Kategorien
Fachbezeichnungen

FA Augenheilkunde

Ein Augenarzt untersucht die Augen einer Patientin an der Spaltlampe auf Erkrankungen, Sehschwächen und Fehlsichtigkeiten
Ein Augenarzt, auch Facharzt für Augenheilkunde und Ophthalmologe genannt, betrachtet an der Spaltlampe die Hornhaut und Iris einer Patientin. Bei Diagnostik und Therapie von unter anderem Augenerkrankungen, Erkrankungen des Sehnervs, Sehschwächen oder Fehlsichtigkeiten ist der Augenarzt der richtige Ansprechpartner.

Was ist ein Facharzt für Augenheilkunde?

Der Facharzt für Augenheilkunde wird auch Augenarzt (Ophthalmologe) genannt. Er ist Experte, wenn es um die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Augen-Erkrankungen und um das Sehen geht. Sehen ist ein komplexer Vorgang. Damit du einen Gegenstand scharf siehst, müssen viele Anteile deines Auges und der für das Sehen zuständigen Nervenbahn im Gehirn zusammenarbeiten.

Über deine Pupille, die als Blende fungiert, wird gesteuert, wie viel Licht auf deinen Augenhintergrund (Netzhaut, Retina) trifft. Bevor das Licht auf deine Netzhaut treffen kann, durchdringt es zunächst deine Linse und deinen Glaskörper (Bulbus). Deine Linse ist dafür da, das Licht zu brechen, damit die Lichtstrahlen gebündelt auf deine Netzhaut (Retina) fallen. Je nachdem, ob du einen Gegenstand in der Nähe oder Ferne betrachtest, verändert deine Linse entsprechend ihre Form. Sie wird kugeliger oder flacher und sorgt so für eine optimale Brechung des Lichts auf deinen Augenhintergrund. Die Netzhaut besteht aus empfindlichen Rezeptoren und Zellen, die die eintreffenden Lichtsignale über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Im Gehirn werden die Seheindrücke deiner beiden Augen zu einem Bild zusammengefügt. Erst im Gehirn entsteht also das Bild, das du vor dir siehst.

Das Tätigkeitsfeld des Facharztes für Augenheilkunde ist sehr vielschichtig und umfasst weit mehr als nur das Sehen. Es reicht beispielsweise über Entzündungen der Augenlider oder der Bindehaut (Konjunktiva), Augenerkrankungen im Rahmen von Allgemeinerkrankungen oder altersbedingte Fehlsichtigkeit, Notfallbehandlungen zum Beispiel zur Entfernung eines Fremdkörpers aus dem Auge, Tumorerkrankungen des Auges bis hin zu komplexen Gehirnstörungen, die das Sehen betreffen.

Fachübergreifend arbeitet der Augenarzt mit vielen anderen Fachdisziplinen der Medizin zusammen. Gemeinsam mit Kollegen aus den Fachbereichen der Kinderheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie oder anderer Disziplinen findet er Diagnosen und die beste Behandlungsweise seiner Patienten.

Der Facharzt für Augenheilkunde ist auch operativ tätig. Zur operativen Therapie von Augenerkrankungen wie des Grauen Stars (Katarakt) wendet der Facharzt für Augenheilkunde spezielle Verfahren an.

Ausbildung zum Augenarzt

Die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde schließt sich an ein abgeschlossenes Medizinstudium und den Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) an. Die Weiterbildung umfasst 60 Monate. Bis zu 36 Monate seiner Weiterbildung kann der angehende Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich absolvieren.

Wo arbeitet ein Augenarzt?

Ein Facharzt für Augenheilkunde kann sowohl im stationären Bereich als auch im ambulanten Bereich arbeiten. Stationär kann er beispielsweise in Krankenhäusern oder Hochschulkliniken angestellt sein. Entscheidet sich der Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich tätig zu werden, kann er in einer Facharztpraxis arbeiten, sich beispielsweise in medizinischen Versorgungszentren oder Spezial-Ambulanzen niederlassen. Auch eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist möglich.

Wann gehst du zum Facharzt für Augenheilkunde?

Dein Auge tränt. Es ist gerötet, lichtempfindlich und geschwollen? Zusätzlich sind deine Augen morgens verklebt und brennen? Hinter deinen Beschwerden könnte eine Bindehautentzündung oder eine andere Entzündung deines Auges stecken. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung der Bindehautentzündung. Zur Abklärung deiner Beschwerden kannst du zunächst zu deinem Hausarzt gehen. Er berät dich und leitet dich gegebenenfalls zum Facharzt für Augenheilkunde weiter, der deinen Beschwerden weiter auf den Grund gehen kann.

In letzter Zeit fühlen sich deine Augen so gereizt an? Du hast das Gefühl, du kannst schlechter sehen und besonders nach einem langen Bürotag brennen dir die Augen? Ein Augenarzt kann feststellen, ob du an trockenen Augen leidest und dir Medikamente zur Linderung verschreiben. Hilfe bei trockenen Augen.

An deinem Lidrand hast du eine kleine, schmerzende Vorwölbung entdeckt. Dazu ist dein Lidrand gerötet oder gar dein ganzes Augenlid oder die Bindehaut entzündet. Es könnte sich um ein Gerstenkorn (Hordeolum) handeln, also eine Entzündung einer Drüse deines Lidrandes. Der Augenarzt kann dir helfen, die schmerzhafte Entzündung zu lindern.

Seit einigen Tagen hast du eine Schwellung des Lidrandes entdeckt. Sie wächst langsam weiter, schmerzt dabei aber nicht. Bei der Diagnose und Therapie eines sogenannten Hagelkorns (Chalazion), einem schmerzlosen Verschluss einer Lidrand-Drüse, kann dir der Augenarzt weiterhelfen.

Du hast das Gefühl du kannst Gegenstände in der Ferne nicht gut betrachten oder aber Details in nächster Nähe nicht gut erkennen? Fragst du dich, ob du eine Brille benötigst? Dann vereinbare einen Termin beim Facharzt für Augenheilkunde. Ebenso, wenn du im Laufe der Jahre Kleingedrucktes immer schlechter lesen kannst und du glaubst, dass du an einer Alterssichtigkeit (Presbyopie) leidest. Dein Augenarzt kann deine Sehstärke messen und dir zu einer geeigneten Brille verhelfen.

Plötzlich hat dein Auge begonnen zu schmerzen. Dazu leidest du an Kopfschmerzen, dir ist übel und dein Auge ist rot. Du hast das Gefühl, du kannst auf deinem Auge grade nicht gut sehen. Solche Beschwerden kommen beim akuten Glaukom, dem grünen Star, vor. Was ein Glaukom ist, kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Dein Facharzt für Augenheilkunde kann dir bei Diagnostik und Therapie des Glaukoms weiterhelfen.

Du hast Veränderungen in deinem Sichtfeld festgestellt. Dein Sichtfeld ist eingeengt, du hast einen grauen oder dunklen Schatten in deinem Sehbereich bemerkt oder siehst in einem bestimmten Bereich nichts mehr. Dann wende dich bitte möglichst rasch an deinen Augenarzt. Gesichtsfeldausfälle können Hinweise für einige Augenerkrankungen sein, die deine Sehfähigkeit einschränken können.

Seit einiger Zeit merkst du, dass du schlechter sehen kannst. Die Farben werden immer grauer, Lichter blenden dich verstärkt und vielleicht ist auch eine Kurz- oder Weitsichtigkeit hinzugekommen. Diese Veränderungen können Hinweis auf einen Katarakt, den grauen Star sein. Dabei trübt deine Linse immer weiter ein und bewirkt, dass du schlechter sehen kannst. Dieses häufige Krankheitsbild kann gut von deinem Augenarzt behandelt werden.

Du bist bereits langjährig an einem Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, oder einem Bluthochdruck erkrankt? Beide Erkrankungen können ebenso wie andere chronische Erkrankungen Schäden an den Augen hervorrufen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen deiner Augen führt dein Facharzt für Augenheilkunde durch. Lies mehr zu Ursache und Behandlung von Bluthochdruck. Unter den ICD-10 Diagnosekürzeln E10, E11, E12, E13 und E14 findest du Infos zum Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen.

Seit Längerem fällt dir besonders das Lesen schwer. Du hast einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes bemerkt und dein räumliches Sehen ist irgendwie verzerrt? Das bemerkst du besonders, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden? Grund könnte die sogenannte altersbedingte Makuladegeneration sein. Das ist eine altersabhängige Veränderung deiner Netzhaut, genauer des Punktes des schärfsten Sehens deiner Netzhaut. Erster Ansprechpartner für diese Erkrankung ist dein Augenarzt.

Du fragst dich, ob dein Kind gut sieht? Oder du hast bemerkt, dass dein Kind schielt und machst dir Sorgen, ob das Schielen behandelt werden müsste? Zusätzlich zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, die beim Kinderarzt durchgeführt werden, gehören auch Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt dazu.

Untersuchungen beim Augenarzt

Damit der Facharzt für Augenheilkunde deinen Beschwerden auf den Grund gehen kann, muss er in der Regel einen Einblick in dein Auge erhalten. Mithilfe verschiedener Apparaturen wie der Spaltlampe oder dem Augenspiegel kann der Augenarzt verschiedene Abschnitte deines Auges untersuchen.

  • Untersuchung an der Spaltlampe: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die einzelnen Bestandteile deines Auges, wie beispielsweise deine Iris oder Hornhaut (Cornea) näher betrachten, kann er sich eine Spaltlampe zur Hilfe nehme. Die Spaltlampe funktioniert ähnlich wie ein Mikroskop. Bei der Untersuchung wirst du gebeten, dein Kinn auf eine Untersuchungsvorrichtung zu platzieren. Mit einem spaltförmigen Lichtstrahl beleuchtet der Augenarzt dann dein Auge. Mithilfe einer Vergrößerung kann der Augenarzt die verschiedenen Anteile deines vorderen Augenabschnittes gut betrachten. Nimmt der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Hilfsmittel wie beispielsweise ein Kontaktglas zur Hand, kann er während der Untersuchung zusätzlich den Kammerwinkel des Auges, also den Bereich in dem das Kammerwassers des Auges abfließt, betrachten. Die Untersuchung des Kammerwinkels wird Gonioskopie genannt.
  • Ophthalmoskopie oder Funduskopie: Unter der Ophthalmoskopie oder Funduskopie wird die Betrachtung des hinteren Augenabschnitts, des Augenhintergrundes verstanden. Eine andere Bezeichnung für die Untersuchung ist der Begriff Augenspiegelung. Damit der Augenarzt deinen Augenhintergrund und deine Netzhaut einsehen kann, bekommst du in der Regel vor der Untersuchung Augentropfen verabreicht, die deine Pupille weiten. Mithilfe eines Ophthalmoskops, eines Augenspiegels, blickt der Facharzt für Augenheilkunde dir dann in deine Augen. Dabei kann er Gefäßveränderungen deiner Netzhaut beurteilen, Veränderungen am Austrittspunkt des Sehnervens feststellen, Netzhautlöcher oder Netzhautablösungen diagnostizieren oder altersbedingte Veränderungen dokumentieren. Aber Vorsicht: Bekommst du zur Augenspiegelung Pupillenweitende Augentropfen verabreicht, kann deine Fahrtüchtigkeit vorrübergehend eingeschränkt sein. Frage deinen Augenarzt am besten bereits vorher, ob du nach der Untersuchung Auto fahren darfst.
  • Fluoreszenzangiographie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die Gefäße deiner Netzhaut genau untersuchen, kann er eine Fluoreszenzangiographie durchführen. Dazu erhältst du ein Kontrastmittel über eine Vene zum Beispiel in der Ellenbeuge verabreicht. Mithilfe eines speziellen Geräts kann anschließend dein Augenhintergrund betrachtet werden. Es kann beobachtet werden, wie sich das Kontrastmittel in den Gefäßen verteilt, ob es gar an manchen Stellen austritt also Undichtigkeiten deiner Gefäße vorliegen oder sich vielleicht neue Gefäßwucherungen gebildet haben.
  • Ektropionieren: Unter Ektropionieren wird in der Medizin das Umstülpen des Oberlids zur Betrachtung der Bindehaut verstanden. Mithilfe einer Pinzette und eines Wattetupfers stülpt der Augenarzt dein Oberlid um und kann so Fremdkörper oder Veränderungen an deiner Bindehaut ausfindig machen.
  • Augeninnendruckmessung: In der Abklärung eines Glaukoms kann der Augenarzt deinen Augeninnendruck messen. Das Glaukom wird auch grüner Star genannt und ist eine Erkrankung, bei der zum Teil erhöhte Drücke im Auge deinen Sehnerven schädigen können. Mehr zum Glaukom kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Die  Augeninnendruckmessung kann der Facharzt für Augenheilkunde anhand verschiedener Untersuchungsverfahren durchführen. Bei der Applanationstonometrie wird deine Augenoberfläche beziehungsweise deine Hornhaut betäubt. Anschließend misst der Augenarzt mithilfe eines Applanationstonometers, das meist Teil einer Spaltlampe ist, wie viel Druck er aufwenden muss, um deine Hornhautfläche leicht abzuplatten.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Die Optische Kohärenztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Licht bestimmter Wellenlängen ein dreidimensionales Bild deiner Netzhaut (Retina) aufzeichnen kann. Gemessen werden unterschiedliche Reflexionen des Lichtes, anhand derer das Gerät ein dreidimensionales Bild erzeugen kann. So können beispielsweise Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut entdeckt werden oder die Netzhautdicke genau ausgemessen werden.
  • Soll bei deinem Augenarztbesuch eine Sehschwäche abgeklärt werden, kann der Augenarzt verschiedene Testverfahren anwenden und deine Sehkraft überprüfen. Sehtest: Mithilfe unterschiedlicher Verfahren kann der Augenarzt prüfen, wie gut dein Sehvermögen beziehungsweise deine Sehschärfe ist. Dazu kann der Arzt die sogenannten Landolt-Ringe zur Hilfe nehmen. Das sind schwarze Ringe auf weißem Hintergrund, die jeweils eine Öffnung besitzen, deren Lokalisation du während des Tests benennen sollst. Der Arzt prüft dein Sehvermögen, indem er dir Ringe verschiedener Größen präsentiert und so feststellt, bis zu welcher Größe du die Öffnungen der Ringe noch richtig angeben kannst. Alternativ können Sehtafeln verwendet werden. Hierbei wirst du gebeten, verschiedene Reihen der auf der Tafel notierten Buchstaben vorzulesen. Anhand der von dir erkannten Buchstaben kann der Augenarzt ableiten, wie gut deine Sehschärfe ist.
  • Messung einer Fehlsichtigkeit: In der Fragestellung nach Weit- oder Kurzsichtigkeit kann beim Augenarzt deine sogenannte Refraktion bestimmt werden, also die Linsen- beziehungsweise Brillenstärke (in Dioptrien), die benötigt wird, damit du scharf sehen kannst. Dazu wirst du gebeten, verschiedene Buchstaben- oder Zahlenreihen in absteigender Größe vorzulesen. Als Untersuchungsgerät fungiert der sogenannte Phoropter. Das ist eine Apparatur, die Brillengläser verschiedener Stärken enthält. Im Verlauf der Untersuchung werden dir jeweils unterschiedliche Brillengläser vor deinen Augen positioniert und deine Sehkraft dann mit deiner Sehkraft ohne Brillengläser verglichen. Verbessert sich dein Seheindruck durch das Brillenglas, könnte dir eine Brille mit entsprechender Sehstärke helfen.
  • Gesichtsfeldprüfung oder Perimetrie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde herausfinden, wie groß dein Sichtfeld ist oder ob du Veränderungen oder „blinde Flecke“ in deinem Sichtfeld hast, führt er eine Perimetrie durch. Zur Durchführung der Perimetrie gibt es verschiedene Verfahren. Ihnen allen gemeinsam ist das Prinzip, dass in einem bestimmten Radius um deine Augen herum Lichtpunkte erscheinen oder abgebildet sind, die du entdecken sollst ohne aktiv deinen Kopf zum Lichtpunkt zu wenden. Anhand der von dir erkannten Lichtpunkte, stellt der Augenarzt fest, wie groß dein Sichtfeld ist und ob du eventuell unter Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) leidest.
  • Untersuchung der Tränenflüssigkeit: Bei einigen Krankheitsbildern ist es wichtig, dass dein Augenarzt überprüft, ob dein Auge ausreichend Tränenflüssigkeit produziert und ob dein Tränenfilm eine normale Zusammensetzung hat. Dazu kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests anwenden.
  • Diagnostik von Schielerkrankungen: Soll abgeklärt werden, ob du schielst, kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests mit dir durchführen. Eine der vielen möglichen Testungen auf Schielerkrankungen (Strabismus) ist der Cover-Test. Dabei werden deine Augen abwechselnd auf- und zugedeckt. Währenddessen beobachtet der Augenarzt deine Augenbewegungen und beurteilt, ob du schielst.
Kategorien
Diagnosekürzel

B16

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B16 für akute Virushepatitis B
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B16 steht für akute Virushepatitis B. Das ist eine akute Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis B-Virus hervorgerufen wird.

B16: Akute Virushepatitis B

Der medizinische Fachausdruck für die Leber lautet Hepar. Eine Leberentzündung wird Hepatitis genannt. Leberentzündungen können durch Viren ausgelöst werden. Typische Auslöser von Leberentzündungen sind die Hepatitis-Viren. Sie werden entsprechend ihrer Krankheitsbilder Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.

Bei einer Leberentzündung können ein grippeähnliches Anfangsstadium mit Magen-Darm-Problemen, eine anschließende Gelbfärbung der Haut (Ikterus), eine juckende Haut, eine Lebervergrößerung, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs auftreten.

Die akute Virushepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus (HBV) ausgelöst. Eine Infektion mit dem Hepatitis B-Virus kann über direkten Blutkontakt, Speichel, Tränenflüssigkeit oder andere Körper-Sekrete übertragen werden.

Lies mehr zu verschiedenen Hepatitis-Arten und zur Hepatitis B-Impfung.

B16.0 Akute Virushepatitis B mit Delta-Virus (Begleitinfektion) und mit Coma hepaticum

Was eine Virushepatitis B ist, kannst du unter B16 nachlesen.

Bist du mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert, kann es passieren, dass du dich auch noch mit dem Hepatitis D-Virus, dem Delta-Virus (HDV), ansteckst. Das Delta-Virus kann ausschließlich Personen „befallen“, die bereits mit Hepatitis B infiziert sind. Eine alleinige Hepatitis D-Infektion ist nicht möglich. Die Infektion mit dem Hepatitis D-Virus ist sozusagen eine Komplikation der Leberentzündung und führt zu einem schwereren Verlauf und einem höheren Risiko für eine chronische Leberentzündung.

Mehr zum Delta-Virus findest du unter B17.0.

Coma hepaticum bedeutet Leber-Koma. Bei einer Leberentzündung kann das Organ seinen Aufgaben zum Teil unzureichend oder gar nicht mehr nachgehen. Eine Funktion der Leber ist der Ab- und Umbau von Aminosäuren zu Harnstoff. Aminosäuren sind die Bausteine für Eiweiße (Proteine). Beim Eiweiß-Abbau im Körper werden Aminosäuren frei. Diese Aminosäuren werden von der Leber abgebaut, sofern sie nicht weiter verwertet werden können. Im Abbau entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak. Ammoniak ist schädlich für viele Zellen deines Körpers. Eine gesunde Leber kann das giftige Ammoniak in Harnstoff-Teilchen einbauen. Harnstoff kann somit mit dem Urin ausgeschieden werden und damit das giftige Ammoniak ausgeschleust werden. Bei einer Leberfunktionsstörung sammelt sich Ammoniak an. Die giftige Wirkung des Ammoniaks auf die Zellen, insbesondere die Zellen des Gehirns, und die daraus resultierende Störung der Botenstoff-Produktion im Gehirn kann zu einer Gehirnschädigung führen. Infolge der Gehirnschädigung kann das Coma hepaticum, das Leber-Koma, entstehen.

B16.1 Akute Virushepatitis B mit Delta-Virus (Begleitinfektion) ohne Coma hepaticum

Was eine Hepatitis ist, findest du unter B16. Erläuterungen zur Virushepatitis B und zum Delta-Virus sowie zum Coma hepaticum kannst du unter B16.0 nachlesen.

B16.2 Akute Virushepatitis B ohne Delta-Virus mit Coma hepaticum

Die akute Leberentzündung durch das Hepatitis B-Virus kann alleine oder in Kombination mit einer Entzündung durch das Hepatitis D-Virus, das Delta-Virus, vorkommen. Was eine Hepatitis ist, ist unter B16 beschrieben.

Wie es zum Coma hepaticum kommt und was das ist, ist unter B16.0 erklärt.

B16.9 Akute Virushepatitis B ohne Delta-Virus und ohne Coma hepaticum

Inkl.: Akute Hepatitis B (viral) o. n. A.

Erklärungen zur Virushepatitis B kannst du unter B16, Erklärungen zum Coma hepaticum unter B16.0 erhalten.

Kategorien
Diagnosekürzel

B15

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B15 für akute Virushepatitis A
Unter B15-B19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 verschiedene Arten der Virushepatitis zusammengefasst. B15 steht für akute Virushepatitis A. Das ist eine akute Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis A-Virus ausgelöst wird.

B15: Akute Virushepatitis A

Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung. Leberentzündungen können durch verschiedene Viren verursacht werden: Die Krankheitserreger, die vorrangig Leberentzündungen auslösen, werden Hepatitis A-, Hepatitis B-, Hepatitis C-, Hepatitis D- und Hepatitis E-Virus genannt.

Eine Leberentzündung kann mit grippeähnlichen Symptomen oder Magen-Darm-Problemen beginnen. Im weiteren Verlauf können weitere Beschwerden wie die typische Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz (Pruritus), Appetitlosigkeit, eine Lebervergrößerung und Braunfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs hinzukommen. Leberentzündungen können bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen.

Eine Virushepatitis kann je nach auslösendem Krankheitserreger manchmal chronisch verlaufen. Das bedeutet, die Entzündung heilt nicht innerhalb von maximal sechs Monaten aus. Viel mehr verbleiben die Viren in der Leber und rufen eine dauerhafte Entzündung und Schädigung der Leber hervor.

Die akute Virushepatitis A wird auch als Hepatitis infectiosa oder Hepatitis epidemica bezeichnet.  Hepatitis A-Viren können beispielsweise auf Reisen über verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden. Gegen das Hepatitis A-Virus kannst du dich impfen lassen.

Wann zur Hepatitis A-Impfung?

B15.0 Virushepatitis A mit Coma hepaticum

Was eine Hepatitis, kannst du unter B15 nachlesen.

Ist die Leber entzündet, kann sie ihren Organfunktionen oftmals nur schlecht oder gar nicht mehr nachgehen. Neben den Funktionen der Leber im Kohlenhydrat-Stoffwechsel und der Entgiftung, übernimmt die Leber auch im Stoffwechsel der Aminosäuren eine wichtige Rolle.

Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) bestehen. Beim Abbau oder Umbau von Eiweißen fallen Aminosäuren an. Während der Stoffwechselvorgänge entstehen Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, die vom Körper zum Teil nicht weiter verwendet werden können. Eine intakte Leber wandelt das giftige Zwischenprodukt Ammoniak zu harmlosem Harnstoff um und sorgt so dafür, dass es mit dem Urin ausgeschieden werden kann. Ammoniak ist giftig für die Zellen, insbesondere für die Zellen des Gehirns.

Ist die Leber stark geschädigt und kann ihrer Funktion nicht nachgehen, sammelt sich Ammoniak an. Das giftige Ammoniak und die Störung im Aminosäure-Stoffwechsel, der auch für die Botenstoffe im Gehirn wichtig ist, können so Auslöser einer Gehirnschädigung durch Lebererkrankungen sein. Infolge dessen kann das sogenannte Coma hepaticum, das Leber-Koma, auftreten.

B15.9 Virushepatitis A ohne Coma hepaticum

Inkl.: Hepatitis A, akut durch Viren o. n. A.

Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B15 nachlesen. Erklärungen zum Coma hepaticum findest du unter B15.0.

Kategorien
Diagnosekürzel

B48

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B48 für sonstige Mykosen, die anderenorts nicht klassifiziert sind
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B48 steht für Pilz-Erkrankungen, die anderenorts nicht klassifiziert sind.

B48: Sonstige Mykosen, anderenorts nicht klassifiziert

Der Begriff Mykose wird in der Medizin verwendet, um Erkrankungen zu beschreiben, die durch Pilz-Infektionen ausgelöst werden.

B48.0 Lobomykose

Was eine Mykose ist, kannst du unter B48 erfahren. Die Lobomykose wird auch Keloid-Blastomykose genannt. Diese Pilz-Infektion betrifft die Haut und das Unterhautgewebe. Bei der Lobomykose kommt es zur Bildung von Geschwüren und Knoten, die an Keloid erinnern. Keloid ist die Bezeichnung für überschüssiges Narbengewebe, auch Wulstnarbe genannt. Auslöser der Lobomykose ist der Pilz Loboa loboi oder Lacazia loboi. Die Erkrankung ist selten in Europa, kommt aber häufiger in den Tropen Südamerikas vor.

B48.1 Rhinosporidiose

Die Rhinosporidiose ist in Europa selten und kommt in tropischen und subtropischen Regionen vor. Rhinosporidiose wird durch eine Infektion mit dem Krankheitserreger Rhinosporidium seeberi ausgelöst. Es kommt zur Entzündung der Schleimhäute in Nase, Rachen, im Genital- und Analbereich sowie zur Entzündung der Bindehäute (Konjunktivitis). Erfahre mehr zu Ursachen und Therapie der Bindehautentzündung.

B48.2 Allescheriose

Inkl.: Infektion durch Pseudallescheria boydii
Infektion durch Scedosporium

Exkl.: Madurafuß B47.0

Eine Allescheriose ist eine Pilz-Infektion (Mykose) durch Pilze der Gattung Allescheria, auch Pseudallescheria genannt.

Pseudallescheria boydii und Scedosporium gehören zur Gruppe der Schimmelpilze. Zum Krankheitserreger können sie werden, wenn sie durch eine Verletzung in die Haut oder beim Einatmen in die Lunge gelangen. Gelangen sie in die Haut, können sie Auslöser eines Eumyzetoms, siehe B47.0 sein oder eines Pilztumors an der Eintrittsstelle. In der Lunge können sie eine Lungenentzündung hervorrufen. Die Erkrankung tritt in der Regel nur bei Personen mit geschwächter Abwehr auf.

B48.3 Geotrichose

Inkl.: Stomatitis durch Geotricha

Die Geotrichose wird durch den Schimmelpilz Geotrichum candidum ausgelöst. Geotrichum candidum wird auch als Milchschimmel bezeichnet, denn der Pilz kommt auf Milchprodukten vor. Doch auch in der sonstigen Umwelt ist der Pilz verbreitet. Infektionen betreffen in der Regel Personen mit geschwächter Abwehr. Eine Infektion kann sich zum Beispiel als Haut-Mykose, Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) oder Lungenentzündung äußern.

B48.4 Penizilliose

Penizilliosen sind durch Pilze der Gattung Penicillium hervorgerufene Erkrankungen. Penocillium-Pilze gehören zu den Schimmelpilzen und werden in der Industrie zur Käseherstellung verwendet. Sie können in bestimmten Fällen allergische Erkrankungen oder Organerkrankungen hervorrufen.

B48.5 Pneumozystose

Inkl.: Plasmazelluläre interstitielle Pneumonie
Pneumonie durch Pneumocystis carinii
Pneumonie durch Pneumocystis jirovecii

Unter einer Pneumozystose wird eine Erkrankung durch den Pilz Pneumocystis jirovecii (früher: Pneumocystis carinii) verstanden. Die Pneumozystose gehört zu den sogenannten opportunistischen Infektionen. Das bedeutet, diese Erkrankung tritt in der Regel nur bei einer schweren Grunderkrankung oder bei Immunschwäche auf. Oftmals zeigt sich die Infektion in Form einer Lungenentzündung (Pneumonie). Typisch ist die Pneumozystose als Hinweis auf eine bestehende Infektion mit dem HI-Virus (HIV, Humanes Immundefizienz-Virus).

Eine interstitielle Pneumonie ist eine Lungenentzündung, die vorwiegend das Lungengerüst befällt. Mögliche Krankheitszeichen sind Fieber, Atemnot (Dyspnoe), trockener Husten und ein geschwächtes Allgemeinbefinden.

B48.7 Mykosen durch opportunistisch-pathogene Pilze

Mykosen sind Erkrankungen, die durch Pilze ausgelöst werden. Opportunistisch-pathogene Pilze sind Pilze, die beim Gesunden in der Regel keine Erkrankungen auslösen. Sie können allerdings bei Personen mit schweren Grunderkrankungen oder einer Abwehrschwäche zu Krankheitserregern werden.

B48.8 Sonstige näher bezeichnete Mykosen

Inkl.: Adiaspiromykose

Was eine Mykose ist, findest du unter B48.

Die Adiaspiromykose wird durch die Pilze Emmonia crescens und Emmonia parva ausgelöst. Die  Pilzerkrankung äußert sich als Lungenentzündung, kann von Nagetieren auf den Menschen übertragen werden und betrifft in der Regel nur immungeschwächte Personen.

Kategorien
Diagnosekürzel

B46

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B46 für Zygomykose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B46 steht für Zygomykose.

B46: Zygomykose

Eine Mykose ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit Pilzen ausgelöst wird. Eine Mykose durch Pilze der Gruppe der Zygomyzeten wird Zygomykose genannt.

Zur Gruppe der Zygomyzeten zählen verschiedene Pilz-Arten, wie auch die Arten der Mucorales-Pilze. Lösen diese eine Zygomykose aus, wird die Erkrankung oft als Mukormykose bezeichnet. Zum Teil werden die Begrifflichkeiten Zygomykose und Mukormykose synonym verwendet.

Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten kommen in der Umwelt häufig vor. Zu finden sind sie beispielsweise in Erde oder an Pflanzen. Infektionen mit Zygomyzeten sind selten. Das Einatmen Sporenhaltiger (Sporen sind Überdauerungs- und Vermehrungsformen der Pilze) Stäube oder das Eindringen der Pilze über Wunden kann zur Infektion vorwiegend bei abwehrgeschwächten Personen oder chronisch erkrankten Personen führen.

B46.0 Mukormykose der Lunge

Was eine Mukormykose ist, findest du unter B46.

Werden die Pilz-Sporen (Überdauerungs- und Vermehrungsformen) eingeatmet, können sie Entzündungen der Atemwege hervorrufen. In der Lunge können sie außerdem zur Gefäßverschlüssen führen. Symptome eines Lungenbefalls können Atemnot (Dyspnoe), Brustschmerzen und Bluthusten (Hämoptysen) sein.

B46.1 Rhinozerebrale Mukormykose

Lies unter B46, was eine Mukormykose ist.

Rhinozerebral bedeutet die Nase und das Gehirn betreffend. Von den Nasenschleimhäuten aus können die Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten auch in das Gehirn gelangen und eine Pilz-Infektion des Gehirns auslösen. Beschwerden wie Fieber, Schmerzen im Bereich der Augenhöhle und Nasenhöhle sowie Sehstörungen können auftreten. Die Verlaufsform kann tödlich enden, da sich die Pilze rasch ausbreiten und durch ihr Wachstum auch Knochen und Gehirngewebe zerstören können.

B46.2 Mukormykose des Magen-Darm-Trakts

Eine Erklärung zur Mukormykose findest du unter B46. Der Befall des Magen-Darm-Trakts durch Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten ist selten.

B46.3 Mukormykose der Haut

Inkl.: Mukormykose der Unterhaut

Informationen zur Mukormykose kannst du unter B46 erhalten. Ein Befall der Haut und Unterhaut durch Pilze aus der Gruppe der Zygomyzeten ist selten.

B46.4 Disseminierte Mukormykose

Inkl.: Generalisierte Mukormykose

Unter B46 kannst du nachlesen, was Mukormykose bedeutet.

Bei einer disseminierten oder generalisierten Mukormykose haben sich die Pilz-Erreger über das Blut auf den Körper und andere Organe ausgebreitet. Disseminiert bedeutet so viel wie verstreut oder ausgesät.

B46.5 Mukormykose, nicht näher bezeichnet

Was eine Mukormykose ist, kannst du unter B46 erfahren.

B46.8 Sonstige Formen der Zygomykose

Inkl.: Entomophthoramykose

Lies unter B46, was eine Zygomykose ist.

Eine Entomophthoramykose ist eine Pilz-Infektion durch eine bestimmte Pilz-Art, die zur Gruppe der Zygomyzeten (siehe B46) gehört. Die Entomophthoromykose wird auch subkutane Zygomykose genannt, da sie das Unterhautgewebe (Subkutis) betrifft.

B46.9 Zygomykose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Phykomykose o. n. A.

Unter B46 kannst du erfahren, was eine Zygomykose ist.

Eine Phykomykose ist eine andere Bezeichnung für die Mukormykose. Der Begriff „Phykomykose“ lehnt sich an eine Art der biologischen Gliederung der verschiedenen Pilz-Arten an.

Kategorien
Diagnosekürzel

B42

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B42 für Sporotrichose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B42 steht für Sporotrichose.

B42: Sporotrichose

Die Sporotrichose wird auch Sporothrix-Mykose, Schenk-Krankheit oder Rosengärtner-Krankheit genannt. Ausgelöst wird die Sporotrichose durch den Pilz Sporothrix schenckii. Eine Erkrankung durch eine Infektion mit Pilzen wird Mykose genannt.

Der Erreger der Sporotrichose ist weltweit verbreitet und kann sowohl Menschen als auch Tiere befallen. Durch Stichverletzungen zum Beispiel mit Holzsplittern oder Dornen gelangt der Pilz in tiefe Hautschichten und kann das Lymphsystem und selten den gesamten Körper befallen.

B42.0 Sporotrichose der Lunge

Was du dir unter einer Sporotrichose vorstellen kannst, liest du unter B42. Ein Lungenbefall ist bei der Sporotrichose vergleichbar selten.

B42.1 Lymphokutane Sporotrichose

Erfahre unter B42, was eine Sporotrichose ist.

Lymphokutan bedeutet das Lymphsystem und die Haut (Cutis) betreffend. Diese Form der Sporotrichose entwickelt sich durch Verbreitung der Erreger entlang der Lymphgefäße. Infolge der Infektion bilden sich kleine Knoten im Unterhautfettgewebe aus, die sich zu Geschwüren entwickeln können. Die Geschwüre können sich sekundär durch Bakterienbefall entzünden.

B42.7 Disseminierte Sporotrichose

Inkl.: Generalisierte Sporotrichose

Unter B42 findest du eine Erklärung zur Erkrankung Sporotrichose.

Breitet sich die Sporotrichose aus, kann sie zu einer disseminierten oder generalisierten Erkrankung werden. Eine disseminierte Sporotrichose zeichnet sich dadurch aus, dass die Krankheitserreger bereits auf andere Organe übergegangen sind beziehungsweise sich dort ausgebreitet haben. Eine disseminierte Erkrankung betrifft also nicht mehr nur ein, sondern mehrere Organsysteme. Eine disseminierte Sporotrichose ist eine seltene Verlaufsform.

Eine generalisierte Sporotrichose betrifft den gesamten Organismus beziehungsweise mehrere Organsysteme.

B42.8 Sonstige Formen der Sporotrichose

Was eine Sporotrichose ist, kannst du unter B42 nachlesen.

B42.9 Sporotrichose, nicht näher bezeichnet

Unter B42 findest du Informationen zur Sporotrichose.

Kategorien
Diagnosekürzel

B49

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B49 für nicht näher bezeichnete Mykose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B49 steht für nicht näher bezeichnete Mykose.

B49: Nicht näher bezeichnete Mykose

Inkl.: Fungämie o. n. A.

Eine Mykose ist eine Erkrankung, die durch Pilze hervorgerufen wird.

Als Fungämie wird das Vorkommen von Pilzen im Blut im Sinne einer (drohenden) Blutvergiftung bezeichnet.

Kategorien
Diagnosekürzel

B47

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B47 für Myzetom. Das ist eine chronische Infektion der Haut und des Unterhautgewebes durch Pilze und pilzartige Erreger
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B47 steht für Myzetom. Das ist eine chronische Infektion der Haut und des Unterhautgewebes.

B47: Myzetom

Als Myzetom wird eine chronische Infektion der Haut und des Unterhautgewebes verstanden, bei der es zur Bildung von zum Teil sehr großen Geschwülsten kommt. Als Auslöser kommen verschiedene Pilze oder pilzartige Bakterien in Betracht. Die Erkrankung kommt besonders in Indien und Südamerika vor.

Ist der Fuß von einem Myzetom betroffen, wird die Erkrankung auch als Madurafuß bezeichnet.

B47.0 Eumyzetom

Inkl.: Madurafuß, mykotisch
Maduramykose

Was ein Myzetom ist, kannst du unter B47 nachlesen.

Ein Eumyzetom ist eine Art des Myzetoms und wird häufig durch Schimmelpilze ausgelöst. Betriff die Erkrankung einen Fuß, wird die Bezeichnung Madurafuß verwendet. Mykotisch bedeutet durch Pilze hervorgerufen. Eine Mykose ist eine Pilz-Infektion.

B47.1 Aktinomyzetom

Unter B47 findest du eine Erklärung zum Myzetom.

Ein Aktinomyzetom wird durch pilzartige Bakterien, zum Beispiel durch Aktinomyceten, Nocardia-Arten oder Streptomyces ausgelöst.

B47.9 Myzetom, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Madurafuß o. n. A.

Was ein Myzetom und ein Madurafuß sind, kannst du unter B47 nachlesen.

Kategorien
Diagnosekürzel

B44

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B44 für Aspergillose. Das sind durch Schimmelpilze verursachte Erkrankungen
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilze verursachte Erkrankungen) zusammengefasst. B44 steht für Aspergillose. Das sind durch Schimmelpilze der Gattung Aspergillus verursachte Erkrankungen.

B44: Aspergillose

Inkl.: Aspergillom

Eine Aspergillose ist eine Erkrankung, die durch Pilze der Gattung Aspergillus ausgelöst wird. Aspergillus gehört zu den Schimmelpilzen. Die Pilz-Sporen (Vermehrungs- und Überdauerungsformen) der Aspergillus-Arten kommen überall in der Umwelt vor und sind häufig Teil der Umgebungsluft. Ansteckungen erfolgen über das Einatmen der Pilz-Sporen. Für Menschen mit intaktem Immunsystem stellen Aspergillus-Pilze in der Regel keine Gefahr dar. Leidest du allerdings unter einer Abwehrschwäche oder einer chronischen Lungenerkrankung, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Aspergillose.

Bei einem Aspergillom handelt es sich um einen „Pilzball“, der aus Pilz-Resten, Abwehrzellen und Sekreten besteht. Ein Aspergillom kann sich im Rahmen einer Entzündung ausbilden und sich zum Beispiel in der Lunge oder den Nasennebenhöhlen entwickeln.

B44.0 Invasive Aspergillose der Lunge

Was eine Aspergillose ist, kannst du unter B44 nachlesen.

Eine invasive Aspergillose der Lunge führt zur Lungenentzündung (Pneumonie), die mit Husten, Bluthusten (Hämoptysen), Brustschmerzen und Atemnot einhergehen kann. Invasive Aspergillosen betreffen in der Regel immungeschwächte Personen.

B44.1 Sonstige Aspergillose der Lunge

Informationen zur Erkrankung Aspergillose findest du unter B44.

B44.2 Aspergillose der Tonsillen

Erklärungen zur Aspergillose erhältst du unter B44.

Als Tonsillen werden in der Medizin die Rachen- und Gaumenmandeln bezeichnet. Der Pilz Aspergillus gelangt durch das Einatmen von Pilz-Sporen aus der Luft in die Atemwege und kann dort Entzündungen hervorrufen. Auch die Mandeln können betroffen sein.

B44.7 Disseminierte Aspergillose

Inkl.: Generalisierte Aspergillose

Eine disseminierte oder generalisierte Aspergillose betrifft mehrere Organsysteme oder den ganzen Körper. Dazu kann es kommen, wenn sich Erreger der Aspergillose vom ursprünglichen Ort der Entzündung entfernen und sich im Körper ausbreiten. Disseminiert bedeutet verstreut oder ausgesät. Über das Blut kann der Aspergillus-Pilz beispielsweise in das Gehirn, in die Leber, in die Nieren, in die Haut oder den Darm gelangen.

B44.8 Sonstige Formen der Aspergillose

Unter B44 kannst du nachlesen, worum es sich bei einer Aspergillose handelt.

B44.9 Aspergillose, nicht näher bezeichnet

Eine Erläuterung zur Erkrankung Aspergillose findest du unter B44.

Kategorien
Diagnosekürzel

B45

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B45 für Kryptokokkose
Unter B35-B49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Mykosen (durch Pilz-Infektionen ausgelöste Erkrankungen) zusammengefasst. B45 steht für Kryptokokkose. Der verursachende Pilz kommt im Vogelkot vor.

B45: Kryptokokkose

Die Kryptokokkose ist eine Erkrankung, die durch eine Pilz-Infektion mit dem Hefepilz Cryptococcus neoformans, seltener durch andere Pilz-Arten der Gattung Cryptococcus hervorgerufen wird.

Die Pilze kommen in Vogelkot weltweit vor. Werden die Pilze eingeatmet, können sie Erkrankungen hervorrufen. Auch Tiere können erkranken. Je nachdem wo sich die Pilz-Infektion befindet können entweder keine Symptome, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Husten, Schmerzen im Brustkorb oder ein Ausschlag auftreten.

In der Regel betrifft die Kryptokokkose nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Vorerkrankungen. Die Kryptokokkose zählt zu den sogenannten AIDS-definierenden Erkrankungen, da sie häufig bei einer HIV-Infektion auftritt.

B45.0 Kryptokokkose der Lunge

Was eine Kryptokokkose ist, erfährst du unter B45.

Durch das Einatmen von besiedelten Stäuben kann der Pilz Cryptococcus neoformans in die Lunge gelangen. Meist ist die Infektion der Lunge das sogenannte Primärstadium. Von der Lunge aus kann sich der Erreger der Kryptokokkose im Körper verbreiten. Dieses Stadium wird Sekundärstadium genannt.

B45.1 Kryptokokkose des Gehirns

Inkl.: Kryptokokkose der Hirnhäute und des Gehirns
Meningitis durch Kryptokokkosen G02.1

Erfahre mehr zur Kryptokokkose unter B45.

Die Kryptokokkose kann sich auch auf das Gehirn ausbreiten. Dort kann der verursachende Pilz Cryptococcus neoformans eine Entzündung des Gehirns hervorrufen oder eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen), also eine Enzephalitis oder Meningitis. Die Erkrankung kann tödlich verlaufen.

Lies mehr zu anderen Formen, Ursachen und Behandlung der Meningitis und Enzephalitis.

B45.2 Kryptokokkose der Haut

Was ist Kryptokokkose? Lies mehr unter B45.

Eine Infektion mit dem Pilz Cryptococcus neoformans kann auch mit unspezifischen Hautveränderungen einhergehen.

B45.3 Kryptokokkose der Knochen

Lies unter B45, was Kryptokokkose bedeutet.

Der Krankheitserreger der Kryptokokkose kann auch in den Knochen gelangen.

B45.7 Disseminierte Kryptokokkose

Inkl.: Generalisierte Kryptokokkose

Lies unter B45, was eine Kryptokokkose ist.

Eine disseminierte oder generalisierte Kryptokokkose hat sich über das Blut auf den Körper und andere Organe ausgebreitet. Disseminiert heißt so viel wie verstreut oder ausgesät. Diese Verlaufsform der Kryptkokkose kann tödlich enden.

B45.8 Sonstige Formen der Kryptokokkose

Unter B45 findest du eine Erklärung zur Erkrankung Kryptokokkose.

B45.9 Kryptokokkose, nicht näher bezeichnet

Eine Erläuterung des Krankheitsbildes der Kryptokokkose erhältst du unter B45.