Warzen werden auch Verrucae genannt. Warzen sind kleine Haut-Geschwulste, die in der Regel durch eine Infektion mit Viren der Gruppe der Humanen Papillomaviren ausgelöst werden und auch spontan abheilen können. Warzen bilden sich häufig an Händen oder Füßen aus, können aber theoretisch am gesamten Körper entstehen.
Verruca vulgaris und Verruca simplex sind synonyme Begriffe, die so viel wie gewöhnliche Warzen bedeuten.
Röteln, auch Rubella oder Rubeola, sind eine ansteckende, meldepflichtige Infektionskrankheit, die zu den Kinderkrankheiten zählt Röteln werden ausgelöst durch das Röteln- oder Rubella-Virus. Namensgebend für die Erkrankung ist das Auftreten eines blass-roten Ausschlags, des Röteln-Exanthems. Gegen Röteln kannst du dich impfen lassen. Wissenswertes zum Röteln-Impfschutz.
Das Röteln-Virus kann Komplikationen beziehungsweise Erkrankungen des zentralen Nervensystems hervorrufen. Dazu gehören die Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und die Entzündung der Hirnhäute, auch Meningitis genannt. Eine kombinierte Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute nennt sich Meningoenzephalitis. Mehr zu Röteln liest du unter B06.
Masern werden in der Medizin auch Morbilli genannt. Die Masern sind eine hochansteckende, meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Masernvirus ausgelöst wird. Masern zählen zu den Kinderkrankheiten. Typisch ist der Ausschlag (Masern-Exanthem), der im Verlauf der Masern auftritt. Du kannst dich gegen Masern impfen lassen. Lies mehr zum Masern-Impfschutz.
B05.0 Masern, kompliziert durch Enzephalitis
Inkl.: Enzephalitis bei Masern
Eine Enzephalitis, ICD-10 G05.1, ist eine Entzündung des Gehirns. Die Enzephalitis zählt zu den Komplikationen der Masern, die das zentrale Nervensystem betreffen. Mehr zu Masern unter B05.
B05.1 Masern, kompliziert durch Meningitis
Inkl.: Meningitis, ICD-10 G02.0, bei Masern
Meningitis bedeutet Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Hilfe bei Meningitis. Wie die Enzephalitis, ICD-10 B05.0, kann auch die Meningitis eine Masern-Komplikation sein, die das zentrale Nervensystem angreift. Was Masern sind, kannst du unter B05 nachlesen.
Pneumonie ist der medizinische Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können als Komplikation der Masern auftreten. Das Masernvirus selbst kann Grund der Lungenentzündung sein. Die Masern-Erkrankung ruft allerdings auch eine vorrübergehende Schwäche deines Immunsystems hervor. Dadurch kannst du leichter an bakteriellen Infekten wie Lungenentzündungen erkranken. Infos zu Masern erhältst du unter B05. Wichtige Impftermine für Masern.
B05.3 Masern, kompliziert durch Otitis media
Inkl.: Otitis media, ICD-10 H67.1, bei Masern
Otitis media bedeutet Mittelohrentzündung. Was Masern sind, kannst du unter B05 nachlesen. Im Rahmen einer vorrübergehenden Abwehrschwäche während einer Masern-Infektion können Komplikationen wie Mittelohrentzündungen auftreten. Ursachen, mögliche Komplikationen und Therapie der Mittelohrentzündung.
Im Rahmen der Masern-Erkrankung kann es auch zur Erkrankung deines Darms kommen. Denn während der Masern-Erkrankung ist dein Immunsystem vorrübergehend geschwächt und damit anfälliger für bakterielle Infekte. Ein Beispiel einer Darmkomplikation ist das Auftreten von Durchfällen (Diarrhoe).
B05.8 Masern mit sonstigen Komplikationen
Inkl.: Keratitis und Keratokonjunktivitis bei Masern H19.2
Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut des Auges. Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva). Eine Keratokonjunktivitis ist also eine entzündliche Erkrankung der Horn- und Bindehaut.
Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus (Orthopoxvirus simiae) ausgelöst. Sie betreffen vorwiegend Tiere wie Affen, Eichhörnchen oder Ratten, können aber auch auf den Menschen übertragen werden. Die Infektionserkrankung ist also eine Zoonose und kommt vorwiegend in West- und Zentralafrika vor. Das Krankheitsbild der Affenpocken ähnelt dem der Pocken (B03). Ein in Stadien verlaufender, den gesamten Körper betreffender Ausschlag mit Grippe-ähnlichen Allgemeinsymptomen ist typisch.
Die Erkrankung Pocken wird auch Variola oder Blattern genannt und ist eine Infektionskrankheit, die durch das Pockenvirus (Orthopoxvirus variolae, Variolavirus) ausgelöst wird. Charakteristisch sind die im Verlauf auftretenden und den ganzen Körper betreffenden Hauterscheinungen: zunächst Flecken, dann Bläschen und zuletzt Pusteln. Die Pocken gelten infolge Bekämpfungs- und Impfprogrammen weltweit als ausgerottet.
Zoster, Herpes zoster oder Gürtelrose sind Bezeichnungen für eine Erkrankung, die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst werden. Das Virus wird auch Humanes Herpesvirus 3 (HHV-3) genannt und zählt zur Gruppe der Herpesviren.
Herpes zoster ist eine Erkrankung, die sehr spät nach der Ansteckung mit den Varicella-zoster-Viren (VZV-Viren) auftreten kann. Bei der Ansteckung (Primärinfektion) erkrankst du zunächst an den Windpocken (Varizellen).
Jahre später, zum Beispiel in stressigen Lebensphasen oder bei einer Abwehrschwäche, können die VZV-Viren reaktiviert werden. Grund dafür ist eine besondere Eigenschaft der Herpesviren: Sie können nach einer Ansteckung im Körper, genauer in deinen Nervenzellen verweilen und später reaktiviert werden. Bei der Reaktivierung lösen die Viren keine Windpocken, sondern eine Gürtelrose (Herpes zoster) aus.
Enzephalitis, ICD-10 G05.1, bedeutet Entzündung des Gehirns. Eine Meningoenzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon) und der Hirnhäute (Meningen).
Eine Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Die Zoster-Meningitis ist eine seltene Komplikation der Herpes zoster-Infektion. Infos zu Herpes zoster findest du unter B02. Wissenswertes zu Ursachen, Diagnose und Therapie einer Meningitis.
B02.2 Zoster mit Beteiligung anderer Abschnitte des Nervensystems
Inkl.: Entzündung des Ganglion geniculi, ICD-10 G53.0, nach Zoster
Polyneuropathie, ICD-10 G63.0, nach Zoster
Trigeminusneuralgie, ICD-10 G53.0, nach Zoster
Das Ganglion geniculi oder Ganglion geniculatum ist ein Nervenknoten des Gesichtsnerven (Nervus facialis), das im Schläfenbein (Os temporale) deines Schädels liegt.
Polyneuropathie ist ein Überbegriff für diverse Nerven-Erkrankungen, der periphere Nerven. Das sind außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegende Nerven. Polyneuropathien gehen oft mit Missempfindungen einher, zum Beispiel dem Gefühl der brennenden Haut oder des Ameisenlaufens auf der Haut.
Eine Trigeminusneuralgie ist ein Gesichtsnervenschmerz, der im Versorgungsgebiet des Trigeminus-Nervs (Nervus trigeminus), des fünften Hirnnerven, auftritt. Die Trigeminusneuralgie wird auch Tic douloureux genannt, da der plötzlich einschießende Schmerz (Dolor) häufig zum Grimasse schneiden und schmerzbedingten Verziehen des Gesichts führt.
B02.3 Zoster ophthalmicus
Inkl.: Blepharitis, ICD-10 H03.1, durch Zoster
Iridozyklitis, ICD-10 H22.0, durch Zoster
Iritis, ICD-10 H22.0, durch Zoster
Keratitis, ICD-10 H19.2, durch Zoster
Keratokonjunktivitis, ICD-10 H19.2, durch Zoster
Konjunktivitis, ICD-10 H13.1, durch Zoster
Skleritis, ICD-10 H19.0, durch Zoster
Beim Zoster ophthalmicus ist der fünfte Hirnnerv, der Nervus trigeminus durch die Viren betroffen. Dabei treten Bläschen im Bereich des Auges auf. Begleitend kann es zur Entzündung bestimmter Augenanteile kommen.
Eine Blepharitis ist eine Lidrandentzündung. Eine Iridozyklitis ist eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers (Corpus ziliare). Eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) wird Iritis genannt. Ist die Hornhaut von der Entzündung betroffen, wird das Keratitis genannt. Eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) heißt Konjunktivitis. Die Kombination aus Keratitis und Konjunktivitis ist eine Keratokonjunktivitis, also eine Entzündung der Horn- und Bindehaut. Bei einer Skleritis betrifft die Entzündung die Lederhaut des Auges (Sklera).
B02.7 Zoster generalisatus
Was sich hinter Zoster verbirgt, kannst du unter B02 nachlesen.
Unter Zoster generalisatus wird eine Gürtelrose verstanden, die nicht nur einen Nerven betrifft, sondern (nahezu) den gesamten Körper. Die typischen Bläschen sind dabei nicht nur im Versorgungsgebiet eines Nervs zu finden, sondern breiten sich Versorgungsgebiet-übergreifend aus. Hilfe bei Gürtelrose.
Exkl.: Angeborene Infektion durch Herpesviren P35.2
Herpangina B08.5
Infektionen des Anogenitalbereiches durch Herpesviren A60
Mononukleose durch Gamma-Herpesviren B27.0
Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen wie Hautausschläge, Meningitis (Hirnhautentzündungen), Entzündungen der Schleimhäute, Erkrankungen der Augen, Leberentzündungen (Hepatitis) und andere Infektionskrankheiten hervorrufen können.
Es gibt circa acht humane (beim Menschen Erkrankungen auslösende) Herpesviren, nämlich Humanes Herpesvirus 1 bis 8. Diese Herpesviren werden anhand ihrer Eigenschaften weiter in α-Herpesviren, β-Herpesviren und γ-Herpesviren unterteilt.
Zu den α-Herpesviren zählen die Krankheitserreger der „klassischen“ Herpes-Infektion, nämlich die Herpes-simplex-Viren. Das Herpes simplex-Virus 1 (HSV1) und Herpes simplex-Virus 2 (HSV2), auch Humanes Herpesvirus 1 und 2 genannt (HHV1 und HHV2), sind zum Beispiel Auslöser des Lippenherpes oder des Genitalherpes. Mehr zu Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Lippenherpes.
B00.0 Ekzema herpeticatum Kaposi
Inkl.: Varizelliforme Eruption Kaposi
Ekzema ist der medizinische Fachausdruck für ein Ekzem, im weiteren Sinne eines entzündlichen, oft juckenden Hautausschlags.
Das Ekzema herpeticatum Kaposi, auch Ekzema herpeticatum oder Varizelliforme Eruption Kaposi genannt, ist eine in der Regel fieberhafte Infektion eines Ekzems mit Herpes-simplex-Viren. Herpes-Bläschen treten dabei auf bereits durch das Ekzem vorgeschädigter Haut auf. Eine häufige Haut-Grunderkrankung, bei der das Ekzema herpeticatum auftritt, ist Neurodermitis (Atopische Dermatitis). Mehr zu Herpesviren findest du unter B00.
B00.1 Dermatitis vesicularis durch Herpesviren
Inkl.: Dermatitis vesicularis: Lippe durch humanes (Alpha-) Herpes-Virus Typ 2 (HSV-2)
Dermatitis vesicularis: Ohr durch humanes (Alpha-) Herpes-Virus Typ 2 (HSV-2)
Herpes simplex: facialis
Herpes simplex: labialis
Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut. „Vesicularis“ kommt von vesikulär, was in der Medizin „bläschenartig“ oder „mit Bläschen einhergehend“ bedeutet. Eine Dermatitis vesicularis ist also eine Hautentzündung mit Bläschen-Bildung.
Die Dermatitis vesicularis ist die „typische“ Herpes-Infektion durch Herpes simplex-Virus 1 und 2, bei der es zum Auftreten von ansteckenden Bläschen auf der Haut kommt. Was Herpes simplex-Viren sind, liest du unter B00.
Herpes simplex facialis beschreibt das Auftreten der Herpes-Bläschen im Gesicht. Herpes-Bläschen an der Lippe werden Herpes simplex labialis genannt.
B00.2 Gingivostomatitis herpetica und Pharyngotonsillitis herpetica
Inkl.: Pharyngitis durch Herpesviren
Eine Gingivostomatitis ist eine Entzündung des Zahnfleischs (Gingiva) und der Mundschleimhaut.
Pharyngotonsillitis bedeutet Entzündung des Rachens (Pharynx) und der Mandeln (Tonsillen). „Herpetica“ heißt, dass die Entzündungen durch Herpesviren ausgelöst werden. Was Herpesviren sind, liest du unter B00.
Inkl.: Enzephalitis und Enzephalomyelitis durch Herpes-simiae-Virus
Meningoenzephalitis durch Herpesviren
Eine Enzephalitis, ICD-10 G05.1, ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon). Enzephalomyelitis beschreibt eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks (Myelon). Sind von der Entzündung Gehirn und Hirnhäute (Meningen) betroffen, wird die Entzündung Meningoenzephalitis genannt.
Näheres zu Herpesviren kannst du unter B00 nachlesen.
B00.5 Augenkrankheit durch Herpesviren
Inkl.: Dermatitis des Augenlides, ICD-10 H03.1, durch Herpesviren
Iridozyklitis ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Iritis, ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Keratitis, ICD-10 H19.1, durch Herpesviren
Keratokonjunktivitis ICD-10 H19.1, durch Herpesviren
Konjunktivitis, ICD-10 H13.1, durch Herpesviren
Uveitis anterior, ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Informationen zu Herpesviren kannst du unter B00 erhalten. Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut.
Iridozyklitis ist der medizinische Fachausdruck für eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers am Auge. Der Ziliarkörper dient der Aufhängung der Linse und der Anpassung der Brechkraft der Linse an die Entfernung des fixierten Objekts (Akkommodation).
Unter einer Iritis wird eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) verstanden.
Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges.
Keratokonjunktivitis ist ein Krankheitsbild, das mit einer Entzündung der Hornhaut und der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges einhergeht. Eine Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung. Lies mehr zu Ursachen und Therapie einer Bindehautentzündung.
Das Krankheitsbild einer Uveitis anterior beschreibt eine Entzündung am Auge, die die Uvea betrifft. Die Uvea ist ein Anteil des Auges, der aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus ziliare) und der Aderhaut (Choroidea) besteht. Oft ist mit Uveitis anterior die Kombination aus einer Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers (Corpus ciliare) gemeint.
B00.7 Disseminierte Herpesvirus-Krankheit
Inkl.: Sepsis durch Herpesviren
„Disseminiert“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „ausgesät“. Eine disseminierte Erkrankung ist eine Erkrankung, die sich auf den gesamten Körper ausgebreitet hat.
Die Sepsis wird umgangssprachlich auch oft Blutvergiftung genannt. Bei einer Sepsis kommt es zu einer massiven Entzündungsreaktion des gesamten Körpers. Der Grund dafür ist häufig eine Infektion des Blutes mit Bakterien (Bakteriämie).
Informationen zu Herpesviren kannst du unter B00 nachlesen.
B00.8 Sonstige Infektionsformen durch Herpesviren
Inkl.: Hepatitis durch Herpesviren K77.0
Panaritium durch Herpesviren L99.8
Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber (Hepar). Panaritium ist ein Überbegriff für verschiedene, eitrige Entzündungen an den Fingern oder Zehen, oft das Nagelbett betreffend.
B00.9 Infektion durch Herpesviren, nicht näher bezeichnet
Inkl.: Infektion durch Herpes-simplex-Virus o. n. A.
Was Herpesviren oder Herpes-simplex-Viren sind, liest du unter B00.
Die akute Poliomyelitis, auch Polio, Kinderlähmung oder Spinale Kinderlähmung, wird durch Polioviren ausgelöst und ist eine meldepflichtige Erkrankung. Infektionen mit Polioviren können zu Grippe-ähnlichen Beschwerden aber auch zu Meningitis (Hirnhautentzündung), hohem Fieber, Krämpfen und zum Teil zu irreversiblen, namensgebenden Lähmungen (Paresen) führen. Wissenswertes zur Poliomyelitis und zur Polio-Impfung.
A80.0 Akute paralytische Poliomyelitis durch Impfvirus
„Paralytisch“ kommt von „Paralyse“, was so viel wie Lähmung bedeutet. Eine paralytische Form der Poliomyelitis geht mit Lähmungen einher.
Impfviren sind Viren, die in Lebendimpfstoffen enthalten sind. Viren in Lebendimpfstoffen werden in der Herstellung abgeschwächt, können sich aber vermehren. Personen, die die Impfung erhalten haben, können kurzfristig ansteckend sein. In sehr seltenen Fällen können diese Impfviren selbst Krankheitsausbrüche hervorrufen. Weitere Informationen zu Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen.
A80.1 Akute paralytische Poliomyelitis durch importiertes Wildvirus
Wobei es sich bei einer Poliomyelitis handelt und was „paralytisch“ bedeutet, liest du unter A80 und A80.0.
Ein Wildvirus ist ein natürlich auftretendes Virus. Hier ist damit ein aus anderen Regionen importiertes, mitgebrachtes Wildvirus als Erreger der Poliomyelitis gemeint.
A80.2 Akute paralytische Poliomyelitis durch einheimisches Wildvirus
Erklärungen zu „Poliomyelitis“ und „paralytisch“ findest du unter A80 und A80.0.
Wildviren sind natürlich vorkommende Viren. Hier ist ein heimisches Wildvirus der Polioviren gemeint.
A80.3 Sonstige und nicht näher bezeichnete akute paralytische Poliomyelitis
A81: Atypische Virusinfektionen des Zentralnervensystems
Inkl.: Prionen-Krankheiten des Zentralnervensystems
Als atypische Virusinfektionen werden Infektionen bezeichnet, die nicht durch häufige, sondern durch seltenere Erreger mit speziellen Eigenschaften ausgelöst werden.
Prionen sind bestimmte Zucker-Eiweiße in unserem Körper. Prionen existieren in einer gesunden Normalvariante und einer krankhaften Variante. Die krankhaften Prionen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Struktur anders ist. Krankhafte Formen der Prionen sind also fehlgefaltete, krankhaft veränderte Zucker-Eiweißen. Sie sind in der Lage, gesunde Eiweiße dieser Art im Körper umzubauen. Dadurch sammeln sich krankhaft veränderte Eiweiße an und bilden Aggregate, also Ablagerungen, zum Beispiel im Gehirn.
Das „Zentralnervensystem“ ist ein Teil des menschlichen Nervensystems und beinhaltet das Gehirn, das Rückenmark und die Hirnnerven.
A81.0 Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Inkl.: Subakute spongioforme Enzephalopathie
Die Creuztfeld-Jakob-Krankheit, auch subakute spongioforme Enzephalopathie, ist eine Erkrankung, bei der es zur Ablagerung von Zucker-Eiweißen im Gehirn kommt. Das kann eine fortschreitende Degeneration, also einen fortschreitenden Verfall des Gehirns und eine Demenz zur Folge haben. Die Erkrankung verläuft tödlich. Es besteht eine Meldepflicht. Auslöser der Erkrankung sind Prionen. Erfahre mehr über Prionen unter A81.
A81.1 Subakute sklerosierende Panenzephalitis
Inkl.: Einschlusskörperchenenzephalitis (Dawson)
Sklerosierende Leukenzephalopathie (van Bogaert)
„Enzephalitis“ ist der medizinische Fachausdruck für Gehirn-Entzündung. Die Subakute sklerosierende Panenzephalitis wird auch Einschlusskörperchenenzephalitis nach Dawson oder Sklerosierende Leukenzephalopathie nach van Bogaert genannt.
Sie ist eine seltene Spätfolge einer Infektion mit Masern-Viren. Jahre nach einer akuten Masern-Infektion kann es zur Entzündung des Gehirns kommen. Der Begriff „Panenzephalitis“ beschreibt eine Entzündung, die sich im gesamten Gehirn ausbreitet. Weitere Informationen zu Masern und zur Masern-Impfung.
A81.2 Progressive multifokale Leukenzephalopathie
Inkl.: Multifokale Leukenzephalopathie o. n. A.
Die Progressive multifokale Leukenzephalopathie ist eine Entzündung des Gehirns als Folge einer JC-Virus Infektion. Das JC-Virus wird auch Humanes Polyomavirus 2 genannt. Die Erkrankung betrifft besonders Menschen mit einer Immunschwäche. Der genaue Infektionsweg ist noch unbekannt. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Störungen der Gehirn-Funktion wie Sprach- und Bewegungsstörungen, Lähmungen und Störungen der kognitiven Leistung.
A81.8 Sonstige atypische Virusinfektionen des Zentralnervensystems
Inkl.: Kuru
Kuru ist eine Prionen-Krankheit. Lies unter A81 nach, was Prionen sind. Besonders im 20. Jahrhundert brach Kuru in Völkern Papua-Neuguineas auf, die kannibalische Traditionen pflegten. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Bewegungsstörungen, Zittern (Tremor) und Wesensveränderungen sowie unnatürlichen Lachanfällen.
A81.9 Atypische Virusinfektion des Zentralnervensystems, nicht näher bezeichnet
Inkl.: Prionen-Krankheit des Zentralnervensystems o. n. A.
Tollwut (Rabies, Lyssa, Wutkrankheit) ist eine meldepflichtige Infektionserkrankung, die durch das Rabiesvirus ausgelöst wird. Übertragen wird das Virus durch Tierbisse. Tollwut ist eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Die Tollwut-Erkrankung ist eine Erkrankung des Nervensystems und führt über Lähmungen, einer Entzündung des Gehirns und Koma zum Tod. Lies mehr zu Diagnose und Behandlung von Tollwut sowie zur Tollwut-Impfung.