Mithilfe der Laparoskopie, auch Bauchspiegelung oder Bauchhöhlenspiegelung genannt, kann dein Arzt Veränderungen an der Oberfläche von Geweben in deinem Bauchraum erkennen. Die Laparoskopie geschieht in der Regel unter Vollnarkose minimal-invasiv. Das heißt dein Bauch muss nicht eröffnet werden. Es sind lediglich kleinste Hautschnitte in deine Bauchdecke zum Einführen des sogenannten Laparoskops notwendig. Das Laparoskop ist ein optisches Instrument mit einer kleinen Kamera, die am Ende eines dünnen Rohrs angebracht ist. Ein Linsen-System sorgt für Vergrößerung, eine Lichtquelle und eine Spül- und Absaugvorrichtung für die optimale Sicht. Über einen Arbeitskanal können Instrumente zur Gewebeprobenentnahme eingeführt werden und kleinere Operationen durchgeführt werden. Zur Überwachung musst du nach der Laparoskopie in der Regel einen Tag lang in der Klinik bleiben.
Welcher Arzt führt eine Laparoskopie durch?
Fachärzte für Viszeralchirurgie führen Bauspiegelungen (Laparoskopien) durch. Das kann in Kliniken in Abteilungen für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie passieren. Ebenfalls bieten spezielle Zentren endoskopische Operationen an. Was macht ein Facharzt für Viszeralchirurgie?
Warum wird eine Bauchspiegelung durchgeführt?
Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann beispielsweise nötig werden bei folgenden Fällen:
Feststellung und Erkennung von Krankheiten im Bereich der Bauch und Beckenorgane, zum Beispiel Veränderungen an Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.
Feststellung und Erkennung von Krankheiten im Bereich der Eierstöcke, Eileitern und Teilen der Gebärmutter.
Diagnosesicherung bei den Krankheitsbildern einer Endometriose, Entzündung im Bauchraum, bei unerfülltem Kinderwunsch, unklaren Unterbauchschmerzen oder einer Eileiterschwangerschaft.
Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).
Beurteilung von Tumorerkrankungen im Bauchbereich.
Prüfung der Funktionsfähigkeit von Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.
Über das Laparoskop kann dein Arzt auch spezielle Instrumente einführen und somit Operationen durchführen. Folgende Operationen werden häufig laparoskopisch durchgeführt:
Entfernung der Gallenblase (laparoskopische Cholezystektomie).
Teilentfernung des Dickdarms (Kolonresektion) sowie weitere Operationen am Darm.
Anlegen eines künstlichen Darmausgangs (Anus praeter).
Unterbindung der Eileiter (Sterilisation). Im gynäkologischen Bereich kann die Laparoskopie außerdem bei der Entfernung der Eierstöcke eingesetzt werden.
Lösung von Verwachsungen im Bauchraum.
Wann solltest du auf eine Laparoskopie verzichten?
Eine offene Operation anstelle einer Laparoskopie wird in der Regel bei folgenden Fällen bevorzugt:
Darmverschluss (Ileus).
Bakterielle Infektion des Bauchfells (bakterielle Peritonitis).
Schwere Gerinnungsstörung.
Diagnose und Entfernung von bösartigen Geschwülsten wie zum Beispiel Magen- oder Dickdarmtumore.
Bei einer schwere Lungen- oder Herzkrankheit kann das Aufblähen des Bauchraums mit Kohlendioxid die Beschwerden der Vorerkrankung verstärken und Komplikationen auslösen.
Die Laparoskopie ist bei stark übergewichtigen Patienten in meisten Fällen technisch schwierig durchzuführen.
Wie kannst du dich auf eine Bauchspiegelung vorbereiten?
Die Laparoskopie wird nüchtern durchgeführt, daher solltest du dich unbedingt an die Anweisungen deines Arztes halten. Dein Arzt bespricht im Vorfeld der laparoskopischen Untersuchung, was du beachten musst und klärt dich auch über Risiken und mögliche Komplikationen der Laparoskopie auf. Deine Vorerkrankungen, regelmäßig eingenommene Medikamente und vorhandene Allergien kommen ebenfalls zur Sprache. Zu den üblichen Voruntersuchungen bei der Laparoskopie gehören eine Blutentnahme sowie ein EKG.
Wie wird eine Bauchspiegelung durchgeführt?
Bei der konventionellen diagnostischen Laparoskopie in Vollnarkose bringt der Viszeralchirurg durch einen kleinen Schnitt in deine Bauchhaut einen hohlen Stab in deinen Bauchraum ein. Über diesen sogenannten Trokar wird Kohlendioxid in deinen Bauchraum gepumpt. Das Gas bläst deinen Bauch auf und trennt die sonst eng anliegenden Bauchorgane voneinander. Das ist nötig, damit der Arzt freie Sicht bekommt und sich in deiner Bauchhöhle besser orientieren kann.
Über den Trokar wird dann das Laparoskop in deinen Bauchraum hineingeschoben. Jetzt kann der Viszeralchirurg deine Organe betrachten und deren Zustand beurteilen. Während der Laparoskopie kann der Arzt mit einer kleinen Zange Gewebeproben entnehmen. Nach einer konventionellen Laparoskopie werden die Hautschnitte vernäht. Es bleiben in der Regel kleine Narben zurück. Zur Überwachung musst du nach der konventionellen Laparoskopie in der Regel einen Tag lang in der Klinik bleiben.
Die sogenannte Mini-Laparoskopie kann auch ambulant durchgeführt werden. Nach dem Eingriff wirst du in der Regel noch etwa vier Stunden überwacht und darfst dann, wenn dein Zustand es erlaubt, nach Hause.
Mögliche Komplikationen bei der Bauchspiegelung
Die Laparoskopie und auch laparoskopische Operationen sind in der Regel sehr schonende und wenig belastende Techniken. Deine Bauchhöhle muss dabei nicht eröffnet werden. Trotzdem können, wie bei jeder anderen Operationsmethode auch, Komplikationen nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Nach der Laparoskopie tritt häufig ein geblähter Bauch auf. Das ist eine Folge des Kohlendioxids, das während der Laparoskopie in deinen Bauchraum gepumpt wird um dem Operationsteam bessere Sicht und Arbeitsraum zu verschaffen. Der Blähbauch wiederum kann unterschiedlich starke Schmerzen und Spannungen in deinem Bauch verursachen. In der Regel klingen diese aber nach kurzer Zeit wieder ab. Weitere mögliche Komplikationen der Laparoskopie sind:
Wundinfektionen.
Verwachsungen von Gewebe und Narbenbildung.
Thrombosen (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß) und Embolien (Gefäßverschluss).
Verletzung von Nachbarorganen wie Darm, Harnblase, Harnleiter sowie von Blutgefäßen und Nerven.
Blutungen. Größere Blutungen sind bei der Laparoskopie schwieriger zu stillen als bei offenen Operationen.
Was solltest du nach der Bauchspiegelung beachten?
Nach der Laparoskopie wirst du in der Regel noch für einen Tag im Krankenhaus überwacht, nach einer ambulanten Mini-Laparoskopie noch für einige Stunden. Auf diese Weise kann bei einer Infektion oder einer nachträglichen Blutung schnell reagiert werden. Sollten nach deiner Entlassung Schmerzen, Herzrasen, Schwäche, Übelkeit, Fieber oder Rötungen an den Hautnähten auftreten, solltest du umgehend deinen Arzt aufsuchen.
Die Endometriose ist eine gutartige Wucherung, die von Gebärmutterschleimhautzellen gebildet wird. Diese Zellen kleiden normalerweise die Gebärmutter innen aus. Siedeln sich die Gebärmutterschleimhautzellen außerhalb der Gebärmutter an, sprechen Mediziner von versprengtem Gewebe.
Bist du von der Endometriose betroffen, kann das versprengte Gewebe an deinen Eierstöcken, deinen Eileitern, in deiner Scheide und deiner Gebärmutterwand vorkommen. Bauchfell, Darm, Harnblase, Nieren und selten die Lunge können ebenfalls von der Endometriose betroffen sein.
Das bei der Endometriose ausgelagerte Gewebe deiner Gebärmutterschleimhaut ist deinem hormonellen Zyklus unterworfen. Das heißt es reagiert auf die Steuerung durch die weiblichen Geschlechtshormone. Die Folge: Das versprengte Gewebe wird im Rahmen deiner Monatsblutung auf- und abgebaut, Zellen und Blut werden abgestoßen. Diese Blutung kann am Ort des Geschehens jedoch nicht abfließen. Das Blut staut sich an und eine Entzündung entsteht. Es können sich blutgefüllte Zysten bilden, im späteren Verlauf kann es zu Vernarbungen und Verwachsungen des Gewebes kommen. All das kann mehr oder weniger starke Schmerzen verursachen, denn die Zellinseln in deinem Bauchraum lösen einen chronischen Entzündungsreiz aus.
Eine Endometriose tritt häufig zwischen dem 20. bis 40. Lebensjahr auf und ist bei vielen Frauen der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch. In der Regel verkümmern die Schleimhautwucherungen nach den Wechseljahren (Menopause). Neben einer hormonellen Behandlung kann häufig auch eine Operation notwendig werden.
Welche Formen der Endometriose gibt es?
Die Endometriose wird nach dem Ansiedelungsort des versprengten Gebärmutterschleimhautgewebes in verschiedene Formen unterteilt:
Endometriosis genitalis interna: Bei dieser Art der Endometriose befinden sich die gutartigen Wucherungen innerhalb deiner Gebärmutter, aber außerhalb ihrer Schleimhaut.
Endometriosis uteri interna: Bei dieser Endometriose ist das versprengte Gewebe in der Muskelschicht deiner Gebärmutter zu finden. Die Gebärmuttermuskulatur kann sich dadurch nicht mehr zusammen ziehen. Die Folge: Eine schmerzhafte und schwierige Menstruation (Dysmenorrhoe). Es können verstärkte und länger andauernde Regelblutungen auftreten sowie sehr schmerzhafte Bauchkrämpfe, die zwei bis vier Tage vor der Regelblutung beginnen. Die Endometriosis uteri interna tritt meistens erst nach dem 35. Lebensjahr auf.
Endometriosis tubae: Bei dieser Form der Endometriose sind ein oder beide Eileiter betroffen. Durch das versprengte Gewebe wird dein Eileiter verdickt. Es kommt zu Blutansammlungen im Eileiter. Der Eileiter kann sich entzünden, vernarben und unbeweglich werden. Kommt die Endometriose bei beiden Eileitern vor, kann es zur Unfruchtbarkeit kommen. Da die gutartigen Wucherungen aus Gebärmutterschleimhaut bestehen, kann sich aber auch eine befruchtete Eizelle im Endometriosegewebe des betroffenen Eileiters einnisten. Mögliche Folge: eine Eileiterschwangerschaft.
Endometriosis genitalis externa: Diese Endometriose ist innerhalb deines Genitalbereichs, aber außerhalb deiner Gebärmutter angesiedelt. Die Endometriose kann daher vorkommen: in den Eierstöcken, im Douglas-Raum (tiefster Punkt des Bauchfellraumes zwischen Gebärmutter und Mastdarm), in der Scheide, der Vulva (Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsmerkmale, bestehend aus Venushügel, Schamlippen und Klitoris) oder der Portio (Gebärmuttermund).
Endometriosis ovarii: Bei der Endometriosis ovarii ist dein Eierstock von der Endometriose betroffen. Entstehendes Blut kann im Eierstock nicht abgebaut werden. Es dickt ein und bildet eine Zyste (Hohlraum). Medizinisch wird das als Teerzyste oder Schokoladenzyste bezeichnet. Denn das während einer Operation aus der Zyste entfernte eingedickte Blut erinnert an Teer.
Vaginalendometriose: Bei der Vaginalendometriose befindet sich ein Großteil des versprengten Gewebes innerhalb deiner Scheide. Diese Form der Endometriose führt häufig zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Endometriose im Douglas-Raum: Als Douglas-Raum wird die Bauchfellvertiefung zwischen Mastdarm und Gebärmutter bezeichnet. Hier können entzündete und vernarbte Endometrioseherde zu Verwachsungen von Gebärmutter und Mastdarm führen. Dadurch kann es zu einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit deiner Gebärmutter kommen.
Endometriosis extragenitalis: Bei dieser Endometriose liegen die gutartigen Schleimhautwucherungen außerhalb deiner Geschlechtsorgane, beispielsweise in deinem Darm, in deiner Blase, in deinem Bauchfell oder selten auch in deiner Lunge. Bei der Endometriose des Darms kann es während deines Zyklus zu Blut im Stuhl kommen. Blut in deinem Urin kann bei einer Endometriose der Harnblase auftreten. Eine Endometriose in deiner Lunge (Pulmonale Endometriose) kann sich durch das Abhusten von blutigem Schleim oder von reinem Blut aus dem Atmungstrakt bemerkbar machen.
Endometriose: Ursachen
Zur Entstehung der Endometriose gibt es folgende Vermutungen:
Retrograde Menstruation: Die während deiner Monatsblutung (Menstruation) abgestoßene Gebärmutterschleimhaut fließt hier nicht in Richtung Scheide, sondern über deine Eileiter in deine Bauchhöhle. Ist dein Immunsystem gestört, entfernen Fresszellen die verstreuten Gebärmutterschleimhautzellen nicht. Dadurch können sie sich in deiner Bauchhöhle einnisten.
Metaplasie: Hierbei verwandelt sich dein normales Deck- und Drüsengewebe (Epithel) in ein Gewebe, das dem embryonalen Gewebe ähnelt. Dieses Epithel kann sich wiederum in Endometriosezellen umwandeln. Der Grund für diese Umwandlung von einem Gewebetyp in den anderen können wiederholte Irritationen sein.
Operative Eingriffe: Die Endometriose kann ihre Ursache in operativen Eingriffen haben, die mit Öffnen der Gebärmutter verbunden sind. Das kann zum Beispiel bei einem Kaiserschnitt der Fall sein.
Endometriose Risikogruppen
Endometriose kommt manchmal in Familien gehäuft bei Verwandten ersten Grades (Mütter, Schwestern und Kinder) von Frauen mit Endometriose vor. Bei folgenden Risikogruppen kann Endometriose häufiger und mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten:
Frauen, die noch kein Kind geboren haben.
Frauen, die ihr erstes Kind mit über 30 Jahren bekommen haben.
Frauen mit kurzen Menstruationszyklen (weniger als 27 Tage) und starker Regelblutung.
Frauen, deren erste Periode früh eintraf.
Frauen mit angeborenen Fehlbildungen der Gebärmutter.
Endometriose: Symptome
Die Endometriose hat kein einheitliches Krankheitsbild. Die Symptome der Endometriose sind also bei jeder Frau verschieden. Die folgenden Beschwerden, die bei der Endometriose auftreten, sind in der Regel nicht abhängig von der Ausbreitung der versprengten Zellen der Gebärmutterschleimhaut und der Größe der entstandenen gutartigen Wucherungen. Manche Frauen haben auch keine Schmerzen und bemerken nichts von ihrer Endometriose. Bei anderen Frauen sind die Schmerzen fast unerträglich. Die folgenden Symptome können bei einer Endometriose einzeln oder zusammen auftreten:
Vor und während der Monatsblutung (Menstruation) treten immer stärker werdende Bauchschmerzen auf. Auch Rückenschmerzen sind häufig. Sie können bis in die Beine ausstrahlen. Einige Frauen haben zwei bis drei Tage vor ihrer Regel Unterbauchschmerzen, andere Frauen während der Regel oder nur in den ersten Tagen danach.
Kommt es zu Verwachsungen der Gewebeherde können chronische Schmerzen die Folge sein. Die chronischen Schmerzen können auch unabhängig von der Menstruation auftreten.
Starke und unregelmäßige Monatsblutungen.
Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und nach dem Geschlechtsverkehr.
Blasen- und Darmkrämpfe.
Schmerzen bei Blasen- und Darmentleerung.
Blutungen aus Blase oder Darm.
Ungewollte Kinderlosigkeit, Unfruchtbarkeit.
Erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation.
Müdigkeit.
Erschöpfung.
Welcher Arzt hilft bei Endometriose?
Erster Ansprechpartner ist dein Gynäkologe, Frauenarzt, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Er kann dich zur Blasenspiegelung an einen Urologen bzw. Facharzt für Urologie überweisen. Für eine Darmspiegelung kann ein Gastroenterologe bzw. FA Innere Medizin und Gastroenterologie hinzugezogen werden.
Die Therapie einer Endometriose sollte möglichst durch Spezialisten in einem Endometriosezentrum durchgeführt werden. Hier kommen neben operativen Behandlungsmethoden auch medikamentöse und psychologische Behandlungsmethoden zum Einsatz.
Endometriose: Diagnose
Da Endometriose-Beschwerden wie starke und unregelmäßige Monatsblutungen sowie Bauchkrämpfe oftmals mit normalen Zyklusbeschwerden verwechselt werden, holen sich viele Frauen zu spät oder gar keine ärztliche Hilfe. Daher dauert es bis zur Diagnosestellung oft sehr lange.
Hat dein Frauenarzt aufgrund von gezielten Frage und deinen beschriebenen Symptomen den Verdacht auf Endometriose, wird er an verschiedenen Orten deines Körpers nach dem versprengten Gewebe suchen.
Sind deine Vulva oder Vagina befallen, kann dein Frauenarzt das Gewebe mit bloßem Auge oder durch eine Lupenuntersuchung erkennen.
Mit einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) kann dein Frauenarzt die Größe, Form und die Beschaffenheit sowie Veränderungen deiner Eierstöcke abbilden.
Wenn Organe wie deine Blase oder dein Darm von der Endometriose betroffen sein könnten, kann eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) oder eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden. Bei der Koloskopie kann auch die Portio (Übergang vom Gebärmutterhals in die Vagina) in Vergrößerung dargestellt werden. Vulva und Vaginalwände können ebenfalls mit dem Koloskop inspiziert werden und Veränderungen ausfindig gemacht werden. Wie eine Darmspiegelung funktioniert.
Mithilfe einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) kann dein Arzt deine Blasenschleimhaut untersuchen und eventuelle Veränderungen durch die Endometriose feststellen. Wissenswertes zur Blasenspiegelung.
Durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann dein Arzt Lage, Schweregrad und Wachstumstyp der Endometrioseherde erkennen. Er kann Gewebeproben entnehmen und auch versuchen, die Endometrioseherde zu entfernen. Durch eine Bauchspiegelung ist jedoch nicht jede Endometriose erkennbar. Endometrioseherde in deiner Gebärmuttermuskulatur können zum Beispiel nur nach Entfernung der Gebärmutter unter dem Mikroskop sicher nachgewiesen werden. Ablauf der Bauchspiegelung.
Endometriose: Therapie
Die Endometriose ist oft mit starken Schmerzen verbunden und die Behandlung der Endometriose kann oft sehr lange dauern. Welche Therapie für dich die beste ist, kannst du in Absprache mit deinem behandelnden Frauenarzt entscheiden. Bei Frauen ohne erkennbare Krankheitszeichen und solchen, bei denen die Endometriose im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung ein reiner Zufallsbefund war, ist eine Behandlung oft nicht zwingend notwendig. Für alle anderen Fälle der Endometriose können operative oder medikamentöse Therapien infrage kommen. In einigen Fällen kann auch die Zusammenarbeit mit einem Schmerztherapeuten hilfreich sein.
Nach den Wechseljahren verkümmern die Schleimhautwucherungen in der Regel von selbst. In Schwangerschaft und Stillzeit kann sich eine bestehende Endometriose ebenfalls so weit zurück entwickeln, dass nach der Schwangerschaft keine Beschwerden mehr auftreten.
Gegen starke Schmerzen bei Endometriose können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wirken. Diese Schmerzmittel lindern gleichzeitig auch Entzündungen, indem sie den Aufbau der sogenannten Prostaglandine hemmen. Diese Gewebshormone sind für die Schmerzvermittlung bei der Endometriose mit verantwortlich und werden im Endometriosegewebe gebildet.
Endometriose stoppen durch künstliche Wechseljahre
Wenn die Endometriose nicht operiert werden kann/soll und wenn die Endometrioseherde in deinem Körper weit verstreut liegen, kann eine hormonelle Behandlung zum Einsatz kommen. Gestagenpräparate oder Verhütungsmittel mit hohem Gestagen-Anteil sollen das Wachstum der Endometrioseherde bremsen und einen Gewebeschwund begünstigen. Die Präparate müssen täglich eingenommen werden. Es gibt aber auch Depotwirkstoffe in Stäbchenform, die unter deine Haut implantiert werden können oder dir mittels Spritze (Injektion) verabreicht werden.
Gestagene bewirken, dass deine Hirnanhangsdrüse die Produktion der Hormone für deine Eierstockfunktion verringert oder einstellt. Die Monatsblutung (der Zyklus) kommt zum Erliegen. Durch die Medikamenten-Gabe findet also kein Eisprung mehr statt, deine Gebärmutterschleimhaut baut sich weniger stark auf und bildet sich zurück. Doch Vorsicht: Da die meisten Gestagene dazu führen können, dass ein weiblicher Embryo männliche Merkmale entwickelt, muss vor Beginn der Behandlung unbedingt eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Auch während der Stillzeit sollte die Behandlung mit Gestagenen vermieden werden. Denn der Wirkstoff kann in die Muttermilch übergehen.
Einphasige Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate wie „die Pille“ können bei kontinuierlicher Einnahme ohne Pause zu einer Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut und Schmerzminderung führen.
Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-Analoga) können bei stärker ausgeprägten Endometriosen zum Einsatz kommen. Die Wirkstoffe werden meist in Form von Depotinjektionen im Abstand von einem oder drei Monaten verabreicht. GnRH-Analoga wirken stärker und länger als die natürlichen Gonadotropin-Releasing-Hormone (GnRH) in deinem Körper. GnRH werden von deinem Hypothalamus (einer Drüse in deinem Gehirn) freigesetzt. Damit wird die Hormonproduktion deiner Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gesteuert. Die Hormone deiner Hypophyse, FSH und LH, regulieren die Funktion deiner Eierstöcke. Durch die GnRH-Analoga wird die Hormonproduktion deiner Hirnanhangdrüse gestoppt. Deine Menstruation bleibt aus und deine Gebärmutterschleimhaut bildet sich zurück. Dadurch entsteht vorübergehend eine hormonelle Situation, die den Wechseljahren ähnelt. Deine Endometrioseherde trocknen ein. Als Nebenwirkungen der Therapie mit GnRH-Analoga können allerdings typische Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und starkes Schwitzen auftreten.
Welche hormonelle Therapie im Einzelfall eingesetzt wird, hängt von deinem Krankheitsbild ab. Die Behandlung von Endometriose mit Hormonen dauert in der Regel drei bis neun Monate. Etwa drei Monate nach Ende der Therapie stellt sich dein normaler Zyklus wieder ein. Mit ihm kann allerdings auch die Endometriose mit all ihren Beschwerden wieder zurückkommen und eine erneute medikamentöse Therapie oder gar eine Operation erforderlich machen.
Operationen bei schwerer Endometriose
Die Entfernung von Eierstöcken oder die Entfernung der Gebärmutter ist bei Endometriose in der Regel nicht notwendig. Wird bei der Diagnose deiner Endometriose eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt, kann gleichzeitig mit derselben Methode eine Operation unter Vollnarkose erfolgen. Die Herde deiner Endometriose können dabei nicht nur herausgeschnitten werden, sondern auch durch Laser verdampft oder durch Hochfrequenzstrom (Koagulation) zerstört werden. Nach diesem Eingriff musst du in der Regel noch einige Tage in der Klinik bleiben.
Liegen massive Verwachsungen vor oder befinden sich deine Endometrioseherde an ungünstigen Stellen, kann auch ein Bauchschnitt (Laparotomie) nötig werden.
Endometriose vorbeugen
Da die Ursachen der Endometriose noch nicht geklärt sind, kannst du selbst nichts zur Vorbeugung tun. Bei Menstruationsproblemen wie ungewöhnlich starker Regelblutung und Bauchkrämpfen solltest du mit deinem Frauenarzt sprechen und die Schmerzen nicht still ertragen. Hab keine Scheu auch Themen wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Schmerzen bei der Blasen- und Darmentleerung bei deinem Arzt anzusprechen und die Ursache dafür abklären zu lassen.
Endometriose: Heilungschancen
Mit dem Beginn der Wechseljahre kommt die Endometriose meist von selbst zum Stillstand, weil die Eierstöcke ihre Funktion einstellen. Um nach einer Operation ein erneutes Auftreten der Endometriose hinauszuzögern oder zu verhindern, bekommst du in der Regel hormonhaltige und schmerzstillende Medikamente verabreicht.
Bei einem besonders schweren Verlauf der Endometriose können dir die Eierstöcke und Eileiter entfernt werden, wenn du nicht schwanger werden möchtest. Das führt jedoch zu einem Einsetzen der Menopause (Wechseljahre) mit den entsprechenden Symptomen wie Hitzewallungen und starkem Schwitzen.
Um die Schmerzen im Rahmen deiner Endometriose zu lindern, hilft oft sportliche Betätigung. Ebenso können Entspannungsübungen und Akupunktur dazu beitragen, deine Schmerzen zu lindern und deine Endometriose-Therapie zu ergänzen. Auch eine Teilnahme an Endometriose-Selbsthilfegruppen kann dich unterstützen.
In der Viszeralchirurgie werden Verletzungen oder Erkrankungen innerer Organe im Bauchraum von Fachärzten für Viszeralchirurgie diagnostiziert und operiert. Die Aufgabengebiete des Facharztes für Viszeralchirurgie können sich beim Bauchraum mit denen des Facharztes für Allgemeinchirurgie (FA Allgemeine Chirurgie/FA Allgemeinchirurgie) überschneiden.
Allgemeinchirurgen und Viszeralchirurgen versorgen nicht nur alle Organe des Verdauungstraktes von der Speiseröhre über den Magen, den Dünn- und Dickdarm bis zum Enddarm. Viszeralchirurgen nehmen auch Eingriffe an Leber, Galle, Pankreas und Milz vor. Häufige Einsatzfelder des Facharztes für Viszeralchirurgie sind Bruch-OPs (Herniotomien, also Operationen zur Korrektur oder Entfernung eines Gewebebruchs). Ebenso werden Darmoperationen wie etwa eine Appendektomie (Entfernung des Wurmfortsatzes am Blinddarm) von Viszeralchirurgen durchgeführt.
Ausbildung zum Facharzt für Viszeralchirurgie
Um Facharzt für Viszeralchirurgie zu werden folgt nach abgeschlossenem Medizinstudium und der Zulassung zur Ausübung des ärztlichen Berufes (Approbation) eine 72-monatige Weiterbildung. Davon entfallen 24 Monate auf eine Basisweiterbildung auf dem Gebiet der Chirurgie und 48 Monate auf die Weiterbildung zum Facharzt für Viszeralchirurgie.
Sollen auf dem Gebiet der Chirurgie zwei Facharztkompetenzen erworben werden (z.B. Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie), so beträgt die gesamte Weiterbildungszeit mindestens neun Jahre.
Wo arbeitet ein Viszeralchirurg?
Fachärzte für Viszeralchirurgie arbeiten in der Regel in Krankenhäusern, Hochschulkliniken, medizinischen Hochschulen oder Facharztpraxen.
Wann gehst du zum Bauchchirurg?
Du wirst an einen Facharzt für Viszeralchirurgie überwiesen, wenn aus Diagnosegründen eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) nötig wird. Das kann bei Veränderungen und Entzündungen im Bauchraum nötig werden. Der Viszeralchirurg diagnostiziert und behandelt beispielsweise eine Blinddarmentzündung, Blinddarm-Entfernung, Hernien (Gewebebrüche), Nabelbruch, Bauchfellentzündung.
Der Facharzt für Viszeralchirurgie nimmt minimalinvasive (Schlüssellochchirurgie) und endoskopische operative Eingriffe am Verdauungsapparat vor, zum Beispiel an Magen, Dünn und Dickdarm oder Leber. Außerdem behandelt der Bauchchirurg operativ hormonbildende Drüsen wie die Schilddrüse, Nebenniere oder Bauchspeicheldrüse. Operationen bei Krebserkrankungen der genannten Organe und Drüsen gehören ebenfalls zu den Aufgaben des Facharztes für Viszeralchirurgie.
Untersuchungen beim Facharzt für Viszeralchirurgie
Beim Facharzt für Viszeralchirurgie kommen neben Sonografie (Ultraschalluntersuchungen) und Röntgenaufnehmen auch endoskopische (z. B. bei der Darmspiegelung) und laparoskopische Verfahren (z. B. bei der Bauchspiegelung) zum Einsatz. Oft schließt sich an die diagnostischen Verfahren eine minimalinvasive Operation an, also eine OP ohne Eröffnung des Bauchraumes. Aber auch Operationen mit Eröffnung des Bauchraumes können beispielsweise bei Krebserkrankungen nötig werden.