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Fachbezeichnungen

FA Augenheilkunde

Ein Augenarzt untersucht die Augen einer Patientin an der Spaltlampe auf Erkrankungen, Sehschwächen und Fehlsichtigkeiten
Ein Augenarzt, auch Facharzt für Augenheilkunde und Ophthalmologe genannt, betrachtet an der Spaltlampe die Hornhaut und Iris einer Patientin. Bei Diagnostik und Therapie von unter anderem Augenerkrankungen, Erkrankungen des Sehnervs, Sehschwächen oder Fehlsichtigkeiten ist der Augenarzt der richtige Ansprechpartner.

Was ist ein Facharzt für Augenheilkunde?

Der Facharzt für Augenheilkunde wird auch Augenarzt (Ophthalmologe) genannt. Er ist Experte, wenn es um die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Augen-Erkrankungen und um das Sehen geht. Sehen ist ein komplexer Vorgang. Damit du einen Gegenstand scharf siehst, müssen viele Anteile deines Auges und der für das Sehen zuständigen Nervenbahn im Gehirn zusammenarbeiten.

Über deine Pupille, die als Blende fungiert, wird gesteuert, wie viel Licht auf deinen Augenhintergrund (Netzhaut, Retina) trifft. Bevor das Licht auf deine Netzhaut treffen kann, durchdringt es zunächst deine Linse und deinen Glaskörper (Bulbus). Deine Linse ist dafür da, das Licht zu brechen, damit die Lichtstrahlen gebündelt auf deine Netzhaut (Retina) fallen. Je nachdem, ob du einen Gegenstand in der Nähe oder Ferne betrachtest, verändert deine Linse entsprechend ihre Form. Sie wird kugeliger oder flacher und sorgt so für eine optimale Brechung des Lichts auf deinen Augenhintergrund. Die Netzhaut besteht aus empfindlichen Rezeptoren und Zellen, die die eintreffenden Lichtsignale über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Im Gehirn werden die Seheindrücke deiner beiden Augen zu einem Bild zusammengefügt. Erst im Gehirn entsteht also das Bild, das du vor dir siehst.

Das Tätigkeitsfeld des Facharztes für Augenheilkunde ist sehr vielschichtig und umfasst weit mehr als nur das Sehen. Es reicht beispielsweise über Entzündungen der Augenlider oder der Bindehaut (Konjunktiva), Augenerkrankungen im Rahmen von Allgemeinerkrankungen oder altersbedingte Fehlsichtigkeit, Notfallbehandlungen zum Beispiel zur Entfernung eines Fremdkörpers aus dem Auge, Tumorerkrankungen des Auges bis hin zu komplexen Gehirnstörungen, die das Sehen betreffen.

Fachübergreifend arbeitet der Augenarzt mit vielen anderen Fachdisziplinen der Medizin zusammen. Gemeinsam mit Kollegen aus den Fachbereichen der Kinderheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie oder anderer Disziplinen findet er Diagnosen und die beste Behandlungsweise seiner Patienten.

Der Facharzt für Augenheilkunde ist auch operativ tätig. Zur operativen Therapie von Augenerkrankungen wie des Grauen Stars (Katarakt) wendet der Facharzt für Augenheilkunde spezielle Verfahren an.

Ausbildung zum Augenarzt

Die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde schließt sich an ein abgeschlossenes Medizinstudium und den Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) an. Die Weiterbildung umfasst 60 Monate. Bis zu 36 Monate seiner Weiterbildung kann der angehende Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich absolvieren.

Wo arbeitet ein Augenarzt?

Ein Facharzt für Augenheilkunde kann sowohl im stationären Bereich als auch im ambulanten Bereich arbeiten. Stationär kann er beispielsweise in Krankenhäusern oder Hochschulkliniken angestellt sein. Entscheidet sich der Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich tätig zu werden, kann er in einer Facharztpraxis arbeiten, sich beispielsweise in medizinischen Versorgungszentren oder Spezial-Ambulanzen niederlassen. Auch eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist möglich.

Wann gehst du zum Facharzt für Augenheilkunde?

Dein Auge tränt. Es ist gerötet, lichtempfindlich und geschwollen? Zusätzlich sind deine Augen morgens verklebt und brennen? Hinter deinen Beschwerden könnte eine Bindehautentzündung oder eine andere Entzündung deines Auges stecken. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung der Bindehautentzündung. Zur Abklärung deiner Beschwerden kannst du zunächst zu deinem Hausarzt gehen. Er berät dich und leitet dich gegebenenfalls zum Facharzt für Augenheilkunde weiter, der deinen Beschwerden weiter auf den Grund gehen kann.

In letzter Zeit fühlen sich deine Augen so gereizt an? Du hast das Gefühl, du kannst schlechter sehen und besonders nach einem langen Bürotag brennen dir die Augen? Ein Augenarzt kann feststellen, ob du an trockenen Augen leidest und dir Medikamente zur Linderung verschreiben. Hilfe bei trockenen Augen.

An deinem Lidrand hast du eine kleine, schmerzende Vorwölbung entdeckt. Dazu ist dein Lidrand gerötet oder gar dein ganzes Augenlid oder die Bindehaut entzündet. Es könnte sich um ein Gerstenkorn (Hordeolum) handeln, also eine Entzündung einer Drüse deines Lidrandes. Der Augenarzt kann dir helfen, die schmerzhafte Entzündung zu lindern.

Seit einigen Tagen hast du eine Schwellung des Lidrandes entdeckt. Sie wächst langsam weiter, schmerzt dabei aber nicht. Bei der Diagnose und Therapie eines sogenannten Hagelkorns (Chalazion), einem schmerzlosen Verschluss einer Lidrand-Drüse, kann dir der Augenarzt weiterhelfen.

Du hast das Gefühl du kannst Gegenstände in der Ferne nicht gut betrachten oder aber Details in nächster Nähe nicht gut erkennen? Fragst du dich, ob du eine Brille benötigst? Dann vereinbare einen Termin beim Facharzt für Augenheilkunde. Ebenso, wenn du im Laufe der Jahre Kleingedrucktes immer schlechter lesen kannst und du glaubst, dass du an einer Alterssichtigkeit (Presbyopie) leidest. Dein Augenarzt kann deine Sehstärke messen und dir zu einer geeigneten Brille verhelfen.

Plötzlich hat dein Auge begonnen zu schmerzen. Dazu leidest du an Kopfschmerzen, dir ist übel und dein Auge ist rot. Du hast das Gefühl, du kannst auf deinem Auge grade nicht gut sehen. Solche Beschwerden kommen beim akuten Glaukom, dem grünen Star, vor. Was ein Glaukom ist, kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Dein Facharzt für Augenheilkunde kann dir bei Diagnostik und Therapie des Glaukoms weiterhelfen.

Du hast Veränderungen in deinem Sichtfeld festgestellt. Dein Sichtfeld ist eingeengt, du hast einen grauen oder dunklen Schatten in deinem Sehbereich bemerkt oder siehst in einem bestimmten Bereich nichts mehr. Dann wende dich bitte möglichst rasch an deinen Augenarzt. Gesichtsfeldausfälle können Hinweise für einige Augenerkrankungen sein, die deine Sehfähigkeit einschränken können.

Seit einiger Zeit merkst du, dass du schlechter sehen kannst. Die Farben werden immer grauer, Lichter blenden dich verstärkt und vielleicht ist auch eine Kurz- oder Weitsichtigkeit hinzugekommen. Diese Veränderungen können Hinweis auf einen Katarakt, den grauen Star sein. Dabei trübt deine Linse immer weiter ein und bewirkt, dass du schlechter sehen kannst. Dieses häufige Krankheitsbild kann gut von deinem Augenarzt behandelt werden.

Du bist bereits langjährig an einem Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, oder einem Bluthochdruck erkrankt? Beide Erkrankungen können ebenso wie andere chronische Erkrankungen Schäden an den Augen hervorrufen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen deiner Augen führt dein Facharzt für Augenheilkunde durch. Lies mehr zu Ursache und Behandlung von Bluthochdruck. Unter den ICD-10 Diagnosekürzeln E10, E11, E12, E13 und E14 findest du Infos zum Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen.

Seit Längerem fällt dir besonders das Lesen schwer. Du hast einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes bemerkt und dein räumliches Sehen ist irgendwie verzerrt? Das bemerkst du besonders, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden? Grund könnte die sogenannte altersbedingte Makuladegeneration sein. Das ist eine altersabhängige Veränderung deiner Netzhaut, genauer des Punktes des schärfsten Sehens deiner Netzhaut. Erster Ansprechpartner für diese Erkrankung ist dein Augenarzt.

Du fragst dich, ob dein Kind gut sieht? Oder du hast bemerkt, dass dein Kind schielt und machst dir Sorgen, ob das Schielen behandelt werden müsste? Zusätzlich zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, die beim Kinderarzt durchgeführt werden, gehören auch Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt dazu.

Untersuchungen beim Augenarzt

Damit der Facharzt für Augenheilkunde deinen Beschwerden auf den Grund gehen kann, muss er in der Regel einen Einblick in dein Auge erhalten. Mithilfe verschiedener Apparaturen wie der Spaltlampe oder dem Augenspiegel kann der Augenarzt verschiedene Abschnitte deines Auges untersuchen.

  • Untersuchung an der Spaltlampe: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die einzelnen Bestandteile deines Auges, wie beispielsweise deine Iris oder Hornhaut (Cornea) näher betrachten, kann er sich eine Spaltlampe zur Hilfe nehme. Die Spaltlampe funktioniert ähnlich wie ein Mikroskop. Bei der Untersuchung wirst du gebeten, dein Kinn auf eine Untersuchungsvorrichtung zu platzieren. Mit einem spaltförmigen Lichtstrahl beleuchtet der Augenarzt dann dein Auge. Mithilfe einer Vergrößerung kann der Augenarzt die verschiedenen Anteile deines vorderen Augenabschnittes gut betrachten. Nimmt der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Hilfsmittel wie beispielsweise ein Kontaktglas zur Hand, kann er während der Untersuchung zusätzlich den Kammerwinkel des Auges, also den Bereich in dem das Kammerwassers des Auges abfließt, betrachten. Die Untersuchung des Kammerwinkels wird Gonioskopie genannt.
  • Ophthalmoskopie oder Funduskopie: Unter der Ophthalmoskopie oder Funduskopie wird die Betrachtung des hinteren Augenabschnitts, des Augenhintergrundes verstanden. Eine andere Bezeichnung für die Untersuchung ist der Begriff Augenspiegelung. Damit der Augenarzt deinen Augenhintergrund und deine Netzhaut einsehen kann, bekommst du in der Regel vor der Untersuchung Augentropfen verabreicht, die deine Pupille weiten. Mithilfe eines Ophthalmoskops, eines Augenspiegels, blickt der Facharzt für Augenheilkunde dir dann in deine Augen. Dabei kann er Gefäßveränderungen deiner Netzhaut beurteilen, Veränderungen am Austrittspunkt des Sehnervens feststellen, Netzhautlöcher oder Netzhautablösungen diagnostizieren oder altersbedingte Veränderungen dokumentieren. Aber Vorsicht: Bekommst du zur Augenspiegelung Pupillenweitende Augentropfen verabreicht, kann deine Fahrtüchtigkeit vorrübergehend eingeschränkt sein. Frage deinen Augenarzt am besten bereits vorher, ob du nach der Untersuchung Auto fahren darfst.
  • Fluoreszenzangiographie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die Gefäße deiner Netzhaut genau untersuchen, kann er eine Fluoreszenzangiographie durchführen. Dazu erhältst du ein Kontrastmittel über eine Vene zum Beispiel in der Ellenbeuge verabreicht. Mithilfe eines speziellen Geräts kann anschließend dein Augenhintergrund betrachtet werden. Es kann beobachtet werden, wie sich das Kontrastmittel in den Gefäßen verteilt, ob es gar an manchen Stellen austritt also Undichtigkeiten deiner Gefäße vorliegen oder sich vielleicht neue Gefäßwucherungen gebildet haben.
  • Ektropionieren: Unter Ektropionieren wird in der Medizin das Umstülpen des Oberlids zur Betrachtung der Bindehaut verstanden. Mithilfe einer Pinzette und eines Wattetupfers stülpt der Augenarzt dein Oberlid um und kann so Fremdkörper oder Veränderungen an deiner Bindehaut ausfindig machen.
  • Augeninnendruckmessung: In der Abklärung eines Glaukoms kann der Augenarzt deinen Augeninnendruck messen. Das Glaukom wird auch grüner Star genannt und ist eine Erkrankung, bei der zum Teil erhöhte Drücke im Auge deinen Sehnerven schädigen können. Mehr zum Glaukom kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Die  Augeninnendruckmessung kann der Facharzt für Augenheilkunde anhand verschiedener Untersuchungsverfahren durchführen. Bei der Applanationstonometrie wird deine Augenoberfläche beziehungsweise deine Hornhaut betäubt. Anschließend misst der Augenarzt mithilfe eines Applanationstonometers, das meist Teil einer Spaltlampe ist, wie viel Druck er aufwenden muss, um deine Hornhautfläche leicht abzuplatten.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Die Optische Kohärenztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Licht bestimmter Wellenlängen ein dreidimensionales Bild deiner Netzhaut (Retina) aufzeichnen kann. Gemessen werden unterschiedliche Reflexionen des Lichtes, anhand derer das Gerät ein dreidimensionales Bild erzeugen kann. So können beispielsweise Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut entdeckt werden oder die Netzhautdicke genau ausgemessen werden.
  • Soll bei deinem Augenarztbesuch eine Sehschwäche abgeklärt werden, kann der Augenarzt verschiedene Testverfahren anwenden und deine Sehkraft überprüfen. Sehtest: Mithilfe unterschiedlicher Verfahren kann der Augenarzt prüfen, wie gut dein Sehvermögen beziehungsweise deine Sehschärfe ist. Dazu kann der Arzt die sogenannten Landolt-Ringe zur Hilfe nehmen. Das sind schwarze Ringe auf weißem Hintergrund, die jeweils eine Öffnung besitzen, deren Lokalisation du während des Tests benennen sollst. Der Arzt prüft dein Sehvermögen, indem er dir Ringe verschiedener Größen präsentiert und so feststellt, bis zu welcher Größe du die Öffnungen der Ringe noch richtig angeben kannst. Alternativ können Sehtafeln verwendet werden. Hierbei wirst du gebeten, verschiedene Reihen der auf der Tafel notierten Buchstaben vorzulesen. Anhand der von dir erkannten Buchstaben kann der Augenarzt ableiten, wie gut deine Sehschärfe ist.
  • Messung einer Fehlsichtigkeit: In der Fragestellung nach Weit- oder Kurzsichtigkeit kann beim Augenarzt deine sogenannte Refraktion bestimmt werden, also die Linsen- beziehungsweise Brillenstärke (in Dioptrien), die benötigt wird, damit du scharf sehen kannst. Dazu wirst du gebeten, verschiedene Buchstaben- oder Zahlenreihen in absteigender Größe vorzulesen. Als Untersuchungsgerät fungiert der sogenannte Phoropter. Das ist eine Apparatur, die Brillengläser verschiedener Stärken enthält. Im Verlauf der Untersuchung werden dir jeweils unterschiedliche Brillengläser vor deinen Augen positioniert und deine Sehkraft dann mit deiner Sehkraft ohne Brillengläser verglichen. Verbessert sich dein Seheindruck durch das Brillenglas, könnte dir eine Brille mit entsprechender Sehstärke helfen.
  • Gesichtsfeldprüfung oder Perimetrie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde herausfinden, wie groß dein Sichtfeld ist oder ob du Veränderungen oder „blinde Flecke“ in deinem Sichtfeld hast, führt er eine Perimetrie durch. Zur Durchführung der Perimetrie gibt es verschiedene Verfahren. Ihnen allen gemeinsam ist das Prinzip, dass in einem bestimmten Radius um deine Augen herum Lichtpunkte erscheinen oder abgebildet sind, die du entdecken sollst ohne aktiv deinen Kopf zum Lichtpunkt zu wenden. Anhand der von dir erkannten Lichtpunkte, stellt der Augenarzt fest, wie groß dein Sichtfeld ist und ob du eventuell unter Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) leidest.
  • Untersuchung der Tränenflüssigkeit: Bei einigen Krankheitsbildern ist es wichtig, dass dein Augenarzt überprüft, ob dein Auge ausreichend Tränenflüssigkeit produziert und ob dein Tränenfilm eine normale Zusammensetzung hat. Dazu kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests anwenden.
  • Diagnostik von Schielerkrankungen: Soll abgeklärt werden, ob du schielst, kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests mit dir durchführen. Eine der vielen möglichen Testungen auf Schielerkrankungen (Strabismus) ist der Cover-Test. Dabei werden deine Augen abwechselnd auf- und zugedeckt. Währenddessen beobachtet der Augenarzt deine Augenbewegungen und beurteilt, ob du schielst.
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Symptome

Trockene Augen

Mann mit trockenen Augen zieht Ober- und Unterlid seines Auges nach oben.
Wird zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet oder verändert sich die Zusammensetzung des Tränenfilms, kann es zu einseitiger oder beidseitiger Augentrockenheit kommen.

Warum trockene Augen?

Bildschirmarbeit, das Tragen von Kontaktlinsen, hormonelle Einflüsse, aber auch Staub, Ozon und trockene Heizungsluft können zu brennenden, juckenden, geröteten Augen und geschwollenen Lidern führen. Trockene Augen können entstehen, wenn von den Tränendrüsen deiner Augen nicht genug Flüssigkeit produziert wird. Zur Augentrockenheit kann es auch kommen, wenn deine Tränen aufgrund einer veränderten Zusammensetzung des Tränenfilms zu schnell verdunsten. Die Folge: die Bindehaut und Hornhaut deiner Augen werden nicht mehr ausreichend benetzt. Durch mangelnde Befeuchtung der Augenoberfläche entsteht ein unangenehmes Sandkorngefühl. Denn deine Lider reiben wie Schmirgelpapier auf der Augenoberfläche. Trockene Augen können einseitig, meistens jedoch beidseitig auftreten. Medizinisch werden trockene Augen als Sicca-Syndrom und als Keratokonjunktivitis sicca bezeichnet.

Aufbau des Tränenfilms

Jedes deiner Augen hat eine Tränendrüse. Sie ist etwa so groß wie ein Kirschkern und sitzt am äußeren Rand des Oberlids. Die Tränendrüse produziert ständig eine kleine Menge Tränenflüssigkeit. Die Tränenflüssigkeit enthält antibakterielle Wirkstoffe und hat folgende Aufgaben:

  • Feuchthaltung von Bindehaut und Hornhaut.
  • Reinigung von Bindehaut und Hornhaut.
  • Ernährung der Hornhaut.

Die Tränenflüssigkeit besteht aus drei Schichten. Auf der Hornhaut deiner Augen liegt eine dünne Schleimschicht. Diese sogenannte Muzinschicht ist die innere Schicht des Tränenfilms und macht die ansonsten wasserabweisende Hornhautoberfläche benetzbar. Die mittlere Schicht deines Tränenfilms heißt wässrige Schicht. Sie besteht aus Wasser, das in deinen Tränendrüsen gebildet wird. Die wässrige Schicht deines Tränenfilms befeuchtet, ernährt und schützt deine Hornhaut. Den Abschluss zur Luft hin bildet ein dünner Fettfilm. Diese Lipidschicht wird von Drüsen in deinem Ober- und Unterlid gebildet. Mit jedem Lidschlag werden die Fettmoleküle auf den Lidrand deiner Augen abgegeben. Von hier gelangt ein Teil auf den Tränenfilm und verhindert, dass die Flüssigkeit zu schnell verdunstet.

Wie entstehen trockene Augen?

Wird von deinen Tränendrüsen nicht genug Flüssigkeit produziert, kommt es zu einer mangelnden Befeuchtung der Augenoberfläche. Dieser Flüssigkeitsmangel kann eine Ursache für trockene Augen sein. Auch eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms als Folge einer defekten Lipidschicht kann eine mögliche Ursache für trockene Augen sein. Denn dadurch kommt es zu einer schnelleren Verdunstung der Tränenflüssigkeit. Störungen in der Lipidschicht können ausgelöst und gefördert werden durch:

  • Trockene Luft, Ozon, Feinstaub.
  • Längere Bildschirmarbeit: Schaust du stundenlang ohne Pause auf PC, Laptop, Handy oder Tablet, führt das in deinen Augen zu einer verminderten Lidschlagfrequenz. Dadurch kann der Tränenfilm nicht gut genug über deine Augen verteilt werden. Deine Augen werden trocken und brennen.
  • Regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten: Hormonpräparate wie die Pille, Antidepressiva, Antihistaminika (zur Allergie-Behandlung), Betablocker (zum Beispiel bei Bluthochdruck und Herzschwäche) und Diuretika (entwässernde Mittel zum Beispiel bei erhöhtem Blutdruck, Herzinsuffizienz, Lungen­ödemen oder Ödemen infolge einer Leberzirrhose oder Niereninsuffizienz) können die Tränenproduktion herabsetzen oder zu einer Veränderung der Tränenflüssigkeit führen.
  • Verminderte Tränenproduktion: Mit zunehmendem Alter schwindet das tränenbildende Gewebe und wandelt sich in Bindegewebe um. Daher kann es schon ab 40 Jahren zu einer verminderten Tränenproduktion kommen.
  • Sjörgen-Syndrom: Durch die Autoimmunerkrankung der Tränen- und Speicheldrüsen kommt es zur verminderten Tränenproduktion. Zusätzlich treten extreme Mundtrockenheit und entzündete Gelenke auf.
  • Erkrankungen wie Diabetes, Neurodermitis, rheumatische Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen und Vitamin A-Mangel können die Entstehung trockener Augen fördern.
  • Kontaktlinsen: Nicht exakt an die Beschaffenheit deiner Augenoberfläche angepasste Kontaktlinsen können die Augenoberfläche erwärmen. Dadurch kann es zum Verdunsten des natürlichen Tränenfilms kommen. Die Folge: trockene Augen.

Frauen leiden in der Regel häufiger an trockenen Augen. Denn bei ihnen können sich mehrere Auslöser ansammeln: Hormonumstellungen in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren begünstigen trockene Augen. Ebenso hormonhaltige Medikamente oder Mittel zur Empfängnisverhütung wie die Pille. Häufige Verursacher trockener Augen sind falsch aufgetragene Augenkosmetika wie Kajal oder Lidschatten. Sie können reizende Stoffe enthalten oder für die Augenbefeuchtung wichtige Drüsen auf der Lidkante verstopfen.

Was sind Symptome von trockenen Augen?

Obwohl bei trockenen Augen die Menge und/oder die Qualität des Tränenfilms zur vollständigen Befeuchtung deiner Augen nicht ausreichen, kann es zu Augentränen kommen. Die Tränen sind eine überschießende Reaktion deiner Augen auf Reize wie Sonnenlicht oder Luftzug.

Die Feuchtigkeit der Tränen reicht aber nicht aus, um deine Augen dauerhaft gut zu befeuchten. Weil bei trockenen Augen zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet wird oder sich die Zusammensetzung des dreischichtigen Tränenfilms verändert, können einseitige oder beidseitige Beschwerden entstehen wie zum Beispiel:

  • Trockenheit der Augen
  • Brennen der Augen
  • Juckreiz
  • Rötungen der Bindehaut
  • Schwellungen der Lider
  • Verklebte Augenlider, vor allem nach der Nachtruhe
  • Druckgefühl in den Augen
  • Fremdkörpergefühl (Sandkorngefühl) in den Augen
  • Lichtempfindlichkeit der Augen
  • Verschwommenes Sehen
  • Augentränen

Trockene Augen: Wann zum Arzt?

Wenn das Brennen, der Juckreiz, die Lidschwellung und/oder Rötung deiner Bindehaut extrem stark sind oder wenn die Symptome deiner trockenen Augen zum ersten Mal auftreten, solltest du einen Augenarzt aufsuchen. Denn nur ein Facharzt für Augenheilkunde kann feststellen, ob deine Beschwerden tatsächlich von trockenen Augen ausgelöst werden oder ob es sich um eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), eine Lidrandentzündung (Blepharitis), eine Hornhautabschürfung oder einen Fremdkörper im Auge handelt.

Trockene Augen: Untersuchungen beim Augenarzt

Dein Augenarzt blickt mit einer sogenannten Spaltlampe in verschiedene Bereiche deiner Augen und kann anhand der vergrößerten Bilder mögliche Veränderungen an deiner Hornhaut oder an deiner Bindehaut erkennen.

Um Aussagen darüber machen zu können, ob deine Tränenmenge für die optimale Befeuchtung deiner Augen ausreicht, kann der Schirmer-Test zum Einsatz kommen. Dazu knickt der Augenarzt einen etwa 3,5 cm langen und 0,5 cm breiten Papierstreifen (Lackmuspapier) am Ende ab und hängt ihn zwischen das äußere und mittlere Drittel deines Unterlids. Durch die Tränenabsonderung (Tränensekretion) befeuchtet sich das Spezialpapier. Nach fünf Minuten wird die Strecke gemessen, die von deiner Tränenflüssigkeit durchtränkt ist. Damit dein Auge durch den Fremdkörper Lackmuspapier nicht übermäßig tränt, kann dein Auge vor Testbeginn mit einer lokalen Betäubung unempfindlich gegen mechanische Reize gemacht werden. Nach fünf Minuten ohne lokale Betäubung sind normalerweise mehr als 15 mm des Lackmusstreifens angefeuchtet, mit örtlicher Betäubung mehr als zehn Millimeter. Liegt die Strecke darunter oder unter fünf Millimeter, dann ist das ein Anzeichen für eine Störung in der Produktion von Tränenflüssigkeit. Achtung: Ist dein Auge betäubt, solltest du es mindestens eine Stunde nach der Untersuchung nicht reiben. Dabei könntest du deine Hornhaut verletzen.

Die Zusammensetzung und die Qualität deines Tränenfilms lässt sich durch eine Messung der Tränenfilmaufreißzeit (Break-up-time, BUT) bestimmen. Dazu schaltet dein Augenarzt der Spaltlampe einen speziellen Filter vor, den sogenannten Kobaltblaufilter. Du bekommst einen Tropfen eines sterilen Farbstoffs in den unteren Bindehautsack deines zu untersuchenden Auges getropft. Nach einem Lidschlag wird die Zeit bis der Tränenfilm reißt, also sich nicht mehr gut genug über das Auge verteilt, bestimmt. Dein Augenarzt sieht das daran, dass im Farbstofffilm dunkle Flecken erscheinen. Die Tränenfilmaufreißzeit liegt in der Regel im normalen Bereich, wenn es mehr als zehn Sekunden dauert, bis die ersten dunklen Flecken erscheinen.

Was tun bei trockenen Augen?

Sind deine trockenen Augen die Folge einer organischen Erkrankung wie Rheuma, Leberstörungen oder Entzündungsprozessen, dann gilt es, die Grunderkrankung zu behandeln. Dadurch können in der Regel auch die Probleme mit deinen trockenen Augen gelindert werden. Die Augentrockenheit selbst kann mit Gelen, Salben oder künstlicher Tränenflüssigkeit behandelt werden. Achtung: Je nach Zusammensetzung des Tränenersatzmittels kann es zu Ablagerungen in Kontaktlinsen kommen. Frag daher immer nach Mitteln, die für Kontaktlinsen unbedenklich sind.

Die Heilpflanze Euphrasia (Augentrost) setzt die Naturheilkunde zur Behandlung der trockenen Augen als Tee oder als Augentropfen ein. Euphrasia enthält den Wirkstoff Aucubin, der Reizungen lindert und entzündungshemmend wirkt.

Hilfe bei trockenen Augen aus der Apotheke

Wärme und Lidrandmassage beim Sicca-Syndrom

Bevor Tränenersatzmittel zum Einsatz kommen, solltest du deine trockenen Augen vorbehandeln. Wärmezufuhr in Kombination mit einer Reinigung der Lidränder hat sich beim Sicca-Syndrom bewährt. Dazu legst du dir morgens und abends warme Kompressen (in etwa 40 °C warmes Wasser getauchte Wattepads) fünf Minuten lang auf die geschlossenen Augen. Die Wärme macht die von Drüsen in Ober- und Unterlidern gebildeten und zum Aufbau des Tränenfilms wichtigen Lipide geschmeidiger. Sie kommen leichter aus den Drüsen hinaus und können für den Verdunstungsschutz des Tränenfilms sorgen.

Unterstützend kannst du mit einem Wattestäbchen unter sanftem Druck senkrecht zur Lidkante massieren, um das benötigte Fett zur Stabilisierung des Tränenfilms aus den Drüsen zu drücken. In der Apotheke gibt es zudem eine spezielle Wärmebrille für trockene Augen, die beim Sicca-Syndrom für geschmeidige Lipide sorgen soll.

Augentropfen für trockene Augen

Welches Augentropfen-Präparat beim Sicca-Syndrom am besten hilft, muss jeder für sich ausprobieren. Bei Augentropfen gibt es generell zwei Wirkmechanismen: Wässrige Tränenersatzmittel und lipidhaltige Sicca-Produkte. Tränenersatzmittel sollen die auslaufende, natürliche Flüssigkeit durch Eintropfen künstlicher Tränen ersetzen. Um den Flüssigkeitsverlust bei trockenen Augen auszugleichen muss allerdings sehr häufig nachgetropft werden. Du solltest darauf achten, dass die Augentropfen keine Konservierungsstoffe enthalten. Sie können zu allergischen Reaktionen führen und die Beschwerden deiner trockenen Augen noch verstärken. Tränenersatzmittel können feuchtigkeitsspendende Substanzen wie Hyaluronsäure und Dexpanthenol enthalten. Polymere wie Polyvinylalkohol sollen das Wasserbindungsvermögen steigern, Cellulose-Derivate wie Hypromellose die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Tränenfilms.

Zeigen wässrige Tränenersatzmittel keinen Erfolg bei deinen trockenen Augen, können lipidhaltige Sicca-Produkte zum Einsatz kommen. Sie werden häufig auch bei chronischen Lidrandentzündung (Blepharitis) eingesetzt. Lipidhaltige Sicca-Produkte enthalten mittelkettige Triglyceride oder Phospholipide. Mit Hilfe der Liposomen-Therapie wird bei Augentrockenheit die geschädigte Lipidschicht des Tränenfilms stabilisiert. Mit einem Sprühstoß auf die geschlossenen Augen gelangen kleine Fettmoleküle nach dem Öffnen der Augen über die Lidkante auf den Tränenfilm. Die Fettmoleküle verhindern, dass die Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet. Stellst du dir dein Auge als einen Wassereimer mit einem Loch vor, dann füllst du das auslaufende Wasser mit künstlichen Tränen ständig nach. Mit Liposomen verstopfst du hingegen das Loch im Eimer, so dass keine Flüssigkeit mehr entweichen kann. Der Wirkstoffe bei liposomalen Lidsprays ist Sojalecithin.

Tipps zum richtigen Eintropfen von Augentropfen.

Augengele für trockene Augen

Augengele für trockene Augen verbleiben im Gegensatz zu Tränenersatzmitteln länger in deinen Augen. Da Augengele die Sicht stärker als Augentropfen beeinträchtigen, werden sie häufig zur Nacht eingesetzt. Es gibt Augengele mit Carbomer und Augengele mit Naturstoffen wie dem Tamarindensamen-Polysaccharid. Hier verflüssigt sich das Gel im Auge beziehungsweise beim Lidschlag schnell. Präparate mit dem Wirkstoff Hydroxypropyl-Guar bilden im Auge ein Muzin-artiges Gel. Die Flüssigkeit wird nach dem Eintropfen ins Auge gelartig.

Hausmittel gegen trockene Augen

Einen beruhigenden Effekt auf deine trockenen und gereizten Augen sowie eine abschwellende Wirkung sollen die in schwarzem Tee enthaltenen Gerbstoffe haben. Für zwei Augenauflagen gib zwei Teebeutel mit schwarzem Tee in eine Tasse und überbrühe die Teebeutel mit heißem Wasser. Nach etwa einer Minute nimmst du die Beutel aus der Tasse heraus, legst sie auf einen sauberen Teller und lässt sie etwas abkühlen. Wenn die Teebeutel eine für dich angenehm warme Temperatur erreicht haben, legst du dir die Teebeutel für rund zehn Minuten auf die geschlossenen Augen.

Eine Augenauflage mit kühlen Gurkenscheiben kann Linderung bei brennenden Augen nach langer Bildschirmarbeit schaffen. Schneide von einer kalten, abgewaschenen Salatgurke zwei dicke Scheiben ab. Diese legst du dir für circa zehn Minuten auf die geschlossenen Augen. Der Saft des Gemüses dringt in deine Haut ein und wirkt erfrischend.

Lachs, Makrele oder Hering sorgen auf Seiten der Ernährung für mehr Durchblick und sollten daher öfter auf deinem Speiseplan stehen. Denn die fettreichen Seefische enthalten, ebenso wie Leinsamen, die für deinen Körper notwendigen Omega-3-Fettsauren. Diese spielen eine wichtige Rolle bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen. Deine Augen benötigen die Omega-3-Fettsäuren zur Tränenproduktion.

Verschluss der Tränenpünktchen

Bei sehr schweren Fällen von Augentrockenheit kann es notwendig werden, die sogenannten Tränenpünktchen zu veröden. Tränenpünktchen sind kleine dunkle Einziehungen am inneren Augenwinkel, die in die Tränenkanälchen münden. Wenn die Tränenflüssigkeit mit deinem Lidschlag über die Hornhaut verteilt wurde, wird sie anschließend über ein oberes und ein unteres Tränenpünktchen abgeleitet. Werden deine Tränenpünktchen mit kleinen Plastik- oder Silikonstöpseln verschlossen, kann weniger Tränenflüssigkeit ablaufen. Die verfügbare Tränenmenge wird dadurch erhöht. Die Tränenpünktchen können mit Stöpseln auf Zeit oder auch dauerhaft verschlossen werden. Eine Verödung der Tränenpünktchen führt zum dauerhaften Verschluss.

Gibt es bei trockenen Augen Komplikationen?

Unbehandelt können trockene Augen zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder einer Hornhautentzündung (Keratitis) führen. Der Grund: Durch die mangelnde Befeuchtung reiben die Lider wie Schmirgelpapier auf der Augenoberfläche und ein unangenehmes Sandkorngefühl entsteht. Dadurch reibst du verstärkt deine Augen und förderst Entzündungen und Infektionen.

Trockenen Augen vorbeugen

Du tust deinen Augen etwas Gutes und kannst trockenen Augen vorbeugen, wenn du folgende Tipps beherzigst:

  • Auf Pausen achten: Bei der Bildschirmarbeit etwa jede Stunde mindestens fünf Minuten Pause machen. Schau in die Ferne, schließ deine Augen für ein paar Sekunden und zwinkere.
  • Blinzeln: Während der Arbeit am PC, Notebook, Handy oder Tablet solltest du öfter einmal ganz bewusst die Augen auf und zu klappen.
  • Frischluft: Lüfte den Raum, in dem du sitzt gut durch. Das ist besonders wichtig, wenn du dich in beheizten und klimatisierten Räumen aufhältst.
  • Trägst du Kontaktlinsen, dann solltest du versuchen, öfter einmal eine Tragepause einzubauen. Achte bitte immer darauf, die Kontaktlinsen vor und nach dem Tragen gründlich zu reinigen.
  • Ausreichend trinken: Eine ausreichende Wasserzufuhr von mindestens 1,5 Litern täglich ist wichtig, damit Körper und Geist fit bleiben. Auch die Augen brauchen Wasser von innen, um ihren Feuchtigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten.
  • Ausgewogen ernähren: Der Tränenfilm wird in Qualität und Menge durch das, was du zu dir nimmst, beeinflusst. Wichtig für deine Augengesundheit sind die Vitamine A, B6 und C sowie das Spurenelement Selen und der sekundäre Pflanzenstoff Lutein. Reich an Selen sind: Rindfleisch, Schweineleber, Ei, Emmentaler, Rosenkohl, Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen, Paranüsse und Kokosnüsse. Selen fängt schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale. Außerdem wird es für wichtige Enzymfunktionen benötigt, die in deinen Augen Zellschäden verhindern. Lutein wirkt antioxidativ. Es schützt deine Augenzellen vor altersbedingten Sehstörungen und schädlichen Umwelteinflüssen wie Sonneneinstrahlung. Gute Lutein-Lieferanten sind: Grünkohl, Spinat, Mangold, Basilikum, Rucola, Erbsen, Pistazien, Ei und Hühnerfleisch.

Sind trockene Augen gefährlich?

Obwohl trockene Augen sehr unangenehm sind, ist deine Sehkraft in der Regel nicht gefährdet. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass durch trockene Augen und die damit verbundenen Benetzungsstörungen die Hornhaut dauerhaft geschädigt wird. Mit der richtigen Therapie und mit der Unterstützung deines Augenarztes kannst du es schaffen, dass deine trockenen Augen bald wieder gesund leuchten können.

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Krankheiten

Bindehautentzündung

Gerötete Augen sind typische Symptome einer Bindehautentzündung.
Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann unter anderem durch allergische Reaktionen, Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Ein oder zwei gerötete Augen sind ein typisches Symptom.

Bindehautentzündung erkennen

Rötungen, Juckreiz, Schwellungen deiner Augenlider sowie ein wässrig-schleimiger Ausfluss sind typische Symptome einer Bindehautentzündung, medizinisch Konjunktivitis genannt. Eine Reizung der Bindehaut kann durch Rauch, Staub, Fremdkörper im Auge oder andere mechanische Reize ausgelöst werden. Auch Allergien, trockene Raumluft sowie bakterielle oder virale Infektionen sind mögliche Ursachen einer Bindehautentzündung.

Um eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) als Krankheitsbild besser erkennen und verstehen zu können, blicken wir uns einmal tief in die Augen. Die mit mehr oder weniger dichten Wimpern besetzten Ober- und Unterlider bedecken etwa zwei Drittel deiner Augen. Die Lider klappen, ohne dass du es merkst, etwa alle fünf bis zehn Sekunden auf und zu. Der dem Auge zugewandte Teil deiner Augenlider ist mit der Bindehaut (Conjunctiva) überzogen. Sie ist eine dünne Schleimhaut, die sich von den Wimpern über die Innenfläche deiner Ober- und Unterlider zieht. Die Bindehaut bedeckt deinen Augapfel und reicht bis an den Rand deiner Hornhaut. Die durchsichtige Hornhaut wiederum liegt über der schwarzen Pupille. Um deinen Augenlidern ein reibungsloses Gleiten über das Auge zu ermöglichen, ist die Hornhaut ständig von einem Tränenfilm überzogen. In der Bindehaut wiederum sitzen viele Blutgefäße, die für eine zartrosa Farbe sorgen. Und bei einer Entzündung der Bindehaut sorgen die Blutgefäße für eine starke Rötung deiner Augen.

Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke

Allergische Bindehautentzündung

Deine beiden Augen jucken und tränen stark. Sie sind gerötet und geschwollen, oft auch verklebt. Eine allergische Reaktion der Schleimhäute in den Augen macht sich meistens durch diese Beschwerden bemerkbar.

Pollen von Sträuchern, Bäumen, Gräsern und Getreide sind die häufigsten Verursacher einer allergischen Bindehautentzündung. Bei einer Pollenallergie schwemmt der Lidschlag den Blütenstaub in deine inneren Augenwinkel und verursacht dort Beschwerden. Ist die Blütezeit dieser Pflanzen vorbei, verschwindet meistens auch die allergische Bindehautentzündung wieder. Lies mehr über Erste Hilfe bei Heuschnupfen.

Eine allergische Reaktion auf Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelpilze kann hingegen das ganze Jahr über zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führen.

Farbstoffe, Konservierungsstoffe und andere Inhaltsstoffe von Augenkosmetika und Kontaktlinsenpflegemitteln können ebenfalls eine allergische Bindehautentzündung auslösen. Außerdem können allergische Reaktionen auf Wirkstoffe von Augenmedikamenten, Betäubungsmittel oder Mittel zur Weitstellung der Pupille beim Augenarzt (zum Beispiel bei der Netzhautuntersuchung) eine Konjunktivitis hervorrufen.

Bakterielle Bindehautentzündung

Staphylokokken, Pneumokokken und Streptokokken sind Bakterien, die durch Schmierinfektion von deinen Händen auf die Augen übertragen werden können. Dort können sie eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hervorrufen. Während der Geburt können Erreger wie Chlamydien oder Gonokokken von der Mutter auf den Säugling übertragen werden und bei dem Baby nachfolgend eine Bindehautentzündung auslösen.

Virale Bindehautentzündung

Wird durch Herpesviren eine Hornhautentzündung (Keratitis) ausgelöst, die dann auf deine Bindehaut übergreift, entsteht eine sogenannte Kerato-Konjunktivitis. Die Augengrippe ist eine besonders aggressive Form der viralen Bindehautentzündung. Sie wird durch Adenoviren verursacht und ist hoch ansteckend. Hilfe bei Augengrippe.

Ursachen der Bindehautentzündung

Bei den Verursachern einer Bindehautentzündung unterscheiden Augenärzte zwischen einer nicht-ansteckenden Bindehautentzündung und einer ansteckenden Bindehautentzündung.

Nicht-ansteckende Bindehautentzündung

Bei einer nicht-ansteckenden Bindehautentzündung (Konjunktivitis) lösen beispielsweise intensives UV-Licht beim Blick in die Sonne ohne ausreichenden Schutz (Sonnenbrille mit UV-Faktor) oder Fremdkörper im Auge wie Chemikalien oder Staubkörner die Beschwerden aus. Auch allergische Bindehautentzündungen, die beispielsweise durch Kosmetikprodukte oder Pollen hervorgerufen werden, gehören zu einer nicht-ansteckenden Konjunktivitis. Zugluft und trockene Raumluft über einen längeren Zeitraum können ebenfalls eine nicht-ansteckende Bindehautentzündung hervorrufen. Nicht selten kommt es durch eine Überanstrengung der Augen infolge unkorrigierter Fehlsichtigkeit oder stundenlanger Bildschirmarbeit ohne Pause zu einer Konjunktivitis. Ein Mangel an Tränenflüssigkeit oder Fehlstellung von Wimpern und Lidern können körperliche Ursachen einer Bindehautentzündung sein. Die Konjunktivitis kann aber auch Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Psoriasis (Schuppenflechte) sein.

Ansteckende Bindehautentzündung

Bakterielle und virale Infektionen werden unter ansteckenden Bindehautentzündungen zusammengefasst. Verursacher einer bakteriellen Bindehautentzündung sind Bakterien der Gattungen:

  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Pneumokokken
  • Gonokokken
  • Chlamydien
  • Diphtheriebakterien

Verursacher einer viralen Bindehautentzündung können sein:

Andere Entzündungen am und im Auge

Neben der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) gibt es noch einige andere Entzündungen am oder im Auge. Ist nur ein bestimmtes Gewebe von der Augenentzündung betroffen, unterscheidet dein Arzt zwischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hornhautentzündung (Keratitis) oder Lederhautentzündung (Skleritis). Sind die Gewebe der Regenbogenhaut (bestimmt die Augenfarbe), der Aderhaut (blutreiche Schicht, die Netzhaut und Schutzschicht des Augapfels, die Lederhaut, versorgt) und des Strahlenkörpers (steuert die Krümmung der Augenlinse) gleichzeitig von der Entzündung betroffen, sprechen Augenärzte von einer Uveitis.

Auch nach Augen-Operationen kann es im Gewebe zu Entzündungen kommen.

Bindehautentzündung beim Kind

Hat dein Kind gerötete und brennende Augen solltest du sofort zum Kinderarzt gehen. Was macht ein Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin?

Obwohl eine Bindehautentzündung bei Kindern und Kleinkindern in den meisten Fällen harmlos ist, ist sie wegen des komischen Gefühls im Auge sehr unangenehm für die Kleinen. Sie fassen sich häufiger mit den Händen ins Gesicht, reiben sich die Augen und weinen. Bei einer infektiösen Bindehautentzündung führt dieses Verhalten zu einer Verbreitung der bakteriellen oder viralen Erreger und damit zur erhöhten Ansteckungsgefahr für alle Menschen in der Umgebung der Kleinen. Daher: Achte bitte verstärkt auf regelmäßiges Händewaschen – bei dir und bei all deinen Lieben.

Ist ein Fremdkörper im Auge für die Bindehautentzündung verantwortlich, bittest du dein Kind, nach oben zu schauen und ziehst gleichzeitig sanft das untere Augenlid leicht nach unten. Mit einem sauberen Taschentuchzipfel solltest du den Fremdkörper entfernen können. Schaffst du es nicht oder traust du es dir nicht zu, dann geh bitte zu einem Augenarzt.

Achtung: Bitte niemals Augentropfen bei Kindern ohne vorherige Empfehlung eines Kinderarztes oder Augenarztes anwenden. Die Tropfen müssen zur Entzündungsursache passen und in ihrer Zusammensetzung für Babys und Kleinkinder unbedenklich sein.

Ruhe und die Vermeidung weiterer Reize sind bei Kindern oberstes Gebot, damit die Bindehautentzündung schnell wieder abheilt. Weil die Konjunktivitis häufig mit einer Lichtempfindlichkeit einhergeht, solltest du die Wohnung bzw. das Kinderzimmer ein wenig abdunkeln. Auch Computer- und Fernsehbildschirme sollten abgeschaltet bleiben. Für die nötige Unterhaltung können Hörspiele sorgen.

Um einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) vorzubeugen und das Risiko einer Ansteckung beim Kind zu vermeiden, folgende Tipps:

  • Um das Infektionsrisiko zu senken, nicht mit ungewaschenen Händen ins Auge fassen.
  • Frischluft ist ein natürlicher Augenbefeuchter. Daher: Raus gehen und Sauerstoff tanken. Auch Zimmer regelmäßig durchlüften.
  • Kinderaugen vor UV-Strahlung schützen: Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz bewahrt Kinderaugen nicht nur im Sommer vor Bindehautentzündungen, die durch starke Lichteinstrahlung hervorgerufen werden. Auch im Winter bei starken Lichtreflexionen des Schnees sollten Kinderaugen mit einer Sonnenbrille geschützt sein.
  • Vermeide, dass dein Kind zum Beispiel im Auto Zugluft abbekommt.

Symptome der Bindehautentzündung

Leidest du unter einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis), sind deine Augen gerötet. Die Rötung entsteht, wenn sich die Blutgefäße der Bindehaut durch die Entzündungsreaktion erweitern und als rote Linien das Weiße in deinen Augen durchziehen. Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) sind meistens beide Augen betroffen. Eine virale Bindehautentzündung kann auch einseitig auftreten.

Typische Symptome für eine Bindehautentzündung sind:

  • Rötungen und Schwellungen der Bindehäute eines Auges oder beider Augen.
  • Lichtempfindlichkeit, Blendempfindlichkeit.
  • Brennen, Jucken und starker Tränenfluss.
  • Durch eitrige Ausflüsse verklebte Augen, besonders nach dem Schlafen (bei einer bakteriellen Bindehautentzündung).
  • Geschwollene Augenlider.
  • Starke Augenschmerzen und Hornhauttrübung (bei viraler Bindehautentzündung, die auf die Hornhaut übergegriffen hat).
  • Starker Juckreiz, hauptsächlich am Innenrand der Augen (bei allergischer Bindehautentzündung).
  • Eingeschränkte Sehfähigkeit.
  • Kopfschmerzen (bei Augenreizungen, zum Beispiel durch starke Lichteinwirkung).
  • Fremdkörpergefühl (wenn Staub oder Fremdkörper ins Auge gelangt sind).

Welcher Arzt hilft bei Bindehautentzündung?

Wenn die Rötungen und Schwellungen an deinen Augen innerhalb von zwei Tagen nicht von selbst abheilen und wenn zusätzlich noch starke Schmerzen vorhanden sind, dann solltest du auf jeden Fall deinen Augenarzt aufsuchen. Fachärzte für Augenheilkunde in deiner Nähe findest du über unsere Arzt-Suche.

Untersuchungen bei Bindehautentzündung

Dein Augenarzt wird dich in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) nicht nur fragen, welcher Art deine Beschwerden sind und wann sie auftreten/aufgetreten sind, sondern auch nach Kontaktlinsen, letztem Sehschärfentest, Allergien und Unverträglichkeiten. Bei der Untersuchung deiner Augen klärt er ab, ob nur die Bindehaut oder noch andere Bereiche deiner Augen von den Beschwerden betroffen sind. Mit Hilfe der sogenannten Spaltlampe kann dein Augenarzt dein Auge bei einer bestimmten Beleuchtung vergrößert anschauen. Um die Innenseite des Augenlids zu betrachten und die durch die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) verursachten Veränderungen festzustellen, klappt der Arzt das Lid bei der Untersuchung vorsichtig um.

Gegebenenfalls nimmt dein Augenarzt einen Abstrich aus der Bindehaut, um im Labor bakterielle oder virale Erreger bestimmen zu lassen. Ob eine Allergie hinter der Bindehautentzündung steckt, kannst du durch einen Allergietest bei einem Allergologen herausfinden lassen.

Was tun bei Bindehautentzündung?

Die Ursache deiner Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist bei der Wahl der Therapie entscheidend.

  • Bei Entzündungen nach Augen-Operationen kommen häufig sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika zum Einsatz. Sie helfen dabei, entzündliche Prozesse und Schmerzen zu lindern.
  • Eine bakterielle Bindehautentzündung kann mit Antibiotika behandelt werden. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Gentamicin und Kanamycin.
  • Eine Bindehautentzündung, die durch eine Infektion mit Viren ausgelöst wird, kann in einigen Fällen mit Anti-Virensalben behandelt werden. Gegen die Erreger der Augengrippe gibt es keine speziellen Medikamente. Hier können nur die Symptome durch eine Befeuchtung deiner Augen mit Augensalben und Augentropfen gelindert werden. Mehr zur Therapie der Augengrippe.
  • Augensalben und Augengele mit dem Wirkstoff Dexpanthenol lindern das Gefühl der Trockenheit und können unterstützend zur Behandlung der Bindehautentzündung eingesetzt werden. Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke
  • Verklebte Augenbereiche solltest du nur mit warmen, klaren Wasser vorsichtig säubern. Achtung: Kamillenspülungen können den gereizten Zustand deiner Augen verstärken und zu Allergien führen.
  • Ruhe ist bei einer Bindehautentzündung für deine Augen unerlässlich. Überanstrenge sie nicht. Vermeide es zu lesen und stundenlang am Bildschirm zu arbeiten.
  • Um deine entzündeten Augen nicht noch zusätzlich zu reizen, solltest du auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten bis die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) abgeheilt ist.

Augentropfen bei Bindehautentzündung

Um die Wirkungsweise der Medikamente gegen eine allergische Bindehautentzündung zu verstehen, schauen wir einmal auf das, was bei einer Allergie in deinem Körper passiert:

Wenn dein Immunsystem überreagiert und eine harmlose, körperfremde Substanz bekämpft, wird es für dieses sogenannte Allergen sensibilisiert.

Beim Erstkontakt mit einem Allergen bildet dein Immunsystem Antikörper gegen den Eindringling. Die Antikörper sitzen auf der Oberfläche der sogenannten Mastzellen von Haut, Magenschleimhaut, Lunge und oberen Atemwegen. Mastzellen enthalten Histamin, das Entzündungen verursacht. Gelangt der allergieauslösende Stoff, das Allergen, erneut in deinen Körper und kommt mit den Antikörpern in Kontakt, platzen die Mastzellen. Dadurch wird Histamin freigesetzt und eine Entzündungsreaktion verursacht. Diese Entzündungsreaktion reizt das körpereigene Gewebe und ruft Allergiesymptome an den entsprechenden Stellen hervor. Bei einer allergischen Bindehautentzündung sind das: starker Juckreiz am Innenrand der Augen, Rötung der Augen und plötzlich einsetzender, starker Tränenfluss.

Antihistaminika zum Einnehmen mit den Wirkstoffen Cetirizin, Loratadin, Mizolastin und Hydroxyzin verhindern die allergische Reaktion. Sie besetzen die Bindestellen für Histamin im Gewebe, so dass es dort nicht mehr andocken kann.

Wie lange die Wirkung der Antihistaminika anhält hängt davon ab, wie stark das Medikament wirkt. Dass Antihistaminika müde machen liegt daran, dass die Wirkstoffe über den Darm ins Blut aufgenommen werden.  Somit gelangen sie in alle durchbluteten Gewebe und blockieren dort die Histamin-Andockstellen. Passieren die Antihistaminika die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, dann wirken sie auch auf die Nervenzellen im Gehirn. Nervenzellen werden von dem in unserem Körper in geringen Mengen gebildeten Histamin aktiviert. Antihistaminika unterbinden diese Wirkung. Die Nervenzellen und damit auch du selbst bleiben daher schläfrig.

Bei Heuschnupfen, also einer Allergie gegen die Pollen von Gräsern, Bäumen, Sträuchern und Getreide, kannst du Augentropfen mit verschiedenen Wirkstoffen anwenden. Augentropfen mit Cromoglizinsäure sollten angewendet werden bevor akute Beschwerden auftreten und bevor sich die Augen röten oder tränen. Cromoglizinsäure reichert sich in den Mastzellen im Gewebe an und behindert die Freisetzung von Histamin und Entzündungsstoffen (Zytokinen).

Augentropfen mit dem Wirkstoff Tetryzolin verengen die Blutgefäße der Augenbindehaut. Dadurch verschwindet die Rötung der Augen. Auch die Augen tränen nicht mehr, weil aus verengten Gefäßen nur wenig Flüssigkeit austreten kann. Vorsicht: Bei längerer und ständiger Anwendung können Augentropfen mit dem Wirkstoff Tetryzolin die Schleimhäute der Augen austrocknen. Dadurch kann sich die Bindehaut noch weiter entzünden. Vorsicht ist auch bei Wechselwirkungen mit Arzneien gegen Depressionen (MAO-Hemmer) geboten. Bitte lies die Packungsbeilage gründlich und frag deinen Arzt oder Apotheker.

Augentropfen mit dem Wirkstoff Ketotifen stabilisieren die Mastzellen und besetzen gleichzeitig die Bindestellen für freigesetztes Histamin im Gewebe. Die Augentropfen können also auch bei akuten Beschwerden eingesetzt werden.

Auch Augentropfen mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Euphrasia (Augentrost) oder Calendula (Ringelblume) können den Heilungsprozess bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) unterstützen und Symptome wie Brennen und Jucken der Augen lindern.

Hilfe bei gereizten Augen aus der Apotheke

Erfahre mehr darüber, worauf du bei der Verwendung von Augentropfen achten solltest und über richtiges Eintropfen von Augentropfen.

Bindehautentzündung vorbeugen

Um einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) vorzubeugen, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird, solltest du dir immer gründlich die Hände waschen und ein eigenes Handtuch verwenden. Hat es dich dennoch erwischt, dann bitte nicht an den entzündeten Augen reiben. Die bakteriellen Erreger der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) gelangen sonst auf deine Hände und werden von dort auf Gegenstände oder auf andere Menschen  übertragen. Generell solltest du dich nie mit ungewaschenen Händen an die Augen fassen.

Hygiene ist auch beim Tragen von Kontaktlinsen oberstes Gebot. Vor dem Einsetzen und nach dem Herausnehmen solltest du deine Kontaktlinsen gut säubern. Dabei bitte auch auf saubere Hände achten.

Um dich vor Fremdkörpern im Auge zu schützen, solltest du bei Sägearbeiten oder bei Schweißarbeiten mit Funkenflug eine gut abschließende Schutzbrille tragen. Ist dennoch ein Fremdkörper ins Auge eingedrungen, bitte nicht am Auge reiben. Stattdessen mit klarem, körperwarmem Wasser aus dem Auge ausspülen. Tritt keine Besserung ein, bitte einen Augenarzt aufsuchen.

Auch bei starker Licht- und Sonneneinstrahlung gilt: Schütze deine Augen durch eine Brille mit ausreichendem UV-Schutz. Dein Optiker berät dich gerne.

Leidest du unter Heuschnupfen, solltest du rechtzeitig ein antiallergisches Medikament einnehmen. Lösen Kosmetika oder Tierhaare eine allergische Reaktion bei dir aus, dann vermeide den Kontakt zu den Allergieauslösern. Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Allergologie sind Ansprechpartner zu allen Fragen rund um Heuschnupfen und anderen Allergien. Allergologen können Hautärzte sein (FA Haut- und Geschlechtskrankheiten), Fachärzte für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Arzt), Lungenfachärzte (FA Innere Medizin und Pneumologie), Internisten oder Kinderärzte, die eine Zusatzausbildung zum Allergologen absolviert haben. Auch naturheilkundlich tätige Ärzte und Heilpraktiker bieten Hilfe bei allergischen Problemen an.

Wie lange dauert eine Bindehautentzündung?

Eine bakterielle Bindehautentzündung (Konjunktivitis) heilt in der Regel gut aus. Voraussetzung dafür ist, dass du verschriebene Antibiotika nach Anweisungen deines Arztes einnimmst und nicht auf eigene Faust absetzt. Denn auch wenn Beschwerden wie Juckreiz, rote Augen und starker Tränenfluss scheinbar abgeklungen sind, kann es sein, dass die bakterielle Infektion noch nicht ausgestanden ist. Um ein erneutes Ausbrechen der Bindehautentzündung (Konjunktivitis) zu vermeiden gilt daher: Folge unbedingt den Anweisungen deines Arztes.

Eine virale Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die durch Herpesviren ausgelöst wird, kann sehr lange anhalten und häufig wieder ausbrechen. Das liegt daran, dass Herpesviren wie Herpes simplex oder Varizella zoster nach der Erstinfektion in deinem Körper verbleiben und jederzeit wieder aktiv werden können. Das passiert beispielsweise dann, wenn dein Immunsystem durch Belastungen wie Stress oder andere Infektionen so stark geschwächt ist, dass es die Herpesviren nicht mehr bekämpfen kann.

Eine virale Bindehautentzündung durch Adenoviren, auch Augengrippe oder Adenovirus-Keratokonjunktivitis genannt, ist in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen folgenlos ausgestanden. Erfahre mehr über die Heilungschancen bei Augengrippe.

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Augengrippe

Ein blutroter Augapfel, hervorgerufen durch die Augengrippe.
Eine Augengrippe wird durch Adenoviren ausgelöst, durch Schmierinfektion übertragen und ist hoch ansteckend. Der Augapfel wird blutrot, das Auge tränt, juckt, brennt und schmerzt stark.

Was ist eine Augenrippe?

Die Augengrippe ist eine durch Adenoviren verursachte, hoch ansteckende Bindehautentzündung und Hornhautentzündung. Die Augengrippe, auch Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) oder Adenovirus-Keratokonjunktivitis genannt, beginnt meist urplötzlich mit verstärktem Tränenfluss an einem Auge, der in wässrig-schleimigen Ausfluss übergeht. Dein Augapfel wird blutrot, das Lid schwillt an, es juckt, brennt und schmerzt sehr stark. Oft kommt es außerdem zur schmerzhaften Schwellung eines Lymphknotens vor deinem Ohr oder am Unterkiefer. Nach vier bis acht Wochen greift die Augengrippe in der Regel auf dein anderes Auge über. Die Infektion deines zweiten Auges verläuft aber meistens milder. Die Augengrippe oder Viruskonjunktivitis ist hochgradig ansteckend und meldepflichtig.

Was verursacht Augengrippe?

Die Verursacher einer Augengrippe sind sogenannte Adenoviren. Sie werden in verschiedene Typen eingeteilt und diese wiederum in Untergruppen. Für die Augengrippe sind Adenoviren der Typen 8, 19 und 37 verantwortlich. Jeder Typ hat eine Proteinkapsel, die typenspezifische Antigene enthält. Antigene sind körperfremde Stoffe, auf die dein Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern reagiert. Duch die typenspezifische Proteinkapsel können die verschiedenen Adenoviren im Labor identifiziert werden. Adenoviren, die die Augengrippe auslösen, sind hochgradig ansteckend und können bei Zimmertemperatur wochenlang überleben. Sie können über Schmierinfektion übertragen werden.

Hast du dich mit der Augengrippe infiziert und reibst dir die Augen, weil sie jucken und brennen, dann gelangen die Adenoviren über die Tränenflüssigkeit auf deine Hände. Von dort können sie auf alle möglichen Gegenstände geschmiert werden: auf Handtücher, Mobiliar, Türgriffe, Tastaturen, Handy und mehr. Wenn andere Menschen diese Gegenstände berühren oder einer mit Augengrippe infizierten Person die Hand schütteln, können auch sie sich anstecken.

Das Tückische ist, dass die Inkubationszeit, also die Zeit von Ansteckung bis Ausbruch der Erkrankung, bei der Augengrippe fünf bis zwölf Tage beträgt. In dieser Zeit weißt und merkst du nicht, dass du die Augengrippe hast, kannst aber andere Menschen bereits damit anstecken. Generell ist die Augengrippe in den ersten zwei Wochen hoch ansteckend.

Die Augengrippe-Erreger (Adenoviren) wiederum lösen im Auge eine Entzündung aus. Deine Bindehaut reagiert darauf mit einer vermehrten Füllung der Gefäße. Die Folge: zahlreiche Blutgefäßschlingen werden von außen sichtbar, dein Auge erscheint blutrot.

Häufige Fragen zur Augengrippe

Wie bei allen hoch ansteckenden Erkrankungen verbreitet sich auch die Augengrippe immer dort rasend schnell, wo viele Menschen zusammen kommen. Da die mit dem Adenovirus infizierten Menschen zunächst fünf bis zwölf Tage nichts von ihrer Erkrankung merken, können sie in dieser Zeit viele andere Menschen unbemerkt und unwissentlich anstecken. Zeigen sich die ersten Symptome der Augengrippe werden sie häufig einer bakteriell verursachten Bindehautentzündung zugeschrieben. Da im Falle einer Bindehautentzündung selten eine Labordiagnostik durchgeführt wird und die Augengrippe in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen ausgestanden ist, besteht wahrscheinlich bei der Zahl der an Augengrippe erkrankten Menschen eine hohe Dunkelziffer.

Welche Krankheiten haben ähnliche Symptome wie die Augengrippe?

Die Bindehautentzündung hat ähnliche Symptome wie eine Augengrippe. Allerdings wird die Bindehautentzündung durch Bakterien hervorgerufen oder ist allergisch bedingt. Nur durch genauere Untersuchungen kann dein Arzt eine Augengrippe, also eine durch Viren verursachte Bindehautentzündung, von der bakteriellen Bindehautentzündung unterscheiden. Eine weitere durch Viren verursachte Bindehautentzündung ist die, die im Rahmen einer Infektion mit Herpes-Viren auftritt.

Eine Bindehautentzündung ist häufig auch ein Symptom von Erkrankungen wie Masern, Mumps und Röteln.

Bestimmte Typen von Adenoviren verursachen das sogenannte Pharyngokonjunktivale Fieber. Hier ist sowohl die Bindehaut als auch die Hornhaut von der Entzündung betroffen. Zusätzlich treten allgemeine Infektanzeichen auf und es kommt vor allem in Hals- und Rachenbereich zu Entzündungen.

Ist die Augengrippe eine echte Grippe?

Die Augengrippe ist keine echte Grippe (Influenza). Sie heißt lediglich Augengrippe, weil bei der Virusinfektion des Auges Grippe-Symptome wie Fieber, Schnupfen und Husten, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Unwohlsein auftreten können.

Wie bei der Influenza (Grippe) setzt auch bei der Augengrippe die Behandlung nicht an den Viren als Verursacher der Erkrankungen an. Es können lediglich die Symptome gelindert werden. Im Falle der Augengrippe kann das durch Befeuchtung der Augen mit Augentropfen oder Salben geschehen.

Helfen Desinfektionsmittel gegen die Verursacher der Augengrippe?

Auf Haushaltsgegenständen, Tastatur, Handy, Handtüchern und anderen Gegenständen befindliche Adenoviren lassen sich leider nicht mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln beseitigen. Nur spezielle Viren abtötende (viruzide) Desinfektionsmittel aus der Apotheke können die Erreger abtöten.

Für Wäsche und Handtücher von Augengrippe-Erkrankten gilt: getrennt von der Wäsche Gesunder bei mindestens 60 Grad waschen.

Besteht nach überstandener Augengrippe Immunität?

Nach überstandener Augengrippe besteht leider keine Immunität. Warum ist das so? Nach einer Infektion mit dem Adenovirus bildet dein Organismus Antikörper gegen den spezifischen Erreger der überstandenen Augengrippe. Da es aber sehr viele verschiedene Erreger-Typen für die Augengrippe gibt und keine Schutzimpfung gegen Augengrippe, kannst du dich jederzeit erneut mit dem Adenovirus anstecken.

Symptome der Augengrippe

Die ersten Symptome der Augengrippe bemerkst du in der Regel fünf bis zwölf Tage nach der Ansteckung mit Adenoviren. Erstes Anzeichen der viralen Bindehautentzündung ist verstärkter Tränenfluss und ein rotes Auge. Dazu kommen eine geschwollene Bindehaut und Ausfluss, der zu Beginn wässrig und später schleimig ist. Dein Auge wirkt glasig, es juckt, brennt und schmerzt. Ein weiterer Hinweis auf einen Virusbefall deines Auges sind geschwollene Lymphknoten. Meist befallen Adenoviren auch andere Körperregionen, weshalb bei der Augengrippe dann auch allgemeine, grippeähnliche Beschwerden auftreten können.

Typische Symptome der Augengrippe sind:

  • Brennende, juckende Augen
  • Starker Tränenfluss
  • Stark gerötete und geschwollene Bindehaut (Blutauge)
  • Lidschwellung
  • Fremdkörpergefühl
  • Lichtempfindlichkeit, Blendempfindlichkeit
  • Starke Schmerzen im betroffenen Auge
  • Lymphknotenschwellungen
  • Hornhauttrübung als Spätfolge der Augengrippe. Hornhauttrübungen entstehen durch die angegriffene Oberfläche der Hornhaut, eingeschränkte Sehfähigkeit kommt hinzu.

Bleibt die Augengrippe auf deine Bindehaut (Conjunctiva) beschränkt, heilt sie in der Regel in ein bis drei Wochen von selbst ab. Du bist dann allerdings nicht immun gegen eine erneute Erkrankung. Warum das so ist, liest du unter Immunität nach Augengrippe.

Ist deine Hornhaut (Cornea) von den Adenoviren befallen, kommt es oft zu monatelangen Sehstörungen. Der Grund dafür ist, dass sich bei der Ausheilung der Augengrippe in deiner Hornhaut Einlagerungen bilden können. Diese sogenannten Nummuli streuen das einfallende Licht und erhöhen dadurch die Blendempfindlichkeit deines Auges.

Augengrippe: Wann zu welchem Arzt?

Wenn dein rotes, brennendes Auge innerhalb von zwei Tagen nicht von selbst abheilt und wenn starke Schmerzen auftreten, dann solltest du auf jeden Fall deinen Augenarzt aufsuchen. Doch Vorsicht: Ansteckungsgefahr! Sag bitte direkt bei der Terminvereinbarung in deiner Augenarztpraxis, dass du vermutest, an einer Augengrippe erkrankt zu sein. Dein Arzt kann dich so gegebenenfalls zu einer gesonderten Uhrzeit behandeln oder dich bitten, in einem anderen Raum als dem Wartezimmer Platz zu nehmen.

Fachärzte für Augenheilkunde in deiner Nähe findest du über unsere Arzt-Suche.

Untersuchungen bei Augengrippe

Zur eindeutigen Diagnose der Augengrippe wird ein Bindehautabstrich, auch Konjunktivalabstrich genannt, notwendig. Dabei werden dir mit einem angefeuchteten Tupfer möglichst viele Zellen von der Bindehaut abgeschürft. Anschließend untersucht ein Labor den Bindehautabstrich. Dabei können Adenoviren mit folgenden Methoden nachgewiesen werden:

PCR-Test: Mit der Polymerase Chain Reaction (PCR) kann das Erbgut der Augengrippe-Erreger sichtbar gemacht werden. Im Fall der Adenoviren ist das die DNS (Desoxyribunukleinsäure). Jeder Organsimus besitzt eine charakteristische Struktur der DNS, die im PCR-Test zur Identifikation dient. Anhand der nachgewiesenen Virus-DNS ist der Verursacher der Augengrippe entlarvt.

Antigen-Nachweis: Mit dem Antigen-Nachweis können bestimmte virale Proteine nachgewiesen werden. Das geschieht mittels einer enzymatischen Farbreaktion, die für den Adenovirus charakteristische Partikel sichtbar macht.

Virusisolierung in Zellkulturen: Diese Methode zum Nachweis der die Augengrippe verursachenden Adenoviren ist sehr zeitaufwändig. Das Material des Bindehautabstrichs wird mit Zellen in Verbindung gebracht. Die im Abstrich enthaltenen Adenoviren infizieren die Zellen und vermehren sich in ihnen. Danach werden die Adenoviren aus den befallenen Zellen isoliert und können mit Hilfe eines speziellen Mikroskops, des Elektronenmikroskops, sichtbar gemacht werden. Adenoviren haben einen Durchmesser von weniger als einem Zehntausendstel Millimeter und sind mit bloßem Auge und einem normalen Mikroskop daher nicht erkennbar.

In Deutschland ist der Nachweis des Augengrippe-Erregers im Konjunktivalabstrich (Bindehautabstrich) nach §7IfSG des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig.

Was tun bei Augengrippe?

Da die Beschwerden ähnlich sind, kann die durch Viren ausgelöste Augengrippe mit einer bakteriell verursachten Bindehautentzündung verwechselt werden. Oft werden daher Antibiotika verschrieben, die aber leider nur gegen Bakterien wirken und nicht gegen Viren. Eine Antibiotika-Therapie schlägt bei der Augengrippe also nicht an.

Gegen die Augengrippe-Erreger gibt es keine speziellen Medikamente und im Gegensatz zur echten Grippe (Influenza) auch keine Schutzimpfung. Dein Körper muss daher selbst mit den Adenoviren fertig werden. Du musst in der Regel ein bis drei Wochen abwarten, bis es langsam wieder besser wird.

Haben sich auf deiner Hornhaut als Spätfolge der Augengrippe Hornhautnarben gebildet, kannst du die Narben mittels einer Laserbehandlung abtragen lassen. Das wird als phototherapeutische Keratektomie (PTK) bezeichnet.

Arzneimittel gegen Augengrippe

Da es keine speziellen Arzneistoffe für die Augengrippe gibt, können nur die Symptome durch eine Befeuchtung deiner Augen mit Augensalben und Augentropfen gelindert werden. Das Gefühl von Trockenheit im Auge kann durch Salben und Gele mit dem Wirkstoff Dexpanthenol gelindert werden.

Schutz vor Augengrippe

Auch wenn es bei unerträglichem Juckreiz und Fremdkörpergefühl nicht leicht fällt: du solltest bei Augengrippe das betroffene Auge nicht reiben. Dadurch gelangen die Adenoviren auf deine Hände und können von dort auf Türgriffe, Handtücher, Taschentücher und andere Gegenstände übertragen werden. Die Ansteckungsgefahr für Familienmitglieder oder Menschen in deinem häuslichen Umfeld steigt.

Verklebte Augenbereiche säuberst du am besten mit warmen, klaren Wasser. Vorsicht: Kamillenspülungen können nicht nur zu allergischen Reaktionen führen, sondern den durch die Augengrippe verursachten Reizzustand des Auges noch verstärken. Um die Ansteckungsgefahr innerhalb der Familie zu minimieren solltest du nach der Reinigung deines Auges das Waschbecken mit einem Viren abtötenden (viruziden) Desinfektionsmittel (erhältlich in Apotheken) säubern.

Generell solltest während der Dauer deiner Augengrippe verstärkt auf Hygiene achten, um andere Menschen vor Ansteckung zu schützen. Du solltest dich unbedingt von anderen Leuten fernhalten und zu Hause bleiben. Für deine Familie gilt: Bitte auf keinen Fall dieselben Handtücher wie du benutzen. Deine Familie sollte ihre Hände nach Berührung von Gegenständen wie Türgriffe gründlich waschen und auch darauf achten, dass ihre Hände nicht in Kontakt mit ihren Augen kommen. Vermeiden sollte deine Familie auch den Körperkontakt mit dir, wenn du an Augengrippe erkrankt bist.

Augengrippe vorbeugen

Der beste Schutz vor Augengrippe ist Hygiene. Wasch dir immer gründlich die Hände, benutze nicht dieselben Handtücher, Kosmetika oder andere Gegenstände, die der an Augengrippe Erkrankte auch benutzt. Wasche Wäsche und Handtücher des Familienmitglieds mit Augengrippe separat bei mindestens 60 Grad. Leidest du selbst an Augengrippe, dann vermeide bitte, wenn irgendwie möglich, den Kontakt zu anderen Menschen. Achte darauf, dich nicht mit den Händen an deinen Augen zu kratzen.

Wie lange dauert eine Augengrippe?

Eine Augengrippe ist in der Regel nach etwa drei bis vier Wochen folgenlos ausgestanden. Die Ansteckungsgefahr ist schon nach 14 Tagen vorüber. Nach überstandener Augengrippe solltest du deine Augen allerdings noch etwas schonen. Versuche deine Augen nicht durch stundenlanges Arbeiten am Bildschirm, Lesen oder Fernsehen zu überanstrengen. Frag bitte deinen Augenarzt, was du nach überstandener Augengrippe für deine Augen tun kannst.

Bis dein Sehvermögen nach einer Augengrippe komplett wieder hergestellt ist, können einige Monate vergehen. Doch in den meisten Fällen heilt die Adenovirus-Keratokonjunktivitis folgenlos aus. Bleibt eine Hornhauttrübung zurück, kannst du kleine verschwommene Punkte sehen. In seltenen Fällen kann dein Sehvermögen durch die Augengrippe langfristig beeinträchtigt bleiben.