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Impfungen

Corona-Impfung

3-D-Aufnahme des Coronavirus SARS-CoV-2, ein behülltes RNA-Virus
Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 sind unterschiedlich zusammengesetzt und beruhen auf verschiedenen Wirkmechanismen.

Covid-19 Schutzimpfung

Über eingetroffene Impfstofflieferungen und den aktuellen Stand des Impfens in Deutschland informiert die Bundesregierung auf ihrem Impf-Dashboard.

Welche Impfstoffe in deinem Reiseland als Impfschutz akzeptiert werden, kannst du im Vaccine Tracker herausfinden.

Erfahre in unserem Artikel 15 Fragen zu SARS-Cov-2 und Covid-19 mehr über das Coronavirus, seine Symptome, Ansteckungswege und Mutationen.

Im Zusammenhang mit der Impfkampagne und Impfstoffen gegen Covid-19 fallen in den Medien auch immer wieder die Begriffe Herdenimmunität und Riegelungsimpfung. Welche Vorteile die Herdenimmunität beim Ausbruch einer Pandemie bieten kann.

Corona-Impfstoffe und ihre Wirkungsweise

Dein Immunsystem soll durch eine Impfung lernen, neue Erreger zu erkennen und unschädlich zu machen. Bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen setzten und setzen Forscherteams weltweit auf unterschiedliche Wirkprinzipien. Was bei einer Impfung generell in deinem Körper passiert, liest du in unserem Artikel Wichtige Infos zur Impfung.

Auf welchem Wirkprinzip auch immer Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 aufbauen: Ein Corona-Impfstoff kann, wie alle anderen Impfungen auch, nur die Gesunden vorbeugend schützen. Bereits an Covid-19 Erkrankte können damit nicht geheilt werden.

Offene Fragen zum Impfschutz

Ob in Zukunft wie beim Grippe-Impfstoff eine jährliche Anpassung der Corona-Impfstoffe nötig sein wird, darüber gibt es zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Angaben.

Klärungsbedarf besteht auch bei der Frage, ob vorhandene Impfstoffe gegen Covid-19 bei noch kommenden Mutationen des Coronavirus vollständig wirksam sind. Speziell die mRNA-Impfstoffe sollen nach Herstellerangaben ein breites Wirkungsspektrum gegen derzeit bekannte Mutationen haben und sich theoretisch auch schnell an neue Virusvarianten anpassen lassen.

Vektor-Impfstoffe benutzen Transportviren

Bei Vektor-Impfstoffen wird ein sogenannter viraler Vektor benutzt. Ein viraler Vektor ist ein bekanntes harmloses Virus (Impfvirus), das sich im Menschen vermehren kann, ohne eine Erkrankung auszulösen. Soll das Impfvirus als viraler Vektor dienen, wird es gentechnisch mit dem Bauplan für bestimmte Virenproteine ausgestattet und als Transporter genutzt.

Im Falle von SARS-CoV-2 benutzten Forscher eine abgeschwächte Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen und vom Menschen sowie den genetischen Bauplan der „Stacheln“ des Coronavirus. Diese sogenannten Spikes braucht SARS-CoV-2 um an Zellen anzudocken und infizieren zu können. Der genetische Bausplan für die Spikes ist die Boten-RNA. Sie wird in die unschädlichen Impfviren eingebaut. Die präparierten Viren sind dann der Impfstoff. Wird er in deinen Muskel gespritzt, infizieren die Viren die Muskelzellen und bringen sie dazu, die Bausteine für die Corona-Spikes zu produzieren. Diese Bausteine sind Eiweißmoleküle. Deinem Immunsystem wird auf diese Weise eine Covid-19-Infektion vorgetäuscht. Das wiederum regt dein Immunsystem dazu an, durch die körpereigene Abwehr einen Immunschutz aufzubauen. Und der soll zukünftig bei Kontakt mit dem echten Virus (SARS-CoV-2) helfen.

Das Trägervirus beim Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson ist ein unschädlich gemachtes menschliches Schnupfenvirus. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins (Spike-Protein), mit dem der Erreger SARS-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Wirst du mit diesem Vektor-Impfstoff geimpft, bilden deine Körperzellen mithilfe der transportierten Bauanleitung das Spike-Protein und dein Körper entwickelt eine Immunantwort.

Subunit-Impfstoffe sind Totimpfstoffe

Subunit-Impfstoffe, auch Subunitvakzine oder Untereinheitenimpfstoffe genannt, sind sogenannte Totimpfstoffe. Sie enthalten keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger, sondern abgetötete Krankheitserreger, Bestandteile der Krankheitserreger wie Virusproteine oder Bestandteile der Gifte von Krankheitserregern. Totimpfstoffe verleihen in der Regel nicht sofort nach der ersten Impfdosis einen ausreichenden Abwehrschutz. Impfungen mit Totimpfstoffen werden daher als sogenannte Teilimpfungen durchgeführt und müssen mehrfach wiederholt werden. Was sind Lebendimpfstoffe und was sind Totimpfstoffe?

Genbasierte Impfstoffe verwenden das Viren-Erbgut

Grundlage von genbasierten Impfstoffen sind Teilstücke des Erbguts von Bakterien oder Viren. Sie enthalten den Bauplan für sogenannte Antigene, also Erregermerkmale, die dein Immunsystem aktivieren. Anstatt dieses Erbgut erst in andere Zellen (z.B. Bakterien) einzuschleusen, die dann die Antigene für die Impfstoffe bilden, kann das Impfstoff-Erbgut auch direkt in die Zellen des Menschen eingeschleust werden. Dann können, vereinfacht gesagt, deine Zellen den Impfstoff selbst herstellen.

Um Körperzellen dazu anzuregen, Wirkstoffe zur Abwehr des Coronavirus zu erzeugen, setzen Forscher auf die sogenannte Boten-RNA, kurz mRNA (messenger RNA). RNA steht für Ribonukleinsäure, die in der Zelle genetische Informationen für den Aufbau von Proteinen umsetzt. Nach der Injektion des genbasierten Corona-Impfstoffes, der ausgewählte Gene des Virus in Form von mRNA enthält, lesen deine Zellen die Information aus und bauen Viruseiweiße nach. Dein Immunsystem erkennt diese als Fremdstoffe und leitet die Immunreaktion ein, indem es Antikörper bildet.

Proteinbasierte Impfstoffe enthalten künstlich hergestellte Teile des Spike-Proteins

Protein-Impfstoffe wie der des US-Pharmaunternehmens Novavax enthalten gentechnisch hergestellte Teile des Spike-Proteins, eines Eiweißes auf der Oberfläche von Sars-CoV-2. Im Unterschied zu den mRNA-Impfstoffen und den Vektorimpfstoffen, die den genetischen Bauplan für das Spike-Protein liefern, das in deinem Körper in einem zweiten Schritt entsteht, werden bei Proteinimpfstoffen bereits fertige Teile des Spike-Proteins verimpft. Dein Körper erkennt in beiden Fällen, dass es sich um fremde Proteine handelt und dein Immunsystem reagiert. Um diese Immunreaktion hervorzurufen, benutzt Nu­va­xo­vid einen Wirkverstärker namens Matrix M, der kleine Nanopartikel bildet.

Wann ist nach der Corona-Impfung ein vollständiger Impfschutz erreicht?

Bei vier der derzeit fünf in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen sind zur Grundimmunisierung zwei Wirkstoffgaben notwendig. Bei den mRNA-Impfstoffen sollte laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) die zweite Impfung drei (beim Präparat von Moderna vier) bis sechs Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. Beim proteinbasierten Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Novavax ist ein Abstand von mindestens drei Wochen zwischen erster und zweiter Impfung nötig.

Bei dem schwedisch-britischen Präparat von AstraZenecca sollte die zweite Impfung neun bis zwölf Wochen nach der ersten verabreicht werden. Bei einer Kombination aus Vektor-Impfstoff und mRNA-Impfstoff empfiehlt die STIKO einen Abstand ab vier Wochen.

Hinzu kommen bei allen fünf Impfstoffen gegen Covid-19 noch einmal 14 Tage, bis nach der letzten Dosis der vollständige Impfschutz erreicht ist.

Die aktuelle Datenlage der Virologie deutet darauf hin, dass ein Impfschutz gegen das Coronavirus erst nach der dritten Dosis des Impfstoffes gegeben ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher wegen der Omikron-Variante des Coronavirus Auffrischimpfungen (Booster) für Erwachsene ab 18 Jahren mit RNA-Impfstoffen sowie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer nach mindestens drei Monaten.

Da auch der Impfschutz der Booster-Impfung nach einiger Zeit abnimmt, empfiehlt die STIKO seit dem 3.2.2022 eine 2. Boosterimpfung für gesundheitlich gefährdete Gruppen und Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Zu gesundheitlich gefährdeten Gruppen gehören Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren. Sie haben das höchste Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf nach einer Infektion. Durch die 2. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens 3 Monate nach der ersten Booster-Impfung soll der Schutz verbessert und schwere Erkrankungen verhindert werden. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens 6 Monate nach der ersten Boosterimpfung erhalten.

Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen: Impfzeiträume und Impfstoffe

Was passiert, wenn du unter 60 Jahre alt bist, die Erstimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca erhalten hast und deine Zweitimpfung noch aussteht? In diesem Fall kannst du dich auf eigenes Risiko und nach ärztlicher Beratung mit demselben Vektor-Impfstoff in den Praxen der niedergelassenen Hausärzte impfen lassen. Derzeit gibt es noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Impfungen mit verschiedenen Mitteln. Bis entsprechende Daten vorliegen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) unabhängig vom Alter als zweite Impfdosis einen mRNA-Impfstoff. Der Abstand zwischen erster und zweiter Impfdosis sollte bei den zwei verschiedenen Impfstoffen mindestens vier Wochen betragen.

Boosterimpfungen

Die Corona Auffrischungsimpfung, auch als Booster-Impfung bezeichnet, kommt laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) deutschlandweit derzeit für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der letzten Impfdosis der Grundimmunisierung infrage. Alle Erwachsenen ab 18 Jahren sollen die Boosterimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.

Für eine Booster-Impfung muss die vollständige Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung gegen Covid-19 mindestens drei Monate zurückliegen. Im Fall vom Johnson & Johnson-Präparat empfiehlt die STIKO zusätzlich zur einmaligen Grundimmunisierungsimpfung eine zusätzliche mRNA-Impfdosis ab 4 Wochen später.

Die STIKO rät, für die Booster-Impfung von Erwachsenen ab 18 Jahren ein mRNA-Vakzin zu verwenden und zwar unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor gespritzt wurde. Allein für Menschen unter 30 Jahren empfiehlt die STIKO die Auffrischungsimpfung mit dem BioNTech-Vakzin. Weil ein leicht erhöhtes Risiko bestünde, dass nach einer Impfung mit Moderna eine äußerst seltene Nebenwirkung auftreten könne: eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung. Auch Schwangere sollten sich nur mit BioNTech boostern lassen. Für alle anderen Personen, die 30 Jahre und älter sind, sollen beide mRNA-Impfstoffe gleichermaßen gut geeignet sein. 

Da aktuelle Daten zeigen, dass der erhaltene Schutz durch die erste Booster-Impfung gegen Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus innerhalb weniger Monate abnimmt, empfiehlt die STIKO seit dem 3.2.2022 eine 2. Booster-Impfung für besonders gesundheitlich gefährdete Gruppen sowie für Personen, die in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen tätig sind. Die 2. Auffrischungsimpfung soll bei Menschen ab 70 Jahren, Bewohnern und Betreuten in Einrichtungen der Pflege sowie Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren frühestens 3 Monate nach der 1. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Bei Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten stattfinden.

Allen Menschen, die nach ihrer 1. Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, wird derzeit keine weitere Auffrischimpfung empfohlen (Stand: 23.2.2022).

EU-Impfzertifikate sind nicht unbegrenzt gültig

Die digitalen EU-Impfzertifikate ohne Booster (Auffrischungsimpfung) sind künftig spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Diese Neu-Regelung trat am 1. Februar 2022 in Kraft.

Geimpft und trotzdem ansteckend?

Geimpfte haben eine ähnlich hohe Viruslast wie Ungeimpfte, die allerdings schneller wieder abnimmt. Geimpfte sind daher für andere nicht ganz so ansteckend, aber sie können ansteckend sein.

Kann die Corona-Impfung krank machen?

Viele Menschen sorgen sich, dass sie eine Impfung gegen Covid-19 krank machen könnte. Sie befürchten, dass sie sich durch die Impfung mit SARS-CoV-2 infizieren. Für die in der Eu zugelassenen mRNA-Impfstoffe ist das sehr unwahrscheinlich. Denn das Wirkprinzip dieser Impfstoffe beruht darauf, dass kein Virusbestandteil mit der Impfung in deinen Körper gelangt. Deine Zellen werden stattdessen durch den Impfstoff beauftragt, die Oberflächenproteine (Spikes) des Coronavirus selbst zu bilden. Diese selbst hergestellten Spikes erkennt dein Immunsystem als Fremdstoffe und leitet die Bildung von Antikörpern ein.

Die einzige Gefahr sich durch diese Art der Corona-Impfung mit SARS-CoV-2 zu infizieren besteht darin, dass du dich vor der Impfung beim Kontakt mit anderen Menschen mit dem Coronavirus ansteckst. Und das vermeidest du am besten, indem du die AHA-Regeln und die geltende Maskenpflicht sowie Kontaktbeschränkungen einhältst.

Wofür steht AHA? Die Bedeutung dieser Abkürzung und anderer Fachbegriffe im Zusammenhang mit Corona liest du in unserem Corona-ABC.

Gegen Covid-19 geimpft und trotzdem infiziert?

Laut Bundesgesundheitsministerium kann es „auch trotz Covid-19-Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung kommen, da die Impfung keinen 100%igen Schutz bietet. Jeder, der sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hat (der Nachweis erfolgt über einen PCR -Test), sollte sich in Quarantäne begeben – das gilt unabhängig vom Impfstatus.“

Mit der Zeit lässt auch der Impfschutz nach. Wie lange der Effekt anhält, hängt von Faktoren wie der Art der Impfung, Immunreaktion und Lebensalter ab. Studien-Daten aus Großbritannien und Israel zeigen, dass der Impfschutz bei Älteren und Vorerkrankten stärker abnimmt. Eine britische Studie hat ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit trotz Covid-19-Impfung zu erkranken, größer wird, je länger die Immunisierung zurückliegt.

Nebenwirkungen der Corona-Impfung

Mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfung sind die auch bei anderen Impfungen auftretenden Impfreaktionen wie Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle der Impfspritze.

Als Zeichen einer Auseinandersetzung deines Immunsystems mit dem verabreichten Impfstoff kann es bei der Corona-Impfung wie auch bei allen anderen Impfungen zu Allgemeinsyptomen wie Kopfschmerzen, Fieber bis 39,5°C, Unruhe, Übelkeit und Müdigkeit kommen

Die bisher gemeldeten Impfreaktionen für die in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe sind:

Auch folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden für Einzelfälle gemeldet:

  • Gesichtslähmungen
  • Gesichtsschwellungen
  • Sinusvenen-Thrombosen (Blutgerinnsel in solchen Gefäßen des Gehirns, die das Blut vom Gehirn zurück zum Herzen leiten)
  • Thrombozytopenie (Blutplättchenmangel, der zu Blutungen führt)
  • Blutbildstörungen
  • zerebravaskuläre (die Gefäße des Gehirns betreffende) Ereignisse
  • Hirnblutungen
  • Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
  • Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels)
  • Schlaganfälle
  • Erblindung.

Corona-Impfstoff-Zulassungen

Der weltweit erste Corona-Impfstoff Sputnik V wurde bereits am 11.8.2020 in Russland zugelassen. Auch Massenimpfungen mit diesem Vektor-Impfstoff laufen seit der ersten Dezemberwoche 2020. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit Sputnik V.  Ob überhaupt und wann dieser Vektor-Impfstoff für die EU zugelassen wird, ist noch offen. Im Gegensatz zu dem bereits zugelassenen und in seiner Wirksamkeit und seinen möglichen Nebenwirkungen immer wieder ins Zentrum der Berichterstattung geratenen schwedisch-britischen Präparat von AstraZeneca kommen bei Sputnik V zwei unterschiedliche Vektorviren für die erste und die zweite Dosis zum Einsatz. Mögliche Immunantworten gegen die Vektoren und demzufolge ein Wirksamkeitsverlust sollen auf diese Weise verhindert werden. Wie ein Vektor-Impfstoff funktioniert

Corona-Impfkampagne in Deutschland

In Deutschland begannen die ersten Impfungen gegen Covid-19 nach Weihnachten 2020. Die EU-Freigabe des dafür notwendigen genbasierten Impfstoffes von BioNTech/Pfizer erfolgte am 21.12.2020 ohne Notfallzulassung und nach gründlicher Überprüfung über ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Am 06.01.2021 erfolgte die EU-Zulassung eines weiteren mRNA-Impfstoffes (von Moderna). Am 29.1.2021 fand die EU-Zulassung für den dritten Impfstoff statt, einem schwedisch-britischen Vektor-Impfstoff (von AstraZeneca). Auch der vierte, am 11.3.2021 für die EU zugelassene Corona-Impfstoff des US-amerikanischen Unternehmens Johnson & Johnson ist ein Vektor-Impfstoff. Dieser benötigt allerdings nur eine Impfdosis.

Der Corona-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren von BioNTech/Pfizer erhielt im Mai 2021 die EU-Zulassung. Ende Juli 2021 folgte die Zulassung des Impfstoffes Spikevax von Moderna für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Seit November 2021 empfiehlt die STIKO den Impfstoff von Moderna allerdings nur noch für Menschen ab 30 Jahren. Grund: das Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen sei bei dem Präparat dieses Herstellers für jüngeren Menschen höher als beim mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer.

Am 25.11.2021 gab die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes von BioNTech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren. Die Corona-Impfung für Kinder enthält ein Drittel einer Erwachsenen-Dosis und wird zweimal im Abstand von drei Wochen in den Oberarm verimpft. Die Corona-Impfung für Kinder ab 5 Jahren kann ab dem 13. Dezember 2021 bei Kinderärzten durchgeführt werden.

Am 10. Dezember 2021 wurde eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Ab 15. März 2022 befristet bis Jahresende müssen Beschäftigte in Kliniken und Krankenhäusern, Tageskliniken, Reha-Einrichtungen, Dialysezentren, Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegediensten nachweisen, dass sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Auch selbstständige Hebammen, Geburtshäuser, Arztpraxen und anderen Praxen wie etwa Physiotherapiepraxen sowie Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Rettungsdienste und medizinische Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen unterliegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Diese Maßnahme gilt für sämtliche Mitarbeiter. Also nicht nur für die, die aktiv mit den Menschen innerhalb der Einrichtungen arbeiten, sondern auch für die Beschäftigten einer Reinigungsfirma, die in einer Tagesklinik putzen, für Fahrdienste und für Assistenten. Alternativ zum nachzuweisenden Impfschutz gilt auch ein Genesenennachweis oder ein ärztliches Attest, falls jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann.

Am 20.12.2021 erhielt der erste proteinbasierte Impfstoff gegen Covid-19 eine EU-Zulassung. Das Präparat Nu­va­xo­vid des US-Pharmaunternehmens No­va­vax ist für Erwachsene ab 18 Jahren geeignet. Um einen vollständigen Impfschutz zu erhalten müssen zwei Dosen in einem Abstand von mindestens drei Wochen gespritzt werden. Als Nebenwirkungen in den Studien traten auf: Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Empfindlichkeit und Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit und Unwohlsein. Auch Rötungen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen traten auf. Vergrößerte Lymphknoten, Bluthochdruck, Hautausschlag, Hautrötung, Juckreiz an der Injektionsstelle und juckender Hautausschlag waren seltene Nebenwirkungen von Nuvaxovid.

Am 21.2.2022 empfahl die STIKO für die Verabreichung der Covid-Impfung die Methodes des Aspirierens. Diese Spritz-Technik soll verhindern, dass Impfstoff in Blutgefäße gerät. Bei der Aspiration wird vor der Injektion des Impfstoffs mit dem Spritzenkolben kurz angesaugt, um zu sehen, ob versehentlich ein Blutgefäß getroffen wurde und sich dann Blut in der Nadel befindet. Bei anderen Impfungen wird diese Technik schon seit Jahren nicht mehr empfohlen. Doch bei den Covid-19-Impfstoffen ist das nun anders. Versehentliche Injektionen in eine Ader seien zwar selten, doch laut STIKO „sinnvoll zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit“.

Nutzen und Risikobewertung der Corona-Impfung

Aufgrund der in wenigen Fällen länderübergreifend aufgetretenen schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Hirnthrombosen, Blutplättchenmangel, Hirnblutungen, Hautblutungen hatte das Paul-Ehrlich-Institut Mitte März 2021 einen vorläufigen Impfstopp für den schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca empfohlen, der in Deutschland aber aufgrund des größeren Nutzens im Vergleich zu der möglichen gesundheitlichen Gefährdung bald wieder aufgehoben wurde. Dennoch lautete Anfang April 2021 die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), den schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca nur noch an Patienten über 60 Jahre zu verabreichen. Denn die schweren Nebenwirkungen traten bisher hauptsächlich bei jüngeren Menschen auf, insbesondere bei Frauen. Nach ärztlicher Aufklärung und auf eigene Risikoentscheidung konnten und können sich auch jetzt noch Menschen, die jünger als 60 Jahre sind, mit dem schwedisch-britischen Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen.

Aufgrund von in Einzelfällen aufgetretenen schweren Nebenwirkungen (Gehirn-Thrombosen) verzögerte sich auch der Impfstart des vierten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffs des US-amerikanischen Unternehmens Johnson & Johnson immer wieder. Nun jedoch kann der Impfstoff nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoentscheidung auch Menschen verabreicht werden, die jünger als 60 Jahre alt sind.

Neue Erkrankung VITT

Thrombosen als seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfungen können in Gehirn, Bauchvenen oder Arterien auftreten. Und das gleichzeitig mit einem Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie). Damit unterscheiden sich diese Thrombosefälle nach Impfungen mit Vektor- Impfstoffen von anderen Sinusvenenthrombosen. Daher bekam diese Erkrankung einen neuen Namen: Vaccine-induced Immune Thrombotic Thrombocytopenia, kurz VITT.

VITT macht sich in der Regel einige Tage bis drei Wochen nach Vektor-Impfung durch Symptome wie Kurzatmigkeit, Beinschwellung, anhaltende Bauch- oder Kopfschmerzen, im weiteren Verlauf auch punktuelle Blutungen, Sehstörungen und andere neurologische Ausfälle bemerkbar.

Phasen der Corona-Impfstoff-Entwicklung

Damit ein Corona-Impfstoff und generell ein neu entwickelter Impfstoff sicher und verträglich für alle Menschen ist, muss er vor der Zulassung verschiedene Phasen durchlaufen. Da dies normalerweise seine Zeit dauert, wurde bei Corona-Impfstoffen zur Beschleunigung das sogenannte Rolling-Review-Verfahren eingesetzt. Folgende Phasen werden bei der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes und auch bei anderen Impfstoffen durchlaufen. Normalerweise geschieht das nacheinander, um bei der Corona-Pandemie den Prozess zu beschleunigen jedoch auch oft gleichzeitig.

Analyse des Virus: Wie ist SARS-CoV-2 aufgebaut, wie gelangt es in Zellen und welche Bestandteile des Virus rufen Immunreaktionen hervor?

Impfstoff-Design: In dieser Phase der Impfstoff-Entwicklung wird der Aufbau des Impfstoffs festgelegt: Welche Bestandteile vom Virus und welche Zusatzstoffe sollen im Impfstoff enthalten sein.

Vorklinische Phase: In der vorklinischen Phase wird der Impfstoff zunächst an Tieren auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet.

Klinische Phase 1: Fallen die Ergebnisse im Tierversuch wie erwünscht aus, wird der Impfstoff an einer kleinen Gruppe von Freiwilligen getestet. Hierbei soll herausgefunden werden, ob der Impfstoff gut verträglich ist oder ob er Nebenwirkungen auslöst.

Phase 2: In Phase 2 wird an mehreren tausend Menschen getestet, ob der neue Impfstoff die gewünschte Wirkung zeigt. Außerdem wird getestet, welche Dosis des Impfstoffes benötigt wird, damit unser Immunsystem in gewünschter Weise reagiert.

Phase 3: Um die Dosierung, Wirkung, Risiken und Nebenwirkungen des neuen Impfstoffes noch exakter ermitteln zu können, wird er in Phase 3 an bis zu 20.000 Menschen getestet.

Zulassungsverfahren: Nach Überprüfung aller Testergebnisse erfolgt in Deutschland die Zulassung für den Impfstoff durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Europaweite Zulassungen erfolgen durch die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA).

Massenproduktion: Für die Versorgung der Bevölkerung wird der neue Impfstoff in Massen produziert.

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Denguefieber-Schutz

Mit dem Denguevirus infizierte Ägyptische oder Asiatische Tigermücken können bei der Blutmahlzeit das Denguefieber übertragen. Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.
Die meldepflichtige Tropenkrankheit Denguefieber wird durch das Denguevirus ausgelöst. Dieses kann beim Stich infizierter Tigermücken (Aedes aegypti und Aedes albopictus) übertragen werden. Mehrere Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.

Was ist Denguefieber?

Denguefieber wird auch Dengue oder Knochenbrecherfieber genannt und ist eine tropische Infektionskrankheit (Tropenkrankheit), die besonders in Südostasien, der Pazifik-Region, der Karibik, Pakistan, Afghanistan, Indien sowie in Mittel- und Südamerika und in Afrika auftreten kann. Ausgelöst wird das Denguefieber durch das Denguevirus, das über den Stich von Aedes-Mücken übertragen wird.

In Deutschland zählt das Denguefieber zu den am häufigsten importierten, also von Reisenden mitgebrachten Erkrankungen. Dengue-Fälle in Deutschland sind gemäß Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.

Tigermücken können Denguefieber übertragen

Überträger des Denguevirus sind infizierte Aedes-Mücken, vorwiegend Aedes aegypti, die auch Ägyptische Tigermücke oder Gelbfiebermücke genannt wird. Auch Aedes albopictus, die Asiatische Tigermücke, kann das Denguevirus übertragen. Aedes-Mücken können außerdem Überträger anderer viraler Infektionserkrankungen sein, wie zum Beispiel von Gelbfieber. Lies mehr zum Übertragungsweg von Gelbfieber und zur Gelbfieber-Impfung.

Das Denguevirus gehört wie das Gelbfiebervirus zur Gruppe der Flaviviren. Es gibt vier verschiedene Untergruppen (Subtypen) des Denguevirus, die Typen DEN1 bis DEN4, die alle die gleiche Erkrankung auslösen. Das Denguevirus befällt in der Regel Affen (Primaten) und Menschen und wird von dort über Aedes-Mücken verbreitet.

Aedes-Mücken sind tagaktive Mücken. Sie kommen besonders in städtischer Umgebung vor und bevorzugen warmes, feuchtes Klima. Zur Eiablage benötigen die weiblichen Aedes-Mücken Wasseransammlungen, die sie zum Beispiel in Pfützen, Regentonnen, Blumenvasen oder gestapelten Autoreifen finden. Besonders in und nach der Regenzeit finden die Aedes-Mücken viele Orte, die sich zu Eiablage eignen und können sich daher besonders zahlreich vermehren. Dadurch kann es zu Ausbrüchen (Epidemien) des Denguefiebers kommen.

Die weibliche Aedes-Mücke benötigt zur Eiablage eine besonders Eiweiß-haltige Ernährung, daher ernährt sie sich von Blut. Sticht die Aedes-Mücke einen mit dem Denguevirus infizierten Affen oder Menschen, nimmt sie das Denguevirus in sich auf. Dabei gelangt das Virus in den Magen-Darm-Trakt der Aedes-Mücke, vermehrt sich dort und gelangt anschließend über das Blutsystem in ihre Speicheldrüsen. Die Aedes-Mücke ist nun selbst mit dem Denguevirus infiziert. Wählt die Aedes-Mücke einen „gesunden“ Menschen für ihre nächste Blut-Mahlzeit, kann sie das Denguevirus mit ihrem infizierten Speichel auf den Menschen übertragen. Direkte Übertragungen des Denguevirus von Mensch zu Mensch sind nicht möglich.

Symptome und Verlauf des Denguefiebers

Wirst du von einer mit dem Denguevirus infizierten Ägyptischen oder Asiatischen Tigermücke gestochen, kannst du an Denguefieber erkranken. Etwa drei bis zehn Tage (Inkubationszeit) nach dem Stich der Aedes-Mücke können die ersten Symptome des Denguefiebers auftreten. Bei den meisten Menschen zeigen sich nur leichte oder gar keine der folgenden Symptome von Dengue:

  1.  Denguefieber beginnt mit plötzlichem, hohem Fieber. Wie misst du Fieber richtig? Hinzu kommen starken Grippe-ähnlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen. Die starken Schmerzen in Muskeln und Gelenken sind Grund dafür, dass das Denguefieber auch Knochenbrecherfieber genannt wird. Diese Krankheitsphase wird auch Stadium I der Dengue-Erkrankung genannt und hält für ein bis zwei Tage an.
  2.  In Stadium II des Denguefiebers tritt ein erneuter Fieberanstieg nach kurzer fieberfreier Episode auf. Dabei kann an deinem Körper ein Masern-ähnlicher Ausschlag auftreten und deine Lymphknoten können als Zeichen der Immunreaktion anschwellen.
  3.  Stadium III des Denguefiebers beginnt nach circa einer Woche und ist durch das Abklingen der Beschwerden gekennzeichnet. Bis zur vollständigen Erholung nach der Dengue-Erkrankung kann es aber Wochen dauern. Denguefieber heilt in der Regel folgenlos aus.

Komplikationen des Denguefiebers und Risikogruppen

In wenigen Fällen können sich beim Denguefieber als Komplikationen das Hämorrhagische Denguefieber und das Dengue Schock Syndrom an den Krankheitsverlauf anschließen. Typisch dafür sind hohes Fieber und Blutungsneigung. Dengueviren können deine Blutgerinnung stören. Deinem Körper fehlt es an Blutplättchen (Thrombopenie) und anderen Blut-Eiweißen, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Es kann zu Einblutungen in die Haut oder in Schleimhäute kommen. Auch Blutungen in innere Organe sind möglich. Infolge der Einblutungen kann es zu Blut-Erbrechen, Erschöpfung und Unruhe sowie Organfunktionsstörungen, Organversagen und einem Kreislaufzusammenbruch mit Schock, dem sogenannten Dengue Schock Syndrom, kommen.

Besonders gefährdet für schwere Verlaufsformen des Denguefiebers sind Personen, die sich in ihrer Vergangenheit bereits einmal mit Dengue angesteckt haben. Nach einer Infektion mit dem Dengue-Erreger bildet dein Immunsystem einen Abwehrschutz auf, der dich im Falle einer Dengue-Infektion allerdings nur teilweise und nur gegen den einen Erreger-Subtypen schütz. Infizierst du dich erneut, kommt es bei Dengue zu einer ungewöhnlichen, fehlgesteuerten Immunreaktion durch die vorhandenen Abwehrkräfte beziehungsweise Antikörper. Zweitinfektionen mit dem Denguevirus führen also häufiger zum schweren Krankheitsbild des Hämorrhagischen Fiebers und des Dengue Schock Syndroms.

Dengue-Schutz: Welche Arten gibt es?

Das Denguefieber gehört zu den Tropenkrankheiten. Planst du eine Reise in tropische oder subtropische Regionen, solltest du dich mit Tropenkrankheiten wie Dengue, dem Gelbfieber oder Malaria und möglichen Schutzmaßnahmen gegen diese Erkrankungen auseinander setzen:

  • Die wichtigste Maßnahme zum Schutz gegen Dengue ist der Schutz vor Stichen der Aedes-Mücken, die sogenannte Expositionsprophylaxe.
  • Eine Dengue-Impfung existiert, wird derzeit allerdings nicht für Reisende, sondern nur für bestimmte Personengruppen in Dengue-Gebieten eingesetzt.

Das Risiko sich auf einer Reise mit dem Denguefieber zu infizieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab:

  • Führt deine Reise in Dengue-Risikogebiete? Das Denguevirus kommt in vielen Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas vor und ist weit verbreitet. Vor Beginn deiner Reise informiere dich bitte ausführlich, welche Reisekrankheiten in deinem Reiseland vorkommen.
  • Wie lange wirst du dich in Dengue-Regionen aufhalten?
  • Wirst du dich viel im Freien aufhalten?
  • Wann trittst du deine Reise an? Ist in deiner Reisezeit Regenzeit im Reiseland?
  • In welcher Art Unterkunft wirst du deinen Aufenthalt verbringen?

Die Aedes-Mücke als Überträger des Denguevirus kommt überwiegend in städtischen Regionen vor. Besonders viele Möglichkeiten der Eiablage findet die Aedes-Mücke zum Beispiel in Pfützen in und im Anschluss an die Regenzeit. Daher bestimmen auch die Art deiner geplanten Reise und die Reisezeit ebenso wie deine Unterkunft das Risiko von einer Aedes-Mücke gestochen zu werden.

Expositionsprophylaxe gegen Denguefieber

Um dich vor dem Denguefieber zu schützen, solltest du darauf achtest das Risiko eines Mückenstichs und somit einer potentiellen Ansteckung zu minimieren. Beachte bitte, dass die Aedes-Mücke tagaktiv ist. Im Gegensatz zur Malaria, besteht die Ansteckungsgefahr beim Denguefieber also hauptsächlich während des Tages.

  • Trage, wenn möglich, lange und mückenstichfeste Kleidung, die deine Haut vor Stichen der Aedes-Mücken schützt. Idealerweise ist deine Kleidung außerdem mit einem Insektizid oder einer Mücken-abweisenden Substanz imprägniert.
  • Sollten einige Körperstellen nicht von deiner Kleidung bedeckt sein, verwende Repellents. Das sind Insektenabweisende Stoffe, die du auf deine Haut auftragen kannst und die Mücken davon abhalten sollen, dich zu stechen.
  • Halte dich von möglichen Brutstätten der Aedes-Mücken wie Pfützen und Wasseransammlungen fern. Grade dort halten sich die Aedes-Mücken bevorzugt auf und das Risiko eines Mückenstichs ist daher hoch.
  • Auch wenn die Aedes-Mücke vorwiegend tagaktiv ist, solltest du dich nachts mit Moskito-Netzen an deiner Schlafstätte schützen.

 Denguefieber-Impfung

Zum Schutz vor Denguefieber besteht die Möglichkeit einer aktiven Schutzimpfung. Infos zu aktiven und passiven Impfungen. Allerdings befinden sich verschiedene Impfstoffe gegen das Denguefieber aktuell noch in der Erprobung und sind in Deutschland derzeit nicht zugelassen.

Der Dengue-Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff, das bedeutet er enthält abgeschwächte (attenuierte) Dengueviren, die mittels einer Spritze in den Muskel verabreicht werden. Wie wirken Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe?

Im Körper bewirkt die aktive Dengue-Impfung eine Abwehrreaktion. Wie bei einer „echten“ Infektion wird dein Immunsystem auf die Dengue Krankheitserreger aufmerksam. Es erkennt die Dengueviren als fremd und beginnt Abwehrmechanismen in Form von Abwehrzellen und –Eiweißen, sogenannten Antikörpern, gegen das Denguevirus zu bilden. Diese trainierten Abwehrstrategien helfen deinem Körper bei einem erneuten Kontakt zum Denguevrus. Wirst du nach durchgeführter Dengue-Impfung von einer infizierten Aedes-Mücke gestochen, sollte das Denguevirus dir nichts mehr anhaben können. Denn dein Körper erkennt den Erreger und greift auf die speziellen Abwehrstrategien zurück, die er durch die Dengue-Impfung entwickelt hat.

Wann gegen Denguefieber impfen?

Mehrere Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung. Ein Impfstoff gegen alle vier Subtypen des Denguevirus wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) bereits für den europäischen Markt zugelassen. In Deutschland ist der Impfstoff allerdings noch nicht zugelassen.

Entwickelt wurde der Impfstoff ausschließlich für Menschen, die in Dengue-Gebieten leben und bereits einmal an Dengue erkrankt sind. Die durchgemachte Dengue-Infektion ist Voraussetzung für die Dengue-Impfung, da der Impfstoff insbesondere vor den schweren Verlaufsformen des Dengue schützen soll. Diese treten bei einer Zweitinfektion mit Dengue infolge der fehlregulierten Antwort des Immunsystems gehäuft auf.

Für Menschen, die außerhalb der europäischen Union leben, gelten die jeweiligen Zulassungsbestimmungen ihres Landes für den Dengue-Impfstoff. Eine Dengue-Impfung für Reisende gibt es zum jetzigen Zeitpunkt also noch nicht. Die Entwicklung und Erprobung weiterer Impfstoffe ist aber Gegenstand der aktuellen Forschung.

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Typhus-Impfung

Auf docinsider registrierter Reisemediziner zieht eine Spritze mit der Typhus-Impflösung auf.
Die Typhus-Impfung ist eine Reiseimpfung. Neben der rechtzeitigen Schutzimpfung spätestens 14 Tage vor Reiseantritt solltest du weitere Schutzmaßnahmen beachten, um eine Typhus-Infektion bei Reisen in Gebiete mit unzureichenden hygienischen Bedingungen zu verhindern.

Was ist Typhus?

Typhus, auch Typhoides Fieber, Typhus abdominalis oder enterisches Fieber genannt, ist eine meldepflichtige Infektionserkrankung, die zu hohem Fieber bis 41°C führt. Fieber messen- wie und wo? Ausgelöst wird Typhus durch das Bakterium Salmonella typhi. Ansteckungen mit dem Typhus-Bakterium erfolgen meist über Trinkwasser oder Lebensmittel, die mit Fäkalien verunreinigt sind. Ansteckungen von Mensch zu Mensch sind möglich, aber selten.

Typhus: Erreger, Symptome, Krankheitsverlauf

Der Auslöser des Typhus abdominalis, das Bakterium Salmonella typhi, zählt zur Bakterien-Gruppe der Salmonellen. Ein Großteil der Salmonellen ist für Lebensmittel-Vergiftungen verantwortlich. Salmonella typhi jedoch löst keine gewöhnlichen Magen-Darm-Infekte aus, sondern ist verantwortlich für einen hochfieberhaften Infekt des gesamten Körpers.

Salmonella typhi ist weltweit verbreitet. Ansteckungen mit dem Typhus-Bakterium können durch den Verzehr von mit Stuhl oder Urin verunreinigtem Trinkwasser oder Lebensmitteln stattfinden. Auch über Schmierinfektionen kann der Typhus-Erreger übertragen werden.

Typhus-Ausbrüche werden durch unzureichende hygienische Bedingungen begünstigt. Lokale Ausbrüche (Epidemien) kommen besonders in Regionen mit fehlender Trennung der Ab- und Trinkwasser-Systeme, zum Beispiel in bestimmten Regionen Afrikas, Südamerikas oder Südostasiens vor. Erkrankungsfälle in Deutschland sind selten. Dabei handelt es sich zumeist um importierte, also von Reisenden „mitgebrachte“ Typhus-Erkrankungen.

Steckst du dich mit Salmonella typhi an, dauert es zwischen drei und 60 Tagen, bis die Typhus-Erkrankung ausbricht. In der Regel treten die ersten Symptome des Typhus nach acht bis 14 Tagen auf (Inkubationszeit).

Typhus beginnt meist mit einem unspezifischen Anfangsstadium (Prodromalstadium), in dem du an Allgemeinsymptomen wie leichtem Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen leidest. Nach zwei bis drei Tagen steigt schließlich dein Fieber an. Dabei fühlst du dich sehr krank. Neben den hohen Temperaturen bis 41°C leidest du an Kopfschmerzen, unspezifischen Bauch-Beschwerden und Gliederschmerzen. Infolge des hohen Fiebers kann dein Bewusstsein getrübt sein, du kannst schläfrig (somnolent) werden. Das hohe Fieber kann bis zu drei Wochen andauern.

Anschließend oder währenddessen kannst du zunächst unter einer Verstopfung leiden, bevor Durchfälle auftreten. Eventuell kannst du dabei auch einen hellroten Ausschlag insbesondere auf deinem Bauch bemerken.

Bei Typhus können Komplikationen auftreten. Eine Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis), der Hirnhäute (Meningitis) oder der Herz-Innenhaut (Endokarditis) kann Folge der Infektion mit Salmonella typhi sein. Darmdurchbrüche und Darmblutungen sowie eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) sind ebenso möglich. Besonders Kinder im Alter von unter einem Jahr sind gefährdet, bei Typhus Komplikationen zu erleiden.

Nach einer Typhus-Erkrankung ist dein Körper für circa zwölf Monate gegen den Erreger geschützt. In seltenen Fällen kannst du dich in dieser Zeit wieder mit Salmonella typhi infizieren.

Ansteckend bist du, wenn du die Bakterien mit deinem Stuhl ausscheidest. Das ist ungefähr ab sieben Tagen nach Beginn der Erkrankung der Fall. Die Ansteckungsfähigkeit kann bis zu mehrere Wochen anhalten. In der Regel eliminiert dein Körper das Typhus-Bakterium anschließend vollends aus deinem Körper.

Eine Besonderheit in der Verbreitung des Typhus stellen sogenannte Typhus-Dauerausscheider dar: Ein geringer Anteil der an Typhus-Erkrankten wird nach der Erkrankung gesund, bleibt aber weiterhin sogenannter „permanent carrier“ oder Dauerausscheider des Erregers. Ohne an Typhus-Beschwerden zu leiden, verbleiben die Typhus-Bakterien in diesem Fall im Körper und werden weiterhin, manchmal lebenslang, mit dem Stuhl ausgeschieden. Typhus-Dauerausscheider können die Typhus-Bakterien also weiter verbreiten, ohne zu wissen, dass sie ansteckend sind.

Typhus-Schutz

Zum Schutz vor Typhus kannst du auf vorbeugende Maßnahmen achten, die das Ansteckungsrisiko mit Salmonella typhi mindern. Meist passieren Ansteckungen mit Salmonella typhi über verunreinigtes Trinkwasser. In Typhus-Gebieten solltest du daher möglichst kein Leitungswasser oder Getränke mit Eis-Würfeln aus Leitungswasser zu dir zu nehmen. Über Leitungswasser können die Typhus-Bakterien in deinen Körper gelangen. Vorsicht geboten ist auch bei unzureichend erhitzten Speisen, Rohkost, Salaten, Meeresfrüchten, ungeschältem Obst und Gemüse sowie bei Fruchtsäften. Als Merkhilfe für deine Lebensmittel-Hygiene kannst du dir den Spruch „Peel it, cook it or forget it“ merken. Übersetzt heißt das so viel wie „Schäl’ es, koch’ es oder vergiss’ es!“.

Zum Schutz vor Typhus stehen dir außerdem zwei Arten einer aktiven Schutz-Impfung zur Verfügung.

Typhus-Impfung: Welche Arten gibt es?

Zum Schutz vor Typhus kannst du dich impfen lassen. Zurzeit stehen in Deutschland zwei Arten einer aktiven Immunisierung gegen das Typhus-Bakterium zur Verfügung: ein oraler Schluck-Impfstoff und eine Impfung mittels Spritze (Injektion).

Typhus-Schluckimpfung

Die aktive Typhus-Impfung mittels Schluckimpfung ist eine Lebend-Impfung. Das bedeutet, der Impfstoff enthält lebensfähige, aber abgeschwächte (apathogene) Typhus-Bakterien.

Schluckst du den Typhus-Impfstoff, gelangen die Typhus-Bakterien aus dem Impfstoff in deinen Darm. Dein Körper erkennt die Typhus-Bakterien als fremd. Obwohl die Typhus-Bakterien nicht in der Lage sind dich krank zu machen, beginnt dein Körper Abwehrstrategien gegen die Eindringlinge zu entwickeln. So trainiert dein Körper aktiv, sich gegen die Typhus-Erreger zu wehren. Kommst du nach der Impfung mit dem „echten“ Typhus Erreger in Kontakt, kann dein Körper auf die trainierten Strategien zurückgreifen und die Typhus-Bakterien eliminieren, bevor sie dich krank machen können.

Die Typhus-Schluckimpfung ist für Personen ab einem Alter von fünf Jahren geeignet und bietet in der Regel eine Schutzwirkung für circa ein Jahr.

Um einen Impfschutz zu erhalten, bekommst du drei Mal jeweils im Abstand von zwei Tagen eine Kapsel mit dem Impfstoff, die du am besten auf nüchternen Magen und circa eine Stunde vor einer Mahlzeit schluckst. Bei der Einnahme der Kapseln beachte bitte, dass bestimmte Medikamente und Antibiotika die Wirksamkeit der Impfung beeinträchtigen können. Sprich’ bitte deinen Reisemediziner an, ob Wechselwirkungen deiner Medikamente mit der Impfung zu erwarten sind.

Injizierbare Typhus-Impfung

Die injizierbare Typhus-Impfung wird mit einem Pieks in den Muskel verabreicht (injiziert). Diese Impfung ist eine Tot-Impfung. Im Typhus-Impfstoff enthalten sind bestimmte Zuckerketten (Polysaccharide), die das Bakterium Salmonella typhi auf seiner Bakterien-Kapsel trägt. Die Impfung wird auch als Vi-Impfung bezeichnet, da die Oberflächen-Zuckerketten der Salmonellen auch Vi-Antigene genannt werden.

Dein Immunsystem reagiert auf die Typhus-Impfung wie folgt: Es erkennt die Oberflächen-Zuckerketten als fremd und beginnt spezielle Zellen und Abwehrkörperchen (Antikörper) zur Erkennung und Bekämpfung der vermeintlichen Eindringlinge auszubilden. Kommt dein Immunsystem nach der Impfung in Kontakt mit den Typhus-Bakterien, die diese Zuckerketten auf ihrer Oberfläche tragen, antwortet dein Immunsystem prompt. Es erkennt die Zuckerketten und bekämpft die Krankheitserreger, bevor eine Erkrankung ausbrechen kann.

Die Typhus-Impfung mittels Spritze kann als Kombinationsimpfung zusammen mit einer Impfung gegen Hepatitis A oder als Einfach-Impfung (Mono-Impfung) „alleine“ durchgeführt werden.

Die aktive Typhus-Impfung umfasst lediglich eine Impfdosis. Danach hält der Typhus-Impfschutz in der Regel bis zu drei Jahre an.

Die injizierbare Typhus-Impfung ist zum Teil ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr durchführbar. Die Altersbeschränkungen der Impfstoffe variiert allerdings. Manche Kombinationsimpfungen oder bestimmte Impfstoffe sollten erst ab einem Alter von 15 oder 16 Jahren angewendet werden. Wende dich bei Fragen bitte an deinen Arzt. Er wird den richtigen Impfstoff für dich auswählen.

Typhus-Impfung: Wann impfen?

Die Typhus-Impfung gehört zu den sogenannten Indikationsimpfungen. Das bedeutet, die Impfung wird nur für Personen empfohlen, bei denen bestimmte Gründe für die Impfung sprechen.

Außerdem ist Typhus eine Reiseimpfung. Da das Ansteckungsrisiko in Deutschland gering ist, wird die Impfung nur für Personen mit geplanten Reisen in Typhus-Risikogebiete empfohlen.

Typhus kommt hauptsächlich in Regionen der Welt vor, in denen schlechte hygienische Bedingungen vorherrschen. Besonders in Regionen (Nord-)Afrikas, Asiens, Latein-/Süd-Amerikas und insbesondere Süd-Asiens besteht das Risiko einer Ansteckung mit Typhus.

Ein Typhus-Impfschutz wird für Reisende empfohlen, die in Typhus-Gebiete mit niedrigem Hygiene-Standard reisen. Insbesondere, wenn die Reise Übernachtungen und Aufenthalte unter einfachen Bedingungen beinhaltet. Auch wenn du einen Rucksack-, Trekking- oder Abenteuer-Urlaub planst oder in Risikogebieten in der humanitären Hilfe bei Katastrophen oder Krankheitsausbrüchen tätig bist, kann eine Typhus-Impfung für dich sinnvoll sein.

Die Schutzwirkung der Typhus-Impfung tritt in der Regel nach zehn bis 14 Tagen nach Durchführung des vollständigen Impfschemas ein.

Planst du also eine Reise in ein Typhus-Risikogebiet, plane bitte einen rechtzeitigen Besuch bei deinem Reisemediziner oder reisemedizinisch bewanderten Arzt ein. Nur bei ausreichendem zeitlichem Abstand zur Reise kann die Typhus-Schutzimpfung auch ihre Wirkung entfalten.

Typhus-Impfung: Wann nicht impfen?

Zum Zeitpunkt der Typhus-Impfung solltest du gesund sein. Leidest du an einer behandlungsbedürftigen Erkrankung, bist chronisch erkrankt oder hast Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs, kann es ratsam sein, auf die Typhus-Impfung zu verzichten.

Leidest du an einer Abwehrschwäche (Immundefizienz), frag’ bitte deinen Arzt, ob die Typhus-Impfung  für dich in Frage kommt.

Leichte grippale Infekte mit Fieber um 38°C, Husten, Schnupfen und Heiserkeit sind in der Regel kein Grund, um die Typhus-Impfung und andere Impfungen zu verschieben.

Typhus-Impfung: Wann auffrischen?

Du hast bereits vor Jahren eine Typhus-Impfung erhalten, hältst dich weiterhin oder erneut in Typhus-Risikogebieten auf?

Bei Fragen zur Auffrischung der Typhus-Schutzimpfung befragst du am besten deinen Reisemediziner, denn die Impfstoff-Hersteller empfehlen je nach Impfstoff unterschiedliche Zeit-Intervalle, nach denen deine Typhus-Impfung aufgefrischt werden sollte.

Typhus-Impfung: Nebenwirkungen

Nebenwirkungen einer Impfung sind meist kein Grund zur Sorge. Treten nach deiner Typhus-Impfung Nebenwirkungen auf, sind sie in der Regel Ausdruck der Aktivität deines Immunsystems. Dein Immunsystem reagiert auf die Typhus-Impfung und setzt sich aktiv mit dem Typhus-Impfstoff auseinander. Die Nebenwirkungen vergehen meist innerhalb kurzer Zeit.

Bei Impfungen, die in den Muskel verabreicht werden, kann es zu Rötungen, Schwellungen, Schmerzen an der Einstichstelle und dem Gefühl eines „schweren“ Arms kommen. Außerdem sind Beschwerden möglich, die dich an einen leichten Grippalen Infekt erinnern.

Bei der Typhus-Schluckimpfung können Bauchschmerzen, Magen-Darm-Probleme, leichtes Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

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Japanische Enzephalitis-Impfung

Arzt impft Patienten gegen Japanische Enzephalitis.
Die Japanische Enzephalitis ist eine Tropenkrankheit, die durch das Japanische-Enzephalitis-Virus (JEV) ausgelöst wird. Das JE-Virus wird durch den Stich bestimmter Mückenarten übertragen. Schutz kann eine Reiseimpfung bieten.

Japanische Enzephalitis: Was ist das?

Die Japanische Enzephalitis, auch Japanische B-Enzephalitis oder im Englischen auch Russian Autumnal Encephalitis genannt, ist eine Tropenkrankheit. Sie wird durch das Japanische-Enzephalitis-Virus (JEV) ausgelöst. Das Virus wird durch den Stich bestimmter Mückenarten, besonders Arten der Culex-Mücke, übertragen.

Der Name des Japanische-Enzephalitis-Virus beinhaltet bereits die Erkrankung, die das Virus hervorrufen kann. „Enzephalitis“ bedeutet nämlich Gehirn-Entzündung.

Die Japanische Enzephalitis kommt regional gehäuft, also endemisch, in Asien und Teilen des nördlichen Australiens vor. Zu den Risikogebieten zählen zum Beispiel die ostasiatischen Länder Korea, Japan, China, Taiwan und Ostsibirien. In südostasiatischen Regionen wie Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Myanmar, Malaysia, den Philippinen und Indonesien kommt die Erkrankung ebenso wie in Südasien, zum Beispiel in Nepal, Bangladesch, Indien und Pakistan vor. Doch auch die nördlichsten Teilen Australiens und  Papua Neuguinea zählen zu den Japanische Enzephalitis-Risikogebieten.

Die Erkrankung tritt besonders gehäuft in der Regenzeit und der Zeit danach auf.

Japanische Enzephalitis: Erreger und Übertragung

Das Japanische-Enzephalitis-Virus (JEV) zählt gemeinsam mit dem Gelbfieber-Virus, Denguevirus und West-Nil-Virus zur Gruppe der Flaviviren. Bislang sind fünf verschiedene Varianten (Subtypen) des Japanische-Enzephalitis-Virus bekannt.

Das Haupterregerreservoir des Japanische-Enzephalitis-Virus stellen Hausschweine und Vögel dar. JEV kann außerdem Fledermäuse, Schlangen, Frösche und Menschen infizieren. Die Vermehrung der Viren findet aber hauptsächlich in Schweinen statt.

Die Übertragung des Japanische-Enzephalitis-Virus erfolgt über einen Mückenstich. Mücken der Gattung Culex, genauer die Mücken-Arten Culex tritaeniorhynchus und Culex vishnui, dienen als sogenannter Vektor, also Überträger der Viren. Culex-Mücken mögen feucht-warmes Klima. Besonders vermehren sie sich an stehenden Gewässern, Sümpfen, Bewässerungsanlagen oder gefluteten Reisfeldern. Die Culex-Mücken sind bevorzugt nachts und in der Dämmerung aktiv. Ihre Vorliebe zu feuchtem Klima erklärt das vermehrte Auftreten der Culex-Mücken in der Regenzeit.

Die Culex-Mücken selbst sind vom JE-Virus befallen und geben es beim Stich an andere Lebewesen weiter. Die Mücken selbst können sich mit dem JE-Virus infizieren, wenn sie ihren Durst an einem infizierten Lebewesen stillen. So verbreitet sich das Japanische-Enzephalitis-Virus wechselseitig zwischen Culex-Mücken und anderen Lebewesen.

Sticht eine infizierte Mücke ein Schwein, steckt sie das Schwein mit dem JEV an. Im Schwein können sich die Viren sehr effektiv vermehren. Das Schwein wird buchstäblich zur „Viren-Brutstätte“. Trotz der vielen Viren im Körper erkrankt das Schwein nicht, ist aber hochansteckend. So kann das Virus von den Schweinen auf weitere Mücken übertragen werden. Der Kreislauf beginnt von Neuem.

Die Japanische Enzephalitis kann sich besonders in ländlichen Regionen mit Reisanbau und Schweinezucht verbreiten. Wo viele Wasserflächen sind, gibt es viele Culex-Mücken. Wenn gleichzeitig viele Wirte, also in diesem Fall Schweine, vorhanden sind, kann sich das Japanische Enzephalitis-Virus optimal verbreiten.

Durch einen vermehrten Reisanbau in Asien in den vergangenen Jahren vergrößerte sich der Bestand der Culex-Mücke enorm. Das begünstige auch die Verbreitung des JE-Virus.

Japanische Enzephalitis: Ansteckung und Verlauf

Wirst du von einer infizierten Culex-Mücke gestochen, kannst auch du dich mit der Japanischen Enzephalitis anstecken. Zwar ist gemessen an den riesigen Beständen der Culex-Mücken nur ein kleiner Anteil tatsächlich mit dem Virus infiziert, aber Übertragungen des Virus auf den Menschen kommen vor. Ansteckungen von Mensch zu Mensch finden allerdings nicht statt.

Wirst du von einer infizierten Culex-Mücke gestochen, kann es sein, dass du von der Ansteckung nichts bemerkt. Ein Großteil der Infektionen mit dem Japanische-Enzephalitis-Virus verlaufen stumm, also ohne Symptome oder mit nur milden Beschwerden.

Ein geringer Anteil der Ansteckungen mit dem Japanische-Enzephalitis-Virus bringt allerdings einen schweren Krankheitsverlauf mit sich:

  • Nach circa sechs bis acht Tagen bemerkst du in der Regel die ersten Krankheitsanzeichen (Inkubationszeit). Die Erkrankung beginnt mit grippalen Beschwerden. Die unspezifischen Beschwerden wie Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schüttelfrost halten für wenige Tage an.
  • Anschließend bilden sich die typischen Symptome einer Meningitis (Hirnhaut-Entzündung) und Gehirn-Entzündung (Enzephalitis) aus. Das Fieber steigt, du leidest unter stärksten Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Durch die Entzündung des Gehirns können Krampfanfälle, Lähmungen, Störungen der Hirnfunktion und Störungen des Bewusstseins bis zur Bewusstlosigkeit auftreten.
  • Die Entzündung des Gehirns kann sogar tödlich verlaufen. Nach der Erkrankung, bleiben in vielen Fällen Folgeschäden wie zum Beispiel Lähmungen zurück.

Schutz vor der Japanischen Enzephalitis

Vor der Japanischen Enzephalitis kannst du dich schützen, indem du das Risiko eines Mückenstichs minimierst und dir bei geplanten Reisen in Risikogebiete eine Schutzimpfung gegen die Japanische Enzephalitis verabreichen lässt.

 Überträger des Japanische-Enzephalitis-Virus sind die Culex-Mücken. Wirst du gestochen, kann es sein, dass du dich mit dem Virus ansteckst. Den Mücken-Stichen kannst du vorbeugen. Unter dem Begriff Expositionsprophylaxe werden Maßnahmen verstanden, die das Risiko senken, von einer Culex-Mücke gestochen zu werden. Mögliche Maßnahmen der Expositionsprophylaxe bei Japanischer Enzephalitis sind:

  • Tragen von langer Kleidung: langärmlige Oberteile, lange Hosen.
  • Imprägnieren der Kleidung mit Insekten-abweisenden Stoffen.
  • Verwendung von Repellents, also Insekten-abweisenden Sprays oder Lotionen auf der Haut.
  • Übernachten und Aufenthalt in klimatisierten Räumen und/oder Verwendung von Moskito-Netzen.

Weitere Tipps kannst du dir von deinem Reisemediziner holen. Er berät dich in Fragen der Expositionprophylaxe und in Sachen Schutzimpfung gegen die Japanische Enzephalitis. 

Japanische Enzephalitis-Impfung: Welche Arten gibt es?

 Gegen die Japanische Enzephalitis kannst du dich mithilfe einer aktiven Immunisierung schützen. Die aktive Japanische Enzephalitis-Impfung wird mit einem Totimpfstoff durchgeführt. Der Impfstoff enthält inaktivierte JE-Viren. Verabreicht wird die Impfung mit einem Pieks in den Muskel.

Bei der Impfung lernt dein Immunsystem den Krankheitserreger, das Japanische-Enzephalitis-Virus, kennen. Deine Abwehrzellen gelangen in Kontakt mit dem JE-Virus, ohne dass die abgetöteten Viren dich krank machen können. Dennoch bildet dein Immunsystem Abwehrstrategien gegen den Eindringling aus. Es trainiert sozusagen den Ernstfall und bildet „Spezial-Einheiten“ in Form von Abwehrzellen und Abwehr-Eiweißen (Antikörper) aus. Diese „Spezial-Einheiten“ ruhen dann in deinem immunologischen Gedächtnis. Dein Körper ist gewappnet. Kommst du nach der JE-Impfung in den Kontakt mit dem „echten“ Krankheitserreger der Japanische-Enzephalitis, kann dein Immunsystem auf die „Spezial-Einheiten“ zurückgreifen. Die trainierten Abwehrzellen und -Eiweiße können blitzschnell reagieren und den JE-Erreger abfangen, bevor er dich krank machen kann.

Die Japanische-Enzephalitis-Impfung schützt dich bereits circa zehn Tage nachdem du alle Impfungen des Impfschemas erhalten hast.

Japanische Enzephalitis-Impfung: Wann impfen?

 Die Japanische Enzephalitis-Impfung zählt zu den Indikationsimpfungen, genauer gesagt zu den Reiseimpfungen. Die Impfung wird für diejenigen mit einem hohen Risiko an Japanischer Enzephalitis zu erkranken empfohlen.

Ein Erkrankungsrisiko besteht bei Reisen in Gebiete, in denen das JE-Virus vorkommt. Diese Reisen können sowohl in der Freizeit als auch aus beruflichen Gründen stattfinden.

Die Hauptübertragungszeit des Virus ist die Regenzeit und die Zeit danach. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. empfiehlt die Impfung für folgende Personengruppen und Anlässe:

  • Du planst einen längeren Aufenthalt in Risikogebieten, besuchst zum Beispiel deine Familienangehörigen, bleibst für einige Zeit dort, oder reist immer mal wieder in Japanische-Enzephalitis-Risikogebiete? Dann wird empfohlen dich impfen zu lassen.
  • Deine Reise-Planungen werden dich in ländliche Regionen der Risikogebiete führen? Du planst einen Rucksack- oder Abenteuer-Urlaub oder übernachtest in ländlichen Regionen? Besonders in der Regenzeit und in der Zeit danach, aber auch während anderer Jahreszeiten wird empfohlen, dich impfen zu lassen.
  • Deine Reise-Planungen führen dich zwar nicht in ländliche Regionen, du planst auch keinen längeren Aufenthalt, aber wünschst dir dennoch einen Schutz vor der Japanische-Enzephalitis? Auch in diesem Fall kannst du dich impfen lassen.

Weitere Empfehlungen gelten für alle Reisende in Risikogebiete während der Hauptübertragungszeit des JE-Virus, wenn sie Risikofaktoren für eine Ansteckung in sich tragen. Zu diesen Risikofaktoren zählen:

  • Alter über 50 Jahre
  • Kindesalter
  • Reisen mit häufigem Aufenthalt im Freien
  • Abwehrschwäche (Immundefizienz)
  • Vorerkrankungen wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), chronische Nierenerkrankungen, Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)
  • Spezielle Hörhilfen (Cochlea-Implantate) oder Hirnwasser-Ableitungssysteme (Ventrikulo-peritonealer Shunt)

Zu den Hochrisikogebieten der Japanischen Enzephalitis zählen besonders ländliche Regionen Asiens sowie die nördlichsten Teile Australiens:

  • Ostasien: Korea, Japan, China, Taiwan, Ostsibirien und Guam
  • Südostasien: Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Myanmar, Brunei, Malaysia, Philippinen und Indonesien
  • Südasien: Nepal, Bangladesch, Indien, Sri Lanka und Pakistan
  • Nördlichste Teile Australiens und Papua Neuguinea.

Erkundige dich bitte rechtzeitig vor deiner geplanten Reise, ob dein Reiseland zu einem Risikogebiet zählt. Informationen dazu kannst du von deinem Reisemediziner oder zum Beispiel auf den Internetseiten des Auswärtigen Amts erhalten.

Japanische-Enzephalitis: Grundimmunisierung

Die Grundimmunisierung gegen das Japanische-Enzephalitis-Virus beinhaltet zwei Teilimpfungen:

  • Ab einem Alter von drei Jahren kannst du die reguläre Immunisierung erhalten. Im Abstand von 28 Tagen erhältst du jeweils eine Impfdosis.
  • Kinder ab dem Alter von zwei Monaten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr erhalten die Teilimpfungen mit reduzierter Impfstoffdosis.

Die Impfungen sollten mindestens eine Woche vor einer geplanten Reise in ein Japanische-Enzephalitis-Risikogebiet abgeschlossen sein.

Vereinbare also bitte rechtzeitig einen Beratungstermin bei deinem reisemedizinisch tätigen Arzt, sodass ihr gemeinsam überlegen könnt, ob eine JE-Impfung für dich in Frage kommt.

Japanische Enzephalitis-Impfung: Schnellimpfschema

 Du warst so in deine Reise-Planungen vertieft, hast dir Sehenswürdigkeiten herausgesucht, geplant, welchen Trip du an welchem Tag machst, Unterkünfte gebucht und Ausflüge arrangiert, doch in all dem Trubel hast du an deine Japanischen Enzephalitis-Schutzimpfung gar nicht mehr gedacht?

  • Für die reguläre Grundimmunisierung gegen das JE-Virus werden mindestens 28 Tage benötigt, der Impfschutz setzt allerdings erst circa zehn Tage nach der vollständigen Grundimmunisierung ein. Mindestens eine Woche vor Antritt deiner Reise sollte die Grundimmunisierung abgeschlossen sein.
  • Für „Spät-Entschlossene“ im Alter zwischen 18 und 65 Jahren kommt das Schnellimpfschema mit zwei Teilimpfungen in Betracht. Sieben Tage nach der ersten Impfung kannst du die zweite Teilimpfung erhalten. Das Schnellimpfschema sollte mindestens eine Woche vor einem möglichen Kontakt mit dem Virus beendet sein.

Japanische Enzephalitis-Impfung: Wann nicht impfen?

Die Impfung gegen Japanische Enzephalitis sollte nicht durchgeführt werden, wenn du akut an einer behandlungsbedürftigen Erkrankung leidest oder Allergien gegen Impfstoffbestandteile hast.

Bist du schwanger oder stillst zurzeit dein Baby, solltest du am besten auf die Impfung verzichten und/oder das Thema ausführlich mit deinem Reisemediziner besprechen.

Für Kinder, die jünger als zwei Monate sind, sollte der JE-Impfstoff ebenfalls nicht verwendet werden.

Leichte Erkrankungen wie Erkältungen, Fieber bis 38,5°C, Husten oder Schnupfen müssen dich nicht daran hindern, deine Schutzimpfung gegen die Japanische Enzephalitis zu erhalten.

Japanische Enzephalitis-Impfung: Wann auffrischen?

Du hast die Grundimmunisierung gegen Japanische Enzephalitis vor deiner letzten Reise erhalten und planst einen erneuten Aufenthalt in Risikogebieten? Dann kann eine Auffrischungsimpfung deinen JE-Impfschutz erhalten.

Innerhalb von 12 bis 24 Monaten nach Abschluss des Impfschemas also nach der zweiten Teilimpfung deiner Grundimmunisierung gegen Japanische Enzephalitis sollte dein Impfschutz aufgefrischt werden.

Der Impfschutz hält für circa zehn Jahre an. Weitere Auffrischungs- oder Booster-Impfungen werden dann alle zehn Jahre empfohlen.

Genauere Details zu deinen Auffrischungsimpfungen solltest du bitte gemeinsam mit deinem Reisemediziner besprechen.

Japanische Enzephalitis-Impfung: Mögliche Nebenwirkungen

 Die Impfung gegen Japanische Enzephalitis regt dein Immunsystem an, Abwehrstrategien gegen den Krankheitserreger zu bilden. Daher kann es nach der JE-Impfung zu typischen Reaktionen kommen, die auf die Aktivität deines Immunsystems zurückzuführen sind. Sie klingen in der Regel nach wenigen Tagen ab:

Auch Schmerzen, Schwellungen, Rötungen oder Druckschmerzhaftigkeit an der Einstichstelle müssen dir keine Sorgen bereiten. Sollten diese Beschwerden allerdings nach ein paar Tagen noch nicht verschwunden sein, geh bitte zum Arzt.

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Gelbfieber-Impfung

Die Gelbfiebermücke Aedes aegypti infiziert sich bei der Blutmahlzeit mit dem Gelbfieber und gibt es beim Stich an Affen und Menschen weiter.
Die mit dem Gelbfiebervirus infizierte Gelbfiebermücke Aedes aegypti gibt das Gelbfiebervirus an Affen und Menschen weiter. Schutz vor dem Gelbfiebervirus bietet einem bestimmten Personenkreis eine sogenannte Indikationsimpfung, zu der auch die Reiseimpfung gehört.

Was ist Gelbfieber?

Das Gelbfieber ist eine Tropenkrankheit und wird auch als Ochropyra oder Schwarzes Erbrechen bezeichnet. Gelbfieber wird ausgelöst durch das Gelbfiebervirus und kommt bevorzugt in tropischen Regionen Afrikas und Südamerikas vor. Übertragen wird das Gelbfieber durch den Stich infizierter Gelbfiebermücken (Aedes aegypti).

Es gibt drei Arten des Gelbfiebers: das Dschungel-Gelbfieber und das Stadt-Gelbfieber sowie eine Mischform aus beiden. Für die unterschiedlichen Gelbfieber-Arten sind verschiedene Verbreitungswege verantwortlich. Gelbfieber-Fälle in Deutschland unterliegen gemäß Infektionsschutzgesetz der Meldepflicht. Sie sind in der Regel durch Reisen „mitgebrachte“ Infektionen.

Gelbfieber: Vorkommen, Erreger und Ansteckung

Gelbfieber tritt besonders in den äquatorialen Gebieten Afrikas wie zum Beispiel Äthiopien, Guinea, Kenia, Kamerun und weiteren Ländern der sogenannten Gelbfieberzone Afrikas sowie im Gelbfiebergürtel Mittel- und Südamerikas auf. Zum Gelbfiebergürtel gehören beispielsweise die Länder Peru, Kolumbien, Argentinien, Venezuela, Bolivien, Brasilien und Ecuador.

Auslöser des Gelbfiebers ist das gleichnamige Gelbfiebervirus, das zur Gruppe der sogenannten Flaviviren gehört. Das Virus befällt hauptsächlich Affen. Doch auch Menschen können sich mit dem Gelbfiebervirus infizieren. Gelbfieber ist eine Zoonose, eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Die Schlüsselrolle in der Übertragung spielt dabei die Aedes aegypti, die Gelbfiebermücke. Sie selbst ist durch das Virus befallen und kann das Gelbfiebervirus verbreiten, indem sie andere Lebewesen sticht.

Übertragen werden kann das Gelbfiebervirus:

  • an Affen
  • zwischen Affen und Menschen
  • an Menschen

Eine direkte Übertragung des Gelbfiebers von Mensch zu Mensch ohne den Überträger, die Gelbfiebermücke, ist so gut wie nicht möglich. Bist du mit Gelbfieber infiziert, kannst du andere Menschen nicht durch den bloßen Kontakt anstecken.

Zwar gibt es nur ein Gelbfiebervirus, doch gibt es verschiedene Wege, wie sich das Virus verbreiten kann. Die Verbreitungswege werden auch Zyklen genannt. Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Krankheitsbezeichnungen für das Gelbfieber: Das Dschungel- Gelbfieber und das Stadt-Gelbfieber.

Dschungel-Gelbfieber: Mücken und Affen infizieren sich gegenseitig mit dem Virus

Der sogenannte sylvatische Zyklus führt zur Verbreitung des Busch-Gelbfiebers oder Dschungel-Gelbfiebers. Das Gelbfiebervirus steckt wechselseitig Mücken und Affen im Regenwald an. Die Aedes aegypti-Mücken im Regenwald verbreiten das Gelbfiebervirus. Sie sind Überträger, also sozusagen das Taxi, das das Gelbfiebervirus vom einen zum anderen Affen bringt. Sticht eine befallene Aedes-Mücke einen bis dahin gesunden Affen, steckt sie ihn über ihren Speichel mit dem Gelbfiebervirus an. Wählt eine bislang nicht-Virus-infizierte Mücke einen Gelbfieber-infizierten Affen zur Quelle ihrer nächsten Blutmahlzeit, steckt auch sie sich mit dem Virus an. So kann das Virus wechselseitig immer weiter zwischen Überträger-Mücken und Affen weitergegeben werden und verbreitet sich unter den Affen. Vorrangig betrifft dieser Verbreitungsweg die Affen im Regenwald. Hältst du dich nun aber im Regenwald auf, kann es sein, dass auch du zufällig von einer Gelbfiebermücke gestochen wirst und dich mit dem Gelbfiebervirus und dem Dschungel-Gelbfieber ansteckst. Solche Dschungel-Gelbfieber-Fälle sind allerdings selten.

Stadt-Gelbfieber: Das Gelbfiebervirus zirkuliert unter Mücken und Menschen

Der urbane („städtische“) Zyklus führt zur Verbreitung des klassischen Gelbfiebers, auch Stadt-Gelbfieber genannt.

In der Übertragung des Stadt-Gelbfiebers spielen nur Menschen und Mücken als Überträger eine Rolle. Affen werden dabei nicht befallen. Ansteckende Personen im Stadtgebiet in tropischen Regionen dienen als Infektionsquelle. Wird eine infizierte Person von einer städtischen Gelbfiebermücke gestochen, kann das Virus anschließend über die Mücke an nicht-geimpfte Personen übertragen werden, also von Mensch zu Mensch verbreitet werden. Das Gelbfiebervirus zirkuliert unter den Menschen. Die Überträger, Städtische Gelbfiebermücken, sind speziell auf die Verbreitung des Stadt-Gelbfiebers spezialisiert. Lokale Ausbrüche des Gelbfiebers, Gelbfieber-Epidemien, können dadurch entstehen.

Intermediärer Zyklus: Mücken verbreiten das Gelbfiebervirus zwischen Affen und Menschen

Der intermediäre („dazwischen-liegende“) Gelbfieber-Verbreitungs-Zyklus verbindet das Dschungel- Gelbfieber mit dem Stadt-Gelbfieber. In waldnahen Gebieten und Siedlungen in den Savannen Afrikas kann es dazu kommen, dass sich das Gelbfiebervirus vom Affen auf den Menschen ausbreitet, indem bestimmte Mücken Affen und Menschen gleichermaßen „gerne“ infizieren. Das Virus kann dann zwischen Affen und Menschen zirkulieren und sich stark ausbreiten.

Symptome bei Gelbfieber

Nach dem Stich einer befallenen Gelbfiebermücke, dauert es in der Regel drei bis sechs Tage bis du die ersten Krankheitserscheinungen bemerkst (Inkubationszeit). Meist verläuft das Gelbfieber allerdings stumm, also ohne dass du Symptome entwickelst.

Treten bei Gelbfieber Symptome auf, kann der Krankheitsverlauf zwei Stadien durchlaufen:

  • Zu Beginn des Gelbfiebers leidest du an hohem Fieber bis 40°C, wirst von Muskelschmerzen (Myalgien), Kopfschmerzen (Cephalgien) und Schüttelfrost heimgesucht. Übelkeit, Erbrechen und Nasenbluten sowie ein für Fieber ungewöhnlich langsamer Herzschlag sind außerdem typisch. Nach drei bis vier Tagen klingen die Beschwerden ab und du bist wieder gesund. Fieber richtig messen
  • Bei einem kleinen Teil der Gelbfieber-Erkrankten ist die Genesung nicht von Dauer. Nach kurzzeitiger Besserung trittst du in die sogenannte toxische („giftige“) Phase der Erkrankung ein. Erneut steigt deine Körpertemperatur an und mit dem Fieber fällt deine Herzfrequenz erneut untypisch ab. Ähnlich wie beim Denguefieber oder der Virus-Erkrankung Ebola können gefährliche Blutungen (hämorrhagisches Gelbfieber) im Nasen-Rachen-Raum oder im Magen-Darm-Trakt auftreten. Auch die Leber wird durch das Gelbfiebervirus infiziert. Folglich leidest du an einer Leberentzündung mit Gelbsucht (Ikterus), die gemeinsam mit dem Fieber namensgebend für den Begriff „Gelbfieber“ ist. Auch deine Niere und dein zentrales Nervensystem wie dein Gehirn oder Rückenmark können betroffen sein. In Folge dessen kann es zu Sprachstörungen, Bewegungsstörungen und sogar Krämpfen kommen. Diese Krankheitsphase kann tödlich verlaufen.

Hast du das Gelbfieber überstanden, kann dir der Stich der Gelbfiebermücke nichts mehr anhaben. Du bist lebenslang immun gegen das Virus.

Gelbfieber-Impfung: Welche Arten gibt es?

Zum Schutz gegen das Gelbfieber kannst du dich vor Aufenthalten in Gelbfieber-Risikogebieten impfen lassen. Gelbfieber-Impfung: Wann impfen? Als Reiseimpfung steht eine aktive Gelbfieber-Immunisierung zur Verfügung. Wie wirken aktive und passive Impfungen?

Die aktive Gelbfieber-Impfung wird mit einem Lebendimpfstoff durchgeführt. Der Lebendimpfstoff enthält lebens- und vermehrungsfähige Gelbfieberviren. Die Impfviren wurden während der Herstellung jedoch abgeschwächt, sodass die Viren aus der Gelbfieber-Impfung dich nicht an Gelbfieber erkranken lassen.

Aktive Immunisierungen fordern und fördern dein Immunsystem. Gelangt dein Immunsystem durch die Gelbfieber-Impfung in Kontakt mit den Gelbfieberviren, reagiert es: Die Eindringlinge werden als fremd erkannt, Abwehrzellen werden aktiviert und spezialisierte Abwehreiweiße (Antikörper) gebildet. Bei erneutem Kontakt zu den Gelbfieberviren kann dein Immunsystem auf die bei der Gelbfieber-Impfung trainierten und ausgebildeten Abwehrstrategien zurückgreifen und deinen Körper vor den Gelbfieberviren schützen. Bereits zehn Tage bis einen Monat nach der Gelbfieber-Impfung kannst du von einem lebenslangen Schutz gegen das Virus ausgehen.

Gelbfieber-Impfung: Wann impfen?

Die Gelbfieber-Impfung gehört zu den Reiseimpfungen. Sie ist also gleichzeitig eine Indikationsimpfung, die für besondere Personengruppen empfohlen wird. Wissenswertes zur Indikationsimpfung.

Die Gelbfieber-Impfung wird für Reisende empfohlen, die Aufenthalte in Gelbfieber-Risikogebieten planen. Gelbfieber-Risikogebiete sind zum Beispiel:

  • Gelbfieberzone: Tropisches, äquatornahes Afrika wie Äthiopien, Äquatorialguinea, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kongo, Mali, Senegal, Uganda, Togo.
  • Gelbfiebergürtel: Zentral- und Südamerika wie Bolivien, Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Peru, Venezuela.

Zur Immunisierung gegen Gelbfieber benötigst du eine Impfung. Um einen ausreichenden Impfschutz gegen das Gelbfieber zu erlangen, muss die Impfung mindestens zehn Tage vor der Einreise in Gelbfieber-Gebiete durchgeführt werden.

In einigen Ländern ist die Gelbfieber-Impfung vor der Einreise sogar Pflicht. Die Impfung muss speziell dokumentiert und beglaubigt werden. Nur wenn du eine dokumentierte und beglaubigte Bescheinigung über die Gelbfieber-Impfung mit dir trägst, darfst du in das Land einreisen.

Gelbfieber-Impfungen dürfen außerdem nur von speziell dafür zugelassenen Impfärzten und speziellen Impfzentren beziehungsweise Gelbfieber-Impfstellen verabreicht werden.

Bitte informiere dich also unbedingt rechtzeitig vor deiner geplanten Reise darüber, ob du zur Einreise eine Gelbfieber-Impfung benötigst, ob du in ein Land reist, in dem das Risiko zur Ansteckung besteht und welcher Arzt in deiner Nähe Gelbfieber-Impfungen durchführen darf. In einer reisemedizinischen Beratung im Vorfeld deiner Reise kannst du genaue Informationen dazu erhalten.

Gelbfieber-Impfung: Wann nicht impfen?

Die Gelbfieber-Impfung wird mit einem Lebendimpfstoff durchgeführt. Das bedeutet, der Impfstoff enthält lebensfähige, aber abgeschwächte Gelbfieberviren. Diese Gelbfieberviren können dir bei intaktem Immunsystem normalerweise nichts anhaben. Bist du allerdings schwanger, stillst grade dein Baby, leidest unter einer Immunschwäche oder nimmst Medikamente ein, die dein Immunsystem herunterregulieren (Immunsuppressiva), solltest du auf die Gelbfieber-Impfung verzichten. Frag dazu unbedingt deinen Arzt um Rat.

Für Säuglinge unter neun Monaten ist die Gelbfieber-Impfung ebenfalls nicht geeignet.

Teile der Impfstoff-Herstellung laufen Hühnereiweiß-basiert ab. Bist du also allergisch gegen Hühnereiweiß, gilt hier das gleiche wie in der Schwangerschaft oder bei einer Immunschwäche. Die Gelbfieber-Impfung ist für dich nicht geeignet. Auch in diesem Fall solltest du deine Impf-Entscheidung mit deinem Arzt besprechen.

Auch schwere Krankheiten oder schwere Lebererkrankungen können ein Grund dafür sein, dass die Gelbfieber-Impfung verschoben werden muss.

Bist du älter als 60 Jahre alt und möchtest dich erstmals gegen Gelbfieber impfen lassen, solltest du dich unbedingt ausführlich von deinem Arzt beraten lassen. Ab einem Alter von 60 Jahren steigt nämlich die Häufigkeit der Nebenwirkungen bei der Gelbfieber-Impfung. Wäge bitte zusammen mit deinem Arzt ab, was in deinem persönlichen Fall die  Vor- und Nachteile der Gelbfieber-Impfung sind.

Leichte grippale Infekte, Erkältungssymptome mit Kopfschmerzen und Fieber bis 38,5°C oder ein Schnupfen sind dagegen kein Hinderungsgrund für die Gelbfieber-Impfung.

Gelbfieber-Impfung: Wann auffrischen?

 In der Regel wird zum Aufrechterhalten des Gelbfieber-Impfschutzes keine Auffrischungsimpfung benötigt. Eine Gelbfieber-Impfung kann dich lebenslang vor Gelbfieber schützen.

In besonderen Fällen können Auffrischungsimpfungen allerdings überdacht werden, wenn zum Beispiel deine Immunantwort abgeschwächt ist. Wer sollte also eventuell eine Auffrischungsimpfung erhalten?

  • Kinder, die im Lebensalter von bis zu zwei Jahren erstmalig gegen Gelbfieber geimpft wurden.
  • Personen, die mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) infiziert sind.
  • Frauen, die während ihrer Schwangerschaft gegen Gelbfieber geimpft wurden.
  • Personen, die gleichzeitig zur Gelbfieber-Impfung auch eine MMR-Impfung, also eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten haben.

Gelbfieber-Impfung: Nebenwirkungen

Die Gelbfieber-Impfung wird mit einem Pieks in den Muskel oder unter die Haut verabreicht. Durch den Pieks kann es zur Rötung, Schwellung und zu Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Auch dass dein Arm sich irgendwie schwer anfühlt, kann eine Nebenwirkung der Gelbfieber-Impfung sein. Als Zeichen der Aktivität deines Immunsystems können deine Lymphknoten etwas anschwellen, du kannst Kopfschmerzen bekommen, leichtes Fieber, grippale Beschwerden oder Magen-Darm-Probleme. In der Regel vergehen diese Beschwerden aber rasch.

Die Gelbfieber-Impfung kann allerdings zwei äußerst seltene, aber ernste Nebenwirkungen hervorrufen: die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung und die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung. Dabei kann es zu einer Gelbfieber-ähnlichen Erkrankung der Hirnhäute oder anderer Organe kommen.

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Malaria-Schutz

Malaria-Mücken der Gattung Anopheles können beim Stich den Einzeller Plasmodium übertragen.
Die Tropenkrankheit Malaria wird durch Einzeller der Gattung Plasmodium hervorgerufen. Durch den Stich einer infizierten Anopheles-Mücke kann der Malaria-Erreger auf den Menschen übertragen werden.

Was ist Malaria?

Malaria ist auch als Sumpffieber, Wechselfieber oder Tropenfieber bekannt. Bei Malaria handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Plasmodien ausgelöst wird. Plasmodien sind Einzeller (Protozoen), die über den Stich der Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen werden können.

Malaria kommt überwiegend in den Tropen beziehungsweise in tropischen und subtropischen Regionen auf nahezu allen Kontinenten der Welt vor. Insbesondere in Afrika, Asien und Süd- beziehungsweise Lateinamerika kommt die Malaria regional gehäuft vor. Malaria-Fälle in Deutschland sind in der Regel importierte, also durch Reisen „mitgebrachte“ Infektionen. Die Malaria zählt in Deutschland gemäß Infektionsschutzgesetz zu den meldepflichtigen Erkrankungen.

Malaria-Erreger sind Parasiten

Auslöser des Tropenfiebers sind Plasmodien. Plasmodien gehören zu den Einzellern. Sie führen ein Leben als Parasiten. Das bedeutet, sie leben in den Zellen anderer Lebewesen und nutzen deren Stoffwechsel und Energieversorgung, um zu überleben. Die folgenden Plasmodium-Arten lösen Malaria aus:

  • Plasmodium falciparum
  • Plasmodium ovale
  • Plasmodium vivax
  • Plasmodium malariae
  • Plasmodium knowlesi

Malaria-Mücken und Malaria Übertragungsweg

Übertragen werden die Malaria-Erreger (Plasmodien) durch den Stich einer bestimmten Mücken-Art, der sogenannten Anopheles-Mücke. Die Mücke selbst ist von den Einzellern befallen und gibt sie beim Stich über ihren Speichel an deine Blutbahn ab. Der Mensch stellt neben der Mücke den (nahezu) einzigen Wirt der Parasiten dar.

Zur Vermehrung und zum erfolgreichen Überleben benötigen die Malaria-Erreger (Plasmodien) zwei Lebensphasen. Die Entwicklung im menschlichen Körper und in der Mücke. Während der Entwicklungszyklen nehmen die Plasmodien viele unterschiedliche Entwicklungsformen an.

  • Lebenszyklus im Menschen: Wirst du von einer infizierten Anopheles-Mücke gestochen, gelangen Vorläuferformen der Parasiten zunächst in deine Blutbahn. In deinem Körper findet dann die sogenannte asexuelle Vermehrung der Plasmodien statt. Die Vermehrung beinhaltet diverse Entwicklungsschritte von Vorläuferformen bis hin zu sogenannten unreifen Keimzellen der Mücke. Die Vorläufer-Plasmodien befallen zunächst deine Leberzellen, vermehren sich dort, verändern sich, reifen zu großen Ansammlungen heran, aus denen schließlich einzelne Partikel, sogenannte Merozoiten, in das Blut freigesetzt werden. Die Merozoiten befallen deine roten Blutkörperchen. In deinen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) reifen die Merozoiten weiter über verschiedene Entwicklungsstadien. Sie vermehren sich soweit, dass deine befallenen roten Blutkörperchen platzen. Neue Blutkörperchen werden infiziert. In einigen von ihnen entwickeln sich die Vorläufer-Plasmodien weiter, bis sie schließlich zu Gametozyten, das sind unreife Keimzellen, werden.
  • Lebenszyklus in der Malaria-Mücke: Der Lebenszyklus in der Mücke knüpft an die Entwicklung der Plasmodien im Menschen an. Beim Stich nimmt die Mücke die unreifen Keimzellen (Gametozyten) aus deinem Blut in ihren Körper auf. Dort findet die geschlechtliche Vermehrung statt. Neue Erreger-Stadien, sogenannte Sporozoiten, entstehen. Diese können bei einem Stich erneut in den menschlichen Körper eingebracht werden.

Symptome der Malaria

Wie lange es nach dem Stich dauert, bis du erste Malaria-Symptome bemerkst (Inkubationszeit), hängt von der Plasmodien-Art ab. Während eine Ansteckung mit dem Einzeller Plasmodium falciparum in der Regel nach sieben bis 15 Tagen Beschwerden bereitet, kann der Ausbruch der Malaria bei einer Ansteckung mit Plasmodium malariae bis zu 40 Tage dauern.

Auch hängen Krankheitsverlauf und Krankheitsbild der Malaria sehr davon ab, welche Plasmodien-Art der Auslöser der Malaria ist. Allen Malaria-Arten gemeinsam sind aber der Beginn der Erkrankung sowie die Malaria-typischen Fieberschübe.

Zunächst treten bei Malaria unspezifische Beschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf. Danach bestimmen immer wieder auftretende Fieberschübe das Krankheitsbild der Malaria. Daher wird die Malaria auch Wechselfieber genannt. Fieber richtig messen

Warum die Fieberschübe immer wieder auftreten, ist mit den Vorgängen in deinem Körper während einer Malaria-Infektion erklärbar. Immer, wenn deine roten Blutkörperchen zerfallen und aus ihnen neue Plasmodien-Partikel freigesetzt werden, reagiert dein Immunsystem. Du bekommst Fieber. Je nach Erreger und Infektionszyklus treten die Fieberschübe unterschiedlich häufig auf:

  • Malaria tertiana: Auslöser der Malaria tertiana sind die Einzeller-Arten Plasmodium vivax und Plasmodium ovale. Innerhalb weniger Tage nach Beginn der unspezifischen Symptome leidest du an regelmäßigen Fieberschüben mit Temperaturen bis zu 40°C, die in einem speziellen zeitlichen Muster auftreten. Zwischen den Fieberschüben liegen immer circa 48 Stunden. Die Fieberschübe halten drei bis vier Stunden an.
  • Malaria quartana: Die durch Plasmodium malariae hervorgerufene Malaria quartana ist durch Fieberschübe gekennzeichnet, die alle 72 Stunden auftreten.
  • Malaria durch Plasmodium knowlesi: Diese Art der Malaria-Erkrankung ist selten. Tägliche Fieberschübe sind das vorherrschende Symptom.
  • Malaria tropica: Ausgelöst wird die Malaria tropica durch Plasmodium falciparum. Im Gegensatz zu den anderen Formen der Malaria-Erkrankung treten bei der Malaria tropica keine regelmäßigen Fieberschübe in gleichmäßigen zeitlichen Intervallen auf. Das Fieber kommt und geht. Die Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen sowie gelegentliche Durchfälle bestehen weiterhin zusätzlich. Die Malaria tropica ist die potentiell gefährlichste Malaria-Form. Auch Milz- und Lebervergrößerungen (Hepatosplenomegalie) sowie ein Mangel an Blutplättchen (Thrombopenie) kommen im Rahmen der Malaria-Erkrankung vor. Ebenso sind Komplikationen wie ein akutes Nierenversagen, Lungen-Probleme, ein Kreislauf-Kollaps oder Blutgerinnungsstörungen möglich.

Während  einer Malaria-Erkrankung bist du nicht ansteckend. Denn Malaria-Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nicht möglich.

Malaria-Schutz: Welche Arten gibt es?

Du planst eine Reise in ein Malaria-Gebiet und möchtest dich gerne vor Malaria schützen? Vor deiner Reise solltest du einen Tropenmediziner oder einen Arzt aufsuchen, der sich mit Malaria und Tropenkrankheiten gut auskennt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich vor der Malaria zu schützen. Dazu zählen die Expositionsprophylaxe und die medikamentöse Chemoprophylaxe. Die Stand-By-Medikation kommt zum Einsatz, wenn du vermutest, dich mit Malaria angesteckt zu haben. 

Malaria-Impfung

Zum aktuellen Zeitpunkt steht noch keine Impfung gegen die Tropenkrankheit Malaria zur Verfügung. Forschungen an einer Impfung gegen die Malaria tropica, also gegen den Einzeller Plasmodium falciparum, laufen aber bereits seit Jahren. Im April 2019 startete die WHO (world health organisation) außerdem den ersten Pilotversuch in Malawi zur Einführung einer Impfung gegen die Malaria.

Expositionsprophylaxe gegen Malaria

Unter der Expositionsprophylaxe werden Maßnahmen verstanden, die das Risiko senken, von einer Anopheles-Mücke gestochen zu werden. Die Maßnahmen schützen dich vor dem Überträger der Erkrankung.

Während einer Reise in Malaria-Risikogebiete solltest du stets einige Grundsätze der Expositionsprophylaxe beherzigen:

  • Die Anopheles-Mücke ist eine nachtaktive Mücke und hält sich gerne in der Nähe von Gewässern auf. Ab Einbruch der Dämmerung wird sie aktiv und schwirrt durch die Luft. Insbesondere nachts und in der Nähe von Gewässern solltest du daher vorsichtig sein. Um das Risiko eines Stichs zu senken, halte dich also am besten nachts wenig im Freien auf. Aktiv bleibt die Mücke allerdings bis in die Morgenstunden. Daher achte auch auf weitere Schutzmaßnahmen am Tag.
  • Insbesondere ab Einbruch der Dämmerung aber auch am Tag solltest du darauf achten lange Kleidung zu tragen. Ideal sind helle Kleidung, lange Hosen, die deine Knöchel bedecken, Socken und langärmlige Oberteile. Deine Kleidung kannst du außerdem mit geeigneten Insektiziden, also Insekten-vernichtenden Mitteln imprägnieren. So schützt du dich vor Mücken.
  • Auf deine Haut solltest du sogenannte Repellents auftragen. Das sind Mittel, die Mücken und andere Insekten von deiner Haut fernhalten. Repellents gibt es als Sprays, Cremes oder Lotionen.
  • Schlafen solltest du idealerweise in Mücken-sicheren Räumen mit Fliegengittern und Klimaanlagen. Wenn das nicht möglich ist, schlafe bitte unter Moskitonetzen, die idealerweise mit Insektiziden imprägniert sind und auch tagsüber dein Zelt oder Bett vor den Mücken schützen.

Chemoprophylaxe gegen Malaria

Bei der Chemoprophylaxe beziehungsweise medikamentösen Prophylaxe verschreibt ein Arzt dir Malaria-Medikamente, die du während deiner Reise zum Schutz vor der Malaria einnehmen kannst. Die Medikamente schützen dich vor dem Krankheitserreger.

Zur Malaria-Prophylaxe werden zum Teil die gleichen Medikamente wie zur Therapie genutzt. Bei der Chemoprophylaxe therapierst du eine Malaria sozusagen im Voraus, ohne dass du an Malaria erkrankt bist. Folgende Medikamentengruppen werden zur Malaria-Prophylaxe häufig eingesetzt:

  • Atovaquon / Proguanil: Diese Wirkstoff-Kombination kann zur Prophylaxe und Therapie von unkomplizierten Infektionen durch Plasmodium falciparum und zur Akutbehandlung anderer Malariaformen eingesetzt werden.
  • Chloroquin: Dieser Wirkstoff ist ein Gemisch zweier chemischer Verbindungen, die nahe mit Chinin verwandt sind.
  • Doxycyclin: Dies ist ein Breitband-Antibiotikum aus der Klasse der Tetracycline.

Welches Medikament für dich persönlich zum Schutz vor der Malaria auf deiner Reise das Passende ist, wie oft und wann du das Medikament einnehmen musst und in welcher Dosierung, besprich bitte mit deinem Reisemediziner. Er wird dir genaue Informationen zu Auswahl und Anwendung und zu den Nebenwirkungen der Medikamente geben.

Stand-By-Medikation bei Malaria

Das Prinzip der Stand-By-Medikation bedeutet, dass du für den Notfall ein Reservemedikament bei dir hast. Als Alternative zur Chemoprophylaxe trägst du dieses Medikament immer mit dir herum. Du kannst es einnehmen, wenn du aufgrund Malaria-verdächtiger Beschwerden fürchtest, dich mit einer Malaria angesteckt zu haben und wenn grade kein Arzt für dich erreichbar ist. So kannst du bereits eigenständig erste Therapiemaßnahmen bei dem Verdacht einer Malaria einleiten. Anschließend solltest du aber unverzüglich ärztliche Hilfe aufsuchen. Bei der Beratung zur Stand-By-Medikation hilft dir dein Reise- oder Tropenmediziner weiter.

Malaria-Schutz: Wann anwenden?

Grundsätzlich hängt die Frage nach einer Malaria-Prophylaxe davon ab, wohin du reist, welche Art der Reise du planst, wann du reist, wie lange du dich in einem Malaria-Gebiet aufhalten möchtest und wie dein gesundheitlicher Zustand ist. Dazu solltest du dich bitte früh genug vor deiner Reise reisemedizinisch beraten lassen.

Die Maßnahmen der Expositionsprophylaxe solltest du aber generell beherzigen, wenn du dich auf deiner Reise in einem Malaria-Gebiet befindest. Je mehr du dich vor Stichen der Anopheles-Mücken schützt, desto geringer ist das Malaria-Risiko.

Reist du in Malaria-Hochrisikogebiete (z.B. Subsahara in Afrika, einige Gebiete Südamerikas oder der Inseln im Pazifik), empfehlen das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit die Durchführung einer Chemoprophylaxe. Auch bei Reisen in Gebiete mit niedrigerem Risiko kann eine medikamentöse Chemoprophylaxe das Malaria-Risiko senken. Alternativen wie das Mitführen einer Stand-By-Medikation stehen ebenfalls zur Verfügung.

Für besondere Risikogruppen wie Schwangere, chronische Erkrankte oder Kinder gelten wiederum andere Empfehlungen. Schwangere sollten Reisen in Malaria-Gebiete wenn möglich verschieben. Bei Kindern sollte streng auf die Einhaltung der Expositionsprophylaxe-Maßnahmen geachtet werden. Kinder können bestimmte Medikamente zur Prophylaxe einnehmen, allerdings muss die Dosierung angepasst werden. Besonders in diesen Fällen ist der Rat deines Reisemediziners wichtig und auch, wenn du an anderen Erkrankungen leidest.

Malaria-Schutz: Wann auffrischen?

Der Malaria-Schutz hat keine dauerhafte Wirkung und macht dich nicht immun gegen die Malaria. Planst du also eine weitere Reise in Malaria-Gebiete solltest du Schutzmaßnahmen wie die Expositionsprophylaxe, Chemoprophylaxe oder Stand-By-Medikation erneut ergreifen.

Malaria-Schutz: Nebenwirkungen

Die Maßnahmen der Malaria-Expositionsprophylaxe sind Vorkehrungen, die dich vor Stichen der Anopheles-Mücke schützen sollen. Dazu gehört auch die Anwendung von Repellents, also Mitteln, die Insekten-abweisend wirken. Entsprechend der in den Repellents enthaltenen Wirkstoffe können Überempfindlichkeiten auftreten. Zu den lokalen Nebenwirkungen zählen zum Beispiel Haut- oder Schleimhautreizungen, Rötungen, Blasenbildung, Juckreiz oder eine allergische Entzündung der Haut (Kontaktdermatitis).

Welches Mittel zur Abwehr der Malaria-Mücken für dich das richtige ist, erfragst du am besten bei deinem Arzt oder erkundigst dich in der Apotheke.

Die Malaria-Chemoprophylaxe wird in der Regel mit Medikamenten aus der Malaria-Therapie durchgeführt. Welche Nebenwirkungen auftreten können, kommt auf den eingesetzten Wirkstoff an:

  • Kombination aus Atovaquon / Proguanil: Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme sind möglich. Außerdem können Schlaflosigkeit, Schwindel, Herzklopfen aber auch Träume und Depressionen auftreten.
  • Chloroquin: Bei der Anwendung können Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit und Sehstörungen einsetzen. Auch Schwindel, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Benommenheit sind unter anderem möglich.
  • Doxycyclin: Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Sodbrennen, Kopfschmerzen sind möglich. Zu beachten ist auch die erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut.

Weitere Nebenwirkungen und Details zur Anwendung von Malaria-Medikamenten erfrage bitte unbedingt bei deinem Arzt. Gemeinsam könnt ihr dann eine Strategie zur Malaria-Prophylaxe entwickeln, die genau auf dich, deine Reise und deinen gesundheitlichen Zustand ausgelegt ist.

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Impfungen

Cholera-Impfung

Bestimmte Stämme des Bakteriums Vibrio cholerae können Cholera hervorrufen.
Vibrio cholerae sind die bakteriellen Erreger der Cholera. Sie werden meist über verunreinigtes Trinkwasser übertragen und können starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall verursachen.

Was ist Cholera?

Cholera ist eine meldepflichtige Durchfall-Erkrankung, die durch das Gift (Toxin) des Bakteriums Vibrio cholerae ausgelöst wird. Cholera kommt besonders in Gebieten mit schlechten hygienischen Bedingungen vor, zum Beispiel in ärmeren Regionen Süd- und Mittelamerikas, Südostasiens und Afrikas. Ansteckungen können stattfinden durch den Verzehr von mit Fäkalien verunreinigtem Trinkwasser oder Lebensmitteln, aber auch über Schmierinfektionen. Zum Schutz vor Cholera kannst du dich vor Reisen in Cholera-Risikogebiete impfen lassen.

Ansteckung, Übertragungsweg und Beschwerden bei Cholera

Das Bakterium Vibrio cholerae kann anhand seiner Oberflächenstruktur in über 200 verschiedene Typen, sogenannte Serotypen eingeteilt werden. Auslöser der Durchfall-Erkrankung Cholera sind lediglich zwei Typen, die Vibrio cholerae-Serotypen O1 und O139.

Die Serotypen O1 und O139 kommen in vielen Regionen Afrikas, Süd- und Mittelamerikas und Südostasiens regional gehäuft vor. Hochrisikogebiete sind zum Beispiel Indien, Nepal, Laos, Burma, aber auch das tropische Afrika und Amerika. Bei Cholera-Fällen in Deutschland handelt es sich meistens um „mitgebrachte“ Reiseerkrankungen.

Übertragen werden die Cholera-Bakterien über den sogenannten fäkal-oralen Weg. Das heißt, mit dem Stuhl ausgeschiedene Krankheitserreger können über verunreinigtes Trinkwasser, verunreinigte Lebensmittel oder Schmierinfektionen über den Mund in deinen Körper gelangen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist selten.

Insbesondere in Gegenden mit schlechten hygienischen Bedingungen, in denen zum Beispiel Frischwasser- und Abwasserleitungen nur unzureichend voneinander getrennt sind, oder in Situationen, in denen viele Menschen unter schlechten Bedingungen zusammenleben, kann Cholera ausbrechen. Am häufigsten von Cholera betroffen sind Kinder.

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen wenige Stunden bis fünf Tage (Inkubationszeit). Dann setzen plötzlich starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall ein. Die Durchfälle werden durch ein spezielles „Gift“ (Enterotoxin) ausgelöst, das sogenannte Choleratoxin. Einmal in deinen Darm gelangt, kann dieses Cholera-Gift über Bindestellen an die Zellen deiner Dünndarm-Schleimhaut andocken. Das bewirkt, dass deine Dünndarm-Zellen fälschlicherweise große Mengen an Salzen und Wasser in das Innere deines Dünndarms befördern. Dein Darm ist flüssigkeitsgefüllt. Das löst starken, wässrigen Durchfall aus. Meist enthält der Stuhlgang nur noch Flüssigkeit oder vereinzelte Schleimflocken. Daher wird der Durchfall aus als Reiswasser-Stuhl bezeichnet. Mit dem starken Durchfall werden große Salz- und Flüssigkeitsmengen – im schlimmsten Falle bis zu 20 Liter pro Tag – aus deinem Körper hinaus transportiert. Dadurch kann es zu großen Flüssigkeits- und Elektrolyt-Verlusten kommen. Ohne medizinische Hilfe kann eine Austrocknung des Körpers (Exsikkose) drohen, die zum Nierenversagen und zum Tode führen kann.

Ansteckend bist du circa sieben Tage bis zwei Wochen nach der Ansteckung mit Vibrio cholerae. Doch nicht jeder, der mit Cholera-Bakterien in Kontakt kommt, bekommt die Durchfall-Erkrankung. Manche Ansteckungen verlaufen ganz ohne Symptome, und der Großteil der Cholera-Erkrankungsfälle verläuft eher mild und lässt sich kaum von anderen Durchfall-Erkrankungen unterscheiden.

Zwar ist dein Körper nach einer Cholera-Infektion kurzfristig vor den Bakterien geschützt, eine durchgemachte Cholera-Erkrankung schützt dich jedoch nicht vor einer Wiederansteckung mit den Bakterien. Bei erneuter Ansteckung verläuft die Erkrankung aber meist milder.

Cholera-Impfung: Welche Arten gibt es?

In Deutschland steht eine aktive Cholera-Schutzimpfung zur Verfügung. Die aktive Cholera-Schutzimpfung ist eine Schluckimpfung mit einem Totimpfstoff. Er enthält abgetötete, inaktivierte Cholera-Bakterien sowie Anteile des Cholera-Giftstoffes (Choleratoxin, CTX). Lies mehr darüber, wie aktive und passive Impfungen wirken.

Cholera-Impfung: Wann impfen?

Die Cholera-Schluckimpfung gehört zu den Reiseimpfungen. Die Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko bei geplanten Reisen in Cholera-Gebiete empfohlen. Ein erhöhtes Risiko für eine Cholera-Infektion kann zum Beispiel in folgenden Fällen bestehen:

  • Bei Reisen zum Zwecke der Mitarbeit in der Flüchtlings- oder Katastrophenhilfe.
  • Bei Reisen mit Tätigkeit in der Krankenversorgung oder der Wasseraufbereitung während einer Cholera-Epidemie.
  • Bei Reisen in Krisengebiete mit Tätigkeit in der humanitären Hilfe.
  • Bei Reisen in abgelegene Orte ohne zeitnahen Zugang zur medizinischen Versorgung.
  • Bei Reisenden mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen.
  • Bei Reisenden mit einer (angeborenen oder medikamentös bedingten) Immunschwäche.

Die Grundimmunisierung gegen Cholera umfasst zwei bis drei Impfstoff-Dosen. Die Impfungen sollten auf nüchternen Magen geschehen. Außerdem solltest du bis zu einer Stunde nach der Impfung möglichst nichts essen. Für die Grundimmunisierung erhalten:

  • Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene zwei Impfstoff-Dosen.
  • Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren drei Impfstoff-Dosen.

Die einzelnen Teil-Impfungen sollten mit einem Mindestabstand von einer Woche und einem Maximalabstand von sechs Wochen verabreicht werden.

Mindestens eine Woche vor deiner geplanten Reise sollte die Grundimmunisierung beendet sein.

So kannst du dich vor der Ansteckung mit den Cholera-Bakterien schützen

Der Erreger der Cholera kann mit dem Stuhl ansteckender Personen in das Abwasser gelangen. Sind Frischwasser- und Abwassersysteme nicht ausreichend getrennt, kann es so zur Verunreinigung von Trinkwasser und Lebensmitteln mit Vibrio cholerae kommen. Du kannst dich also auf dem fäkal-oralen Weg oder über Schmierinfektionen mit den Cholera-Bakterien anstecken.

Abgesehen von der Cholera-Impfung gibt es einige Regeln, an die du dich zum Schutz vor der Durchfall-Erkrankung halten kannst. Wichtig bei Reisen in Cholera-Gebiete ist die Lebensmittel-, Trinkwasser-, Hände- und Körperhygiene:

  • Trinke nur sauberes Trinkwasser, aber niemals unbehandeltes Wasser.
  • Vermeide ungekochte Lebensmittel wie rohe Milchprodukte (auch Speise-Eis) und Rohkost.
  • Fleisch und Fisch solltest du grundsätzlich nur gekocht oder gebraten verzehren.
  • Obst, Früchte und Gemüse solltest du vor dem Verzehr schälen oder gekocht genießen.
  • Lass besonders bei Meeresfrüchten wie Krabben oder Muscheln Vorsicht walten und iss keine rohen oder ungenügend erhitzen Meeresfrüchte.

Eine einfacher Merkspruch, der dir behilflich sein kann, ist: Boil it, cook it, peel it or forget it! Übersetzt bedeutet das soviel wie: Koch es, brat es, schäl es oder vergiss es!

Cholera-Impfung: Wann nicht impfen?

Die aktive Cholera-Impfung solltest du durchführen, wenn du kerngesund bist. Erkältungen, Schnupfen, Kopfschmerzen oder Infekte mit Fieber bis 38,5°C stellen generell keinen Hinderungsgrund für eine Impfung dar. Fieber richtig messen

Auf die Impfung verzichten solltest du allerdings, wenn du zum Impftermin an einer akuten, behandlungsbedürftigen Erkrankung zum Beispiel mit hohem Fieber leidest.

Leidest du an einer chronischen Erkrankung, Immunschwäche oder an einer möglichen Allergie gegen die Impfstoff-Bestandteile, solltest du deinen Arzt darauf ansprechen.

Cholera-Impfung: Wann auffrischen?

Der Impfschutz der Cholera-Grundimmunisierung hält je nach Alter des Geimpften zwischen sechs Monate (bei Kindern von 2-6 Jahren) und zwei Jahre (bei Personen ab einem Alter von sechs Jahren) an.

Du bist bereits grundimmunisiert worden und planst eine erneute Reise in Cholera-Hochrisikogebiete? Bis zu zwei Jahre nach deiner Cholera-Grundimmunisierung kannst du die Impfung auffrischen lassen.

Liegt deine Grundimmunisierung länger als zwei Jahre zurück, kannst du deinen Impfschutz mit einer erneuten Grundimmunisierung mithilfe von zwei Teilimpfungen erneuern.

Lies Wissenswertes zur Grundimmunisierung und zu Auffrischungsimpfungen.

Welche Nebenwirkungen können bei der Cholera-Impfung auftreten?

Bei der Schluckimpfung gegen Cholera können zum Beispiel folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall.
  • Kopfschmerzen, Fieber, Unwohlsein.
  • Beschwerden eines Atemwegsinfektes.
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust.

Diese Nebenwirkungen sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Sie zeigen, dass sich dein Immunsystem mit den im Impfstoff enthaltenen, abgetöteten Cholera-Bakterien und Anteilen des Cholera-Giftstoffes auseinandersetzt.

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Impfungen

Tollwut-Impfung

Das Rabiesvirus ist der Erreger der Tollwut.
Tollwut wird durch Rabiesviren ausgelöst. Sie können beispielsweise beim Biss infizierter Tiere auf den Menschen übertragen werden.

Tollwut: Was ist das?

Tollwut, auch Rabies genannt, ist eine Zoonose. Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Ausgelöst wird die klassische Tollwut durch das Rabiesvirus. Es kann von Rotfüchsen, Dachsen, Waschbären, Frettchen, Hunden und Katzen sowie von insektenfressenden Fledermäusen auf den Mensch übertragen werden. Die Folgen einer Tollwut-Infektion sind ohne rechtzeitige medizinische Versorgung lebensbedrohlich. In den meisten unbehandelten Fällen verläuft Tollwut sogar tödlich. Gemäß Infektionsschutzgesetz sind Tollwut-Erkrankungs- und Verdachtsfälle meldepflichtig.

Tollwut: Symptome, Therapie und Schutzmaßnahmen.

Tollwut-Impfung: Welche Arten gibt es?

Gegen Tollwut bzw. das Rabiesvirus kannst du dich aktiv und passiv immunisieren lassen. Die aktive Tollwut-Impfung kann in Deutschland mittels zweier verschiedener Impfstoffe durchgeführt werden: Einerseits für bestimmte Risikogruppen als Vorsorge vor einer Tollwut-Erkrankung, andererseits nach Kontakt zu einem ansteckenden Tier gemeinsam mit der passiven Impfung.

Was bei aktiven und passiven Impfungen in deinem Körper passiert.

Aktive Tollwut-Impfung

Der Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Tollwut ist ein sogenannter Totimpfstoff. Abgetötete, inaktivierte Tollwut-Viren sind darin enthalten. Diese Rabiesviren sind nicht in der Lage dich krank zu machen, sie sind nicht infektiös. Wie wirken Totimpfstoffe und Lebendimpfstoffe?

Die aktive Tollwut-Impfung ist eine Indikationsimpfung. Das bedeutet, das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Schutzimpfung gegen Tollwut nicht für jeden, aber für Menschen mit einem erhöhten Risiko mit tollwütigen Tieren in Kontakt zu kommen. Die aktive Tollwut-Impfung wird dir mit einem Pieks in den Muskel verabreicht. Weitere Infos zu Indikationsimpfungen.

Zu den Risikogruppen für Tollwut gehören Personen, die durch ihren Beruf durch Rabies gefährdet sind. Dazu zählen beispielsweise:

  • Tierärzte, Jäger, Förster, Forstpersonal bei regionalem Auftreten der Wildtiertollwut.
  • Personen mit Kontakt zu Fledermäusen.
  • Laborpersonal, das in Kontakt mit möglicherweise infektiösem Untersuchungsmaterial gelangen kann.

Die Tollwut-Impfung gehört außerdem zu den Reiseimpfungen. Bei geplanten Reisen in Tollwut-Risikogebiete wie die Tropen und Subtropen oder in Länder Asiens oder Afrikas wird eine Immunisierung gegen Tollwut empfohlen. Besonders wichtig ist die Tollwut-Impfung für dich, wenn du als Rucksackreisender oder Camper in Tollwut-Risikogebieten unterwegs bist oder generell während deiner Reise viel im Freien unterwegs bist. Ebenfalls empfohlen wird die Tollwut-Reiseimpfung, wenn du in häufigem Kontakt zu Tieren stehst. Wenn du also eine Reise in Tollwut-Risikogebiete planst, sprich bitte unbedingt rechtzeitig mit deinem Arzt über deinen Impfschutz.

Die Grundimmunisierung zur Vorbeugung von Tollwut wird mit drei Impfstoffdosen durchgeführt. Sieben Tage nach der ersten Impfdosis solltest du den zweiten Pieks erhalten. Die dritte Impfdosis kannst du dann entsprechend der Empfehlungen der STIKO nach zwei bis drei Wochen erhalten. Wie funktioniert die Grundimmunisierung?

Passive Tollwut-Impfung

Die passive Tollwut-Impfung findet gemeinsam mit weiteren Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Postexpositionsprophylaxe statt. Eine Postexpositionsprophylaxe umfasst Maßnahmen, die nach möglichem Kontakt mit einem Krankheitserreger durchgeführt werden, um dem Ausbruch der Erkrankung vorzubeugen oder zumindest den Verlauf einer Erkrankung zu mildern.

Bist du in Kontakt zu einem tollwütigen Tier gekommen, wird zur Vorbeugung der Tollwut-Erkrankung eine Postexpositionsprophylaxe durchgeführt. Je nachdem wie nah dein Kontakt zum tollwütigen Tier war unterscheidet die Ständige Impfkommission drei Vorgehensweisen:

  • Grad 1: Du bist mit einem tollwütigen Tier in Kontakt gekommen, hast es gestreichelt oder gefüttert. Deine Hautbarriere ist aber intakt. Du bist dir außerdem absolut sicher, dass auch bei Belecken deiner Haut durch das tollwütige Tier kein Speichel in Wunden oder Kratzer auf deiner Haut gelangt ist. In diesem Fall ist in der Regel keine Tollwut-Impfung notwendig.
  • Grad 2: Im Kontakt zu einem tollwütigen Tier ist sein Speichel in kleine Kratzer oder Schürfwunden deiner Haut gelangt. In diesem Falle sollte eine aktive Impfung mit dem Tollwut-Impfstoff durchgeführt werden. Bist du bereits gegen Tollwut grundimmunisiert worden, reichen zwei Impfdosen der aktiven Tollwut-Impfung im Abstand von drei Tagen, um deinen Schutz aufzufrischen. Hast du keinen (vollständigen) Impfschutz gegen Tollwut, werden je nach Impfstoff vier oder fünf Impfdosen in einem Zeitraum von bis zu 28 Tagen nötig.
  • Grad 3: Bei Bissverletzungen, blutenden Kratzwunden oder Kontakt von Schleimhäuten mit dem Speichel des tollwütigen Tieres sollte bei ungeimpften Personen zusätzlich zur aktiven Impfung mit vier oder fünf Impfdosen auch eine passive Impfung verabreicht werden. Die passive Tollwut-Impfung mit Immunglobulinen (Antikörpern) soll deinem Körper dabei helfen, den eingedrungenen Tollwut-Erreger zu bekämpfen. Und zwar so lange bis dein Körper eigene Abwehrkräfte durch die aktive Impfung gebildet hat. Die passive Impfung gegen Tollwut wird in das Hautgebiet rund um die Biss- oder Kratzwunde gespritzt, um die Erreger möglichst direkt am Ort des Geschehens abzufangen. Vollständig geimpfte Personen, die von einem tollwütigen Tier gebissen wurden, benötigen keine passive Immunisierung. Sie erhalten zwei Impfstoffdosen im Abstand von drei Tagen.

Wichtig ist, dass die Impfmaßnahmen zeitnah nach dem Kontakt zum tollwütigen Tier durchgeführt werden. Wird die Postexpositionsprophylaxe rechtzeitig und richtig durchgeführt, kann eine Tollwut-Erkrankung in den meisten der Fälle verhindert werden. Bilden sich allerdings bereits Symptome einer Tollwut-Erkrankung aus, ist es für eine Postexpositionsprophylaxe zu spät. Im ersten Stadium der Tollwut treten unspezifische Symptome auf. Dazu gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, stetig ansteigendes Fieber, manchmal auch Husten. Die Stelle auf der Haut, an denen das tollwütige Tier zugebissen hat, juckt und kribbelt. Die mit Tollwut infizierten Menschen werden im weiteren Verlauf der Erkrankung reizbar, empfindlich gegen Licht, Geräusche und Wasser.

Wenn du in Kontakt zu einem ansteckenden Tier gekommen bist, solltest du Wunden und Kontaktstellen sofort gründlich mit Wasser und Seife auswaschen. Bei Wunden sollte generell auch an einen gültigen Tetanus-Impfschutz gedacht werden. Mehr zur Behandlung und Vorbeugung von Tetanus.

Tollwut-Impfung: Wann impfen?

Die Tollwut-Impfung als berufliche Indikationsimpfung oder Reiseimpfung sollte rechtzeitig vor einem möglichen Kontakt oder Risiko sowie rechtzeitig vor einer geplanten Reise in Tollwut-Risikogebiete erfolgen. Optimal ist es, wenn du dich circa sechs Wochen vor deinem Abflug reisemedizinisch beraten lässt.

Die Grundimmunisierung gegen Tollwut umfasst drei Teilimpfungen, die je nach Impfstoff über einen Zeitraum bis zu 28 Tagen verabreicht werden.

Ist es zum Kontakt mit einem tollwütigen Tier gekommen, sollte unverzüglich mit der sogenannten Postexpositionsprophylaxe (Maßnahmen nach Kontakt mit Erregern einer Infektionserkrankung) begonnen werden. In der Tabelle findest du mögliche Kontaktarten und notwendige Maßnahmen zur Verhinderung einer Tollwut-Erkrankung:

Wunde / Kontakt zum tollwütigen Tier Maßnahme
Streicheln, füttern des infektiösen Tieres oder abgeleckt werden bei intakter Hautbarriere Sofortiges gründliches Waschen der Haut mit Wasser und Seife, in der Regel keine Impfung notwendig
Belecken deiner Haut durch das tollwütige Tier bei oberflächlichen Kratzern oder Schürfwunden deiner Haut, Hautbarriere nicht intakt Sofortiges gründliches Auswaschen der Kratzer mit Wasser und Seife,  möglichst sofortige aktive Impfung anhand vier bis fünf Impfdosen
Bisswunden, tiefe (blutende) Kratzwunden,  Speichel des infektiösen Tieres ist an deine Schleimhäute gelangt Sofortiges gründliches Auswaschen der Wunden oder Schleimhäute mit Wasser und Seife, möglichst sofortige aktive Tollwut-Impfung (vier bis fünf Impfstoffdosen) und einmalige passive Tollwut-Impfung mit Immunglobulinen (Antikörpern)

Tollwut-Impfung: Wann nicht impfen?

Auf die Tollwut-Schutzimpfung und generell auf Impfungen solltest du bei einer akuten Erkrankung mit Fieber über 38,5°C  verzichten. Werde erst einmal gesund und hol deinen Impftermin dann zeitnah nach.

Wenn Allergien gegen Impfstoff-Inhalte wie zum Beispiel Hühnereiweiß bestehen oder du aufgrund von Vorerkrankungen oder Medikamenten immungeschwächt bist, sprich bitte mit deinem Arzt.

Leichtes Fieber, Unwohlsein oder ein Schnupfen sprechen nicht gegen eine Tollwut-Impfung. Fieber richtig messen

Tollwut-Impfung: Wann auffrischen?

Bei Menschen, die berufsbedingt in Kontakt zu Tollwut-Viren stehen, sollten sich die Auffrischungsimpfungen für Tollwut an den Ergebnissen halbjährlicher Blut-Kontrollen orientieren. Das empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI).

Bist du Tierarzt, Jäger, Förster oder Waldarbeiter in einem Tollwutgefährdeten Gebiet, hast du Kontakt zu Fledermäusen oder arbeitest du in einem Labor mit möglicherweise Tollwut-belastetem Untersuchungsmaterial, sollte dein Blut halbjährlich auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen Tollwut untersucht werden. Als Reaktion auf die Tollwut-Impfung bildet dein Immunsystem Antikörper, die im Falle eines Erregerkontaktes blitzschnell reagieren und den Krankheitserreger unschädlich machen können. Sind in deinem Blut ausreichend Antikörper  gegen Tollwut vorhanden, ist dein Antikörper-Titer also ausreichend hoch, bist du immun gegen das Tollwut-Virus. Sind zu wenig Antikörper gegen das Tollwut-Virus in deinem Blut vorhanden, sollte deine Tollwut-Impfung aufgefrischt werden.

Du planst eine Reise in ein Tollwut-Risikogebiet, hast vor Jahren bereits eine Grundimmunisierung gegen Tollwut erhalten und bist dir nun unsicher, ob dein Impfschutz weiterhin ausreichend ist? Am besten suchst du deinen Arzt auf und fragst ihn um Rat. Die meisten Tollwut-Impfungen bieten Schutz für zwei bis fünf Jahre. Dein Impfschutz kann genau wie bei beruflich durch Tollwut gefährdeten Personen auch bei dir im Blut kontrolliert werden. Besprich dich bitte mit deinem Arzt, ob er eine Titer-Kontrolle, also Kontrolle der Antikörper gegen Tollwut in deinem Blut oder eine Auffrischungsimpfung für sinnvoll hält.

Tollwut-Impfung: Nebenwirkungen

Impfungen enthalten Erreger-Bestandteile oder gar komplette, inaktivierte Krankheitserreger, durch die dein Immunsystem angeregt wird, Abwehrkräfte gegen diese Krankheitserreger auszubilden. Dazu ist eine Auseinandersetzung deines Immunsystems mit dem Krankheitserreger notwendig. Im Rahmen dessen kann es auch bei der Tollwut-Impfung zu typischen Impfreaktionen kommen. Zu Impfreaktionen zählen zum Beispiel:

  • Schmerzen sowie Rötung und Schwellung an der Einstichstelle.
  • Hautausschlag an der Einstichstelle.
  • Kopfschmerzen, Unwohlsein, Fieber. Was tun bei Kopfschmerzen?
  • Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Magen-Darm-Probleme.
  • Schwellung der Lymphknoten.

In seltenen Fällen ist es auch möglich, dass dein Körper allergisch auf die Bestandteile der Tetanus-Impfung reagiert. Dann kann dein Arzt dir Medikamente gegen die Allergie verabreichen.

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Gürtelrose-Impfung

Das Varicella-zoster-Virus kann Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose (Herpes zoster) auslösen.
Das Varicella-zoster-Virus (VZV) löst als Erstinfektion Windpocken aus und verbleibt dann im Körper. Unter besonderen Bedingungen kann sich Jahre später eine Gürtelrose entwickeln.

Gürtelrose: Was ist das?

Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, wird durch das Varicella-zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Das Varicella-zoster-Virus kommt weltweit nur beim Menschen vor. Es gehört zur Gruppe der Herpes-Viren und wird auch als Humanes Herpes-Virus 3 (HHV-3) bezeichnet.

Herpes-Viren wie das Varicella-zoster-Virus besitzen eine besondere Fähigkeit. Nach einer ersten Infektion (Primärinfektion) kann das Virus in deinem Körper verweilen (persistieren) ohne Beschwerden auszulösen. Später, manchmal Jahrzehnte nach der Erstinfektion, kann das Varicella-zoster-Virus reaktiviert werden und Beschwerden verursachen.

Bei der Primärinfektion mit dem Varicella-zoster-Virus bekommst du die typische Kinderkrankheit Windpocken (Varizellen, Zoster). Nach Ausheilung der Erstinfektion leben die Varizellen-Viren stumm in deinen Nervenzellen weiter. Im Falle einer Abwehrschwäche, im Alter oder einfach spontan bei Kindern, Jugendlichen und gesunden Erwachsenen können die Zoster-Viren reaktiviert werden. Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist dann das Krankheitsbild, was bei einer Reaktivierung deiner schlummernden Varicella-zoster-Viren entsteht.

Bei der Gürtelrose treten einseitig gruppierte Bläschen genau im Versorgungsgebiet (Dermatom) eines Nervenastes auf. Herpes zoster tritt quasi niemals gleichzeitig auf zwei Körperhälften auf. Durch den Befall des Nervs (akute Neuritis) kann es zu starken Schmerzen kommen. Auch nach Abheilen der Bläschen ist es möglich, dass du weiterhin Schmerzen im Gebiet des Nervs verspürst, obwohl gar keine Bläschen mehr sichtbar sind. Diese postherpetische Neuralgie oder Postzosterneuralgie kann lange Zeit anhalten und zum Teil auch lebenslang Probleme bereiten.

Im Vergleich zu den hochansteckenden Windpocken ist Gürtelrose (Herpes zoster) weniger ansteckend. Lediglich der direkte Kontakt zu den Viren, die in der Bläschen-Flüssigkeit enthalten sind, kann infektiös sein.

Ab Auftreten des Ausschlags bis zum Zeitpunkt, an dem die Bläschen verkrustet sind, kannst du andere mit den Varicella-zoster-Viren anstecken. In der Regel beträgt die Zeitspanne der Ansteckungsfähigkeit fünf bis sieben Tage.

Weitere Infos zu Ursache, Diagnostik und Behandlung von Gürtelrose.

Gürtelrose-Impfung: Welche Arten gibt es?

Eine aktive Schutzimpfung gegen die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöste Gürtelrose und deren Folgen wird seit Dezember 2018 für bestimmte Personengruppen vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen.

Aktive Herpes-zoster-Impfung

Die aktive Immunisierung gegen Herpes zoster wird mit einem Totimpfstoff, dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff (HZ/su) durchgeführt. Der Impfstoff enthält unter anderem ein Oberflächen-Zuckereiweiß des Varicella-zoster-Virus, welches an einen Wirkverstärker gekoppelt ist. Dein Immunsystem kann so die Oberfläche des Virus kennenlernen und das Virus als Eindringling identifizieren. Auf diese Weise können Abwehrkräfte gegen das Virus ausgebildet werden, die dich vor dem Varicella-zoster-Virus schützen können.

Aktive Herpes-zoster-Impfung: Wann impfen?

Zum Schutz vor der Gürtelrose (Herpes zoster) und deren Folgen, insbesondere der postherpetischen Neuralgie (Schmerzen im Gebiet des befallenen Nerven) wird eine aktive Impfung für alle Personen ab 60 Jahren mit dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff (HZ/su) empfohlen. Im Abstand von zwei bis sechs Monaten werden zwei Impfstoffdosen mit einem Pieks in den Muskel verabreicht.

Personen ab 50 Jahren sollten mit dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff (HZ/su) geimpft werden, wenn sie aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Gürtelrose haben (Indikationsimpfung). Was sind Indikationsimpfungen?

Risikogruppen für das Auftreten von Gürtelrose sind zum Beispiel:

  • Personen mit angeborener Abwehrschwäche.
  • Personen unter der Therapie mit immunsupprimierenden, also das Immunsystem-unterdrückenden, Medikamenten.
  • Personen mit HIV.
  • Personen mit chronischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Asthma bronchiale, chronischen Nierenerkrankungen.

Ob eine Herpes-zoster-Impfung für dich ratsam ist, fragst du am besten bei deinem Arzt nach.

Auch wenn du schon einmal eine Gürtelrose hattest, kannst du dich zum Schutz vor einem erneuten Ausbruch noch impfen lassen.

Herpes-zoster-Impfung: Wann nicht impfen?

Die Herpes-zoster-Impfung sollte nicht verabreicht werden, wenn du allergisch auf Inhaltsstoffe der Gürtelrose-Impfung reagierst. Auch eine akute, schwere Erkrankung mit Fieber über 38.5 °C ist ein Grund die Impfung nicht durchzuführen. In dem Falle kannst du die Impfung aber nach deiner Genesung nachholen.

Leichter Husten, Schnupfen oder Unwohlsein sind kein Grund eine Zoster-Impfung nicht wahrzunehmen.

Herpes-zoster-Impfung: Wann auffrischen?

Eine Aussage darüber, ob eine Auffrischimpfung der Gürtelrose-Impfung notwendig ist und wann dafür der optimale Zeitraum nach Abschluss der Grundimmunisierung sein kann, ist nach derzeitiger Studienlage schwierig. Hierfür müssen laut Robert Koch-Institut die Ergebnisse aus Langzeitbeobachtungen zur Dauer des Impfschutzes abgewartet werden. Stand: Januar 2019.

Welche Nebenwirkungen können bei der Herpes-zoster-Impfung auftreten?

Bei der Gürtelrose-Impfung kann es zu üblichen Impfreaktionen kommen. Dazu zählen:

  • Unwohlsein, allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Leichtes Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?
  • Übelkeit, Magen-Darm-Probleme.
  • Schwellung, Schmerz und Rötung an der Einstichstelle.
  • Allergische Reaktionen sind in seltenen Fällen möglich.
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Windpocken-Impfung

Das Varicella-zoster-Virus (VZV) kann Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose (Herpes zoster) verursachen.
Das Varicella-zoster-Virus (VZV) kann neben der meldepflichtigen Erkrankung Windpocken auch eine Gürtelrose (Herpes zoster) auslösen. Ohne Immunschutz durch eine Impfung oder eine bereits durchgemachte Varizellen-Erkrankung führt der Kontakt zum Virus fast immer zur Ansteckung.

Windpocken: Was ist das?

Die Kinderkrankheit Windpocken, auch Varizellen genannt, wird durch das Varicella-zoster-Virus (VZV) ausgelöst. Das Varicella-zoster-Virus ist weltweit verbreitet und gehört zur Gruppe der Herpes-Viren. Das Varicella-zoster-Virus kommt nur beim Menschen vor und wird auch als Humanes Herpes-Virus 3 (HHV-3) bezeichnet.

Die typische Kinderkrankheit Windpocken (Varizellen) tritt auf, wenn du dich zum ersten Mal mit dem Varicella-zoster-Virus ansteckst (Primärinfektion). Nach einer ausgeheilten Windpocken-Infektion verbleiben die Varicella-Viren in deinen Nervenzellen. Werden sie wieder aktiv, kann eine Gürtelrose (Herpes zoster) auftreten. Was tun bei Gürtelrose?

Windpocken sind eine meldepflichtige Erkrankung. Schon beim Verdacht auf eine Windpocken-Erkrankung soll gemäß dem Infektionsschutzgesetz eine Meldung an das Gesundheitsamt erfolgen.

Varizellen-Impfung: Welche Arten gibt es?

Zwei Arten der Impfung können dir Schutz gegen die Windpocken (Varizellen) bieten. Eine aktive Immunisierung kann zur Vorbeugung einer Varizellen-Erkrankung durchgeführt werden.

Eine passive Impfung kommt für einige Personengruppen ohne Impfschutz und mit erhöhtem Risiko für einen Kontakt mit dem Erreger und für Komplikationen durch Varizellen infrage.

Zum Schutz gegen die ebenfalls durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöste Herpes zoster-Erkrankung (Gürtelrose) wird seit Dezember 2018 eine aktive Impfung empfohlen. Wann zur Impfung gegen Gürtelrose?

Aktive Varizellen-Impfung

Die aktive Varizellen-Impfung wird mit einem Lebendimpfstoff mittels eines Pieks in den Muskel verabreicht. Im Impfstoff enthalten sind lebende, vermehrungsfähige, aber abgeschwächte Varicella-zoster-Viren. Was ist der Unterschied von Lebendimpfstoffen zu Totimpfstoffen?

Dein Immunsystem kann so „auf sicherem Wege“ die Windpocken-Viren kennenlernen. Dein Abwehrsystem erkennt die Varizellen-Viren als Eindringlinge und trainiert für den Ernstfall die Windpocken-Viren zu bekämpfen. Das Resultat dieses „Trainings“ sind optimal auf die Krankheitserreger abgestimmte Abwehrkräfte. Diese werden im immunologischen Gedächtnis deines Abwehrsystems gespeichert. Im Falle eines Kontakts zu den Krankheitserregern können deine Abwehrkräfte blitzschnell reagieren und die Windpocken-Krankheitserreger zerstören, bevor sie dich krank machen können. So bietet dir die aktive Varizellen-Impfung Schutz vor den Windpocken.

Zur Windpocken-Schutzimpfung steht die sogenannte MMR-V-Kombinationsimpfung zur Verfügung. Die MMR-V-Kombinationsimpfung enthält Impfstoffe gegen die Erreger von Masern, Röteln, Mumps und Varizellen. Es gibt auch einen Einzel-Impfstoff gegen Varizellen.

Die aktive Impfung spielt auch im Rahmen der sogenannten Postexpositionsprophylaxe bei ungeimpften Personen nach Kontakt zu ansteckenden Personen eine Rolle. Die Postexpositionsprophylaxe umfasst alle Maßnahmen, die einen Krankheitsausbruch verhindern oder den Krankheitsverlauf abmildern können.

Passive Varizellen-Impfung

Die passive Varizellen-Impfung kann im Rahmen einer Postexpositionsprophylaxe durchgeführt werden. Dazu wird ein Passiv-Impfstoff verwendet, der Antikörper (Immunglobuline) enthält. Die passive Varizellen-Impfung kann dich kurzfristig vor dem Varizella-Erreger schützen, sie ersetzt aber keine aktive Impfung.

Varizellen-Impfung: Wann impfen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt die aktive Varizellen-Schutzimpfung für alle Kinder ab dem elften Monat.

Durchgeführt werden sollte die Impfung als Kombinationsimpfung gemeinsam mit den Impfstoffen gegen Masern, Röteln und Mumps (MMR-V-Kombinationsimpfung).

Die Grundimmunisierung umfasst zwei Impfdosen. Die erste Teil-Impfung sollte im Alter von elf bis 14 Monaten erfolgen, die zweite Impfdosis im Alter von 15 bis 23 Monaten oder mindestens vier bis sechs Wochen nach der ersten Impfdosis.

Erfolgt die Impfung nicht als Kombinationsimpfung simultan zur Impfung gegen Masern, Röteln und Mumps, sondern als einzelne Varizellen-Impfung, müssen mindestens vier Wochen zwischen den verschiedenen Impfungen liegen.

Die aktive Varizellen-Impfung wird außerdem für bestimmte Personengruppen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen im Falle einer Varizellen-Erkrankung empfohlen:

  • Frauen mit Kinderwunsch ohne Immunschutz (seronegativ) gegen Varizellen.
  • Personen ohne Immunschutz (seronegativ) vor einer geplanten Organtransplantation oder einer Unterdrückung des Immunsystems durch eine immunsuppressive Therapie.
  • Personen ohne Immunschutz (seronegativ), die in engem Kontakt zu seronegativen Frauen mit Kinderwunsch oder seronegativen Personen vor einer Organtransplantation stehen. Hier erfolgt die Varizellen-Impfung zum Schutze der genannten Personen. Dieser Impfschutz wird als Herdenimmunität bezeichnet.
  • Mitarbeiter im Gesundheitswesen ohne Immunschutz (seronegativ), insbesondere in der Kinderheilkunde (Pädiatrie) und der Geburtshilfe.

Varizellen-Postexpositionsprophylaxe

Du bist in deiner Kindheit nicht gegen Windpocken (Varizellen) geimpft worden? Du bist in deiner Kindheit auch nicht an Windpocken erkrankt, aber hattest kürzlich Kontakt zu einer ansteckenden Person? Dann kann eine Postexpositionsprophylaxe mit einer postexpositionellen Varizellen-Impfung für dich in Betracht kommen.

Unter dem Begriff Postexpositionsprophylaxe werden Maßnahmen verstanden, die nach Kontakt zu einer Infektionserkrankung oder einer ansteckenden Person durchgeführt werden, um einen Krankheitsausbruch zu verhindern oder den Krankheitsverlauf zumindest abzumildern.

Innerhalb von fünf Tagen nach Kontakt zur ansteckenden Person oder innerhalb von drei Tagen, nachdem bei der Kontaktperson erste Windpocken aufgetreten sind, solltest du dich mit dem aktiven Impfstoff im Sinne einer Riegelungsimpfung (Inkubationsimpfung) impfen lassen. Wissenswertes zur Riegelungsimpfung.

Auch für Personen mit erhöhtem Risiko für Varizellen-Komplikationen stehen Maßnahmen zum Schutz nach einem erfolgten Kontakt zur Verfügung. Folgende Personengruppen zählen dazu:

  • Ungeimpfte Schwangere.
  • Abwehr-geschwächte Personen mit fehlendem oder unsicherem Varizellen-Immunschutz.
  • Neugeborene, deren Mütter fünf Tage vor Geburt bis zwei Tage nach der Geburt an Windpocken erkrankt sind.
  • Frühgeborene Kinder in bestimmten Risiko-Konstellationen.

Bei diesen Menschen wird eine passive Windpocken-Impfung, also eine Gabe von Varizella-zoster-Immunglobulin (VZIG) innerhalb von drei bis zehn Tagen nach Kontakt zur infektiösen Person empfohlen. Immunglobuline sind Antikörper, also Abwehr-Eiweiße, die dein Körper zur Erregerabwehr bildet. Die passive Impfung gegen Windpocken kann dich im Falle eines Kontakts zur Infektionserkrankung kurzfristig vor den Varicella-zoster-Erregern schützen und den Krankheitsverlauf der Windpocken abmildern.

Varizellen-Impfung: Wann nicht impfen?

 Eine Impfung gegen Varizellen solltest du verschieben, wenn du am Impftermin an einer akuten Erkrankung mit schwerem Krankheitsgefühl und Fieber über 38,5 °C leidest. Fieber richtig messen. In diesem Fall steht vorerst deine Genesung im Vordergrund, bevor die Windpocken-Impfung nachgeholt werden sollte. Allergien gegen Inhaltsstoffe der Varizellen-Impfung sollten dringend mit deinem Arzt besprochen werden. Unter Abwägung der Risiken und Vorteile der Varizellen-Impfung könnt ihr gemeinsam über das weitere Vorgehen sprechen.

Die Varizellen-Impfung als Lebendimpfung ist für Schwangere nicht geeignet. In der Stillzeit kann die Windpocken-Impfung dagegen problemlos durchgeführt werden.

Varizellen-Impfung: Wann auffrischen?

Die Windpocken-Impfung muss nicht aufgefrischt werden. Eine vollständige Grundimmunisierung im Kindesalter schützt lebenslang vor den Windpocken. Impf-Infos zur Grundimmunisierung.

Kann die Grundimmunisierung gegen Windpocken nachgeholt werden?

Die Grundimmunisierung gegen Windpocken (Varizellen) kann bis zu einem Alter von 18 Jahren nachgeholt werden. Im Abstand von vier bis sechs Wochen können dann zwei Impfstoff-Dosen entweder als MMR-V-Kombinationsimpfung (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen) oder als Einzel-Impfung gegen Windpocken verabreicht werden.

Windpocken-Impfung: Mögliche Nebenwirkungen

Die Varizellen-Schutzimpfung ist eine Lebendimpfung, die abgeschwächte, aber lebensfähige Windpocken-Viren enthält. Diese Varicella-zoster-Viren können in seltenen Fällen eine sogenannte Impfkrankheit auslösen. Dabei tritt circa eine bis vier Wochen nach der Varizellen-Impfung ein Windpocken-ähnlicher Hautausschlag gemeinsam mit Fieber auf. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

Genau wie die Impfkrankheit sind auch Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, Temperaturerhöhungen, Unwohlsein, Übelkeit und Mattigkeit Impfreaktionen bei der Varizellen-Impfung und bei Impfungen allgemein. Diese Impfreaktionen zeigen die Auseinandersetzung deines Immunsystems mit der Impfung an und sind in der Regel kein Grund zur Sorge.

Durch den Pieks bei der Impfung kann es zu Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle kommen. Diese verschwinden jedoch in der Regel innerhalb innerhalb von drei Tagen.