Unter der Schuppenflechte, Psoriasis, leiden weltweit mehr als 100 Millionen Menschen. Ca. 1,5 Millionen von ihnen leben in Deutschland und müssen ihren Alltag oft neu strukturieren, um den Juckreiz nicht unnötig zu triggern oder ihn zu lindern. Warum die Ernährung dabei eine wesentliche Rolle spielt und wie das Leben mit Psoriasis trotz Juckreiz unzählige schöne Momente haben kann, zeigen diese Tipps.
Sie kann überall ausbrechen: Das Mindset zu Psoriasis ist entscheidend
Psoriasis kann jeden Bereich des Körpers betreffen, aber tritt am häufigsten auf der Kopfhaut, den Ellenbogen, den Knien und dem unteren Rücken auf. Viele Betroffene fühlen sich dadurch häufig unwohl und schränken ihre sozialen Kontakte und ihr Alltagsleben deutlich ein. Machen sich die juckenden Stellen beispielsweise sichtbar an Knien, Ellenbogen oder auf dem Rücken bemerkbar, verzichten viele auf das Tragen offener Kleidung, gehen nicht mehr ins Fitnessstudio oder Schwimmbad.
Dieser „Vermeidungsplan“ sorgt zusätzlich für Stress und kann zu anderenBegleiterscheinungen wie Verstopfung, Hypernervosität, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder anderen Symptomen führen. Deshalb empfehlen Experten nicht nur die Behandlung der Schuppenflechte durch Cremes oder eine Pflegeroutine, sondern auch die mentale Stärkung. Wer souverän zu seinen vielleicht sichtbaren, geröteten, juckenden Stellen steht, macht es sich im wahrsten Sinne des Wortes im Alltag leichter.
Der Speiseplan kann über die Ausbreitung der Schuppenflechte entscheiden
Da es sich bei Psoriasis um eine Autoimmunerkrankung handelt, sollten nährstoffreiche Lebensmittel unbedingt auf dem Speiseplan stehen, hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel sowie magere Proteine. Der Verzehr von viel Obst und Gemüse kann ebenfalls helfen, die Entzündungen besser unter Kontrolle zu haben und diese zu lindern. Lebensmittel mit einem Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, wie Lachs und Leinsamen, tragen ebenfalls zur Verringerung der Entzündung bei.
Betroffene leiden bei Schuppenflechte-Schüben häufig enorm und reduzieren soziale Kontakte. Doch die Autoimmunkrankheiten lassen sich mit einer Pflegeroutine und ausgewogener Ernährung auch gut in den Alltag integrieren.
Experten empfehlen, den Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln und raffinierten Kohlenhydraten einzuschränken, da diese die Psoriasis-Symptome verschlimmern können. Neben der ausgewogenen Ernährung darf auch die Flüssigkeitszufuhr nicht zu kurz kommen. Jeder sollte täglich mindestens 1,5 l Wasser zu sich nehmen, bei körperlicher Belastung deutlich mehr. Als Faustformel gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht sollten zwischen 30 und 40 Milliliter bei Erwachsenen zugeführt werden. Die Flüssigkeit sorgt dafür, dass das Blut deutlich besser im Körper fließt und die Nährstoffe dadurch optimaler verteilt werden. Außerdem kurbelt die Flüssigkeit gepaart mit der richtigen Ernährung den Stoffwechsel an und hilft, Giftstoffe schneller aus dem Körper zu spülen.
Auf die Schübe vorbereitet sein
Ausgelöst durch bestimmte Reize (beispielsweise durch die Verwendung bestimmter Chemikalien im Waschmittel oder Parfüm, durch heißes Duschen oder Sonnenbrand) können sich plötzlich Psoriasis-Schübe zeigen. Wie lange diese dauern, hängt vor allem vom körpereigenen Reparaturmechanismus und der Pflege ab. Wer während eines Schubs das Immunsystem mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen rasch stärkt, kann oft ein schnelleres Abklingen der Symptome bzw. eine geringere Intensität beobachten. Auch die sofortige Behandlung mit den richtigen Pflegeprodukten kann die Symptomatik lindern.
Erste Hilfe bieten beispielsweise Feuchtigkeitscreme oder durch den Arzt verordnete, kortisonhaltige Präparate. Letztere werden bei besonders starken Entzündungen und Juckreizes verordnet, um den Schub besser im Griff zu haben.
Wer seine Hautveränderungen genau beobachtet und frühzeitig bei Eintritt des Schubs reagiert, kann dessen Auswirkungen ebenfalls reduzieren. Zeigen sich erst Rötungen und juckende Stellen, ist die Versorgung mit Feuchtigkeit essenziell. Auch die zusätzliche Aufnahme von Wasser kann dazu beitragen, im Körper befindliche reizende Stoffe (vor allem durch die zuvor von Chemikalien oder anderen Schuppenflechte-auslösenden Essenzen) aus dem Körper zu schleusen.
Die Schuppenflechte nicht als Feind anziehen: Die Etablierung neuer Routinen macht das Leben leichter
Um das Leben mit Psoriasis leichter zu gestalten, ist die Forschung nach den Ursachen besonders wichtig. Ähnlich wiebei Gastritis kann die richtige Ernährungsweise helfen, Symptome zu lindern oder den Ausbruch sogar (temporär) gänzlich zu vermeiden. Als Ursachen für Psoriasis gelten neben reizenden Stoffen auch Stress, Rauchen, die Einnahme bestimmter Medikamente, Infektionen oder Temperaturschwankungen.
Wer weiß, warum die Schuppenflechte ausbricht, kann sich mit ein wenig Geschick einen neuen Alltag aufbauen, bei dem es trotz möglicher Krankheitseinschränkungen an nichts fehlen muss. Ist Stress beispielsweise eine Ursache für die Schübe, helfen gezielte Pausen und Entspannungsübungen. Mittlerweile istStress in Deutschland zu einer der voranschreitenden Erkrankungen in sämtlichen Altersklassen geworden. Ein Grund sind der hohe Druck in der Arbeitswelt und die Belastungen im privaten Umfeld.
Es gibt zahlreiche wohltuende Möglichkeiten, um Stress zu reduzieren oder zu vermeiden. Yoga, gezielte Atemübungen, eine digitale Auszeit oder Spaziergänge an der frischen Luft können das Stressniveau im Körper senken und damit auch eine Trigger-mindernde Wirkung bei Schuppenflechte haben.
Möglichst keine verarbeiteten Lebensmittel, sondern frische Zutaten auf dem Speiseplan – das kann den Schuppenflechte-Schüben ebenso entgegenwirken.
Entsteht beispielsweise durch die Einnahme bestimmter Medikamente, ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt empfehlenswert. Gemeinsam lässt sich herausfinden, ob es Alternativen gibt, welche die Schuppenflechte weniger begünstigen.
Wird Psoriasis durch Rauchen begünstigt, hilft eine Entwöhnung vom Glimmstängel, die Symptome zu reduzieren. Studien haben gezeigt, dassRaucher tatsächlich ein höheres Risiko haben, Schuppenflechte-Schübe zu erleiden. Durch den Nikotinkonsum werden im Körper Giftstoffe angereichert, die Entzündungen begünstigen können. Untersuchungen zeigen ebenfalls, dass der Zigarettenkonsum einige Therapien zur Behandlung für Psoriasis in ihrer Wirkweise einschränken kann.
Da Psoriasis eine lebenslange Erkrankung ist, die immer wieder in Schübe ausbrechen kann, ist es sinnvoll, sie nicht als Feind anzusehen. Stattdessen sollte sie wie Haare oder Fingernägel auch als Teil des Körpers gesehen werden, was Pflege und Hingabe benötigt. Eine achtsame Ernährung und abgestimmte Pflegeroutine unterstützen die zu Schuppen neigende Haut und stärken den natürlichen Schutzmantel. Auch eine gezielte Lichttherapie kann Linderung bei besonders schweren Schuppenflechte-Verläufen bringen.
Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wird auch Gastroenterologe genannt. Die Gastroenterologie befasst sich mit den Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Gastrointestinal-Traktes.
Der Gastroenterologe ist Experte in der Erkennung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Magens und Darms einschließlich der Leber und Gallenwege sowie der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).
Zu den Behandlungsmethoden und Untersuchungsmethoden des Gastroenterologen zählen medikamentöse Therapien, Tumortherapien, Ernährungsstrategien, antibiotische Therapien und endoskopische Verfahren, mit denen das Innere von Hohlorganen untersucht werden kann.
Auch die Arbeit in der internistischen Intensivmedizin an Patienten mit schwerwiegenden oder gar lebensbedrohlichen gastroenterologischen Krankheitsbildern kann Teil der Tätigkeit eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie sein.
Neben der Therapie spielt auch die Vorsorge (Prävention)von gastroenterologischen Erkrankungen eine Rolle im Berufsalltag des Gastroenterologen. Er führt bestimmte Screening-Untersuchungen zum Beispiel in der Krebsvorsorge durch.
Die Nachsorge nach Tumor-Therapien oder Operationen gehört ebenso wie die palliative Therapie-Strategien (beispielsweise am Ende einer langjährigen Krebserkrankung) zum Tätigkeitsfeld eines Facharztes für Innere Medizin und Gastroenterologie.
Ausbildung zum FA für Innere Medizin und Gastroenterologie
Um Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie zu werden, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium mit der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) Voraussetzung. Die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie dauert mindestens sechs Jahre.
Es gibt zwei Wege, wie der Assistenzarzt zum Gastroenterologen werden kann:
Direkter Facharztweg: Die „klassische“ Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie gliedert sich in einen dreijährigen (36-monatigen) allgemein-internistischen Anteil. Dieser Anteil muss in allen Ausbildungen in den jeweiligen Teilgebieten der Inneren Medizin absolviert werden. Zusätzlich gibt es noch einen dreijährigen (36-monatigen) speziellen gastroenterologischen Ausbildungs-Teil. Während der Ausbildung absolviert der angehende Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie mindestens sechs Monate auf einer internistischen Intensivstation.
Alternativer Ausbildungsgang: Der angehende Facharzt für Innere Medizin kann auch einen „indirekten“, achtjährigen Weg zur Spezialisierung in der Gastroenterologie wählen. Dazu kann der Arzt nach einer fünfjährigen Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin (Internist) weitere drei Jahre in der Gastroenterologie verbringen, um sich auf diesen Bereich zu spezialisieren.
Bis zu 18 Monate der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie können im ambulanten Bereich absolviert werden.
Wo arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie?
Ein Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann stationär tätig sein. Dann arbeitet er zum Beispiel in einem Krankenhaus oder in einer Uni-Klinik im Bereich der Gastroenterologie.
Ambulante Anstellungen oder Niederlassungen als Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie bieten sich ebenso an. In gastroenterologischen Facharzt-Praxen, internistischen Praxen oder medizinischen Versorgungszentren kann der Gastroenterologe ambulant tätig werden. Eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist ebenfalls möglich.
Wann gehst du zum Gastroenterologen?
Der Gastroenterologe hat häufig mit den folgenden Krankheitsbildern zu tun:
Infektionen des Magen-Darm-Traktes wie Entzündungen der Leber (Hepatitis), des Darms (Enteritis) oder des Magens (Gastritis). Was tun bei Gastritis?
Leberverfettung und Leberzirrhose sowie Gelbsucht (Ikterus).
Sodbrennen und Reflux-Erkrankungen, bei denen Säure aus deinem Magen in die Speiseröhre hinaufsteigt. Hilfe bei Sodbrennen.
Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Veränderungen der Speiseröhren-Schleimhaut (Barrett-Ösophagus), Veränderungen der Darm-Schleimhaut (Polypen) oder Veränderungen der Magen-Schleimhaut (Magen-Ulcus, Magengeschwür).
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes.
Du hast bereits seit längerer Zeit Magen-Beschwerden? Du stößt ständig sauer auf? Du bist von Magen-Schmerzen und Brennen in der Speiseröhre geplagt? Richtig essen kannst du aufgrund dieser Beschwerden auch bereits seit längerem nicht mehr? Du hattest bereits früher einmal ein Magen-Geschwür und glaubst die Beschwerden zu kennen? Der Gastroenterologe kann deinen Magen- und Speiseröhren-Beschwerden auf den Grund gehen. Dein Hausarzt kann dir eine Überweisung ausstellen, alternativ kannst du selbst direkt einen Termin beim Gastroenterologen vereinbaren.
Immer nach dem Essen bekommst du Schmerzen im rechten Oberbauch? Besonders fettige Mahlzeiten verträgst du nicht mehr gut? Der Gastroenterologe kann deine Leber und Gallenwege untersuchen und die Gründe für deine Beschwerden finden.
Seit Langem wirst du von Durchfällen geplagt? Manchmal ist sogar Blut oder Schleim beigemengt? Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann deinen Darm untersuchen und so zum Beispiel eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeit diagnostizieren.
Du bist über 50 Jahre alt und männlich oder über 55 Jahre alt und weiblich? Ab diesem Alter bietet deine gesetzliche Krankenkasse dir die Möglichkeit, eine Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebsvorsorge durchführen zu lassen. Darmspiegelungen werden beim FA für Innere Medizin und Gastroenterologie durchgeführt. Ablauf der Darmspiegelung.
Dein Stuhlgang hat sich verändert? Davon hast du bereits deinem Hausarzt berichtet und dieser möchte gerne ausschließen, dass sich hinter der Stuhlveränderung eine Schleimhaut-Wucherung deines Darms oder gar ein Tumor verbirgt? In diesem Fall kann dich dein Hausarzt zum Gastroenterologen zur Darmspiegelung (Koloskopie) überweisen. Wann zur Darmspiegelung?
Neuerdings leidest du an Übelkeit und Erbrechen, hast Verdauungsstörungen, ungeplant Gewicht verloren und hast Schmerzen im Oberbauch, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen können? Das können Anzeichen einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) sein. Nach Rücksprache mit deinem Hausarzt kannst du einen Gastroenterologen aufsuchen. Der kann deine Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und die Ausführungsgänge der Bauchspeicheldrüse mithilfe verschiedenster Untersuchungs-Techniken darstellen und auf Erkrankungen untersuchen.
Untersuchungen beim Gastroenterologen
Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie beherrscht eine Vielzahl an Methoden, mit denen er die inneren Organe deines Magen-Darm-Traktes untersuchen kann. Beispiele für Untersuchungen beim Gastroenterologen sind:
Anamnese und körperliche Untersuchung: Bevor der Gastroenterologe weitere Untersuchungen anordnet, befragt und untersucht er dich in der Regel erst einmal ausführlich. Dabei kann er bereits erste Befunde erheben und Hinweise bekommen, denen er mit anderen Untersuchungsmethoden weiter nachgehen kann.
Atemtests: Mithilfe verschiedener Atemtests kann der FA Innere Medizin und Gastroenterologie Fruchtzucker (Fructose)-Unverträglichkeit und Milchzucker (Laktose)- Unverträglichkeit sowie eine häufige Form der Magenschleimhaut-Entzündung (Gastritis) durch das Bakterium Helicobacter pylori nachweisen. Ursachen und Behandlung der Gastritis.
Ultraschall (Sonographie):Mithilfe des Ultraschalls kann sich der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Form und Struktur deiner inneren Organe, insbesondere deiner Leber und Gallenwege gut anschauen. Auch den Darm, den Magen und die Bauchspeicheldrüse kann der Gastroenterologe mithilfe des Ultraschalls sichtbar machen. Stauungen der Gallenwege, Veränderungen, Verfettungen oder eine Zirrhose der Leber sowie starke Veränderungen der Darmwand oder des Magens können beispielsweise mittels Sonographie gefunden werden.
Farbkodierte Dopplersonographie, auch Duplexsonographie genannt: Diese Form des Ultraschalls (Sonographie) ermöglicht den Blutfluss in den Blutgefäßen, also Arterien und Venen farblich sichtbar und hörbar zu machen. So kann der FA für Innere Medizin und Gastroenterologie schauen, wie gut deine Organe durchblutet werden, ob es vielleicht durch Engstellen (Stenosen) deiner Bauch-Gefäße zu Durchblutungsstörungen kommt und deine Beschwerden möglicherweise darauf zurück zu führen sind.
Endoskopie: Als Endoskopie-Verfahren werden Untersuchungs- und Therapie-Verfahren bezeichnet, bei denen Körperhöhlen und Organe von innen betrachtet werden können. Dazu wird ein Endoskop benötigt. Das ist in der Regel ein flexibler Schlauch, der an der Spitze mit einer Lichtquelle, einer Kamera und einem Arbeitskanal versehen ist. Das Endoskop wird über natürliche Körperöffnungen in deinen Körper vorgeschoben, so zum Beispiel über den Mund, die Nase oder den After. Die Kamera nimmt Bilder im Inneren deiner Hohlorgane auf. Die Bilder werden dem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie in Echtzeit auf Bildschirme übertragen. Über den Arbeitskanal kann der Gastroenterologe Instrumente wie zum Beispiel eine kleine Zange oder Schlinge in die Organe einbringen. Dadurch können während der Endoskopie auch Proben aus den Schleimhäuten genommen werden. Endoskopien werden auch Spiegelungen genannt. Endoskopische Verfahren sind: Darmspiegelungen (Koloskopie), Magenspiegelungen (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie) und Blasenspiegelungen (Zystoskopie).
Endosonographie: Die Endosonographie vereint den Ultraschall und die Endoskopie. Bei der Endosonographie wird ein flexibler Schlauch, der an seiner Spitze mit einem Ultraschall-Kopf versehen ist, über den Mund in den Magen-Darm-Trakt eingeführt. Mithilfe dieses Verfahrens können die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm (Duodenum) sowie die Mündung der Bauchspeicheldrüsen-Ausführungsgänge und der Gallengänge von innen mit dem Ultraschall dargestellt und untersucht werden.
Darmspiegelung (Koloskopie): Mit einem speziellen Endoskop, dem Koloskop, kann der Gastroenterologe deinen Dickdarm (Colon) bis zum Übergang in den Dünndarm einsehen und beurteilen. Dabei können Schleimhautveränderungen, Schleimhaut-Wucherungen (Polypen), Engstellen oder Tumoren auffallen. Der Gastroenterologe kann während der Untersuchung Proben aus den Veränderungen entnehmen und zur weiteren Untersuchung einschicken. Kleine Schleimhautwucherungen (Polypen) kann der Gastroenterologe direkt mithilfe einer Schlinge oder Zange abtragen. Vorbereitung auf die Darmspiegelung.
Magenspiegelung (Gastroskopie, Ösophagogastroduodenoskopie, ÖGD): Bei der Ösophagogastroduodenoskopie, auch als Magenspiegelung oder Gastroskopie bezeichnet, wird das Endoskop über deinen Mund in deinen Körper eingebracht. Dabei kann der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie die Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagus), den Verschluss des Magens gegenüber der Speiseröhre, den Magen (Gaster) und seine Schleimhaut sowie den Zwölffingerdarm (Duodenum) einsehen und beurteilen. In der Regel erhältst du bei einer Magenspiegelung ein leichtes Schlafmittel, sodass du die Untersuchung verschläfst. Das ist aber kein Muss. Magen-Entzündungen (Gastritis), Geschwüre (Ulcus), Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder Geschwüre (Ulcus) des Zwölffingerdarms (Duodenum, Ulcus duodeni) können auffallen. Die Gastroskopie kann auch zur Blutstillung bei einer Blutung aus der Speiseröhre verwendet werden, beispielsweise bei Krampfadern der Speiseröhre (Varizen). Mithilfe von Clips können Blutungen gestillt werden, ohne dass du operiert werden musst.
Videokapselendoskopie: Den Dünndarm mit einem Endoskop zu untersuchen ist aufgrund der Länge des Dünndarms (circa fünf Meter) und seiner starken Schlängelung ein schwieriges Unterfangen. Daher gibt es die Möglichkeit, den Dünndarm mit einer Videokapsel zu untersuchen. Die Kapsel enthält eine Kamera, eine Lichtquelle und einen Transmitter. Nachdem du die Kapsel geschluckt hast, nimmt sie auf ihrem Weg durch den Darm mit der Kamera Bilder auf und sendet sie an ihren Empfänger. Die Kapsel wird mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Die Endoskopie mit der Videokapsel wird bislang nur von spezialisierten Einrichtungen angeboten.
ERCP (Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie): Die ERCP ist ein endoskopisch-radiologisches Verfahren zur Untersuchung der Gallengänge sowie des Ausführungsgangs und der Mündungsstelle (Papille) des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Pankreas-Gang) im Zwölffingerdarm (Duodenum). Mithilfe eines Endoskops, eines flexiblen Schlauchs mit Lichtquelle und Kamera, der über den Mund eingeführt wird, sucht der Untersucher die Mündungsstelle der Gallen- und Pankreas-Gänge im Zwölffingerdarm, die sogenannte Papille, auf. Mit einer Sonde können der Gallengang (Ductus choledochus) sowie der Bauchspeicheldrüsen-Gang (Ductus pancreaticus) mit Kontrastmittel aufgefüllt werden. Anschließend werden die Strukturen mit Röntgenstrahlen dargestellt. So können Verengungen, Verletzungen oder Veränderungen der Gänge entdeckt werden. Während der ERCP können auch Proben entnommen werden, Schienen (Stents) in den Gängen platziert werden oder die Mündungsstelle (Papille) erweitert werden. Die ERCP wird daher nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch durchgeführt.
MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie): Die MRCP isteine MRT-Untersuchung der Gallenwege in der Leber und außerhalb der Leber, sowie des Bauchspeicheldrüsen-Gangs (Ductus pancreaticus). Im Gegensatz zur ähnlich klingenden ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie) wird die MRCP ohne Strahlenbelastung, also ohne Röntgenstrahlen und auch ohne Endoskop durchgeführt. Vor der Untersuchung kannst du ein bestimmtes Medikament verabreicht bekommen, sodass der Bauchspeicheldrüsen- Gang (Pankreas-Gang) sich noch deutlicher hervorheben lässt. Die MRCP ist ein rein darstellendes Untersuchungsverfahren, kleine Eingriffe wie zum Beispiel das Einlegen einer Schiene (Stent) in einen Gallengang wie bei der ERCP sind bei der MRCP nicht möglich.
Exkl.: Zollinger-Ellison-Syndrom E16.4
Eosinophile Gastritis oder Gastroenteritis K52.8: Eine eosinophile Gastritis ist eine durch eine allergische Reaktion oder eine Infektion mit Parasiten ausgelöste Magenschleimhautentzündung.
Wenn du kurz nach dem Essen Krämpfe im Oberbauch und Sodbrennen hast und wenn Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, kann eine akute Gastritis hinter diesen Symptomen stecken. Gastritis ist der medizinische Fachausdruck für eine Magenschleimhautentzündung. Die Gastritis kann in akuter und chronischer Form auftreten.
Akute Gastritis durch Alkohol, Medikamente und bakterielle Gifte
Eine akute Gastritis ist eine plötzlich auftretende, schmerzhafte Entzündung der Magenschleimhaut, die in den meisten Fällen spontan wieder abheilt. Ausgelöst werden kann die akute Gastritis durch Medikamente, Alkohol und bakterielle Gifte.
Chronische Gastritis
Als chronische Gastritis wird eine Entzündung der Magenschleimhaut bezeichnet, die sich über einen langen Zeitraum erstreckt. Hierbei wird die Magenschleimhaut durch verschiedene Ursachen immer mehr angegriffen. Das führt dazu, dass sie im Verlauf der Erkrankung nur noch begrenzt in der Lage ist, die für die Verdauung notwendige Magensäure zu produzieren.
Die chronische Gastritis wird je nach den Verursachern eingeteilt in eine Typ A-Gastritis, auch Autoimmungastritis genannt, eine Typ B-Gastritis, auch als bakterielle Gastritis bezeichnet und Typ C-Gastritis oder chemische Gastritis.
Typ A-Gastritis: Die Autoimmungastritis
Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Antikörper gegen die säureproduzierenden Zellen der Magenschleimhaut bilden oder aber gegen den sogenannten Intrinsic-Factor. Dieser ist notwendig für die Aufnahme von Vitamin B12.
Typ B-Gastritis: Die bakterielle Gastritis
Meist wird diese Form der chronischen Magenschleimhautentzündung durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori (HP) ausgelöst. In seltenen Fällen kann die Typ B-Gastritis auch durch das Zytomegalievirus (gehört zu den Herpesviren) oder Salmonellen, Campylobacter oder Shigellen verursacht werden.
Typ C-Gastritis: Die chemische Gastritis
Die chemische Gastritis kann durch die dauerhafte Einnahme von nicht- steroidalen Antirheumatika (Entzündungs- und Schmerzhemmern) wie beispielsweise Acetylsalicysäure, Ibuprofen, Diclofenac ausgelöst werden. Auch ein Gallerückfluss in den Magen, vor allem nach einer operativen Magenteilentfernung kann für die Typ C-Gastritis verantwortlich sein.
Typ D-Gastritis: Gastritis mit diversen Auslösern
Seltene Sonderformen der Magenschleimhautentzündung, die im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten, werden unter Gastritis Typ D zusammengefasst. Zu den Sonderformen der Gastritis gehören beispielsweise:
Crohn-Gastritis: Tritt auf, wenn die entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn auf den Magen übergreift.
Kollagene Gastritis: Sie kann sich durch Veränderungen in der Struktur der Magenschleimhaut zeigen.
Hämorrhagische Gastritis: Sie kann nach Blutungen auftreten.
Gastritis phlegmonosa: So wird das flächenhafte Eindringen von Eiter in Magenschleimhaut und Magenwand bezeichnet.
Gastritis corrosiva: Sie kann durch Verätzungen mit Säuren und Laugen hervorgerufen werden.
Gastritis polyposa: Sie kann entstehen, wenn Schleimhautvorwölbungen, auch Polypen genannt, in den Mageninnenraum reichen.
Urämische Gastritis: So wird eine Magenschleimhautentzündung bei einer Harnvergiftung (Urämie) bezeichnet.
Eosinophile Gastritis: Wird die Magenschleimhautentzündung durch eine allergische Reaktion zum Beispiel auf Milch, Weizen, Soja ausgelöst, sprechen Mediziner von einer eosinophilen Gastritis.
Riesenfaltengastritis: Bei Morbus Ménétriere ist die Magenschleimhaut verdickt und weist eine erheblich vergrößerte Faltenbildung auf.
Typ R-Gastritis: Die Folge von Sodbrennen
Diese Form der Magenschleimhautentzündung kann als Folge von häufigem Sodbrennen entstehen. Hierbei steigt Säure aus dem Magen in die Speiseröhre auf und kann dort zu schmerzhaften Entzündungen führen. Sodbrennen kann aber auch ausgelöst werden durch eine verstärkte Säureproduktion im Magen. Als Folge von häufigem Sodbrennen und der Typ R-Gastritis kann sich ein sogenannter Barett-Ösophagus bilden, der die Speiseröhre in ihrem unteren Abschnitt verengt. Der Barett-Ösophagus ist eine Vorform von Speiseröhrenkrebs.
Ursachen der Gastritis
Je nach Form und Ausprägung der Gastritis können unterschiedliche Ursachen für eine Magenschleimhautentzündung verantwortlich sein.
Auslöser einer akuten Gastritis
Häufig sind von außen zugeführte Stoffe, medizinisch als exogene Noxen bezeichnet, für die akute Gastritis verantwortlich:
Exzessiver Alkoholgenuss
Nikotin
Übermäßiger Konsum von Lebensmitteln, die den Magen reizen wie Kaffee, Chilli
Einnahme schleimhautreizender Medikamente wie Acetylsalicylsäure, nicht-steroidale Antirheumatika, Kortikosteroide, Zytostatika
Infektionen mit Zytomegalieviren, Herpesviren, Candida albicans, Helicobacter pylori, Salmonellen
Strahlentherapie
Körperlicher und seelischer Stress durch psychische Dauerbelastung, Operation, Traumata, Verbrennungen, Kreislaufschock, Langzeitbeatmung, Leistungssport
Magenschleimhautschädigung durch Blutrückstau in die Blutgefäße des Magens bei Leberschädigung
Verätzungen durch Säuren oder Laugen
Mechanische Reizungen, wie beispielsweise durch eine Magensonde
Auslöser einer chronischen Gastritis
Die Ursachen einer chronischen Gastritis sind abhängig von deren Typ:
Typ A-Gastritis: Hier produziert dein Immunsystem Antikörper gegen die säureproduzierenden Zellen in deiner Magenschleimhaut und/oder den Intrinsic-Faktor. Der Intrinsic-Faktor ist ein Protein, das im Dünndarm für die Aufnahme von Vitamin B12 aus dem Nahrungsbrei notwendig ist. Der Angriff deiner Antikörper bei der Typ A-Gastritis führt dazu, dass die Magenschleimhautzellen absterben.
Typ B-Gastritis: Diese Form der bakteriellen Magenschleimhautentzündung wird meistens durch Helicobacter pylori. Das ist ein spiralförmiges Bakterium, das in deinem sauren Magenmilieu mit einem besonderen Trick bestens überleben kann: Ein spezielles Enzym namens Urease schafft eine Ammoniakwolke, welche die Säure in der Umgebung des Bakteriums neutralisiert. Helicobacter pylori kann sich somit in deiner Magenschleimhaut einnisten und die schützende Schleimschicht schwächen. Dadurch können Magensäure und Verdauungsenzyme die Magenschleimhaut schädigen und im weiteren Verlauf schlimmstenfalls ein Magengeschwür verursachen. Helicobacter pylori kann von Mensch zu Mensch übertragen werden durch Kontakt mit Speichel, Stuhl und/oder Erbrochenem.
Typ C-Gastritis: Diese Gastritis wird ausgelöst durch einen Rückfluss von Galle aus dem Zwölffingerdarm in den Magen. Auch eine Reizung durch Alkohol oder bestimmte Medikamente wie nicht-steroidale Antirheumatika kann die Ursache sein. Die Medikamente verringern die Durchblutung der Magenschleimhaut. Dadurch können sich an der Oberfläche der Schleimhaut kleine Defekte und Entzündungen bilden.
Symptome einer Gastritis
Nicht immer treten alle Gastritis Symptome bei jedem gleichzeitig auf, einige können auch ganz fehlen. Außerdem können die Gastritis Symptome bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Symptome einer akuten Gastritis
Eine akute Gastritis bemerkst du in der Regel durch folgende Symptome:
Übelkeit
Erbrechen
Druckgefühl im Oberbauch
Appetitlosigkeit, gleichzeitig aber Völlegefühl
Blähungen
Aufstoßen
Unangenehmer oder fader Geschmack im Mund
Da diese Beschwerden auch Symptome vieler anderer Erkrankungen sein können, lässt sich die Magenschleimhautentzündung oft nur schwer anhand der Beschwerden diagnostizieren.
Symptome einer chronischen Gastritis
Die chronische Gastritis zeigt sich oft nach dem Essen durch unklare Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen und Aufstoßen.
Typ A-Gastritis: Hier führt die Zerstörung der säureproduzierenden Zellen zu einem Mangel an Salzsäure im Magen. Ohne genug Magensäure kann die aufgenommene Nahrung aber nicht ausreichend verdaut werden. Es kommt zu Völlegefühl und Magendrücken. Außerdem können durch den Mangel an Magensäure in der Nahrung vorhandene Keime nicht mehr unschädlich gemacht werden. Wenn sich Bakterien im Verdauungstrakt ansiedeln, kommt es zu Bähungen und Durchfall. Auch eine Infektion mit Helicobacter pylori bei der Typ B-Gastritis kann Verdauungsprobleme verursachen. Der Mangel an Intrinsic-Faktor, der ebenfalls durch die Antikörper-Reaktionen der Typ A-Gastritis hervorgerufen wird, kann einen Vitamin B12-Mangel verursachen.
Untersuchungen bei Gastritis
Wenn du Probleme mit dem Magen hast, dann solltest du zunächst zu deinem Hausarzt gehen. Sollte es erforderlich sein, wird er dich an einen Gastroenterologen überweisen. Untersuchungen beim Gastroenterologen
In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) wird dich der Arzt nach Art, Dauer und Besonderheiten deiner Magenbeschwerden fragen. Auch Medikamenteneinnahme, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, vorherige Magenoperationen und Lebensumständen kommen zur Sprache. Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung hört der Arzt deinen Bauch ab und achtet dabei besonders auf Darmgeräusche und Pulsschlag der großen Blutgefäße des Bauchraumes. Um Luft- und Flüssigkeitsansammlungen festzustellen, klopft dein Arzt deinen Bauch ab. Durch Abtasten deines Bauches können weiterhin mögliche Verhärtungen erspürt werden.
Anschließend können zum endgültigen Nachweis der Gastritis und ihrer Auslöser verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen.
Blutuntersuchung zum Nachweis von Gastritis Typ A und Typ B
Eine Blutuntersuchung kann aufdecken, ob eine durch Vitamin B12-Mangel ausgelöste Blutarmut, auch perniziöse Anämie genannt, vorliegt. Das würde den Verdacht einer chronischen Gastritis vom Typ A untermauern. Weiterhin können im Blut Antikörper auf Helicobacter pylori gefunden werden, was auf eine Infektion mit möglicher Folge Gastritis Typ B hindeuten würde.
Eine Magenspiegelung bringt Veränderungen ans Licht
Bei der Magenspiegelung oder Gastroskopie wird dir ein dünnes, flexibles Röhrchen mit einer Minikamera über die Nase oder den Schlund bis in den Magen geschoben. Dabei untersucht der Arzt die Innenwände des Magens auf Veränderungen. Zeigt sich eine Rötung der Magenschleimhaut, gegebenenfalls mit Einblutungen und Schleimhautdefekten, kann das ein Hinweis auf eine Gastritis sein. Auch ein Magengeschwür oder ein Magenkarzinom lassen sich durch die Gastroskopie finden. Über die Sonde kann außerdem der pH-Wert in deinem Magen und in deiner Speiseröhre gemessen werden. Das gibt Hinweise auf eine krankhafte Übersäuerung.
Biopsie zum Helicobacter-Nachweis
Bei der Biopsie wird eine kleine Gewebeprobe aus dem Magen entnommen. Diese wird anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Hierbei lässt sich das Bakterium Helicobacter pylori identifizieren.
Mit Helicobacter-Test zum Gastritis-Verursacher
Der Nachweis von Helicobacter pylori kann neben der Biopsie auch auf andere Arten erfolgen. Beim Bluttest wird dein Blut auf Antikörper gegen den Erreger untersucht. Finden sich welche, kann das auf eine Helicobacter-Infektion hindeuten. Beim Atemtest (HUT-Test) bekommst du eine Harnstofflösung zu trinken, die speziell markierte Kohlenstoffatome enthalten. Kommt Helicobacter pylori in deinem Magen vor, spaltet das Bakterium im Zuge seiner Stoffwechselprozesse den Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid. Das im Test ausgeatmete Kohlendioxid enthält dann die markierten Kohlenstoffatome.
Was hilft bei Gastritis?
Um die Gastritis schnell wieder loszuwerden ist es wichtig, alle auslösenden Faktoren auszuschalten. Weiterhin solltest du versuchen, möglichst gesund zu leben. Das heißt Stress abzubauen, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und dich ausreichend zu bewegen.
Bei akuter Gastritis hilft vielen Betroffenen, einen Tag zu fasten und nur Wasser und Fruchtsäfte zu sich zu nehmen. Aber bitte nur nach Rücksprache mit deinem Arzt! Generell gilt: mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag sind nicht nur bei Gastritis für den Magen schonender als wenige große. Schonkost wie Haferschleim, Zwieback oder Tee hilft dem Magen sich zu beruhigen. Auch Bettruhe kann bei einer akuten Magenschleimhautentzündung helfen. Um die Beschwerden zu lindern hilft es oft, eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen auf den Magen zu legen. Wenn möglich solltest du schleimhautreizende Substanzen wie Alkohol, Kaffee, nicht-steroidale Antirheumatika meiden. Auch hier gilt: Sprich mit deinem Arzt.
Chronische Gastritis Therapie
Die Therapie der chronischen Gastritis richtet sich nach deren Verursachern. Bei der Gastritis vom Typ A besteht die Therapie in der Regel aus Vitamin B12-Injektionen. Da ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines Magenkarzinoms bestehen kann, empfehlen sich regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
Um bei der Gastritis vom Typ B die auslösenden Helicobacter pylori-Bakterien abzutöten, kommt in der Regel eine medikamentöse Therapie zum Einsatz. Säurehemmende Mittel, sogenannte Protonenpumpenhemmer, werden mit zwei verschiedenen Antibiotika über einen Zeitraum von sieben Tagen kombiniert. Dieses Verfahren wird als Eradikation bezeichnet. Die zwei verschiedenen Antibiotika werden eingesetzt, um eine Resistenz von Helicobacter pylori gegen eines der Medikamente auszuschließen. Die Protonenpumpenhemmer können die Bakterien nicht abtöten. Aber sie verbessern die Wirkung der eingesetzten Antibiotika. Nach sechs bis acht Wochen kontrolliert dein Arzt mithilfe von Gastroskopie, Atemtest und einer Stuhluntersuchung, ob die Therapie erfolgreich war.
Eine Gastritis vom Typ C heilt in der Regel sehr schnell ab, sobald die schleimhautreizenden Medikamente nicht mehr eingenommen werden oder der Rückfluss von Galle aus dem Zwölffingerdarm in den Magen unterbunden wird. Wenn die Medikamente, die die Gastritis auslösen, nicht abgesetzt werden können, kann zusätzlich ein Protonenpumpenhemmer gegeben werden, um die Magensäureproduktion zu blockieren. Das kann auch vorbeugend als Magenschutz geschehen, falls längere Einnahmen solcher Medikamente nötig sind.
Medikamente bei Gastritis
Zur Behandlung der Symptome bei Gastritis können kurzfristig auch folgende Medikamente zum Einsatz kommen:
Bei leichten Formen von Gastritis können möglicherweise nicht verschreibungspflichtige Antazida helfen. Diese Medikamentengruppe neutralisiert und bindet die Magensäure, nachdem sie produziert wurde. Doch Vorsicht: Antazida können die Wirkung von Antibiotika verringern. Wenn du Antazida einnimmst, solltest du Zitrusfrüchte und Getränke mit Extrakten aus Zitrusfrüchten meiden. Denn die darin enthaltene Zitronensäure schwächt die Wirkung von Antazida ab.
Krampflösende Medikamente, sogenannte Spasmolytika, oder Anti-Brechmittel, sogenannte Antiemetika, können bei einer akuten Gastritis Linderung verschaffen.
Die verschreibungspflichtigen H2-Blocker bremsen die Produktion von Magensäure in der Magenschleimhaut. Vorsicht: Substanzen aus der Wirkstoffgruppe der H2-Blocker können Haarausfall auslösen.
Die verschreibungspflichtigen Protonenpumpenhemmer werden oft bei Gastritis mit stärkeren Beschwerden verordnet. Sie dämmen die verstärkte Säureproduktion im Magen ein. Bitte verschweig deinem Arzt nicht, ob du Antidepressiva oder Beruhigungsmittel einnimmst. Denn Protonenpumpenhemmer können deren Wirkung verstärken.
Sogenannte Prokinetika beschleunigen die Magenentleerung und die Dünndarmpassage bei Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen. Um den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel zu erhöhen, dadurch den Rückfluss der Säure zu reduzieren und den Weitertransport der Nahrung aus dem Magen zu erleichtern, können Prokinetika ebenfalls helfen.
Ernährung bei Gastritis
Leider gibt es keine für jeden Menschen gültigen Diätpläne bei chronischer Gastritis. Du wirst selbst herausfinden, was deinem Magen auf Dauer gut tut und was nicht. Dein Arzt oder ein Ernährungsberater hilft dir gerne weiter. Eine akute Gastritis lässt sich häufig vermeiden, wenn du auf Nahrungsmittel verzichtest, die deinen Magen reizen. Das sind beispielsweise:
Gebratenes
Kohlgemüse
Hülsenfrüchte
Frittiertes
Fettreiche Lebensmittel
Scharfe Gewürze
Kaffee, schwarzer Tee
Alkohol
Kohlensäurehaltige Getränke
Zitrusfrüchte
Schling deine Mahlzeiten nicht hastig hinunter, iss langsam und in entspannter Atmosphäre. Genieße, was du isst. Mehrere kleinere Mahlzeiten pro Tag sind für deinen Magen besser zu bewältigen als wenige große Portionen.
Gastritis vorbeugen
Wenn du schon öfter einmal eine Gastritis hattest, solltest du schleimhautreizende Medikamente mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen möglichst meiden. Sprich mit deinem Arzt über Alternativen.
Schlecht für deinen Magen und Auslöser für eine Gastritis sind beruflicher und privater Stress. Versuche bei berufsbedingtem Dauerstress mit deinem Vorgesetzten nach einer Lösung zu suchen. Es ist kein Zeichen von Schwäche zuzugeben, dass der Aufgabenberg zu groß ist. Es ist ein Zeichen von Stärke, das Problem anzugehen und nach Lösungen zu suchen.
Sorg für Abwechslung und Entspannung. Denn wenn du innerlich zur Ruhe kommst, seelischen Belastungen mutiger entgegen treten kannst, dann verbessert sich die Anfälligkeit für eine Gastritis. Probiere Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung aus. Finde heraus, was dir gut tut und bleib am Ball. Auch Bewegung hilft beim Stress-Abbau – und zusätzlich bei der Verdauung.
Heilungschancen bei Gastritis
Eine akute Gastritis heilt häufig von allein nach wenigen Tagen ohne Folgen aus. Du musst allerdings mithelfen und Dinge meiden, die dir auf den Magen schlagen.
Die Gastritis Typ A ist die seltenste Form einer chronischen Magenschleimhautentzündung. Sie ist eine vererbbare Autoimmunerkrankung und nicht heilbar.
Die Gastritis Typ B ist die häufigste Form einer chronischen Magenschleimhautentzündung. Die Wahrscheinlichkeit, an dieser Gastritis-Form zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Die Infektion mit Helicobacter pylori erhöht das Risiko für ein Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür sowie für ein Magenkarzinom. Wird der Krankheitserreger vollständig beseitigt, sind Rückfälle äußerst selten und die Heilungschancen steigen.
Die Gastritis Typ C heilt in der Regel schnell und ohne Folgen komplett aus, sobald die Ursachen beseitigt werden konnten.