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Wenn das Hören Probleme macht: Bekannte Ohrerkrankungen im Überblick

Einige Erkrankungen der Ohren sind schlichtweg schmerzhaft, doch rasch vorüber. Andere halten sich und selbst aus der leichtesten Erkrankung kann etwas Dauerhaftes werden. Eines haben aber alle Erkrankungen der Ohren gemein: Sie sind störend, oft unheimlich schmerzhaft und belastend. Aber welche Erkrankungen gibt es gemeinhin und wie verhält es sich mit den Einschränkungen? In diesem Artikel schauen wir uns die gängigsten Ohrenerkrankungen genauer an und bieten Dir einen entsprechenden Überblick.

Ohrerkrankungen können unser Leben erheblich beeinflussen. Doch welche gibt es und anhand welcher Beschwerden lassen sie sich erkennen?

Tinnitus: Das stetig nervende Piepen im Ohr

Faktisch betrachtet hat jeder Mensch schon einmal zeitweise eine Störung gehabt, die dem Tinnitus gleicht. Ein Pfeifen im Ohr, ein Rauschen, ein Klingeln. Wenn Du in Dich hineinhorchst, hast Du gute Chancen, diese Sensationen zu hören. Der Tinnitus beschreibt somit ein allgemein weites Feld, wenngleich die Diagnose meist erst dann gestellt wird, wenn die Hörschädigung dauerhaft und wirklich störend ist. Das kurze Klingeln nach einem Konzert wird somit ebenso wenig gewertet wie das Rauschen nach einem Dauerlauf. Aber was ist ein Tinnitus und woher kommt er?

Was ist ein Tinnitus?

Tinnitus ist eine Hörstörung, die sich mit dauerhaftem Ohrensausen, Klingeln, Pfeifen oder anderen akustischen Tönen ausweist. Anders als das kurze Klingeln sind die Ohrgeräusche dauerhafter Natur und teils so laut, dass sie das Hören beinträchtigen. Die Ohrgeräusche werden praktisch durch Dich als Betroffenem verursacht, stammen also nicht von äußeren Lärmquellen.

Ursachen des Tinnitus

Es gibt viele Ursachen. Stress gehört ebenso dazu wie starke Lärmbelastung oder Herz-Kreislauf-Krankheiten. Auch tritt der Tinnitus in jedem Lebensalter auf. Von einem chronischen Tinnitus wird gesprochen, wenn sich die Symptome länger als drei Monate halten.

Behandlung

Oft ist der Tinnitus keine eigene Krankheit, sondern ein Symptom. Die Behandlung zielt somit auf die Grundproblematik ab. Auch bei Mittelohrentzündungen kann sich ein Tinnitus bilden, sodass die Behandlung die Entzündung selbst betrifft. Bei chronischen Tinnituserkrankungen werden oft Psychotherapien eingesetzt, die darauf abzielen, Dir ein Leben mit den Geräuschen zu ermöglichen.

Nicht selten besteht ein wichtiger Schritt darin, Deine eigene Stressbelastung zu reduzieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob offensichtlicher Stress durch den Alltag herrscht oder Du schlichtweg Stress empfindest. Da sich ein Tinnitus zu einem Hörsturz ausweiten kann, der wiederum empfindlich auf Stress reagiert, ist die Reduzierung eine wichtige Maßnahme.

Mittelohrentzündung: Plötzlich Ohrenschmerzen

Nahezu jeder Mensch hatte bereits eine Mittelohrentzündung, alternativ eine Außenohrentzündung, die nicht weniger schmerzhaft ist. Die Symptome sind klar: Ohrenschmerzen, die teils kaum lokalisiert werden können und auf die Zähne und Nebenhöhlen ausstrahlen, Empfindlichkeitsstörungen rund um das Ohr und Hörprobleme. Gerade Kleinkinder leiden häufig unter den Entzündungen. Einige Informationen:

  • Dauer – die Mittelohrentzündung klingt meist binnen drei Tagen ab. Komplikationen sind selten zu beobachten, doch solltest Du Rat bei Deinem Arzt suchen, wenn die Entzündungen regelmäßig auftreten.
  • Symptome – neben den Schmerzen, die gerade Kleinkinder oft nicht genau lokalisieren können, tritt Fieber und Hörverlust auf, sobald sich Flüssigkeit im Ohr sammelt.
  • Gründe – nicht selten ist eine Mittelohrentzündung eine Begleiterscheinung von Erkältungen. Durch die angeschwollenen Schleimhäute kann das Sekret im Ohr nicht abfließen, staut sich, verdickt und drückt auf das Trommelfell. Polypen sind bei Kindern ebenfalls ein häufiger Grund für Mittelohrentzündungen.

Während die Mittelohrentzündung das Innenohr betrifft, leiden rund 10 Prozent der Erwachsenen an Außenohrentzündungen. Der direkt erreichbare Teil des Ohres samt Ohrmuschel entzündet sich. Auch hier kann ein kurzweiliger Hörverlust eintreten, zudem ist die Entzündung extrem schmerzhaft, da schon die Reibung der Haare am Ohr schmerzt. Aus der Außenohrentzündung kann sich eine Mittelohrentzündung entwickeln.

Paukenerguss: Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr

Erst ist nicht selten die Folge einer Außenohrentzündung. Ein Paukenerguss kann sich zu einer chronischen Symptomatik entwickeln:

Was ist ein Paukenerguss?

Im Mittelohr sammelt sich bei einem Paukenerguss Flüssigkeit an. Das ist aber nicht reines Wasser, sondern die Flüssigkeit kann eitrig, blutig oder schleimig sein. Die Flüssigkeit gibt bereits einen Anhaltspunkt für den Grund des Geschehens. Durch Polypen, Erkältungen oder die Rachenmandeln kann der Unterdruck, der im Ohr gewöhnlich entsteht, nicht länger ausgeglichen werden. Sekret kann sich nun in dem Raum vor dem Trommelfell sammeln. Im chronischen Stadium bildet sich ein schleimiges Sekret, welches Bakterien zusätzliche Angriffspunkte gibt.

Weitere wichtige Aspekte zum Paukenerguss:

  • Symptome – zuerst spürst Du als Betroffener eher einen Druck im Ohr. Nach und nach verschlechtert sich das Hörvermögen, es kommt zu Schwindel, Hörverlust und auch zu Schmerzen, wobei diese auf eine zusätzliche Entzündung hinweisen.
  • Therapie – sie orientiert sich an dem Grund der Symptomatik. Sind die Rachenmandeln entzündet und geschwollen, werden zuerst sie behandelt. Zugleich wird die Belüftung des Ohres verbessert. Im Kindesalter werden die Mandeln häufig entfernt, wenn die Kinder häufiger mit der Flüssigkeitsansammlung kämpfen.

Morbus Menière: Wenn das Gleichgewicht Probleme macht

Sicherlich kennst Du auch Schwindel. Beim Morbus Menière handelt es sich ebenso um eine Schwindelerkrankung. Sie äußert sich akut und plötzlich und kann stundenlang anhalten. Oft ist die Symptomatik von Übelkeit und dem Gefühl, betrunken zu sein, begleitet:

  • Hintergrund – auch bei dieser Erkrankung entsteht ein Unterdruck im Ohr. Durch einen Stau von Lymphflüssigkeit reißen die Membranen des Ohrs ein, sodass der Gleichgewichtssinn im Ohr dem Hirn falsche Rückmeldungen gibt.
  • Symptome – Schwindel, teils über Stunden, Übelkeit und das Gefühl von Trunkenheit im negativen Sinn sind die Hauptsymptome. Auch kann sich das Hörvermögen während der Attacken massiv verschlechtern.

Es ist wichtig, die Erkrankung und Hintergründe genau abklären zu lassen. Gerade Schwindel ist ein häufiges Symptom bei vielen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann durchaus auf einen nahenden Schlaganfall hindeuten. Wenn Du daher häufiger unter Schwindel und einem Druckgefühl im Kopfbereich leidest, solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Hörsturz: Akuter Ohrinfarkt

Der Hörsturz wird auch als Infarkt des Ohres beschrieben. Er zeichnet sich durch meist einseitige massive Hörprobleme aus, wobei die Hörprobleme auch die völlige Gehörlosigkeit auf einem Ohr einschließen können. Begleitet wird der Hörsturz häufig von Tinnitus und dem Gefühl, Watte oder Wasser im Ohr zu haben.

  • Dauer – im Regelfall löst sich der Hörsturz binnen weniger Tage von allein. Dennoch solltest Du direkt einen Arzt aufsuchen, da durch den Hörsturz dauerhafte Schäden verbleiben können.
  • Ursachen – bei einem Hörsturz ist die Verarbeitung der Sinneseindrücke gestört. Lauter Lärm, beispielsweise Explosionen, können ebenso zum Hörsturz führen wie Stress. Allerdings konnte die Forschung den Zusammenhang noch nicht mit Hinweisen belegen, es ist nur bekannt, dass stressbelastete Personen häufiger über Hörstürze klagen als Menschen, die keinen Stress erleiden. Denkbar wäre, dass durch die Stressempfindung eine Durchblutungsstörung im Ohr entsteht, was wiederum auf den Beinamen Infarkt zutreffen würde.
  • Therapie – es gibt noch keine absolute Therapie. Wichtig ist, nicht selbst zu agieren, sondern den Arzt zu konsultieren. Medikamente mit Kortison, aber auch Infusionen oder Sauerstofftherapien werden immer wieder erprobt.

Rund um den Hörsturz hat sich leider eine Industrie aus wenig vertrauenserweckenden Geschäftemachern entwickelt. Diese nutzen die Panik der Betroffenen aus, um wirkungslose Therapien zu verkaufen, wie hier berichtet wird. Sobald ein Arzt dem Patienten sagt, die Ursache eines Hörsturzes (die wissenschaftlich bislang nicht belegt ist) haargenau nennen zu können, führt die beste Behandlung schnell aus der Praxis heraus.

Mittelohrentzündungen sind gerade bei kleinen Kindern häufig anzutreffen

Hörprobleme nicht auf die leichte Schulter nehmen

Zickt das Ohr häufiger, solltest Du als Betroffener unbedingt einen Arzt aufsuchen. Sicherlich gibt es heute gute Hörhilfen, doch das körpereigene Organ muss trotzdem geschützt und gepflegt werden. Gerade Mittel- und Außenohrentzündungen provozieren viele Menschen übrigens unabsichtlich durch die Ohrenpflege selbst: Wattestäbchen und ähnliche Hilfsmittel haben nichts im Gehörgang zu suchen. Pfropfen werden oft nur tief in das Ohr geschoben und hindern das Hörvermögen, zugleich sind kleine Verletzungen wahrscheinlich, die wiederum Entzündungen begünstigen. Wer glaubt, ein schmutziges Ohr zu haben, ist bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt bestens aufgehoben. Er hat die Mittel, das Ohr korrekt und gesunderhaltend zu reinigen.

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Mittelohrentzündung

Eine Ärztin untersucht einen Patienten mit Mittelohrentzündung, auch Otitis media genannt.
Zur Diagnose der Mittelohrentzündung untersucht der Arzt unter anderem das Trommelfell und den Gehörgang mit Hilfe eines Otoskops.

Was ist eine Mittelohrentzündung?

Bei einer Mittelohrentzündung oder Otitis media sind die Schleimhäute hinter deinem Trommelfell entzündet. Sie schwellen an, Flüssigkeit kann nicht mehr abfließen und drückt auf dein Trommelfell. Durch den anhaltenden Druck können bei einer Mittelohrentzündung nach zwei bis drei Tagen Risse im Trommelfell entstehen.

Ein Blick in dein Ohr zeigt, wo bei einer Mittelohrentzündung die Probleme liegen: An deiner äußerlich sichtbaren, knöchernen Ohrmuschel beginnt der Gehörgang. Der Gehörgang ist etwa drei Zentimeter lang und führt zum Trommelfell. Hinter deinem Trommelfell beginnt das Mittelohr. Die sogenannte eustachische Röhre oder Ohrtrompete verbindet das Mittelohr und deinen Rachenraum. In diesem Verbindungsgang wird der Luft- und Druckausgleich zwischen Mittelohr und Außenluft hergestellt. Bei einer Mittelohrentzündung ist die Belüftung deines Mittelohrs nicht mehr in ausreichender Menge möglich.

Eine Mittelohrentzündung wird meistens durch Bakterien verursacht. Sie kann aber auch die Folge einer Infektion mit Grippeviren oder Herpesviren sein. Meistens stammen die Erreger der Mittelohrentzündung aus dem infizierten Nasen-Rachenraum. Über einen Verbindungsgang (eustachische Röhre) gelangen sie zu deinem Mittelohr und in dessen Schleimhäute. Die Schleimhäute entzünden sich, schwellen an und engen somit die  eustachische Röhre ein. Zu Beginn der Mittelohrentzündung produzieren die Zellen deiner entzündeten Schleimhäute eine eitrige Flüssigkeit, die sich im Mittelohr sammelt. Das Mittelohr wird nicht mehr ausreichend belüftet, dadurch entsteht ein Unterdruck. Zudem kann der Eiter nicht abfließen, weil die eustachische Röhre durch die Entzündung verschlossen ist. Stechende Schmerzen, Fieber und eingeschränktes Hören sind typische Symptome einer Mittelohrentzündung. Nach ein bis zwei Tagen kommt es zu einem kleinen Einriss im Trommelfell. Dadurch kann die angestaute Flüssigkeit abfließen, Schmerzen und Fieber lassen nach. Die Trommelfellverletzung verschließt sich und die Mittelohrentzündung ist nach zwei bis vier Wochen ausgeheilt.

Hilfe bei Ohrenschmerzen aus der Apotheke

Arten der Mittelohrentzündung

Eine akute Mittelohrentzündung (Otitis media) ist eine schmerzhafte, eitrige Entzündung der Schleimhaut des Mittelohrs. Diese Art der Mittelohrentzündung kommt besonders bei Kleinkindern häufig vor und wird oft von hohem Fieber begleitet. Wie und wo Fieber messen? Bei Kleinkindern ist die eustachische Röhre (Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachenraum) noch nicht vollständig entwickelt. Sie ist kürzer und hat einen größeren Durchmesser. Somit können Keime aus den oberen Luftwegen leichter ins Mittelohr gelangen und eine Mittelohrentzündung verursachen.

Von einer rezidivierenden Mittelohrentzündung sprechen Mediziner, wenn innerhalb von sechs Monaten mindestens drei Mittelohrentzündungen auftreten. Ursache für das wiederholte Auftreten der Otitis media können Resistenzen der bakteriellen Erreger gegen das verordnete Antibiotikum sein, eine ungenügende Dosierung oder eine frühzeitige Absetzung des Antibiotikums. Komplikationen wie eine eitrige Entzündung des Schädelknochens hinter dem Ohr (Mastoiditis) treten bei einer rezidivierenden Mittelohrentzündung häufig auf. Auch kann die Mittelohrentzündung auf das Innenohr übergreifen.

Eine chronische Mittelohrentzündung (Otitis media chronica) liegt vor, wenn das Mittelohr dauerhaft entzündet ist und dadurch ein bleibendes Loch im Trommelfell entstanden ist. Bei einer chronischen Mittelohrentzündung können zwei Formen unterschieden werden: eine chronische Schleimhauteiterung (Otitis media chronica mesotympanalis) und eine chronische Knocheneiterung (Otitis media chronica epitympanalis). Die chronische Knocheneiterung wird oft durch ein Cholesteatom verursacht. Ein Cholesteatom, auch Perlgeschwulst genannt, ist ein gutartiger, zwiebelschalenartig wachsender Tumor, der das Felsenbein (Mittelohr umgebender Knochen) angreift. Schäden durch ein Cholesteatom entstehen zunächst in den Gehörknöchelchen und im Gleichgewichtsorgan. Die Folge ist Schwindel. Aber auch die Hirnhäute und der Gesichtsnerv, der deine Mimik steuert, können betroffen sein.

Was verursacht eine Mittelohrentzündung?

Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) entsteht meistens infolge einer Infektion der oberen Luftwege. Verursacher der Mittelohrentzündung sind in den meisten Fällen Bakterien wie Pneumokokken, Streptokokken oder Staphylokokken. Aber auch Grippeviren oder Herpesviren können eine Mittelohrentzündung auslösen. Infektionen über den Blutweg im Rahmen einer Blutvergiftung sind selten. Eine Mittelohrentzündung kann auch als Komplikation von Infektionskrankheiten wie Masern oder Scharlach auftreten. Bei einem beschädigten Trommelfell ist es möglich, dass Erreger von außen ins Mittelohr gelangen. Das kann beispielsweise durch infiziertes Badewasser passieren. Wenn du ein Wattestäbchen zur Ohrreinigung benutzt, besteht die Gefahr, dass du das Trommelfell verletzt und damit den Weg für krankmachende Keime frei machst.

Bei Kindern können vergrößerte Rachenmandeln (Polypen) eine Mittelohrentzündung hervorrufen. Die vergrößerten Polypen verengen oder verschließen die eustachische Röhre (Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachenraum) und behindern damit die Belüftung des Mittelohres.

Das Risiko für eine akute Mittelohrentzündung kann durch ein geschwächtes Immunsystem sowie Grunderkrankungen wie Allergien oder Funktionsstörungen der eustachischen Röhre begünstigt werden. Tabakrauch und Luftverschmutzungen gelten ebenfalls als Risikofaktoren für die Entstehung einer akuten Mittelohrentzündung.

Die Ursachen für die Entstehung einer chronischen Mittelohrentzündung können eine lang anhaltende mangelnde Belüftung und eine Durchlässigkeit der eustachischen Röhre sowie ein dauerhaftes Loch im Trommelfell sein. Dadurch können Erreger der Mittelohrentzündung schneller eindringen und die Entzündungsreaktionen im Mittelohr auslösen. Diese Entzündungen oder Verletzungen wiederum können einen Riss im Trommelfell verursachen und damit eine chronische Mittelohrentzündung zur Folge haben. Bei der chronischen Schleimhauteiterung befindet sich das Loch im Trommelfell in der Mitte. Der Trommelfellrand bleibt erhalten und die Entzündung auf die Schleimhäute begrenzt.

Bei der chronischen Knocheneiterung ist das Trommelfell hingegen am Rand defekt, die Entzündung dehnt sich bis in die benachbarten Knochen aus. Bei dauerhaften Belüftungsstörungen mit Unterdruck im Mittelohr kann eine Einziehung des Trommelfells in den Mittelohrraum erfolgen. Das wird als Trommelfellretraktion bezeichnet. In solchen Trommelfell-Einziehungen kann sich nachfolgend ein Cholesteatom entwickeln. Als Cholesteatom wird ein gutartiger Tumor bezeichnet, der den das Mittelohr umgebenden Knochen angreift. Über ein Loch am oberen Rand des Trommelfells können ebenfalls äußere Hautschichten in die Mittelohrräume eindringen und somit Auslöser eines Cholesteatoms werden. Ein Cholesteatom wiederum kann zur chronischen Knocheneiterung führen.

Es gibt aber auch angeborene Cholesteatome, die in der Embryonalphase hinter einem intakten Trommelfell wachsen. Zu sogenannten traumatischen Cholesteatomen kann es nach einem Schädel- oder Felsenbeinbruch kommen. Hierbei dringen äußere Hautschichten entlang des Knochenbruchspaltes in das Mittelohr ein.

Symptome der Mittelohrentzündung

Bei einer akuten Mittelohrentzündung können folgende Symptome auftreten:

Zu Anfang einer akuten Mittelohrentzündung ist der Bereich hinter dem betroffenen Ohr besonders druckempfindlich, weil die Schleimhaut des Warzenfortsatzes (Mastoid) ebenfalls entzündet ist. Kommen Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen und Nackensteifigkeit hinzu, solltest du so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.

Säuglinge und Kleinkinder mit einer Mittelohrentzündung greifen sich in der Regel oft ans Ohr. Die Kleinen reagieren außerdem sehr empfindlich auf die Berührung ihrer Ohrmuschel. Trinkunlust, Appetitlosigkeit, Unruhe und Schlafstörungen sind ebenfalls mögliche Symptome einer Mittelohrentzündung bei Säuglingen und Kleinkindern.

Bei einer chronischen Mittelohrentzündung kann durch das entstandene Loch im Trommelfell entzündliches Sekret in den Gehörgang gelangen und aus dem Ohr herauslaufen. Neben dem Ohrausfluss kann bei einer chronischen Mittelohrentzündung auch Schwerhörigkeit auftreten. Ohrenschmerzen sind bei chronischer Mittelohrentzündung möglich, sie müssen aber nicht unbedingt auftreten.

Bei der chronischen Schleimhauteiterung tritt Ohrausfluss im Zusammenhang mit Erkältungen oder durch infiziertes Badewasser verursachte Infektionen des Gehörgangs immer wieder auf. Dazwischen liegen Phasen ohne Ausfluss. Die Flüssigkeit ist schleimig und meist geruchlos.

Eine chronische Knocheneiterung zeigt sich durch oft jahrelangen Ohrausfluss. Das Sekret ist eitrig und riecht sehr unangenehm. Als Komplikationen der chronischen Knocheneiterung können Schwindel, Erbrechen, Benommenheit, Fieber und massive Hörprobleme bis hin zur Ertaubung auftreten.

Bei einem Cholesteatom riecht austretendes Sekret häufig unangenehm. Ein fortschreitendes Wachstum des Cholesteatoms kann zu Schwerhörigkeit bis hin zur Ertaubung des betroffenen Ohrs führen. Hinzukommen können Schwindel und Gleichgewichtsstörungen, eine Gesichtsnervenlähmung, eine Entzündung des Gehirns und der Gehirnhäute sowie eitrige verkapselte Abszesse.

Zeichen für eine Beteiligung des Gehirns an der Entzündungsreaktion können sein:

Komplikationen bei einer Mittelohrentzündung

Zu den möglichen Komplikationen einer akuten Mittelohrentzündung gehört die Mastoiditis. Das ist eine Entzündung des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins, den du als knöchernen Fortsatz hinter dem Ohr ertasten kannst. Sichtbares Zeichen für eine Mastoiditis ist eine sehr schmerzhafte Schwellung mit Rötung hinter dem Ohr und eine abstehende Ohrmuschel. Greift die Entzündung auf dein Innenohr und Gleichgewichtsorgan über, sind bleibender Hörverlust und Schwindel mögliche Folgen.

In der Nähe deines Mittelohrs liegt der Knochenkanal des Fazialisnervs. Das ist ein Gesichtsnerv, der für einen Großteil deiner Mimik verantwortlich ist. Greift die Mittelohrentzündung auf den Fazialisnerv über, kann es zu einer Lähmung der Gesichtsmuskeln kommen. Das wird als Fazialisparese bezeichnet.

Eine Hirnhautentzündung, auch als Meningitis bekannt, kann in seltenen Fällen dann als Folge der Mittelohrentzündung entstehen, wenn die Infektion auf das Schädelinnere übergreift.

Infolge gehäufter Mittelohrenzündungen, bei denen dein Trommelfell wiederholt einreißt, können Narben und Verhärtungen im Trommelfell entstehen. Die mögliche Folge ist ein stark beeinträchtigtes Hörvermögen.

Nach dem Abklingen einer akuten Mittelohrentzündung kann nicht-eitriger Schleim hinter dem Trommelfell verbleiben. Das kann Schmerzen im Mittelohr, ein Druckgefühl und glucksende Geräusche hervorrufen. Mediziner bezeichnen diese nicht-eitrige Flüssigkeits- und Schleimansammlung im Mittelohr als Paukenerguss.

Welcher Arzt hilft bei Mittelohrentzündung?

Bei einer Mittelohrentzündung kann dich dein Hausarzt an einen Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, kurz HNO-Arzt, überweisen.

Wie erkennt dein Arzt eine Mittelohrentzündung?

Zur Diagnose der Mittelohrentzündung wird sich dein Arzt nicht nur nach Art, Dauer und Schweregrad der Beschwerden erkundigen, sondern auch eine Untersuchung deines Trommelfells und deines Gehörgangs mit Hilfe eines Otoskops vornehmen. Ebenso wird in deinen Rachenraum geschaut. Bei unklaren Befunden können sich Hörprüfungen, Gleichgewichtstests, eine Computertomografie sowie neurologische Untersuchungen mit Prüfungen der Gesichtsnervenfunktion anschließen.

Mit einem sogenannten Tonschwellenaudiogramm lässt sich eine Hörminderung feststellen. Geprüft wird hierbei, in welcher Lautstärke Töne gerade noch wahrgenommen werden können. Dazu wird dir ein Kopfhörer aufgesetzt und Töne eingespielt. Gemessen wird dein Luftleitungshören, das heißt die Töne werden dem Ohr über den Gehörgang zugeführt. Dann werden die Töne deinem Innenohr direkt zugeführt. Dazu presst dir der Arzt einen sogenannten Knochenleitungshörer auf den Schädelknochen hinter dem Ohr. Das ermöglicht die direkte Messung des Hörvermögens im Innenohr unter Umgehung der Gehörknöchelchen. Die Messungen werden in der Regel mit verschiedenen Tonhöhen in einem schallisolierten Raum durchgeführt.

Um das entzündliche Sekret aus deinem Mittelohr für einen Nachweis der Krankheitserreger der Mittelohrentzündung zu gewinnen, kann ein kleiner, nicht schmerzhafter Schnitt im Trommelfell notwendig werden.

Eine chronische Mittelohrentzündung kann anhand der gut sichtbaren Durchlöcherung in der Mitte oder am Rande des Trommelfells diagnostiziert werden. Auch hier können Hörtests vorgenommen werden. Ebenso umfangreiche Untersuchungen des Hals-Nasen-Ohren-Traktes.

Therapie der Mittelohrentzündung

Bei der Behandlung einer Mittelohrentzündung ist es wichtig, den Gehörgang auf keinen Fall dauerhaft mit Watte zu verschließen. Dadurch würde ein feucht-warmes Klima entstehen, in dem sich krank machende Keime wohl fühlen und sich optimal vermehren können.

Hilfreiches zur Ohrenpflege und Ohrenschmerzen aus der Apotheke

Meistens heilen akute Mittelohrentzündungen spontan ab. Oft ist bei der akuten Otitis media die Einnahme von schmerzlindernden Medikamenten nötig. Bakteriell verursachte Mittelohrentzündungen können mit Antibiotika behandelt werden. Kinder unter zwei Jahren, die eine bakteriell bedingte, beidseitige Mittelohrentzündung oder eitrigen Ausfluss aus dem Ohr haben, erhalten wegen möglicher Komplikationen in der Regel sofort ein Antibiotikum. Auch Patienten mit Begleiterkrankungen, wiederholten Infekten, geschwächtem Immunsystem, schlechtem Allgemeinbefinden, hohem Fieber, anhaltendem Erbrechen und/oder Durchfall bekommen bei Mittelohrentzündung in der Regel ein Antibiotikum. Alle anderen von der Mittelohrentzündung Betroffenen können ein oder zwei Tage abwarten, ob sich die Beschwerden von alleine bessern.

Eine chronische Mittelohrentzündung kann sich häufig nur durch eine Operation bessern.

Antibiotika bei Mittelohrentzündung

Bei Mittelohrentzündung kann ein sogenanntes Breitband-Antibiotikum zum Einsatz kommen. Das ist ein Antibiotikum, das gegen die häufigsten bakteriellen Erreger der Mittelohrentzündung wirkt. Bei Kindern werden Antibiotika in der Regel nur eingesetzt, wenn sie jünger als zwei Jahre sind, wenn sich die Symptome der Otitis media nicht innerhalb von drei Tagen gebessert haben oder wenn seit Beginn der Mittelohrentzündung sehr stake Beschwerden bestehen. Zwei bis drei Tage nach dem Beginn der Antibiotika-Gabe wird dein Arzt das von der Mittelohrentzündung betroffene Ohr erneut kontrollieren, um festzustellen, ob die Behandlung anschlägt. Bitte beachte, dass du die Therapie nicht auf eigene Faust abbrechen solltest, sobald sich deine Beschwerden bessern. Damit eine komplette Ausheilung der Mittelohrentzündung erreicht wird ist es wichtig, sich genau an die Anweisungen des behandelnden Arztes zu halten.

Hausmittel gegen Mittelohrentzündung

Gegen die Erreger der Mittelohrentzündung können Hausmittel leider nichts ausrichten. Um aber die Ohrenschmerzen zu lindern, kannst du – unterstützend zur ärztlich verordneten Therapie – einen warmen Wickel mit Zwiebeln oder Kamille auf das betroffene Ohr legen. Zwiebel und Kamille wirken entzündungshemmend, die Wärme schmerzlindernd. Doch Vorsicht: die Ohr-Auflagen dürfen nicht zu heiß sein. Prüfe deren Temperatur bitte vorher an deiner Wange.

Viele Menschen mit Ohrenschmerzen vertrauen auf die lindernde Wirkung von Zwiebelpäckchen. Und so kannst du beispielsweise einen Ohrwickel mit Zwiebeln herstellen:

  1. Schneide eine rohe Zwiebel in kleine Würfel.
  2. Wickele die Zwiebelstückchen in ein dünnes Stoff-Taschentuch.
  3. Wärme das Päckchen auf der Heizung oder in einem umgedrehten Topfdeckel über einem Wasserbad auf.
  4. Lege das Zwiebelpäckchen auf das schmerzende Ohr und befestige es mit einem Schal.
  5. Leg dich aufs Sofa oder ins Bett und lass das Päckchen mindestens eine halbe Stunde auf deinem schmerzenden Ohr liegen.

Um einen Ohrwickel mit Kamille herzustellen, ersetzt du die Zwiebel durch getrocknete Kamillenblüten aus der Apotheke.

Ohrentropfen gegen Mittelohrentzündung

Ist bei einer Mittelohrentzündung das Trommelfell noch intakt, können schmerzstillende Ohrentropfen nicht ins Mittelohr gelangen. Daher könnten sie unwirksam bleiben.

Hilfe bei Ohrenschmerzen aus der Apotheke

Bei Verwendung von Ohrentropfen ist es wichtig, die Ohrentropfen vor Gebrauch auf Körpertemperatur aufzuwärmen. Dazu umschließt du die Flasche etwa 5 Minuten lang mit einer Hand oder steckst die Flasche in eine Hosentasche. Danach legst du dich auf die Seite und tropfst die vom Arzt vorgegebene Menge in den Gehörgang ein. Verschließe das Ohr mit einem Wattepfropf und bleib noch 15 Minuten lang auf der Seite liegen. So können die Tropfen gut auf das Trommelfell einwirken.

Schmerzmittel, Fiebersenker und abschwellende Mittel bei Mittelohrentzündung

Bitte achte darauf, dass Schmerzmittel und Fiebersenker mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen bei Kindern mit Mittelohrentzündung nur kurzfristig angewendet werden. Frag deinen Kinderarzt um Rat.

Hilfe bei Ohrenschmerzen aus der Apotheke

Nasentropfen mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Sympathomimetika wirken an den Schleimhäuten abschwellend, weil sie eine Engstellung der Blutgefäße bewirken. Benutzt du sie im Liegen und bei zurückgeneigtem Kopf, können die Nasentropfen in deinen Nasenrachenraum fließen. Dadurch kann die Schleimhaut um die Öffnung der eustachischen Röhre (Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachenraum) abschwellen. Doch Vorsicht: Abschwellende Nasentropfen sollten nur wenige Tage angewendet werden. Denn als Nebenwirkung können Schleimhaut-Reizungen, Herzrasen oder Kopfschmerzen auftreten.

Operationen bei Mittelohrentzündung

Eine chronische Mittelohrentzündung lässt sich in der Regel nur heilen, wenn das defekte Trommelfell durch eine künstliche Membran ersetzt wird. Diese Operation wird als Tympanoplastik bezeichnet. Der Arzt öffnet das Mittelohr über einen Schnitt im Gehörgang und verschließt das Loch im Trommelfell. Ist die Gehörknöchelchenkette unterbrochen kann eine Prothese eingesetzt werden, um die Schallübertragung zu gewährleisten.

Bei der Parazentese macht der Arzt im unteren Teil des Trommelfells einen kleinen Schnitt. Auf diese Weise kann angestaute Flüssigkeit aus dem Mittelohr in den Gehörgang abfließen. Dadurch tritt eine Druckentlastung ein. Zusätzlich kann der Arzt ein Paukenröhrchen aus Metall oder Kunststoff ins Trommelfell einsetzen. Dieses verbleibt für mindestens drei Wochen im Ohr und sorgt für Belüftung des Mittelohres. Zudem kann das Sekret über das Paukenröhrchen abfließen. Das eingesetzte Paukenröhrchen fällt meistens nach sechs bis zwölf Monaten von selbst heraus und das Loch im Trommelfell schließt sich.

Bei der chronischen Schleimhautentzündung reinigt der Arzt das betroffene Ohr und setzt lokal ein Antibiotikum und ein Antiseptikum (keimtötendes Mittel bei der Wundbehandlung) ein.

Beim Cholesteatom erfolgt die Operation am Ohr in der Regel im Krankenhaus unter Vollnarkose. Hierbei wird von den operierenden Ärzten versucht, die gutartige Perlgeschwulst vollständig zu entfernen und die Hörfunktion wieder herzustellen.

Mögliche Komplikationen bei operativen Eingriffen im Mittelohr sind Entzündungen des Ohrknorpels, Ohrensausen und Geschmacksstörungen. Bei der Mittelohr-Operation kann es außerdem möglicherweise zu Verletzungen von angrenzenden Strukturen wie dem Gesichtsnerv, dem Hör- und Gleichgewichtsorgan oder des Gehirns und der Hirnhäute kommen.

Nach der Mittelohr-Operation solltest du in den ersten Tagen versuchen, Niesen, Husten und heftiges Schnäuzen zu vermeiden. Auch starke körperliche Anstrengungen solltest du für mindestens acht Wochen vermeiden. Bis zur vollständigen Abheilung des Mittelohrs darf außerdem kein Wasser in deinen Gehörgang kommen. Um das zu verhindern, kannst du etwas Watte mit Olivenöl einfetten und damit das betroffene Ohr beispielsweise beim Haare waschen verschließen.

Mittelohrentzündung vorbeugen

Um dein Mittelohr optimal zu belüften, solltest du eventuell vorhandene Wucherungen im Nasen-Rachen-Raum (Polypen) chirurgisch entfernen lassen. Das ist bei Kindern vor allem dann sinnvoll, wenn die Kleinen mehr als drei Mittelohrentzündungen innerhalb eines halben Jahres haben und es dafür keine andere Erklärung gibt als die Polypen.

Um einer Mittelohrentzündung vorzubeugen, können du und deine Kinder mit ausreichender Bewegung an der frischen Luft, einer gesunden Ernährung sowie der Vermeidung von Stress das Immunsystem stärken. Zur Stärkung der Abwehrkräfte bei Kindern ab einem Jahr empfehlen Naturheilkundler im Frühjahr und im Herbst eine vier- bis sechswöchige Immunkur mit den Schüßler Salzen Ferrum phosphoricum (Nr.3), Silicea (Nr. 11) und Magnesium phosphoricum (Nr.7). Über Menge, Zeitpunkt der Einnahme und mehr berät dich dein naturheilkundlich tätiger Arzt oder Homöopath.

Wann ist eine Mittelohrentzündung vorbei?

Normalerweise ist eine Mittelohrentzündung nach zwei bis vier Wochen abgeheilt. Tritt die Mittelohrentzündung bereits im Säuglingsalter innerhalb des ersten Lebenshalbjahres auf, erhöht sich in der Regel die Wahrscheinlichkeit, dass es später immer mal wieder zu einer akuten Mittelohrentzündung kommt.

Bei einem Cholesteatom kann es trotz sorgfältig durchgeführter Operation nach etwa sechs bis zwölf Monaten zu Neubildungen kommen. Diese können in einer erneuten OP entfernt werden. Bei einer geringen Anzahl von Patienten mit Cholesteatom sind die Zerstörungen im Mittelohr so weit fortgeschritten, dass das Hörvermögen durch die Reparatur des Trommelfells mit einem Stückchen Muskelhaut nicht mehr möglich ist. Hier können individuell angepasste Hörgeräte Hilfe bieten.

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Diagnosekürzel

H65

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H65 für nichteitrige Otitis media.
Unter H65 bis H75 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Krankheiten des Mittelohres und des Warzenfortsatzes zusammengefasst. H65 ist das Diagnosekürzel für eine nichteitrige Otitis media (Mittelohrentzündung).

H65: Nichteitrige Otitis media

Inkl.: Otitis media (Mittelohrentzündung) mit Myringitis. Myringitis ist eine Entzündung des Trommelfells (Myrinx), die durch eine Infektion mit Viren und Bakterien entsteht.

Mehr zu Ursachen, Diagnose, Therapie, Vorbeugung und Hausmittel bei Mittelohrentzündung.

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H65.0 Akute seröse Otitis media

Inkl.: Akute und subakute sezernierende (ein Sekret absondernde) Otitis media

H65.1 Sonstige akute nichteitrige Otitis media

Inkl.: Otitis media, akut und subakut: allergisch
Otitis media, akut und subakut: blutig
Otitis media akut und subakut: mukös, d.h. schleimig
Otitis media, akut und subakut: nichteitrig o.n.A.
Otitis media, akut und subakut: seromukös, d.h. serumartig-schleimig

Exkl.: Barotrauma des Ohres T70.0
Otitis media (akut) o.n.A. H66.9

H65.2 Chronische seröse Otitis media

Inkl.: Chronische Tubenmittelohrkatarrh

Serös bedeutet serumhaltig.

H65.3 Chronische muköse Otitis media

Inkl.: Leimohr
Otitis media, chronisch: schleimig
Otitis media, chronisch: sezernierend, das heißt Sekret absondernd
Otitis media, chronisch: transsudativ, d.h. nicht entzündlich bedingter Austritt von Flüssigkeit

Exkl.: Adhäsivprozess nach Otitis media H74.1

Mukös bedeutet schleimig.

H65.4 Sonstige chronische nichteitrige Otitis media

Inkl.: Otitis media, chronisch: allergisch
Otitis media, chronisch: exsudativ, d.h. entzündlich bedingt
Otitis media, chronisch: mit Erguss (nichteitrig)
Otitis media, chronisch: nichteitrig, o.n.A.
Otitis media, chronisch: seromukös, d.h. serumartig-schleimig

H65.9 Nichteitrige Otitis media, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Otitis media: allergisch
Otitis media: exsudativ, d.h. entzündlich bedingt
Otitis media: katarrhalisch, d.h. eine Entzündung der Schleimhäute, verbunden mit einer Absonderung wässrigen oder schleimigen Sekrets
Otitis media: mit Erguss (nichteitrig)
Otitis media: mukös, d.h. schleimig
Otitis media: serös, d.h. serumhaltig, serumartig
Otitis media: seromukös, d.h. serumartig-schleimig
Otitis media: sezernierend, d.h. Sekret absondernd
Otitis media: transsudativ, d.h. nicht entzündlich bedingter Austritt von Flüssigkeit