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Diagnosekürzel

B07

B07 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Viruswarzen.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B07 werden Warzen klassifiziert, die durch eine Infektion mit Viren ausgelöst werden.

B07: Viruswarzen

Inkl.: Verruca simplex
Verruca vulgaris

Exkl.: Anogenitale (venerische) Warzen A63.0
Papillom: Cervix uteri D26.0
Papillom: Harnblase D41.4
Papillom: Larynx D14.1

Warzen werden auch Verrucae genannt. Warzen sind kleine Haut-Geschwulste, die in der Regel durch eine Infektion mit Viren der Gruppe der Humanen Papillomaviren ausgelöst werden und auch spontan abheilen können. Warzen bilden sich häufig an Händen oder Füßen aus, können aber theoretisch am gesamten Körper entstehen.

Verruca vulgaris und Verruca simplex sind synonyme Begriffe, die so viel wie gewöhnliche Warzen bedeuten.

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Diagnosekürzel

B06

B06 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Röteln.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B06 werden die Röteln klassifiziert.

B06: Röteln

Exkl.: Angeborene Röteln P35.0

Röteln, auch Rubella oder Rubeola, sind eine ansteckende, meldepflichtige Infektionskrankheit, die zu den Kinderkrankheiten zählt Röteln werden ausgelöst durch das Röteln- oder Rubella-Virus. Namensgebend für die Erkrankung ist das Auftreten eines blass-roten Ausschlags, des Röteln-Exanthems. Gegen Röteln kannst du dich impfen lassen. Wissenswertes zum Röteln-Impfschutz.

B06.0 Röteln mit neurologischen Komplikationen

Inkl.: Röteln: Enzephalitis G05.1
Röteln: Meningitis G02.0
Röteln: Meningoenzephalitis G05.1

Das Röteln-Virus kann Komplikationen beziehungsweise Erkrankungen des zentralen Nervensystems hervorrufen. Dazu gehören die Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und die Entzündung der Hirnhäute, auch Meningitis genannt. Eine kombinierte Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute nennt sich Meningoenzephalitis. Mehr zu Röteln liest du unter B06.

B06.8 Röteln mit sonstigen Komplikationen

Inkl.: Röteln: Arthritis M01.4
Röteln: Pneumonie J17.1

Was Röteln sind, kannst du unter B06 nachlesen.

Arthritis ist der Fachausdruck für Gelenk-Entzündung. Pneumonie bedeutet Lungenentzündung.

B06.9 Röteln ohne Komplikation

Inkl.: Röteln o. n. A.

Informationen zur Infektionserkrankung Röteln erhältst du unter B06.

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Diagnosekürzel

B05

B05 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Masern.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B05 werden die Masern klassifiziert.

B05: Masern

Inkl.: Morbilli

Exkl.: Subakute sklerosierende Panenzephalitis A81.1

Masern werden in der Medizin auch Morbilli genannt. Die Masern sind eine hochansteckende, meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Masernvirus ausgelöst wird. Masern zählen zu den Kinderkrankheiten. Typisch ist der Ausschlag (Masern-Exanthem), der im Verlauf der Masern auftritt. Du kannst dich gegen Masern impfen lassen. Lies mehr zum Masern-Impfschutz.

B05.0 Masern, kompliziert durch Enzephalitis

Inkl.: Enzephalitis bei Masern

Eine Enzephalitis, ICD-10 G05.1, ist eine Entzündung des Gehirns. Die Enzephalitis zählt zu den Komplikationen der Masern, die das zentrale Nervensystem betreffen. Mehr zu Masern unter B05.

B05.1 Masern, kompliziert durch Meningitis

Inkl.: Meningitis, ICD-10 G02.0, bei Masern

Meningitis bedeutet Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Hilfe bei Meningitis. Wie die Enzephalitis, ICD-10 B05.0, kann auch die Meningitis eine Masern-Komplikation sein, die das zentrale Nervensystem angreift. Was Masern sind, kannst du unter B05 nachlesen.

B05.2 Masern, kompliziert durch Pneumonie

Inkl.: Pneumonie, ICD-10 J17.1, bei Masern

Pneumonie ist der medizinische Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können als Komplikation der Masern auftreten. Das Masernvirus selbst kann Grund der Lungenentzündung sein. Die Masern-Erkrankung ruft allerdings auch eine vorrübergehende Schwäche deines Immunsystems hervor. Dadurch kannst du leichter an bakteriellen Infekten wie Lungenentzündungen erkranken. Infos zu Masern erhältst du unter B05. Wichtige Impftermine für Masern.

B05.3 Masern, kompliziert durch Otitis media

Inkl.: Otitis media, ICD-10 H67.1, bei Masern

Otitis media bedeutet Mittelohrentzündung. Was Masern sind, kannst du unter B05 nachlesen. Im Rahmen einer vorrübergehenden Abwehrschwäche während einer Masern-Infektion können Komplikationen wie Mittelohrentzündungen auftreten. Ursachen, mögliche Komplikationen und Therapie der Mittelohrentzündung.

B05.4 Masern mit Darmkomplikationen

Lies unter B05 nach, was Masern sind.

Im Rahmen der Masern-Erkrankung kann es auch zur Erkrankung deines Darms kommen. Denn während der Masern-Erkrankung ist dein Immunsystem vorrübergehend geschwächt und damit anfälliger für bakterielle Infekte. Ein Beispiel einer Darmkomplikation ist das Auftreten von Durchfällen (Diarrhoe).

B05.8 Masern mit sonstigen Komplikationen

Inkl.: Keratitis und Keratokonjunktivitis bei Masern H19.2

Informationen zu Masern erhältst du unter B05.

Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut des Auges. Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva). Eine Keratokonjunktivitis ist also eine entzündliche Erkrankung der Horn- und Bindehaut.

B05.9 Masern ohne Komplikation

Inkl.: Masern o. n. A.

Unter B05 erfährst du etwas über Masern.

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B04

B04 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Affenpocken.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B04 werden die Affenpocken klassifiziert.

B04: Affenpocken

Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus (Orthopoxvirus simiae) ausgelöst. Sie betreffen vorwiegend Tiere wie Affen, Eichhörnchen oder Ratten, können aber auch auf den Menschen übertragen werden. Die Infektionserkrankung ist also eine Zoonose und kommt vorwiegend in West- und Zentralafrika vor. Das Krankheitsbild der Affenpocken ähnelt dem der Pocken (B03). Ein in Stadien verlaufender, den gesamten Körper betreffender Ausschlag mit Grippe-ähnlichen Allgemeinsymptomen ist typisch.

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B03

B03 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Pocken, auch Variola oder Blattern genannt.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die sich durch Haut- und Schleimhautverletzungen bemerkbar machen. Unter B03 werden die Pocken klassifiziert.

B03: Pocken

Die Erkrankung Pocken wird auch Variola oder Blattern genannt und ist eine Infektionskrankheit, die durch das Pockenvirus (Orthopoxvirus variolae, Variolavirus) ausgelöst wird. Charakteristisch sind die im Verlauf auftretenden und den ganzen Körper betreffenden Hauterscheinungen: zunächst Flecken, dann Bläschen und zuletzt Pusteln. Die Pocken gelten infolge Bekämpfungs- und Impfprogrammen weltweit als ausgerottet.

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Diagnosekürzel

B02

B02 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Zoster, auch Herpes zoster und Gürtelrose genannt.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die sich durch Haut- und Schleimhautverletzungen zeigen. B02 bedeutet Zoster (Herpes zoster, Gürtelrose).

B02: Zoster

Inkl.: Gürtelrose (Herpes zoster)

Zoster, Herpes zoster oder Gürtelrose sind Bezeichnungen für eine Erkrankung, die durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst werden. Das Virus wird auch Humanes Herpesvirus 3 (HHV-3) genannt und zählt zur Gruppe der Herpesviren.

Herpes zoster ist eine Erkrankung, die sehr spät nach der Ansteckung mit den Varicella-zoster-Viren (VZV-Viren) auftreten kann. Bei der Ansteckung (Primärinfektion) erkrankst du zunächst an den Windpocken (Varizellen).

Lies mehr zu Behandlung, Komplikationen und Vorbeugung von Windpocken sowie zur Windpocken-Impfung.

Jahre später, zum Beispiel in stressigen Lebensphasen oder bei einer Abwehrschwäche, können die VZV-Viren reaktiviert werden. Grund dafür ist eine besondere Eigenschaft der Herpesviren: Sie können nach einer Ansteckung im Körper, genauer in deinen Nervenzellen verweilen und später reaktiviert werden. Bei der Reaktivierung lösen die Viren keine Windpocken, sondern eine Gürtelrose (Herpes zoster) aus.

Herpes zoster geht mit einem Bläschen-bildenden Hautausschlag im Versorgungsgebiet eines Nervens einher. Lies mehr zu Entstehung und Therapie einer Gürtelrose.  Wissenswertes zur Gürtelrose-Impfung.

B02.0 Zoster-Enzephalitis

Inkl.: Zoster-Meningoenzephalitis

Enzephalitis, ICD-10 G05.1, bedeutet Entzündung des Gehirns. Eine Meningoenzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon) und der Hirnhäute (Meningen).

Seltener können diese Komplikationen im Rahmen der Gürtelrose (Zoster) auftreten. Mehr zur Gürtelrose unter dem ICD-10 Diagnosekürzel B02. Ursachen, Diagnose und Therapie der Gürtelrose.

B02.1 Zoster-Meningitis

Eine Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Die Zoster-Meningitis ist eine seltene Komplikation der Herpes zoster-Infektion. Infos zu Herpes zoster findest du unter B02. Wissenswertes zu Ursachen, Diagnose und Therapie einer Meningitis.

B02.2 Zoster mit Beteiligung anderer Abschnitte des Nervensystems

Inkl.: Entzündung des Ganglion geniculi, ICD-10 G53.0, nach Zoster
Polyneuropathie, ICD-10 G63.0, nach Zoster
Trigeminusneuralgie, ICD-10 G53.0, nach Zoster

Was ein Zoster ist, findest du unter B02.

Das Ganglion geniculi oder Ganglion geniculatum ist ein Nervenknoten des Gesichtsnerven (Nervus facialis), das im Schläfenbein (Os temporale) deines Schädels liegt.

Polyneuropathie ist ein Überbegriff für diverse Nerven-Erkrankungen, der periphere Nerven. Das sind außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegende Nerven. Polyneuropathien gehen oft mit Missempfindungen einher, zum Beispiel dem Gefühl der brennenden Haut oder des Ameisenlaufens auf der Haut.

Eine Trigeminusneuralgie ist ein Gesichtsnervenschmerz, der im Versorgungsgebiet des Trigeminus-Nervs (Nervus trigeminus), des fünften Hirnnerven, auftritt. Die Trigeminusneuralgie wird auch Tic douloureux genannt, da der plötzlich einschießende Schmerz (Dolor) häufig zum Grimasse schneiden und schmerzbedingten Verziehen des Gesichts führt.

B02.3 Zoster ophthalmicus

Inkl.: Blepharitis, ICD-10 H03.1, durch Zoster
Iridozyklitis, ICD-10 H22.0, durch Zoster
Iritis, ICD-10 H22.0, durch Zoster
Keratitis, ICD-10 H19.2, durch Zoster
Keratokonjunktivitis, ICD-10 H19.2, durch Zoster
Konjunktivitis, ICD-10 H13.1, durch Zoster
Skleritis, ICD-10 H19.0, durch Zoster

Zoster ophthalmicus ist eine Gürtelrose, die sich im Bereich des Auges ausbreitet. Mehr zur Gürtelrose unter B02. Ursachen, Diagnose und Therapie der Gürtelrose.

Beim Zoster ophthalmicus ist der fünfte Hirnnerv, der Nervus trigeminus durch die Viren betroffen. Dabei treten Bläschen im Bereich des Auges auf. Begleitend kann es zur Entzündung bestimmter Augenanteile kommen.

Eine Blepharitis ist eine Lidrandentzündung. Eine Iridozyklitis ist eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers (Corpus ziliare). Eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) wird Iritis genannt. Ist die Hornhaut von der Entzündung betroffen, wird das Keratitis genannt. Eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva) heißt Konjunktivitis. Die Kombination aus Keratitis und Konjunktivitis ist eine Keratokonjunktivitis, also eine Entzündung der Horn- und Bindehaut. Bei einer Skleritis betrifft die Entzündung die Lederhaut des Auges (Sklera).

B02.7 Zoster generalisatus

Was sich hinter Zoster verbirgt, kannst du unter B02 nachlesen.

Unter Zoster generalisatus wird eine Gürtelrose verstanden, die nicht nur einen Nerven betrifft, sondern (nahezu) den gesamten Körper. Die typischen Bläschen sind dabei nicht nur im Versorgungsgebiet eines Nervs zu finden, sondern breiten sich Versorgungsgebiet-übergreifend aus. Hilfe bei Gürtelrose.

B02.8 Zoster mit sonstigen Komplikationen

Inkl.: Otitis externa, ICD-10 H62.1, bei Zoster

Was ist Herpes zoster? Lies dazu B02.

Eine Otitis externa ist eine Entzündung des äußeren Ohres beziehungsweise äußeren Gehörgangs.

B02.9 Zoster ohne Komplikation

Inkl.: Zoster o. n. A.

Worum es sich beim Zoster handelt, erfährst du unter B02.

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Diagnosekürzel

B00

B00 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Infektionen durch Herpes simplex.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die sich durch Haut- und Schleimhautläsionen (Verletzungen) bemerkbar machen. B00 bedeutet Infektionen durch Herpesviren.

B00: Infektionen durch Herpesviren

Exkl.: Angeborene Infektion durch Herpesviren P35.2
Herpangina B08.5
Infektionen des Anogenitalbereiches durch Herpesviren A60
Mononukleose durch Gamma-Herpesviren B27.0

Herpesviren sind eine große Gruppe von Viren, die diverse Erkrankungen wie Hautausschläge, Meningitis (Hirnhautentzündungen), Entzündungen der Schleimhäute, Erkrankungen der Augen, Leberentzündungen (Hepatitis) und andere Infektionskrankheiten hervorrufen können.

Es gibt circa acht humane (beim Menschen Erkrankungen auslösende) Herpesviren, nämlich Humanes Herpesvirus 1 bis 8. Diese Herpesviren werden anhand ihrer Eigenschaften weiter in α-Herpesviren, β-Herpesviren und γ-Herpesviren unterteilt.

Zu den α-Herpesviren zählen die Krankheitserreger der „klassischen“ Herpes-Infektion, nämlich die Herpes-simplex-Viren. Das Herpes simplex-Virus 1 (HSV1) und Herpes simplex-Virus 2 (HSV2), auch Humanes Herpesvirus 1 und 2 genannt (HHV1 und HHV2), sind zum Beispiel Auslöser des Lippenherpes oder des Genitalherpes. Mehr zu Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Lippenherpes.

B00.0 Ekzema herpeticatum Kaposi

Inkl.: Varizelliforme Eruption Kaposi

Ekzema ist der medizinische Fachausdruck für ein Ekzem, im weiteren Sinne eines entzündlichen, oft juckenden Hautausschlags.

Das Ekzema herpeticatum Kaposi, auch Ekzema herpeticatum oder Varizelliforme Eruption Kaposi genannt, ist eine in der Regel fieberhafte Infektion eines Ekzems mit Herpes-simplex-Viren. Herpes-Bläschen treten dabei auf bereits durch das Ekzem vorgeschädigter Haut auf. Eine häufige Haut-Grunderkrankung, bei der das Ekzema herpeticatum auftritt, ist Neurodermitis (Atopische Dermatitis). Mehr zu Herpesviren findest du unter B00.

B00.1 Dermatitis vesicularis durch Herpesviren

Inkl.: Dermatitis vesicularis: Lippe durch humanes (Alpha-) Herpes-Virus Typ 2 (HSV-2)
Dermatitis vesicularis: Ohr durch humanes (Alpha-) Herpes-Virus Typ 2 (HSV-2)
Herpes simplex: facialis
Herpes simplex: labialis

Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut. „Vesicularis“ kommt von vesikulär, was in der Medizin „bläschenartig“ oder „mit Bläschen einhergehend“ bedeutet. Eine Dermatitis vesicularis ist also eine Hautentzündung mit Bläschen-Bildung.

Die Dermatitis vesicularis ist die „typische“ Herpes-Infektion durch Herpes simplex-Virus 1 und 2, bei der es zum Auftreten von ansteckenden Bläschen auf der Haut kommt. Was Herpes simplex-Viren sind, liest du unter B00.

Herpes simplex facialis beschreibt das Auftreten der Herpes-Bläschen im Gesicht. Herpes-Bläschen an der Lippe werden Herpes simplex labialis genannt.

B00.2 Gingivostomatitis herpetica und Pharyngotonsillitis herpetica

Inkl.: Pharyngitis durch Herpesviren

Eine Gingivostomatitis ist eine Entzündung des Zahnfleischs (Gingiva) und der Mundschleimhaut.

Pharyngotonsillitis bedeutet Entzündung des Rachens (Pharynx) und der Mandeln (Tonsillen). „Herpetica“ heißt, dass die Entzündungen durch Herpesviren ausgelöst werden. Was Herpesviren sind, liest du unter B00.

B00.3 Meningitis durch Herpesviren

Eine Meningitis , ICD-10 G02.0, ist eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Infos zu Herpesviren findest du unter B00. Lies mehr zu Ursachen, Diagnose und Behandlung von Meningitis.

B00.4 Enzephalitis durch Herpesviren

Inkl.: Enzephalitis und Enzephalomyelitis durch Herpes-simiae-Virus
Meningoenzephalitis durch Herpesviren

Eine Enzephalitis, ICD-10 G05.1, ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon). Enzephalomyelitis beschreibt eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks (Myelon). Sind von der Entzündung Gehirn und Hirnhäute (Meningen) betroffen, wird die Entzündung Meningoenzephalitis genannt.

Näheres zu Herpesviren kannst du unter B00 nachlesen.

B00.5 Augenkrankheit durch Herpesviren

Inkl.: Dermatitis des Augenlides, ICD-10 H03.1, durch Herpesviren
Iridozyklitis ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Iritis, ICD-10 H22.0, durch Herpesviren
Keratitis, ICD-10 H19.1, durch Herpesviren
Keratokonjunktivitis ICD-10 H19.1, durch Herpesviren
Konjunktivitis, ICD-10 H13.1, durch Herpesviren
Uveitis anterior, ICD-10 H22.0, durch Herpesviren

Informationen zu Herpesviren kannst du unter B00 erhalten. Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut.

Iridozyklitis ist der medizinische Fachausdruck für eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers am Auge. Der Ziliarkörper dient der Aufhängung der Linse und der Anpassung der Brechkraft der Linse an die Entfernung des fixierten Objekts (Akkommodation).

Unter einer Iritis wird eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) verstanden.

Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut (Cornea) des Auges.

Keratokonjunktivitis ist ein Krankheitsbild, das mit einer Entzündung der Hornhaut und der Bindehaut (Konjunktiva) des Auges einhergeht. Eine Konjunktivitis ist eine Bindehautentzündung. Lies mehr zu Ursachen und Therapie einer Bindehautentzündung.

Das Krankheitsbild einer Uveitis anterior beschreibt eine Entzündung am Auge, die die Uvea betrifft. Die Uvea ist ein Anteil des Auges, der aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus ziliare) und der Aderhaut (Choroidea) besteht. Oft ist mit Uveitis anterior die Kombination aus einer Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) und des Ziliarkörpers (Corpus ciliare) gemeint.

B00.7 Disseminierte Herpesvirus-Krankheit

Inkl.: Sepsis durch Herpesviren

„Disseminiert“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „ausgesät“. Eine disseminierte Erkrankung ist eine Erkrankung, die sich auf den gesamten Körper ausgebreitet hat.

Die Sepsis wird umgangssprachlich auch oft Blutvergiftung genannt. Bei einer Sepsis kommt es zu einer massiven Entzündungsreaktion des gesamten Körpers. Der Grund dafür ist häufig eine Infektion des Blutes mit Bakterien (Bakteriämie).

Informationen zu Herpesviren kannst du unter B00 nachlesen.

B00.8 Sonstige Infektionsformen durch Herpesviren

Inkl.: Hepatitis durch Herpesviren K77.0
Panaritium durch Herpesviren L99.8

Erklärungen zu Herpesviren findest du unter B00.

Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber (Hepar). Panaritium ist ein Überbegriff für verschiedene, eitrige Entzündungen an den Fingern oder Zehen, oft das Nagelbett betreffend.

B00.9 Infektion durch Herpesviren, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Infektion durch Herpes-simplex-Virus o. n. A.

Was Herpesviren oder Herpes-simplex-Viren sind, liest du unter B00.

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Diagnosekürzel

A80

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A80 für akute Poliomyelitis, auch spinale Kinderlähmung genannt.
Unter A80 bis A89 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Virusinfektionen des Zentralnervensystems kodiert. A80 ist das Diagnosekürzel für akute Poliomyelitis, auch Polio oder spinale Kinderlähmung genannt.

A80: Akute Poliomyelitis (Spinale Kinderlähmung)

Die akute Poliomyelitis, auch Polio, Kinderlähmung oder Spinale Kinderlähmung, wird durch Polioviren ausgelöst und ist eine meldepflichtige Erkrankung. Infektionen mit Polioviren können zu Grippe-ähnlichen Beschwerden aber auch zu Meningitis (Hirnhautentzündung), hohem Fieber, Krämpfen und zum Teil zu irreversiblen, namensgebenden Lähmungen (Paresen) führen. Wissenswertes zur Poliomyelitis und zur Polio-Impfung.

A80.0 Akute paralytische Poliomyelitis durch Impfvirus

„Paralytisch“ kommt von „Paralyse“, was so viel wie Lähmung bedeutet. Eine paralytische Form der Poliomyelitis geht mit Lähmungen einher.

Impfviren sind Viren, die in Lebendimpfstoffen enthalten sind. Viren in Lebendimpfstoffen werden in der Herstellung abgeschwächt, können sich aber vermehren. Personen, die die Impfung erhalten haben, können kurzfristig ansteckend sein. In sehr seltenen Fällen können diese Impfviren selbst Krankheitsausbrüche hervorrufen. Weitere Informationen zu Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen.

A80.1 Akute paralytische Poliomyelitis durch importiertes Wildvirus

Wobei es sich bei einer Poliomyelitis handelt und was „paralytisch“ bedeutet, liest du unter A80 und A80.0.

Ein Wildvirus ist ein natürlich auftretendes Virus. Hier ist damit ein aus anderen Regionen importiertes, mitgebrachtes Wildvirus als Erreger der Poliomyelitis gemeint.

A80.2 Akute paralytische Poliomyelitis durch einheimisches Wildvirus

Erklärungen zu „Poliomyelitis“ und „paralytisch“ findest du unter A80 und A80.0.

Wildviren sind natürlich vorkommende Viren. Hier ist ein heimisches Wildvirus der Polioviren gemeint.

A80.3 Sonstige und nicht näher bezeichnete akute paralytische Poliomyelitis

A80.4 Akute nichtparalytische Poliomyelitis

A80.9 Akute Poliomyelitis, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

A81

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A81 für atypische Virusinfektionen des Zentralnervensystems.
Unter A80 bis A89 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Virusinfektionen des Zentralnervensystems kodiert. A81 ist das Diagnosekürzel für atypische Virusinfektionen des Zentralnervensystems (Gehirn, Rückenmark, Hirnnerven). Atypische Virusinfektionen sind Infektionen, die nicht durch häufige, sondern durch seltenere Erreger mit speziellen Eigenschaften ausgelöst werden.

A81: Atypische Virusinfektionen des Zentralnervensystems

Inkl.: Prionen-Krankheiten des Zentralnervensystems

Als atypische Virusinfektionen werden Infektionen bezeichnet, die nicht durch häufige, sondern durch seltenere Erreger mit speziellen Eigenschaften ausgelöst werden.

Prionen sind bestimmte Zucker-Eiweiße in unserem Körper. Prionen existieren in einer gesunden Normalvariante und einer krankhaften Variante. Die krankhaften Prionen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Struktur anders ist. Krankhafte Formen der Prionen sind also fehlgefaltete, krankhaft veränderte Zucker-Eiweißen. Sie sind in der Lage, gesunde Eiweiße dieser Art im Körper umzubauen. Dadurch sammeln sich krankhaft veränderte Eiweiße an und bilden Aggregate, also Ablagerungen, zum Beispiel im Gehirn.

Das „Zentralnervensystem“ ist ein Teil des menschlichen Nervensystems und beinhaltet das Gehirn, das Rückenmark und die Hirnnerven.

A81.0 Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Inkl.: Subakute spongioforme Enzephalopathie

Die Creuztfeld-Jakob-Krankheit, auch subakute spongioforme Enzephalopathie, ist eine Erkrankung, bei der es zur Ablagerung von Zucker-Eiweißen im Gehirn kommt. Das kann eine fortschreitende Degeneration, also einen fortschreitenden Verfall des Gehirns und eine Demenz zur Folge haben. Die Erkrankung verläuft tödlich. Es besteht eine Meldepflicht. Auslöser der Erkrankung sind Prionen. Erfahre mehr über Prionen unter A81.

A81.1 Subakute sklerosierende Panenzephalitis

Inkl.: Einschlusskörperchenenzephalitis (Dawson)

Sklerosierende Leukenzephalopathie (van Bogaert)

„Enzephalitis“ ist der medizinische Fachausdruck für Gehirn-Entzündung. Die Subakute sklerosierende Panenzephalitis wird auch Einschlusskörperchenenzephalitis nach Dawson oder Sklerosierende Leukenzephalopathie nach van Bogaert genannt.

Sie ist eine seltene Spätfolge einer Infektion mit Masern-Viren. Jahre nach einer akuten Masern-Infektion kann es zur Entzündung des Gehirns kommen. Der Begriff „Panenzephalitis“ beschreibt eine Entzündung, die sich im gesamten Gehirn ausbreitet. Weitere Informationen zu Masern und zur Masern-Impfung.

A81.2 Progressive multifokale Leukenzephalopathie

Inkl.: Multifokale Leukenzephalopathie o. n. A.

Die Progressive multifokale Leukenzephalopathie ist eine Entzündung des Gehirns als Folge einer JC-Virus Infektion. Das JC-Virus wird auch Humanes Polyomavirus 2 genannt. Die Erkrankung betrifft besonders Menschen mit einer Immunschwäche. Der genaue Infektionsweg ist noch unbekannt. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Störungen der Gehirn-Funktion wie Sprach- und Bewegungsstörungen, Lähmungen und Störungen der kognitiven Leistung.

A81.8 Sonstige atypische Virusinfektionen des Zentralnervensystems

Inkl.: Kuru

Kuru ist eine Prionen-Krankheit. Lies unter A81 nach, was Prionen sind. Besonders im 20. Jahrhundert brach Kuru in Völkern Papua-Neuguineas auf, die kannibalische Traditionen pflegten. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Bewegungsstörungen, Zittern (Tremor) und Wesensveränderungen sowie unnatürlichen Lachanfällen.

A81.9 Atypische Virusinfektion des Zentralnervensystems, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Prionen-Krankheit des Zentralnervensystems o. n. A.

Lies unter A81 nach, was Prionen sind.

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Diagnosekürzel

A82

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht A82 für die meldepflichtige Infektionserkrankung Tollwut.
Unter A80 bis A89 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Virusinfektionen des Zentralnervensystems zusammengefasst. A82 ist das Diagnosekürzel für die meldepflichtige Infektionserkrankung Tollwut, auch Rabies genannt.

A82: Tollwut (Rabies)

Tollwut (Rabies, Lyssa, Wutkrankheit) ist eine meldepflichtige Infektionserkrankung, die durch das Rabiesvirus ausgelöst wird. Übertragen wird das Virus durch Tierbisse. Tollwut ist eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Die Tollwut-Erkrankung ist eine Erkrankung des Nervensystems und führt über Lähmungen, einer Entzündung des Gehirns und Koma zum Tod. Lies mehr zu Diagnose und Behandlung von Tollwut sowie zur Tollwut-Impfung.

A82.0 Wildtier-Tollwut

Was Tollwut ist, liest du unter A82.

Die Wildtier-Tollwut befällt Wildtiere, keine Haustiere.

A82.1 Haustier-Tollwut

Näheres zur Tollwut findest du unter A82.

Die Haustier-Tollwut betrifft Haustiere, keine Wildtiere.

A82.9 Tollwut, nicht näher bezeichnet