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Hepatitis A-Impfung

Das Hepatitis A-Virus kann die Leber angreifen und zu einer Leberentzündung führen.
Hepatitis A ist eine Infektionserkrankung. Auslöser ist das Hepatitis A-Virus. Oft geht die Erkrankung mit Magen-Darm-Beschwerden einher, auch eine Leberentzündung ist möglich.

Was ist Hepatitis A?

 Hepatitis A ist eine Infektionserkrankung, die weltweit vorkommt. Gehäuft finden sich Hepatitis A-Infektionen in Regionen mit schlechten sanitären- und hygienischen Bedingungen, beispielsweise in Gegenden in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien. Verursacht wird Hepatitis A durch das Hepatitis A-Virus (HAV). Die Ansteckung mit HAV erfolgt in der Regel fäkal-oral. Ein Beispiel für diesen Übertragungsweg ist der Verzehr von mit Fäkalien verunreinigtem Trinkwasser. Ebenso kann die fäkal-orale Ansteckung durch den Genuss von kontaminierten Lebensmitteln wie Austern, Muscheln, Salaten und Gemüse erfolgen. Schmier- oder Kontaktinfektionen über kontaminierte Gegenstände wie Toiletten und Infektionen durch enge Personenkontakte oder Sexualkontakte sind ebenfalls möglich.

Nach der Ansteckung mit dem Hepatitis A-Virus kann es zwischen 15 bis 50 Tage dauern bis Symptome auftreten. Und nicht immer treten Symptome auf. Besonders bei Kindern verläuft eine Infektion mit dem Hepatitis A-Virus oft sehr mild oder gar ohne Symptome.

Im Rahmen der Hepatitis A-Erkrankung kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, begleitet von allgemeinen (unspezifischen) Krankheitssymptomen wie Müdigkeit, Schwäche oder Temperaturerhöhung. Anschließend kann sich eine Leberentzündung (Hepatitis) entwickeln. Zeichen der Leberentzündung sind:

  • Gelbsucht (Ikterus).
  • Vergrößerung der Leber.
  • Anstieg der Leberwerte im Blut.

Die Leberentzündung kann bis zu mehreren Wochen dauern. Infizierte Menschen sind meist eine bis zwei Wochen vor und bis zu einer Woche nach der Gelbsucht ansteckend. In der Regel heilt eine Hepatitis A-Infektion ohne Folgen ab. Nach einer Hepatitis A-Infektion ist dein Körper lebenslang gegen das Virus geschützt.

Hepatitis A-Impfung: Welche Arten gibt es?

Für die Hepatitis A-Impfung existieren sowohl eine aktive und passive Impfungen. Wissenswertes zu aktiven und passiven Impfungen. Sogenannte Kombinationsimpfungen werden ebenfalls angeboten. Allgemeine Infos zur Kombinationsimpfung.

Die Hepatitis A-Impfung ist eine aktive Immunisierung. Das bedeutet, dass dein Körper durch die Verabreichung des Impfstoffes dazu angeregt wird, eigene Abwehrmechanismen in Form von Abwehrzellen und Antikörpern gegen den Krankheitserreger zu bilden. Der Impfstoff enthält keine lebens- und vermehrungsfähigen, sondern abgetötete, inaktivierte Hepatitis A-Viren. Der Hepatitis A-Impfstoff ist also ein Totimpfstoff. Mehr zum Thema Lebensimpfstoffe und Totimpfstoffe.

Verabreicht wird der Hepatitis A-Impfstoff als Indikationsimpfung oder Reiseimpfung. Das bedeutet, die Impfung wird nicht für jeden, sondern nur für bestimmte Personengruppen empfohlen, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen ein erhöhtes Risiko zur Ansteckung mit Hepatitis A haben. Wissenswertes zur Indikationsimpfung und Reiseimpfung.

Auch Kombinationsimpfungen mit Impfstoffen gegen Hepatitis B und/oder Typhus stehen zur Verfügung.

Eine passive Immunisierung, also die Gabe von Abwehrstoffen (Immunglobulinen) gegen das Virus während einer akuten Infektion, wird noch in Ausnahmefällen durchgeführt. Mehr zum Thema aktive und passive Immunisierung.

Auch eine gleichzeitige Gabe von aktiver und passiver Impfung kann in manchen Fällen im Sinne einer Riegelungsimpfung oder Prophylaxe sinnvoll sein. Wissenswertes zur Riegelungsimpfung.

Aktive Hepatitis A-Impfung

 Die aktive Hepatitis A-Impfung wird mit einem Totimpfstoff durchgeführt. Im Sinne einer Grundimmunisierung werden zwei Impfdosen im Abstand von 6-12 Monaten verabreicht. Bereits nach der ersten Impfung erlangst du einen gewissen Impfschutz. Dieser ist allerdings bis zur Beendigung der Grundimmunisierung durch die zweite Impfdosis unvollständig. Nach vollständiger Grundimmunisierung hält der Impfschutz bis zu 25 Jahre an. Auffrischungen des Impfschutzes sind je nach Hersteller nach circa zehn Jahren notwendig. Mehr Infos zur Grundimmunisierung und zu Auffrischungsimpfungen.

Passive Hepatitis A-Impfung und Postexpositionsprophylaxe

Unter einer passiven Impfung wird die Gabe von speziell gegen den Krankheitserreger gerichteten Abwehrstoffen verstanden. Das sind die sogenannten Immunglobuline. Sie sollen deinem Körper in der Akutsituation helfen, mit dem Krankheitserreger fertig zu werden.

Die passive Impfung gegen Hepatitis A kann gemeinsam mit der aktiven Impfung im Sinne einer Postexpositionsprophylaxe beziehungsweise Riegelungsimpfung durchgeführt werden. Bei einem aktuellen Ausbruchsgeschehen von Hepatitis A kann es sinnvoll sein, besonders gefährdeten Personen gleichzeitig mit der ersten Impfdosis auch Immunglobuline zu verabreichen, um bei oder nach einer Ansteckung mit dem Erreger den Krankheitsverlauf mildern oder verhindern zu können und die Ausbreitung der Erkrankung einzudämmen. Mehr zum Thema Riegelungsimpfung.

Hepatitis A Kombinationsimpfung

 Es gibt Kombinationsimpfstoffe gegen Hepatitis A und Hepatitis B sowie Kombinationsimpfstoffe gegen Hepatitis A und Typhus. Mit nur einem Pieks können so Schutzimpfungen gegen mehrere Erkrankungen verabreicht werden. Die Impfschemata zur Grundimmunisierung können allerdings vom Impfschema der Grundimmunisierung der Hepatitis A-Impfung abweichen. Frag am besten deinen Arzt, welche Zeitabstände du bei einer Kombinationsimpfung einhalten solltest.

Hepatitis A-Impfung: Wer sollte sich impfen lassen?

Die Hepatitis A-Impfung wird gemäß der STIKO, der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts, empfohlen für bestimmte Personengruppen mit erhöhtem Risiko für die Erkrankung oder mit einem Risiko für einen besonders schweren Krankheitsverlauf. Daher ist die Hepatitis A-Impfung eine Indikationsimpfung bzw. eine Reiseimpfung. Zu den Personengruppen, für die eine Impfung empfohlen wird, gehören:

  • Reisende in Regionen mit hohem Hepatitis A-Vorkommen wie den Tropen, dem Mittelmeerraum und Osteuropa.
  • Menschen mit Lebererkrankungen.
  • Personen, die häufige Bluttransfusionen oder Blutprodukte benötigen, wie zum Beispiel bei Hämophilie (Bluterkrankheit).
  • Beruflich gefährdete Personen durch Kontakt zu infektiösen Fäkalien oder Abwässern. Dazu zählen Menschen im Gesundheitswesen, Mitarbeiter in Kindertagesstätten, Reinigungspersonal.
  • Personen, die in Betreuungseinrichtungen wohnen.
  • Personen mit Risikoverhalten, wie risikoreichem Sexualverhalten mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern.

Hepatitis A-Impfung: Wann impfen?

 Da ein vollständiger Impfschutz gegen Hepatitis A erst nach sechs bis 12 Monaten besteht, sollte frühzeitig mit einer Hepatitis A-Immunisierung begonnen werden. Das ist besonders wichtig, wenn du eine Reise in Risikogebiete planst. Aufgrund der langen Inkubationszeit der Erkrankung (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome) kann eine aktive Impfung gegen Hepatitis A auch nach Kontakt zu infektiösem Material sinnvoll sein. Bereits nach der ersten Impfdosis entwickelt dein Körper effektive Abwehrstrategien, sodass die zweite Impfdosis zwar zur Vervollständigung des Impfschutzes dient, dir aber bereits die erste Impfdosis schon nach 12 bis 15 Tagen einen Schutz vor Hepatitis A bieten kann.

Hepatitis A-Impfung: Wann nicht impfen?

Auf aktive Schutzimpfungen solltest du verzichten, wenn zum Zeitpunkt der Impfung eine akute Erkrankung vorliegt, die mit Fieber über 38,5°C einhergeht. Auch eine schwere akute Infektion stellt einen Grund dar, die Impfung zu verschieben.

Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Kopfschmerzen stellen hingegen keinen Hinderungsgrund für eine Hepatitis A-Impfung dar.

Hepatitis A-Impfung: Wann auffrischen?

 Je nach Herstellerangaben kann eine Hepatitis A-Impfung nach zehn Jahren aufgefrischt werden. In der Regel muss eine Hepatitis A-Impfung allerdings nicht aufgefrischt werden, da sie nach einer korrekt und vollständig erfolgten Grundimmunisierung bis zu 25 Jahre Schutz verleiht. Ob dein Impfschutz aufgefrischt werden sollte, besprichst du am besten anhand deines Impfpasses mit deinem Arzt.

Welche Nebenwirkungen können bei der Hepatitis A-Impfung auftreten?

 Nebenwirkungen, die bei einer Hepatitis A-Impfung auftreten können, sind zum Beispiel:

  • Rötung an der Einstichstelle.
  • Schwellung an der Einstichstelle.
  • Schmerz an der Einstichstelle.
  • Allgemeinsymptome wie Müdigkeit und leichte Temperaturerhöhung. Wo Fieber messen?
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Grippe-Impfung

Influenza-Viren sind die Erreger der Grippe.
Bei der Grippe handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die weltweit vorkommt. Ausgelöst wird die Grippe durch Influenza-Viren. Grippe-Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen.

Wie entsteht eine Grippe (Influenza)?

Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine Infektionserkrankung. Verursacher sind Influenza-Viren, die gehäuft im Winterhalbjahr auftreten.

Die saisonale Grippe (Influenza) wird von Mensch zu Mensch übertragen. Anstecken kannst du dich zum Beispiel durch das Einatmen kleinster Tröpfchen, die erkrankte Mitmenschen beim Husten oder Niesen freigesetzen. Auch Schmierinfektionen sind bei Grippe möglich. Bei Schmierinfektionen erfolgt die Ansteckungen mit dem Grippe-Virus über Händeschütteln oder durch das Berühren infizierter Oberflächen. Fasst du dir anschließend ins Gesicht, an Mund, Nase oder Augen, gelangt das Grippe-Virus in deinen Körper. Der Übertragungsweg von Mensch zu Mensch hilft dem Grippe-Virus sich zu verbreiten und sogenannte Grippewellen auszulösen.

Daher gilt zum Schutz vor Grippe genauso wie zum Schutz vor Covid-19 und anderen Infektionskrankheiten: Abstand halten und gründliches Hände waschen. Wie das geht, liest du in unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten.

Grippe-Erreger

Influenza-Viren lassen sich in unterschiedliche Gruppen unterteilen. Die saisonale Grippe beim Menschen wird durch Influenza-Viren der Gruppe A oder B ausgelöst. Influenza A-Viren lassen sich entsprechend ihres Aufbaus und ihrer Oberflächenstrukturen für die Herstellung der Grippe-Impfstoffe nochmals genauer einteilen. Auf ihrer Oberfläche tragen die Influenza A-Viren bestimmte Eiweiße, wie Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N). Diese wiederum gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen. Gemäß dieser Oberflächen-Eiweiße werden die einzelnen Subtypen des Influenza A-Virus benannt, zum Beispiel Subtyp H1N1 oder Subtyp H3N2.

Grippe-Impfstoffe in Zeiten der Corona-Pandemie

Jede Saison wird der Grippe-Impfstoff genau auf die erwarteten und voraussichtlich zirkulierenden Virus-Subtypen abgestimmt. Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe für die Saison 2021/2022 enthalten Antigene (Immunreaktion auslösende Stoffe) gegen vier Influenza-Typen. Es handelt sich um einen tetravalenten Impfstoff, der aus zwei A-Subtypen (H1N1 und H3N2) und zwei B-Typen besteht. In den Jahren vor Corona enthielten Grippe-Impfungen überwiegend Antigene gegen drei Influenza-Typen (trivalente Impfstoffe). Von der zusätzlichen B-Komponente für die Saison 2021/2022 erhoffen sich die Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wie auch schon 2020/2021 eine erhöhte Grippe-Schutzwirkung in Zeiten der Corona-Pandemie.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt für Menschen über 60 Jahre für die Grippesaison 2021/2022 einen Hochdosis-Impfstoff. Das RKI sagt dazu: „Es zeigte sich, dass der Hochdosis-Impfstoff eine leicht, aber signifikant erhöhte Wirksamkeit im Vergleich zu den Nicht-Hochdosis-Impfstoffen bei älteren Personen hat. Da Influenza eine häufige und potenziell schwer verlaufende Erkrankung ist, kann man selbst mit einer leicht besseren Wirksamkeit eine relevante Anzahl an Influenza-Fällen und schweren Verläufen zusätzlich verhindern.“

Lies in unseren 15 Fragen zu Covid-19 mehr zum Coronavirus SARS-CoV-2 und erfahre, was passieren kann, wenn du dich gleichzeitig mit SARS-CoV-2 und dem Grippe-Virus ansteckst.

Grippe-Symptome

Zur typischen Grippe-Erkrankung gehören Symptome wie:

Oftmals treten die Symptome relativ plötzlich ein bis zwei Tage nach Ansteckung auf (Inkubationszeit). Die Grippe (Influenza) dauert in der Regel zwischen fünf und sieben Tagen. Davon bist du ungefähr vier oder fünf Tage ansteckend.

Komplikationen bei Grippe

Wie lange die Grippe (Influenza) dauert und wie stark sich die Grippe-Symptome ausprägen, hängt von deiner körperlichen Verfassung ab. Besonders schwere Verläufe mit Komplikationen wie einer Herzmuskelentzündung oder einer Lungenentzündung betreffen oft ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen. Dazu gehören zum Beispiel chronische Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Schwangere sind besonders durch die Influenza gefährdet. Doch nicht jeder, der sich mit einem Influenza-Virus ansteckt, erkrankt auch daran. Ungefähr ein Drittel der Ansteckungen führt zu einem asymptomatischen Verlauf, das heißt zu einer Grippe-Erkrankung ohne Krankheitszeichen

Ebenso können auch viele andere Viren Grippe-Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen hervorrufen. Oftmals ist dann nicht ein Influenza-Virus, sondern ein anderes Virus für den grippalen Infekt verantwortlich.

Hilfe bei Erkältung und Grippe aus der Apotheke

Welche Grippe-Impfungen gibt es?

Die Grippe-Impfung ist eine aktive Impfung. Diese Art der Impfung regt dein Immunsystem dazu an, körpereigene Abwehrkräfte und Antikörper gegen das Influenza-Virus zu bilden. Lies weitere Infos zu aktiven und passiven Impfungen.

Es existiert derzeit ein Totimpfstoff, der zur regulären Grippe-Impfung eingesetzt wird. Außerdem ein Lebendimpfstoff, der zur Impfung von Kindern mit besonderen Vorerkrankungen verwendet wird.

Totimpfstoff gegen Influenza

Der Influenza-Impfstoff, den dein Arzt in der Regel für die Grippe-Impfung verwendet, ist ein Totimpfstoff. Das bedeutet, er enthält keine lebensfähigen Influenza-Viren. Stattdessen enthält er Oberflächen-Eiweiße der Grippe-Viren, die dafür sorgen, dass dein Körper eine wirkungsvolle Immunabwehr dagegen bilden kann. Bei der Influenza-Impfung dienen die Oberflächen-Eiweiße Hämagglutinin und Neuraminidase, an Trägerstoffe gebunden, als sogenannte immunogene Bestandteile. Das heißt, dein Immunsystem erkennt nach der Impfung die Eiweiße Hämagglutinin und Neuraminidase als fremde Bestandteile der Grippe-Viren und kann so im Falle eines Kontakts zu Influenza-Viren sofort auf die erlernten Abwehrmechanismen zurückgreifen und das Virus eliminieren.

Vor jeder Grippe-Saison erforschen Wissenschaftler, welche Influenza-Viren in der kommenden Saison besonders relevant sein werden. Entsprechend der Subtypen der Viren werden dann Impfstoffe hergestellt, die gegen diese Virus-Subtypen gerichtet sind. So enthält ein Grippe-Impfstoff jede Saison unterschiedliche Bestandteile und kann dich auf diese Weise gegen unterschiedliche Typen der Influenza-Viren schützen.

Lebendimpfstoff gegen Grippe

Für Kinder und Jugendliche zwischen dem 2.-17. Lebensjahr mit besonderen Vorerkrankungen kann statt des Totimpfstoffs auch ein Lebendimpfstoff verwendet werden. Lebendimpfstoffe enthalten lebens- und vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Viren. In der Regel rufen Lebendimpfstoffe stärkere und effektivere Abwehrreaktionen des Immunsystems hervor. Der Grippe-Lebendimpfstoff wird in Form eines Nasensprays (nasal) verabreicht. Allerdings nur, wenn Gründe gegen eine Spritze in den Muskel wie zum Beispiel Blutungsneigungen bestehen. Ansonsten wird zum Grippe-Schutz bevorzugt der Totimpfstoff verabreicht.

Wann zur Grippe-Impfung?

Du bekommst die Grippe-Impfung intramuskulär verabreicht, also in den Muskel gespritzt. Der richtige Zeitpunkt zur Grippe-Impfung ist jährlich vor Beginn der Grippe-Saison. Die Influenza breitet sich besonders in den Wintermonaten aus. Um bereits vor der Ausbreitung der Grippe einen Impfschutz zu haben, ist im Oktober bis November der richtige Zeitpunkt, dich gegen Influenza impfen zu lassen. Die Grippe-Impfung besteht lediglich aus einer einzelnen Gabe des Impfstoffs. Nach der Grippe-Impfung dauert es circa zwei Wochen bis dein Impfschutz vollständig ausgebildet ist. Manchmal kann auch eine Impfung während der Grippe-Welle noch sinnvoll sein. Sprich am besten deinen Arzt frühzeitig im Spätsommer oder Herbst auf die Impfung an. Dann bleibt euch genug Zeit deinen Impftermin zu planen.

Da der Influenza-Impfstoff von Jahr zu Jahr unterschiedlich zusammengesetzt wird, weil er je nach Auftreten der unterschiedlichen Virus-Subtypen genau auf die aktuelle Grippeverbreitung angepasst ist, schützt die Grippe-Impfung nur für die entsprechende Grippe-Saison. Im darauffolgenden Jahr ist daher eine erneute Grippe-Impfung mit dem aktualisierten Influenza-Impfstoff nötig.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Grippe-Impfung gegen die saisonale Influenza wird für bestimmte Personengruppen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfohlen. Dazu gehören Personen, die entweder durch ihren Beruf oder den Kontakt zu vielen Menschen besonders gefährdet sind, an Grippe zu erkranken. Außerdem solche, die aufgrund ihres Alters oder ihrer gesundheitlichen Situation ein besonderes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.

Empfohlen wird die Grippe-Schutzimpfung für:

  • Menschen ab dem 60. Lebensjahr
  • Menschen, die in Alters- oder Pflegeheimen leben
  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel
  • Personen mit chronischen Erkrankungen wie beispielsweise chronischen Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen, Abwehrschwäche
  • Kinder und Jugendliche mit besonderen Vorerkrankungen wie chronische Erkrankungen
  • Menschen, die aufgrund ihres Berufs ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit dem Grippe-Virus haben. Dazu gehören Personen, an deren Arbeitsstelle viel Publikumsverkehr herrscht oder Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Diese stellen eine potentielle Ansteckungsquelle für die von ihnen betreuten Patienten dar und sollten sich daher zum Schutz der Patienten gegen Grippe (Influenza) impfen lassen.

Grippe-Impfung auch für Nicht-Risikogruppen?

Vielleicht fragst du dich, warum die Grippe-Impfung nicht auch für gesunde Jugendliche oder Erwachsene empfohlen wird. Die Begründung der STIKO bezieht sich hier auf den in der Regel leichten und komplikationslosen Verlauf der Grippe bei Nicht-Risikogruppen. Gesunde Personen ohne Vorerkrankungen erkranken in der Regel nicht schwer an einer Grippe. Ihr Immunsystem ist in der Lage, den Influenza-Erreger effektiv zu bekämpfen. Daher stellt die Influenza für gesunde Personen im Gegensatz zu älteren Personen oder Personen mit Vorerkrankungen in der Regel kein besonderes Risiko dar.

Das heißt aber nicht, dass du dich nicht gegen Influenza impfen lassen kannst, wenn du das möchtest. Sprich am besten mit deinem Arzt. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, ob eine Grippeschutz-Impfung für dich sinnvoll ist. Am besten erkundigst du dich auch bei deiner Krankenkasse. Denn nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Grippe-Impfung für Nicht-Risikogruppen.

Wenn du im nächsten Jahr eine Fernreise planst, mit dem Kreuzfahrtschiff, Bus, Bahn oder Flugzeug unterwegs bist, in organisierten Touristengruppen oder als Pilger reist, dann ist aus Reisemedizinischer Sicht eine Influenza-Impfung sinnvoll. Stattfinden sollte die Impfung möglichst vor Beginn der Grippesaison auf den jeweiligen Erdhalbkugeln. Das heißt auf der Nordhalbkugel von November bis April, auf der Südhalbkugel von Mai bis Oktober.

Grippe durch Grippe-Impfung

Du hast die Influenza-Impfung erhalten und hast trotzdem Grippe-Symptome wie Husten, Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen und Gliederschmerzen? Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich mit einer Grippe (Influenza) nach einer erfolgreichen Grippe-Schutzimpfung angesteckt hast, ist gering. Dennoch kann die Influenza-Impfung im Vergleich zu anderen Schutzimpfungen weniger wirksam sein. Das liegt unter anderem daran, dass die Impfstoffe vor der Grippe-Saison entwickelt werden müssen. Wissenschaftler erforschen, welche Virus-Stämme in der kommenden Saison vermutlich die wichtigsten Grippe-Erreger sein werden. Diese Prognosen können, wenn sich Virus-Subtypen während der Grippe-Saison ändern bzw. noch andere Virus-Subtypen zu den häufigen Grippe-Erregern dazukommen, unsicher sein. Stimmen allerdings die Prognosen zu den zirkulierenden Virus-Typen und damit die Zusammensetzung der Impfstoffe gut mit den vorherrschenden Virus-Typen überein, bietet die Impfung in der Regel einen hohen Schutz.

Grippe-Symptome nach der Influenza-Impfung

Hast du dich zum Beispiel kurz vor oder kurz nach der Influenza-Impfung mit dem Grippe-Virus angesteckt, ist dein Impfschutz noch nicht ausgeprägt. Daher kann es sein, dass du an einer Grippe erkrankst, obwohl du geimpft bist. Außerdem gibt es Menschen, deren Immunsystem nicht auf die Impfung reagiert. Diese Personen werden Impfversager genannt. Bei Impfversagern bieten Impfungen leider keinen Schutz vor der Erkrankung.

Oftmals werden Grippe-Symptome auch fälschlicherweise auf das Influenza-Virus zurückgeführt. Hast du Fieber, Husten oder andere Grippe-typische Symptome, kann auch ein grippaler Infekt durch andere Viren der Grund dafür sein. Was passiert, wenn du dich gleichzeitig mit Influenza-Virus und SARS-CoV-2 infiziert hast?

Wann nicht gegen Grippe impfen?

Du solltest dich nicht gegen Grippe (Influenza) impfen lassen, wenn du an einer Erkrankung leidest, die mit Fieber über 38,5°C einhergeht. Auch eine schwere akute Infektion stellt einen Grund dar, die Impfung nicht durchzuführen. Hast du Allergien gegen die Bestandteile des Grippe-Impfstoffs, zum Beispiel eine Hühnereiweiß-Allergie, sprich deinen Arzt an, ob eine Influenza-Impfung dennoch möglich ist. Für die Saison 2020/2021 gibt es einen speziellen Impfstoff für Menschen mit schwerer Hühnereiweiß-Allergie. Die Virenstämme dafür wurden in Zellkulturen angezüchtet und nicht in Hühnereiern wie bei anderen Grippe-Impfstoffen.

Erkältungen, Schnupfen oder ähnliche leichte Symptome stellen keinen Hinderungsgrund für eine Grippe-Impfung dar. Auch stillende Mütter können sich impfen lassen.

Grippe-Impfung auffrischen

Die Grippe-Impfung kann jährlich in den Monaten September bis November durchgeführt werden. Eine Auffrischungsimpfung ist nicht notwendig. Denn die jährliche Grippe-Impfung stellt keine Auffrischung dar, sondern eine neue Impfung. Die Bestandteile des Grippe-Impfstoffs werden jährlich saisonal an die aktuelle Virus-Lage angepasst und enthalten daher von Jahr zu Jahr unterschiedliche Virus-Subtypen. Einmal gepiekst, schützt dich die Grippe-Impfung für die kommenden 6-12 Monate, also nur für eine Grippe-Saison und nicht für die kommenden Jahre. Wann zu Auffrischungsimpfung?

Kann die Influenza-Impfung jederzeit nachgeholt werden?

Die Grippe-Impfung sollte idealerweise in den Monaten Oktober bis November durchgeführt werden, damit bereits vor Beginn der Grippe-Saison ein ausreichender Impfschutz vorhanden ist. Hast du den Zeitpunkt verpasst, kann es manchmal dennoch sinnvoll sein, sich auch in den Wintermonaten noch gegen die Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Am besten fragst du deinen Arzt, ob eine Grippe-Impfung zu diesem Zeitpunkt noch möglich und sinnvoll ist. Auch eine spät erfolgte Impfung kann dich eventuell vor einer Influenza schützen. Die Impfung kann außerdem den Krankheitsverlauf mildern und dich davor schützen, als Überträger des Virus zu fungieren und andere Menschen anzustecken.

Nebenwirkungen der Grippe-Impfung

Nebenwirkungen der Grippe-Impfung, die bei allen Impfungen ebenfalls auftreten können, sind Reaktionen an der Einstichstelle wie Rötung, Schwellung und Schmerz. Auch leichte Erkältungssymptome wie Schnupfen, Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit können bei der Grippe-Impfung auftreten. Diese Symptome halten in der Regel jedoch nicht lange an.

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Auffrischungsimpfung

Arzt spritzt Kind im Rahmen der Auffrischungsimpfung einen 6-fach Impfstoff.
Um die nach der Grundimmunisierung erlangte Immunität gegen bestimmte Krankheitserreger aufrecht zu erhalten, können Auffrischungsimpfungen nötig werden.

Was ist eine Auffrischungsimpfung?

Als Auffrischungsimpfungen werden Impfungen bezeichnet, die in einem bestimmten Zeitabstand nach einer Grundimmunisierung durchgeführt werden. Eine Auffrischungsimpfung dient dazu, die in der Grundimmunisierung erlangte Immunität gegen den Krankheitserreger aufrecht zu erhalten. Auffrischungsimpfungen enthalten daher möglichst den gleichen Impfstoff wie die Grundimmunisierung.

Auffrischungsimpfungen sind mit Ausnahme der Covid-19-Auffrischungsimpfung in der Regel nur zur Auffrischung des Impfschutzes bei Totimpfstoffen notwendig. Lebendimpfstoffe verleihen größtenteils längerfristigen bis lebenslangen Impfschutz und bedürfen ebenso wie Erkrankungen, die nur im Kindesalter relevant sind (z.B. Rotaviren), keiner Auffrischungsimpfung.

Corona-Auffrischungsimpfung

Da der Covid-19-Impfschutz nach einer zweimaligen Grundimmunisierung mit der Zeit nachlässt, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts für alle Erwachsenen ab 18 Jahren eine Covid-19-Auffrischungsimpfung, Boosterimpfung genannt, mit einem mRNA-Impfstoff frühestens drei Monate nach erfolgter Grundimmunisierung.

Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren empfiehlt die STIKO eine dritte Impfstoffdosis mit dem Impfstoff von Biontech in einem Mindestabstand von drei Monaten zur vorangegangenen Impfung (Stand: 13.01.2022).

Am 10. Dezember 2021 wurde eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Ab 15. März 2022 befristet bis Jahresende sollen alle Beschäftigten in Kliniken und Krankenhäusern, Tageskliniken, Reha-Einrichtungen, Dialysezentren, Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegediensten nachweisen, dass sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Auch selbstständige Hebammen, Geburtshäuser, Arztpraxen und anderen Praxen wie Physiotherapiepraxen sowie Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Rettungsdienste und medizinische Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen unterliegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Diese Maßnahme soll für sämtliche Mitarbeiter gelten. Also nicht nur für die, die aktiv mit den Menschen innerhalb der Einrichtungen arbeiten, sondern auch für die Beschäftigten einer Reinigungsfirma, die in einer Tagesklinik putzen sowie für Fahrdienste und für Assistenten. Alternativ zum nachzuweisenden Impfschutz gilt auch ein Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest, falls jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann. Mehr Infos zur Corona-Impfung, Impfstoffen, Wirkung, Nebenwirkungen sowie der Corona-Impfkampagne in Deutschland liest du in unserem Artikel zur Covid-19-Impfung.

Die STIKO verwies darauf, dass der Covid-19-Impfschutz „mit der Zeit insbesondere in Bezug auf die Verhinderung asymptomatischer Infektionen und milder Krankheitsverläufe nachlässt“. Außerdem falle im höheren Alter die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus. Und Impf­durch­brüche, das sind Erkrankungen trotz vollständiger Impfungen, könnten häufiger auch zu einem schwe­ren Krankheitsverlauf führen.

Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff soll frühestes drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, unabhängig von dem zuvor verwendeten Impfstoff.

Eine Optimierung der Grundimmunisierung mit einem zusätzlichen mRNA-Impfstoff wird von der STIKO beim Coronaimpfstoff von Johnson & Johnson empfohlen. Dies könne ab vier Wochen nach der einmaligen Johnson & Johnson-Impfung erfolgen. Als Begründung hieß es, dass die Wirksamkeit des Einmalimpfstoffes gegen die in Deutschland vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus im Unterschied zu den ande­ren Coronaimpfstoffen vergleichsweise gering sei. Außerdem seien die meisten Covid-19-Impfdurchbrucherkrankungen in Deutschland bei Personen beobachtet worden, die mit dem Impfstoff von Johnson & Jonson geimpft wurden.

Wann werden Auffrischungsimpfungen durchgeführt?

Wann und wie oft du deinen Impfschutz generell auffrischen solltest hängt vom Impfstoff bzw. der Erkrankung ab. Außerdem von der Abwehrstärke deines Immunsystems und dem persönlichen Risiko, durch den Erreger zu erkranken.

Am besten besprichst du deinen individuellen Impfschutz mit deinem Arzt. Gemeinsam könnt ihr entsprechend deiner schon erhaltenen Impfungen und deines individuellen aber auch beruflichen Risikos entscheiden, welcher Impfschutz aufgefrischt werden sollte.

Für einige Impfungen hat das Robert Koch-Institut (RKI) generelle Auffrischungsempfehlungen veröffentlicht, wie zum Beispiel für Komponenten der 6-fach Impfung.

Die 6-fach Impfung enthält Totimpfstoffe gegen sechs Krankheitserreger: Keuchhusten (Pertussis), Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Insgesamt empfiehlt das RKI eine Durchführung der Grundimmunisierung anhand von vier Teilimpfungen im Alter von zwei, drei, vier und 11-14 Monaten.

Auffrischungsimpfungen für Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie und Keuchhusten (Pertussis) werden im Alter von 5-6 Jahren und im Alter von 9-16 Jahren sowie im Erwachsenenalter alle 10 Jahre empfohlen.

Der Impfschutz gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) sollte laut RKI einmalig im Alter von 9-16 Jahren aufgefrischt werden.

Auffrischungen für Hepatitis B werden entsprechend des beruflichen und persönlichen Risikos als Indikationsimpfungen durchgeführt.

Eine Auffrischung der Haemophilus influenzae Typ b-Impfung, auch als Impfung gegen Hib bezeichnet, wird von der STIKO nicht empfohlen.

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Indikationsimpfung

Spritze liegt als Zeichen für durchzuführende Reiseimpfungen auf einer Landkarte von Afrika.
Reiseimpfungen gehören zu den Indikationsimpfungen. Erkundige dich vor Urlaubsantritt bei deinem Hausarzt oder in einem Tropeninstitut, welche Impfung für welches Land empfohlen wird.

Was ist eine Indikationsimpfung?

Indikationsimpfungen sind Impfungen, die anders als Standardimpfungen nur unter bestimmten Bedingungen oder nur für bestimmte Personengruppen mit erhöhtem persönlichem Risiko oder zum Schutz Dritter empfohlen werden.

Ein erhöhtes Risiko zur Ansteckung oder für einen besonders schweren Verlauf einer Erkrankung kann zum Beispiel vorliegen bei:

  • Einer Grunderkrankung.
  • (Regelmäßigem) Kontakt zu ansteckenden Erkrankten.
  • Beruflichem Kontakt zu Erkrankten.
  • Reisen in Risikogebiete.

Indikationsimpfungen werden entsprechend des individuellen Risikos anhand der beruflichen, gesundheitlichen und persönlichen Situation empfohlen. Ob eine Indikationsimpfung für dich notwendig ist, klärst du am besten mit den entsprechenden Ansprechpartnern wie deinem Hausarzt, einem Tropenmediziner oder dem Betriebsmediziner deiner Arbeitsstelle.

Berufliche Indikationsimpfungen

Berufliche Indikationsimpfungen werden für Personen mit erhöhtem Risiko für eine Erkrankung aufgrund der beruflichen Situation empfohlen.

Beispielsweise wird die Impfung gegen Influenza (Grippe) nicht nur als Standard-Impfung für alle Personen über 60 Jahre empfohlen, sondern vom Robert Koch-Institut (RKI) auch als Indikationsimpfung für Personen mit erhöhter Ansteckungsgefahr. Darunter fallen medizinisches Personal oder Personen in Berufen mit Kontakt zu vielen Menschen.

Eine Durchführung und Auffrischung der Hepatitis B-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) als berufliche Indikationsimpfung empfohlen für Personen im Gesundheitswesen, Polizisten sowie für Personen, die in beruflichem Kontakt zu Hepatitis B-Infizierten stehen.

Reiseimpfungen

Je nachdem, wohin du eine Reise planst, werden unterschiedliche Reiseimpfungen empfohlen. Das geschieht nach der Auftretenshäufigkeit einer Erkrankung in der jeweiligen Reiseregion, der Ansteckungsgefahr und der aktuellen Ausbruchslage.

Beispiele für Reiseimpfungen:

Eine früh vor der geplanten Reise durchgeführte reisemedizinische Beratung gibt dir Klarheit darüber, welche Impfungen sinnvoll sind. Ansprechpartner können sein: Tropeninstitute, reisemedizinisch ausgebildete, niedergelassene Ärzte oder zum Teil auch die Gesundheitsämter. Auch dein Hausarzt kann dir mit Empfehlungen behilflich sein. Am besten informierst du dich frühzeitig bei deiner Krankenkasse, ob die Kosten für die Reise-Impfung übernommen werden.

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Riegelungsimpfung

Arzt zieht im Rahmen einer Riegelungsimpfung den Impfstoff gegen Masern auf.
Eine Riegelungsimpfung gegen Infektionserreger wie beispielsweise das Masernvirus soll helfen, den Ausbruch einer Erkrankung oder deren weitere Verbreitung (Epidemie) zu verhindern.

Riegelungsimpfung: Was ist das?

Riegelungsimpfungen werden durchgeführt, um eine weitere Ausbreitung (Epidemie) oder den Ausbruch einer Erkrankung in einer Region oder einem Personenkreis zu begrenzen. Der Erkrankung wird also im wahrsten Sinne des Wortes ein Riegel vorgeschoben.

Eingesetzt werden Riegelungsimpfungen bei Personen ohne entsprechenden Impfschutz, in deren Umfeld eine Erkrankung aufgetreten ist, die mit einer Impfung hätte verhindert werden können. Das ist ein Bestandteil der sogenannten Postexpositionsprophylaxe.

Eine Postexpositionsprophylaxe beschreibt Maßnahmen wie zum Beispiel eine Riegelungsimpfung oder die Einnahme eines Medikaments nach Kontakt zu einer Infektionserkrankung oder ansteckenden Person. Diese Maßnahmen sollen einen Krankheitsausbruch verhindern oder den Krankheitsverlauf abmildern.

Die Riegelungsimpfung wird beispielsweise bei Masern-Ausbrüchen eingesetzt.

Vorteile der Riegelungsimpfung

Ganz besondere Bedeutung hat die Riegelungsimpfung für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können und daher keinen Impfschutz haben. Diese Personen sind darauf angewiesen, dass Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und somit keine potenzielle Ansteckungsquelle für sie darstellen.

Ungeimpfte können beispielsweise Schwangere, Babys oder Personen mit chronischen Erkrankungen, die keine Impfung erhalten können, mit den Infektionskrankheiten anstecken. Sind viele Menschen immun gegen eine Erkrankung, können sich Erreger nicht weiter ausbreiten und die Infektionsgefahr sinkt für Personen, die sich nicht impfen lassen können.

Den Zustand, dass sich ein Krankheitserreger innerhalb der Bevölkerung nicht weiter ausbreiten kann, weil viele Personen aufgrund einer Impfung immun sind, wird als Herdenimmunität bezeichnet.

Treten beispielsweise Masern in einer Kindertagesstätte auf, kann eine Riegelungsimpfung bei den ungeimpften, aber noch nicht infizierten Kindern und Mitarbeitern durchgeführt werden. Sie führt zur Ausbildung eines Impfschutzes gegen den Krankheitserreger. Auch neugeborene Geschwister oder schwangere Verwandte, die aufgrund ihres Alters oder der Schwangerschaft nicht geimpft werden, können somit vor den Masern geschützt werden. Denn deren Kontaktperson kann aufgrund der Riegelungsimpfung nicht mehr als Überträger der Erkrankung fungieren.

Bei bereits infizierten Personen kann die Riegelungsimpfung dem Organismus aber auch helfen. Und zwar schneller effektive Abwehrmechanismen, sogenannte Antikörper, gegen die Krankheitserreger zu bilden. So kann die Schwere des Krankheitsverlaufs positiv beeinflusst werden.

 

 

 

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Kombinationsimpfung

Ärztin spritzt Kind einen Kombinationsimpfstoff.
Bei einer Kombinationsimpfung werden mehrere Impfstoffe gegen unterschiedliche Krankheitserreger in nur einem Pieks verabreicht.

Was ist eine Kombinationsimpfung?

Kombinationsimpfungen beinhalten mehrere Impfstoffe gegen unterschiedliche Krankheitserreger, polyvalente Impfstoffe genannt.

Die einzelnen Komponenten werden gemeinsam mit nur einem Pieks verabreicht. So können weitere Impftermine eingespart und die Anzahl der verabreichten Spritzen reduziert werden.

Kombinationsimpfungen werden zurzeit von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für folgende Impfungen empfohlen:

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Grundimmunisierung

Arzt zieht Spritze mit Impfstoff zur Grundimmunisierung auf.
Das Ziel einer Grundimmunisierung ist, deinen Körper immun gegen einen oder mehrere Krankheitserreger zu machen. Dazu sind eine Impfung oder mehrere Teilimpfungen nötig.

Grundimmunisierung: Was ist das?

Bei einer Grundimmunisierung erhältst du eine Impfung oder mehrere Teilimpfungen mit dem gleichen Impfstoff in festgelegten Zeitabständen.

Ziel einer Grundimmunisierung ist es, deinen Körper gegen einen Krankheitserreger immun zu machen. Durch den Kontakt zu dem im Impfstoff enthaltenen Krankheitserreger wie beim Lebendimpfstoff oder die enthaltenen Erregerbestandteile wie beim Totimpfstoff, lernt dein Immunsystem den Krankheitserreger zu erkennen und effektiv zu bekämpfen. Der Organismus kann so bei erneutem Kontakt zum „echten“ Erreger rasch auf die durch die Impfung erlernten immunologischen Abwehrmechanismen zurückgreifen und den Erreger eliminieren. Auf diese Weise können uns Impfungen vor dem Ausbruch einer Erkrankung schützen oder Krankheitsverläufe mildern. Was genau in unserem Körper bei einer Impfung passiert, kannst du bei Infos zur Impfung nachlesen.

Der einmalige Kontakt zum Impfstoff trainiert zwar dein Immunsystem, oftmals sind jedoch mehrere Kontakte zum Krankheitserreger notwendig, um eine optimale Abwehr des Krankheitserregers zu gewährleisten.

Eine Grundimmunisierung kann daher – je nach Impfstoff – anhand einer oder mehrere Impfstoffdosen durchgeführt werden. Das wird als Teilimpfung/en bezeichnet. Für die Verabreichung der Teilimpfungen existieren festgelegte Zeit-Abstände nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Erst nach Vervollständigung einer Grundimmunisierung durch die Verabreichung aller erforderlichen Teilimpfungen kann von einem ausreichenden Impfschutz ausgegangen werden.

Grundimmunisierung mit Lebendimpfstoffen

Ein Beispiel für die Grundimmunisierung mit Lebensimpfstoffen ist die MMR-Impfung. MMR steht für Masern, Mumps und Röteln. Das RKI empfiehlt eine MMR-Grundimmunisierung aus zwei Teilimpfungen im Kindesalter. Die Impfstoffe gegen diese Erkrankungen enthalten lebensfähige aber abgeschwächte Viren. Sie sind also Lebendimpfstoffe.

Die erste Teilimpfung sollte im Alter von 11-14 Monaten durchgeführt werden. Die zweite Teilimpfung im Alter von 15-23 Monaten dient keineswegs der Auffrischung der Impfung, sondern der Vervollständigung des Impfschutzes gegen MMR. Die MMR-Impfung verleiht bei vollständiger Grundimmunisierung in der Regel einen lebenslangen Impfschutz.

Grundimmunisierung mit Totimpfstoffen

Ein Beispiel für eine Grundimmunisierung mit Totimpfstoffen ist die 6-fach Impfung. Das ist eine Kombinationsimpfung gegen sechs Erkrankungen bzw. Krankheitserreger: Keuchhusten (Pertussis), Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis B und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Insgesamt empfiehlt das RKI eine Durchführung der Grundimmunisierung anhand vier Impfdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11-14 Monaten. Von Immunität gegenüber den Erkrankungen kann erst nach Durchführung aller Teilimpfungen ausgegangen werden. Totimpfstoffe verleihen im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen keinen lebenslangen Impfschutz und sollten in bestimmten Abständen aufgefrischt werden.

Was passiert, wenn die Grundimmunisierung unvollständig war?

Wenn eine Grundimmunisierung, die aus mehreren Teilimpfungen besteht, nicht vollständig durchgeführt wurde, also nicht alle Teilimpfungen verabreicht wurden, bist du nicht immun gegen die Krankheitserreger. Du bist lediglich teilimmunisiert. Die fehlende Impfdosis kann jedoch jederzeit nachgeholt werden. Die Grundimmunisierung muss dabei nicht vollkommen neu begonnen werden, sondern kann einfach um die fehlenden Impfdosen ergänzt werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Mindestabstände zwischen den einzelnen Impfdosen eingehalten werden und nicht unterschritten worden sind. Dein Arzt steht dir bei allen Fragen rund um deinen Impfschutz gerne zur Verfügung.

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Impf-Irrtümer

Mann niest in Taschentuch, weil er eine Erkältung hat.
Eine Erkältung oder ein grippaler Infekt mit Fieber unter 38°C stellt in der Regel keinen Hinderungsgrund für eine Impfung dar.

Wann impfen und wann nicht?

Es kursieren unzählige Irrglauben und Irrtümer, wann du dich nicht impfen lassen solltest. Laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) können Impfungen immer dann durchgeführt werden, wenn aktuell keine akute, behandlungsbedürftige Erkrankung beim Patienten vorliegt. Auf Besonderheiten wie zum Beispiel in der Schwangerschaft muss allerdings geachtet werden.

Irrtümlich als Gegenanzeigen zur Impfung werden verstanden:

  • Banale Infekte mit Temperaturen bis 38°C.
  • Krampfanfälle in der Familie oder vorausgegangene Fieberkrämpfe des zu impfenden Patienten.
  • Lokalisierte Hautinfektionen.
  • Behandlung mit Antibiotika.
  • Schwangerschaft der Mutter des Impflings.
  • Chronische Erkrankungen.
  • Frühgeburtlichkeit.

All diese genannten Aspekte stellen keinen Hinderungsgrund zur Durchführung einer Impfung dar. Die Impfung muss also nicht verschoben werden und du kannst deinen Impftermin guten Gewissens wahrnehmen. Solltest du dir dennoch unsicher sein, kontaktiere am besten deine Arztpraxis.

Wann solltest du dich nicht impfen lassen?

  • Akute Erkrankungen, die einer Behandlung bedürfen, stellen Gründe dar, um einen Impftermin zu verschieben.
  • Bei aufgetretener Arzneimittelreaktion in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung empfehlen Ärzte auf eine weitere Verabreichung des Impfstoffs zu verzichten, sofern eine Verbindung der Arzneimittelreaktion mit dem Impfstoff nicht ausgeschlossen werden kann.
  • Während der Schwangerschaft gelten generell andere „Impfregeln“: Lebendimpfstoffe sollen während einer Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Totimpfstoffe können in der Regel ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel problemlos geimpft werden.
  • Besonderheiten wie Blutungsneigungen, Gerinnungsstörungen oder Autoimmunerkrankungen bedürfen einer ärztlichen Beratung und einer genauen Abwägung der Nutzen und Risiken der Impfungen.

Krank zur Impfung?

Erkältungen und grippale Infekte stellen keine Gegenanzeige zur Impfung dar, sofern kein Fieber über 38,0°C vorliegt oder ein akuter Behandlungsbedarf besteht.

Impfungen bei Personen mit Immundefekten oder abgeschwächter Immunabwehr sollten individuell mit dem Arzt besprochen werden. Eine Immunabwehrschwäche stellt in der Regel keine Gegenanzeige zur Impfung mit Totimpfstoffen dar.

Autoimmunerkrankungen stellen keine generelle Kontraindikation, also Gegenanzeige zur Impfung, dar. Den Nutzen und das Risiko der Schutzimpfung solltest du im Einzelfall mit deinem behandelnden Arzt abwägen.

Leidest du unter einer Blutungsneigung oder Gerinnungsstörung musst du nicht auf Impfungen verzichten. Hier kann statt einer intramuskulären Verabreichung der Impfstoffe auf eine subkutane Verabreichung also eine Spritze in das Unterhautfettgewebe ausgewichen werden. Eine individuelle Abwägung von Blutungsrisiko und Impfnutzen sollte unbedingt in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Mehr zum Thema wie Impfungen verabreicht werden unter wichtige Infos zur Impfung.

Impfungen in Schwangerschaft und Stillzeit

Impfungen bei Schwangeren können durchgeführt werden, sofern es sich bei den Impfstoffen um Totimpfstoffe handelt. Allerdings sollten im ersten Schwangerschaftsdrittel in der Regel nur äußerst dringliche Impfungen erfolgen.

Einige Impfungen sind während der Schwangerschaft von der STIKO ausdrücklich angeraten. Dazu zählt die Impfung gegen Influenza (Grippe) ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel.

Impfungen mit Lebendimpfstoffen wie Impfungen gegen Masern, Röteln und Mumps sollten in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden.

In der Stillzeit können sowohl stillende Mutter als auch Säuglinge in der Regel problemlos geimpft werden. Eine Ausnahme stellt die Gelbfieberimpfung der Mutter dar. Diese sollte laut STIKO nicht während der Stillperiode durchgeführt werden.

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Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe

Abwehrschutz gegen das Grippe- oder Influenza-Virus kann eine Impfung mit einem Totimpfstoff verleihen.
Impfstoffe gegen das Grippe-Virus (Influenza-Virus) enthalten keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger und werden als Totimpfstoffe bezeichnet.

Lebendimpfstoff: Was ist das?

Lebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähige Krankheitserreger, durch die dein Immunsystem aktive Abwehrmechanismen gegen den jeweiligen Erreger erlernen soll. Zu den Lebendimpfstoffen zählen zum Beispiel die Impfungen gegen Masern, Röteln, Mumps, Varizellen, Rotaviren und Typhus.

Bereits eine einmalige Impfung mit einem Lebendimpfstoff verleiht deinem Körper Immunität. Die Durchführung einer zweiten Impfung dient der Sicherheit. Für die Verabreichung von Lebendimpfstoffen und die zeitlichen Abstände der Impfungen gelten entsprechend der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) andere Regeln als für Totimpfstoffe.

Lebendimpfstoffe können miteinander kombiniert und gleichzeitig verabreicht werden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Dreifach-Impfung gegen Masern, Röteln und Mumps. Sollten die Lebendimpfungen nicht zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt werden, wird in der Regel ein Mindestabstand von vier Wochen eingehalten.

Lebendimpfstoffe können auch parallel zu Totimpfstoffen verabreicht werden. Besondere Vorschriften gelten in der Schwangerschaft. Impfungen mit Lebendimpfstoffen dürfen in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden.

Kannst du dich durch Lebendimpfstoffe infizieren?

Die Krankheitserreger in Lebendimpfstoffen sind zwar vermehrungsfähig, jedoch wurden sie zuvor in der Herstellung des Impfstoffes abgeschwächt (attenuiert), sodass keine Auslösung der eigentlichen Krankheit zu befürchten ist. Es kann allerdings zur Ausprägung von leichten Erscheinungsformen der jeweiligen Krankheiten kommen, wie beispielsweise bei den Impfmasern. Impfmasern können nach der Masernimpfung auftreten und mit einem Masern-ähnlichen Ausschlag und Temperaturerhöhungen einhergehen. Experten werten die Impfmasern als Signal dafür, dass dein Immunsystem gut auf die Impfung anspricht und dass du Abwehrmechanismen gegen Masern entwickelst.

Totimpfstoff: Was ist das?

Totimpfstoffe enthalten im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger. In den Totimpfstoffen enthalten sind entweder abgetötete Krankheitserreger, Bestandteile der Krankheitserreger oder Bestandteile der Gifte von Krankheitserregern.

Beispiele für Totimpfstoffe sind:

Je nachdem, welche Erregerbestandteile der Impfstoff enthält, werden unterschiedliche Arten von Totimpfstoffen unterschieden:

  • Ganzpartikelimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger. Ein Beispiel hierfür ist der Impfstoff gegen Hepatitis A. Impf-Infos zu Hepatitis A.
  • Spaltimpfstoffe beinhalten Bestandteile der Erreger. Der Impfstoff gegen Meningokokken ist ein Spaltimpfstoff. Impf-Infos zu Meningokokken.
  • Polysaccharidimpfstoffe enthalten bestimmte Elemente (Polysaccharide) der Hüllen von Krankheitserregern. Zu den Polysaccharidimpfstoffen gehört der Impfstoff gegen Pneumokokken. Impf-Infos zu Pneumokokken.
  • In Konjugatimpfstoffen sind Bestandteile der Erregerhüllen, die sogenannten Polysaccharide, an Eiweiße gekoppelt. Die Pneumokokken-Impfung für Säuglinge ist ein Konjugatimpfstoff. Impf-Infos zu Pneumokokken.
  • Toxoidimpfstoffe enthalten inaktivierte Teile der Gifte von Krankheitserregern. Die Diphtherie-Impfung enthält Toxoidimpfstoffe. Impf-Infos zur Diphtherie.
  • Adsorbatimpfstoffe enthalten Erreger, die beispielsweise an Aluminium gebunden sind und daher langsamer in den Körper aufgenommen werden.

Totimpfstoffe können ohne Beachtung von Zeitabständen kombiniert werden. Totimpfstoffe verleihen in der Regel nicht sofort nach der ersten Impfung einen Abwehrschutz. Daher werden Impfungen mit Totimpfstoffen als Teilimpfungen durchgeführt und müssen mehrfach wiederholt werden.

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Aktive und passive Impfungen

Arzt zieht Spritze zur aktiven Impfung auf.
Bei der Aktivimpfung wird ein Impfstoff verabreicht, der als wichtigsten Inhaltsstoff Antigene enthält. Bei der Passivimpfung enthält der Impfstoff Antikörper gegen den Krankheitserreger.

Aktive Impfung: Was ist das?

Ziel der aktiven Schutzimpfung ist die Entwicklung einer längerfristigen oder gar dauerhaften Immunität gegen eine Erkrankung. Bei einer aktiven Impfung wird ein Impfstoff verabreicht, der als wichtigsten Inhaltsstoff Antigene enthält und so zu einer aktiven Abwehrreaktion und erlernter Immunität gegen die spezifischen Keime bzw. die Erkrankung führt. Als Antigene werden Strukturen von Krankheitserregern bezeichnet, die vom Immunsystem als fremd erkannt werden und die eine aktive Immunreaktion auslösen.

In den Impfstoffen enthaltene Antigene sind in der Regel abgeschwächte Krankheitserreger, Teile von abgetöteten Krankheitserregern oder aber Bestandteile eines krankmachenden Giftes eines Krankheitserregers.

Durch eine aktive Impfung passiert in deinem Körper Folgendes: Dein Körper reagiert auf die aktive Impfung, wie er auch auf „echte“ Krankheitserreger reagieren würde. Er muss den Krankheitserreger erkennen und Abwehrmechanismen gegen den Eindringling entwickeln. Durch die Impfung trainiert dein Körper also komplexe Abwehrprozesse und bildet auf die Erreger abgestimmte Gedächtniszellen und Antikörper, die bei erneutem Erreger-Kontakt rasch eingreifen können und die Krankheitserreger ausschalten oder unschädlich machen können.

Antikörper sind frei im Blut schwimmende, von Abwehrzellen gebildete Eiweiße, die Antigene erkennen, unschädlich machen und der Zerstörung zum Beispiel durch Fresszellen zuführen können.

Je nachdem, ob der Impfstoff lebensfähige Krankheitserreger oder abgetötete Erreger oder Bestandteile der Erreger enthält, werden Lebendimpfstoffe von Totimpfstoffen unterschieden. Lies mehr zum Thema Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe.

Passive Impfung: Was ist das?

Bei einer Passivimpfung werden mit dem Impfstoff keine Krankheitserreger oder Erreger verabreicht. Stattdessen enthält der Impfstoff Antikörper gegen den Krankheitserreger, der deinen Körper in dem Impf-Moment kurzfristig gegen den Krankheitserreger schützt.

Antikörper schwimmen normalerweise im Blutkreislauf. Sie werden von Abwehrzellen gebildet und können Antigene, also Bestandteile von Krankheitserregern, erkennen, unschädlich machen und der Zerstörung zum Beispiel durch Fresszellen zuführen. Antikörper sind immer passgenau auf einen bestimmten Krankheitserreger ausgerichtet und sind daher höchst effektive Abwehrmechanismen.

Passive Impfungen stellen streng genommen keine Impfungen im eigentlichen Sinne dar, weil sie keine Immunisierung gegen den Krankheitserreger bezwecken, sondern nur zeitbegrenzte Immunität verleihen.

Eingesetzt werden passive Impfungen zum Beispiel in Situationen, in denen ein Kontakt zu einem Krankheitserreger bei fehlendem Impfschutz stattgefunden hat. Damit dein Körper dem Erreger nicht schutzlos ausgeliefert ist, kann eine passive Impfung verabreicht werden und helfen, den Erreger rasch zu eliminieren.

Eine passive Impfung ersetzt keine aktive Schutzimpfung. Wenn die Erkrankung erfolgreich mithilfe einer passiven Impfung bekämpft worden ist, kann die aktive Schutzimpfung entsprechend der Empfehlungen der STIKO nachgeholt bzw. aufgefrischt werden.

Lies mehr wichtige Infos zur Impfung.