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Diagnosekürzel

H13

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H13 für Affektionen, also Erkrankungen der Konjunktiva (Bindehaut) bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Erkrankungen (Affektionen) der Bindehaut (Konjunktiva) zusammengefasst. H13 ist das Diagnosekürzel für Bindehauterkrankungen, die mit anderenorts eingeordneten Krankheiten oder Erregern zusammenhängen.

H13: Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktiva wird die Bindehaut deines Auges bezeichnet. Unter Affektionen der Bindehaut werden in der Medizin Erkrankungen oder Schädigungen bezeichnet, die die Bindehaut (mit)betreffen.

Weiteres zur Bindehaut findest du unter H11.

H13.0 Filarienbefall der Konjunktiva

Was die Konjunktiva ist, kannst du unter H13 nachlesen. Filarien gehören zu den Fadenwürmern und können beispielsweise über Mückenstiche verschiedener Mückenarten übertragen werden. Filarien können Erkrankungen wie Hauterkrankungen, Erkrankungen der Lymphwege oder die Flussblindheit auslösen. Zur Flussblindheit siehe H42.8. Auch ein Befall der Bindehaut mit Filarien ist möglich.

H13.1 Konjunktivitis bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten

Inkl.: Konjunktivitis durch Adenoviren, follikulär (akut) B30.1
Konjunktivitis durch Akanthamöben B60.1
Konjunktivitis bei Zoster B02.3
Konjunktivitis durch Chlamydien A74.0
Konjunktivitis, diphtherisch A36.8
Konjunktivitis durch Gonokokken A54.3
Konjunktivitis, hämorrhagisch, akut, epidemisch B30.3
Konjunktivitis durch Herpesviren (Herpes simplex) B00.5
Konjunktivitis durch Meningokokken A39.8
Konjunktivitis durch Newcastle-Disease-Virus B30.8

Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Konjunktiva, also der Bindehaut deines Auges. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

Eine Bindehautentzündung kann durch Adenoviren hervorgerufen werden. Adenoviren sind eine große Gruppe von Viren, die Erkrankungen wie grippale Infekte, Magen-Darm-Infekte oder Atemwegserkrankungen hervorrufen können. Verschiedene Typen der Adenoviren können auch das Auge betreffen. So können die Virus-Typen 3, 4 und 7 Auslöser der follikulären Konjunktivitis sein. Follikulär beschreibt hierbei die Entzündungsreaktion der Bindehaut. In der Bindehaut befinden sich sogenannte Lymphfollikel, also rundliche Ansammlungen von Abwehrzellen. Ist die Bindehaut mit Adenoviren infiziert, schwellen die Follikel an und es ergibt sich das Bild einer follikulären Konjunktivitis mit zahlreichen, kugeligen kleinsten Auswölbungen der Bindehaut.

Andere Virustypen der Adenoviren können außerdem Ursache der sogenannten Augengrippe sein. Was tun bei Augengrippe?

Eine Bindehautentzündung kann durch den Befall des Auges mit Akanthamöben hervorgerufen werden. Akanthamöben sind Einzeller, die weltweit verbreitet zum Beispiel im Erdboden vorkommen. Übertragungen dieser Einzeller (Protozoen) können beispielsweise über infizierte Kontaktlinsen oder durch kontaminiertes Wasser geschehen. Akanthamöben können zusätzlich eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges hervorrufen. Das wird als Keratitis bezeichnet.

Eine Bindehautentzündung kann außerdem durch das Zoster-Virus verursacht werden. Zoster oder auch Herpes zoster ist der medizinische Fachausdruck für Gürtelrose. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Gürtelrose. Wissenswertes zur Impfung gegen die Gürtelrose liest du in unserem Medizin-Dolmetscher zu Impfungen unter Gürtelrose-Impfung.

Chlamydien können ebenfalls für eine Bindehautentzündung verantwortlich sein. Chlamydien sind eine Gruppe von Bakterien, die verschiedene Erkrankungen hervorrufen können. Weit verbreitet ist das Bakterium Chlamydia trachomatis, das in verschiedene Typen eingeteilt werden kann.

  • Chlamydia trachomatis Typ D-K zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Erregern und sind außerdem Auslöser der sogenannten Schwimmbadkonjunktivitis, auch Paratrachom genannt. Diese Bindehautentzündung wird häufig okulogenital beim Geschlechtsverkehr, das bedeutet aus dem Urogenitaltrakt auf das Auge übertragen. Neugeborene können sich während der Geburt im Geburtskanal der Mutter anstecken. Selten können die Bakterien über die gemeinsame Nutzung eines Schwimmbades übertragen werden.
  • Das sogenannte Trachom oder ägyptische Körnerkrankheit bezeichnet eine Bindehautentzündung durch Chlamydia trachomatis der Serogruppe A – C. Das Trachom verläuft häufig schwerwiegend und kann durch Narbenbildung zu Blindheit führen. Übertragen wird die Infektion direkt von Mensch zu Mensch oder indirekt über Gegenstände oder Fliegen. Das Trachom ist in Deutschland sehr selten, jedoch weltweit eine sehr häufige Ursache für Erblindung.

Bei einer diphtherischen Konjunktivitis bedeutet diphtherisch durch die Diphtherie bedingt. Lies mehr zur Diphtherie in unserem Artikel zur Diphtherie-Impfung.

Eine Konjunktivitis kann unter anderem auch durch Gonokokken verursacht werden. Gonokokken ist ein anderer Name für das Bakterium Neisseria gonorrhoe, den Erreger der Geschlechtskrankheit Tripper. Über Schmierinfektionen oder beim Geschlechtsverkehr kann das Bakterium übertragen werden, ebenso während der Geburt auf das Neugeborene.

Bei einer hämorrhagischen Konjunktivitis bedeutet hämorrhagisch so viel wie blutig oder blutend. Als epidemische Konjunktivitis wird häufig die sogenannte Augengrippe, die Keratoconjunctivitis epidemica bezeichnet. Hilfe bei Augengrippe.

Verursacher der Bindehautentzündung können Herpesviren sein. Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen hervorrufen können. Zur Gruppe der Herpesviren gehören auch die Herpes simplex-Viren. Lies unter dem Diagnosekürzel ICD-10 B00 mehr zu Erkrankungen durch Herpesviren. Eine häufige Erkrankung durch Herpes simplex-Viren ist der Lippenherpes. Hilfe bei Lippenbläschen

Meningokokken, auch Neisseria meningitidis, sind Bakterien, die unter anderem Auslöser der Hirnhautentzündung (Meningitis) sind.  Infos zu Ursachen und Therapien der Meningitis. Durch Tröpfcheninfektionen beispielsweise beim Niesen, Husten oder Sprechen können Meningokokken aus dem Nasen-Rachenraum ansteckender Personen übertragen werden. Meningokokken können nicht nur eine Hirnhautentzündung, sondern auch eine Bindehautentzündung hervorrufen. Hilfe bei Bindehautentzündung.

Gegen einige Arten der Meningokokken kannst du dich impfen lassen. Lies mehr zur Impfung gegen Meningokokken.

Die Newcastle-Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung durch das sogenannte Newcastle-Disease-Virus. Das Virus befällt vorrangig Geflügel wie Hühner oder Gänse und löst bei ihnen die sogenannte Newcastle-Krankheit aus, die atypische Geflügelpest. Sehr selten kann das Virus von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen werden und eine Bindehautentzündung hervorrufen. Lies mehr zu Ursachen und Vorbeugung von Bindehautentzündung.

H13.2 Konjunktivitis bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten

Als Konjunktivitis wird eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges bezeichnet. Tritt die Bindehautentzündung im Rahmen von anderen Erkrankungen auf, kann dein Arzt sie hier einordnen.

H13.3 Okuläres Pemphigoid

Okulär bedeutet das Auge betreffend. Das okuläre Pemphigoid ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führt. Hierbei richten sich Abwehrmechanismen des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen. Infolge der chronischen Entzündung bilden sich Vernarbungen der Bindehaut (Konjunktiva). Auch die Hornhaut (Cornea) kann im Verlauf der Erkrankung geschädigt werden. Durch die fortschreitende Vernarbung und Schrumpfung der Bindehaut und Hornhaut leidet die Bewegungsfähigkeit des Auges. Im Endstadium kann der Augapfel nicht mehr entlang der Bindehaut gleiten, der Augapfel ist bewegungsunfähig. Zusätzlich dazu können Narben das Sehvermögen beeinträchtigen und schlimmstenfalls bis zu Erblindung führen.

H13.8 Sonstige Affektionen der Konjunktiva bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Lies unter H13 nach, was Affektionen der Konjunktiva sind.

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H11

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H11 für sonstige Affektionen der Konjunktiva, also sonstige Erkrankungen der Bindehaut
Unter H10 bis H13 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Affektionen (Erkrankungen) der Konjunktiva (Bindehaut) zusammengefasst. H11 ist das Diagnosekürzel für sonstige Erkrankungen der Bindehaut.

H11: Sonstige Affektionen der Konjunktiva

Exkl.: Keratokonjunktivitis H16.2

Die Konjunktiva ist die Bindehaut deines Auges. Die Bindehaut kleidet die Augenlider von innen aus und überzieht einen Teil deines Augapfels (Bulbus oculi). Die Bindehaut (Konjunktiva) gewährleistet, dass deine Augenlider beim Blinzeln oder Augenschließen reibungslos über deinen Augapfel gleiten können und bildet einen Anteil des Tränenfilms, der deine Augen feucht hält. Außerdem spielt die Bindehaut eine Rolle in der Immunabwehr deines Auges.

Affektion bedeutet so viel wie Befall oder Erkrankung eines Organs. Unter H11 kann dein Arzt also Erkrankungen der Bindehaut klassifizieren.

H11.0 Pterygium

Exkl.: Pseudopterygium H11.8

Ein Pterygium oder Pterygium conjunctivae, wird auch Flügelfell genannt. Hierunter wird eine Gewebevermehrung der Bindehaut (Konjunktiva) verstanden, die häufig dreieckig wächst und auf die Hornhaut (Cornea) des Auges übergreifen kann. Erklärungen zur Bindehaut findest du unter H11. Ursache eines Pterygiums kann starke Sonneneinstrahlung sein. Ein solches Flügelfell kann ein Fremdkörpergefühl im Auge, Fehlsichtigkeit oder Sehstörungen hervorrufen.

H11.1 Konjunktivadegeneration und Konjunktivaeinlagerungen

Inkl.: Konjunktivale Argyrose (Argyrie)
Konjunktivale Konkremente
Konjunktivale Pigmentierung
Xerosis conjunctivae o. n. A.

Was der medizinische Ausdruck Konjunktiva bedeutet, kannst du unter H11 nachlesen. Die Bindehaut deines Auges kann sich durch Medikamenteneinnahmen, Umwelteinflüsse oder andere Ursachen verändern. Eine Degeneration ist eine Gewebeveränderung oder Schädigung durch den Verschleiß eines Organs.

Unter einer Argyrose oder Argyrie wird die Einlagerung von Silber in die Haut oder Schleimhäute bezeichnet. Auch die Bindehaut des Auges (Konjunktiva) kann Silber einlagern. Ursache kann die Einnahme silberhaltiger Medikamente sein.

Konkremente sind Ablagerungen von Mineralsalzen oder anderen Feststoffen. Konkremente können zum Beispiel auch in der Gallenblase entstehen und dann zu Gallensteinen werden.

Eine Pigmentierung ist eine Einlagerung von Pigment, also Farbstoffen. Das körpereigene Pigment wird auch Melanin genannt und ist beispielsweise Grund dafür, dass unsere Haut beim Sonnenbad einen braunen Teint erhält.

Der Begriff Xerosis bedeutet Trockenheit. Eine Xerosis conjuntivae wird auch Xerophthalmie genannt und bezeichnet eine Trockenheit der Bindehaut. Die Funktion der Bindehaut kannst du unter H11 nachlesen. Ist deine Bindehaut zu trocken, kann dies zu einem Fremdkörpergefühl des Auges und Sehstörungen führen. Lies mehr zur Hilfe bei trockenen Augen.

H11.2 Narben der Konjunktiva

Inkl.: Symblepharon

Was Konjunktiva bedeutet, kannst du unter H11 nachlesen. Ein Symblepharon ist die Verwachsung der Bindehaut des Augenlides mit der Bindehaut, die den Augapfel (Bulbus) teilweise umgibt. Ein Symblepharon kann im Sinne einer Narbe infolge Verletzungen, Säure- oder Laugenverätzungen oder Verbrennungen des Auges entstehen.

H11.3 Blutung der Konjunktiva

Inkl.: Hyposphagma
Subkonjunktivale Blutung

Was Konjunktiva bedeutet, wird dir unter H11 erklärt. Ein Hyposphagma ist eine flächenhafte Einblutung unter der Bindehaut, die beispielsweise durch sehr hohen Blutdruck, Unfälle oder Blutgerinnungsstörungen entstehen können.

Subkonjunktival bedeutet unter der Konjunktiva, also unter der Bindehaut gelegen.

H11.4 Sonstige Gefäßkrankheiten der Konjunktiva und Zysten der Konjunktiva

Inkl.: Konjunktivales Aneurysma
Konjunktivale Hyperämie
Konjunktivales Ödem

Unter H11 kannst du nachlesen, was Konjunktiva bedeutet. Ein Aneurysma ist eine Aussackung der Wand eines Blutgefäßes beziehungsweise eine Erweiterung eines Blutgefäßes an einer Stelle. Durch die Aussackung kann die Gefäßwand des Aneurysmas dünn sein und droht gegebenenfalls zu reißen. Ein Aneurysma kann an nahezu jedem arteriellen Blutgefäß im Körper, also auch in der Bindehaut vorkommen.

Eine Hyperämie ist eine vermehrte Durchblutung eines Organs. Sie wird meist in Form einer Rötung sichtbar und kann beispielsweise bei Entzündungen auftreten. Hat jemand ein „rotes Auge“, liegt der Rötung in der Regel eine Mehrdurchblutung, also eine Hyperämie zugrunde.

Ödem ist der medizinische Fachausdruck für eine Schwellung beziehungsweise Flüssigkeitsansammlung im Gewebe.

H11.8 Sonstige näher bezeichnete Affektionen der Konjunktiva

Inkl.: Pseudopterygium

Unter H11 kannst du nachlesen, was die Konjunktiva ist und was unter einer Affektion verstanden wird. Als Pseudopterygium wird eine Veränderung der Bindehaut des Auges bezeichnet, die einem Pterygium (siehe H11.0) ähnelt. Dabei handelt es sich um eine Gewebewucherung der Bindehaut, die in Richtung der Hornhaut wächst. Im Gegensatz zum Pterygium entsteht ein Pseudopterygium nicht aufgrund hoher Sonneneinstrahlung, sondern infolge wiederholter Entzündungen oder Erkrankungen des Auges.

H11.9 Affektion der Konjunktiva, nicht näher bezeichnet

Lies unter H11, was unter Affektionen der Konjunktiva verstanden wird.

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R04

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht R04 für Blutung aus den Atemwegen
Unter R00-R09 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Symptome zusammengefasst, die das Kreislaufsystem und das Atmungssystem betreffen. R04 steht für Blutung aus den Atemwegen. Darunter fallen Nasenbluten und Bluthusten.

R04: Blutung aus den Atemwegen

Bei einer Blutung aus den Atemwegen gibt es zahlreiche Blutungsquellen und Blutungsursachen. Lungenblutungen machen sich vor allem über blutigen Auswurf beim Husten bemerkbar. Nasenbluten kann durch trockene Raumluft, Infektionen und Verletzungen ausgelöst werden. Blutungen aus dem Rachen sind oft eine Folge von Operationen.

R04.0 Epistaxis

Inkl. Blutung aus der Nase, Nasenbluten

Lies mehr zu Ursachen, Therapie und Hilfe bei Nasenbluten.

R04.1 Blutung aus dem Rachen

Exkl.: Hämoptoe R04.2

Vor allem nach Operationen wie der Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) kann es zu mehr oder weniger starken Nachblutungen aus dem Rachen kommen.

Im Rahmen von Infekten kann es zu geringen Beimischungen von Blut in Schleim und Sekreten kommen. Ist die Ursache der Blutung nicht klar, kann eventuell auch eine Zahnfleischentzündung dahinter stecken, die von einem Zahnarzt abgeklärt werden kann.

R04.2 Hämoptoe

Inkl.. Bluthusten
Blut im Sputum (Auswurf)

Als Bluthusten, Blutspucken, Hämoptoe oder Hämoptyse wird das Husten mit blutigem Auswurf (Sputum) bezeichnet. Das Blut stammt entweder aus Gefäßen der Luftröhre, der Bronchien oder des Lungengewebes.
Wird ein Gefäß in einem dieser Bereiche verletzt, gelangt das Blut in deine Atemwege und wird abgehustet.

Ursächlich für den Bluthusten können beispielsweise folgende Erkrankungen sein: Lungenembolie (Verstopfung, also Embolie eines Blutgefäßes in der Lunge bzw. dem Lungenkreislauf); Tuberkulose; Mukoviszidose; Bronchiektasen (krankhafte Ausbuchtungen in den Bronchien, die sich nicht zurückbilden können); Herzinsuffizienz (Verminderte Pumpleistung des Herzens); Legionellose (Legionärskrankheit, Legionellen-Pneumonie, eine schwere Form der bakteriellen Lungenentzündung); Lungenriss; Bluterkrankheit.

R04.8 Blutung aus sonstigen Lokalisationen in den Atemwegen

Inkl.: Lungenblutung o. n. A.

Exkl.: Lungenblutung in der Perinatalperiode P26

Beim Austritt von Blut aus dem Lungengefäßsystem in das Gewebe der Lunge kommt es zu einer Lungenblutung.

R04.9 Blutung aus den Atemwegen, nicht näher bezeichnet

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B19

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B19 für nicht näher bezeichnete Virushepatitis
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B19 steht für nicht näher bezeichnete Virushepatitis. Das ist eine Leberentzündung, die durch eine Infektion mit nicht bekannten oder näher untersuchten Viren hervorgerufen wurde.

B19: Nicht näher bezeichnete Virushepatitis

Als Virushepatitis wird eine Leberentzündung (Hepatitis) bezeichnet, die durch Viren ausgelöst wird. Typische Beschwerden einer Leberentzündung sind:

  • Magen-Darm-Symptome
  • Grippeähnliche Beschwerden
  • Gelbfärbung (Ikterus) der Haut
  • Juckreiz
  • Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Lebervergrößerung
  • Braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs

Unter B19 können virale Leberentzündungen klassifiziert werden, deren Erreger nicht bekannt ist oder nicht näher bestimmt wurde.

B19.0 Nicht näher bezeichnete Virushepatitis mit hepatischem Koma

Informationen zur Virushepatitis erhältst du unter B19.

Das hepatische Koma ist eine Komplikation, die bei einer Lebererkrankung auftreten kann. Ist die Leber entzündet oder geschädigt, kann ihre Organfunktion darunter leiden. Ursächlich für das hepatische Koma (Coma hepaticum) ist die Funktion der Leber im Stoffwechsel der Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bauteile der Eiweiße (Proteine). Im Stoffwechsel der Eiweiße werden Aminosäuren frei. Diese werden weiter verarbeitet oder abgebaut. Im Abbauprozess von Aminosäuren entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen deines Gehirns. Eine intakte Leber kann Ammoniak zu harmlosen Harnstoff umbauen, der mit dem Urin ausgeschieden wird. Kann die Leber ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an.  Die Zusammenwirkung auf dem giftigen Ammoniak mit der durch die Stoffwechselprodukte gestörten Botenstoff-Produktion im Gehirn kann Auslöser einer Gehirnschädigung wie dem hepatischen Koma sein.

B19.9 Nicht näher bezeichnete Virushepatitis ohne hepatisches Koma

Inkl.: Virushepatitis o. n. A.

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B19 nachlesen. Erklärungen zum Begriff des hepatischen Komas findest du unter B19.0.

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B18

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B18 für chronische Virushepatitis
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B18 steht für chronische Virushepatitis. Das ist eine chronische, durch eine Infektion mit Viren hervorgerufene Leberentzündung.

B18: Chronische Virushepatitis

Unter einer Hepatitis wird eine Entzündung der Leber verstanden. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden, zum Beispiel durch die fünf Hepatitis-Viren Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus. Das Hepatitis D-Virus wird auch Delta-Virus genannt.

Bist du an einer akuten Leberentzündung erkrankt, leidest du womöglich zunächst unter grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Beschwerden. Im weiteren Krankheitsverlauf können auftreten:

  • Gelbfärbung der Haut (Ikterus)
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Juckreiz der Haut (Pruritus)
  • Appetitlosigkeit
  • Vergrößerung der Leber
  • Braune Verfärbung des Urins
  • Helle Entfärbung des Stuhlgangs

Als chronisch wird eine Leberentzündung dann bezeichnet, wenn sie nicht innerhalb von sechs Monaten ausheilt beziehungsweise länger als sechs Monate anhält. Chronische Leberentzündungen können auch weitestgehend symptomlos verlaufen und nur zufällig bei einer Routine-Untersuchung beim Arzt auffallen.

Chronische Leberentzündungen bergen das Risiko einer dauerhaften Leberschädigung. Sie führen häufig zur sogenannten Leberzirrhose, dem Umbau von funktionsfähigem Lebergewebe in funktionsloses Bindegewebe. Dieses kann den vielfältigen Aufgaben der Leber nicht nachkommen. Die Folge ist ein (chronisches) Leberversagen. Geschädigtes und umgebautes Lebergewebe kann entarten, es kann zur einer Krebserkrankung der Leber führen.

B18.0 Chronische Virushepatitis B mit Delta-Virus

Unter B18 kannst du erfahren, worum es sich bei einer akuten Hepatitis und einer chronischen Hepatitis handelt. Die Virushepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst. Das Delta-Virus ist das Hepatitis D-Virus, welches nur bei bereits Hepatitis B-infizierten Personen eine Leberentzündung, eine Hepatitis D, hervorrufen kann. Hepatitis B-Erkrankungen, die mit dem Delta-Virus superinfiziert sind, also  bei Personen, die sich zusätzlich noch mit dem Hepatitis D-Virus angesteckt haben, verlaufen zum Großteil chronisch.

Wann zur Hepatitis B-Impfung?

B18.1 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus

Erfahre mehr zur chronischen Virushepatitis unter B18.

Auslöser der Virushepatitis B ist das Hepatitis B-Virus. Nur ein geringer Anteil der Hepatitis B-Erkrankungen verläuft chronisch. Wann eine Hepatitis chronisch ist, erfährst du ebenfalls unter B18.

B18.11 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 1

Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus: HBeAg positiv, ohne Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus: Immuntolerante Phase

Anhand verschiedener Laborwerte kann die chronische Hepatitis B in Phasen eingeteilt werden.

HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren, das im Blut gemessen werden kann und unter anderem die Aktivität der Virushepatitis anzeigt. Je mehr Viren im Körper vorkommen, desto höher ist das HBeAg. „Hochreplikativ“ steht für eine starke Vermehrung der Viren. Der Fachausdruck für Vermehrung heißt Replikation.

Früher wurde die Phase auch als Immuntolerante Phase bezeichnet. Zwar sind viele Viren vorhanden, es liegt jedoch keine akute Entzündungsreaktion in der Leber vor. Die Entzündungsreaktion in der Leber wird durch die Abwehrreaktion deines Immunsystems ausgelöst. Es versucht, die Viren abzutöten. Liegt keine Leberentzündung trotz einer Infektion vor, fehlt also die immunologische Gegenwehr. Ist dein Immunsystem schwach, zum Beispiel, weil du unter einer Immunschwäche leidest oder sogenannte immunsuppressive Medikamente einnimmst, findet keine Abwehrreaktion deines Körpers statt. Die Viren können sich ungehindert im Körper vermehren.

B18.12 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 2

Inkl.: Aktive chronische Hepatitis B
Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg positiv, mit Entzündungsaktivität, hochreplikativ

Informationen zu den Begrifflichkeiten Hepatitis, Virushepatitis B und dem Delta-Virus findest du unter B18. Die chronische Virushepatitis kann in Phasen eingeteilt werden.

Die Phase 2 der Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der Viren (hochreplikativ) und das Vorhandensein des Aktivitätsmarkers HBeAg, der im Blut gemessen werden kann. HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren. In dieser Krankheitsphase läuft eine starke Entzündungsreaktion in der Leber ab. Der Betroffene ist chronisch, also länger als sechs Monate mit dem Hepatitis-Virus infiziert und leidet „aktuell“ unter einer aktiven Leberentzündungsreaktion, daher die Bezeichnung „aktive chronische Hepatitis B“. In dieser Phase der Leberentzündung ist die betroffene Person ansteckend, das Immunsystem versucht aber die Viren zu bekämpfen.

B18.13 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 3

Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg negativ, ohne Entzündungsaktivität, niedrigreplikativ
Keimträger von Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen (HBsAg)

Was eine chronische Virushepatitis ist, lies bitte unter B18 nach. Dort findest du auch die Erklärung zum Delta-Virus.

In Phase 3 der chronischen Virushepatitis B ist der Aktivitätsmarker HBeAg im Blut nicht nachweisbar. HBeAg ist ein Oberflächen-Eiweiß der Viren und wird unter anderem als Zeichen der Ansteckungskraft und Aktivität der Viren angesehen. In dieser Phase der Infektion ist der Betroffene zwar ansteckend, die Ansteckungsgefahr ist jedoch gering(er), da der HBeAg-Wert im Blut negativ ist. HBsAg, auch Hepatitis B-Oberflächen-Antigen, ist ebenfalls ein Oberflächen-Eiweiß der Hepatitis B-Viren. Ist dieses im Blut nachweisbar, dient es Beweis, dass der Betroffene Hepatitis B-Viren in sich trägt. In der Krankheitsphase ist die Entzündungsaktivität der Leberentzündung gering, die Viren vermehren sich wenig (niedrigreplikativ).

B18.14 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase 4

Inkl.: Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, HBeAg negativ, mit Entzündungsaktivität, hochreplikativ
Reaktivierte Hepatitis B

Unter B18 findest du Erklärungen zur Hepatitis, dem Delta-Virus und der Virushepatitis B.

Eine chronische Virushepatitis B kann anhand bestimmter Blutwerte in Phasen eingeteilt werden.

HBeAg ist ein Aktivitäts-/Vermehrungs-Marker der Hepatitis B-Viren, der im Blut bestimmt werden kann. „Hochreplikativ“ bezieht sich auf die starke Vermehrung (Replikation) der Viren.

Eine chronische Leberentzündung kann erneut in eine aktive Entzündung übergehen. Dann wird sie reaktiviert genannt.

B18.19 Chronische Virushepatitis B ohne Delta-Virus, Phase nicht näher bezeichnet

Inkl.: Hepatitis B (viral) o. n. A.

Eine Leberentzündung heißt in der Medizin auch Hepatitis. Mehr zur chronischen Hepatitis, zur Virushepatitis und zum Delta-Virus liest du unter B18.

B18.2 Chronische Virushepatitis C

Eine Virushepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis C-Virus ausgelöst wird. Die Virushepatitis C verläuft in der Vielzahl der Fälle chronisch. Das bedeutet die akute Hepatitis C heilt nicht innerhalb von sechs Monaten aus, sondern geht in ein chronisches Stadium über.

Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Hepatitis C.

B18.8 Sonstige chronische Virushepatitis

Unter B18 findest du Erklärungen zur chronischen Virushepatitis.

B18.9 Chronische Virushepatitis, nicht näher bezeichnet

Was eine chronische Virushepatitis ist, findest du unter B18.

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B17

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B17 für sonstige akute Virushepatitis
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B17 steht für sonstige akute Virushepatitis. Das ist eine akute, durch bestimmte Hepatitis-Viren hervorgerufene Leberentzündung.

B17: Sonstige akute Virushepatitis

Hepatitis bedeutet Leberentzündung. Eine Leberentzündung, die durch Viren hervorgerufen wird, heißt Virushepatitis.

Krankheitszeichen einer Leberentzündung können grippeähnliche Symptome, Magen-Darm-Probleme, eine Vergrößerung der Leber, eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs sein. Leberentzündungen können akut und zum Teil auch chronisch verlaufen.

Lies mehr zu den verschiedenen Arten der Hepatitis.

B17.0 Akute Delta-Virus- Super- Infektion eines Hepatitis-B- Virus-Trägers

Delta-Virus ist ein Synonym für das Hepatitis D-Virus. Die Hepatitis-Viren A bis E rufen Leberentzündungen (Hepatitis) hervor. Das Hepatitis D-Virus ist ein inkomplettes Virus (Virusoid), das nur bei Personen vorkommt, die bereits mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert sind. Eine Hepatitis D kommt also immer zusammen mit einer Hepatitis B vor. Der Begriff „Superinfektion“ drückt aus, dass sich die Delta-Virus-Infektion zusätzlich zur Hepatitis B ereignet. Mit dem Hepatitis D-Virus superinfizierte Leberentzündungen haben in der Regel einen schweren Verlauf.

B17.1 Akute Virushepatitis C

Was eine Hepatitis ist, liest du unter B17.

Fünf verschiedene Viren gehören zu den Hepatitis-Viren. Sie werden Hepatitis A-,B-, C-, D- und E-Virus genannt. Eine akute Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst. Übertragungen finden über Blutkontakt statt. Lies mehr zur Ursachen und Therapie von Hepatitis C.

B17.2 Akute Virushepatitis E

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B17 erfahren. Die akute Virushepatitis wird durch eines der fünf Hepatitis-Viren, nämlich das Hepatitis E-Virus (HEV-3) hervorgerufen. Infektionen können über den Verzehr von unzureichend gegarten Fleisch-Produkten, Meerestieren oder durch den Kontakt zu Blut stattfinden. Auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Neben den typischen Leber-Beschwerden (siehe unter B17) können bei der Hepatitis E auch neurologische, das Nervensystem oder Gehirn betreffende, Beschwerden auftreten. Eine akute Hepatitis E kann besonders bei Schwangeren schwerwiegend verlaufen.

B17.8 Sonstige näher bezeichnete akute Virushepatitis

Inkl.: Hepatitis Non-A, Non-B (akut, durch Viren), anderenorts nicht klassifiziert

Erklärungen zum Begriff „Virushepatitis“ kannst du unter B17 finden.

Unter einer Non-A/Non-B-Hepatitis können virale Leberentzündungen zusammengefasst werden, die weder durch das Hepatitis A- noch durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst wurden. Der Begriff ist weitestgehend überholt, da es mittlerweile möglich ist, andere Hepatitis-Viren zu identifizieren.

B17.9 Akute Virushepatitis, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Akute (infektiöse) Hepatitis o. n. A.

Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Mehr Details zur Virushepatitis kannst du unter B17 erhalten.

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B16

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B16 für akute Virushepatitis B
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B16 steht für akute Virushepatitis B. Das ist eine akute Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis B-Virus hervorgerufen wird.

B16: Akute Virushepatitis B

Der medizinische Fachausdruck für die Leber lautet Hepar. Eine Leberentzündung wird Hepatitis genannt. Leberentzündungen können durch Viren ausgelöst werden. Typische Auslöser von Leberentzündungen sind die Hepatitis-Viren. Sie werden entsprechend ihrer Krankheitsbilder Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.

Bei einer Leberentzündung können ein grippeähnliches Anfangsstadium mit Magen-Darm-Problemen, eine anschließende Gelbfärbung der Haut (Ikterus), eine juckende Haut, eine Lebervergrößerung, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs auftreten.

Die akute Virushepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus (HBV) ausgelöst. Eine Infektion mit dem Hepatitis B-Virus kann über direkten Blutkontakt, Speichel, Tränenflüssigkeit oder andere Körper-Sekrete übertragen werden.

Lies mehr zu verschiedenen Hepatitis-Arten und zur Hepatitis B-Impfung.

B16.0 Akute Virushepatitis B mit Delta-Virus (Begleitinfektion) und mit Coma hepaticum

Was eine Virushepatitis B ist, kannst du unter B16 nachlesen.

Bist du mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert, kann es passieren, dass du dich auch noch mit dem Hepatitis D-Virus, dem Delta-Virus (HDV), ansteckst. Das Delta-Virus kann ausschließlich Personen „befallen“, die bereits mit Hepatitis B infiziert sind. Eine alleinige Hepatitis D-Infektion ist nicht möglich. Die Infektion mit dem Hepatitis D-Virus ist sozusagen eine Komplikation der Leberentzündung und führt zu einem schwereren Verlauf und einem höheren Risiko für eine chronische Leberentzündung.

Mehr zum Delta-Virus findest du unter B17.0.

Coma hepaticum bedeutet Leber-Koma. Bei einer Leberentzündung kann das Organ seinen Aufgaben zum Teil unzureichend oder gar nicht mehr nachgehen. Eine Funktion der Leber ist der Ab- und Umbau von Aminosäuren zu Harnstoff. Aminosäuren sind die Bausteine für Eiweiße (Proteine). Beim Eiweiß-Abbau im Körper werden Aminosäuren frei. Diese Aminosäuren werden von der Leber abgebaut, sofern sie nicht weiter verwertet werden können. Im Abbau entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak. Ammoniak ist schädlich für viele Zellen deines Körpers. Eine gesunde Leber kann das giftige Ammoniak in Harnstoff-Teilchen einbauen. Harnstoff kann somit mit dem Urin ausgeschieden werden und damit das giftige Ammoniak ausgeschleust werden. Bei einer Leberfunktionsstörung sammelt sich Ammoniak an. Die giftige Wirkung des Ammoniaks auf die Zellen, insbesondere die Zellen des Gehirns, und die daraus resultierende Störung der Botenstoff-Produktion im Gehirn kann zu einer Gehirnschädigung führen. Infolge der Gehirnschädigung kann das Coma hepaticum, das Leber-Koma, entstehen.

B16.1 Akute Virushepatitis B mit Delta-Virus (Begleitinfektion) ohne Coma hepaticum

Was eine Hepatitis ist, findest du unter B16. Erläuterungen zur Virushepatitis B und zum Delta-Virus sowie zum Coma hepaticum kannst du unter B16.0 nachlesen.

B16.2 Akute Virushepatitis B ohne Delta-Virus mit Coma hepaticum

Die akute Leberentzündung durch das Hepatitis B-Virus kann alleine oder in Kombination mit einer Entzündung durch das Hepatitis D-Virus, das Delta-Virus, vorkommen. Was eine Hepatitis ist, ist unter B16 beschrieben.

Wie es zum Coma hepaticum kommt und was das ist, ist unter B16.0 erklärt.

B16.9 Akute Virushepatitis B ohne Delta-Virus und ohne Coma hepaticum

Inkl.: Akute Hepatitis B (viral) o. n. A.

Erklärungen zur Virushepatitis B kannst du unter B16, Erklärungen zum Coma hepaticum unter B16.0 erhalten.

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Diagnosekürzel

B15

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B15 für akute Virushepatitis A
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B15 steht für akute Virushepatitis A. Das ist eine akute Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis A-Virus ausgelöst wird.

B15: Akute Virushepatitis A

Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden: Die Krankheitserreger, die vorrangig Leberentzündungen auslösen, werden Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.

Eine Leberentzündung kann mit grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Problemen beginnen. Im weiteren Verlauf können weitere Beschwerden wie die typische Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz (Pruritus), Appetitlosigkeit, eine Lebervergrößerung und Braunfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs hinzukommen. Leberentzündungen können bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.

Eine Virushepatitis kann je nach auslösendem Krankheitserreger manchmal chronisch verlaufen. Das bedeutet, die Entzündung heilt nicht innerhalb von maximal sechs Monaten aus. Viel mehr verbleiben die Viren in der Leber und rufen eine dauerhafte Entzündung und Schädigung der Leber hervor.

Die akute Virushepatitis A wird auch als Hepatitis infectiosa oder Hepatitis epidemica bezeichnet.  Hepatitis A-Viren können beispielsweise auf Reisen über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden. Gegen das Hepatitis A-Virus kannst du dich impfen lassen.

Wann zur Hepatitis A-Impfung?

B15.0 Virushepatitis A mit Coma hepaticum

Was eine Hepatitis, kannst du unter B15 nachlesen.

Ist die Leber entzündet, kann sie ihren Organfunktionen oftmals nur schlecht oder gar nicht mehr nachgehen. Neben den Funktionen der Leber im Kohlenhydrat-Stoffwechsel und der Entgiftung, übernimmt die Leber auch im Stoffwechsel der Aminosäuren eine wichtige Rolle.

Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) bestehen. Beim Abbau oder Umbau von Eiweißen fallen Aminosäuren an. Während der Stoffwechselvorgänge entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, die vom Körper zum Teil nicht weiter verwendet werden können. Eine intakte Leber wandelt das giftige Zwischenprodukt Ammoniak zu harmlosem Harnstoff um und sorgt so dafür, dass es mit dem Urin ausgeschieden werden kann. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen des Gehirns.

Ist die Leber stark geschädigt und kann ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an. Das giftige Ammoniak und die Störung im Aminosäure-Stoffwechsel, der auch für die Botenstoffe im Gehirn wichtig ist, können so Auslöser einer Gehirnschädigung durch Lebererkrankungen sein. Infolge dessen kann das sogenannte Coma hepaticum, das Leber-Koma, auftreten.

B15.9 Virushepatitis A ohne Coma hepaticum

Inkl.: Hepatitis A, akut durch Viren o. n. A.

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B15 nachlesen. Erklärungen zum Coma hepaticum findest du unter B15.0.

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Diagnosekürzel

B48

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B48 für sonstige Mykosen, die anderenorts nicht klassifiziert sind
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B48 steht für Pilz-Erkrankungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

B48: Sonstige Mykosen, anderenorts nicht klassifiziert

Der Begriff Mykose wird in der Medizin verwendet, um Erkrankungen zu beschreiben, die durch Pilz-Infektionen ausgelöst werden.

B48.0 Lobomykose

Was eine Mykose ist, kannst du unter B48 erfahren. Die Lobomykose wird auch Keloid-Blastomykose genannt. Diese Pilz-Infektion betrifft die Haut und das Unterhautgewebe. Bei der Lobomykose kommt es zur Bildung von Geschwüren und Knoten, die an Keloid erinnern. Keloid ist die Bezeichnung für überschüssiges Narbengewebe, auch Wulstnarbe genannt. Auslöser der Lobomykose ist der Pilz Loboa loboi oder Lacazia loboi. Die Erkrankung ist selten in Europa, kommt aber häufiger in den Tropen Südamerikas vor.

B48.1 Rhinosporidiose

Die Rhinosporidiose ist in Europa selten und kommt in tropischen und subtropischen Regionen vor. Rhinosporidiose wird durch eine Infektion mit dem Krankheitserreger Rhinosporidium seeberi ausgelöst. Es kommt zur Entzündung der Schleimhäute in Nase, Rachen, im Genital- und Analbereich sowie zur Entzündung der Bindehäute (Konjunktivitis). Erfahre mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

B48.2 Allescheriose

Inkl.: Infektion durch Pseudallescheria boydii
Infektion durch Scedosporium

Exkl.: Madurafuß B47.0

Eine Allescheriose ist eine Pilz-Infektion (Mykose) durch Pilze der Gattung Allescheria, auch Pseudallescheria genannt.

Pseudallescheria boydii und Scedosporium gehören zur Gruppe der Schimmelpilze. Zum Krankheitserreger können sie werden, wenn sie durch eine Verletzung in die Haut oder beim Einatmen in die Lunge gelangen. Gelangen sie in die Haut, können sie Auslöser eines Eumyzetoms, siehe B47.0 sein oder eines Pilztumors an der Eintrittsstelle. In der Lunge können sie eine Lungenentzündung hervorrufen. Die Erkrankung tritt in der Regel nur bei Personen mit geschwächter Abwehr auf.

B48.3 Geotrichose

Inkl.: Stomatitis durch Geotricha

Die Geotrichose wird durch den Schimmelpilz Geotrichum candidum ausgelöst. Geotrichum candidum wird auch als Milchschimmel bezeichnet, denn der Pilz kommt auf Milchprodukten vor. Doch auch in der sonstigen Umwelt ist der Pilz verbreitet. Infektionen betreffen in der Regel Personen mit geschwächter Abwehr. Eine Infektion kann sich zum Beispiel als Haut-Mykose, Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) oder Lungenentzündung äußern.

B48.4 Penizilliose

Penizilliosen sind durch Pilze der Gattung Penicillium hervorgerufene Erkrankungen. Penocillium-Pilze gehören zu den Schimmelpilzen und werden in der Industrie zur Käseherstellung verwendet. Sie können in bestimmten Fällen allergische Erkrankungen oder Organerkrankungen hervorrufen.

B48.5 Pneumozystose

Inkl.: Plasmazelluläre interstitielle Pneumonie
Pneumonie durch Pneumocystis carinii
Pneumonie durch Pneumocystis jirovecii

Unter einer Pneumozystose wird eine Erkrankung durch den Pilz Pneumocystis jirovecii (früher: Pneumocystis carinii) verstanden. Die Pneumozystose gehört zu den sogenannten opportunistischen Infektionen. Das bedeutet, diese Erkrankung tritt in der Regel nur bei einer schweren Grunderkrankung oder bei Immunschwäche auf. Oftmals zeigt sich die Infektion in Form einer Lungenentzündung (Pneumonie). Typisch ist die Pneumozystose als Hinweis auf eine bestehende Infektion mit dem HI-Virus (HIV, Humanes Immundefizienz-Virus).

Eine interstitielle Pneumonie ist eine Lungenentzündung, die vorwiegend das Lungengerüst befällt. Mögliche Krankheitszeichen sind Fieber, Atemnot (Dyspnoe), trockener Husten und ein geschwächtes Allgemeinbefinden.

B48.7 Mykosen durch opportunistisch-pathogene Pilze

Mykosen sind Erkrankungen, die durch Pilze ausgelöst werden. Opportunistisch-pathogene Pilze sind Pilze, die beim Gesunden in der Regel keine Erkrankungen auslösen. Sie können allerdings bei Personen mit schweren Grunderkrankungen oder einer Abwehrschwäche zu Krankheitserregern werden.

B48.8 Sonstige näher bezeichnete Mykosen

Inkl.: Adiaspiromykose

Was eine Mykose ist, findest du unter B48.

Die Adiaspiromykose wird durch die Pilze Emmonia crescens und Emmonia parva ausgelöst. Die  Pilzerkrankung äußert sich als Lungenentzündung, kann von Nagetieren auf den Menschen übertragen werden und betrifft in der Regel nur immungeschwächte Personen.

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B46

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B46 für Zygomykose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B46 steht für Zygomykose.

B46: Zygomykose

Eine Mykose ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit Pilzen ausgelöst wird. Eine Mykose durch Pilze der Gruppe der Zygomyzeten wird Zygomykose genannt.

Zur Gruppe der Zygomyzeten zählen verschiedene Pilz-Arten, wie auch die Arten der Mucorales-Pilze. Lösen diese eine Zygomykose aus, wird die Erkrankung oft als Mukormykose bezeichnet. Zum Teil werden die Begrifflichkeiten Zygomykose und Mukormykose synonym verwendet.

Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten kommen in der Umwelt häufig vor. Zu finden sind sie beispielsweise in Erde oder an Pflanzen. Infektionen mit Zygomyzeten sind selten. Das Einatmen Sporenhaltiger (Sporen sind Überdauerungs- und Vermehrungsformen der Pilze) Stäube oder das Eindringen der Pilze über Wunden kann zur Infektion vorwiegend bei abwehrgeschwächten Personen oder chronisch erkrankten Personen führen.

B46.0 Mukormykose der Lunge

Was eine Mukormykose ist, findest du unter B46.

Werden die Pilz-Sporen (Überdauerungs- und Vermehrungsformen) eingeatmet, können sie Entzündungen der Atemwege hervorrufen. In der Lunge können sie außerdem zur Gefäßverschlüssen führen. Symptome eines Lungenbefalls können Atemnot (Dyspnoe), Brustschmerzen und Bluthusten (Hämoptysen) sein.

B46.1 Rhinozerebrale Mukormykose

Lies unter B46, was eine Mukormykose ist.

Rhinozerebral bedeutet die Nase und das Gehirn betreffend. Von den Nasenschleimhäuten aus können die Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten auch in das Gehirn gelangen und eine Pilz-Infektion des Gehirns auslösen. Beschwerden wie Fieber, Schmerzen im Bereich der Augenhöhle und Nasenhöhle sowie Sehstörungen können auftreten. Die Verlaufsform kann tödlich enden, da sich die Pilze rasch ausbreiten und durch ihr Wachstum auch Knochen und Gehirngewebe zerstören können.

B46.2 Mukormykose des Magen-Darm-Trakts

Eine Erklärung zur Mukormykose findest du unter B46. Der Befall des Magen-Darm-Trakts durch Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten ist selten.

B46.3 Mukormykose der Haut

Inkl.: Mukormykose der Unterhaut

Informationen zur Mukormykose kannst du unter B46 erhalten. Ein Befall der Haut und Unterhaut durch Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten ist selten.

B46.4 Disseminierte Mukormykose

Inkl.: Generalisierte Mukormykose

Unter B46 kannst du nachlesen, was Mukormykose bedeutet.

Bei einer disseminierten oder generalisierten Mukormykose haben sich die Pilz-Erreger über das Blut auf den Körper und andere Organe ausgebreitet. Disseminiert bedeutet so viel wie verstreut oder ausgesät.

B46.5 Mukormykose, nicht näher bezeichnet

Was eine Mukormykose ist, kannst du unter B46 erfahren.

B46.8 Sonstige Formen der Zygomykose

Inkl.: Entomophthoramykose

Lies unter B46, was eine Zygomykose ist.

Eine Entomophthoramykose ist eine Pilz-Infektion durch eine bestimmte Pilz-Art, die zur Gruppe der Zygomyzeten (siehe B46) gehört. Die Entomophthoromykose wird auch subkutane Zygomykose genannt, da sie das Unterhautgewebe (Subkutis) betrifft.

B46.9 Zygomykose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Phykomykose o. n. A.

Unter B46 kannst du erfahren, was eine Zygomykose ist.

Eine Phykomykose ist eine andere Bezeichnung für die Mukormykose. Der Begriff „Phykomykose“ lehnt sich an eine Art der biologischen Gliederung der verschiedenen Pilz-Arten an.