besonders bei Kindern, Bronchitis, Lungenentzündung (Pneumonie)

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Immuntraining macht stark gegen Infektionen

Junge Leute haben auf DocInsider die Tipps zur Stärkung des Immunsystems gelesen und hüpfen im Sonnenuntergang auf dem Sand am Meer.
Bewegung an der frischen Luft stärkt dein Immunsystem zu jeder Jahreszeit.

Wie funktioniert dein Immunsystem?

Dein Immunsystem ist ein großes Zusammenspiel von vielen miteinander verbundenen und aufeinander aufbauenden Vorgängen in deinem Körper. Aufgabe deines Immunsystems ist es, fremde oder giftige Substanzen sowie Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten abzuwehren. Ebenso beseitigt dein Immunsystem fehlerhafte oder kranke körpereigene Zellen.

Dein Immunsystem besteht aus verschiedenen Organen, wie Knochenmark (hier werden die Immunzellen gebildet), Thymus, Milz, Mandeln, Lymphknoten sowie aus verschiedenen Geweben, Zelltypen und Molekülen.

Alle Zellen, die an deiner körpereigenen Immunabwehr beteiligt sind, gehören zu den Leukozyten, also den weißen Blutkörperchen. Wichtige Untergruppen der weißen Blutkörperchen sind Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Was deren Aufgaben sind und was erhöhte und erniedrigte Werte bedeuten, liest du im DocInsider-Artikel zum weißen Blutbild.

Als Immunantwort, auch Immunreaktion genannt, wird die Reaktion deines Immunsystems auf eingedrungene Krankheitserreger bezeichnet. Immunantworten können nach Entwicklungszeitpunkt (angeborene oder erworbene Immunantwort) oder nach den beteiligten Komponenten (zelluläre und humorale Immunreaktion) eingeteilt werden. Die zelluläre und humorale Immunantwort sind Teile der erworbenen Immunabwehr.

Erste Abwehr durch das angeborene Immunsystem

Jeden Tag bist du vielen möglichen Krankheitserregern und Fremdstoffen ausgesetzt. Damit davon nichts in deinen Körper gelangt und dich möglicherweise krank macht, gibt es natürliche Schutzbarrieren. Dazu zählen deine Haut und deine Schleimhäute, aber auch Entzündungsreaktionen zur Abwehr von Fremdkörpern oder Infektionen. Blutbestandteile, die kranke oder fehlerhafte Zellen zerstören können, zählen ebenfalls zu deinem angeborenen oder unspezifischen Immunsystem.

Das unspezifische Immunsystem trägt diese Bezeichnung, weil es nicht auf eine ganz spezielle Bedrohung reagiert, sondern auf alles, was deinem Körper fremd ist. Deine angeborene Immunabwehr ist also in der Lage, zwischen körpereigenen Zellen und fremden „Eindringlingen“ zu unterscheiden. Hierfür benutzt dein unspezifisches Immunsystem den sogenannten Haupthistokompatibilitätskomplex oder Hauptgewebeverträglichkeitskomplex, kurz MHC (von englisch major histocompatibility complex). MHC besteht aus einer Gruppe von Genen, auf denen die Informationen zum Aufbau von Proteinen liegen, die für die Immunerkennung und die Gewebeverträglichkeit bei Transplantationen wichtig sind. Jede deiner Körperzellen besitzt diesen „genetischen Pass“. Körperfremden oder erkrankten Zellen fehlt hingegen der MHC und daher werden sie bekämpft.

Alle Zellen des angeborenen Immunsystems können sich aktiv über das Blut in deinem Körper fortbewegen. Auf diese Weise gelangen sie an die Orte, an denen sie benötigt werden. Die Zellen des unspezifischen Immunsystems befinden sich aber auch in der Lunge. Hier entfernen sie eingeatmete Fremdkörper, Staub oder Teer von Tabakrauch.

Fresszellen, Killerzellen und andere Zellen des unspezifischen Immunsystems

Dein unspezifisches Immunsystem kann etwa 90 Prozent aller Infektionen selbständig bekämpfen. Bereits beim ersten Kontakt mit einem Allergen, also einem körperfremden Stoff wie einem Krankheitserreger, Fremdstoff oder Fremdkörper, wird eine Reihe von Abwehrmechanismen in Gang gesetzt. Hierbei kommen verschiedene Untergruppen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zum Einsatz.

Neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten

Ein Granulozyt ist eine Zelle mit einer körnigen Struktur (Granula). Je nachdem mit welchen Farbstoffen Granulozyten sich bei einer Untersuchung im Labor anfärben und damit unter dem Mikroskop sichtbar machen lassen, gibt es neutrophile (anfärbbar mit neutralen Farbstoffen), eosinophile (anfärbbar mit dem Farbstoff Eosin) und basophile (anfärbbar mit basischen Farbstoffen) Granulozyten. Alle Granulozyten leben nur etwa zwei bis drei Tage. Dann sterben sie ab und werden erneuert.

  • Neutrophile können Bakterien‎, Viren‎ und Pilze‎, infizierte Körperzellen und Tumorzellen direkt auffressen und verdauen. Dafür bilden sie Ausläufer, mit denen sie den Feind umhüllen. In ihren Körnchen (Granula) befinden sich Enzyme für die Verdauung der unschädlich gemachten Erreger oder entarteten Körperzellen. Um Krankheitserreger in Organen bekämpfen zu können, verlassen Neutrophile die Blutbahn und wandern in die Organe ein.
  • Eosinophile helfen bei der Abwehr von Infektionen durch Würmer und andere Parasiten‎. Die eosinophilen Granulozyten enthalten in ihren Granula basische Enzyme, die Parasiten abtöten und gleichzeitig anderen Eosinophilen als Signal dienen, um zur Unterstützung bei der Erregerbekämpfung anzurücken. Auch an allergischen Reaktionen sind Eosinophile beteiligt.
  • Basophile Granulozyten spielen ebenfalls eine große Rolle bei der Abwehr von Parasiten und sind am Auftreten allergischer Reaktionen beteiligt. Ihre Granula enthalten hauptsächlich Histamin. Aber auch den sogenannten Plättchenaktivierenden Faktor (PAF). Dieser stimuliert die Blutplättchen (Thrombozyten) und leitet die Blutgerinnung ein. Das ist bei Verletzungen deiner Haut sehr wichtig, denn hierbei bilden die Blutplättchen den Wundverschluss und verhindern, dass Krankheitserreger eindringen.

Natürliche Killerzellen löschen virusinfizierte Zellen aus

Natürliche Killerzellen, kurz NK-Zellen, sind für die Abtötung von krankhaft veränderten oder von Viren befallenen Körperzellen zuständig. Im Gegensatz zur spezifischen Immunabwehr, die hauptsächlich von T- und B-Zellen bereitgestellt wird, benötigen natürliche Killerzellen (NK-Zellen) für ihre Funktion keine vorherige Sensibilisierung. Sie können unmittelbar virusinfizierte Zellen oder Tumoren auslöschen. Die natürlichen Killerzellen besitzen keinen spezifischen Rezeptor (Andockstelle) für ein bestimmtes Antigen. Sie könnten rein theoretisch also alle anderen Körperzellen binden und vernichten. Damit sie das nicht tun kommt der MHC, der genetische Pass jeder Körperzelle, zum Einsatz. Körperfremden oder erkrankten Zellen fehlt der MHC. Denn die MHC-Moleküle werden von vielen Zellen nach Virusinfektionen oder bei Tumorentstehung herunterreguliert, was sie vor einem etwaigen Angriff durch T-Zellen schützt. Der Verlust an MHC bei erkrankten und infizierten Zellen führt bei NK-Zellen allerdings zur Aktivierung und sie beseitigen die virusinfizierten Zellen und Tumoren.

Makrophagen zerlegen Erreger

Sogenannte Monozyten können aus dem Blut in dein Gewebe wandern und sich dort in Fesszellen (Makrophagen) umwandeln. Fresszellen (Makrophagen) haben den ersten Kontakt mit Krankheitserregern. Sie nehmen die Krankheitserreger in sich auf, töten die Erreger ab und zerlegen sie in kleinere Einzelteile. Diese Fragmente präsentieren die Fresszellen als körperfremde Antigene auf ihrer Oberfläche für andere Abwehrzellen. Gleichzeitig schütten die Fresszellen Botenstoffe aus. Diese wiederum locken andere Abwehrzellen wie T- und B-Lymphozyten an.

Dendritische Zellen aktivieren T-Lymphozyten

Eine Schnittstelle zwischen angeborener und erworbener Immunantwort sind die dendritischen Zellen. Sie entwickeln sich aus Monozyten (Fresszellen) und kommen in fast allen deinen Körpergeweben vor. Besonders hoch ist ihre Konzentration in Mund- und Nasenschleimhaut, der Lunge und im Magen-Darm-Trakt. Die dendritischen Zellen gehören zu den Antigen-präsentierenden Zellen. Sie machen Antigene von Erregern (beispielweise Viren oder Bakterien) an ihrer Zelloberfläche sichtbar (präsentieren sie) und aktivieren dadurch insbesondere die T-Lymphozyten.

Antikörperbildung durch die erworbene Immunabwehr

Deine erworbene oder spezifische Immunantwort besteht aus der humoralen und/oder zellulären Immunreaktion deines Körpers. Dabei entwickelt dein Körper spezifische Antikörper, die an die körperfremden Eindringlinge andocken und sie bekämpfen. Spezifische Antikörper heißt, dass im Unterschied zum unspezifischen Abwehrsystem die Immunzellen auf ganz bestimmte Krankheitserreger spezialisiert sind.

Dein Immunsystem lernt im Laufe deines Lebens immer mehr Erreger und körperfremde Stoffe kennen und speichert deren Strukturen ab, um die Eindringlinge beim erneuten Aufeinandertreffen schneller und besser bekämpfen zu können. Das erworbene oder spezifische Immunsystem besteht aus zwei Zelltypen der Lymphozyten: T-Zellen und B-Zellen.

T-Zellen machen Erreger unschädlich

T-Lymphozyten, auch T-Zellen genannt, können Erreger oder Viren direkt angreifen und unschädlich machen. Deine T-Zellen patrouillieren ständig durch dein Blut und deine Lymphorgane (das sind unter anderem Thymus, Milz, Lymphknoten und Mandeln). Auf ihrer Oberfläche tragen die T-Zellen sogenannte Rezeptoren. Das sind Eiweiße, mit denen sie erkennen können, wenn eine Fresszelle (Makrophage) einen Teil eines Krankheitserregers präsentiert.

Erkennt eine T-Zelle ein Antigen, wird sie dazu angeregt sich zu vermehren. Es entstehen viele T-Zellen, die alle denselben, gegen das spezifische Antigen gerichteten Rezeptor tragen. Dabei entstehen verschiedene Unterformen der T-Zellen, die T-Helferzellen. T-Helferzellen können selbstständig Erreger abtöten und spielen eine wichtige Rolle in der weiteren Immunabwehr.

B-Zellen bilden Antikörper

Zur Bildung von Antikörpern greift dein spezifisches Immunsystem auf B-Zellen (B-Lymphozyten) zurück. B-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen. Sobald B-Zellen auf krankmachende Eindringlinge in deinem Körper treffen, reifen sie zu sogenannten Plasmazellen heran und bilden Antikörper.

Diese winzigen Eiweißstoffe heften sich an körperfremde, eingedrungene Erreger und Fremdstoffe (Allergene) an, halten sie fest oder blockieren den Eintritt in deine Zellen. Gleichzeitig kennzeichnen Antikörper die Erreger und Antigene auf diese Weise für deine weitere Immunabwehr. Somit können sie von anderen Teilen deines Immunsystems bekämpft werden.

Die B-Zellen tragen wie die T-Zellen einen Rezeptor auf ihrer Oberfläche, mit denen sie Krankheitserreger erkennen können. Sie können das jeweilige Antigen auch ähnlich wie die Fresszellen in sich aufnehmen, zerkleinern und auf ihrer Oberfläche präsentieren. Trifft eine T-Helferzelle mit ihrem speziellen Rezeptor auf eine B-Zelle, die wiederum Teile des Krankheitserregers (Antigen) auf ihrer Oberfläche trägt, bilden die T-Zelle und die B-Zelle eine Arbeitseinheit. Durch die Wechselwirkung zwischen den Zellen werden von den T-Zellen Botenstoffe ausgeschüttet, die die B-Zellen aktivieren und dazu anregen, sich in Plasmazellen umzuwandeln.

Plasmazellen und Gedächtniszellen

Plasmazellen produzieren Abwehrmechanismen, die genau auf diesen einen speziellen Krankheitserreger abgestimmt sind: die Antikörper (Immunglobuline). Antikörper sind kleine, im Blut schwimmende Eiweiße, die Krankheitserreger erkennen und binden. Dadurch werden die Erreger für Fresszellen und Killerzellen erkenntlich gemacht. Außerdem können sie bereits durch die Bindung „harmlos“ gemacht werden. Dieser Vorgang heißt Neutralisierung.

Neben den Plasmazellen entstehen aus den B-Zellen auch die sogenannten Gedächtniszellen. Diese Zellen produzieren selbst zunächst keine Antikörper, bleiben dem Körper aber lange erhalten. Kommt es erneut zum Kontakt mit dem Krankheitserreger, „erinnert“ sich dein Immunsystem anhand der B-Gedächtniszellen. Die Gedächtniszellen werden aktiviert, wandeln sich zu Plasmazellen um und bilden augenblicklich Antikörper, die den Krankheitserreger unschädlich machen.

Humorale Immunantwort durch B-Zellen

Als humorale Immunantwort wird die Antikörperproduktion der B-Zellen bezeichnet. Humoral leitet sich ab vom lateinischen Wort humor, was Feuchtigkeit oder Flüssigkeit bedeutet. Bei der humoralen Immunantwort werden in den Körperflüssigkeiten frei vorkommende Erreger durch die Antikörper gebunden, dadurch unschädlich gemacht und für den Abbau durch Makrophagen (Fresszellen) vorbereitet.

Zelluläre Immunantwort durch T-Zellen

Die zelluläre Immunantwort richtet sich gegen Erreger, die sich in deinen Körperzellen befinden. Wenn Zellen deines angeborenen Immunsystems fremde Stoffe oder Erreger aufnehmen, sie zerlegen und Teile davon den noch inaktiven T-Zellen in den Lymphknoten präsentieren, werden T-Zellen mit dem passenden Rezeptor für das präsentierte Antigen aktiviert. Für die zelluläre Immunantwort gibt es zwei Typen von T-Zellen: T-Helferzellen helfen bei der Aktivierung der Antikörperproduktion durch B-Zellen. Zytotoxische T-Zellen können körpereigene Zellen, die mit einem Krankheitserreger infiziert sind, abtöten. Sie sind vor allem an der Bekämpfung von Virusinfektionen beteiligt. Einige der aktivierten T-Zellen entwickeln sich zu T-Gedächtniszellen. Die Gedächtniszellen bleiben noch lange nach der Infektion in deinem Blut, um bei einer erneuten Infektion sofort reagieren zu können.

Das Immungedächtnis

Die beim Erstkontakt mit dem Erreger im Rahmen der sogenannten primären Immunantwort gebildeten T- und B-Gedächtniszellen sind der Grundstock für dein Immungedächtnis. Bei einem erneuten Auftreten des gleichen Antigens kann die Abwehr bei der sekundären Immunantwort ohne Umwege und blitzschnell aktiviert werden. Dieses Prinzip machen sich Impfungen zunutze. Denn durch den Impfstoff lernt dein Immunsystem den Erreger oder Erregerbestandteile kennen und setzt beim Kontakt mit dem echten Erreger das auf ihn spezialisierte Abwehrsystem in Gang. Dein Immungedächtnis ist übrigens auch der Grund dafür, dass manche Infektionskrankheiten nur einmal im Leben auftreten können.

Was schwächt dein Immunsystem?

Ist dein Immunsystem geschwächt haben es krankmachende Erreger leicht sich in deinem Körper zu verbreiten. Deine Abwehrkräfte können durch verschiedene Faktoren eingeschränkt sein und werden. Zu diesen Immunschwächern zählen beispielsweise:

  • Immundefekte
  • Medikamente wie Immunsuppressiva, die die körpereigene Abwehr unterdrücken
  • Krebserkrankungen
  • Infektion mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus, Menschliches Immunschwäche-Virus oder Menschliches Immundefekt-Virus)
  • Organtransplantationen
  • Mangelernährung wie beispielsweise bei Magersucht. Lies mehr über Essstörungen bei unseren ICD-10 Diagnosekürzeln unter F50.
  • Einseitige Ernährung, die zu einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen führt. Insbesondere Zinkmangel schwächt die Immunabwehr. Gute Zink-Lieferanten und Normalwerte für Zink.
  • Übermäßiger Konsum von Alkohol und Nikotin
  • Beruflicher und privater Dauerstress
  • Schlafmangel. Was tun bei Schlafstörungen?
  • Bewegungsmangel
  • Körperliche Überbelastung, zum Beispiel durch Leistungssport
  • Übergewicht

Was stärkt dein Immunsystem?

Dein Immunsystem ist stark, wenn es leistungsfähig arbeitet und gut mit schädlichen Einflüssen fertig wird. Deine Abwehrkräfte kannst du zum Beispiel folgendermaßen stärken:

  • Reduziere Stress, indem du Entspannungstechniken wie Atemübungen, Yoga, Qigong und Meditation lernst. Oder einfach mal wieder ein Buch liest, dich beim Training auspowerst, etwas Leckeres kochst, Gartenarbeit machst, Reisen planst – alles, was dir gut tut, kannst du als Stress-Ausgleich nutzen. Denn: Akuter Stress stärkt zwar kurzfristig die unspezifische Abwehr, doch die spezifische Abwehr wird vorübergehend geschwächt. Dauerstress wirkt sich auf beide Abwehrformen negativ aus.
  • Wirf einen Blick auf das Immunsystem deiner Seele, die Resilienz.
  • Ernähre dich ausgewogen, am besten saisonal mit viel frischem Gemüse und Obst. Das liefert wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe für deinen Darm und deine Darmflora. Besonders gut für die Immunabwehr sind zum Beispiel Brokkoli, Kohl, Mohrrüben, Tomaten, Knoblauch, Spinat, dunkle Beeren und Trauben, Zitrusfrüchte und NüsseVitaminfreundlich kochen und lagern.
  • Bewege dich regelmäßig an der frischen Luft, treibe Sport, aber überanstrenge dich nicht.
  • Tanke Sonne: Dann kann dein Körper Vitamin D produzieren und damit die Funktion deines Immunsystems unterstützen.
  • Trinke ausreichend (mindestens 1,5 Liter pro Tag), damit Körper und Geist fit bleiben, die Schleimhäute feucht und der antibakterielle Speichel flüssig.
  • Achte auf ausreichend erholsamen Schlaf, damit du am Morgen ausgeruht aufwachst. Da die Zahl der Abwehrzellen während des Schlafes steigt, sorgen Schlafmangel und damit eine geringere Zahl an Abwehrzellen für eine höhere Infektanfälligkeit.
  • Wasche dir regelmäßig und gründlich die Hände, damit krankmachende Erreger nicht in dein Gesicht und in die Schleimhäute von Augen, Mund oder Nase gelangen. Lies, wie  Handhygiene in Infektionszeiten funktioniert.
  • Rauchen und Alkohol bitte nur in Maßen. Denn Rauchen und Alkohol schwächen dein Immunsystem.
  • Wechselduschen: Stelle beim Duschen warmes und kaltes Wasser abwechselnd ein und beende alles mit kaltem Wasser. Der Wechsel zwischen warm und kalt trainiert deine Immunabwehr.
  • Lüfte regelmäßig: Die richtige Temperatur (ungefähr 20 Grad Celsius) und eine ordentliche Portion Sauerstoff fördern die Funktion deines körpereigenen Abwehrsystems. Zu warme oder zu kalte Luft belasten hingegen die Abwehrkräfte.

Um das Immunsystem eines Kindes aufzubauen, bedarf es einiger Infektionen. Denn jeder dieser Infekte trainiert und stärkt das Abwehrsystem. Auch bei Erwachsenen können wiederkehrende Reizungen des Immunsystems eine konstante Stimulation bedeuten. Das hält die Zellen deines Immunsystems aktiv und leistungsfähig.

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Gesundheitstipps

Wenn die Ohren verstopft sind

Junge Frau mit Schmalzpfropf im Ohr hört nicht mehr richtig.
Falsche Ohrreinigung kann das Hörvermögen negativ beeinträchtigen.

Ist es nötig, die Ohren innen zu reinigen?

Gesunde Ohren haben einen Selbstreinigungsmechanismus. Deshalb ist es im Normalfall nicht notwendig, das Ohrinnere zu reinigen. Viele tun es trotzdem und verwenden Wattestäbchen oder manchmal auch sehr kuriose Gegenstände wie Haarklammern, um das Ohrenschmalz aus dem Gehörgang zu entfernen. Doch das ist überflüssig und mitunter sogar gefährlich. Im Gehörgang befinden sich feine Härchen, die das Ohrenschmalz nach außen befördern, ganz automatisch. Diese Härchen bewegen sich. Umso mehr, wenn du Kaubewegungen machst. Manchmal reinigt sich das Ohr allerdings nicht ausreichend selbst.

Ein Schmalzpfropf kann das Hören beeinträchtigen

Fühlt sich dein Ohr an, als wäre Watte darin? Das kann passieren, wenn das Ohr mehr Ohrenschmalz produziert als gewöhnlich. Dann schafft es der Selbstreinigungsmechanismus nicht, das Ohrenschmalz schnell genug abzutransportieren. Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht, der das Hören eingeschränken kann. Bei manchen Menschen bildet sich so ein Pfropf schneller, weil der Gehörgang sehr eng ist. Dann führen schon geringe Mengen an Ohrenschmalz zu einem unangenehmen Gefühl im Ohr. Mit dem Alter kann die Selbstreinigungsfähigkeit ebenfalls nachlassen. Deshalb brauchen ältere Menschen häufiger Hilfe bei der Pflege der Ohren.

Bei Pfropfenbildung hilft der HNO-Arzt

Missempfindungen im Ohr können auch entstehen, wenn nur wenig Ohrenschmalz im Gehörgang eintrocknet, weil es zwischen den Härchen festsitzt. Das Ohr fängt dann im Inneren an zu jucken. Die häufigsten Beschwerden in diesem Zusammenhang sind Juckreiz, Entzündungen und Pfropfenbildung. Wenn das passiert, ist es wichtig, den Gehörgang sehr vorsichtig zu reinigen. Hat sich vor dem Trommelfell ein großer Pfropf gebildet, der für eine spürbare Einschränkung des Hörvermögens verantwortlich ist, ist ein Termin beim HNO-Arzt notwendig. Er spült das Ohr vorsichtig frei und gibt dir Informationen über die korrekte Reinigung der Ohren.

Senior lässt Ohrenschmalz beim HNO-Arzt entfernen.
Der HNO-Arzt ist Spezialist für die Ohren und weiß genau, was gut für die Ohren ist. Er hat Möglichkeiten, auch einen hartnäckigen Schmalzpfropfen auf schonende Weise zu entfernen.

Warum entsteht überhaupt Ohrenschmalz?

Im Gehörgang befinden sich Hautdrüsen, die ständig ein Sekret produzieren. Bei Ärzten heißt dieses Sekret Cerumen. Es setzt sich aus Talg, Schweißdrüsensekret und kleinsten Schmutzpartikeln zusammen. Cerumen ist kein Dreck, kein Schmutz, sondern ein Sekret mit einer sehr wichtigen Funktion. Es hält die Haut feucht und geschmeidig und befördert Staub und Schmutz aus dem Ohrinneren in Richtung Ohrmuschel. Cerumen enthält Lysozym, ein Enzym das desinfizierend wirkt und Bakterien abtötet.

Die Ohren richtig sauber machen

Für viele ist der Juckreiz im Ohr ein Grund zu Wattestäbchen oder Ähnlichem zu greifen, um das Ohrenschmalz damit zu entfernen. HNO-Ärzte warnen allerdings seit Jahren, dass das nicht gut für die Ohren ist. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Mit dem starren Wattestäbchen kannst du dir das Ohr verletzen und das Trommelfell beschädigen.
  • Das Ohrenschmalz gelangt durch falsche Reinigung noch tiefer in den Gehörgang, wo es sich vor dem Trommelfell ansammelt und für Hörbeeinträchtigungen verantwortlich ist.
  • Wer zu häufig Wattestäbchen benutzt, irritiert die Haut im Gehörgang.
  • Ohrenschmalz soll die empfindliche Haut schützen, vor Austrocknung und vor Bakterien. Wird das Ohrenschmalz immer entfernt, können Ekzeme und Entzündungen die Folge sein.
  • Wattefusseln können in den feinen Härchen im Gehörgang hängen bleiben und heftigen Juckreiz verursachen.

Wattestäbchen eignen sich für vieles, beispielsweise um Medikamente oder Kosmetik auf die Haut aufzutragen, technische Geräte und Kleinteile zu reinigen oder um Salben sauber aus kleinen Tiegeln zu entnehmen. Aber: Wattestäbchen eignen sich nicht, um damit den Gehörgang zu reinigen.

Innenansicht des menschlichen Ohres.
Das menschliche Ohr ist ein empfindliches und sehr hoch entwickeltes Organ, das über einen gut funktionierenden Selbstreinigungsmechanismus verfügt.

Ohren mit Wasser spülen

In der Apotheke gibt es spezielle Präparate, die dabei helfen, Ohrenschmalzrückstände aus dem Gehörganz zu lösen und sie anschließend aus dem Gehörgang zu spülen. Viele davon sind mit Meerwasser. Allerdings ist eine Ohrspülung aufwendig und funktioniert nicht bei jedem gleich gut. Es gibt auch Produkte auf chemischer Basis, die das Cerumen auflösen. Warmes Wasser oder lauwarmer Kamillentee eignen sich ebenfalls für eine Spülung der Ohren. Das ist alles besser als Ohrenstäbchen.

Wenn deine Ohren ohnehin immer etwas trocken sind, kannst du ein paar Tropfen Öl hineinträufeln, beispielsweise Oliven- oder Walnussöl.

Mit einem Klistier ist die Ohrreinigung einfacher

Wer zuhause eine Ohrenspülung machen möchte, braucht meistens ein Hilfsmittel. Klistiere oder Klistierspritzen eignen sich sehr gut dazu. Sie sehen wie ein kleiner Blasebalg aus. Damit spritzt du warmes Wasser mit festem Druck in deinen Gehörgang und wiederholst dies mehrmals. Mit speziellen Ohrentropfen lässt sich das Ohrenschmalz vorher aufweichen.

Wenn die Spülung nicht hilft, ist ein Arztbesuch notwendig. Der HNO-Arzt führt eine professionelle Ohrenspülung durch. Der Ohrenarzt kann bei einer Untersuchung anschließend auch feststellen, wo der häufige Juckreiz herkommt und etwas gegen die Ursache tun. Er kann festsitzende Pfropfen entfernen und Ekzeme behandeln.

Absauger für die Ohren

Im Handel gibt es elektrische Ohrreiniger, die über einen kleinen Absaugschlauch schonend Wasser und auch überschüssiges Ohrenschmalz entfernen. Diese Geräte eignen sich allerdings nur bedingt zum Reinigen der Ohren. Damit das Absaugen richtig funktioniert, musst du zuvor die Ohren mit Öl vorbehandeln. Insgesamt dauert die Reinigung genauso lange wie eine Ohrspülung, die wesentlich schonender für deine Ohren ist.

Ohren brauchen sanfte Pflege

Deine Ohren sind zarte Organe, die sanfte Pflege brauchen. Beschränke dich beim Reinigen der Ohren auf den äußeren Teil. So weit wie der kleine Finger ohne Druck hineinpasst, kannst du den Gehörgang reinigen. Den Rest erledigen die feinen Härchen und der Mechanismus, der beim Kauen verstärkt wird. Viel kauen hilft also dabei, die Ohren zu reinigen. Bei Juckreiz oder kleineren Ablagerungen sind Spülungen hilfreich. Hartnäckige Schmalzansammlungen, anhaltender Juckreiz oder Hörbeeinträchtigungen sollte sich ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt ansehen.