Bluthochdruck (Hypertonie) ist das stille Leiden. Er tut nicht weh und seine Symptome wie Schwindel, starkes Herzklopfen oder Nasenbluten passen auch zu anderen Erkrankungen. Daher bleibt Bluthochdruck oft jahrelang unentdeckt und macht sich erst durch seine späteren Folgen bemerkbar. Bluthochdruck zählt zu den Hauptursachen von Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit es gar nicht erst soweit kommt ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren und Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, hohe Blutfettwerte, übermäßigen Alkoholgenuss und Stress abzubauen.
„Für die Behandlung von Bluthochdruck sind in vielen Fällen blutdrucksenkende Medikamente gar nicht nötig“, sagt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer. „Ein hoher Blutdruck sinkt nämlich oft schon, wenn man abnimmt und auf eine gesunde Ernährung achtet.“ Was dabei wichtig ist, erklärt sie im Interview mit DocInsider.
Frau Dr. Flemmer, wie kann Ernährung unseren Blutdruck beeinflussen?
Das ist keine leichte Frage – es gibt verschiedene Faktoren, die den Blutdruck beeinflussen. Dazu gehört zum einen das Rauchen, dann Übergewicht und wenn man nachgewiesen salzempfindlich ist, spielt auch Salz eine große Rolle. Man sagt, dass 20-30 % der Gesunden und 50-60 % der Bluthochdruckkranken salzempfindlich sind. Das kann Folgen haben: Einmal Essen gehen und schon ist der Blutdruck hoch.
Welche Alternativen gibt es zu Salz und müssen Bluthochdruck-Patienten komplett auf Salz verzichten?
Ganz ohne Salz darf man gar nicht leben. Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt für alle Bluthochdruckkranken eine Salzaufnahme von nicht mehr als 6 g am Tag. Das entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel Salz. Diese Menge empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) auch für Menschen mit normalem Blutdruck. Leider nehmen die meisten allerdings locker das Doppelte zu sich. Salz bindet Flüssigkeit im Gewebe, daher ist es wichtig das Gewürz auch bei einer Herzschwäche einzusparen. 8 g Salz halten etwa 1 Liter Wasser im Körper zurück.
Salzfreie Gewürzmischungen erhält man im Reformhaus und in Bioläden. Natriumarmes „Salz“ gibt es dort auch. Natriumarme Würzmittel, salzarme Gemüsebrühen oder Senf erleichtern eine salzreduzierte Ernährung. An die Stelle von Salz rücken hier Kräuter und Gewürze sowie bestimmte Kaliumsalze, deren Geschmack zunächst etwas ungewohnt sein kann. Oft werden auch verschiedene Kräutersalze angeboten. Man muss beim Einkauf jedoch darauf achten, wie hoch der Kräuteranteil ist und vor allem sollte man den Geschmacksverstärker Glutamat vermeiden, der übrigens bei den Biovarianten nicht erlaubt ist.
Welche Rolle bei der Blutdrucksenkung spielen sekundäre Pflanzenstoffe?
Blutdruck senkende Wirkungen kennt man von einigen Lebensmitteln. Dies führt man überwiegend auf die sekundären Pflanzenstoffe zurück. Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Man geht davon aus, dass man mit einer gemischten Kost pro Tag etwa 1,5 Gramm davon zu sich nimmt. Sekundäre Pflanzenstoffe sind in Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Vollkornprodukten enthalten. Sie schützen möglicherweise vor verschiedenen Krebsarten und sorgen für eine Erweiterung der Blutgefäße und eine Absenkung des Blutdrucks. Eine blutdrucksenkende Wirkung haben drei Gruppen von sekundären Pflanzenstoffen: Polyphenole, Phytoöstrogene und Sulfide.
Zu den Polyphenolen gehören beispielsweise die Flavonoide. Sie verhindern Schäden an den Gefäßen, die wiederum den Blutdruck erhöhen können. Ein Flavonoid aus Orangenschalen, das sog. Hesperidin senkt zumindest im Tierversuch den Blutdruck. Dafür sind allerdings Konzentrationen erforderlich, die man über Lebensmittel nicht aufnehmen kann. Auch Sellerie enthält Flavonoide. Zwei Selleriestangen täglich sollen bereits eine blutdrucksenkende Wirkung haben. In Studien konnte man außerdem nachweisen, dass Heidelbeeren, Erdbeeren und Blutorangen den Blutdruck ebenso senken können wie Rote-Beete-Saft.
Welche Vitamine und Mineralstoffe sind gut für den Blutdruck?
Vitamin C und E spielen eine Rolle für den Blutdruck. Vitamin C wird sogar direkt eine blutdrucksenkende Wirkung zugesprochen. Ubichinon oder Coenzym Q10 und Vitamin D spielen eine Rolle, wenn man den Blutdruck in normale Bahnen lenken will. Kalium unterstützt im Kampf gegen einen hohen Blutdruck, Magnesium ebenso.
Außer bei einem nachgewiesenen Vitaminmangel ist es immer besser diese Nährstoffe natürlich aufzunehmen statt zu Tabletten zu greifen. Denn ansonsten kann man auch zu viel von dem einen oder anderen aufnehmen und das kann unangenehme Nebenwirkungen haben bis hin zu Krebs.
Anm. d. Redaktion: Weitere Infos zu natürlichen Vitalstoff-Lieferanten, Tagesbedarf und vitaminfreundlichem kochen und lagern gibt es in unserem Artikel Vitamine und Mineralstoffe: gesund im Doppelpack.
Eine gute Nachricht für Naschkatzen: Schokolade ist bei Bluthochdruck erlaubt, nur dunkel muss sie sein. Warum ist das so?
Weil der Kakao der interessante Inhaltsstoff ist und nicht das Fett oder der Zucker, die ansonsten die Hauptbestandteile der Süßigkeit sind. Dunkle Schokolade hat eine blutdrucksenkende Wirkung, die auf eine große Menge an Flavonoiden zurückzuführen ist. Anhand einer Studie erkannte man, dass der tägliche Verzehr von Bitterschokolade den systolischen (oberer, höherer Wert) und diastolischen Wert (unterer, niedrigerer Wert) des Blutdrucks deutlich absenkt. Dafür reichen 6 bis 20 Gramm dunkle Schokolade täglich aus. Wichtig ist, dass die Schokolade einen Kakaogehalt von mindestens 60 Prozent hat.
Empfehlenswert für Menschen mit Bluthochdruck soll die DASH-Diät sein. Wie funktioniert diese?
Die DASH-Diät steht für Dietary Approaches to Stop Hypertension, also Diätetische Ansätze, um Bluthochdruck zu stoppen. Letztendlich handelt es sich hier um eine mediterrane Ernährung mit kleinen Änderungen. Auch die DASH-Diät setzt auf einen hohen Frischkostanteil an Obst und Gemüse. Die Milchprodukte sind fettreduziert.
Tatsächlich konnte bei Teilnehmern an der DASH-Diät eine Absenkung des Blutdrucks um 8-14 mmHg systolisch erreicht werden. Der höhere, systolische Druck entsteht, wenn das Herz sich zusammenzieht und das Blut in die Gefäße pumpt.
Nicht nur was gegessen wird ist bei der Blutdrucksenkung entscheidend, sondern auch wieviel. Bitte erläutern Sie die Ernährungsform Volumetrics.
Crashdiäten, Fasten etc. sind zum Abnehmen ungeeignet. Nach neuesten Erkenntnissen ist das Volumen der Nahrung das Entscheidende. Volumetrics (von „Volumetrie“, dem Messen von Rauminhalten, auch beim Magen) nennt man die Ernährungsform, die dies berücksichtigt. Die Sättigungssignale entstehen unabhängig davon, wie viel Energie die jeweilige Nahrung enthält. 80 % der Sättigung gehen auf das Volumen und nicht die Kalorienmenge zurück. Je mehr Kalorien das jeweilige Lebensmittel in derselben Menge enthält, desto größer ist die Energieaufnahme bei gleichem Sättigungseffekt. Isst man zum Beispiel Schnitzel, Obst oder Gemüse, so wird mit letzterem die Sättigung mit nur 150 kcal erreicht. Beim Schnitzel benötigt man für denselben Effekt 550 kcal.
Sie sagen, Menschen mit Bluthochdruck sollten mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel verzehren. Ist eine vegetarische oder vegane Ernährung besser für den Blutdruck?
Am besten isst man tatsächlich vegetarisch – es ist für die Gesundheit am besten. Zumindest sollte man drei oder mehr fleischlose Gerichte pro Woche einplanen. Vegan ist zu empfehlen, wenn man die Vitamin B12- und Eisenaufnahme beachtet. Es gibt aber keine Studien, die besagen, dass man sich bei hohem Blutdruck vegan ernähren soll.
Regelmäßige Saunabesuche senken den Blutdruck. Wie funktioniert das?
Leichter bis mittelschwerer Bluthochdruck lässt sich durch regelmäßige Saunabesuche bessern. Man erklärt sich das durch das Weiten der Arterien beim Schwitzen. Infolgedessen sinkt der Blutdruck und das Herz wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Wie genau – das lässt sich in meinem bei humboldt in der zweiten Auflage erschienenen Buch „Bluthochdruck natürlich behandeln“ nachlesen. Hier finden sich auch noch viele weitere Möglichkeiten zur alltagstauglichen und sanften Blutdrucksenkung.
Zehn lange Monate dauert eine Schwangerschaft. Während du voller Hoffen und Bangen bist, geschieht in deinem Bauch das größte Wunder: Ein kleiner Mensch entsteht. Stück für Stück wächst das winzige Wesen in dir, bis es am Ende endlich auf die Welt kommt. Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimester) entwickelt sich dein Baby rasant. Doch auch danach sind Schritte wie die Lungenreife echte Meilensteine. Du bist unsicher, an welchem Zeitpunkt du dich gerade in deiner Schwangerschaft befindest? Mit einem Schwangerschaftsrechner kannst du deine Schwangerschaftswoche (SSW) berechnen.
Schwangerschaftswoche 1-4
In den ersten beiden Wochen der Schwangerschaft bist du nicht schwanger. Sie werden mitgerechnet, weil dein Zyklus beginnt und deine Fruchtbarkeit steigt. In der 3. Schwangerschaftswoche (SSW) kommt es zur Befruchtung und in der 4. SSW ist dein Embryo so groß wie ein Mohnkorn.
Diese kleine Kugel besteht aus drei Schichten. Aus diesen entstehen Organe und das Gewebe. Wo einmal der Kopf deines Babys sein wird, sind jetzt zwei Gewebefalten, aus denen die Ohren wachsen. Wenn du es vor deiner Schwangerschaft noch nicht getan hat, dann nutze jetzt die Zeit, um deinen Impfschutz zu überprüfen. Denn ein nicht ausreichender Impfschutz gegen Röteln kann für dein ungeborenes Baby ein Risiko darstellen.
Schwangerschaftswoche 5-8
Dein Baby ähnelt in diesem Stadium einer kleinen Kaulquappe. Es wächst von 2,5 Millimeter bis zu 1,6 Zentimeter. In diesen Wochen geschieht viel in deinem Bauch. Wichtige Organe bilden sich. Nervenröhren, die später einmal Gehirn und Rückenmark verbinden, schließen sich. Obere und untere Gliedmaßen wachsen, damit aus den knospenartigen Gliedern einmal Arme und Beine werden.
Bereits in der 6. Woche schlägt das Herz deines Kindes – rund 150-mal in der Minute. Im Ultraschall zeigt sich das allerdings erst ab der achten Schwangerschaftswoche. Jetzt verschwindet der embryonale Schwanz, das neuronale Netzwerk bildet sich und erste Bewegungsmuster entstehen.
Von jetzt bis zur SSW 20 wächst dein Baby rasant und seine Organe spezialisieren sich. Diese Schritte können bei dir für Stimmungsschwankungen und Müdigkeit sorgen. Gönn dir Pausen und achte auf eine gesunde Ernährung mit guten Fetten, um dich und dein Baby bestmöglich zu unterstützen. Achte außerdem darauf, ausreichend zu trinken. Von Beginn an gilt: Wenn du ruhig und gelassen bist, wirkt sich das positiv auf dein Baby aus.
Schwangerschaftswoche 9-12
So groß wie eine Traube und zwei Gramm schwer – dein Baby erinnert langsam in seiner Form an einen Mini-Mensch. In Woche 12 wird es 5,4 Zentimeter groß sein und 14 Gramm wiegen.
Die Plazenta (Mutterkuchen zur Versorgung deines Babys) unterstützt die Hormonproduktion deines Babys. Das Geschlecht lässt sich auf dem Ultraschall noch nicht erkennen. Das passiert in der Regel erst ab SSW 14 oder SSW 15. Der Embryo wird ab Schwangerschaftswoche 10 medizinisch Fötus genannt. Dein Baby schluckt und tritt und die Organe sind funktionstüchtig. Alles wächst und gewinnt an Details. Dein Baby zeigt erste Reflexe im Mutterleib, wie zum Beispiel eine Faust ballen, und trainiert fließende Bewegungen. Erste Gallenflüssigkeit und Urin entstehen.
Das erste Schwangerschaftsdrittel (Trimester) liegt fast hinter dir und die Risiken für eine frühe Fehlgeburt nehmen ab. Diese erste Zeit ist bei vielen Frauen durch die Hormone von starken Stimmungsschwankungen geprägt. Nimm deine Aufs und Abs mit Humor und gönn dir Auszeiten. Nach der 12. Schwangerschaftswoche stabilisiert sich bei vielen Frauen der Zustand der Gefühlsachterbahnen.
Bei manchen Frauen zeigt sich jetzt die linea nigra, eine dunkle senkrechte Linie in der Bauchmitte. Ursache dieser ungefährlichen Verfärbung ist eine erhöhte Hormonproduktion. Nach der Schwangerschaft verschwindet die Linie wieder.
Zwischen der zehnten und zwölften Woche ist bei Schwangeren über 35 Jahren und bei Familien mit genetischen Krankheiten ein sogenannter Chorionzotten-Test möglich. Bei diesem auch als Chorionzottenbiopsie oder Mutterkuchenpunktion bezeichneten Verfahren werden kindliche Zellen aus der Plazenta (Mutterkuchen) analysiert.
Schwangerschaftswoche 13-16
Dein Baby trainiert seine Verdauung und hat seinen ersten Schluckauf. Später kannst du diesen durch Zucken in deinem Bauch spüren. Dein Baby wächst in diesen Wochen von einer Erbsenschote mit rund 7,4 Zentimetern zu einer Orange mit um die 10 Zentimeter Länge und 100 Gramm Gewicht. In Woche 14 entsteht das Flaumhaar, um die Haut zu schützen. Dein Baby trainiert ab jetzt seine Gesichtsmuskeln und entdeckt seine Hände. Es kann ab Woche 15 alle Gelenke und Glieder bewegen.
Dein Baby wächst in den nächsten Wochen schnell und verdoppelt rasch sein Gewicht. Du spürst das vielleicht mit Schmerzen in den Mutterbändern. Als Mutterbänder werden die beiden Bänder bezeichnet, die deine Gebärmutter in einer senkrechten Position halten. Sollten die Schmerzen stärker sein und länger anhalten, wende dich an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt. Mit gesunden Snacks wie Möhren, Mandeln oder anderen Nüssen kannst du Heißhungerattacken vorbeugen.
Schwangerschaftswoche 17-20
Dein Baby hört jetzt sowohl dich als auch die Geräusche in deinem Umfeld. Du wirst die ersten Bewegungen im Bauch spüren – in der ersten Schwangerschaft kann das auch später sein. Dein Baby wächst jetzt jede Woche gut einen Zentimeter. Ab Woche 20 wird dein Baby nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß, sondern von den Zehen bis zum Kopf gemessen. Es ist 25,6 Zentimeter groß und wiegt gute 300 Gramm. Mit deinem Baby wächst seine Nabelschnur, damit die Versorgung weiter funktioniert.
Es übt fleißig Atmen mit dem Fruchtwasser. Deine Plazenta (Mutterkuchen) bildet vermehrt Fruchtwasser, damit dein Baby fleißig trainieren kann. Nun wachsen ihm Kopfhaare und in den Nieren entsteht Urin. In den Hirnregionen entstehen komplexe Verbindungen. Ab Woche 20 schützt dein Baby die Käseschmiere auf seiner Haut im Bauch und erleichtert später die Geburt. Achte auf eine gute Eisenzufuhr, damit es deinem Baby und dir rundum gut geht. Woche 17 ist in der Regel ideal für eine Fruchtwasseruntersuchung.
Schwangerschaftswoche 21-24
Dein Baby wird jetzt deutlich aktiver im Bauch. Es wächst durchschnittlich einen bis anderthalb Zentimeter in der Woche und verdoppelt sein Gewicht in diesen vier Wochen auf 565 Gramm. In den nächsten Wochen wird vor allem Babyspeck entwickelt. Außerdem lernt dein Baby blinzeln und das leichte Flattern im Bauch entwickelt sich zu Trittfolgen. Im Ultraschall zeigt sich, wie Babys mit Bewegungen auf Licht und Geräusche reagieren. Vielleicht ist dein Baby aktiver oder ruhiger je nach Lautstärke deiner Umgebung.
Viele Frauen haben jetzt Scheidenausfluss. Benutze hier keine Tampons, sondern Binden, um mögliche Infektionen zu vermeiden.
Schwangerschaftswoche 25-28
Der siebte Monat dient vor allem der Lungenreife. Wodurch dein Baby auch bei einer Frühgeburt nach der Geburt selbständig atmen könnte. Als Frühgeburt gilt ein Neugeborenes, das vor der 37 SSW auf die Welt kommt und/oder bei dem das Geburtsgewicht weniger als 2.700 Gramm beträgt.
Dein Baby wächst jetzt fast zwei Zentimeter in der Woche und wiegt am Ende etwas mehr als ein Kilogramm. Außerdem wird das Gehirn weiter ausgebildet und wichtige Reflexe trainiert.
Schwangerschaftswoche 29-32
Dein Baby ist jetzt gut 30 Zentimeter lang und wiegt am Ende des achten Monats rund 1500 Gramm. Es trainiert weiter seine Lunge und sein Reizempfinden.
Du spürst seine Bewegungen immer deutlicher, was einige schlaflose Nächte mit sich bringen kann. In der Seitlage und mit einem Stillkissen zwischen den Beinen können viele Schwangere besser schlafen.
Schwangerschaftswoche 33-36
In diesen Wochen geht es hauptsächlich um das Einlagern von weiterem Babyspeck. Dein Baby nimmt knapp 600 Gramm zu. Auch in der Länge wächst es erneut einen Zentimeter pro Woche. Sein Gehirn wächst weiter und die Lungenreife ist bei den Babys in dieser Zeit abgeschlossen. Außerdem beginnt dein Baby zu träumen. Der Mutterschutz beginnt in dieser Zeit. Gönn dir bewusst Auszeiten und ein Mittagsschläfchen.
Schwangerschaftswoche 37-40
In dieser Zeit nimmt dein Baby weiter zu und bereitet sich auf die Geburt vor. Es nimmt fast ein Kilo zu in diesen Wochen und wächst knapp drei Zentimeter.
Freu dich auf die Geburt mit der Ankunft deines kleinen Wunders und schenke dir schöne Momente mit deinem Partner.
Welche Arten von Krankenversicherungen gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es ein Gesundheitssystem, bei dem du grundsätzlich erst einmal zwei Möglichkeiten hast, wie du dich krankenversichern kannst. Wichtig zu wissen: In der Regel musst du eine Krankenversicherung in Deutschland haben. Nur in Ausnahmefällen sind die Menschen hierzulande nicht versichert. Die meisten sind bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Sie erhalten eine Art Grundschutz und haben Anspruch auf alle notwendigen medizinischen Behandlungen. Privatversicherte haben ebenfalls diesen Basisschutz und können in ihrem Vertrag noch weitere Leistungen dazu buchen. Die private Krankenversicherung ist jedoch deutlich teurer als die gesetzliche, wenngleich sie auch ein umfangreicheres Leistungsspektrum anbietet.
Ein Wechsel der Krankenversicherung ist oft ein großer Schritt und nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Vor allem dann, wenn es darum geht von einer privaten zu einer gesetzlichen Krankenkasse zu wechseln und umgekehrt.
Ist der Wechsel von einer gesetzlichen Versicherung zu einer anderen schwierig?
Wenn du gesetzlich versichert bist, kannst du in der Regel ganz leicht von einem Versicherungsanbieter zum nächsten wechseln. Nach einem Wechsel bist du dann erst einmal zwölf Monate an die Kasse gebunden, bis du erneut wechseln darfst. Der Vorgang von der Kündigung der alten Versicherung bis zur Mitgliedschaft in der neuen dauert etwa zwei bis drei Monate. Dabei darfst du nicht wegen deines Alters, Geschlechts oder Gesundheitszustands abgelehnt werden.
Ist ein Wechsel von einer gesetzlichen Krankenversicherung in eine private schwerer?
Ein Wechsel von einer gesetzlichen hin zur privaten Krankenversicherung ist nicht unbedingt einfach. Du solltest dich dabei auf höhere monatliche Kosten vorbereiten, die du dir leisten können musst. Außerdem kannst du nicht einfach so wechseln, sondern du musst bestimmte Anforderungen erfüllen, die beispielsweise deinen Berufsstand oder dein Einkommen betreffen. Grundsätzlich will so ein Wechsel gut überlegt sein, denn das Zurück in die gesetzliche Versicherung ist nicht so einfach.
Wer darf sich in Deutschland privat versichern?
Willst du dich privat versichern, ist vor allem dein Berufsstand wichtig. Bist du verbeamtet oder selbstständig tätig, dann kannst du dir aussuchen, ob du privat oder gesetzlich versichert sein möchtest. Angestellte haben ebenfalls die Möglichkeit zu wechseln, allerdings ist das erst ab einem bestimmten Jahresgehalt machbar. Die Grenze liegt hier bei mindestens 64.350 Euro brutto für das Jahr 2021. Neben diesen Berufsgruppen dürfen sich Studierende ebenfalls privat versichern.
Ist eine private Krankenversicherung für alle sinnvoll?
Vor allem Beamtinnen und Beamte können von der privaten Versicherung profitieren. Denn der Arbeitgeber, oder in diesem Fall Dienstherr, ist gesetzlich dazu verpflichtet für mindestens 50 Prozent der Krankheitskosten aufzukommen. Mit einer sogenannten Restkostenversicherung werden die Kosten zusätzlich gering gehalten. Ein Wechsel ist vor allem dann sinnvoll, wenn du noch jung bist. Anders als bei der gesetzlichen Kasse zahlst du nämlich mehr, wenn du älter oder durch Krankheiten vorbelastet bist.
Was ist, wenn du wieder zurück in die gesetzliche Kasse willst?
Ein Wechsel zurück von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung gestaltet sich ebenfalls nicht so einfach. Es ist nämlich nur unter gewissen Umständen möglich. Allerdings ist es nicht (immer) unmöglich, wieder zurück in eine der gesetzlichen Kassen zu kommen.
Welche Voraussetzungen musst du beim Wechsel von der privaten zur gesetzlichen Kasse erfüllen?
Angestellte haben es noch relativ leicht. Sobald sie mit ihrem Gehalt unter die oben genannte Einkommensgrenze fallen, müssen sie sich wieder gesetzlich versichern. Selbstständige haben die Möglichkeit wieder ein Angestelltenverhältnis einzugehen, um sich wieder versicherungspflichtig zu machen. Dann haben sie ein Anrecht auf Schutz durch eine gesetzliche Krankenversicherung.
Daneben gibt es noch zwei drastische Wege: Entweder du meldest dich arbeitslos, wodurch du wieder einen Anspruch erhältst oder du versicherst dich im europäischen Ausland, wo ebenfalls eine Versicherungspflicht besteht. Allerdings musst du dann auch deinen Wohnsitz dorthin verlegen. Zumindest für eine kurze Zeit, wenn du dann nach einigen Monaten wieder nach Deutschland ziehst, hast du wieder Anspruch darauf, gesetzlich versichert zu sein.
Kannst du zu alt sein, um wieder zurück in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln?
Ja, das kannst du durchaus. Wenn du älter als 55 Jahre bist, ist es nahezu unmöglich wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Das gilt selbst dann, wenn du eigentlich sogar einen Anspruch darauf hättest. Manche Kassen ziehen die Grenze sogar schon bei 45 Jahren. Ein Eintritt in eine private Krankenversicherung will also wohl überlegt sein.
Kannst du bei deiner gesetzlichen Versicherung trotzdem Leistungen der privaten Versicherung erhalten?
Das ist durchaus möglich. Du musst dich nicht unbedingt privat versichern, um dennoch entsprechende Leistungen zu erhalten. Du kannst auch einfach deine gesetzliche Krankenversicherung mit entsprechenden privaten Zusatzversicherungen für alle möglichen Behandlungsmethoden aufstocken. Der Vorteil dabei ist, dass du die immer wieder kündigen kannst. Gleichzeitig profitierst du weiterhin von der Sicherheit deiner gesetzlichen Versicherung.
Unsere Gesellschaft wird immer älter – das ermöglicht vielen Menschen ein langes Leben voller abwechslungsreicher Erlebnisse. Gleichzeitig bringt diese Entwicklung ganz eigene Probleme mit sich: Obwohl viele Menschen bis ins hohe Alter aktiv und selbstständig leben, steigt mit zunehmendem Alter das Risiko altersbedingter Erkrankungen. Einige davon können deine Selbstständigkeit im Alltag erheblich einschränken. Andere hingegen erfordern lediglich etwas Hilfe bei täglichen Verrichtungen. In jedem Fall jedoch wichtig: Es lohnt sich, bereits frühzeitig festzulegen, was im Fall deiner mehr oder weniger stark ausgeprägten Pflegebedürftigkeit geschehen soll. Das entlastet deine Angehörigen und garantiert dir die Pflege, die du dir wünschst.
Wann genau Pflege erforderlich wird, ist individuell sehr verschieden: Einige Menschen können ihren Alltag bis ins hohe Alter mithlfe von Freunden und Familie gut meistern. Andere hingegen sind auf intensivere Unterstützung angewiesen. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn Beschwerden vorliegen, die selbstständiges Navigieren im Alltag kaum möglich machen. Das kann physische Beschwerden wie körperliche Einschränkungen oder eine starke Gangunsicherheit betreffen, aber auch Schwindel oder geistige Beeinträchtigungen wie etwa Demenz. Lies mehr zu Ursachen und Hilfe bei Schwindel.
Allerdings muss eine Pflegebedürftigkeit nicht immer mit einer schwereren Krankheit zusammenhängen: Viele Senioren sind gesundheitlich fit, können aber bestimmte Haushaltsverrichtungen nicht mehr alleine übernehmen. Gleichzeitig möchten sie aber ihre Familie oder Bekannten mit dieser Situation nicht belasten oder fühlen sich mit deren Hilfe unwohl. Auch hieraus kann sich dann eine Pflegebedürftigkeit ergeben.
Gesundheitszustand und persönliche Wünsche entscheiden über die Pflegeart
Geht es lediglich darum, dass Senioren Hilfe im Haushalt benötigen, ist nicht zwingend eine Heimbetreuung erforderlich. Möchtest du lange eigenständig leben, kann in diesen Fällen auch eine ambulante Pflege sinnvoll sein. Gleichzeitig gibt es auch Senioren, die eine Heimbetreuung und das Leben in Gesellschaft vorziehen. Insgesamt hängt die Beantwortung der Frage, wann Pflege erforderlich wird, mit gesundheitlichen Aspekten sowie mit den persönlichen Wünschen älterer Menschen zusammen. Die möglichen Arten von Pflege sind umfangreich. Das umfassendste Modell, die häusliche Ganztagspflege, wird überwiegend durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht. Die Kosten für dieses Pflegemodell sind abhängig vom Hilfsumfang, den Anforderungen an die Qualifikation der ausländischen Pflegekraft und dem Pflegegrad. Diese Daten werden vor Abschluss des Pflegevertrages erhoben. Um später einmal die Pflege zu erhalten, die wirklich gewünscht ist, solltest du deine eigene Pflegebedürftigkeit selbst frühzeitig planen.
Doch wie finanzierst du deine zukünftige Pflege? Das Bundesgesundheitsministerium klärt über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige auf. Schließlich können viele Pflegeformen im Bedarfsfall auch durch Sozialleistungen finanziert werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass Pflegebedürftige – unabhängig von ihrer finanziellen Situation – die Pflege erhalten, die sie sich wünschen.
Die verschiedenen Pflegemöglichkeiten im Überblick
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für pflegebedürftige Menschen, jene Unterstützung zu finden, die sie brauchen und wünschen. Selbstverständlich müssen bei der Wahl der Pflegeform die gesundheitlichen Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden. Oft haben Senioren die Möglichkeit, etwa zwischen ambulanter und der Heimpflege zu wählen. Um die Entscheidung im Bedarfsfall besser treffen zu können, ist es sinnvoll, die verschiedenen Pflegemöglichkeiten bereits zu kennen.
Stationäre Heimpflege
Entscheiden sich Senioren für die stationäre Pflege, werden sie in einem Seniorenheim betreut. Insgesamt gibt es laut Untersuchungen rund 4,1 Millionen Pflegebedürftige und über 15.000 dieser Pflegeheime in Deutschland. In den Seniorenheimen werden pflegebedürftige Menschen entsprechend ihrem Pflegebedarf und Pflegegrad versorgt. Das bedeutet: In gewissem Maße ist auch hier selbstbestimmtes Leben in einer Gemeinschaft möglich. Allerdings sind ständig Pflegekräfte vor Ort, die jederzeit Hilfe leisten können.
Betreutes Wohnen für Senioren
Angebote des betreuten Wohnens richten sich an Senioren und Menschen mit Behinderungen. Sie haben die Möglichkeit, in speziellen behinderten- und altersgerechten Appartements zu leben. Dabei ist es möglich, alleine oder gemeinsam mit anderen Mitbewohnern zu leben. Benötigen die Mieter Hilfe bei den täglichen Verrichtungen, können Pflegedienstleistungen hinzugebucht und von einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden. Außerdem kommt es vor, dass betreute Wohneinrichtungen an Seniorenheime angegliedert sind.
Ambulante Pflege im eigenen Zuhause
Viele ältere Menschen bevorzugen diese Form der Pflege. Schließlich können sie im Falle einer ambulanten Pflege im eigenen Zuhause von Pflegefachkräften betreut werden. Welche Aufgaben die Pflegekraft übernimmt und wie viel Zeit sie mit dem Betreuten verbringt, ist individuell verschieden. Schließlich kann die Pflegeleistung so angepasst werden, dass sie den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen genau entspricht – ihm gleichzeitig aber größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmung garantiert.
24-Stunden-Betreuung im eigenen Zuhause
Die 24-Stunden-Betreuung zu Hause stellt für viele Pflegebedürftige eine Alternative zum Pflegeheim dar. Die Bezeichnung 24-Stunden-Pflege oder 24-Stunden-Betreuung bedeutet, dass eine Pflegekraft im Zuhause der pflegebedürftigen Person wohnt, also fast rund um die Uhr vor Ort ist, um in Notfällen eingreifen zu können. Diese Art der Ganztagspflege kann durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht werden. Die Kosten für diese Pflegemodelle sind abhängig vom Hilfsumfang, den Anforderungen an die Qualifikation der Pflegekraft und dem Pflegegrad.
Tages- und Kurzzeitpflege
Die Angebote von Tages- und Kurzzeitpflege richten sich weniger an die Pflegebedürftigen selbst. Vielmehr dienen sie dazu, die pflegenden Angehörigen von Pflegebedürftigen, die zu Hause betreut werden, zu entlasten. Sie sollen den pflegenden Freunden oder Familienmitgliedern die Chance geben, sich stunden- oder tageweise Zeit für sich selbst zu nehmen. Außerdem kann diese Pflegeform es Familienmitgliedern ermöglichen, ihrer Berufstätigkeit trotz Pflege weiterhin nachzugehen.
Um diese Ziele zu erreichen, werden ältere und pflegebedürftige Personen bei der Tagespflege zeitweise und fachlich kompetent betreut in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Die Kurzzeitpflege hingegen ermöglicht eine zeitweise Unterbringung außerhalb des Zuhauses, die auch vollstationär erfolgen kann.
So lässt sich die Vorsorge für den Pflegefall praktisch realisieren
Damit im Pflegefall nach deinen Wünschen und Vorstellungen gehandelt werden kann, solltest du Patienten- und Betreuungsrechte möglichst frühzeitig wahrnehmen. Etwa durch eine Vollmacht oder eine schriftliche Verfügung können individuelle Wünsche und Entscheidungen festgehalten werden. So nimmst du Verwandten und anderen nahestehenden Personen die Last ab, im Pflegefall für sich entscheiden zu müssen.
Die Vorsorge- und Betreuungsvollmacht
Bei der Vorsorgevollmacht handelt es sich um eine Willenserklärung, die bestimmten Person das Recht einräumt, im Namen eines Pflegebedürftigen zu handeln. Die bevollmächtigte Person wird im Pflegefall quasi zum „Willensvertreter“ des Vollmachtgebers. Relevant wird die Vollmacht allerdings erst dann, wenn der Vollmachtgeber selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist. Dann ermöglicht sie es dem Bevollmächtigten, Entscheidungen im Sinne des Vollmachtgebers treffen zu können.
Die Betreuungsverfügung hingegen bestimmt, welche Person im Pflegefall dein gesetzlicher Betreuer werden soll. Selbst Gerichte sind an diese Wahl gebunden. Der Betreuer ist dann dazu in der Lage, Entscheidungen rund um die Pflege im Sinne des Vollmachtgebers verbindlich zu treffen.
Die Patientenverfügung
Auch durch eine Patientenverfügung lässt sich festlegen, welche Pflegeleistungen du dir wünschst. Kannst du deinen Willen eines Tages nicht mehr selbst erklären, sind insbesondere Ärzte an die Regelungen der Patientenverfügung gebunden. Obwohl es hier primär um gewünschte und nicht gewünschte medizinische Maßnahmen geht, sind auch Regelungen für den Pflegefall möglich.
Eine gut ausgestattete Hausapotheke sollte in deinem Haushalt nicht fehlen, damit du zum Beispiel bei kleineren Verletzungen, Schmerzen oder Fieber sofort reagieren kannst. Leider gerät bei vielen Menschen die einmal gefüllte Hausapotheke oft in Vergessenheit und erst im Ernstfall wird bemerkt, dass das Pflaster nicht mehr klebt oder das Verfallsdatum von Salben und Tabletten überschritten ist. Daher: überprüfe den Inhalt deiner Hausapotheke regelmäßig, mindestens jedoch einmal pro Jahr.
Überblick behalten: Wenn du dir eine Liste mit den Inhalten deiner Hausapotheke erstellst, kannst du diese bei der nächsten Kontrolle einfach abhaken. Viele Menschen setzen sich zur Kontrolle der Hausapotheke auch einen festen Termin. Zum Beispiel zur Zeitumstellung, zu Beginn der Sommerferien oder nach dem Jahreswechsel.
In die Hausapotheke gehören neben den Standards wie Verbandsmaterial und Hilfsmittel auch Medikamente. Neben der Basisausstattung sollte sich der Inhalt deiner Hausapotheke immer auch nach deinen individuellen Bedürfnissen richten. Daher überlege bei der Zusammenstellung der Notfallapotheke, mit welchen gesundheitlichen Problemen du öfter zu kämpfen hast. Wenn du beispielsweise häufig Herpesbläschen hast, solltest du eine entsprechende Salbe im Haus haben. Hilfe bei Lippenherpes. Wenn du dir oft Blasen läufst, solltest du genug Blasenpflaster vorrätig haben. Verletzt du dich leicht bei Haus- und Gartenarbeit, sind neben einer Wundsalbe und Wunddesinfektionsmittel vor allem ausreichend Pflaster und Verbandsmaterial notwendig.
Hast du Familie und Kinder oder leben in deinem Haushalt Allergiker oder chronisch Kranke, dann denke neben der Basisausstattung der Hausapotheke an die Bedürfnisse jedes einzelnen Familienmitglieds. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, notiere auf der Verpackung von Arzneien gut lesbar den Namen desjenigen, für den das Mittel bestimmt ist.
Arzneimittel für die Hausapotheke
Verschreibungspflichtige Medikamente wie zum Beispiel Blutdruckmittel gehören nicht in die Hausapotheke. Denn verschreibungspflichtige Medikamente darf ausschließlich die Person einnehmen, der der Arzt die Arznei verschrieben hat. Da die Hausapotheke in der Regel von mehreren Familienmitgliedern genutzt wird, könnte eine Verwechslung der Medikamente böse Folgen haben.
Für alle anderen Medikamente in der Hausapotheke gilt: Bewahre Medikamente in der Originalverpackung mit Beipackzettel auf: Eine klare Beschriftung der Arzneimittel hilft, sich besser zurechtzufinden. Du kannst beispielsweise auf die Verpackung schreiben, bei welchen Beschwerden ein Medikament hilft und für welches Familienmitglied es gekauft wurde.
Um einen Überblick über die Haltbarkeit der Arzneien zu behalten, kannst du auf allen Arzneimitteln, die nicht einzeln verschweißt sind, das Anbruchs-Datum notieren.
Folgende Arzneimittel solltest du in deiner Hausapotheke vorrätig haben:
Mittel gegen Erkältungssymptome
Schmerzmittel und Fiebermittel: Wenn du regelmäßig andere Medikamente einnimmst, achte unbedingt darauf, dass die Wirkstoffe im Schmerzmittel sich damit vertragen. Frag am besten deinen Hausarzt oder deinen Apotheker um Rat
Halstabletten
Salben oder Gels gegen Insektenstiche und Juckreiz
Salben oder Gels für Sportverletzungen wie Verstauchungen
Salbe für Brandverletzungen
Wund- und Heilsalbe
Wunddesinfektionsmittel
Mittel gegen Durchfall
Mittel gegen Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung
Welche Heilkräutertees vorrätig haben?
Bei vielen Beschwerden sorgen Tees aus Heilkräutern für Linderung. Folgende Kräutertees können daher eine sinnvolle Ergänzung zu deiner Hausapotheke sein:
Anis-, Fenchel-, Kümmeltee zur Linderung von Blähungen
Kamillentee gegen Magenschmerzen
Kamillenblüten zur Herstellung eines Dampfbades zum Inhalieren bei Erkältungen mit Husten und Schnupfen
Salbeitee zur Linderung von grippalen Infekten, krampfhaften Magenschmerzen, Menstruationsbeschwerden
Pfefferminztee zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden
Bitte beachte: die Tees gehören nicht in den Medizinschrank. Du solltest sie kühl, trocken und originalverpackt im Küchenschrank oder Vorratsregal lagern.
Hilfsmittel für die Hausapotheke
Neben den folgenden Basis-Hilfsmitteln für die Notfallapotheke solltest du auch immer eine Wärmflasche, eine funktionierende Taschenlampe und frische Baumwollhandtücher vorrätig haben.
Fieberthermometer mit passender Hülle. Achte darauf, die Batterien regelmäßig auszutauschen und ein defektes Gerät zu ersetzen. Welche Fiebermessgeräte gibt es?
Einmal-Handschuhe als Schutz vor Infektionen
Verbandschere für sicheres Zuschneiden und Entfernen von Verbandmaterial
Pinzette zur Entfernung von kleinen Holzsplittern oder Pflanzenstacheln
Desinfektionsmittel, um Oberflächen wie Schere oder Pinzette, aber auch nicht verletzte, intakte Haut keimarm zu halten
Kühlkompressen oder Kühlpads für Sportverletzungen. Bewahre sie im Kühlfach auf, dann sind sie im Bedarfsfall sofort einsatzbereit.
Notfall-Nummern griffbereit haben
Im Notfall kann es durchaus passieren, dass du die einfachste Telefonnummer nicht mehr weißt. Daher: Notiere auf einem Zettel alle wichtigen Nummern und bewahre ihn gut sichtbar in deiner Hausapotheke auf. Du kannst die Liste mit Notfallnummern beispielsweise an die Innenseite der Türen des Medizinschranks kleben. Folgende Nummern sollten auf deiner Notfall-Liste stehen:
Hilfsdienst wie zum Beispiel Deutsches Rotes Kreuz
Angehöriger, der bei Notfällen informiert werden sollte.
Verbandsmittel für die Hausapotheke
Bei der Zusammenstellung von Verbandsmitteln für deine Hausapotheke kannst du dich an deinem Kfz-Verbandskasten orientieren oder dir in der Apotheke helfen lassen. Achte bei der Kontrolle deiner Hausapotheke darauf, dass die Verbandsstoffe sauber und steril verpackt sind und Pflaster noch kleben.
Folgende Verbandsmittel gehören in deine Hausapotheke:
Sterile Kompressen, um Wunden keimfrei abzudecken
Mullbinden verschiedener Breiten, um Kompressen zu fixieren oder um Salbenverbände herzustellen
Verbandpäckchen in mehreren Größen
Brandwundenverbandspäckchen
Heftpflaster, um Kompressen und Binden direkt auf der Haut zu befestigen
Pflasterstrips und Wundschnellverband, um kleinere Verletzungen im Alltag schnell behandeln zu können. Den Wundschnellverband kannst du auf die optimale Größe zuschneiden.
Verbandwatte zum Auspolstern von Verbänden
Dreiecktuch, um eine Armschlinge herzustellen
Verbandklammern und Sicherheitsnadeln, um Verbände zu befestigen und in Form zu halten
Übrigens solltest du als Autobesitzer und Autofahrer mindestens einmal jährlich einen Blick in den Kfz-Verbandskasten werfen. Auf die Verpackung muss ein entsprechender Hinweis auf die aktuell gültige Norm DIN 13164 gedruckt sein. Ab 2022 müssen alle Fahrer von Autos, LKWs oder Bussen ihre Erste-Hilfe-Sets um zwei Mund-Nasen-Bedeckungen erweitern. Auch nach der Corona-Pandemie sollen die Masken im Verbandkasten deines Autos erhalten bleiben. Bislang ist noch nicht klar, ob medizinische Masken ausreichen oder FFP2-Masken Pflicht werden. Auch wann die Maskenpflicht im Verbandskasten in Kraft tritt, ist noch ungewiss. Sie soll mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) kommen, auf jeden Fall aber vor Ende 2022. Daher: Geh einfach auf Nummer sicher und leg dir schon jetzt zwei FFP2-Masken in deinen Autoverbandskasten.
Achte weiterhin darauf, dass der Inhalt des gesamten Verbandskastens vollständig und unbeschädigt ist. Die Verpackungen der sterilen Materialien sollten nicht brüchig sein, sonst ist der Inhalt nicht mehr keimfrei. Bei überschrittenem Verfallsdatum des Kfz-Verbandskastens droht bei offiziellen Kontrollen ein Bußgeld. Am besten du tauschst den Verbandskasten nach Ablauf des Verfallsdatums komplett aus.
Hausapotheke für Kinder
Gehören Kinder oder Säuglinge zu deinem Haushalt, sollten geeignete Medikamente in entsprechender Dosierung in eurer Notfallapotheke vorhanden sein.
Doch Vorsicht: Medikamente für Erwachsene sind für Kinder nicht geeignet. Auch in geringerer Dosierung dürfen Arzneien für Erwachsene Kindern nicht leichtfertig verabreicht werden. In eine Kinder-Hausapotheke gehören deshalb nur solche Arzneimittel, die für Kinder geeignet sind. Lass dich bei der Zusammenstellung deiner Kinder-Hausapotheke von deinem Kinderarzt sowie in deiner Apotheke beraten.
Überlege außerdem, in welchen Situationen du kurzfristig ein Arzneimittel für die Kleinen benötigen könntest. Medikamente, die deine Kleinen regelmäßig oder in bestimmten Notfällen benötigen, solltest du immer in ausreichender Menge im Haus haben.
In eine kindgerechte Hausapotheke und Mini-Notfallapotheke gehören dieselben Hilfsmittel und Verbandsmittel wie in eine normale Hausapotheke. Bei Medikamenten solltest du folgende Basisausstattung vorrätig haben:
Fieberzäpfchen
Schmerzstillende Zäpfchen
Präparate gegen Blähungen und Durchfall
Mittel gegen Zahnungsbeschwerden
Nasentropfen und Nasenspray für kurzzeitigen Gebrauch bei Schnupfen. Alternativ Meersalzlösungen.
Wundpflege für den Windelbereich
Wundgel und Wundsalbe für kleinere Verletzungen
Kälte-Sofort-Kompresse, die sich durch Drücken und Schütteln aktivieren lässt, für Prellungen und Insektenstiche
Altersgerechte Mittel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche
Was gehört nicht in die Hausapotheke?
Tierarzneimittel gehören nicht in die Hausapotheke. Oft sehen sich Verpaackungen täuschend ähnlich. Wird die Hausapotheke von mehreren Personen genutzt, können Verwechslungen der Arzneien böse Folgen haben.
Sind noch alte rezeptpflichtige Medikamente vorhanden, die du irgendwann einmal für eine bestimmte akute Erkrankung verschrieben bekommen hast, heißt es: weg damit. Denn rezeptpflichtige Medikamente gehören ebenfalls nicht in die Hausapotheke. Entsorge die Reste rezeptpflichtiger Arzneien künftig sofort, sobald du wieder gesund bist.
Reinigungsmittel und andere Chemikalien haben in der Hausapotheke auch nichts zu suchen.
Das gleiche gilt für verschmutzte Pflaster und gebrauchte Verbandsstoffe. Offene Wunden könnten sich durch sie infizieren, daher: nach Gebrauch bitte entsorgen.
Wohin mit der Hausapotheke?
Deine Hausapotheke sollte unbedingt als solche erkennbar sein und entsprechend beschriftet sein. Denn im Notfall muss ein schneller Zugriff auf das passende Präparat möglich sein.
Bitte bewahre die Medikamente deiner Hausapotheke wegen der schwankenden Luftfeuchtigkeit nicht im Badezimmer oder in der Küche auf. Lagere Arzneimittel besser im Flur oder im Schlafzimmer. Auf jeden Fall aber solltest du deine Hausapotheke kühl, trocken, dunkel und kindersicher aufbewahren. Kühl heißt, dass die Hausapotheke nicht direkt neben oder über der Heizung platziert werden sollte. Vermeide auch direkte Sonneneinstrahlung. Durch Wärme können die Inhaltsstoffe der Medikamente verändert werden, deren Wirksamkeit ist somit nicht mehr gewährleistet.
Kindersicher heißt, dass die Kleinen den Medikamentenvorrat, die Hilfsmittel und die Verbandsstoffe nicht erreichen können. Am besten geht das in einem abschließbaren Schränkchen (Schlüssel bitte nicht stecken lassen) oder in einer Medizintasche im erhöhten Regalbrett in einem Schrank im Elternschlafzimmer.
Abgelaufene Medikamente entsorgen
Den Inhalt deiner Hausapotheke solltest du mindestens einmal im Jahr überprüfen. Dabei alle Haltbarkeitsdaten kontrollieren und Abgelaufenes entsorgen und durch neue Präparate ersetzen.
In vielen Gemeinden dürfen Medikamente im Restmüll entsorgt werden. Achte darauf, sie nicht einfach zwischen die anderen Müllteile zu werfen, sondern stecke sie in eine blickdichte Tüte, die du verknotest. Diese Tüte gibst du dann erst am Abend vor der Müllabfuhr in die Tonne. So kannst du verhindern, dass Tiere oder spielende Kinder die Arzneimittel herausfischen.
Spüle Medikamente auf keinen Fall in der Toilette herunter. Denn die Kläranlagen können nicht alle Wirkstoffe zurückhalten und die Medikamenten-Rückstände könnten die Umwelt belasten.
Erkundige dich bei deinem lokalen Abfallentsorger oder in deiner Apotheke über die Entsorgungsmöglichkeiten von Medikamenten.
Was tun mit angebrochenen Medikamenten?
Arzneimittel sind nur begrenzt haltbar. Die Haltbarkeit richtet sich nach Wirkstoffen und Konservierung sowie danach, ob es sich um Fertigarzneimittel oder individuell angefertigte Rezepturen handelt.
Das Verfallsdatum bezieht sich auf unangebrochene Mittel. Der Inhalt angebrochener Tuben und Fläschchen verdirbt schneller. Sobald du etwas verwendet hast, solltest du daher das Anbruchsdatum auf die Verpackung schreiben. Sei besonders vorsichtig bei Augentropfen. Augentropfen dürfen in der Regel nach dem Öffnen höchstens sechs Wochen lang aufbewahrt werden. Nasensprays sollten in den Müll, sobald du die Erkrankung überstanden hast.
Haben Dragees unabhängig vom Verfallsdatum Risse oder sind Tabletten aufgrund von Feuchtigkeitseinwirkung aufgequollen solltest du sie ebenfalls entsorgen.
Tabletten und Salben ohne Beipackzettel solltest du ebenfalls entsorgen. Denn im Notfall ist hier unklar, was wogegen in welcher Dosis wirkt. Kontrolliere stets alle Verpackungen darauf, ob auch drin ist, was draufsteht. Oft verschwinden angebrochene Salben in der falschen Verpackung oder der Beipackzettel ist nicht mehr auffindbar oder falsch einsortiert. Beipackzettel sind jedoch wichtig für Anwendung und Dosierung. Auch wenn Nebenwirkungen auftreten, die du nicht eindeutig zuordnen kannst, solltest du das in der Packungsbeilage nachlesen können: So liest du Beipackzettel richtig.
Als Beschützer deiner Zellen leisten Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe in deinem Körper wichtige Dienste. Doch viele Vitalstoffe kann dein Körper nur dann verwerten, wenn sie in der richtigen Dosis aufgenommen werden und mit dem richtigen Partner zusammenarbeiten.
Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung mit saisonalen Produkten versorgt dich in der Regel ausreichend mit allen Vitalstoffen. Für Einige von uns kann es jedoch auch sinnvoll sein, Vitaminpräparate einzunehmen. Beispielsweise Vitamin D in Zeiträumen, in denen die Sonne wenig scheint. Doch Vorsicht: kombinierst du verschiedene Nahrungsergänzungsmittel auf eigene Faust, kann es bei fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) leicht zu Überdosierungen kommen. Frag am besten deinen Arzt um Rat. Ein Blutbild kann Auskunft darüber geben, ob und welche Vitamine dir fehlen und eventuell in Form von Vitalstoffpräparaten zugeführt werden können.
Vitamin A, D, E, K nur mit Fett wirksam
Die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K kann dein Körper nur dann nutzen, wenn sie zusammen mit Fett aufgenommen werden. Bereite daher Vitamin A-Lieferanten wie beispielsweise Karotten immer mit etwas Fett zu oder kombiniere sie mit einer fettreichen Mahlzeit. Eine rohe Möhre kannst du zum Beispiel zu einem Brot mit Butter essen, zusammen mit Nüssen knabbern oder als Salat oder Wrap mit Avocado zubereiten.
Der Vitamin A-Bedarf erhöht sich durch Infekte mit Fieber
Vitamin A sorgt für gute Augen. Es ist außerdem ein Antioxidans und Radikalfänger und somit ein Schutzfaktor für deine Haut und deine Schleimhäute. Schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, können zu Zellschäden führen. Antioxidantien wie Vitamin A, C und E sind in der Lage, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren.
Der Tagesbedarf an Vitamin A liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene ab 19 Jahren bei etwa 0,8 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Schwangere bei 1,1 mg. Das entspricht ungefähr 50 g Feldsalat oder 100 g roter Paprika. Spinat und Grünkohl liefern Beta-Carotin, was von deinem Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Infektionserkrankungen mit Fieber können den Vitamin A-Bedarf deines Körpers erhöhen.Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?
Männer haben einen höheren Vitamin K-Bedarf
Vitamin K ist für die Blutgerinnung wichtig, genauer für die Herstellung von Blutgerinnungsfaktoren. Der Tagesbedarf an Vitamin K wird in Mikrogramm (µg, Millionstel Gramm) angegeben. Er beträgt für Erwachsene von 15-50 Jahren, Schwangere und Stillende: 60 µg (Frauen) und 70 µg (Männer). Ab 51 Jahren erhöht sich der Vitamin K-Bedarf auf 65 µg (Frauen) und 80 µg (Männer). Mit etwa 150 g Speisequark oder 50 g Rosenkohl kannst du deinen Tagesbedarf an Vitamin K decken. Aber auch Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie, Kichererbsen, Pistazien, Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Fleisch und Geflügel sind gute Vitamin K-Lieferanten.
Vitamin E stärkt das Immunsystem
Vitamin E macht deine Zellen stark gegen den Angriff freier Radikale (schädliche Sauerstoffverbindungen), es schützt deine Haut und Adern. Außerdem stärkt Vitamin E dein Immunsystem und hilft bei Entzündungen. Der Tagesbedarf an Vitamin E beträgt für Frauen von 15-64 Jahren: 12 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm), ab 65 Jahren 11 mg. Männer mit 15-24 Jahren benötigen 15 mg Vitamin E pro Tag. Mit 25-64 Jahren: 14-13 mg und ab 65 Jahre 12 mg Vitamin E pro Tag.
Die Tagesdosis Vitamin E entspricht ungefähr 1 Teelöffel Pflanzenmargarine, 30 g Mandeln oder 2 Esslöffel kaltgepresstem Rapsöl. Gute Vitamin E-Lieferanten sind außerdem: Hülsenfrüchte, Getreide, Lupine, Avocado. Rauchen und Solariumbesuche können deinen Bedarf an Vitamin E erhöhen.
Ohne Sonne keine ausreichende Vitamin D-Versorgung
Vitamin D ist das Sonnenvitamin. Schon ein kurzes Sonnenbad regt die Bildung von Vitamin D an, das in deinem Körper für zwei bis vier Monate lang gespeichert werden kann. Vitamin D ist wichtig für das Wachstum und die Gesundheit deiner Knochen. Dafür arbeitet das Sonnenvitamin eng mit Kalzium zusammen. Der Tagesbedarf an Vitamin D beträgt für 15-64-Jährige und Schwangere: 5 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Menschen ab 65 Jahre benötigen eine Tagesdosis von 10 µg Vitamin D.
Schon 150 g Fisch (Makrele, Forelle, Hering) decken den Tagesbedarf an Vitamin D für eine ganze Woche, sofern auch noch ausreichende Sonnenbestrahlung vorhanden ist. Denn die Ernährung allein reicht für eine optimale Vitamin D-Versorgung nicht aus. Medikamente, die Kortison enthalten und die Einnahme von Schlafmitteln können deinen Vitamin D-Bedarf erhöhen.
Vitamin D und Kalzium sind füreinander Transporthelfer
Vitamin D unterstützt deinen Körper bei der Knochenstärkung und hat Einfluss auf deine Muskelkraft und deine Herz-Kreislauf-Gesundheit. 80 bis 90 Prozent des Vitamin D-Bedarfs deckt dein Körper über die durch Sonnenlicht angeregte eigene Produktion ab. Den restlichen Anteil kann dein Organismus über Vitamin D-reiche Nahrungsmittel wie Fisch, Leber, Eier und Champignons beziehen. Wie hoch der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Vitamin D-Tagesbedarf ist, liest du in diesem Artikel unter Ohne Sonne keine ausreichende Vitamin D-Versorgung.
Kalzium ist wichtig für deine Blutgerinnung, den Herzrhythmus, die Muskelarbeit und die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Es reguliert die Aktivität verschiedener Enzyme, die in diesen Bereichen wichtig sind. Außerdem hilft Kalzium bei Bildung und Wachstum deiner Knochen, Zähne, Haut und Haare. Um deinen Kalzium-Bedarf zu decken, kannst du Kalziumreiche Lebensmittel wie Milch, Käse (Parmesan, Emmentaler), körniger Frischkäse, Quark oder Grünkohl essen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Kalzium-Tagesbedarf für Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 18 Jahren: 1200 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende: 1000 mg. Das entspricht etwa 100 g Parmesan oder 5 Scheiben Emmentaler.
Wie arbeiten Vitamin D und Kalzium zusammen?
Vitamin D sorgt für eine Regulierung deines Kalziumhaushalts und damit für den Aufbau von Knochensubstanz. Kalzium wird hauptsächlich über den Dünndarm aufgenommen. Allerdings nur dann, wenn die Kalzium-Konzentration in deinem Speisebrei ausreichend hoch ist. Ist das nicht der Fall, kommt Viramin D zum Einsatz. Das Sonnenvitamin hilft deinem Körper dabei, Kalzium verstärkt aus der Nahrung zu ziehen und in Körperbereiche wie Darm und Knochen aufzunehmen. Dank Vitamin D kann die Wirkung von Kalzium in deinem Körper um das 3-Fache ansteigen.
Vitamin D-Mangel und Kalzium-Mangel
Vitamin D-Mangel kann bei Kindern zu einer Rachitis (hierbei kommt es zu Knochenverformungen) führen. Bei Erwachsenen ist bei Vitamin D-Mangel eine Osteomalazie (gekennzeichnet durch Knochenerweichung) möglich.
Kalzium-Mangel kann zu Krämpfen führen. Wird das Kalzium in deinem Körper aufgrund von Vitamin D-Mangel und Kalzium-armer Ernährung knapp, holt es sich dein Körper aus deinen Knochen. Bei einem Dauerzustand kann als mögliche Folge eine Osteoporose entstehen (Knochenschwund, verringere Knochendichte).
Vitamin A braucht Zink
Zink steuert Enzyme des Vitamin A-Stoffwechsels. Es sorgt dafür, dass Vitamin A besser aus deiner Leber durch den Körper geschleust werden kann. Nicht benötigte fettlösliche Vitamine wie Vitamin A werden nämlich in deiner Leber und im Fettgewebe (Depotfett) gespeichert. Zink steuert in deinem Körper über 200 Enzyme, die am Eiweiß-, Zucker- sowie Fett- und Alkoholstoffwechsel beteiligt sind. Für die Gesundheit deiner Haut und deiner Haare ist das Spurenelement Zink ebenfalls wichtig. Zink hilft außerdem bei der Blut- und Spermienbildung und unterstützt dein Immunsystem. Zudem brauchen alle Zellen und Gewebe, die sich häufig teilen, das Spurenelement Zink.
Vitamin A ist für den Wachstumsprozess deiner Zellen zuständig. Es hält als Antioxidans und Radikalfänger deine Haut und deine Schleimhäute gesund. Gute Vitamin A-Lieferanten sind tierische Lebensmittel wie fetter Fisch (Makrele, Hering), Leber, Butter, Ei und Käse. Aber auch in Karotten und Paprikaschoten steckt Vitamin A. Lies mehr zu empfohlenen Tagesbedarf und der Menge an optimalen Nahrungsmitteln in diesem Artikel unter Vitamin A, D, E, K nur mit Fett wirksam.
Phytate beeinflussen den Zink-Haushalt
Gute Zinklieferanten sind Fleisch, Fisch, Nüsse, Käse (Edamer, Gouda) und Eier. Pflanzliche Zink-Lieferanten sind Haferflocken, Linsen oder Erbsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosen für Zink richten sich nach deinem Alter, deinem Geschlecht und nach deiner Phytatzufuhr: Der Schätzwert für die empfohlene Zinkdosis beträgt für Säuglinge von 0 bis unter 4 Monaten: 1,5 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm) Zink pro Tag. Die empfohlene Zufuhr für 15- bis unter 19-Jährige beträgt 11 mg Zink pro Tag für weibliche und 14 mg Zink pro Tag für männliche Jugendliche. Die empfohlene Zink-Tagesdosis für Frauen ab 19 Jahren mit niedriger, mittlerer bzw. hoher Phytatzufuhr liegt bei 7 mg, 8 mg bzw. 10 mg Zink. Für Männer ab 19 Jahren liegen die Werte bei 11 mg, 14 mg bzw. 16 mg Zink pro Tag. Für Schwangere und Stillende liegen die Werte etwas höher als für nicht schwangere Frauen.
Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure. In Pflanzen kommt Phytat als Speicherform von Phosphor vor und bindet verschiedene Mineralstoffe, welche die Pflanze bei der Keimung benötigt. Phytat kommt daher vor allem in Lebensmitteln vor, die auch als Saatgut dienen können. Beispielsweise in Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide. Phytat bindet in deinem Magen-Darm-Trakt Zink. Die Folge: Zink kann dann nicht mehr von deinem Körper aufgenommen werden. Durch Zubereitungsmethoden wie Einweichen, Keimung oder Sauerteiggärung kann Phytat abgebaut und damit die Verfügbarkeit von Zink erhöht werden.
Auch wenn du gleichzeitig tierisches Eiweiß in Form von Eiern, Käse, Fleisch oder Fisch isst, erhöht das die Bioverfügbarkeit von Zink. Neben der in den Lebensmitteln enthaltenen Zinkmenge ist also der Phytatgehalt von Nahrungsmitteln der wichtigste Faktor für die gelungene Aufnahme von Zink. Die Zinkaufnahme in deinem Darm (Absorption) kann bei sehr hohen Phytatgehalten in deiner Ernährung im Vergleich zu durchschnittlichen Phytatgehalten um bis zu 45 % vermindert sein. Daher sollte bei einer hohen Phytatzufuhr auch die Zufuhr von Zink erhöht werden. Sprich mit deinem Arzt über deine Ernährung und darüber, wie du eventuellen Zinkmangel ausgleichen kannst. Normalwerte für Zink in deinem Blut.
Biotin und Vitamin B12 für die Nerven
Biotin, auch Vitamin B7 genannt, ist ein bedeutender Bestandteil verschiedener Enzyme. Biotin hilft beim Stoffwechsel, den Nervenfunktionen und der Verdauung. Dieses B-Vitamin ist außerdem für den Abbau von Fettsäuren wichtig sowie für die Aktivierung von Energiereserven. Bei einem Biotin-Mangel können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Möglich sind Muskelschmerzen, Hautausschlag, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, Schläfrigkeit und Schwindel. Lies mehr über Ursachen und Hilfe bei Schwindel. Unter Umständen kann es bei Biotin-Mangel auch zu einer verzerrten Wahrnehmung von Berührungsreizen kommen.
Vitamin B12 wirkt unterstützend bei Stoffwechselprozessen und bei der Funktion deines Nervensystems. Vitamin B12 ist außerdem am Abbau bestimmter Fettsäuren beteiligt. Mögliche Folgen eines Vitamin B12-Mangels sind: Müdigkeit, Schwäche, Nervenstörungen und eine makrozytäre Anämie (Blutarmut durch zu große Vorstufen der roten Blutkörperchen). Lies mehr zu Vitamin B12-Mangel und Blutbildung.
Wie arbeiten Biotin und Vitamin B12 zusammen?
Biotin, auch Vitamin B7 genannt, und Vitamin B12 (Cobalamine) arbeiten in deinem Körper eng zusammen. In den Mitochondrien (Kraftwerke deiner Zellen) wirken beide B-Vitamine in Reaktionen zusammen, die zur Energiegewinnung in deinen Zellen dienen. Wird Vitamin B12 in deinem Körper benötigt, steigt auch der Verbrauch von Biotin an. Und umgekehrt kann ein Biotin-Mangel zu einem B12-Mangel führen. Daher empfiehlt es sich bei einem Vitamin B12- oder Biotin-Mangel, den Wert des Gegenparts durch die Nahrung aufzubessern.
Um deinen B12-Tagesbedarf zu decken, kannst du 50 g Quark oder Frischkäse, 1 Glas Milch oder einen Naturjoghurt, 125 g Seefisch, 125 g Beeren, 1 Portion Kohlgemüse, 1 Orange oder 1/2 Paprikaschote essen. Das entspricht der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Vitamin B12-Tagesdosis von 4 µg(Mikrogramm, Millionstel Gramm) für einen Erwachsenen.
Deinen Biotin-Bedarf kannst du über gemischte Kost abdecken. Bananen, Avocado, Spinat, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Leber und Milchprodukte können gute Biotin-Lieferanten für dich sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Biotinmenge von 30-60 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Das entspricht etwa 100 g Pilzen, 50 g Haferflocken, einem Ei oder 20 g Haselnüssen.
Vitamin B12 und Folsäure sind voneinander abhängig
Vitamin B12 ist wichtig für die Entwicklung und Funktion deines Nervensystems. Es hilft außerdem beim Aufbau der roten Blutkörperchen. Lies mehr über die Aufgaben der roten Blutkörperchen.
Folsäure, auch Folat und Vitamin B9 genannt, spielt bei Wachstumsprozessen und Zellteilung in deinem Körper eine wichtige Rolle. Das Wachstumsvitamin Folsäure ist an der Bildung deiner roten Blutkörperchen und der Erneuerung deiner Körperzellen beteiligt. In der frühen Schwangerschaft schützt Folsäure den Embryo vor Missbildungen. Folsäure wird in deiner Leber gespeichert und garantiert so eine gleichmäßige Versorgung für drei bis vier Wochen mit dem benötigten Vitamin B9.
Wie arbeiten Vitamin B12 und Folsäure zusammen?
Vitamin B12 und Folsäure spielen gemeinsam eine Rolle bei der Bildung von SAM (S-Adenosylmethionin), welches ein wichtiges Schlüsselprodukt für den Aufbau von Nervenbotenstoffen und damit für die Signalübertragung zwischen deinen Nerven ist.
Folsäure kann dein Körper ausschließlich mithilfe von Vitamin B12 aufnehmen und verarbeiten. Denn Vitamin B12 wandelt Folsäure in ihre Bestandsform um. Ein Vitamin B12-Mangel kann also zu einem Folsäure-Mangel führen, da diese Umwandlung nicht mehr stattfinden kann. Ohne Folsäure kann Vitamin B12 wiederum schädliche Aminosäuren nicht abbauen. Somit sind beide Vitamine voneinander abhängig.
Vitamin B12-Mangel und Folsäuremangel
Ein Mangel an Vitamin B12 und/oder ein Folsäuremangel kann zu einer megaloblastären Anämie führen. Hierbei kommt es zu einer gestörten Bildung der roten Blutkörperchen. Ein Vitamin B12-Mangel kann sich unter anderem durch Schwäche und Beeinträchtigung deiner Gedächtnisleistung zeigen.
Folsäuremangel kann durch Alkohol entstehen (Alkohol erschwert die Folsäure-Aufnahme) oder durch einseitige Ernährung (zu wenig Vollkornprodukte, Nüsse, Tomaten, Kopfsalat, Spinat und Eigelb). Symptome für einen Folsäuremangel können sein:
Blässe
Reizbarkeit
Kurzatmigkeit
Schwindel
Zungenbrennen, Zungenkribbeln
eingeschränkter Geschmackssinn
Durchfall
Gewichtsverlust
Da diese Beschwerden aber auch zu anderen Erkrankungen passen solltest du nicht gleich zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Folsäure greifen, sondern die Beschwerden von deinem Arzt abklären lassen.
Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin B12 und Folsäure
Vitamin B12 ist neben Sauerkraut, sauren Gurken und Sanddorn hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Käse und Sauermilchprodukten enthalten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Vitamin B12-Tagesdosis beträgt 4 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm) für einen Erwachsenen. Lies unter Biotin und Vitamin B12, was du essen kannst, um deinen B12-Tagesbedarf zu decken.
Lebensmittel mit hohem Gehalt an Folsäure sind: Geflügel, Hefe, Blumenkohl, Rotkohl, Grünkohl, Weißkohl, Erbsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Folat-Tagesdosis beträgt für Erwachsene 300 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Das entspricht etwa 200 g Weißkohl, 100 g Römersalat, 250 g Orangen, 150 g Mango, 200 g Fenchel, 150 g Tomaten, 100 g gerösteten Erdnüssen.
Der Bedarf an Folsäure kann sich durch Schwangerschaft, Infekte, Darm- und Lebererkrankungen erhöhen.
Stillenden empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 450 µg Folat pro Tag. Frauen, die schwanger werden wollen und Schwangeren wird geraten, zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 μg synthetische Folsäure pro Tag oder gleichwertige Dosen anderer Folate in Form eines Präparats einnehmen, um Neuralrohrdefekten ihres ungeborenen Kindes vorzubeugen. Neuralrohrdefekte sind Geburtsfehler des Gehirns, der Wirbelsäule und/oder des Rückenmarks. Diese können beim Kind später zu Nervenschäden, Lernbehinderungen, Lähmungen und schlimmstenfalls zum Tod führen.
Die zusätzliche Einnahme eines Folsäure- oder Folatpräparats solltest du allerdings nicht auf eigene Faust vornehmen, sondern mit deinem Gynäkologen besprechen. Wann zum FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe?
Vitamin C macht Eisen verwertbar
Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen beziehungsweise fördert die Eisenaufnahme in deinem Darm. Die von deinem Körper gut aufnehmbare Eisenform, das 2-wertige Eisen oder Häm-Eisen, kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Das in Pflanzen vorkommende 3-wertige Eisen (Nicht-Häm-Eisen) kann von deinem Körper hingegen schlechter aufgenommen werden. Vitamin C kann pflanzliches, 3-wertiges Eisen in die 2-wertige Form umwandeln und somit besser verfügbar machen. Du solltest daher pflanzliche Lebensmittel immer mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln oder Säften kombinieren.
Vitamin C-Dosis, Vitamin C-Quellen und Vitamin C-Mangel
Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, die dein Körper nicht speichern kann und somit täglich benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene ab 19 Jahren eine Vitamin C-Tagesdosis von 95 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm) für Frauen, 110 mg (Männer), 105 mg für Schwangere und 125 mg Vitamin C für Stillende. Rauchen erhöht den Vitamin C-Bedarf auf 135 mg/Tag für Frauen und 155 mg/Tag für Männer. Gute natürliche Vitamin C-Lieferanten sind Zitrusfrüchte, Kiwis, Sanddorn, Paprika und Kohl. Um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken kannst du eine rote Paprikaschote roh essen (enthält frisch rund 140 mg Vitamin C) oder gegrillt verzehren (enthält immernoch 122 mg Vitamin C). Ein Glas Sanddornsaft ist mit 266 mg eine absolute Vitamin C-Bombe. Ebenso können 4 Zitronen (unverarbeitet und roh verzehrt) deinen Vitamin C-Tagesbedarf decken.
Eine Überversorgung mit Vitamin C ist kaum möglich, da das nicht benötigte wasserlösliche Vitamin über deinen Urin ausgeschieden wird. Vitamin C-Mangel kann sich mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Muskelschwäche, Gelenkbeschwerden, Wadenschmerzen und erhöhte Reizbarkeit bemerkbar machen. Im fortgeschrittenen Stadium können nach mehreren Monaten ohne ausreichende Vitamin C-Versorgung folgende Symptome einer Vitamin C-Mangelerkrankung, auch Skorbut genannt, auftreten:
verzögerte Wundheilung
Blutungen
entzündetes und blutendes Zahnfleisch
Zahnlockerung, Zahnausfall
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
Gelenkschmerzen
verminderte Fähigkeit zur Kollagenbildung
Eisenbedarf und Eisenmangel
Das Spurenelement Eisen ist lebenswichtig für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und die Funktion zahlreicher Enzyme. Lies in unserem Artikel über den Laborwert Eisen (Fe) mehr über den Eisenstoffwechsel in deinem Körper, die Normalwerte für Eisen im Blut und was es bedeuten kann, wenn deine Laborwerte für Eisen zu hoch oder zu niedrig sind.
Der Tagesbedarf von Eisen beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Jungen und junge Männer von 10-19 Jahren: 12 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Ab 19 Jahren sinkt der Eisenbedarf für Männer auf 10 mg/Tag. Frauen haben aufgrund ihrer Monatsblutung, Schwangerschaft und Stillzeit einen erhöhten Eisenbedarf. Im Alter von 10-50 Jahren benötigen Frauen 15 mg Eisen pro Tag, ab 51 Jahren 10 mg/Tag. Schwangere haben einen Eisen-Tagesbedarf von etwa 30 mg, Stillende von etwa 20 mg.
Den höchsten Eisenanteil aller tierischen Lebensmittel hat Leber. Pro 100 g immerhin 30 mg Eisen. Haferflocken enthalten pro 100 g etwa 4,6 g Eisen. Eine Handvoll Kürbiskerne deckt fast den gesamten Eisen-Tagesbedarf. Gute pflanzliche Eisenlieferanten sind außerdem Linsen, Sojabohnen, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Brunnenkresse, Petersilie und Zwiebeln.
Eine Überversorgung mit Eisen ist durch die Ernährung kaum möglich. Allerdings weisen Menschen mit einer Eisenverwertungsstörung, medizinisch Hämochromatose genannt, erhöhte Eisenwerte auf.
Starke Monatsblutungen, chronische Infektionen und Entzündungen sowie Ausdauersport können deinen Eisenbedarf erhöhen.
Zu einem Eisenmangel kommt es, wenn du zu wenig Eisen mit der Nahrung aufnimmst oder dein Darm das Eisen nicht ausreichend aufnimmt. Eisenmangel ist die häufigste Ursache für eine Blutarmut (Anämie). Eisenmangel macht sich unter anderem bemerkbar durch:
Müdigkeit
Leistungsschwäche
gestörtes Wachstum von Haaren und Nägeln
eingerissene Mundwinkel
Doch Vorsicht: Entleerte Eisenspeicher können in der Regel nicht allein durch eine Ernährungsumstellung aufgefüllt werden. Diagnostik und Therapie eines Eisenmangels gehören immer in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers. Bitte experimentiere nicht auf eigene Faust mit deiner Gesundheit.
Magnesium regelt die Verteilung von Kalzium
Magnesium verteilt Kalzium in den Zellen deines Körpers. Dabei wirkt der Mineralstoff Magnesium als „Türsteher“ an allen Zelloberflächen. Hier sorgt Magnesium dafür, dass die Kalzium-Zufuhr geregelt wird.
Kalzium spielt eine wichtige Rolle bei deiner Muskelarbeit, der Blutgerinnung und beim Herzrhythmus. Außerdem ist Kalzium wichtig für die Entstehung und den Erhalt deiner Haut, Zähne und Knochen. Kalzium ist in Lebensmitteln wie Quark, Milch, Bananen und Trockenfrüchten enthalten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Kalzium liegt für 13- bis 18-Jährige bei 1200 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende: 1000 mg. Das entspricht etwa 100 g Parmesan oder 5 Scheiben Emmentaler, einer Portion Fenchel oder 250 g dunkelgrünem Gemüse wie Brokkoli, einem Glas oder 150 ml fettarmer Milch, 200 g Naturjoghurt oder 10 g Mohn.
Erfahre bei unseren Laborwerten mehr über Kalzium Normalwerte im Blut und was ein Kalzium-Mangel oder ein Kalzium-Überschuss bedeuten können.
Magnesium ist wichtig für deine Leistungsfähigkeit, deine Nerven und deinen Energiehaushalt. Es entspannt deine Muskeln und ist von großer Bedeutung für Zellstoffwechsel-Vorgänge in deinen Knochen und der Muskulatur. Magnesium ist in Mineralwasser, Kakao, Nüssen und Kartoffeln enthalten.
Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Magnesium beträgt für 15-24-jährige Männer 400mg (Milligramm, Tausendstel Gramm), für Männer ab 25 Jahren 350 mg, für 15-18-jährige Frauen 350 mg, für 19-24-jährige Frauen 310 mg und für Frauen ab 25 Jahren 300 mg. Die Tagesdosis Magnesium für Schwangere beträgt 310 mg, für Schwangere unter 19 Jahren 350 mg und für Stillende 390 mg.
Das entspricht etwa 50 g Haferflocken, 30 g Kürbiskernen, 1/4 Tafel Zartbitterschokolade. Dein Magnesium-Bedarf kann sich erhöhen durch Stress, Leistungssport, starkes Schwitzen oder wenn du Medikamente mit Kortison einnimmst.
Bei unseren Laborwerten liest du mehr über Normalwerte von Magnesium im Blut und was ein Magnesium-Mangel oder ein Magnesium-Überschuss bedeuten können.
Wie arbeiten Kalzium und Magnesium zusammen?
Magnesium reguliert den Kalzium-Haushalt in deinem Körper. Es sorgt für genügend Kalzium in deinen Knochenzellen und für wenig Kalzium in Zellen des Weichgewebes (Blutgefäße, Haut, Bindegewebe). Bei einem Magnesium-Mangel kann zu viel Kalzium in die Zellen der Weichgewebe gelangen. Dadurch können sich die Blutgefäße zusammenziehen und deinen Blutdruck ansteigen lassen. Lies mehr zu Ursachen und Hilfe bei Bluthochdruck.
Kalium unterstützt Natrium bei der Regulierung des Wasserhaushaltes
Natrium nimmst du in Form von Natriumchlorid, also Kochsalz zu dir. Dafür musst du noch nicht einmal zum Salzstreuer greifen, denn Kochsalz steckt in vielen Lebensmitteln. Es ist eine beliebte Zutat in Fertigprodukten, Keksen, Konserven, Gewürzmischungen, Wurstwaren, Käse und Brot. Das führt dazu, dass du mit deiner Nahrung rund dreimal mehr Salz aufnimmst als dein Körper eigentlich braucht. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Natrium beträgt für Jugendliche ab 15 Jahren, Erwachsene, Schwangere und Stillende: 1500 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm).
Um einen Natrium-Überschuss zu verhindern, regt Kalium deine Nieren an Natrium auszuscheiden. Das Chlorid aus dem Kochsalz (Natriumchlorid) kann deinen Körper animieren, Wasser zu speichern. Gleichzeitig hindert es aber deine Blutgefäße daran sich zu erweitern. Die Folge: das Blutvolumen erhöht sich. Das wiederum kann deinen Blutdruck steigen lassen und damit auf Dauer das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko erhöhen.
Auch bei der Reizweiterleitung von Nervenzellen arbeiten Natrium und Kalium zusammen. Die positiv geladenen Teilchen (Ionen) von Kalium sorgen zusammen mit Natriumionen für die Reizweiterleitung und damit für die Signalübermittlung von Gehirn zu Herz, Muskelzellen, Haut und umgekehrt.
Gute Kalium-Quellen sind Lebensmittel wie getrocknete Aprikosen, Tomaten, Avocado, Bananen, dicke Bohnen, Kartoffeln und Linsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis für Kalium liegt ab 15 Jahren bei 4000 mg (Milligramm), also 4 Gramm. Schon eine Banane enthält die hundertfache Dosis davon.
Weitere Aufgaben von Natrium und Kalium, ihre Normalwerte im Blut sowie mögliche Gründe für Natrium-Mangel und Kalium-Mangel liest du in unseren Artikeln zum Laborwert Natrium und zum Laborwert Kalium.
Vitaminfreundlich kochen und lagern
Der körpereigene Speicher an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C und B-Vitaminen (außer Vitamin B12) reicht im Gegensatz zu fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) lediglich ein paar Tage. Deshalb solltest du gerade hier immer für Nachschub sorgen, am besten mit frischen und saisonalen Lebensmitteln. Je frischer die Lebensmittel sind, desto höher ist ihr Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen.
Damit bei Lagerung und Zubereitung möglichst wenige von den wertvollen Inhaltsstoffen verloren gehen, solltest du Lebensmittel frisch und in kleinen Mengen kaufen sowie schonend behandeln. Denn langes Aufbewahren im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur, Kochen in reichlich Wasser und bei sehr großer Hitze lässt den Vitamingehalt rapide schrumpfen. Wie hoch die Vitaminverluste sind, ist abhängig von der Lagerdauer, der Lagertemperatur sowie von Kochverfahren, Kochtemperatur und Garzeit. Äußere Einflüsse wie Licht, Luft und Hitze sind vor allem für wasserlösliche Vitamine (C und B-Vitamine) schädlich. Daher: Frische Lebensmittel nur kurz und bei niedriger Temperatur lagern. Obst und Gemüse in luftdurchlässige oder gelochte Beutel verpacken, kühl und trocken lagern. Am besten geht das für kurze Zeit im Gemüsefach deines Kühlschrankes. Um den Vitaminabbau zu stoppen, kannst du viele frische Lebensmittel auch einfrieren. Oft sitzen wertvolle Vitalstoffe unter der Schale. Schäle daher frisches Obst und Gemüse am besten sehr dünn.
Bei der Zubereitung solltest du darauf achten, Obst und Gemüse möglichst wenig zu zerkleinern und nur kurz in kaltem Wasser gründlich zu waschen. Längeres Wässern führt insbesondere zu hohen Verlusten an Vitamin C und Vitamin B1 (enthalten unter anderem in Kartoffeln). Verwende zum Garen wenig Wasser und niedrige Temperaturen. Auch Braten im Wok kann die Vitamine schonen.
Ein Tipp zum Schluss: Ein Schuss Essig, Limetten- oder Zitronensaft an dein zubereitetes Obst oder Gemüse gegeben, hilft dabei, dass Vitamin C nicht so schnell verloren geht.
Hast du eine Narbe? Und hast du dich schon öfter gefragt, warum sie einfach nicht mehr weggeht? Ob Sprung von der Treppe, Autounfall oder Verletzung mit dem Küchenmesser: Es gibt viele Dinge im Leben, die kleine und große Narben entstehen lassen können. Narben sind zwar natürlich, aber sie können auch behandelt oder sogar vermieden werden. Wie das funktioniert, erklärt Dr. Martin Kürten. Er ist leitender Arzt der operativen Abteilung an der Fort Malakoff Schönheitsklinik in Mainz.
Herr Dr. Kürten, wie entstehen Narben?
Die Narbenbildung ist ein natürlicher Prozess, der automatisch in Gang gesetzt wird, wenn sich die Haut – nach einer Verletzung – selbst zu reparieren beginnt. Narben bilden sich in der Regel, wenn das Hautgewebe bis zur zweiten Schicht – der sogenannten Lederhaut (Dermis) – zerstört wurde. Bei einer oberflächlichen Verletzung hingegen kann die Wunde mit frischen Hautzellen selbst repariert werden.
Narben sind der letzte Schritt einer dreistufigen Wundheilung. Zunächst werden Keime und Fremdkörper über die Blutung aus dem Körper herausgespült (Reinigungsphase). Danach setzt die Heilungsphase mit der Neubildung der Hautzellen und dem Wundverschluss ein. In der dritten Phase – der Wiederaufbauphase – wird die neu gebildete Haut umgebaut. Das Ergebnis ist eine mehr oder weniger sichtbare Narbe.
Welche Methoden zur Narbenbehandlung gibt es?
In unserer spezialisierten Schönheitsklinik in Mainz verwenden wir verschiedene Techniken zur Narbenbehandlung – je nach Narben- und Hauttyp. Die wohl effektivste Methode ist die operative Therapie, bei der die Narbe komplett herausgeschnitten und neu vernäht wird.
Doch nicht immer müssen Schnitttechniken zum Einsatz kommen. Bei z. B. wulstigen Narben oder Aknenarben kann das vernarbte Hautgewebe mit einem speziellen Rotationsschleifgerät mechanisch geglättet werden.
Bei wulstartigen Narbenwucherungen (Keloide), die oftmals mit Schmerzen und Juckreiz verbunden sind, bietet sich zudem die sogenannte Dermojetmethode an. Hier wird Kortison mit Hilfe von Druckluft in das Hautgewebe eingebracht. Mit dieser Technik können die Narbenwucherungen im besten Fall verflacht werden.
Was kann ich als Patient selber tun, damit ich eine Narbenbildung bei kleineren Verletzungen vermeide?
Wenn man sich eine Wunde zugezogen hat, sollte man auf die richtige Wundversorgung achten – nur so kann man einer Narbenbildung bei kleineren Wunden vorbeugen. Zunächst ist es hier wichtig, dass man die entstandene Wunde sorgfältig reinigt – am besten dazu erstmal unter fließendes kaltes Wasser halten.
Danach sollte man das verletzte Hautgewebe ordentlich desinfizieren, damit sich keine Entzündungen bilden. Entzündungen gilt es in jedem Fall zu vermeiden, denn sie fördern nämlich nachweislich die Narbenbildung.
Damit die Wunde nun gut verheilen kann, darf man sie keinen unnötigen Belastungen aussetzen. Je nachdem, wo sich die Wunde befindet, sollte man daher auf bestimmte Sportarten verzichten. Wenn man sich zum Beispiel eine Wunde an der Ferse zugezogen hat, ist es wenig förderlich, während der Wundheilung eng anliegende Kletterschuhe zu tragen.
Außerdem ist es wichtig, die Wunde keiner direkten Sonnenstrahlung auszusetzen. Dadurch kann es nämlich zu Spannungen in der Haut kommen, die die Wundheilung beeinträchtigen können. Begibt man sich trotzdem ein wenig an die Sonne, sollte man die verletzte Hautstelle mit dem passenden Sonnenschutz und bestenfalls mit Kleidung bedecken, die einen UV-Schutz besitzt.
Sind spezielle Narbensalben/Narbenroller für den Heilungsprozess notwendig?
Narbensalben und -roller sind zwar für den Wundheilungsprozess nicht zwingend nötig, aber in jedem Fall empfehlenswert. Der Wundheilungsprozess nach Operationen und Verletzungen kann nämlich durch die regelmäßige Anwendung von Narbensalben aktiv unterstützt werden.
Die besonders fetthaltigen Narbensalben sind deshalb so empfehlenswert, weil sie zu einer verbesserten Hautheilung beitragen und somit zu einer verminderten Narbenbildung führen. Narbenroller lohnen sich, denn vorsichtige Massagen des Narbengewebes unterstützen ebenfalls den Heilungsprozess.
Im Zusammenhang mit SARS-CoV-2, Covid-19 und der Corona-Pandemie fallen in den Medien und bei Experten unzählige medizinische Fachbegriffe. Höchste Zeit für ein kleines Corona-Lexikon von A wie Atemschutzmaske bis Z wie Zoonose.
Lies in unserem Beitrag Coronavirus-Check mehr zur Erkrankung Covid-19 und dem auslösenden Erreger SARS-CoV-2. Hier erfährst du außerdem, wie du dich und andere schützen kannst und was du tun solltest, wenn du Kontakt zu einem Infizierten hattest oder glaubst, selbst infiziert zu sein.
ACE2 ist die Abkürzung für Angiotensin-konvertierendes Enzym 2. Das ist ein Enzym, das sich in der Zellwand befindet. Das Coronavirus SARS-CoV-2 verwendet ACE2 als Eintrittspforte in die menschliche Wirtszelle. ACE2 ist die Andockstelle (Rezeptor) für das Spike-Protein des Coronavirus. An welchen Stellen in deinem Körper sich SARS-CoV-2 ausbreiten kann, ist unter anderem abhängig von der Dichte der ACE2 Rezeptoren in den jeweiligen Geweben. Eine hohe ACE2-Dichte befindet sich in deinem Atemwegstrakt, im Darm, in Gefäßzellen, in der Niere und im Herzmuskel.
Adjuvans
Ein Hilfsstoff, der die Wirkung eines Antigens in einem Impfstoff verstärkt, heißt Adjuvans.
Aerosol
Ein Aerosol ist ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen. Beim Husten und beim Niesen bilden die dabei freigesetzten virenhaltigen Tröpfchen in der Luft ein Aerosol.
Ätiologie
Die Ätiologie beschäftigt sich mit den Ursachen für die Entstehung einer Krankheit. Ätiologisch bedeutet die Ursachen betreffend.
AHA-Regeln
Die AHA + A + L-Regel beschreibt Verhaltensregeln, um sich und andere vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu schützen. AHA steht für Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske (Mund-Nasen-Schutz als OP-Maske oder bevorzugt FFP2-Maske) tragen. + A bedeutet Corona-Warn-App nutzen und + L bedeutet Lüften.
Antigene
Antigene sind Eiweiße, die dein Immunsystem als fremd erkennt und zu deren Abwehr es Antikörper bildet.
Antigentest
Während Antikörpertests auf Blutproben basieren und erst etwa zwei Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 nachweisen können, ob du eine Corona-Infektion durchgemacht hat, können Antigentests bei Verdacht und zum Nachweis einer aktiven SARS-CoV-2-Infektion mithilfe eines Nasen-Rachen-Abstrichs gemacht werden.
Antikörper
Antikörper sind von deinem Immunsystem gebildete Abwehrstoffe, die Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze bekämpfen. Antikörper werden immer dann gebildet, wenn Fremdstoffe (Antigene) in deinen Körper eindringen. Jeder einzelne Antikörper passt zu einem bestimmten Fremdstoff.
Hast du Antikörper in dir, funktionieren diese wie ein „Immungedächtnis“. Kommst du also ein weiteres Mal mit einem Krankheitserreger in Kontakt, gegen den bereits Antikörper gebildet wurden, können diese Antikörper sich genau an ihn „erinnern“ und sofort reagieren.
Antikörpertest
Corona-Antikörpertests sind Verfahren, bei denen dein Blut auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 untersucht wird.
Antikörpertests weisen nicht das Coronavirus selbst oder eine akute Infektion nach. Sie beantworten die Frage, ob du schon einmal Kontakt mit dem Coronavirus hattest und Antikörper dagegen gebildet hast.
Es gibt verschiedene Typen von Abwehrstoffen im Blut, die sich Tests zunutze machen können. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Immunglobuline. Immunglobulin M, kurz IgM, wird von deinem Körper in der Frühphase einer Infektion gebildet. Diese Antikörper sind also die erste Reaktion deines Immunsystems beim Kontakt mit Antigenen. Daher steigt der IgM-Wert im Blut zu Beginn einer Infektion besonders stark an.
Im späteren Verlauf einer Infektion werden IgG-Antikörper gebildet. Diese Zweit-Antikörper (weil sie nach den Erst-Antikörpern IgM gebildet werden) passen sich besser an die Erreger an und verbleiben länger in deinem Körper als IgM-Antikörper.
Nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 benötigt dein Körper ein paar Tage, bis er überhaupt Antikörper gebildet hat. Spezifische Antikörper, das heißt gegen das Coronavirus gerichtete Antikörper, sind in der Regel erst nach 14 Tagen nachweisbar.
Das Erbgut des Coronavirus zum direkten Nachweis einer akuten Infektion kann mittels PCR-Nachweis aufgespürt werden.
Aspirieren
Mit dem Begriff Aspirieren von Covid-19-Impfstoffen wird eine Spritztechnik bezeichnet, die verhindern soll, dass Impfstoff in Blutgefäße gerät. Das kann passieren, wenn der Impfstoff unwissentlich in eine Ader gespritzt wird statt ins Muskelgewebe.
Bei der Aspiration wird vor der Injektion des Impfstoffes mit dem Spitzenkolben kurz angesaugt, um zu sehen, ob Blut in die Spritze gelangt. Das ist ein Zeichen dafür, dass versehentlich ein Blutgefäß getroffen wurde. Bei anderen Impfungen wird diese Technik schon seit Jahren nicht mehr empfohlen. Laut STIKO ist das Aspirieren von Covid-19-Impfstoffen jedoch zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll.
Atemschutzmaske
Zum Schutz vor Covid-19 herrscht in allen deutschen Bundesländern eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften. Es gibt verschiedene Typen von Atemschutzmasken: zertifizierte medizinische Mundschutze, selbstgenähte Masken aus Stoff (Behelfsmasken) und professionell gefertigte, nicht zertifizierte MNS-Halbmasken. Lies mehr zur Schutzwirkung von Corona-Masken und zu Corona-Schutzmasken richtig anlegen, tragen und reinigen.
Attenuiert
Attenuiert bedeutet abgeschwächt oder vermindert. Eine Attenuierung oder Attenuation ist der medizinische Fachausdruck für eine Verminderung der krankmachenden Eigenschaften eines Erregers wie SARS-CoV-2. Die Vermehrungsfähigkeit des Erregers bleibt bei der Attenuation jedoch erhalten oder wird nur gering herabgesetzt. Die Attenuierung wird unter anderem bei Impfstoffen genutzt, in denen der Erreger, vor dem die Impfung schützen soll, in abgeschwächter Form enthalten ist. Beispiele für solche Lebendimpfstoffe sind Impfungen gegen Masern und Mumps. Lies mehr zur Wirkungsweise von Lebensimpfstoffen und Totimpfstoffen.
Die Basisreproduktionszahl R0 wird auch R-Wert genannt und gibt an, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Damit die Zahl der an Covid-19 erkrankten Menschen auf lange Sicht nicht weiter ansteigt, die Anzahl der Neuinfektionen sinkt und unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird, sollte laut Experten R0 möglichst unter 1 liegen. Dann steckt ein mit SARS-CoV-2 Infizierter im Durchschnitt weniger als eine andere Person mit dem Coronavirus an.
Bei einer Reproduktionszahl von 1 bleibt die Anzahl der Covid-19-Erkrankten konstant. Bei R-Werten unter 1 nimmt sie ab. Je kleiner also die Basisreproduktionszahl bzw. der R-Wert, desto besser.
Blutserum
Flüssiger Teil deines Bluts ohne rote und weiße Blutzellen, ohne Blutplättchen und ohne Gerinnungsfaktoren.
Booster
Im Zusammenhang mit der Impfung gegen Covid-19 ist mit Booster (Verstärker) die Verabreichung einer weiteren Dosis eines zugelassenen Impfstoffes bei bereits vollständig Geimpften gemeint. Als Boostereffekt wird eine Erinnerungsreaktion und Sekundärantwort deines Immunsystems bezeichnet. Also eine verstärkte und beschleunigte Antwort deines Immunsystems bei erneutem Kontakt mit einem Antigen.
Bundes-Notbremse
Mit der Bundes-Notbremse ist das Infektionsschutzgesetz in Deutschland zum 24. April 2021 geändert worden. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei Tage hintereinander über den Wert von 100 steigt, gelten jetzt landesweit einheitliche Regelungen für den Corona-Lockdown. Die folgenden Einschränkungen sind erst einmal befristet bis zum 30. Juni 2021, noch strengere Regeln in den einzelnen Bundesländern sind weiter möglich:
Kontaktbeschränkungen: Angehörige eines Haushalts dürfen sich mit einer weiteren Person treffen.
Nächtliche Ausgangssperre: Ab 22 Uhr bis 5 Uhr gilt in den betroffenen Kreisen und kreisfreien Städten eine Ausgangssperre. Draußen aufhalten dürfen sich dann nur Personen, die zwingende berufliche Gründe oder Notfälle nachweisen können. Joggen und Spaziergänge sollen für Einzelpersonen bis Mitternacht erlaubt sein.
Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken bleiben geöffnet. Im Einzelhandel soll unabhängig von der Inzidenz das Abholen bestellter Waren („Click & Collect“) sowie bei einer Inzidenz bis 150 das Einkaufen mit Test und Terminbuchung („Click & Meet“) weiterhin möglich sein. Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie die Gastronomie dürfen nicht öffnen.
Schulen: Präsenzunterricht gibt es nur, wenn alle Schüler mindestens zwei Mal pro Woche getestet werden können. Ab einer Inzidenz von 100 ist Wechselunterricht vorgeschrieben. Das gilt allerdings nur bis zu einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165. Steigt der Wert darüber, müssen Schulen schließen und auf Distanzunterricht wechseln.
Arbeit: Im Infektionsschutzgesetz ist die Pflicht zum Homeoffice verankert. Arbeitgeber müssen dies anbieten, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegen vorliegen. Ist kein Homeoffice möglich, müssen Arbeitgeber Tests anbieten.
Sport: Für Kinder im Alter bis 14 Jahren soll Sport in Gruppen weiter möglich sein.
Corona-Test
Beim Corona-Test wird ein Abstrich aus deinem Rachen oder der Nase genommen. Dieser Abstrich wird auf das Coronavirus SARS-CoV-2 untersucht. Beim PCR-Test erfolgt die Probeentnahme beim Arzt oder im Testzentrum durch medizinisches Personal, die Auswertung geschieht im Labor. Hier werden die Proben auf das Viren-Erbgut untersucht. Sind Teile des Virus-Erbgutes nachweisbar, liegt eine Infektion mit dem Coronavirus vor. Was bedeuten positive und negative Ergebnisse bei Corona-Tests?
Sogenannte Antigen-Schnelltests und Selbsttests sind nur Momentaufnahmen, mit einer höheren Fehlerquote behaftet als der PCR-Test, liefern das Ergebnis aber in 15-30 Minuten.
Coronaviren
Es gibt nicht nur das Coronavirus, das seit dem Jahr 2020 die Welt in Atem hält. Coronaviren gehören zu einer großen Familie von Viren, die verschiedene Krankheiten deiner Atemwege verursachen können. Corona ist Lateinisch und bedeutet Kranz oder Krone. Coronaviren werden so genannt, weil sie unter dem Elektronenmikroskop aussehen, als seien sie von einem Kranz umgeben.
Covid-19
Covid-19, auch COVID-19 geschrieben, ist die Abkürzung für Coronavirus Desease 2019. Das ist die Atemwegserkrankung, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Doch nicht alle Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, erkranken automatisch an Covid-19. Weitere Infos zu Symptomen von Covid-19, zu Corona-Risikogruppen und mehr erhältst du in unserem Artikel Coronavirus-Check.
Ct-Wert
Ct ist die Abkürzung für threshold cycle, was auf deutsch etwa mit „Schwellenzyklus“ übersetzt werden kann. Das bezieht sich auf die Verdopplungszyklen beim PCR-Test. Mit diesem lässt sich im Labor das Genmaterial eines Virus vervielfältigen und damit nachweisen. Im Fall von SARS-CoV-2 sind das bestimmte RNA-Abschnitte. Der Ct-Wert beschreibt, ob wenige oder viele Verdopplungszyklen durchlaufen werden, bevor die Messkurve nach oben schießt und damit ein verlässlicher Nachweis für das Vorhandensein von Viren-RNA erbracht ist.
Der Ct-Wert gibt also Auskunft über die Höhe der Viruslast und ist ein Richtwert dafür, wie ansteckend du zum Zeitpunkt des PCR-Abstrichs warst. Den Ct-Wert zu bestimmen ist auch wichtig, wenn deine Isolation oder Quarantäne früher aufgehoben werden soll als standardgemäß festgelegt. Dafür braucht es nämlich entweder einen negativen PCR-Test oder einen positiven, bei dem der Ct-Wert bereits oberhalb des Schwellenwerts von 30 liegt.
Dunkelziffer
Die Dunkelziffer steht für die Anzahl der unentdeckten Fälle von Covid-19. Da nicht alle Menschen auf SARS-CoV-2 getestet werden können, liegen dem Robert Koch-Institut nur die Zahlen von gemeldeten positiven Laborergebnissen vor. Unbekannt ist dagegen, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind oder waren.
Durchseuchungsrate
Die Durchseuchungsrate beschreibt den Verbreitungsgrad einer Infektionskrankheit wie Covid-19. Auch bereits wieder Genesene sowie Menschen, die nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert sind, aber keine Symptome zeigen, werden bei der Durchseuchungsrate erfasst. Die Durchseuchungsrate gibt also an, wie viele Menschen in einer Gruppe mit einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 infiziert sind oder von einer Erkrankung wie Covid-19 betroffen sind oder waren.
ELISA-Test
Der Enzym-linked immunosorbent assay, kurz ELISA, ist ein enzymbasierter Immuntest. Mit dem ELISA-Test kann die Konzentration von Antikörpern in deinem Blut bestimmt werden.
Endemie
Eine Endemie ist ein örtlich begrenztes Auftreten einer Infektionskrankheit wie Covid-19. Die Region, in der eine solche Infektionserkrankung auftritt, heißt Endemiegebiet. Eine Krankheit, die in bestimmten Regionen regelmäßig auftritt, wird als endemisch bezeichnet.
Epidemie
Bei einer Epidemie kommt es in einem bestimmten geografischen Gebiet innerhalb eines begrenzten Zeitraums zu einer sehr großen Zahl an Krankheitsfällen mit derselben Ursache.
Epidemiologie
Die Epidemiologie beschäftigt sich mit den Ursachen, der Verbreitung und den Folgen von Krankheiten, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung beeinflussen. Epidemiologen untersuchen, welche Bedingungen es einem Virus wie SARS-CoV-2 erleichtern oder erschweren sich in der Bevölkerung auszubreiten.
Epizentrum
Das Corona-Epizentrum ist der Bereich, von dem das Infektionsgeschehen vorrangig ausgeht beziehungsweise an dem sich die Fälle von Covid-19-Erkrankungen sehr stark konzentrieren.
Eradikation
Als Eradikation wird die vollständige Entfernung eines Krankheitserregers wie SARS-CoV-2 aus deinem Körper oder aus der gesamten Bevölkerung bezeichnet.
Escape-Mutation
Mit eine Escape-Mutation, aucht Fluchtmutation genannt, ist das mutierte Coronavirus SARS-CoV-2 in der Lage, der Immunantwort des Körpers zu entkommen. Was sind Mutationen?
Durch die Fluchtmutation E484K wird beim Coronavirus SARS-CoV-2 an der Position 484 des Spikeproteins die Aminosäure Glutaminsäure (E) durch Lysin (K) ersetzt. Das macht es vorhandenen Antikörpern gegen SARS-CoV-2 schwer, sich an das Spikeprotein des Coronavirus zu binden. Somit kann das Eindringen von Viruspartikeln in die Zellen nicht mehr verhindert werden.
Evidenzbasiert
Evidenzbasiert bedeutet auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend.
Exposition
Exposition heißt, einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2ausgesetzt sein. Eine Expositionsprophylaxe bezeichnet alle nicht-medikamentösen Vorbeugemaßnahmen (Prophylaxe) zur Vermeidung von Kontakt und Ansteckung mit einem Erreger.
Fallzahl
Das ist die Anzahl der an Covid-19 erkrankten und mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen in einem Land, einem Bundesland, einer Stadt oder Region, die medizinisch behandelt werden müssen. Die Fallzahl zeigt die Corona-Infektionen, die den Behörden bekannt sind.
FFP-Masken
FFP steht für Filtering Face Piece. Das ist die englische Bezeichnung für partikelfiltrierende Halbmasken. FFP-Masken gibt es in drei Schutzklassen. Sie alle haben einen integrierten Filter, der dich beim Einatmen vor kleinen infektiösen Tröpfchen (Aerosolen) und Feinstaub schützen soll. Erst ab FFP-2 besteht ein eingeschränkter Schutz vor SARS-CoV-2. Lies mehr zur Schutzwirkung von FFP-Masken gegen das Coronavirus.
Bei der 3G-Regel erhalten nur vollständig Geimpfte, Genesene oder Getestete Zutritt zu Innenräumen von Behörden und anderen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Fitnessstudios oder Krankenhäusern. Ausgenommen sind Kinder unter sieben Jahren und minderjährige Schüler, die regelmäßig getestet werden. Antigen-Schnelltests dürfen bei 3G in der Regel nicht älter als 24 Stunden sein und PCR-Tests nicht älter als 24 Stunden.
Laut den am 18.11.2021 im Bundestag beschlossenen Maßnahmen gilt während der Corona-Pandemie künftig 3G am Arbeitsplatz. Das heißt bundesweit wird an Arbeitsstätten, an denen Kontakte zu anderen Personen nicht ausgeschlossen sind, nur noch Zutritt für genesene, geimpfte oder getestete Personen gewährt. Arbeitgeber müssen das Arbeiten im Homeoffice anbieten und Arbeitnehmer müssen das, wo immer es möglich ist, auch annehmen.
Auch im Öffentlichen Nahverkehr gilt künftig 3G, das heißt in Bussen, S- und U-Bahnen, in Zügen, im Fährverkehr und in Flugzeugen müssen Reisende in Zukunft einen Impf-, Genesenen- oder Testnachweis vorlegen können. Die Maskenpflicht bleibt bestehen.
3G-plus heißt vollständig geimpft, genesen oder PCR-getestet. Der negative Testnachweis muss bei der Ankunft in Hotel oder am Veranstaltungsort vorliegen und muss bei längeren Aufenthalten alle 72 Stunden erneuert werden. Bei der 3G-plus-Regelung haben also auch Ungeimpfte mit einem negativen PCR-Test Zutritt.
Die 2G-Regel umfasst ausschließlich Geimpfte und Genesene. Ein aktueller Corona-Test allein reicht bei 2G für den Zugang zu einer Veranstaltung also nicht aus. Stattdessen musst du ein aktuell gültiges Impfzertifikat oder aber einen Nachweis über die Genesung von einer Corona-Erkrankung vorgelegen können. Als geimpft gelten Menschen, bei denen die abschließende Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegt. Als genesen gelten Personen, bei denen die Corona-Infektion mit einem PCR-Test festgestellt wurde. Das Testergebnis muss mindestens 28 Tage alt sein und darf nicht länger als sechs Monate zurückliegen. Die 2G-Regel greift, wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 3 überschreitet.
Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren, für die in Europa noch kein Impfstoff zugelassen ist, dürfen die 2G-Bereiche aber trotzdem betreten. Ebenso Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen dürfen. Sie benötigen für den Zutritt zu 2G-Bereichen ein ärztliches Attest und einen negativen PCR-Test.
2G-plus bedeutet, dass nur vollständig geimpfte oder genesene und zusätzlich noch tagesaktuell getestete Menschen Zutritt zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie Veranstaltungen in Innenräumen sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen bekommen. Als Test wird das negative Ergebnis eines Corona-Schnelltests verlangt. Die neue 2G-plus Corona-Regel greift, wenn die Hospitalisierungsrate über 6 steigt. Dann kann das betreffende Bundesland 2G-plus veranlassen.
Herdenimmunität
Herdenimmunität bezeichnet den Zustand, dass sich ein Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 innerhalb der Bevölkerung nicht weiter ausbreiten kann, weil ein großer Anteil der Menschen aufgrund einer Impfung oder einer durchgemachten Infektion immun dagegen ist. Lies mehr zur Herdenimmunität durch Riegelungsimpfungen.
Heterologe Impfung
Als heterologe Impfung, auch heterologe Prime-Boost-Impfung genannt, werden zwei Impfungen zur Grundimmunisierung gegen Covid-19 mit zwei verschiedenen Impfstoffen (Impfstoff-Typen verschiedener Hersteller) bezeichnet.
Dabei wird jeweils das gleiche Antigen in verschiedener Art und Weise bereitgestellt. Im Fall der Covid-19-Impfstoffe könnte beispielsweise die Erstimpfung mithilfe eines viralen Vektors erfolgen, während deinem Immunsystem bei der Booster-Impfung (Zweitimpfung) das Antigen mittels mRNA-Impfstoff angeboten würde.
Hospitalisierungsrate
Anstelle der Sieben-Tage-Inzidenz, also der Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, spielt bei der Bewertung der Corona-Pandemie und für Gegenmaßnahmen künftig die Hospitalisierungsrate oder Hospitalisierungsquote eine zentrale Rolle. Die Hospitalisierungsrate gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert wurden und dort (intensivmedizinisch) behandelt werden müssen. Die Hospitalisierungsquote stellt damit ein Maß für die Belastung des Gesundheitswesens durch die Corona-Pandemie dar.
Ab Schwellenwert 3: Nur noch Geimpfte oder Genesene (2G) haben Zutritt zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen. Wenn der Schwellenwert 3 an fünf Tagen in Folge unterschritten wird, können die Regelungen wieder aufgehoben werden. Ausnahmen von der 2G-Regel sind für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren möglich.
Ab Schwellenwert 6: Wenn die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 6 überschreitet, soll die 2G-plus-Regel gelten. An Orten mit besonders hohem Infektionsrisiko – etwa Diskotheken, Clubs oder Bars – müssen Geimpfte und Genesene dann zusätzlich noch einen aktuellen Corona-Test vorzeigen.
Ab Schwellenwert 9: Bei besonders hohem Infektionsgeschehen und besonders hoher Belastung des Gesundheitssystems sollen die Länder laut den am 18.11.2021 im Bundestag beschlossenen Maßnahmen zufolge zum Beispiel Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Ungeimpfte einführen, aber keine Lockdowns und Schulschließungen mehr.
Hotspot
Der englische Begriff „hot spot“ bedeutet Gefahrenherd oder Brennpunkt. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bezeichnet ein Hotspot Regionen, Städte, Gemeinden, Wohnanlagen oder Betriebe, in denen sich sehr viele Menschen aufhalten, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
Zu einem Hotspot oder einer „Region mit erhöhten Infektionszahlen“ zählen in Deutschland Orte, in denen es innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Hyperimmunserum
Ein Hyperimmunserum kann aus Plasmaspenden von Covid-19-Genesenen hergestellt werden. Es enthält eine besonders hohe Konzentration von Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Lies mehr zur Plasma-Therapie bei Covid-19.
Hygienemaßnahmen
Maßnahmen zur Erhaltung deiner Gesundheit, zur Vermeidung von Krankheiten wie Covid-19 durch Infektion oder zur Bekämpfung von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2. In unserem Artikel Handhygiene in Infektionszeiten erfährst du, wie du deine Hände richtig wäschst und deiner Haut Corona-Stress ersparst.
Immunglobuline
Immunglobuline werden auch Antikörper genannt. Sie sind Y-förmige Eiweiße und werden von speziellen weißen Blutkörperchen, den B-Lymphozyten, gebildet. Immunglobuline haben als Teil deines Immunsystems die Aufgabe, Krankheitserreger und in deinen Körper eingedrungene Fremdstoffe aufzuspüren.
Immunglobuline werden in vier Klassen eingeteilt, von denen jede ganz spezielle Aufgaben übernimmt und an bestimmte Gruppen von Krankheitserregern und Fremdstoffe wie ein Schlüssel zum Schloss angepasst ist. Je nachdem wo in deinem Körper und in welchem Stadium des Kontakts mit dem körperfremden Stoff (Antigen) die Immunglobuline wirken, unterscheidet die Medizin:
Immunglobulin A (IgA): Kommt im Magen-Darm-Trakt, im Genitalbereich und der Tränenflüssigkeit vor und ist zuständig für die Abwehr von Krankheitserregern an den Eintrittspforten deines Körpers.
Immunglobulin G (IgG): Schützt deinen Körper vor Viren und Bakterien. Immunglobuline der Klasse G werden recht spät bei einem Infekt gebildet. Sie sind dann aber perfekt an den jeweiligen Erreger angepasst und spielen damit eine wichtige Rolle beim Immungedächtnis.
Immunglobulin E (IgE): Schützen deinen Körper vor Darmbakterien und Parasiten und sind für allergische Reaktionen verantwortlich.
Immunglobulin M (IgM): IgM wird als erster Abwehrstoff bei einem Kontakt mit Krankheitserregern und körperfremden Stoffen gebildet. Nach der akuten Phase einer Infektion sinkt die IgM-Konzentration wieder ab und IgG-Antikörper übernehmen die weitere Arbeit.
Immuninsuffizienz
Eine Immuninsuffizienz ist ein krankhafter Zustand deines Immunsystems. Dann kann es deinen Körper nicht mehr ausreichend vor Infektionen durch Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten schützen.
Immunität
Immunität bedeutet Schutz vor einer Infektion mit einem Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 zu haben. Immunität kannst du durch eine Impfung erwerben oder durch eine überstandene Infektionskrankheit wie Covid-19.
Impfdurchbruch
Unter den Begriff Impfdurchbruch oder unter Impfdurchbrüchen fallen Fälle, bei denen Menschen sich trotz vollständiger Covid-19-Impfung mit dem Coronavirus infizieren und daran erkranken. Sie zeigen auch Krankheits-Symptome der Corona-Infektion. Nicht als Impfdurchbrüche gelten sogenannte asymptomatische Verläufe bei Geimpften. Hierunter fallen Fälle, bei denen sich die geimpfte Person nachweislich infiziert hat, aber keine Symptome zeigt.
Impfdurchbrüche können verschiedene Gründe haben, etwa ein sehr schwaches Immunsystem. Das kann beispielsweise bei Krebspatienten während einer Chemotherapie vorkommen oder bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Auch ältere Menschen, deren Immunsystem nicht mehr gut auf Immunisierungen reagiert, können von Impfdurchbrüchen betroffen sein.
Infektion
Infektion ist der medizinische Ausdruck für Ansteckung. Ist SARS-CoV-2 über Tröpfcheninfektion in deinen Körper gelangt, bist du mit dem Erreger infiziert. Du hast eine Infektion, wenn das Virus sich in deinem Körper vermehrt und ausbreitet.
Infektionskette
Der Übertragungsweg von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2 von einem Menschen auf weitere Personen wird als Infektionskette bezeichnet. Eine Infektionskette entsteht durch eine Reihe von Infektionen: eine Person steckt andere Menschen an und diese infizieren weitere Menschen.
Infektiosität
Die Infektiosität eines Krankheitserregers ist seine Fähigkeit sich nach der Übertragung in deinem Körper auszubreiten und dich somit zu infizieren. Die Infektiosität beschreibt, wie ansteckend ein Krankheitserreger ist. Ein wichtiger Faktor dafür ist die Virulenz.
Infektiologe
Arzt oder Wissenschaftler, der sich mit Infektionskrankheiten wie Covid-19 beschäftigt.
Infektionsrate
Die Infektionsrate ist ein Maß für die Ausbreitung einer Krankheit wie Covid-19. Sie wird definiert als die Zahl der Neuinfektionen in einem bestimmten Zeitabschnitt.
Infektionsschutzgesetz
Das Infektionsschutzgesetz, kurz IfGS, regelt, welche Krankheiten und labordiagnostischen Nachweise von Krankheitserregern meldepflichtig sind. Das IfGS definiert außerdem den Umgang mit meldepflichtigen Erkrankungen. Das soll dabei helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen, übertragbaren Erkrankungen vorzubeugen und durch entsprechende Schutzmaßnahmen deren Ausbreitung zu verhindern.
Infizierte
Die Zahl der tatsächlich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist wegen der hohen Dunkelziffer unbekannt. Wenn von Infizierten gesprochen wird, sind die vom Labor bestätigten positiven Fälle gemeint. Achtung: wer mit SARS-CoV-2 infiziert ist, der ist nicht automatisch an Covid-19 erkrankt. Ein mit SARS-CoV-2 Infizierter trägt das Virus lediglich in sich.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit ist die Zeit, die von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung und den ersten Krankheitssymptomen vergeht. Bei Covid-19 beträgt die Inkubationszeit im Durchschnitt fünf bis sechs Tage.
Eine Gegenanzeige, medizinisch als Kontraindikation bezeichnet, liegt vor wenn eine Erkrankung oder ein Zustand wie eine Schwangerschaft eine bestimmte medizinische Behandlung oder Diagnosemethode verbietet. Das Gegenteil einer Kontraindikation ist die Indikation. Diese gibt an, wann eine bestimmte Therapie oder Diagnosemethode angemessen ist.
Latenzzeit
Die Latenzzeit ist der Zeitraum von Beginn der Ansteckung bis zum Zeitpunkt, an dem der Infizierte selbst infektiös ist und andere Menschen anstecken kann. Im Fall von SARS-CoV-2 gibt das Robert-Koch-Institut eine Latenzzeit von rund drei Tagen an. Bevor eine mit SARS-CoV-2 infizierte Person überhaupt selbst Symptome zeigt, sich also am Ende der Inkubationszeit befindet, kann sie bereits andere Menschen anstecken. Das heißt: die Latenzzeit beginnt zusammen mit der Inkubationszeit, endet aber vorher.
Letalitätsrate
Die Letalitätsrate oder Tödlichkeitsrate zeigt die Wahrscheinlichkeit bzw. das Risiko, an einer Krankheit wie Covid-19 zu sterben. Sie beschreibt das Verhältnis der Anzahl der an Covid-19 verstorbenen Menschen zur Anzahl der infizierten Fälle. Würden beispielsweise von 1000 Covid-19-Erkrankten 2 Menschen sterben, läge die Letalitätsrate bei 0,2 %.
Lockdown
Englisch für Absperrung. Der Lockdown ist in der Corona-Pandemie ein gefürchtetes Wort. Meint er doch Maßnahmen wie Ausgangssperre (Verbot das Haus zu verlassen), Besuchsverbot, Einreise- und Ausreiseverbot, die Einschränkung des öffentlichen Lebens, Schließung öffentlicher Einrichtungen, Verbot von großen öffentlichen Veranstaltungen und allgemein das gesellschaftliche und damit auch wirtschaftliche Herunterfahren infolge der Infektionsschutzmaßnahmen.
Manifestationsindex
Der Manifestationsindex beschreibt den Anteil der mit SARS-CoV-2 Infizierten, die auch tatsächlich an Covid-19 erkrankt sind. Für das Coronavirus gibt es keine gesicherten Zahlen, da nicht alle SARS-CoV-2 Virusträger automatisch an Covid-19 erkranken.
Maskenpickel
Maskenpickel ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Hautreizungen und Hautunreinheiten, die durch das Tragen von Corona-Atemschutzmasken auftreten können. Wir haben 5 Tipps gegen Maskenpickel für dich zusammengestellt.
Meldepflicht
Stellt dein Arzt bei dir eine meldepflichtige Krankheit fest, muss er das zuständige Gesundheitsamt darüber informieren. Auch Apotheker und Testlabore unterliegen dieser Meldepflicht.
Surveillance bedeutet Überwachung. Eine Epidemiologische Surveillance bezeichnet die systematische und kontinuierliche Überwachung von Erkrankungen sowie Todesfällen in der Bevölkerung. Bei der Molekularen Surveillance handelt es sich um die genetische Überwachung von Krankheitserregern wie SARS-CoV-2. Das heißt durch die Analyse des molekularen Aufbaus des Erbguts des Coronavirus und seiner Mutationen möchten Wissenschaftler mehr über Eigenschaften des jeweiligen Erregers erfahren.
Mortalitätsrate
Die Mortalitätsrate ist die Anzahl der an Covid-19 Gestorbenen in Bezug auf die Anzahl einer speziellen Gruppe. Also beispielsweise 200 Verstorbene auf 1.000 oder 100.000 Einwohner ergibt eine Mortalitätsrate von 20% bzw. 0,2%.
mRNA-Impfstoff
mRNA ist die Abkürzung für messenger RNA, auch Boten-RNA genannt. Bei dem im Dezember 2020 durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ersten europaweit zugelassenen neuen Corona-Impfstoff handelt es sich um einen solchen genbasierten Impfstoff. Wie mRNA-Impfstoffe funktionieren, liest du in unserem Artikel zur Schutzimpfung gegen Covid-19.
Mutation
Mutationen sind spontane und dauerhaft verbleibende Veränderungen im Erbgut, die auch an nachfolgende Generationen weiter gegeben werden. Damit kann sich ein Erreger unter Umständen noch besser an seine Umwelt anpassen, sich leichter vermehren und leichter verbreiten. Beim Coronavirus SARS-CoV-2 sind die Omikron-Variante B.1.1.529 aus Südafrika, dieVarianten B.1.1.7 aus England (Alpha Variante), B.1.351, auch 501Y.V2 oder Beta Variante genannt, aus Südafrika, P.1 (Gamma Variante) aus Brasilien und B.1.617 (Delta Variante) aus Indien vor allem wegen ihrer erhöhten Infektiosität und damit ihrer schnelleren Ausbreitungsgeschwindigkeit gefürchtet.
Die Omikron-Variante B.1.1.529 aus in Südafrika soll wegen vieler Mutationen (es sollen rund 80 sein, über 30 davon beim Spike-Protein) laut WHO besorgniserregend sein. Denn die vielen Mutationen machen das Coronavirus nicht nur ansteckender, sondern könnten auch die Wirkung der Impfstoffe einschränken.
Neuinfektionen
Die Anzahl der bestätigten Neuinfektionen pro Tag besagt, wie viele Menschen pro Tag sich aufgrund bestätigter Labortests neu mit dem Coronavirus infiziert haben.
Pandemie
Eine Pandemie ist eine örtlich unbegrenzte, sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Infektionskrankheit. Damit ist eine Pandemie wie die Covid-19-Pandemie eine weltweite Epidemie.
PCR-Test
PCR ist die Abkürzung für Polymerase Chain Reaction, auf deutsch bedeutet das Polymerase-Kettenreaktion. Polymerasen sind Enzyme, die Kopien der Erbsubstanz erstellen. Mit der PCR-Methode lässt sich im Labor also Genmaterial eines Virus vervielfältigen und damit sichtbar machen. Dieser genetische Fingerabdruck erlaubt eine genaue Identifizierung des Virus. Auch der Corona-PCR-Test wird von Laboren verwendet, um SARS-CoV-2 eindeutig nachzuweisen.
Übrigens: Der PCR-Test wird als medizinisches Untersuchungsverfahren aber nicht nur zur Abklärung von Infektionskrankheiten benutzt, sondern beispielsweise auch, um einen Vaterschaftsnachweis zu erstellen.
PoC-Test
PoC-Test ist die Abkürzung für Point of Care Testing (POCT). Das sind labordiagnostische Untersuchungen am Patienten, die nicht in einem Zentrallabor, sondern direkt am Krankenbett, in der Notfallambulanz, im Operationssaal, in der Praxis nieergelassener Ärzte, in Apotheken oder in Impfzentren durchgeführt werden. Im Fall des PoC-Antigen-Schnelltests auf SARS-CoV-2 wird durch geschultes Personal ein Nasen- oder Rachenabstrich gemacht. Die Auswertung erfolgt im Gegensatz zum PCR-Test dirket vor Ort und das Ergebnis liegt in etwa 30 Minuten vor. Seit 8. März 2021 hat jeder einen Anspruch auf mindestens einen PoC-Schnelltest pro Woche.
Post-Covid-Syndrom
Alle Symptome, die noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auftreten können, werden unter den Begriffen Post-Covid, Post-Covid-Syndrom oder Long Covid zusammengefasst. Welche Symptome das sein können liest du in unserem Coronavirus-Check unter Was ist das Post-Covid-Syndrom?
Prädisposition
Anfälligkeit für eine Krankheit.
Reproduktionswert (R-Wert)
Der Reproduktionswert, kurz R-Wert, bezeichnet die Ansteckungs-Rate. Er gibt an, wie viele Menschen von einer einzelnen kranken Person angesteckt werden. Beträgt beispielsweise der R-Wert 4 steckt ein Infizierter im Mittel vier andere Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 an. Jeder von diesen infiziert dann ebenfalls vier weitere Menschen usw. Der R-Wert wird vom Robert Koch-Institut aufgrund der vorliegenden Daten statistisch geschätzt.
RNA-Virus
Bei den meisten Viren ist die Erbinformation auf der RNA (Ribonukleinsäure) gespeichert. Auch Coronaviren sind RNA-Viren.
Rolling-Review-Verfahren
Beschleunigtes Prüfverfahren bei der Zulassung von Impfstoffen bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA). Dabei werden eingereichte Studiendaten fortlaufend überprüft, also einzelne Datenpakete bearbeitet noch bevor alle notwendigen Daten endgültig vorhanden sind.
SARS-CoV-2
SARS-CoV-2 ist die Abkürzung für Severe Acute Respiratory Syndrome-Coronavirus-2. Das bedeutet schweres akutes Atemwegssyndrom. Weitere Infos zum Coronavirus und der dadurch ausgelösten Erkrankung Covid-19 erhältst du in unserem Coronavirus-Check.
Schnelltest und Selbsttest
Bei Antigen-Schnelltests und Selbsttests liegt das Ergebnis schnell, das heißt nach 15-20 Minuten vor. Antigen-Schnelltests werden nur durch speziell dafür geschultes Personal durchgeführt. Ähnlich wie beim PCR-Test erfolgt ein Nasen- oder ein Rachenabstrich. Die Auswertung erfolgt nicht im Labor, sondern direkt vor Ort. Seit 8. März 2021 hat jeder Anspruch auf mindestens einen kostenlosen PoC-Schnelltest pro Woche. Durchgeführt werden die Antigen-Schnelltests in den Testzentren der Gesundheitsämter vor Ort oder von Apotheken und Ärzten. Auch in Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen und bei vielen Arbeitgebern kann der Antigen-Schnelltest zum Einsatz kommen.
Selbsttests kann hingegen jeder selber zuhause machen. Der Test kann mit einem Nasenabstrich oder mit Speichel erfolgen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfAM) hat zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Qualität und Aussagekraft der Schnelltests überprüft und veröffentlicht.
Nach einem positiven Schnell- und Selbsttest solltest du unbedingt einen PCR-Test zur Bestätigung machen. Erkundige dich bei positivem Selbsttest bei deinem Hausarzt oder beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter Tel. 116 117 über das weitere Vorgehen. Bis zum PCR-Bestätigungstest bleib bitte zuhause in Quarantäne.
Sequenzierung
Das Genom vom Coronavirus zu sequenzieren bedeutet, die gesamte Erbinformation, also das Erbgut von SARS-CoV-2, in seine Bestandteile zu zerlegen. Dazu wird im Labor die Reihenfolge bestimmter Bausteine (Sequenz) aufgeklärt. Da der Bauplan von SARS-CoV-2 bekannt ist, können mithilfe einer Sequenzierung Abweichungen, also Mutationen, in der Erbinformation des Coronavirus entdeckt werden.
Serokonversion
Die Serokonversion bezeichnet die Phase einer Infektion, in der spezifische Antikörper, hier die gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, erstmals durch Antikörper-Schnelltests nachweisbar sind. Die Serokonversion beschreibt ebenfalls den Antikörperklassenwechsel von frühen IgM-Antikörpern zu späten IgG-Antikörpern.
Sieben-Tage-Inzidenz
Die Sieben-Tage-Inzidenz, auch 7-Tage-Inzidenz geschrieben, bezeichnet die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner. In Deutschland gab es bundesweit eine Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.00 Einwohner. Stieg die Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner an, sollten im Rahmen der Bundes-Notbremse härtere Lockdown-Maßnahmen in Kraft treten. Künftig sollen aber statt der Sieben-Tage-Inzidenz andere Entscheidungsgrundlagen eine größere Rolle zur Beurteilung der Corona-Lage und damit verbundener Lockdown-Maßnahmen spielen. Zur Einschätzung, welche Maßnahmen ergriffen oder gelockert werden können, werden die Hospitalisierungsrate und damit verbunden die Auslastung der Intensivkapazitäten in den Kliniken betrachtet. Außerdem haben Experten und Entscheidungsträger auch immer den Reproduktionswert und die Verdopplungsrate im Blick.
Sieben-Tage-R
Dieser Reproduktionswert bildet das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er beispielsweise bei 0,92 heißt das, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 92 weitere Menschen anstecken. Liegt der Sieben-Tage-R für längere Zeit unter eins, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Spike-Protein
SARS-CoV-2 nutzt das sogenannte Spike-Protein, um an seine Wirtszellen anzudocken. Das Protein bindet an den ACE2-Rezeptor auf der Oberfläche menschlicher Zellen. Das Coronavirus verschmilzt auf diese Weise mit der Zellmembran und kann sein Erbgut ins Zellinnere entlassen. Das Spike-Protein ist außerdem ein Erkennungsmerkmal für Antikörper. Sie können daran binden und das Coronavirus auf diese Weise als Ziel für Immunzellen markieren.
Social distancing
Die räumliche Distanzierung von deinen Mitmenschen durch Abstand halten (mindestens 1,5 Meter) kann dafür sorgen, dass ihr euch nicht mehr gegenseitig ansteckt. Das hilft die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Superspreader
Superspreader sind Menschen, die besonders viele Mitmenschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren. Bei einem Superspreading-Event stecken sich besonders viele Menschen auf Veranstaltungen oder Familienfesten mit dem Coronavirus an.
Unter dem Begriff Triage wird die Priorisierung medizinischer Hilfeleistungen bei unzureichenden Ressourcen (zum Beispiel Intensivbetten, Beatmungsgeräte, Ärzte, Pflegepersonal) aufgrund einer unerwartet hohen Anzahl an Patienten zusammengefasst.
Tröpfcheninfektion
Bei der Tröpfcheninfektion erfolgt die Übertragung von Krankheitserregern wie dem Coronavirus SARS-CoV-2 über kleine Tröpfchen von Speichel oder Nasensekret, die beim Husten, Niesen, Sprechen oder auch Singen freigesetzt werden. Der Übertragungsweg erfolgt dabei direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute deiner Atemwege oder auch indirekt über deine Hände, mit denen du dir an Mund, Nase oder Augen fasst.
Vakzine
Medizinischer Fachbegriff für Impfstoffe. Lies mehr zu Corona-Impfstoffen.
Verdopplungsrate
Die Verdopplungsrate, Verdopplungszeit oder Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus SARS-CoV-2 gibt an, wie schnell sich die Anzahl der Neuinfektionen verdoppelt. Das wiederum erlaubt eine Aussage darüber, ob sich die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt oder beschleunigt.
Je höher die Verdopplungszeit, desto langsamer verbreitet sich das Coronavirus.
Virologe
Virologen sind Experten für Viren. Sie untersuchen Aussehen und Eigenschaften von Viren wie SARS-CoV-2 sowie die Bedingungen für eine Virusinfektion. Also auf welche Weise sich Viren vermehren und wie Erkrankungen mit ihnen behandelt und vermieden werden können.
Virulenz
Die Virulenz eines Erregers beschreibt, wie aggressiv und krankmachend er ist. Wenn ein Erreger besonders leicht in Zellen eindringen kann, sich besonders schnell vermehrt und dabei das von der Infektion betroffene Gewebe für längere Zeit zerstört, ist er besonders virulent.
Viruslast
Die Viruslast gibt an, wie sich die Virusmenge in deinem Körper durch die Infektion verändert.
VITT
VITT ist die Abkürzung für Vaccine-induced Immune Thrombotic Thrombocytopenia., zu deutsch Impfstoff-indizierte Thrombozytopenie. Dieses neue Krankheitsbild trat in seltenen Fällen nach einer Impfung mit einem Vektor-Impfstoff auf. Hierbei kommt es zu Thrombosen in Gehirn, Bauchvenen oder Arterien in Verbindung mit einem Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie).
Zoonose
Eine Zoonose ist das Überspringen eines Krankheitserregers von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier.
Wissenschaftler vermuten, dass SARS-CoV-2 von einem Fledermausvirus abstammt und über einen Zwischenwirt, also ein weiteres damit infiziertes Lebewesen, auf den Menschen übergegangen ist. Lies mehr dazu unter Woher kommt das Coronavirus SARS-CoV-2?
Der Mund-Nasen-Schutz ist in Zeiten der Corona-Pandemie dein ständiger Begleiter. Doch das feucht-warme Klima durch deine Atemluft unter den Schutzmasken kann zu Hautreizungen und Hautunreinheiten führen. Der Grund: durch die Reibung und den Druck der Maske beim Sprechen, Lachen und Mimik kommt es zu kleinen Mikroverletzungen deiner Haut. Die angegriffene Schutzbarriere wiederum kann die Infektionen durch Keime begünstigen. Häufige Folge: Pickel, Rötungen und Juckreiz. Die Maske einfach lockerer zu tragen ist aber aufgrund mangelnder Schutzwirkung nicht empfehlenswert. Um Maskenpickel zu verhindern und die Haut nicht noch mehr zu reizen, kannst du die folgenden Tipps beherzigen:
5 Tipps gegen Maskenpickel
Auf Make-Up verzichten. Die Farbpigmente des Make-Ups reizen deine angegriffene Haut unter der Maske noch zusätzlich. Verteile stattdessen Concealer unter deine Augen und verwende nur Lidschatten und Wimperntusche. Eine leichte Tagespflege ohne Farb- und Duftstoffe beruhigt deine Haut. Neigst du zum Schwitzen unter der Corona-Maske, solltest du auf fettige Gesichtscremes verzichten. Bei sehr trockener Haut hingegen kann eine regelmäßige Pflege mit Gesichtsprodukten vor den Reibungseffekten deiner Corona-Schutzmaske schützen. Dabei solltest du die Creme etwa eine halbe Stunde vor dem Aufsetzen deiner Maske auftragen, so dass sie gut einziehen kann.
Vermeide bei der Gesichtsreinigung alkoholische Reiniger. Diese würden deine Haut noch zusätzlich reizen. Ein Hausmittel gegen gereizte Haut ist ein Teebeutel mit schwarzem Tee. Befeuchte den Teebeutel mit klarem, zimmerwarmem Wasser und lege ihn für zehn Minuten auf deine gereizte Hautpartie. Das beruhigt spürbar.
Halte die Tragedauer deiner Maske möglichst kurz. Nach 1,5 Stunden gilt: erstmal eine Pause machen und Luft an die Haut lassen. Natürlich unter Einhaltung aller Lockdown-Regeln sowie der Abstands- und Hygieneregeln.
Achte auf den richtigen Stoff deiner Masken: Auch wenn die Lockdown-Regelungen das Tragen von OP-Masken und FFP2-Masken in Bussen, Bahnen, beim Einkaufen und in Gottesdiensten vorschreiben, hat die Stoffmaske noch nicht ausgedient. In Straßen mit Maskenpflicht oder bei privaten Treffen im Rahmen der erlaubten Kontaktpersonen sollte die Stoffmaske getragen werden. Dabei gilt: Baumwolle ist für deine Haut angenehmer als synthetische Stoffe. Außerdem kommt es bei Baumwolle auch nicht ganz so stark zum Feuchtigkeitsstau. Um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, solltest du deine Masken generell umgehend wechseln, sobald sie durchfeuchtet sind.
Pflege deine Masken richtig, damit der Stoff nicht aufraut: Wenn du deine Stoffmasken in der Waschmaschine wäschst, verzichte auf den Schleudergang, um das Material zu schonen. Weitere Tipps zur Reinigung deiner Masken gibt’s bei uns im Artikel Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.
Zu allen Fragen rund um Hautpflege und Hautgesundheit berät dich dein Hautarzt gerne. Bei welchen Problemen du ihn aufsuchen kannst und welche Untersuchungen dich dort möglicherweise erwarten, liest du in unserer Facharzt Beschreibung FA Haut- und Geschlechtskrankheiten. Wann zum Hautarzt?
Die ultraviolette Strahlung der Sonne, kurz UV-Strahlung, ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Sie dringt je nach ihrer Wellenlänge unterschiedlich weit bis zu unserer Erdoberfläche vor. UV-Strahlung umfasst einen Wellenlängenbereich von 100-400 nm (ein Nanometer sind ein Millionstel Millimeter). Je kürzer die Wellenlänge, umso energiereicher ist die Strahlung und umso schädigender wirkt sie auf Haut und Augen.
Die sehr kurzwellige UV-C-Strahlung hat eine Wellenlänge von 280-100 nm (Nanometer) und ist sehr energiereich. UV-C-Strahlung wird von unserer Erdatmosphäre vollständig ausgefiltert. UV-C-Strahlung erreicht die Erdoberfläche also nicht mehr.
Die langwellige UV-A-Strahlung hat eine Wellenlänge von 400-315 nm und schließt sich unmittelbar an das sichtbare Licht an. UV-A-Strahlung erreicht weitgehend ungehindert die Erde.
Die kurzwellige und energiereiche UV-B-Strahlung hat eine Wellenlänge von 315-280 nm. UV-B-Strahlung wird unterschiedlich stark durch die Atmosphäre ausgefiltert. Das ist abhängig vom Zustand der Ozonschicht unserer Erde. Bis zu zehn Prozent der UV-B-Strahlung erreichen noch die Erdoberfläche. Bei Störungen der Ozonschicht vergrößert sich der auf die Erdoberfläche treffende UV-B-Anteil.
Wann ist die UV-Strahlung am stärksten?
Die Stärke der UV-Strahlung auf unserer Erdoberfläche ist abhängig vom Breitengrad, von der Jahreszeit und von der Tageszeit. Je näher du dem Äquator kommst, desto intensiver wird die UV-Strahlung. Mittags ist die ultraviolette Strahlung intensiver als morgens oder abends. UV-Strahlung gibt es zu jeder Jahreszeit, sie ist jedoch im Sommer stärker als im Winter.
Außerdem hängt die Intensität der UV-Strahlung davon ab, auf welcher Höhe du dich bewegst. Laut Bundesamt für Strahlenschutz nimmt die UV-Strahlung um etwa zehn Prozent pro 1000 Höhenmeter zu. Bei Aktivitäten in den Bergen solltest du daher im Sommer und im Winter für einen ausreichender UV-Schutz deiner Haut und Augen sorgen. Das ist umso wichtiger, weil Wasser, Sand und Schnee die UV-Strahlung reflektieren (die auftreffende Strahlung also zurückwerfen) und damit noch verstärken.
Schatten unter einem Sonnenschirm oder unter einem Baum mit dichter und breiter Krone verringert hingegen die UV-Strahlung um bis zu 30 Prozent. Auch eine geschlossene Wolkendecke, bei der die Sonne nicht mehr zu sehen ist, kann UV-Strahlung abhalten.
Wirkung der UV-Strahlung
Die Intensität der UV-Strahlung wird weltweit ständig überwacht. Die Messergebnisse werden als sogenannter UV-Index (UVI) veröffentlicht. Der UV-Index gibt den erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an. Ab UV-Index 3 ist Schutz für deine Haut und Augen erforderlich, ab UV-Index 8 solltest du die Sonne möglichst meiden.
Zu den kurzfristigen und akuten Wirkungen der UV-Strahlung auf deine Haut und deine Augen gehört der Sonnenbrand oder die Bindehautentzündung. Lies mehr über Ursachen und Therapie einer Bindehautentzündung.
Zu den langfristigen und chronischen Wirkungen von UV-Strahlung gehören vorzeitige Hautalterung, Hautkrebs oder eine Linsentrübung im Auge. Das wird als Grauer Star, medizinisch Katarakt, bezeichnet.
Augenschäden durch UV-Strahlung
Wenn UV-Strahlen mit hoher Intensität, also in hohem Ausmaß, und/oder über längere Zeit in deine Augen gelangen, kann es zu den folgenden UV-Schäden kommen:
Schmerzhafte Entzündungen deiner Hornhaut und Bindehaut: Starke UV-Strahlung kann innerhalb von Stunden oder sogar von Minuten die vorderen Partien deines Auges schädigen. Der Augen-Sonnenbrand macht sich durch gerötete, schmerzende und tränende Augen bemerkbar. Es kann zur Entzündung deiner Hornhaut kommen. Das wird als Photokeratitis bezeichnet. Ebenso ist eine Entzündung deiner Bindehaut möglich. Der medizinische Fachausdrück hierfür lautet Photokonjunktivitis. Ein Beispiel für UV-bedingte Bindehautentzündungen und Hornhautentzündungen ist die sogenannte „Schneeblindheit“, die beim Aufenthalt auf Schneeflächen in den Bergen bei klarem Himmel entstehen kann. Bei der Photokeratitis und bei der Photokonjunktivitis zerstört die UV-Strahlung die äußersten Zellen deiner Hornhaut und deiner Bindehaut. Sechs bis acht Stunden nach der UV-Bestrahlung bemerkst du dann starke Augenschmerzen. Du hast das Gefühl, als hättest du Sand in deinen Augen und reagierst extrem lichtempfindlich. Da in deiner Hornhaut und deiner Bindehaut allerdings ständig neue Zellen nachgebildet werden, erholen sich deine Augen nach etwa ein bis zwei Tagen wieder. Ist das nicht der Fall, solltest du einen Augenarzt aufsuchen. Untersuchungen beim Augenarzt
Katarakt: Deine Augenlinse enthält eine gelartige Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit kann sich durch dauerhaft starke Sonneneinstrahlung trüben. Die Linsentrübung deines Auges, auch Grauer Star oder medizinisch Katarakt genannt, gehört zu den chronischen Augenschäden oder Langzeitschäden durch UV-Licht. Grauer Star macht sich bemerkbar, wenn du in der Nähe oder in der Ferne schlechter und nur noch verschwommen sehen kannst, Farben immer grauer werden und Lichter dich verstärkt blenden. Beim grauen Star trübt deine ursprünglich klare Linse im Laufe der Zeit immer weiter ein. Eine Operation, bei der die getrübte Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, kann deine Sicht wieder klar machen.
Retinopathie: Retionopathie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Netzhauterkrankungen, die bis zur Netzhautablösung führen können. Deine Augen wirken beim ungeschützten Blick in die Sonne wie ein Brennglas. Deine gewölbte Hornhaut und deine Augenlinse brechen die Lichtstrahlung und bündeln sie in einem Punkt. Diese Bündelung ist sehr energiereich und kann deine Netzhaut „verbrennen“.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Da das gebündelte Licht in der Makula (Gelber Fleck, Punkt des schärfsten Sehens) am intensivsten auftrifft, entsteht dort der größte Schaden. Die Folge kann eine Makuladegeneration sein. Bei der Makuladegeneration fällt dir besonders das Lesen schwer. Du bemerkst einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes und dein räumliches Sehen ist verzerrt. Das fällt dir besonders auf, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden. Im weiteren Verlauf der AMD zeigt sich in der Mitte deines Blickfeldes ein dunkler Fleck.
Pterygium: Beim „Surfer-Auge“, auch Pterygium genannt, wuchert deine Bindehaut als Folge einer zu hohen UV-Belastung über deine Hornhaut. Auf der Bindehaut deines betroffenen Auges entsteht rosafarbenes, fleischiges Gewebe, was aber meistens keine Symptome verursacht. Manchmal führt ein Pterygium allerdings zu Augenreizungen. Es kommt auch vor, dass sich die Form deiner Hornhaut verändert, was dann deine Sehfähigkeit behindern kann.
UV-Schutz für deine Augen
Um deine Augen vor UV-Licht zu schützen, kannst du zusätzlich zur Sonnenbrille einen Hut oder eine Kappe mit breiter Krempe tragen. Das schützt auch deine Haare und deinen Hals.
Verlege deine Aktivitäten unter freiem Himmel am besten in die Morgen- und Abendstunden, denn dann scheint die Sonne weniger stark.
Schattenplätze bieten Erholung für deine Haut und Augen. Außerdem reduziert Schatten die UV-Strahlung. Bei allzu intensiver Sonnenstrahlung solltest du lieber in Innenräumen Schutz suchen.
Schaue niemals ohne Brille direkt in die Sonne. Denn das ist für deine Augen nicht nur wegen der UV-Strahlung gefährlich, sondern vor allem wegen der hohen Bestrahlungsstärke des sichtbaren Lichts. Das gilt insbesondere für den energiereichen, blauen Teil des sichtbaren Lichts.
Bei Aufenthalten am Wasser, in den Bergen oder beim Lesen am Strand solltest du deine Augen besonders gut schützen. Wasser, Sand und weiße Oberflächen wie Papier werfen Sonnenstrahlung besonders stark zurück. Durch diese Reflexion wirken die UV-Strahlen dann nicht nur von oben, sondern auch von unten auf deinen ganzen Körper ein.
Blaue Augen sind empfindlicher als braune: Bei hellen Augen enthält die Iris (sichtbar als Augenfarbe) weniger Pigmente (farbgebende Substanzen) als die Iris in dunklen Augen. UV-Strahlen können deswegen besser in helle Augen eindringen. Bei Menschen mit braunen Augen schützt der hohe Melaningehalt ihrer Iris (Melanine sind dunkelbraune bis schwarze Pigmente) zwar besser vor der Sonne, aber gänzlich ohne Sonnenschutz in Form einer Sonnenbrille geht es auch hier nicht.
Was ist eine gute Sonnenbrille?
Sonnenbrillen sind nicht nur als Filter des sichtbaren Lichts und damit als Blendschutz eine gute Wahl. Sie bieten auch Schutz vor dem Eindringen von UV-Strahlen in deine Augen. Aber: du siehst einer Sonnenbrille ihre UV-Schutzwirkung äußerlich nicht an. Der UV-Schutzfaktor kann ausschließlich vom Optiker mit entsprechenden Messgeräten geprüft werden. Optiker in deiner Nähe findest du in unserem Ärzte-Verzeichnis Ärzte & Co. unter Heilberufe.
Beim Kauf einer Sonnenbrille solltest du also nicht nur auf Design und Farbe achten, sondern auch auf die sogenannte zertifizierte Schutzkategorie und auf eine UV-Filterwirkung von UV 400.
Größe der Sonnenbrillengläser
Die Gläser deiner Sonnenbrille sollten so groß sein, dass sie deine Augen nicht nur von vorne, sondern auch vor seitlich, von oben oder infolge Reflexion auch von unten einfallenden Sonnenstrahlen schützen. Die Brillengläser sollten mindestens bis zu deinen Augenbrauen reichen. Je näher die Brille vor deinen Augen sitzt, umso weniger Licht kann von der Seite in deine Augen gelangen. Gebogene Fassungen umschließen die Augen in der Regel besser als gerade.
Achte darauf, dass deine Brille gut sitzt, ausschließlich auf deiner Nase und deinen Ohren aufliegt, die Gläser Wangen und Wimpern nicht berühren und die Brille insgesamt nicht von der Nase rutscht. Dein Optiker berät dich gerne und sorgt für eine optimale Anpassung deiner Sonnenbrille.
UV-Filterwirkung
Beim Kauf einer Sonnenbrille solltest du auf die Kennzeichnung „UV 400“ achten. Sonnenbrillen mit diesem Gütesiegel filtern UV-Strahlung bis 400 Nanometer (nm) aus. Das schließt UV-B-Strahlen und UV-A-Strahlen ein.
Brillen, die in diesem Bereich Schutz bieten, haben auf den Gläsern einen aufgeklebten Hinweis oder auf der Innenseite der Brillenbügel die Aufschrift „UV 400“, „MAX UV-Schutz“, „MAX UV-Protection“ oder „100 Prozent UV-Filter“. Sollte dieser Hinweis fehlen, solltest du deine Sonnenbrille beim Optiker auf ihre UV-Schutzfunktion prüfen lassen.
Allerdings unterliegt die Kennzeichnung „UV 400“ keiner Kontrollinstanz. Du musst dich beim Brillenkauf also darauf verlassen, dass die Herstellerangaben korrekt sind. Genormt ist derzeit lediglich ein UV-Schutz bis 380 nm (DIN EN ISO 8980-3).
Wenn du deine Sonnenbrillengläser an deine Sehstärke anpassen lassen möchtest, solltest du ebenfalls darauf achten, dass die Filterwirkung für UV-Strahlung bis 400 nm gegeben ist.
Der „UV 400“-Schutz hat übrigens nichts mit der sogenannten Filterkategorie zu tun. Er ist nicht abhängig von dem Grad der Tönung (helle oder dunkle Glasfarbe) und auch nicht von der Farbe deiner Brillengläser. Dunkel getönte Gläser bieten daher nicht automatisch einen höheren UV-Schutz als hell getönte Gläser.
UV-Kontaktlinsen haben einen integrierten UV-Filter, der das Eindringen von UV-Strahlen in deine Augen verhindern soll. Allerdings sind UV-Kontaktlinsen kein wirkungsvoller Ersatz für Sonnenbrillen. Denn sie decken nur einen kleinen Teil deines Auges ab und sorgen damit nicht für einen vollständigen UV-Schutz. Daher solltest du, wenn möglich, zusätzlich zu den UV-Linsen auch eine Sonnenbrille tragen.
Tönungsstufen als Blendschutz
Deine Augen können sich von Natur aus auf unterschiedliche Helligkeiten einstellen. Bei hoher Lichtintensität ziehen sich deine Pupillen bis zu einem gewissen Grad zusammen und reduzieren auf diese Weise die einfallende Lichtmenge. Ist deine Umgebung allerdings viel zu hell, funktioniert das nicht mehr und deine Augen werden vom Licht geblendet. Hier setzen die fünf Filterkategorien bei Brillengläsern an. Sie filtern Anteile des Lichts unterschiedlich stark. Das wird in sogenannten Blendschutzkategorien, Filterkategorien, zertifizierten Schutzkategorien oder Schutzstufen angegeben. Bei den fünf Blendschutzkategorien reicht die Skala von 0 bis 4. Je höher die Zahl ist, desto dunkler ist die Glasfarbe und desto mehr störendes Licht wird herausgefiltert. Oder anders gesagt: je dunkler die Gläser, desto höher der Blendschutz.
Doch Vorsicht: Die Tönungsstufe sagt nichts über den UV-Schutz deiner Brille aus. Anders als häufig angenommen schützen dunkle Gläser daher nicht besser vor UV-Strahlung als helle Gläser. Im Gegenteil: je dunkler deine Brillengläser sind, desto weiter öffnen sich deine Pupillen. Wenn deine Brille dann keinen ausreichenden UV-Schutz bietet, treffen die UV-Strahlen ungefiltert auf deine Augen und können sie noch schneller schädigen.
Je nach Stärke der Tönung kannst du Sonnenbrillen für unterschiedliche Umgebungen und Tätigkeiten verwenden.
Kategorie 0 (CAT.0): 0 bis 20 Prozent des störenden Lichtes werden hier herausgefiltert (Lichtabsorption). Das heißt die Sonnenbrillengläser haben 80 bis 100 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 0 bis 20% Tönung. Die Blendschutzkategorie 0 ist ein sehr heller Filter und eignet sich für leichten Lichtschutz in dunkler Umgebung wie beispielsweise bei bewölktem Himmel und in der Dämmerung.
Kategorie 1 (CAT.1): Hier herrschen 20 bis 57 Prozent Lichtabsorption. Das heißt die Sonnenbrillen haben 43 bis 80 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 20-57% Tönung. Blendschutzkategorie 1 ist ein heller bis mittlerer Filter, der gut geeignet ist für bedeckte Tage und wechselndes Wetter.
Kategorie 2 (CAT.2): Ein sehr guter Blendschutz für den Sommer in Deutschland und Mitteleuropa mit 18 bis 43 Prozent Lichtdurchlässigkeit und 57 bis 82 Prozent Lichtabsorption.
Kategorie 3 (CAT.3): Dieser sehr dunkle Filter mit 82 bis 92 Prozent Lichtabsorption und damit 8 bis 18 Prozent Lichtdurchlässigkeit ist gut geeignet für südliche Gefilde, den Aufenthalt an/auf hellen Wasserflächen, den Strand und die Berge.
Kategorie 4 (CAT.4): Dieser extrem dunkle Filter mit 92 bis 97 Prozent Lichtabsorption (das heißt hier werden nur 3 bis 8 Prozent Licht durchgelassen) ist für den Aufenthalt im Hochgebirge, zum Skifahren und anderen alpinen Sport und bei Aktivitäten im Schnee geeignet. Zusätzlich solltest du bei deiner „Schnee-Brille“ auf völlige Filterung des Blaulichtanteils und auf ausgeprägten Seitenschutz durch beispielsweise breitere Brillenbügel zur Abwehr von seitlich einfallendem Licht achten. Achtung: Brillen der Schutzkategorie 4 sind im Straßenverkehr nicht zugelassen.
Farbe der Brillengläser
Durch die Glasfarbe deiner Sonnenbrille wird Licht bestimmter Wellenlängen reduziert. Das, was du durch die Brille siehst, bekommt dadurch eine Einfärbung. Braune, grüne, schwarze und graue Gläser verfälschen gesehene Farben am wenigsten. Bei allen anderen Brillenglasfarben brauchen deine Augen eine gewisse Reaktionszeit, um die gesehene Farbe so zu neutralisieren, dass du ohne Irritationen sehen kannst. Zum Autofahren eignen sich graue Gläser sehr gut, da diese eine naturgetreue Farbwiedergabe gewährleisten.
Graue und schwarze Brillengläser: Sie sind universell einsetzbar und verfälschen die Farben der Umgebung am wenigsten. Bei schwarzen und grauen Gläsern wird keine spezielle Farbe besonders herausgefiltert, sondern alle Wellenlängen werden gleichermaßen reduziert.
Grüne Brillengläser filtern vorrangig die gelben und orangen Lichtwellen heraus. Das gesehene Bild ist dadurch insgesamt kühler, aber dafür meist auch schärfer im Detail.
Braune und orangefarbene Gläser: Durch ein braun oder orange getöntes Brillenglas wird kurzwellige Strahlung im Blau-Bereich herausgefiltert. Das gesehene Bild erscheint durch den reduzierten Blauanteil in einer warmen, gold-braunen Einfärbung.
Gelbe Brillengläser: Sie erhöhen die Kontraste. Daher ist deine Sicht auch bei wechselnden Lichtverhältnissen wie etwa bei plötzlich auftretendem Nebel noch detailgenau. Sonnenbrillen mit gelben Gläsern filtern häufig fast das gesamte Blauspektrum heraus. Du kannst dann Dinge, die blau sind, schlecht erkennen.
Blaue Gläser: Sie bieten einen leichten Blendschutz bei klarer Sicht und sind bei Schwimmbrillen häufig eine gute Wahl.
Farblose Gläser: Sie verfälschen die Umgebungsfarbe nicht und sind für den Indoor-Sport gut geeignet. Weniger jedoch für Sport im Freien, da farblosen Gläsern der Blendschutz fehlt.
Zusätzlich zur Gläserfarbe und Schutzkategorie wählst du am besten ein Brillenmodell mit größeren Gläsern und breiten Bügeln, bei dem möglichst wenig Sonnenlicht seitlich einfallen kann. Ganz wichtig ist auch die Qualität deiner Sonnenbrillengläser. Denn jeder kleine Kratzer zwingt deine Augen zu ständiger Korrektur und sie ermüden schneller. Hochwertige Gläser erkennst du daran, dass sie keine Kratzer, Verzerrungen oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Mineralglas und Kunststoffgläser eignen sich gleichermaßen für Sonnenbrillen. Nicht beschichteter Kunststoff verkratzt oft schneller als Glas oder kratzfest beschichteter Kunststoff. Gute Sonnenbrillengläser erkennst du auch daran, dass die Gläser bei einem leichten Fingerdruck nicht in der Fassung nachgeben. Halte die Sonnenbrille 30 bis 50 Zentimeter vor eine gerade Linie oder Kante. Ein gutes Sonnenbrillenglas darf diese Gerade nicht knicken oder gar verzerren.
Selbsttönende Brillengläser
Selbsttönende Brillengläser, auch phototrope Gläser genannt, werden je nach Lichtverhältnissen automatisch dunkler oder heller. Die selbsttönenden Gläser können sich binnen kürzester Zeit auf veränderte Lichtverhältnisse einstellen und bestenfalls innerhalb von 30 Sekunden zwischen zehn bis 90 Prozent dunkler sein als zuvor.
Selbsttönende Brillengläser bieten daher immer Schutz vor Blendung und verstärken zusätzlich das Kontrastsehen. Für Autofahrer können selbsttönende Gläser allerdings problematisch sein. Da Autoscheiben einen Teil der UV-Strahlung filtern, verdunkeln sich die selbsttönenden Brillengläser bei grellem Sonnenlicht eventuell nicht ausreichend. Bei schnell wechselnden Lichtverhältnissen im Straßenverkehr wie bei einer Fahrt im strahlendem Sonnenschein in das Dunkle eines Tunnels, kann es zu Problemen kommen, weil sich die Tönung nicht schnell genug aufhellt.
Polarisierende Gläser
Polarisierende Brillengläser mindern Reflexionen von schräg einfallenden Spiegelungen und von unten einfallenden Blendungen. Diese können beispielsweise durch nasse Fahrbahnen, flirrenden Straßen im Sommer und tiefstehender Sonne verursacht werden. Beim Blick in die Ferne erscheinen Landschaft und Umgebung mit polarisierenden Gläsern kontrastreicher. Anders sieht es beim direkten Blick auf den Weg unter dir aus: hier können die Kontraste schwächer werden. Ideal sind polarisiernde Gläser für Angler. Sie sehen die Fische unter Wasser, aber nicht die Spiegelungen der Wolken und Bäume auf der Wasseroberfläche.
Entspiegelte Gläser
Sonnenbrillen mit voll entspiegelten Gläsern reduzieren die Lichtreflexe, die möglicherweise durch seitliches oder von oben eintreffendes Licht auf der Innenseite deiner Brillengläser entstehen. Eine einfache Entspiegelung deiner Sonnenbrillengläser reduziert Lichtreflexe um die Hälfte, eine Superentspiegelung um bis zu 98 Prozent.
Sonnenbrillen für Kinder
Kinder haben empfindlichere Augen als Erwachsene, weil sie weniger Pigmente und eine sehr klare Linse haben. UV-Strahlen können daher Bindehaut, Hornhaut und Netzhaut bei Kindern besonders schnell schädigen. Kleine Kinder sollten ihre Augen also besonders gut schützen und Babys sollten generell nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Eine gute Kindersonnenbrille sollte bruchsichere Gläser haben. Das minimiert das Verletzungsrisiko beim Spielen und Toben.
Damit die Kindersonnenbrille nicht von der Nase fällt und damit seitlich keine UV-Strahlen in die Augen gelangen können, sollte sie richtig sitzen und angepasst werden.
Eine Kindersonnenbrille sollte Blendschutzkategorie 2 oder 3 und einen UV-Schutz von UV-400 haben.
CE-Kennzeichnung
Die CE-Kennzeichnung muss jede Sonnenbrille tragen, die in Europa verkauft wird. Das CE-Zeichen wird vom Hersteller oder Importeur der Brille angebracht. Es befindet sich auf der Innenseite der Brillenbügel und besagt, dass das Brillenmodell den gängigen EU-Standards entspricht und damit der „europäische Sicherheitsstandard“ für Schutzkleidung eingehalten wurde. Doch zum Aufbringen der CE-Kennzeichnung ist keine Prüfung durch unabhängige Stellen erforderlich. Billig aus dem Ausland importierte Raubkopien tragen daher oft ein gefälschtes CE-Zeichen.
Achtung: Die CE-Kennzeichnung umfasst nur UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer. Schädliches UV-Licht reicht jedoch bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Was sind UV-Strahlen?
Ein guter Rat zum Schluss
Du solltest deine Sonnenbrille nicht über einen längeren Zeitraum an heißen Orten wie im abgestellten Auto hinter der Windschutzscheibe liegen lassen. Das kann dazu führen, dass sich die Entspiegelungsschicht der Brillengläser verformt, du dadurch schlechter sehen kannst und deine Augen schneller ermüden. Ein Hartschalen-Brillenetui ist ein guter Aufbewahrungsort für deine Sonnenbrille und ist auch stabil genug, um deine Brille vor dem Herunterfallen oder versehentlichem Draufsetzen zu schützen.