Das Diagnosekürzel U99.0! beschreibt einen Versorgungsanlass, bei dem eine Infektion mit SARS-CoV-2 abgeklärt wird. Spezielle Verfahren sind hierbei labordiagnostische Verfahren zum Nachweis einer Infektion mit SARS-CoV-2.
Das Ausrufezeichen hinter U99.0 bedeutet in der deutschen Fassung der ICD-10 Klassifikation (ICD-10-GM), dass dieser Verschlüsselungskode nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit dem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachenden Krankheit oder eines Symptoms verwendet werden soll.
Zum Nachweis des durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragenen Coronavirus SARS-CoV-2 kann ein Coronavirus-Test mittels Rachenabstrich durchgeführt werden. Ein Test auf SARS–CoV-2, der durchgeführt wurde, obwohl kein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus vorlag und der negativ ausfiel, kann mit U99.0 kodiert werden. In diesem Fall muss das Diagnosekürzel Z11 für Spezielle Verfahren zur Untersuchung auf infektiöse und parasitäre Krankheiten hinzugefügt werden. Das ist nötig, um diesen Fall abzugrenzen von der Kodierung U07.2 für Covid-19, Virus nicht nachgewiesen. Weitere Infos zu ICD-10 U07.2
15 Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2 und zu Covid-19
Das Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Covid-19-Pandemie (eine Pandemie ist eine sich schnell weiter verbreitende, ganze Länder und Kontinente erfassende Krankheit) hält die Welt in Atem. DocInsider hat das Coronavirus unter die Lupe genommen und häufige Fragen zu SARS-CoV-2 und Covid-19 zusammengetragen (Stand 23.02.2022, Quellen: Weltgesundheitsorganisation WHO, Robert Koch-Institut RKI, Bundesministerium für Gesundheit, Auswärtiges Amt).
Bei Reisen innerhalb Deutschlands gelten die Regelungen der jeweiligen Bundesländer.
Eine Reisewarnung für nicht notwendige, touristische Reisen gilt für alle Länder, die vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Auswärtigen Amt sowie dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als Hochrisikogebiete und Virusvariantengebiete eingestuft sind. Aktuelle Covid-19 Risikogebiete weltweit listet das Robert Koch-Institut auf. Über aktuelle Einreise-, Test- und Quarantänebestimmungen informiert das Auswärtige Amt.
Viele Länder weltweit akzeptieren und verwenden unterschiedliche Impfstoffe. Ob dein Corona-Impfstoff im gewählten Reiseland akzeptiert wird, kannst du im Vaccine Tracker herausfinden.
Woher kommt das Coronavirus SARS-CoV-2?
SARS-CoV-2 ist die Abkürzung für Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2. Das bedeutet Schweres Akutes Atemwegssyndrom. Das neuartige Coronavirus wurde zunächst mit 2019-nCoV bezeichnet; es ist eng verwandt mit dem SARS-assoziierten Coronavirus (SARS-CoV-1), das 2002/2003 eine Epidemie ausgelöst hatte. Coronaviren sind unter Säugetieren und Vögeln verbreitet. Beim Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten. Coronaviren können manchmal aber auch schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Die Krankheit, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst werden kann, trägt die Abkürzung Covid-19. Das bedeutet Corona Virus Disease 2019.
Forscher gehen davon aus, dass SARS-CoV-2 auf einem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan von einem infizierten Tier auf eine Verkäuferin übergegangen ist. Das Erbgut des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 ist eng mit Coronaviren verwandt, die in Fledermäusen im Osten Chinas gefunden wurden. Ausgehend von mit Coronaviren infizierten Fledermäusen könnte der Erreger weitere Tiere, sogenannte Zwischenwirte, infiziert haben. Über einen solchen Zwischenwirt könnte das Coronavirus schließlich zum Menschen gelangt sein.
Wie gefährlich sind SARS-CoV-2-Mutationen?
Mutationen bei Viren finden ständig statt. Bei einer Mutation verändert sich das Erbgut eines Erregers wie SARS-CoV-2 durch Fehler beim Kopieren des Erbguts, wenn sich das Virus vermehrt. Gefährlich wird die Mutation dann, wenn sich die Struktur des Virus zu seinem Vorteil verändert. Zum Beispiel wenn sie den genetischen Bauplan des Spike-Proteins betreffen. Mithilfe des Spike-Proteins dockt das Coronavirus an die ACE2-Rezeptoren der Wirtszelle an und gelangt ins Zellinnere.
Verändert sich der genetische Bauplan des Spike-Proteins zum Vorteil des Coronavirus, kann es leichter in die menschlichen Zellen eindringen, sich dadurch leichter vermehren und sich somit schneller und weiter verbreiten.
Bei den bisher entdeckten Mutationen von SARS-CoV-2 ist die viel schnellere Ausbreitungsgeschwindigkeit der Mutationen ein Problem. Die Folge: mehr Menschen erkranken gleichzeitig, mehr durchleben schwere Verläufe und mehr können sterben.
Die WHO teilt die Corona-Varianten in drei Gruppen ein: 1. Besorgniserregende Varianten wie Alpha, Beta, Gamma und Omikron. 2. Varianten von Interesse wie Lamda und Mu. 3. Varianten unter Beobachtung wie B.1.1.318, C.1.2 und B.1.640 (Ende November 2021 erstmals in Frankreich registriert).
Unter dem Namen B.1.1.7 (auch als Alpha Variante oder VOC 2020/12/01 bezeichnet) werden einige neue Mutationen von SARS-CoV-2 aus Großbritannien zu einer Viruslinie zusammengefasst. Die britische Variante von SARS-CoV-2 soll ansteckender und auch tödlicher sein als das bisher bekannte Coronavirus. B.1.1.7 verbreitet sich schneller und war lange Zeit für die meisten Corona-Neuinfektionen in Deutschland und in anderen Ländern verantwortlich. Aktuell ist die Omikron-Variante für die meisten Neuinfektionen verantwortlich. Sie verläuft zwar milder als die bisher vorherrschende Delta-Variante, verbreitet sich aber noch schneller.
Die südafrikanische Variante von SARS-CoV-2 nennt sich B.1.351, auch als 501.V2 oder Beta Variante bezeichnet. Sie ist noch weiter mutiert als die englische Variante, wahrscheinlich aber nicht tödlicher. Offensichtlich aber ähnlich ansteckend und infolge einer sogenannten Fluchtmutation namens E484K in der Lage, der Immunantwort zu entkommen. Eine Fluchtmutation, auch Escape-Mutation genannt, macht es vorhandenen Antikörpern gegen SARS-CoV-2 schwer, sich an das Spike-Protein des Virus zu binden. Somit kann das Eindringen von Viruspartikeln in die Zellen nicht mehr verhindert werden.
Die brasilianische Variante von SARS-CoV-2 wird als P.1 oder Gamma Variante bezeichnet. Auch sie trägt eine Fluchtmutation.
Mit B.1.617 oder Delta Variante wird die Corona-Mutante aus Indien bezeichnet. Sie ist eine sehr gefährliche Kombination der Virusmutanten aus Großbritannien und Südafrika. Genau wie die Mutationen aus Südafrika und Brasilien trägt auch B.1.617 die Mutation E484K. Diese sorgt dafür, dass durch Impfstoffe gebildete neutralisierende Antikörper nicht mehr so stabil an das Virus binden. Das mutierte Virus entzieht sich dadurch der Immunantwort, wird also infektiöser und kann sich schneller verbreiten.
Die Lamda-Variante aus Lateinamerika wurde auch in Spanien, Großbritannien und Deutschland nachgewiesen. Die auch als C.37. GR/452Q und 2OD bezeichnete Mutation weist nach derzeitigen Erkenntnissen sechs neue Veränderungen im Spike-Protein auf, zwei von ihnen liegen direkt in der Bindungsstelle für den Zellrezeptor. Die Mutationen im Spike-Protein können das Virus im Vergleich zu anderen Varianten ansteckender machen und auch restistenter gegenüber Impfstoffen.
Die im November 2021 aufgetretene Omikron-Variante B.1.1.529 aus Südafrika soll wegen über 80 Mutationen, über 30 allein beim Spike-Protein, laut Einstufung der WHO „besorgniserregend“ sein. Die vielen Mutationen machen das Coronavirus ansteckender, es verbreitet sich schneller und macht eine dritte Corona-Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, notwendig, um die Schutzwirkung zu erhalten.
Wie wird das Coronavirus übertragen?
Der Hauptübertragungsweg von SARS-CoV-2 ist die Tröpfcheninfektion. Mit dem Coronavirus versetzte Speicheltröpfchen werden beim Husten, Niesen und Sprechen frei und können somit in deinen Atemtrakt gelangen. Möglich sind auch Coronavirus-Übertragungen durch Schmierinfektion über Gegenstände wie Türgriffe. Coronaviren können deine Mundschleimhaut, deine Nasenschleimhäute und die Bindehaut deiner Augen als Eintrittspforte in deinen Körper benutzen, wenn du dein Gesicht mit ungewaschenen Händen berührst.
Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr
Die durchschnittliche Inkubationszeit (Dauer von Ansteckung bis zum Krankheitsbeginn) liegt beim ursprünglichen Coronavirus zwischen 5 bis 6 Tagen. Bis erste Symptome auftreten können aber auch bis zu 14 Tage vergehen. Bei der Deltavariante von SARS-CoV-2 ist die Inkubationszeit im Vergleich zum Ursprungsvirus um 1,5 bis 2 Tage verkürzt. Bei der Omikron-Variante beträgt die Inkubationszeit durchschnittlich 3 Tage.
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine Symptome auftreten und die Betroffenen nichts von ihrer Covid-19-Erkrankung bemerken. Somit können sie, ohne es zu wissen, zu möglichen Überträgern des Coronavirus werden. SARS-CoV-2 kann vom Mundraum in den Verdauungstrakt wandern und von dort über Fäkalien oder als Schmierinfektion weitergegeben werden.
Um die Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 zu verringern und die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, sind deshalb von jedem von uns umsichtiges und verantwortungsbewusstes Verhalten und – wie bei allen Infektionskrankheiten – sorgfältige Handhygienemaßnahmen gefragt. In unserem Artikel zur Handhygiene in Infektionszeiten liest du, warum die Corona-Pandemie Stress für deine Haut bedeutet und wie du deine Hände richtig wäschst und pflegst. Wie du mit FFP2-Masken dazu beitragen kannst, dass sich SARS-CoV-2 nicht noch weiter ausbreitet und was du beim Tragen und beim Reinigen deiner Corona-Schutzmasken beachten solltest, erfährst du unter Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.
Wer zählt zu den Corona-Risikogruppen?
Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann bei älteren Menschen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zu einem schweren Krankheitsverlauf führen. Laut WHO zählen Schwangere nicht zu einer besonders gefährdeten Gruppe, sofern sie keine Grunderkrankungen haben. Auch Kinder scheinen bei Covid-19 nicht zu schwersten Krankheitsverläufen zu neigen.
Zu den Corona-Risikogruppen zählen:
Menschen ab 50 Jahren und älter. Mit zunehmendem Alter und bei Vorerkrankungen steigt bei Covid-19 das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Krebs und Erkrankungen der Lunge wie Asthma oder chronische Bronchitis.
Menschen mit mehreren Grunderkrankungen.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem durch eine bestehende Erkrankung oder durch die Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen oder die die Immunabwehr unterdrücken (Immunsuppressiva).
Welche Symptome verursacht SARS-CoV-2?
Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19 kann sich durch grippeähnliche Symptome äußern. Lies mehr darüber, wie sich Erkältung, Grippe und Corona unterscheiden.
Abgeschlagenheit, Müdigkeit. Besonders stark sind diese Beschwerden bei einer Infektion mit der Omikron-Variante. Hierbei kommen Gruchs- und Geschmcksverlust allerdings nicht vor, dafür neben Fieber aber Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle.
Gliederschmerzen. Dieses Symptom ist bei der Delta-Varoiante besonders stark ausgeprägt.
Verfärbung an Fingern oder Zehen oder Hautausschlag
Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich
Wenn du Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber bei dir feststellst, solltest du zu Hause bleiben und direkte Kontakte einschränken. Ein Schnelltest kann erste Hinweise geben, ob es sich bei deiner Infektion um Corona handelt. Rufe deine Hausarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 an. Diese klären über das weitere Vorgehen auf.
Krankheitsverlauf von Covid-19
Die Krankheitsverläufe von Covid-19 variieren stark. Es zeigen sich symptomlose oder milde Verläufe bis hin zu Atemproblemen und schweren Pneumonien (Lungenentzündungen) mit Lungenversagen und Tod. Lungenentzündungen werden von Symptomen wie hohem Fieber, Husten, Atembeschwerden (Dyspnoe), beschleunigter Atmung (Tachypnoe) und Schmerzen beim Atmen begleitet.
Bei Covid-19 sind bei schweren Verläufen fast immer beide Lungenflügel entzündet, bei einer klassischen Lungenentzündung dagegen meist nur einer.
Von Covid-19 können nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organsysteme betroffen sein. Wo sich SARS-CoV-2 ausbreiten kann, ist unter anderem abhängig von der Dichte der sogenannten ACE2-Rezeptoren in den Geweben. SARS-CoV-2 verwendet das Enzym ACE2 als Andockstelle (Rezeptor), um in die Wirtszellen zu gelangen. Eine hohe ACE2-Dichte befindet sich beispielsweise im Atemwegstrankt, im Darm, in Gefäßzellen, in der Niere und im Herzmuskel.
Covid-19 erhöht dadurch das Risiko für Thrombosen und durch die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems auch das Herzinfarkt-Risiko. In schweren Fällen können die Nieren versagen.
Die Corona-Pandemie und vor allem die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie wirken sich auch auf unsere Psyche aus. So beobachteten Mediziner einen Anstieg an Depressionen, Angstzuständen, Substanzmissbrauch und häuslicher Gewalt. Lies mehr zu den Krankheitsbildern von Angststörungen.
Was ist das Post-Covid-Syndrom?
Unter dem Begriff Post-Covid-Syndrom werden alle Symptome zusammengefasst, die noch mindestens drei Monate nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung auftreten können.
Symptome des Post-Covid-Syndroms sind:
chronische Müdigkeit (Fatigue)
Erschöpfung
Konzentrationsprobleme
Gedächtnisverlust
Atemnot
Husten
Herzmuskelentzündung
Nierenprobleme
Gefäßbeeinträchtigungen
Die Stärke dieser Post-Covid-Symptome ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Bei manchen Patienten treten die Post-Covid-Beschwerden sogar erst sechs Monate nach der Akut-Erkrankung auf und erfordern eine stationäre Behandlung.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind die Langzeitfolgen von Covid-19 selbst bei leichten Verläufen derzeit noch nicht abschätzbar. Unklar ist auch, ab welchem Zeitpunkt die Folgen der Covid-19-Erkrankungen chronisch werden können und ob dauerhafte Schädigungen drohen.
Was tun bei Corona-Symptomen?
Wenn du keinen direkten Kontakt zu nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten oder zu möglicherweise infizierten Personen hattest, bewahre unbedingt Ruhe. Nimm telefonisch Kontakt zu deinem Hausarzt auf und lass dich über das weitere Vorgehen beraten. Achte auf die unter Coronavirus-Schutz beschriebenen Maßnahmen.
Bei leichten Erkältungssymptomen, leichten Erkrankungen der oberen Atemwege oder erhöhter Temperatur (>37,5 °C)kontaktiere bitte ebenfalls telefonisch deinen Arzt und lass dich über das weitere Vorgehen beraten. Die Ausnahme-Regelung, dass Ärzte ihren Patienten telefonisch zweimal für 7 Tage eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen können, ohne dass die Patienten in die Praxis kommen müssen, gilt seit 19. Oktober 2020 bis zum 31. März 2022.
Du hattest Kontakt mit einer Covid-19-infizierten Person?
Wenn du direkten Kontakt mit einer an Covid-19 erkrankten Person hattest oder direkten Kontakt mit jemandem, der positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, dann solltest du umgehend folgende Schritte einleiten:
Kontaktiere telefonisch das für deinen Wohnort zuständige Gesundheitsamt, einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 und erkundige dich nach dem weiteren Vorgehen. Bleib zu Hause und vermeide den Kontakt zu anderen Menschen bis du von den genannten Ansprechpartnern weitere Informationen und Anweisungen erhältst.
Bist du hörgeschädigt oder gehörlos, helfen dir für weitere Infos die Beratungsstellen für Gehörlose und Hörgeschädigte per Fax oder Email weiter.
Bist du immun gegen das Coronavirus, wenn du Covid-19 überstanden hast?
Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 dockt über sogenannte Spike-Eiweiße an deine Körperzellen an und bringt sie dazu, das Erbgut des Coronavirus millionenfach zu kopieren. Die Zellen platzen auf und die freigewordenen Viren können weitere Körperzellen befallen. Dein Immunsystem bemerkt die Eindringlinge und bekämpft die Erreger mit Antikörpern, die die Andockstellen des Virus unschädlich machen. Ist deinem Immunsystem das neuartige Coronavirus schon bekannt, weil du schon einmal eine Corona-Infektion durchgemacht hast, kann es auf einen erneuten Virenangriff schneller reagieren und die Erreger unschädlich machen bevor sie Symptome auslösen können.
Die Studien, die es bisher zur Immunität von Menschen gibt, die Covid-19 überstanden haben, weisen darauf hin, dass nach einer Infektion Antikörper gebildet werden, die das Coronavirus neutralisieren können. Viele Experten gehen davon aus, dass die Immunität Monate anhält.
Was passiert, wenn du dich gleichzeitig mit Grippe und Corona infizierst?
Du kannst dich mit dem Influenza-Virus und dem Coronavirus parallel infizieren. In diesem Fall kannst du schwerer erkranken als bei einer Infektion mit nur einer Virusart. Denn dein Immunsystem muss sich gleichzeitig mit zwei Krankheitserregern auseinandersetzen. Eine große Herausforderung, da unser Immunsystem bei Erstinfektion noch keine Erfahrung mit dem neuartigen Coronavirus hat. Besteht ein Grippeschutz durch eine Grippe-Impfung, „weiß“ dein Immunsystem, was im Ernstfall zu tun ist. Es kenn den Influenza-Virus und kann die Abwehrmechanismen schneller in Gang setzen. Lies mehr zur Wirkung der Grippe-Impfung. Mittlerweile ist es möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen. Frag bei deinem Hausarzt nach.
Kannst du dich durch importierte Lebensmittel mit SARS-CoV-2 anstecken?
Das Coronavirus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines Covid-19-Erkrankten gehören, wie beispielsweise importierte Waren, Lebensmittel, Postsendungen oder Gepäck, erscheint laut Robert Koch-Institut unwahrscheinlich.
Überträgt sich das Coronavirus auf Fleisch?
Da sich einige Schlachthöfe infolge infizierter Mitarbeiter immer wieder zu Corona-Hotspots entwickelt haben, stellte sich die Frage, ob beispielsweise dort produziertes Grillfleisch und Fleischprodukte gefährlich sein könnten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt dazu: „Coronaviren können sich in Lebensmitteln nicht vermehren; sie benötigen dazu einen lebenden tierischen oder menschlichen Wirt. Da die Viren hitzeempfindlich sind, kann das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert werden.“
Soll heißen: es wäre sehr unwahrscheinlich, dass die Coronaviren Grill- und Brattemperaturen überleben. Selbst dann, wenn vor dem Erhitzen ein infizierter Schlachthofmitarbeiter auf dein Fleischstück gehustet haben sollte.
Hätte hingegen ein infizierter Verkäufer deine Grillware oder die Verpackung angefasst und du würdest beides kurz danach auch anfassen und dir mit ungewaschenen Händen die Augen reiben oder deinen Mund oder deine Nase berühren, wäre eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch Schmierinfektion möglich.
Achte daher beim Umgang mit allen Lebensmitteln auf die allgemeinen Hygieneregeln. Lies mehr zu Corona-Schutzmaßnahmen.
Können Mücken Corona übertragen?
Nach aktuellem Forschungsstand können Mücken das Coronavirus nicht übertragen. Die WHO schreibt dazu: „Das neuartige Coronavirus kann nicht über Mückenstiche übertragen werden. Bisher gibt es weder Informationen noch Beweise dafür, die nahelegen würden, dass das neuartige Coronavirus über Mückenstiche übertragen werden kann. Das neuartige Virus ist ein Virus, das auf die Atemwege geht. Es verbreitet sich hauptsächlich durch Tröpfchen, wenn eine infizierte Person hustet oder niest, oder durch Speicheltröpchen oder Nasensekret.“
Damit eine Stechmücke SARS-CoV-2 oder generell ein Virus übertragen kann, müsste sie dieses in vermehrungsfähiger Form beim Blut saugen aus der Blutbahn eines infizierten Menschen aufnehmen. Das Coronavirus müsste sich dann in der Mücke vermehren, damit die Menge an Viren ausreicht, um beim nächsten Stich in den Gestochenen zu gelangen.
Wie kannst du dich vor dem Coronavirus schützen?
Es ist offen, wie viele Menschen sich im Laufe der Corona-Pandemie mit dem Coronavirus infizieren werden und über welchen Zeitraum dies geschehen wird.
In ganz Deutschland herrscht zum Schutz vor der weiteren Ausbreitung von Covid-19 eine Maskenpflicht. Was du beim Tragen von Corona-Schutzmasken beachten solltest und wie du sie richtig desinfizierst und reinigst, liest du unter Pflegetipps für Corona-Schutzmasken.
Beim Husten oder Niesen wegdrehen, in die Armbeuge niesen und husten und dabei möglichst ein bis zwei Meter Abstand zu anderen Personen halten. Alternativ in ein Einmaltaschentuch niesen und dies sicher in geschlossenen Abfallbehältern entsorgen.
Sich nicht ins Gesicht fassen, um mögliche Krankheitserreger nicht über die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund aufzunehmen.
Haushaltsgegenstände wie Geschirr, Besteck und Wäsche nicht ungewaschen mit anderen teilen. Auch Hygieneartikel sollten nicht geteilt werden und die Wäsche sollte regelmäßig und gründlich gewaschen werden.
In öffentlichen Verkehrsmitteln und im Flugverkehr gilt künftig die 3G-Regel. Das heißt in Bussen, S- und U-Bahnen, in Zügen, im Fährverkehr und in Flugzeugen müssen Reisende in Zukunft einen Impf-, Genesenen- oder negativen Testnachweis (kein Selbsttest) vorlegen können. Bei Fahrtantritt darf die Testabnahme nicht länger als 24 Stunden zurück liegen. Außerdem solltest du auf die Abstandsregeln achten und als Mund-Nasen-Schutz bevorzugt FFP2-Masken tragen. Wie sicher ist die Schutzwirkung von FFP2-Masken? Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr, Schüler, Menschen mit ärztlich bescheinigter Maskenbefreiung und die Beförderung in Taxen.
Ganz wichtig für Arbeitnehmer: Niemals krank zur Arbeit gehen. Wer Symptome wie leichtes Fieber hat, sollte den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist.
Wann auf SARS-CoV-2 testen?
Hast du Corona-typische Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Husten und Atembeschwerden oder hattest du in den letzten 14 Tagen vor Ausbruch der möglichen Corona-Symptome Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person, solltest du deinen Hausarzt anrufen. Dieser kann den PCR-Test einsetzen um abzuklären, ob tatsächlich eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt oder auch um mit dem PCR-Test einen positiven Schnell- oder Selbsttest zu bestätigen. Lies mehr zum Unterschied zwischen Corona-Selbsttest und Schnelltests sowie zur Genauigkeit von Corona-Testergebnissen.
Es gibt derzeit für jeden Bürger in Deutschland einen Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Antigen-Schnelltest (PoC-Test) pro Woche – dies gilt unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus.
Ein Ergebnis des PoC-Schnelltests liegt je nach Hersteller in 15 bis 30 Minuten vor.
Beim PCR-Test erfolgt die Probeentnahme durch medizinisches Personal, die Auswertung nimmt ein Labor vor.
Um das Coronavirus mittels PCR-Test nachzuweisen, können laut Empfehlungen des Robert Koch-Instituts Abstriche aus Nase und Rachen genommen werden sowie aus dem Hustenauswurf. Die Probenentnahme kann nach telefonischer Absprache in einer Arztpraxis erfolgen. Außerhalb der hausärztlichen Sprechzeiten kannst du auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 anrufen. Auch dort erfährst du, ob und gegebenenfalls wo du einen PCR-Test machen lassen kannst. Den PCR-Test führen geschulte Fachleute durch. Der PCR-Test selbst dauert nur wenige Minuten. Die Untersuchung der genommenen Proben im Labor dauert in der Regel ein bis zwei Tage. Daher müssen sich alle auf Corona-Getesteten gedulden, bis die endgültigen Ergebnisse vorliegen und sie informiert werden. Auch hier gilt: Ruhe bewahren.
Coronavirus-Test negativ – was heißt das?
Solltest du Kontakt zu einem Infizierten gehabt haben, Covid-19-Symptome zeigen, auf das PCR-Testergebnis vom Hausarzt warten oder vom zuständigen Gesundheitsamt zum Coronavirus PCR-Test geschickt worden sein, dann musst du bis das Testergebnis vorliegt, vorsorglich in häuslicher Quarantäne verbleiben. Bei negativem Coronavirus-PCR-Test wird die häusliche Quarantäne in der Regel wieder aufgehoben.
Doch auch wenn du negativ auf SARS-CoV-2 getestet wurdest, solltest du die derzeit geltenden Vorsichts- und Schutzmaßnahmen weiterhin strikt einhalten.
Coronavirus-Test positiv – was passiert jetzt?
Wird Covid-19 im Labor mittels PCR-Test nachgewiesen und liegt eine Covid-19-Erkrankung vor, können derzeit nur die Symptome behandelt werden. Je nach Gesundheitszustand werden Covid-19-Infizierte in häuslicher Quarantäne oder in stationärer Unterbringung behandelt.
Seit dem 7.1.2022 gelten wegen der sehr schnellen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Omikron-Variante des Coronavirus und der damit zusammenhängenden Überlastung des Gesundheitswesens neue Quarantäne-Regeln: Die Quarantäne- und Isolationszeiten von Kontaktpersonen und Covid-19-Erkrankten werden verkürzt, um die Arbeitsfähigkeit der sogenannten kritischen Infrastruktur (etwa Gesundheitswesen, Polizei, Feuerwehr) sichern zu können.
Künftig werden unabhängig vom Virusvarianten-Typ Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind von der Quarantäne ausgenommen sein.Für alle Anderen enden Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen. Dies geht mit einem PCR-Test oder einem zertifizierten Schnelltest frühestens nach sieben Tagen. Bei Schülern sind es fünf Tage. Für Krankenhäuser und Pflegeheime gilt, dass eine Quarantäne frühestens nach sieben Tagen nur mit einem negativen PCR-Testergebnis verkürzt werden kann. Bisher konnten Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenenstatus in Deutschland für bis zu 14 Tage gelten.
Da SARS-CoV2 hauptsächlich über Husten und Niesen übertragen wird, ist es zum Bruch der Infektionskette nach wie vor aber besonders wichtig, Infizierte und Verdachtsfälle für die genannten Zeiträume zu isolieren. Je nach Verlauf und Schwere der Covid-19-Erkrankung erfolgt zur Therapie von Corona:
Gabe von Flüssigkeit
Zuführung von Sauerstoff bei Atemproblemen
Verabreichung von fiebersenkenden Mitteln
Verabreichung von Antibiotika bei bakteriellen Sekundärerkrankungen.
Die Wirksamkeit von verschiedenen antiviralen Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus wird derzeit erprobt.
Was sind Corona-Antikörpertests?
SARS-CoV-2-Antikörper bilden sich etwa 14 Tage nach Krankheitsbeginn aus und lassen sich dann durch den Corona-Antikörpertest nachweisen. Der Corona-Antikörpertest zeigt, ob du eine Infektion durchgemacht hast und ob in deinem Blut nun Antikörper gegen das Coronavirus vorhanden sind. Für den Test wird dir Blut aus dem Ohrläppchen oder der Fingerkuppe entnommen.
Anders als die Abstriche während einer akuten Corona-Infektion sind die Antikörpertests laut Robert Koch-Institut nicht meldepflichtig.
Ein positiver Corona-Antikörpertest bedeutet, dass Antikörper in deinem Blut vorhanden sind, nicht aber wie lange du immun gegen eine erneute Covid-19-Infektion bist. Du solltest dich daher weiterhin an die bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln halten.
Schützt die Pneumokokken-Impfung vor Corona?
Es gibt Impfstoffe gegen Lungenentzündung wie den Pneumokokken-Impfstoff und den Haemophilus-Influenza-Typ-B-(Hib)-Impfstoff. Sie bieten laut WHO aber keinen Schutz vor dem neuen Coronavirus. Wann zur Hib-Impfung?
Denn SARS-CoV-2 ist ein Virus und Haemophilus influenzae Typ b sowie Pneumokokken sind Bakterien. All diese Erreger können zwar eine Lungenentzündung mit schwerem oder lebensgefährlichem Verlauf auslösen, doch die jeweiligen Impfungen können nur gegen die speziellen Erreger Schutz bieten.
Die Pneumokokken-Impfung kann ältere Menschen allerdings davor schützen, dass sie nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus auch noch mit dem bakteriellen Erreger einer Lungenentzündung infiziert werden. Ist das Lungengewebe durch eine Corona-Erkrankung geschädigt, besteht die Gefahr, dass es anfälliger für bakterielle Infektionen wird.
Die beim Robert Koch-Institut ansässige Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Impfempfehlung zur Pneumokokken-Impfung angepasst. Demnach sollten Erwachsene gegen Pneumokokken geimpft werden, die
eine Immundefizienz haben, bei denen also das Immunsystem geschwächt ist oder
die mindestens 70 Jahre alt sind oder
die unter einer chronischen Atemwegserkrankung leiden.
Was passiert, wenn du unter Coronavirus-Quarantäne gestellt bist?
Wenn du dich mit dem Coronavirus infiziert hast, kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis du erste Krankheits-Symptome zeigst. Deshalb müssen nicht nur die Erkrankten und positiv auf Corona Getestete in Quarantäne, sondern auch ihre Kontaktpersonen und sämtliche Verdachtsfälle bis deren Testergebnis vorliegt. Ab dem 7.1.2022 gelten in Deutschland verkürzte Quarantäne-Regeln. Das heißt: Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind von der Quarantäne befreit.Für alle Übrigen enden Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen, wenn sie sich nicht vorher freitesten lassen. Dieses Freitesten geht mit einem PCR-Test oder einem zertifizierten Schnelltest frühestens nach sieben Tagen. Schüler können sich nach fünf Tagen freitesten. Für Krankenhäuser und Pflegeheime gilt: eine Quarantäne kann frühestens nach sieben Tagen nur mit einem negativen PCR-Testergebnis verkürzt werden.
Das jeweils zuständige Gesundheitsamt ordnet die Quarantäne an. Es beurteilt die Lage und entscheidet, wie weiter verfahren wird. Wenn du aufgrund des Verdachts, dich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, unter Quarantäne gestellt wirst, bedeutet dies nicht automatisch, dass du so schwer erkrankst, dass du in ein Isolationszimmer einer Klinik musst. Gerade bei Verdachtsfällen entscheidet das Gesundheitsamt häufig, Betroffene unter häusliche Quarantäne zu stellen.
Personen unter häuslicher Quarantäne werden vom Gesundheitsamt und von ihrem Hausarzt betreut und unterstützt. Allerdings müssen unter Corona-Quarantäne stehende Menschen auch selbst ihre Kontaktpersonen kontaktieren und ihren eigenen Gesundheitszustand kontrollieren. Zweimal täglich sollte Fieber gemessen werden. Fieber richtig messen. In einer Art Tagebuch wird der Zustand protokolliert. Symptome, die Körpertemperatur, allgemeine Aktivitäten und Kontakte zu anderen Personen sollen hier aufgeschrieben werden.
Wenn du unter Quarantäne gestellt worden bist, greift das Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Das Infektionsschutzgesetz sorgt in Deutschland dafür, dass für sechs Wochen nach Beginn des Verdienstausfalls das Gehalt weitergezahlt wird. Wenn die Quarantäne nach den sechs Wochen noch andauert, wird Krankengeld gezahlt.