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Diagnosekürzel

A04

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A04 für Sonstige bakterielle Darminfektionen.
Unter A00 bis A09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel infektiöse Darmkrankheiten kodiert. A04 ist das Diagnosekürzel für Sonstige bakteriell bedingte Darminfektionen.

A04: Sonstige bakterielle Darminfektionen

Exkl.: Lebensmittelvergiftungen, anderenorts klassifiziert
Tuberkulöse Enteritis (A18.3)

A04.0 Darminfektion durch enteropathogene Escherichia coli

Escherichia coli wird auch E. coli abgekürzt und ist eine Darm-Bakterium. Einige Stämme des Bakteriums sind Teil der normalen Darmflora, andere Stämme lösen Erkrankungen aus. Infektionen mit krankhaften E. coli-Typen sind zum Teil meldepflichtig. „Enteropathogen“ bedeutet so viel wie „den Darm krank-machend“.

Der Stamm der enteropathogenen E. coli (EPEC) löst vorwiegend Darm-Entzündungen bei Kindern bis zum Säuglingsalter hervor.

A04.1 Darminfektion durch enterotoxinbildende Escherichia coli

Der enterotoxinbildende Stamm des Bakteriums Escherichia coli wird auch ETEC abgekürzt. Dieser Stamm ist in der Lage ein spezielles Gift (Toxin), das Enterotoxin zu produzieren. Das Gift bewirkt heftige wässrige Durchfälle, ähnlich der Cholera (A00).

Der enterotoxinbildende Stamm ist ein häufiger Erreger des Reise-Durchfalls („Montezumas Rache“). Mehr zu Escherichia coli kannst du unter A04.0 erfahren.

A04.2 Darminfektion durch enteroinvasive Escherichia coli

Enteroinvasive Escherichia coli  (EIEC) sind ein bestimmter Stamm des Bakteriums Escherichia coli (E. coli). Erfahre mehr zu E.coli unter A04.0.

A04.3 Darminfektion durch enterohämorrhagische Escherichia coli

Enterohämorrhagische Escherichia coli werden auch EHEC abgekürzt. Sie sind eine bestimmte Art des Bakteriums E. coli. Mehr zu Escherichia coli liest du unter A04.0.

Der Begriff „enterohämorrhagisch“ setzt sich aus „entero-“ und „hämorrhagisch“ zusammen. „Entero-“ bedeutet  so viel wie „den Darm betreffend“. „Hämorrhagisch“ kommt von „Hämorrhagie“, was übersetzt Blutung heißt. Die Bezeichnung „enterohämorrhagisch“ bedeutet also so viel wie „blutig im Darm“. Enterohämorrhagische Escherichia coli bilden ein ähnliches Gift wie Shigellen. Zu Shigellen erfährst du mehr unter A03 und A03.0. Das Gift der Enterohämorrhagischen E. coli, das Shiga-Toxin, kann zu blutigen Durchfällen und Komplikationen führen.

A04.4 Sonstige Darminfektionen durch Escherichia coli

Inkl.: Enteritis durch Escherichia coli o. n. A.

Escherichia coli wird auch E. coli genannt. Mehr zum Bakterium erfährst du unter A04.0

A04.5 Enteritis durch Campylobacter

„Enteritis“ bedeutet Darm-Entzündung, im engeren Sinne Entzündung des Dünndarms. Campylobacter ist ein Bakterium, das Auslöser von Darm-Entzündungen ist. Infektionen mit Campylobacter sind meldepflichtig. Campylobacter ist der häufigste (meldepflichtige) bakterielle Erreger von Darm-Entzündungen.

A04.6 Enteritis durch Yersinia enterocolitica

Exkl.: Extraintestinale Yersiniose (A28.2)

Yersinia enterocolitica ist ein Bakterium der Gattung Yersinia, die auch als Yersinien zusammengefasst werden. Yersinien können Darm-Entzündungen hervorrufen. Eine Darm-Entzündung bzw. Entzündung des Dünndarms heißt in der medizinischen Fachsprache Enteritis.

A04.7 Enterokolitis durch Clostridium difficile

Inkl.: Lebensmittelvergiftung durch Clostridium difficile
Pseudomembranöse Kolitis

Der Begriff „Enterokolitis“ bedeutet Entzündung des Dünn- und des Dickdarms (Colon). Clostridium difficile, auch Clostridioides difficile, ist ein Bakterium, das Entzündungen des Dünn- und Dickdarms hervorruft. Das Bakterium bildet ein bestimmtes Gift (Toxin), das Auslöser des Durchfalls ist.

Der Begriff „Pseudomembranöse Kolitis“ beschreibt das Entzündungsgeschehen und Aussehen der Darmwände während einer Clostridium difficile-Infektion. Durch die starke Entzündungsreaktion lagern sich Abfälle der Abwehrzellen und Entzündungs-Sekrete an den Darmwänden ab und bilden Schleimhautbeläge, sogenannte „Pseudomembranen“.

A04.70 Enterokolitis durch Clostridium difficile ohne Megakolon, ohne sonstige Organkomplikationen

Was eine Enterokolitis ist und was es mit dem Bakterium Clostridium difficile auf sich hat, lies bitte bei A04.7 nach.

Ein Megakolon, auch toxisches Megakolon genannt und Megacolon geschrieben, beschreibt eine Komplikation der Infektion. Der Dickdarm weitet sich dabei aufgrund massiver giftiger (toxischer) Gasansammlungen extrem auf. Dazu treten Beschwerden einer Blutvergiftung mit hohem Fieber und möglichen Kreislaufbeschwerden auf. Was bedeutet hohes Fieber?

A04.71 Enterokolitis durch Clostridium difficile ohne Megakolon, mit sonstigen Organkomplikationen

Infektionen mit Clostridium difficile spielen sich vorwiegend im Darm ab. Mehr zum Bakterium erfährst du unter A04.7, mehr zum Megakolon unter A04.70.

Treten Komplikationen anderer Organe während einer Infektion auf, kann der Arzt das unter A04.71 kodieren.

A04.72 Enterokolitis durch Clostridium difficile mit Megakolon, ohne sonstige Organkomplikationen

Infektionen mit Clostridium difficile lösen oftmals eine Enterokolitis, also Entzündung des Dünn- und Dickdarms aus. Mehr zu Clostridium difficile liest du unter A04.7. Was ein Megakolon ist, erfährst du unter A04.70.

A04.73 Enterokolitis durch Clostridium difficile mit Megakolon, mit sonstigen Organkomplikationen

Worum es sich bei den Begriffen „Enterokolitis“ und „Clostridium difficile“ handelt, erfährst du unter A04.7.

Was ein Megakolon ist, liest du unter A04.70.

A04.79 Enterokolitis durch Clostridium difficile, nicht näher bezeichnet

Erklärungen zur Enterokolitis durch Clostridium difficile erhältst du unter A04.7.

A04.8 Sonstige näher bezeichnete bakterielle Darminfektionen

A04.9 Bakterielle Darminfektion, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Bakterielle Enteritis o. n. A.

Der Begriff „Bakterielle Enteritis“ beschreibt eine Entzündung des Darms, genauer des Dünndarms, die durch Bakterien hervorgerufen wird.

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Diagnosekürzel

A05

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A05 für Sonstige bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen, anderenorts nicht klassifiziert.
Unter A00 bis A09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel infektiöse Darmkrankheiten kodiert. A05 ist das Diagnosekürzel für Sonstige bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

A05: Sonstige bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen, anderenorts nicht klassifiziert

Exkl.: Infektion durch Escherichia coli (A04.0A04.4)
Infektion oder Lebensmittelvergiftung durch Clostridium difficile (A04.7)
Infektion oder Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen (A02)
Listeriose (A32)
Toxische Wirkung schädlicher (verdorbener) Lebensmittel (T61-T62)

A05.0 Lebensmittelvergiftung durch Staphylokokken

Eine (bakterielle) Lebensmittelvergiftung ist eine Magen-Darm-Erkrankung, die durch den Verzehr von (mit Bakterien) kontaminierten Lebensmitteln verursacht wird.

„Staphylokokken“ ist der Oberbegriff für eine Bakterien-Gattung. Staphylokokken kommen auf der Haut und auf Schleimhäuten sowie in der Umwelt vor. Es gibt unzählige verschiedene Spezies der Staphylokokken. Einige von ihnen können Krankheiten hervorrufen. Das Bakterium Staphylococcus aureus ist beispielsweise Auslöser einer Lebensmittelvergiftung. Grund dafür ist das von der Bakterien-Spezies produzierte Gift (Toxin).

A05.1 Botulismus

Inkl.: Klassische Lebensmittelvergiftung durch Clostridium botulinum

Als Botulismus wird eine Vergiftung bezeichnet, die durch das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum bedingt ist. Das Bakterium bildet umweltresistente Überlebensformen, sogenannte Sporen, sodass es sogar in luftdicht abgeschlossenen Behältern überleben kann. Das Gift des Bakteriums, das Botulinumtoxin, führt zu Erbrechen, Lähmungen und schlimmstenfalls zum Tod.

A05.2 Lebensmittelvergiftung durch Clostridium perfringens (Clostridium welchii)

Inkl.: Enteritis necroticans

Die Enteritis necroticans wird auch Pigbel oder Darmbrand genannt. Dabei handelt es sich um eine Darm-Entzündung (Enteritis), bei der die Darmwände zerstört werden können. Auslöser ist das Gift des Bakteriums Clostridium perfringens, das auch Erreger der Erkrankung Darmbrand ist.

A05.3 Lebensmittelvergiftung durch Vibrio parahaemolyticus

Vibirio parahaemolyticus ist ein Bakterium, das eine Entzündung des Darms und Lebensmittelvergiftung auslösen kann.

Unter A05.0 kannst du nachlesen, was eine Lebensmittelbvergiftung ist.

A05.4 Lebensmittelvergiftung durch Bacillus cereus

Bacillus cereus ist ein Bakterium, das in der Lage ist umweltresistente Überlebensformen, Sporen, und Gifte (Toxine) zu produzieren. Dadurch kann es eine Lebensmittelvergiftung hervorrufen.

A05.8 Sonstige näher bezeichnete bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftungen

Was eine Lebensmittelvergiftung ist, kannst du unter A05.0 nachlesen.

A05.9 Bakteriell bedingte Lebensmittelvergiftung, nicht näher bezeichnet

Schau unter A05.0 nach, was eine Lebensmittelvergiftung ist.

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Diagnosekürzel

A06

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A06 für Amöbiasis.
Unter A00 bis A09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel infektiöse Darmkrankheiten kodiert. A06 ist das Diagnosekürzel für Amöbiasis. Das ist eine Infektion mit einem Einzeller aus der Gruppe der Amöben.

A06: Amöbiasis

Exkl.: Sonstige Darmkrankheiten durch Protozoen (A07)

Inkl.: Infektion durch Entamoeba histolytica

Eine Amöbiasis ist eine Infektion mit einem Einzeller der Gruppe der Amöben, in diesem Fall mit dem Einzeller (Protozoon) Entamoeba histolytica. Amöben sind eine Gruppe von Einzellern, die ihre Gestalt ständig ändern und daher auch Wechseltierchen genannt werden.

A06.0 Akute Amöbenruhr

Inkl.: Akute Amöbiasis
Akute Amöbiasis o. n. A.

Die Akute Amöbenruhr wird auch Amöbenkolitis oder Akute Amöbiasis genannt. Was eine Amöbiasis ist, liest du unter A06.

Die Akute Amöbenruhr ist die akute Form der Infektion mit dem Einzeller Entamoeba histolytica. Eine Ruhr wird auch Dysenterie genannt und ist eine entzündliche Erkrankung des Dickdarms beziehungsweise eine entzündliche Durchfallerkrankung durch Parasiten.

A06.1 Chronische intestinale Amöbiasis

Unter A06 findest du, was eine Amöbiasis ist.

„Intestinal“ bedeutet den Darm-Trakt betreffend. Eine akute Amöbenruhr – lies unter A06.0 nach, was das ist-  durch den Einzeller Entamoeba histolytica kann chronisch werden. Das bedeutet, sie heilt nicht aus, sondern verbleibt in einem andauernden Stadium.

A06.2 Nichtdysenterische Kolitis durch Amöben

„Nichtdysenterische Kolitis“ bedeutet Dickdarm-Entzündung ohne die typischen Beschwerden oder Merkmale einer Ruhr. Lies unter A06.0 nach, was eine Ruhr ist.

A06.3 Amöbom des Darmes

Inkl.: Amöbom o. n. A.

Ein Amöbom ist ein Entzündungs-Geschwulst, das sich im Darm bei einer Amöbiasis bilden kann. Ein Amöbom kann im Rahmen einer Amöbenruhr entstehen. Was eine Amöbiasis oder Amöbenruhr ist, liest du unter A06.0.

A06.4 Leberabszess durch Amöben (K77.0)

Inkl.: Amöbenhepatitis

Ein Abszess ist eine Eiteransammlung, die durch ein Entzündungsgeschehen entsteht. Amöben können Abszesse in der Leber und begleitende Leber-Entzündungen (Hepatitis) hervorrufen. Was Amöben sind erfährst du unter A06.

A06.5 Lungenabszess durch Amöben

Inkl.: Abszess der Lunge (und der Leber) durch Amöben (J99.8)
Abszess der Lunge (und der Leber) durch Amöben mit Pneumonie (J17.3)

Was ein Abszess ist, kannst du unter A06.4 nachlesen. Infos zu Amöben erhältst du unter A06.

A06.6 Hirnabszess durch Amöben (G07)

Inkl.: Abszess des Gehirns (und der Leber) (und der Lunge) durch Amöben

Was ein Abszess ist, kannst du unter A06.4 nachlesen. Infos zu Amöben erhältst du unter A06.

A06.7 Amöbiasis der Haut

Eine Amöbiasis, also eine Infektion mit Amöben, kann auch die Haut betreffen. Was Amöben sind und welcher Erreger oft verantwortlich ist, liest du unter A06 und A06.0.

A06.8 Amöbeninfektion an sonstigen Lokalisationen

Inkl.: Appendizitis durch Amöben
Balanitis (N51.2) durch Amöben

„Appendizitis“ bedeutet Blinddarmentzündung. Eine Balanitis ist eine Entzündung der Eichel (Glans) des Penis. Was Amöben sind, erfährst du unter A06.

A06.9 Amöbiasis, nicht näher bezeichnet

Eine Amöbiasis ist eine Infektion mit Amöben. Mehr zu Amöben und der Amöbiasis steht unter A06 und A06.0.

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Diagnosekürzel

A07

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A07 für Sonstige Darmkrankheiten durch Protozoen.
Unter A00 bis A09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel infektiöse Darmkrankheiten kodiert. A07 ist das Diagnosekürzel für Sonstige Darmkrankheiten durch Protozoen (Einzeller).

A07: Sonstige Darmkrankheiten durch Protozoen

Protozoen sind Einzeller.

A07.0 Balantidiose

Inkl.: Balantidienruhr

Eine Balantidiose oder Balantidienruhr wird durch den Einzeller (Protozoon) Balantidium coli ausgelöst. Die Infektionserkrankung kann zu blutig-schleimigen Durchfällen (ruhrartig) führen.

A07.1 Giardiasis (Lambliasis)

Eine Giardiasis, auch Lambliasis oder Lamblienruhr, ist eine meldepflichtige Darmerkrankung durch den Darmparasiten Giardia lamblia. Giardia lamblia ist ein Einzeller (Protozoon).

A07.2 Kryptosporidiose

Die Kryptosporidiose ist eine durch Einzeller (Protozoen) ausgelöste, meldepflichtige Durchfallerkrankung. Auslöser sind Cryptosporidium hominis und Cryptosporidium parvum.

A07.3 Isosporose

Inkl.: Infektion durch Isospora belli und Isospora hominis
Intestinale Kokzidiose
Isosporiasis

Eine Isosporose, auch Isosporiasis, ist eine durch die Einzeller (Protozoen) Isospora belli oder Isospora hominis ausgelöste Durchfallerkrankung.

Der Begriff „Kokzidiose“ ist ein Überbegriff für Infektionen mit Einzellern der Gruppe der Kokzidien. Dazu gehören unter anderem die Erreger der Isosporose, der Kryptosporidiose und der Sarkosporidiose. Intestinal bedeutet den Darm betreffend.

A07.8 Sonstige näher bezeichnete Darmkrankheiten durch Protozoen

Inkl.: Intestinale Trichomoniasis
Sarkosporidiose
Sarkozystose

Eine Intestinale Trichomoniasis beschreibt eine Darm-Erkrankung durch Trichomonaden. Trichomonaden sind Einzeller (Protozoen). Trichomonaden werden sexuell übertragen und lösen Entzündungen der Genitalorgane aus. Sie können aber auch den Darm befallen.

Eine Sarkosporidiose oder Sarkozystose ist eine Zoonose. Das bedeutet die Erkrankung wird vom Tier auf den Menschen übertragen. Ausgelöst wird sie durch Einzeller (Protozoen), nämlich Sarkosporidien wie Sarcocystis bovihominis und Sarcocystis suihominis.

A07.9 Darmkrankheit durch Protozoen, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Diarrhoe durch Protozoen
Dysenterie durch Protozoen
Kolitis durch Protozoen
Flagellatendiarrhoe

Protozoen sind Einzeller. Der Begriff „Diarrhoe“ ist der medizinische Fachausdruck für Durchfall.

Eine Dysenterie wird auch Ruhr genannt und beschreibt eine Durchfallerkrankung durch bestimmte Erreger, bei der oft schleimige oder blut-schleimige Durchfälle auftreten.

Eine Kolitis ist eine Entzündung des Dickdarms (Colon).

Als Flagellaten werden Einzeller bezeichnet, die Flagellen, also Geißeln zur Fortbewegung nutzen. Ein anderer Begriff für Flagellaten ist Geißeltierchen.

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Diagnosekürzel

A09

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A09 für für Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs.
Mit A00 bis A09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel infektiöse Darmkrankheiten verschlüsselt. A09 ist das Diagnosekürzel für Sonstige, nicht näher bezeichnete Magen-Darm-Erkrankungen und Entzündung des Dickdarms infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs.

A09: Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis infektiösen und nicht näher bezeichneten Ursprungs

Exkl.: Durch Bakterien, Protozoen, Viren und sonstige näher bezeichnete Infektionserreger A00A08
Nichtinfektiöse Diarrhoe K52.9
Nichtinfektiöse Diarrhoe beim Neugeborenen P78.3

Als Gastroenteritis werden in der medizinischen Fachsprache Magen-Darm-Erkrankungen bezeichnet. Eine Kolitis ist eine Entzündung des Dickdarms.

A09.0 Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis infektiösen Ursprungs

Inkl.: Darmkatarrh
Diarrhoe (Durchfall): akut blutig
Diarrhoe (Durchfall): akut hämorrhagisch
Diarrhoe (Durchfall): akut wässrig
Diarrhoe (Durchfall): dysenterisch
Diarrhoe (Durchfall): epidemisch
Infektiös oder septisch: Enteritis hämorrhagisch
Infektiös oder septisch: Enteritis o. n. A.
Infektiös oder septisch: Gastroenteritis hämorrhagisch
Infektiös oder septisch: Gastroenteritis o. n. A.
Infektiös oder septisch: Kolitis hämorrhagisch
Infektiös oder septisch: Kolitis o. n. A.
Infektiöse (neonatale) Diarrhoe o. n. A.

Das Wort „Katarrh“ bedeutet so viel wie „herabfließen“. Als Darmkatarrh werden Entzündungen der Darmschleimhaut beziehungsweise Durchfallerkrankungen bezeichnet.

„Diarrhoe“ bedeutet in der medizinischen Fachsprache Durchfall. Durchfälle können Blut enthalten, dann werden sie als „blutig“ bezeichnet. „Hämorrhagischer Durchfall“ ist ein anderer Ausdruck für blutigen Durchfall. Als „dysenterisch“ werden Durchfälle bezeichnet, die im Rahmen einer Dysenterie oder Ruhr, also einer Durchfallerkrankung durch bestimmte Bakterien oder Einzeller (Protozoen) auftreten. „Epidemisch“ bedeutet im Rahmen einer Epidemie auftretend. Eine Epidemie ist ein Krankheitsausbruch, der örtlich und zeitlich begrenzt auftritt und viele Menschen mit einer Erkrankung ansteckt. Als „infektiös“ oder „septisch“ werden Krankheiten beschrieben, die ansteckend sind. Eine Enteritis beschreibt eine Entzündung des Dünndarms.

Erklärungen zu den Begrifflichkeiten „Gastroenteritis“ und „Kolitis“ findest du unter A09.

Eine neonatale Diarrhoe ist ein Durchfall, der bei einem Neugeborenen auftritt.

A09.9 Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis nicht näher bezeichneten Ursprungs

Exkl.: Colitis indeterminata K52.3
Inkl.: Neonatale Diarrhoe o. n. A.

„Diarrhoe“ ist ein anderer Ausdruck für Durchfall. „Neonatal“ bedeutet das Neugeborene betreffend. Eine Neonatale Diarrhoe ist also ein beim Neugeborenen auftretender Durchfall.

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Diagnosekürzel

M54

M54 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Rückenschmerzen.
Unter M50-M54 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens zusammengefasst. M54 bedeutet Rückenschmerzen.

M54: Rückenschmerzen

Exkl.: Psychogener Rückenschmerz F45.40

Je nachdem, in welcher Region deines Rückens die Rückenschmerzen auftreten, werden sie unterschiedlich bezeichnet. Deine Wirbelsäule lässt sich in unterschiedliche Abschnitte einteilen: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein.

M54.0 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion

Exkl.: Pannikulitis: Lupus L93.2
Pannikulitis: rezidivierend (Pfeifer-Weber-Christian-Krankheit) M35.6
Pannikulitis: ohne nähere Angaben M79.3

Eine Pannikulitis ist eine örtlich begrenzte Entzündung des Unterhautfettgewebes.

M54.00 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.01 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Der Okzipito-Atlanto-Axialbereich bezeichnet den Bereich der Kopfgelenke. Das Atlanto-okzipital-Gelenk wird durch das Hinterhaupt (Occiput) und den ersten Halswirbel, auch Atlas genannt, gebildet. Die Atlanto-axial-Gelenke bilden die Verbindung der ersten beiden Halswirbel, dem Atlas und Axis.

M54.02 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Zervikalbereich

Als Zervikalbereich wird der Bereich der Halswirbelsäule bezeichnet.

M54.03 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Zervikothorakalbereich

Der Zervikothorakalbereich ist der Übergang der Halswirbelsäule (zervikal) zur Brustwirbelsäule (thorakal). Der Begriff Zervikothorakalbereich kann auch zur Beschreibung eines Symptoms genutzt werden, das in beiden Bereichen also zerival und thorakal auftritt.

M54.04 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Thorakalbereich

Unter Thorakalbereich wird der Bereich der Brustwirbelsäule verstanden.

M54.05 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Thorakolumbalbereich

Der Übergangsbereich zwischen der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule wird Thorakolumbalbereich genannt. Betrifft eine Erkrankung beide Regionen, kann die Lokalisation mit thorakolumbal beschrieben werden.

M54.06 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Lumbalbereich

Der Begriff Lumbalbereich ist eine andere Bezeichnung für den Bereich der Wirbelsäule, der durch die Lendenwirbel gebildet wird.

M54.07 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Lumbosakralbereich

Als Verlängerung der Lendenwirbelsäule beinwärts schließt sich an die Lendenwirbel das Kreuzbein (Os sacrum oder Sakrum), an, das aus ehemals verschmolzenen Wirbelkörpern besteht. Der Lumbosakralbereich ist der Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins.

M54.08 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Der Sakralbereich beschreibt den Abschnitt der Wirbelsäule, der durch das Kreuzbein (Os sacrum, Sakrum) gebildet wird. Den untersten Abschnitt der Wirbelsäule bildet das Steißbein (Os coccygis). Der Sakrokokzygealbereich ist also der Abschnitt der Wirbelsäule, der das Kreuz- und Steißbein einschließt.

M54.09 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

M54.1 Radikulopathie

Der Begriff Radikulopathie beschreibt eine Reizung oder Schädigung einer Nervenwurzel, die zu typischen Beschwerden und der für die Nervenwurzel typischen Lokalisation und Ausstrahlung der Beschwerden führt. Nervenwurzeln sind die Austrittsstellen der Nerven aus dem Rückenmark. Sie befinden sich nahe der Bandscheiben. Charakteristische Symptome sind Missempfindungen (Parästhesien), elektrisierende Schmerzen, Ausstrahlung der Schmerzen, Taubheitsgefühl. Auch Beeinträchtigungen der Bewegung beziehungsweise Motorik im Sinne von Lähmungen sind möglich.

Inkl.: Neuritis oder Radikulitis:  brachial o. n. A.
Neuritis ist der medizinische Fachausdruck für Nervenentzündung. Die Beschwerden einer Nervenentzündung ähneln sehr denen einer Nervenwurzelentzündung. Daher bilden die Begriffe Neuritis und Radikulitis einen fließenden Übergang. Brachial bedeutet den Arm betreffend.
Neuritis oder Radikulitis:  lumbal o. n. A.
Lumbal bedeutet die Lendenwirbelsäule betreffend.
Neuritis oder Radikulitis:  lumbosakral o. n. A.
Der Lumbosakralbereich ist der Übergang zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein (Os sacrum).
Neuritis oder Radikulitis:  thorakal o. n. A.
Thorakal beschreibt Beschwerden, die den Brustkorb (Thorax) betreffen.
Radikulitis o. n. A.

Exkl.: Neuralgie und Neuritis o. n. A. M79.2
Radikulopathie bei lumbalem und sonstigem Bandscheibenschaden M51.1
Radikulopathie bei Spondylose M47.2
Radikulopathie bei zervikalem Bandscheibenschaden M50.1

M54.10 Radikulopathie: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.11 Radikulopathie: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Eine Erklärung zum Okzipito-Atlanto-Axialbereich findest du unter M54.01

M54.12 Radikulopathie: Zervikalbereich

Was ist der Zervikalbereich?

M54.13 Radikulopathie: Zervikothorakalbereich

Wo befindet sich der Zervikothorakalbereich?

M54.14 Radikulopathie: Thorakalbereich

Eine Erklärung zum Thorakalbereich findest du unter M54.04

M54.15 Radikulopathie: Thorakolumbalbereich

Wo liegt der Thorakolumbalbereich?

M54.16 Radikulopathie: Lumbalbereich

Eine Erklärung zum Lumbalbereich findest du unter M54.06

M54.17 Radikulopathie: Lumbosakralbereich

Was ist der Lumbosakralbereich?

M54.18 Radikulopathie: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Eine Erklärung zum Sakrokokzygealbereich findest du unter M54.08

M54.19 Radikulopathie: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

M54.2 Zervikalneuralgie

Exkl.: Zervikalneuralgie durch zervikalen Bandscheibenschaden M50

Neuralgie bedeutet Nervenschmerz. Neuralgien sind Schmerzen, die auf Schädigungen oder Reizungen von Nerven zurückzuführen sind und sich im Versorgungsgebiet eines Nerven ausbreiten. Im Gegensatz zu Radikulopathien treten bei Neuralgien neben den Nervenschmerzen keine Missempfindungen, Sensibilitätsstörungen oder Störungen der Motorik auf.

Zervikal bedeutet den Bereich der Halswirbelsäule betreffend. Eine Zervikalneuralgie ist also ein Nervenschmerz im Bereich des Halses und des Nackens.

M54.3 Ischialgie

Exkl.: Ischialgie durch Bandscheibenschaden M51.1
Ischialgie mit Lumbago M54.4
Läsion des N. ischiadicus G57.0

Unter Ischialgie werden Beschwerden verstanden, die infolge einer Entzündung, mechanischen Reizung oder Schädigung des Ischias-Nervs (Nervus ischiadicus) auftreten können.

M54.4 Lumboischialgie

Der Begriff Lumboischialgie beschreibt Schmerzen und Beschwerden einer Nervenreizung im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Versorgungsgebiet des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus). Stark vereinfacht könnte man die Lumboischialgie auch als Rückenbeinschmerz bezeichnen. Typischerweise treten ziehende Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, die in das betroffene Bein ausstrahlen – genauer in den hinteren Oberschenkel bis möglicherweise in die Ferse.

Exkl.: Lumboischialgie durch Bandscheibenschaden M51.1

M54.5 Kreuzschmerz

Der Begriff Kreuzschmerz bezeichnet einen Rückenschmerz, der unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalten, also dem Übergang des Gesäßes zum Oberschenkel, liegt.

Zum Oberbegriff Kreuzschmerz zählt auch die Lumbago, ein heftiger einschießender Rückenschmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Lumbago wird auch Lumbalgie oder Hexenschuss genannt.

Inkl.: Lendenschmerz
Lumbago o. n. A.
Überlastung in der Kreuzbeingegend

Exkl.: Flankenschmerz-Hämaturie-Syndrom N39.81
Lumbago durch Bandscheibenverlagerung M51.2
Lumboischialgie M54.4

M54.6 Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule

Exkl.: Schmerzen durch Bandscheibenschaden M51

M54.8 Sonstige Rückenschmerzen

M54.80 Sonstige Rückenschmerzen: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.81 Sonstige Rückenschmerzen: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Was ist der Okzipito-Atlanto-Axialbereich?

M54.82 Sonstige Rückenschmerzen: Zervikalbereich

Wo in der Wirbelsäule befindet sich der Zervikalbereich?

M54.83 Sonstige Rückenschmerzen: Zervikothorakalbereich

Zervikothorakalbereich: Zur Begriffserklärung siehe M54.03

M54.84 Sonstige Rückenschmerzen: Thorakalbereich

Thorakalbereich: Was ist das?

M54.85 Sonstige Rückenschmerzen: Thorakolumbalbereich

Wo der Thorakolumbalbereich liegt, siehe M54.05

M54.86 Sonstige Rückenschmerzen: Lumbalbereich

Was bedeutet Lumbalbereich?

M54.87 Sonstige Rückenschmerzen: Lumbosakralbereich

Eine Begriffserklärung zum Lumbosakralbereich findest du unter M54.07

M54.88 Sonstige Rückenschmerzen: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Wo im Rücken liegt der Sakrokokzygealbereich?

M54.89 Sonstige Rückenschmerzen: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

M54.9 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Rückenschmerzen o. n. A.

M54.90 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.91 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Unter M54.01 kannst du nachlesen, was als Okzipito-Atlanto-Axialbereich bezeichnet wird.

M54.92 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Zervikalbereich

Wo sind Rückenschmerzen am Zervikalbereich angesiedelt?

M54.93 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Zervikothorakalbereich

Was ist der Zervikothorakalbereich?

M54.94 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Thorakalbereich

Wo der Thorakalbereich liegt, kannst du unter dem ICD-10 Kürzel M54.04 nachlesen.

M54.95 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Thorakolumbalbereich

Wo am Rücken befindet sich der Thorakolumbalbereich?

M54.96 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Lumbalbereich

Lumbalbereich: Was ist das?

M54.97 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Lumbosakralbereich

Wo der Lumbosakralbereich liegt kannst du unter M54.07 nachlesen.

M54.98 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Zur Begriffserklärung vom Sakralbereich und Sakrokokzygealbereich siehe ICD-10 M54.08

M54.99 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

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Diagnosekürzel

B01

B01 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Varizellen (Windpocken).
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind. B01 bedeutet Varizellen (Windpocken).

B01: Varizellen (Windpocken)

Die hoch ansteckenden Windpocken (Varizellen) werden durch das Varicella-zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Die Ansteckung mit dem Windpocken-Virus erfolgt über Tröpfcheninfektion. Beim Husten, Niesen oder auch Atmen gelangen mit dem Speichel infizierter Menschen kleinste Viruspartikel in die Luft und können von dir eingeatmet werden.

Der direkte Kontakt mit dem infektiösen Inhalt der Windpocken-Bläschen ist ebenso eine Ansteckungsquelle wie Schmierinfektionen über Händeschütteln oder Berühren virenbesetzter Türklinken.

Windpocken sind nach dem Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Erkrankung. Die Rate für Komplikationen ist im Erwachsenenalter deutlich erhöht.

Weitere Infos zu Komplikationen und Therapie von Windpocken.

Wissenswertes zur Windpocken-Impfung.

B01.0 Varizellen-Meningitis

Windpocken-Viren können auch dein zentrales Nervensystem infizieren. Dadurch kann es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung) kommen.

B01.1 Varizellen-Enzephalitis

Inkl. Enzephalitis nach Varizelleninfektion
Varizellen-Enzephalomyeltitis

Der Befall deines zentralen Nervensystems mit Windpocken (Varizellen) kann zu einer Entzündung deines Gehirns (Enzephalitis) führen. Lösen die Windpocken-Erreger in Gehirn und gleichzeitig im Rückenmark Entzündungen aus, sprechen Mediziner von einer Varizellen-Enzephalomyeltitis.

B01.2 Varizellen-Pneumonie

Das Varicella-zoster-Virus kann eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen. Diese Windpocken-Komplikation betrifft häufiger Erwachsene als Kinder. Besonders gefährdet sind Schwangere. Lies mehr zu Windpocken in der Schwangerschaft und welche Windpocken-Impfungen in der Schwangerschaft nötig sein können.

B01.8 Varizellen mit sonstigen Komplikationen

Nicht nur in Gehirn und Lunge kann eine Infektion mit Windpocken-Viren zu Komplikationen führen. Weitere mögliche Komplikationen bei Windpocken.

B01.9 Varizellen ohne Komplikationen

Windpocken sind zwar äußerst unangenehm, in der Regel verläuft die Erkrankung jedoch harmlos. Wissenswertes zu Heilungschancen bei Windpocken.

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Diagnosekürzel

E13

E13 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus.
Unter E10 bis E14 wird im ICD-10 Diagnoseschlüssel die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus zusammengefasst. E13 ist das Diagnosekürzel für Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus.

E13: Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus

Exkl.: Diabetes mellitus beim Neugeborenen P70.2
Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) E12
Diabetes mellitus, Typ 1 E10
Diabetes mellitus, Typ 2 E11
Diabetes mellitus während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Wochenbettes O24
Gestörte Glukosetoleranz R73.0
Glukosurie, renal E74.8
Glukosurie o. n. A. R81
Postoperative Hypoinsulinämie, außer pankreopriver Diabetes mellitus E89.1

Beim Diabetes mellitus handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die mit erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht. Die Zuckerkrankheit, wie der Diabetes mellitus auch genannt wird, wird in verschiedene Typen eingeteilt:

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine angeborene Autoimmunerkrankung. Typ 1-Diabetes wird auch juveniler Diabetes genannt. Mehr über Diabetes mellitus Typ 1 findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E10.

Diabetes mellitus Typ 2 wurde früher auch als Altersdiabetes bezeichnet. Diese Form der Zuckererkrankung kann durch bestimmte Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte ausgelöst werden. Mehr über Diabetes mellitus Typ 2 findest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E11.

Weitere Diabetestypen werden unter der Kategorie Diabetes mellitus Typ 3 zusammengefasst.

Inkl.: Pankreopriver Diabetes mellitus

Pankreopriver Diabetes bezeichnet eine Zuckerkrankheit, die durch den Verlust der gesamten Funktionen der Bauchspeicheldrüse ausgelöst wird. Die Bauchspeicheldrüse ist einerseits für die Produktion von Verdauungs-Enzymen zuständig. Das sind spezielle Eiweiße, die Nahrungsbestandteile aufspalten können. Weiterhin produziert die Bauchspeicheldrüse die Hormone Glukagon und Insulin. Glukagon und Insulin sind die Schlüsselhormone zur Regulation des Blutzuckerhaushaltes. Durch chronische Erkrankungen oder Schädigungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) können sowohl die Verdauungs- als auch Hormon-Funktion der Drüse ausfallen. Dann kann insbesondere zu wenig Insulin produziert werden. Folge des fehlenden Insulins sind erhöhte Blutzuckerwerte und eine Stoffwechselstörung, es kommt zum Diabetes mellitus Typ 3. Ursache eines pankreopriven Diabetes sind zum Beispiel eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (chronische Pankreatitis), die operative Entfernung der Bauchspeicheldrüse, eine Eisenstoffwechselstörung (Hämochromatose) oder die  Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose (Cystische Fibrose).

E13.0 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Koma

Sehr stark erhöhte Blutzuckerwerte können zu einer akuten Verschiebung des Flüssigkeits- und Mineralsalz-Haushaltes deines Körpers führen. Auch eine Übersäuerung deines Körpers durch die Umstellung des Stoffwechsels kann eine Folge von stark erhöhten Blutzuckerwerten sein. Sehr niedrige Blutzuckerwerte können hingegen eine Energie-Unterversorgung deines Gehirns zur Folge haben. Sowohl stark erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämien) als auch stark erniedrigte Blutzuckerwerte (Hypoglykämien) können ein Koma zur Folge haben.

E13.01 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Koma, als entgleist bezeichnet

Eine Zuckererkrankung wird als entgleist bezeichnet, wenn die Regulation des Blutzuckerspiegels und eine gute Einstellung der Erkrankung unter einer Therapie Schwierigkeiten bereiten. Im Rahmen der Entgleisung treten beispielsweise wiederholte Unterzuckerungen (Hypoglykämien), stark schwankende Blutzuckerwerte oder stark erhöhte Blutzuckerwerte über 300 bis 600 mg/dl (Hyperglykämien) auf.

Sehr hohe Blutzuckerspiegel können zu einer Verschiebung des Flüssigkeits- und Mineralsalz-Haushaltes deines Körpers oder zur Übersäuerung deines Körpers durch saure Stoffwechselprodukte führen. Stark erniedrigte Blutzuckerwerte können hingegen eine Energie-Unterversorgung deines Gehirns bedingen. Stark erhöhte Blutzuckerspiegel (Hyperglykämien) und erniedrigte Spiegel (Hypoglykämien) können Grund eines Komas sein.

E13.1 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Ketoazidose

Eine Ketoazidose beschreibt die Übersäuerung deines Körpers (Azidose) durch Stoffwechselprodukte namens Ketone. Diese können beim Diabetes mellitus mangels Insulin infolge einer alternativen Energiegewinnung entstehen.

Fehlt deinem Körper Insulin, kann der Blutzucker (Glucose) nicht mehr zur Energieversorgung der Zellen genutzt werden. Der Zucker sammelt sich in deinem Blut, während die Zellen keine Energie zur Verfügung haben. Dein Körper greift zur Energiegewinnung daher auf andere Energiequellen, nämlich Fettsäuren zurück. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte, die den Säure-Base-Haushalt deines Körpers verschieben. So kann es durch die anfallenden Ketone zu einer Übersäuerung (Azidose) deines Körpers kommen. Das wiederum kann bis zum Koma (ketoazidotisches Koma) führen.

Weiteres kannst du zum Diabetes mellitus Typ 1 unter E10.1 und zum Diabetes mellitus Typ 2 unter E11.1 nachlesen.

E13.11 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Ketoazidose, als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Zuckerstoffwechsels siehe E13.01. Zur Ketoazidose siehe E13.1.

E13.2 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Nierenkomplikationen

Infolge erhöhter Blutzuckerwerte kann es beim Diabetes mellitus zur Schädigung deiner Niere und so zu Nierenkomplikationen kommen. Hohe Blutzuckerspiegel können die feinen Filtermembranen und Gefäße der Niere schädigen. Lies mehr dazu unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E10.2 und dem ICD-10 Diagnosekürzel E11.2.

E13.20 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Nierenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes siehe E13.01

E13.21 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Nierenkomplikationen, als entgleist bezeichnet

Mehr zur Entgleisung des Diabetes siehe unter E13.01

E13.3 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Augenkomplikationen

Länger bestehende Glukosestoffwechselstörungen können Schäden an den Augen, insbesondere am Sehnerv (Nervus opticus) und an der Netzhaut (Retina) hinterlassen. Mehr dazu unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E10.3 und ICD-10 E11.3.

E13.30 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Augenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Was ist eine Entgleisung des Diabetes? Siehe unter E13.01

E13.31 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Augenkomplikationen, als entgleist bezeichnet

Unter E13.01 erfährst du, wann der Diabetes als entgleist bezeichnet wird.

E13.4 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit neurologischen Komplikationen

Neurologisch bedeutet zum Fachgebiet der Neurologie gehörend. Neurologische Komplikationen sind Probleme des Nervensystems, die infolge eines langjährig bestehenden Diabetes mellitus auftreten können. Hohe Blutzuckerwerte können die Nerven und die kleinen, die Nerven versorgenden Gefäße angreifen. Eine neurologische Komplikation bei Diabetes-Erkrankungen ist beispielsweise die Diabetische Neuropathie (G63.2). Weitere Infos zu neurologischen Komplikationen findest du unter dem Diagnosekürzel E10.4 und dem Diagnosekürzel E11.4.

E13.40 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit neurologischen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Unter E13.01 erfährst du, wann ein Diabetes mellitus als entgleist bezeichnet wird.

E13.41 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit neurologischen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Wann eine Zuckerkrankheit als entgleist bezeichnet wird, kannst du unter E13.01 nachlesen.

E13.5 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit peripheren vaskulären Komplikationen

Vaskulär bedeutet die Blutgefäße betreffend. Hohe Blutzuckerwerte können die Wände der Blutgefäße angreifen und zu Schädigungen oder Verengungen führen. Das kann verschiedene Folgen nach sich ziehen. Lies mehr dazu unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E10.5 und unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E11.5.

E13.50 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit peripheren vaskulären Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes siehe E13.01

E13.51 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit peripheren vaskulären Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Zur Stoffwechsel-Entgleisung bei Diabetes siehe E13.01

E13.6 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen

 Treten andere Komplikationen als Augen-, Nieren-, Gefäß- oder Nervenkomplikationen durch die Zuckererkrankung auf, können diese hier klassifiziert werden.

E13.60 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Lies mehr zur Stoffwechsel-Entgleisung bei Diabetes unter E13.01.

E13.61 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Unter E13.01 erfährst du, was bei Diabetes als Entgleisung bezeichnet wird.

E13.7 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen

Multiple Komplikationen ist ein anderer Ausdruck für mehrere Komplikationen.

E13.72 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus: Mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Zur Stoffwechsel-Entgleisung bei Diabetes siehe E13.01.

E13.73 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Was ist Entgleisung bei Diabetes? Siehe E13.01.

E13.74 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, nicht als entgleist bezeichnet

Zum diabetischen Fußsyndrom zählen Schädigungen der Gefäße und Nerven an den Füßen. Dadurch kann es zu Durchblutungsstörungen, schlecht heilenden Wunden oder Gefühlsstörungen und Nervenschmerzen kommen. Eine kurze Erklärung zum diabetischen Fußsyndrom liest du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E10.74 und unter dem ICD-10 Diagnosekürzel E11.74.

E13.75 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung bei Diabetes siehe E13.01.

E13.8 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit nicht näher bezeichneten Komplikationen

Treten im Rahmen der Diabetes-Erkrankung Komplikationen auf, die im Rahmen der Diagnosefindung noch nicht näher benannt werden können/sollen oder deren Zuordnung zur Grunderkrankung Diabetes noch nicht eindeutig ist, können diese hier klassifiziert werden.

E13.80 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Siehe E13.01 zur Entgleisung des Zuckerstoffwechsels.

E13.81 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Zum entgleisten Diabetes siehe E13.01.

E13.9 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, ohne Komplikationen

Eine gut eingestellte Zuckerkrankheit von einem anderen Typ als Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 ohne Folgeerkrankungen, zusätzliche Beschwerden und komplizierte Verläufe, kann dieses Kürzel bekommen.

E13.90 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, ohne Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Wann ist ein Diabetes entgleist? Siehe E13.01.

E13.91 Sonstiger näher bezeichneter Diabetes mellitus, ohne Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Kurze Erklärung zum entgleisten Diabetes siehe E13.01.

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Diagnosekürzel

M51

M 51 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Bandscheibenschäden.
Unter M50-M54 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens zusammengefasst. M51 bedeutet sonstige Bandscheibenschäden.

M51: Sonstige Bandscheibenschäden

Bandscheiben (Disci intervertebrales) werden auch Zwischenwirbelscheiben genannt. Bandscheiben liegen jeweils zwischen zwei Wirbelkörpern in deiner Wirbelsäule und sorgen unter anderem für die Beweglichkeit und Elastizität deiner Wirbelsäule. Durch ihren Aufbau aus einem faserigen Außenring (Anulus fibrosus) und einem gallertigen, gelartigen Kern (Nucleus pulposus) können die Bandscheiben Stöße deiner Wirbelsäule abfangen.

Inkl.: Thorakale, thorakolumbale und lumbosakrale Bandscheibenschäden

Deine Wirbelsäule wird anhand des Aufbaus der Wirbelkörper in die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule eingeteilt.

Thorakal bedeutet im Bereich der Brustwirbelsäule. Als thorakolumbal wird der Übergang zwischen der Brust- und der Lendenwirbelsäule (lumbal) bezeichnet. Lumbosakral bedeutet zwischen der Lendenwirbelsäule und dem sakralen Bereich, dem Kreuzbein (Os sacrum), gelegen.

Je nachdem, auf welcher Höhe der Wirbelsäule die Bandscheiben geschädigt sind, werden die Beschreibungen thorakal, thorakolumbal, lumbal oder lumbosakral verwendet.

M51.0 Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Myelopathie (G99.2)

Lumbal ist eine Lagebeschreibung und verortet die Bandscheibenschäden im Bereich der Lendenwirbelsäule. Myelopathie bedeutet eine Schädigung des Rückenmarks, die unter anderem durch Bandscheibenschäden auftreten kann. Die Myelopathie kann sich durch Funktionsausfälle des Rückenmarks zeigen.

M51.1 Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Radikulopathie (G55.1)

Lumbal beschreibt Bandscheibenschäden im Bereich der Lendenwirbelsäule. Eine Radikulopathie tritt bei einer Entzündung oder Schädigung einer Nervenwurzel (Radix) auf. Die Nervenwurzeln spalten sich im Rückenmarkskanal (Spinalkanal) von den Nervenfasern des Rückenmarks ab und treten zwischen den Wirbelkörpern aus dem Wirbelkanal aus. Von dort aus ziehen die Nerven zu ihren Versorgungsbereichen, also Muskeln, Organen oder Hautarealen. Bei Schädigungen der Bandscheiben kann es aufgrund der anatomischen Nähe zur Beteiligung der Nervenwurzel und zur Radikulopathie mit Beschwerden wie Nervenschmerzen (Neuralgien), Missempfindungen (Parästhesien), Lähmungen oder Sensibilitätsstörungen kommen.

Inkl.: Ischialgie durch Bandscheibenschaden

Der Begriff Ischialgie beschreibt Beschwerden, die infolge einer Entzündung, mechanischen Reizung oder Schädigung des Ischias-Nervs (Nervus ischiadicus) auftreten. Zu den Symptomen einer Ischialgie zählen Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule,  Schmerzausstrahlung und Missempfindungen im hinteren Oberschenkel bis hin zur Kniekehle. Ischialgien treten häufig infolge Bandscheibenschädigungen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf.

Exkl.: Lumbale Radikulitis o. n. A. M54.16

M51.2 Sonstige näher bezeichnete Bandscheibenverlagerung

Verlagerungen der Bandscheibe sind Folge altersbedingter Verschleißprozesse (Degeneration) und können zu Beschwerden führen. Die bekannteste Verlagerung der Bandscheibe ist der Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps). Beim Bandscheibenvorfall tritt Bandscheibenmaterial aus dem Bandscheibenfach zwischen den Wirbelkörpern aus und drückt auf benachbarte Strukturen.

Reißt der äußere Faserring der Bandscheibe und der gelartige, innere Kern der Bandscheibe (Nucleus pulposus) wölbt sich – ohne das Bandscheibenfach zu verlassen – in den Riss hinein , sprechen Mediziner von Bandscheibenvorwölbung (Diskusprotrusion). Aus einer Vorwölbung (Protrusion) kann später auch ein Bandscheibenvorfall (Prolaps) entstehen.

Inkl.: Lumbago durch Bandscheibenverlagerung

Lumbago wird auch als Hexenschuss bezeichnet. Lumbago ist der medizinische Fachausdruck für Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (lumbal).

Lumbago kann durch Muskelzerrungen, Blockaden oder Muskelverspannungen ausgelöst werden. Aber auch durch Bandscheibenvorwölbungen oder –Vorfälle.

M51.3 Sonstige näher bezeichnete Bandscheibendegeneration

Verschleißbedingte Veränderungen werden in der Medizin als Degeneration bezeichnet. Im Verlauf deines Alterungsprozesses verändert sich die Zusammensetzung deiner Bandscheibe. Durch einen verringerten Wasseranteil verliert die Bandscheibe an Elastizität, wodurch ihre Funktion als Stoßdämpfer mit der Zeit immer schlechter wird. Bei starker mechanischer Belastung deiner Wirbelsäule kann der Faserring der Bandscheibe einreißen und es kann zur Diskusprotrusion, also der Verlagerung des Bandscheibeninneren in den äußeren Faserring der Bandscheibe kommen. Im Verlauf kann dieser Faserring der Bandscheibe (Anulus Fibrosus) einreißen und Bandscheibengewebe kann austreten. Es entsteht ein Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps). Degenerationen (Verschleißbedingte Veränderungen) der Bandscheiben führen im Verlauf dazu, dass die Zwischenwirbelräume an Höhe verlieren. Die Wirbelkörper rücken näher zusammen. Dadurch können Wirbelgelenke geschädigt werden. Es kann sich eine Spondylarthrose entwickeln. Eine Spondylarthrose ist eine Arthrose der Facettengelenke (Wirbelgelenke).

M51.4 Schmorl-Knötchen

Schmorl-Knötchen (intraossäre Bandscheibenhernie), auch Schmorl’sche Knorpelknötchen genannt, ist der Name für bestimmte Veränderungen der Wirbelkörper und Bandscheibe, die in bildgebenden Verfahren gefunden werden können. Schmorl-Knötchen beschreiben rundliche Eindellungen der Deck- beziehungsweise Bodenplatten der Wirbelkörper durch die Vorwölbung von Bandscheibengewebe in den Knochen der Wirbelkörper. Schmorl-Knötchen treten zum Beispiel beim Morbus Scheuermann (juvenile Kyphose, Adoleszentenkyphose) auf. Morbus Scheuermann ist einer wachstumsbedingten Erkrankung der Wirbelsäule. Schmorl-Knötchen sind somit Hinweis auf bestimmte Erkrankungen.

M51.8 Sonstige näher bezeichnete Bandscheibenschäden

Weitere Schäden an der Bandscheibe, zum Beispiel durch traumatische Verletzungen bedingt, können hier klassifiziert werden. Als traumatische Verletzungen werden Schädigungen bezeichnet, die durch Gewalteinwirkung von außen entstehen können.

M51.9 Bandscheibenschaden, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

J17

J17 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Pneumonie (Lungenentzündung) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.
Unter J09 bis J18 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Grippe und Lungenentzündung (Pneumonie) eingeordnet. J17 steht für Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten.

J17: Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Pneumonie ist der Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können im Rahmen vieler anderer Infektionen auftreten.

J17.0 Pneumonie bei anderenorts klassifizierten bakteriellen Krankheiten

Inkl.: Pneumonie durch/bei Aktinomykose A42.0

Eine Aktinomykose ist eine Entzündung, die durch bakterielle Erreger aus der Gruppe der Aktinomyzeten hervorgerufen werden kann. Aktinomyzeten kommen unter anderem in der Mundflora des Menschen vor.

Pneumonie durch/bei Gonorrhoe A54.8

Tripper, auch Gonorrhoe oder Gonorrhö genannt, ist eine sexuell übertragbare Infektionserkrankung. Verursacher der Gonorrhoe sind bakterielle Erreger, sogenannte Gonokokken. Sie können hauptsächlich Schleimhäute der Harnwege und Geschlechtsorgane befallen, aber auch die Augenbindehaut, den Darm oder den Rachen.

Pneumonie durch/bei Keuchhusten A37

Keuchhusten (Pertussis) ist eine ansteckende Erkrankung, ausgelöst durch das Gift des Bakteriums Bordatella pertussis. Wissenswertes zur Keuchhusten-Impfung.

Pneumonie durch/bei Milzbrand A22.1

Milzbrand (Anthrax) ist eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung (Zoonose). Verursacht wird Milzbrand durch das Gift (Toxin) des Bakteriums Bacillus anthracis.

Pneumonie durch/bei Nokardiose A43.0

Eine Nokardiose wird durch verschiedene Bakterien der Gattung Nocardia ausgelöst und ruft besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem verschiedene Erkrankungen häufig mit Abszessen hervor. Abszesse sind abgekapselte Eiteransammlungen in verschiedenen Organen wie Gehirn, Lunge und Haut.

Pneumonie durch/bei Salmonelleninfektion A02.2

Salmonellen sind weltweit vorkommende Bakterien. Sie können Auslöser einer typischen Lebensmittelinfektion sein und Magen-Darm-Erkrankungen infolge des Verzehrs verunreinigter, nicht ausreichend erhitzter oder roher Lebensmittel hervorrufen.

Pneumonie durch/bei Tularämie A21.2

Eine Tularämie ist eine ansteckende Erkrankung bei frei lebenden Nagetieren und Hasen, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Die auch als Hasenpest bekannte Erkrankung kann auf den Menschen übertragen werden (Zoonose).

Pneumonie durch/bei Typhus abdominalis A01.0

Typhus abdominalis (Bauchtyphus) ist eine Erkrankung, die durch den bakteriellen Erreger Salmonella Typhi hervorgerufen wird. Durch Verzehr infizierter Lebensmittel oder Trinken von verschmutztem Wasser kann es zu hohem Fieber bis zu 40°C und Durchfällen kommen. Fieber richtig messen

J17.1 Pneumonie bei anderenorts klassifizierten Viruskrankheiten

Inkl.: Pneumonie bei Masern B05.2

Masern sind eine sehr ansteckende, meldepflichtige Infektionserkrankung, ausgelöst durch das Masern-Virus.  Masern können zahlreiche Komplikationen nach sich ziehen, unter anderem eine Lungenentzündung (Pneumonie). Impf-Infos zu Masern.

Pneumonie bei Röteln B06.8

Röteln zählen zu den Kinderkrankheiten und werden durch das Röteln-Virus (Rubella-Virus) ausgelöst.  Wann zur Röteln-Impfung?

Pneumonie bei Varizellen B01.2

Varizellen (Windpocken) sind eine sehr ansteckende Kinderkrankheit, die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst wird. Impf-Infos zu Windpocken.

Pneumonie bei Zytomegalie B25.0

Auslöser der Infektionskrankheit Zytomegalie ist das Zytomegalie-Virus (CMV). Besonders bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Neugeborenen kann das Virus ein über die normale grippe-ähnliche CMV-Infektion hinausgehendes Krankheitsbild hervorrufen. Dies kann mit Beteiligung der Lunge in Form einer Lungenentzündung (Pneumonie) geschehen, mit Beteiligung der Leber oder des Auges. Sind die Augen betroffen, besteht die Gefahr der Erblindung durch eine Netzhautentzündung (Retinitis).

J17.2 Pneumonie bei Mykosen

 Mykose ist der Fachbegriff für Infektionen durch Pilze.

Inkl.: Pneumonie bei Aspergillose B44.0B44.1

Aspergillose ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen, die durch Schimmelpilze ausgelöst werden.

Pneumonie bei Histoplasmose B39

Der Erreger der sogenannten Histoplasmose (Retikuloendotheliale Zytomykose, Darling-Krankheit) ist Histoplasma capsulatum. Das ist ein Pilz, der im Erdreich vor allem im Bereich alter Hühnerställe, Fledermaushöhlen oder verrottender Bäume vorkommt und akute oder chronische Entzündungen der Lunge auslösen kann.

Pneumonie bei Kandidose B37.1

Kandidosen sind Infektionserkrankungen, die durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen werden können. Häufiger Erreger ist der auf der Haut und auf Schleimhäuten vorkommende Pilz Candida albicans. Ist dein Immunsystem geschwächt, können Candida-Pilze Erkrankungen wie eine Entzündung der Mundschleimhaut (Soor-Stomatitis, Mundsoor), Scheidenpilzinfektionen (Candida-Vulvovaginitis) oder Entzündungen der Nägel hervorrufen. Auch Entzündungen der Speiseröhre (Soorösophagitis), Entzündungen der Lunge (Pneumonie) oder Entzündungen anderer Organe sind möglich.

Pneumonie bei Kokzidioidomykose B38.0B38.2

Eine Kokzidioidomykose, auch Talfieber, Wüstenfieber oder Wüstenrheumatismus genannt, ist eine Pilzinfektion durch Coccidiodes immitis. Das Wüstenfiebertritt häufig in wüstenartigen Regionen auf, beispielsweise im nördlichen Mexiko, den Grenzregionen zu Mexiko, in Texas, Arizona, Bolivien, Argentinien oder Paraguay. Eine Kokzidioidomykose kann ohne Symptome verlaufen oder sich durch erhöhte Körpertemperatur, einer Entzündung der Atemwege und Abgeschlagenheit bemerkbar machen. Auch Erytheme (Hautrötungen infolge einer Mehrdurchblutung durch eine Gefäßerweiterung) können auftreten.

J17.3 Pneumonie bei parasitären Krankheiten

Parasitäre Erkrankungen oder Parasitosen werden durch andere Erreger als Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöst. Erreger von Parasitosen können zum Beispiel Würmer oder Einzeller sein.

Inkl.: Pneumonie bei Askaridose B77.8

Eine Askaridose ist eine Erkrankung durch den Spulwurm Ascaris lumbricoides, der über kontaminierte Lebensmittel in den Dünndarm aufgenommen werden kann und über den Blutkreislauf auch in die Lunge gelangen kann.

Pneumonie bei Schistosomiasis B65

Die Schistosomiasis wird auch Bilharziose genannt und ist eine tropische Infektionskrankheit. Die im Süßwasser lebenden Larven von Saugwürmern der Gattung Pärchenegel (Schistosoma) sind Verursacher dieser Wurmerkrankung. Bei Kontakt mit befallenem Süßwasser dringen die Larven durch die Haut in den menschlichen Körper ein. Sie können juckende Hautentzündungen hervorrufen, aber auch Folgeschäden wie blutig-schleimige Durchfälle (Darm-Bilharziose), Leberzirrhose bis hin zum Leberversagen. Die Bilharziose kann auch Nieren, Blase, Nervensystem und Lunge schädigen.

Pneumonie bei Toxoplasmose B58.3

Die Toxoplasmose wird durch den Einzeller Toxoplasma gondii hervorgerufen. Er kann von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Bei Erstinfektionen mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft können Erreger über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das ungeborene Kind übertragen werden.

J17.8 Pneumonie bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Inkl.: Pneumonie bei Ornithose A70

Als Ornithose oder Papageienkrankheit bezeichnet wird eine von Vögeln auf den Menschen übertragene Erkrankung der Lunge. Auslöser dafür ist das Bakterium Chlamydia psittaci.

Pneumonie bei Q-Fieber A78

Beim Q-Fieber (Query fever) handelt es sich um eine Erkrankung, die von infizierten Tieren (Rinder, Schafe, Ziegen, Vögel, Rehe, Füchse, Hunde, Katzen, Kaninchen, Fliegen, Läuse, Milben, Zecken) auf den Menschen übertragen werden kann. Auslöser des Q-Fiebers ist das Bakterium Coxiella burnetii. Neben der Lunge kann das Bakterium auch andere Organe wie die Leber (Hepatitis) oder den Herzmuskel (Myokarditis) befallen. Folgen können eine Pneumonie (Lungenentzündung), eine Hepatitis (Leberentzündung) oder eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) sein.

Pneumonie bei rheumatischem Fieber I00

Das rheumatische Fieber (Streptokokkenrheumatismus) ist eine Autoimmunreaktion, die nach einer bakteriellen Infektion mit Streptokokken auftreten kann. Dabei greifen die Abwehrkräfte körpereigene Zellen an und führen zu Entzündungen an Gelenken (Arthritis), Haut, Lunge (Pneumonie) und Herzklappen (Endokarditis). Insbesondere nach einer unzureichend therapierten Scharlach-Erkrankung oder einer Mandelentzündung durch Streptokokken (Streptokokken-Tonsillitis) kann es zum rheumatischen Fieber kommen.

Pneumonie bei Spirochäteninfektionen, anderenorts nicht klassifiziert A69.8

Spirochäten sind Bakterien. Zur Gruppe der Spirochäten gehört zum Beispiel auch Borrelia burgdorferi, der Erreger der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose. Lies mehr über Symptome von Borreliose sowie über Behandlung, Komplikationen und Heilungschancen.