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Diagnosekürzel

F44

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht F44 für Dissoziative Störungen, auch Konversionsstörungen genannt.
Unter F40 bis F48 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen zusammengefasst. F44 ist das Diagnosekürzel für Dissoziative Störungen, auch Konversionsstörungen genannt. Hierzu gehören unter anderem Trance- und Besessenheitszustände sowie Multiple Persönlichkeiten.

F44: Dissoziative Störungen

Inkl.: Hysterie
Hysterische Psychose
Konversionshysterie
Konversionsreaktion

Exkl.: Simulation (bewusste Simulation) Z76.8

Dissoziative Störungen oder Konversionsstörungen, auch Hysterie oder hysterische Psychosen genannt, sind Krankheitsbilder, bei denen die betroffenen Personen unter einem teilweisen oder völligen Verlust der Erinnerung leiden. Die normale Wahrnehmung von Empfindungen und Kontrolle von Körperbewegungen kann bei Dissoziativen Störungen gestört sein. Dissoziative Störungen sind komplexe Krankheitsbilder, denen vermutlich eine unterbewusste Angst, ein unterbewusster Konflikt oder eine traumatische Erfahrung als Auslöser zugrunde liegt. Die Psyche durch diese dissoziativen Reaktionen zu entkommen versucht.

F44.0 Dissoziative Amnesie

Exkl.: Alkohol- oder sonstige substanzbedingte amnestische Störung F10-F19
Amnesie anterograd R41.1
Amnesie retrograd R41.2
Amnesie o. n. A. R41.3
Nicht alkoholbedingtes organisches amnestisches Syndrom F04
Postiktale Amnesie bei Epilepsie G40

Die dissoziative Amnesie gehört zu den dissoziativen Störungen. Lies mehr dazu unter F44.

Eine Amnesie bezeichnet den Verlust der Erinnerungsfähigkeit. Die dissoziative Amnesie entsteht zum Beispiel infolge traumatischer Ereignisse. Die betroffene Person kann sich nicht mehr an die Ereignisse erinnern. Der Verlust der Erinnerungsfähigkeit (Amnesie) wird als Schutzmaßnahme der Psyche angesehen.

F44.1 Dissoziative Fugue

Exkl.: Postiktale Fugue bei Epilepsie G40

Die dissoziative Fugue gehört zu den Konversionsstörungen. Erfahre mehr dazu unter F44.

Die dissoziative Fugue ist ein psychisches Phänomen, bei dem die Betroffenen sozusagen fliehen. Sie verschwinden an einen anderen Ort und können für diese Zeit eine andere Persönlichkeit annehmen. Auf außenstehende Personen kann das Verhalten ganz normal wirken. Im Anschluss an die Fugue erinnern sich die betroffenen Personen nicht mehr an das Weggehen oder Ereignisse, die währenddessen passiert sind. Die dissoziative Fugue wird als unterbewusster Schutzreflex der Psyche zum Beispiel infolge schwerer belastender Reaktionen oder starker Angst angesehen.

F44.2 Dissoziativer Stupor

Exkl.: Organische katatone Störung F06.1
Stupor, depressiv F31-F33
Stupor, kataton F20.2
Stupor, manisch F30.2
Stupor, o. n. A. R40.1

Der dissoziative Stupor ist eine Art der Konversionsstörung (F44), bei der die betroffene Person nur noch wenig oder gar nicht mehr auf äußere Reize reagiert. Auch die Bewegungsfähigkeit ist beim dissoziativen Stupor eingeschränkt. Die betroffene Person ist nicht mehr in der Lage willentliche Bewegungen auszuführen, obwohl rein körperlich keine Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen bestehen. Menschen mit dissoziativem Stupor erstarrt sozusagen psychisch und motorisch. Der dissoziative Stupor wird als unterbewusster Schutzmechanismus der Psyche zum Beispiel infolge schwerer Belastungsreaktionen angesehen.

F44.3 Trance- und Besessenheitszustände

Exkl.: Zustandsbilder bei Intoxikation mit psychotropen Substanzen F10-F19
Zustandsbilder bei organischem Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma F07.2
Zustandsbilder bei organischer Persönlichkeitsstörung F07.0
Zustandsbilder bei Schizophrenie F20
Zustandsbilder bei vorübergehenden akuten psychotischen Störungen F23

In Trancezuständen verliert die betroffene Person das Gefühl ihrer eigentlichen Identität und nimmt die Umwelt und Empfindungen nicht mehr oder anders wahr.

In Besessenheitszuständen ist die betroffene Person von dem Gefühl überzeugt von einer anderen Macht kontrolliert zu werden. Im Rahmen von dissoziativen Störungen können Trance- und Bessenheitszustände auftreten, derer sich die Betroffenen nicht verwehren können. Mehr zu dissoziativen Störungen und deren mögliche Ursachen kannst du unter F44 erfahren.

F44.4 Dissoziative Bewegungsstörungen

Inkl.: Psychogene Aphonie
Psychogene Dysphonie

Dissoziative Bewegungsstörungen zählen zu den Konversionsstörungen (F44).  Dabei kann die betroffene Person ein oder mehrere Körperteile nicht mehr oder nicht mehr richtig bewegen. Es kommt zur Bewegungsunfähigkeit oder Bewegungsstörungen. Sind die Muskeln der Stimmbildung betroffen, kann es dabei zur Aphonie (Stimmlosigkeit, schwere Störungen der Tonbildung bis hin zum Stimmverlust) oder Dysphonie (Stimmstörung, die Leistungsfähigkeit der Stimme ist eingeschränkt, ihr Klang ist verändert und je nach Befund und Ausprägung heiser, rau, belegt oder behaucht) kommen. Mehr zu Konversionsstörungen unter F44.

F44.5 Dissoziative Krampfanfälle

Dissoziative Krampfanfälle sind Krampfanfälle, die mitunter eine große Ähnlichkeit zu epileptischen Anfällen haben. Im Gegensatz zu den epileptischen Anfällen werden Dissoziative Krampfanfälle aber nicht durch eine krankhafte elektrische Aktivität der Nervenzellen im Gehirn ausgelöst, sondern durch die Psyche versursacht. Auslöser können bestimmte Stress-behaftete Situationen sein. Dissoziative Anfälle als Form der Konversionsstörungen werden als unterbewussten Schutzreflex der Psyche infolge unterbewusster traumatischer Ereignisse oder Ängste verstanden.

F44.6 Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen

Inkl.: Psychogene Schwerhörigkeit oder Taubheit

Ebenfalls zu den Konversionsstörungen –lies mehr dazu unter F44 – zählen die dissoziativen Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen. Betroffene können beispielsweise in bestimmten Körperregionen keine Berührungen fühlen. Auch Seh- oder Hörstörungen können bei dissoziativen Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen vorkommen.

F44.7 Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen), gemischt

Was eine dissoziative Störung ist, findest du unter F44. Treten mehrere Arten der Konversionsstörungen gleichzeitig auf, kann von einer gemischten Konversionsstörung gesprochen werden.

F44.8 Sonstige dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)

Unter F44 kannst du nachlesen, was unter einer Konversionsstörung verstanden wird.

F44.80 Ganser-Syndrom

Das Ganser-Syndrom ist eine Form der Konversionsstörung (F44), bei der die betroffene Person durch groteskes Vorbeireden oder groteske Handlungen anderen vermittelt „verrückt“ zu sein. Diese Erkrankung wird als Schutzreaktion der Psyche im Sinne einer Konversionsstörung verstanden, bei der die Psyche einer unterbewussten Belastung entflieht, indem sie sich als psychisch krank präsentiert.

F44.81 Multiple Persönlichkeitsstörung

Bei der Multiplen Persönlichkeitsstörung nimmt die betroffene Person mehrere Identitäten an, die abwechselnd die Kontrolle über ihr Handeln übernehmen. Die Störung zählt zu den Konversionsstörungen. Mehr dazu unter F44.

F44.82 Transitorische dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) in Kindheit und Jugend

Transitorisch bedeutet vorrübergehend. Was eine dissoziative Störung beziehungsweise eine Konversionsstörung ist, findest du unter F44.

F44.88 Sonstige dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)

Inkl.: Psychogener Dämmerzustand
Psychogene Verwirrtheit

Lies unter F44, was eine dissoziative Störung ist. Dämmerzustände und Verwirrtheitszustände können auch im Rahmen von Konversionsstörungen auftreten.

F44.9 Dissoziative Störung, nicht näher bezeichnet

Unter F44 findest du eine Erklärung, was eine Konversionsstörung ist.

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Diagnosekürzel

F43

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht F43 für Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen.
Unter F40 bis F48 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen codiert. F43 ist das Diagnosekürzel für Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen.

F43: Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

Körperliche oder psychische Belastungen können Krankheitsbilder auslösen, wenn die belastenden Situationen, sogenannte „Life-events“, nicht verarbeitet werden können und als Folge seelische Erkrankungen hervorrufen. Ob eine Belastungssituation eine seelische Erkrankung auslöst, hängt (außer bei der posttraumatischen Belastungsstörung, siehe F43.1) oftmals von den persönlichen Bewältigungsstrategien und Ressourcen und der Resilienz der einzelnen Person ab. Lies mehr zu Resilienz: Das Immunsystem deiner Seele.

F43.0 Akute Belastungsreaktion

Inkl.: Akute Belastungsreaktion
Akute Krisenreaktion
Kriegsneurose
Krisenzustand
Psychischer Schock

Unter einer akuten Belastungsreaktion wird eine Reaktion auf eine schwere und außergewöhnliche körperliche oder emotionale Belastung verstanden. In der Umgangssprache wird die akute Belastungsreaktion auch als Nervenzusammenbruch bezeichnet.

Die akute Belastungsreaktion hält in der Regel für eine kurze Zeit (bis zu einigen Tagen) an und klingt danach ab. Die akute Belastungsreaktion kann sich je nach Persönlichkeit sehr unterschiedlich äußern. Zu den möglichen Symptomen zählen: Wut, Aggressionen, Trauer sowie Abwesenheit und Zurückgezogenheit. Akute Belastungsreaktionen können beispielsweise nach einem Verlust eines geliebten Menschen oder nach einem erlebten Unfall, aber auch infolge zahlreicher anderer schwerer Belastungen auftreten.

Ob eine Person infolge einer Belastung unter einer Belastungsreaktion leidet, hängt sehr von ihren persönlichen Bewältigungsstrategien und ihrer Resilienz ab. Was ist Resilienz?

F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung

Inkl.: Traumatische Neurose

Eine Posttraumatische Belastungsstörung, auch Traumatische Neurose genannt, entwickelt sich einige Zeit nach einer erlebten, außergewöhnlich stark belastenden und traumatischen Situation. Mögliche Auslöser sind traumatische Situationen, die bei nahezu jedem Menschen eine Belastungsstörung auslösen würden. Beispielsweise sexueller Missbrauch, Kriegserlebnisse, Unfälle oder Naturkatastrophen.

Die betroffene Person leidet unter sogenannten Flashbacks, also Gedanken, Gefühlen oder Bildern der auslösenden Situation, die infolge einer Erinnerung oder eines Reizes plötzlich wieder im Gedächtnis erscheinen. Die betroffene Person durchlebt auf diese Weise die belastende Situation immer wieder. Außerdem leiden Menschen mit Posttraumatischen Belastungsstörungen unter Angst und vermeiden mögliche Flashback-auslösende Situationen. Auch Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und das Gefühl von „innerer“, seelischer Lähmung mit emotionaler Abstumpfung können auftreten.

F43.2 Anpassungsstörungen

Inkl.: Hospitalismus bei Kindern
Kulturschock
Trauerreaktion

Exkl.: Trennungsangst in der Kindheit F93.0

Eine Anpassungsstörung kann sich infolge einer Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen entwickeln. Ob eine Person eine Anpassungsstörung entwickelt, hängt sehr von ihren persönlichen Ressourcen und ihrer Resilienz ab. Was sind die 7 Säulen der Resilienz?

Bei der Anpassungsstörung treten Symptome wie depressive Verstimmungen und Ängste und Sorgen auf. Auslöser können Trauerfälle, Umzüge in eine neue Umgebung, der Eintritt in den Ruhestand aber auch eine Hochzeit als Ursache einer Lebensveränderung sein.

Der Hospitalismus bei Kindern wird zu den Anpassungsstörungen gezählt. Darunter werden die psychischen Folgen für diejenigen Kinder verstanden, die durch einen langen Krankenhaus- oder Heimaufenthalt nur mangelnde Zuwendung und Zuneigung erfahren haben.

Eine Trauerreaktion tritt infolge eines Verlusts einer nahestehenden Person auf und ist eine Art der Anpassungsstörung.

F43.8 Sonstige Reaktionen auf schwere Belastung

Lies unter F43 mehr zur Belastungsreaktionen. Einige Arten der Belastungsreaktionen findest du unter F43.0, F43.1 und F43.2.

F43.9 Reaktion auf schwere Belastung, nicht näher bezeichnet

Lies unter F43, was eine Belastungsreaktion ist.

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F42

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht F42 für Zwangsstörungen.
Unter F40 bis F48 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen zusammengefasst. F42 ist das Diagnosekürzel für Zwangsstörung. Dazu gehören beispielsweise Zwangshandlungen wie Handwaschzwang oder Zwangsgedanken und Grübelzwang.

F42: Zwangsstörung

Inkl.: Anankastische Neurose
Zwangsneurose

Exkl.: Zwangspersönlichkeit(sstörung) F60.5

Unter einer Zwangsstörung wird eine Erkrankung verstanden, bei der Betroffene unter sich immer wieder aufdrängenden Zwangsgedanken oder durchzuführenden Zwangshandlungen leiden. Menschen mit Zwangsstörungen versuchen sich den Zwängen zu widersetzen, was in der Regel erfolglos bleibt. Sie selbst erleben die Zwangshandlungen oft als sinnlos und zweckfrei, sind aber nicht in der Lage die Handlungen einzustellen.

Anankastisch ist ein anderer Ausdruck für zwanghaft. Die Ausdrücke anankastische Neurose und Zwangsneurose sind synonyme Bezeichnungen für Zwangsstörungen. Neurosen beschreiben dabei Verhaltensstörungen mit zwanghaften Zügen.

F42.0 Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang

Zwangsgedanken sind Gedanken, die sich der betroffenen Person immer wieder aufdrängen und gegen die sie sich nicht widersetzen kann. Zwangsgedanken treten im Rahmen von Zwangsstörungen auf. Lies mehr zu Zwangsstörungen unter F42.

Bei Zwangsgedanken leiden Betroffene unter den stetig wiederkehrenden Gedanken, die sich in Form von zwanghaften Ideen, Impulsen oder Vorstellungen äußern können. Die Zwangsgedanken werden als sehr belastend empfunden, zumal mögliche Themen der Zwangsgedanken auch Gewaltphantasien oder Gedankeninhalte zum Thema Sexualität sein können.

Beim Grübelzwang steht das Grübeln und das endlose Nachdenken über mögliche Entscheidungen, Alternativen und Abwägungen sowie das immer länger andauernde Nachdenken über ein Thema ohne zu einer Lösung zu gelangen im Vordergrund. Der Grübelzwang wird oft auch als „Gedankenkarussell“ umschrieben.

F42.1 Vorwiegend Zwangshandlungen

Zwangshandlungen oder Zwangsrituale sind Handlungen, die eine betroffene Person ausführen muss, obwohl sie sich deren Sinnlosigkeit und Ineffektivität oftmals bewusst ist. Zwangshandlungen sind Teil einer Zwangsstörung, siehe F42.

Menschen mit Zwangsritualen können sich den Zwangshandlungen aus Angst vor einer möglichen negativen Konsequenz beim Unterlassen der Handlung nicht entziehen. Typische Zwangshandlungen beziehen sich zum Beispiel auf das zwanghafte Händewaschen, mit der Folge, dass betroffenen Personen häufig bereits unter wunden und schmerzenden Hände leiden, sich aber dennoch der Zwangshandlung nicht verwehren können. Andere Inhalte können zum Beispiel das vielfache Kontrollieren aller Elektro-Geräte vor Verlassen einer Wohnung sein. Oder auch das mehrfache Kontrollieren der abgeschlossenen Wohnungstür.

F42.2 Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt

Lies unter F42.0 und F42.1 mehr zu Zwangsgedanken und –handlungen.

F42.8 Sonstige Zwangsstörungen

Unter F42 erfährst du mehr zu Zwangsstörungen.

F42.9 Zwangsstörung, nicht näher bezeichnet

Was eine Zwangsstörung ist, findest du unter F42.

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F41

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht F41 für andere Angststörungen. Angststörungen sind Erkrankungen, bei denen die Betroffenen unter Ängsten leiden, die im Gegensatz zu Phobien nicht nur auf spezifische Situationen oder Dinge gerichtet sind.
Unter F40 bis F48 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen zusammengefasst. F41 ist das Diagnosekürzel für andere Angststörungen wie zum Beispiel Panikstörungen.

F41: Andere Angststörungen

Angststörungen sind Erkrankungen, bei denen die Betroffenen unter Ängsten leiden, die im Gegensatz zu Phobien nicht nur auf spezifische Situationen oder Dinge gerichtet sind. Unter F40 findest du Erklärungen zum Krankheitsbild der phobischen Störung.

Bei Angststörungen können durch die Angst körperliche Beschwerden hervorgerufen werden, zum Beispiel Herzrasen, Schwindel, Schwitzen, Zittern oder andere Symptome. Häufig führen diese Symptome der Angststörungen wiederum dazu, dass die Betroffenen weitere Befürchtungen entwickeln.

Lies mehr zu Ursache und Behandlung von Angststörungen.

F41.0 Panikstörung

Inkl.: Panikattacke
Panikzustand

Exkl.: Panikstörung mit Agoraphobie F40.01

Bei der Panikstörung, auch episodisch paroxysmale Angst genannt, leidet der Betroffene unter plötzlichen, aus dem Nichts auftretenden anfallsartigen (paroxysmalen) Angstattacken. Diese Panikattacken können für einige Minuten anhalten. Die Angst wird dabei in der Regel nicht durch eine spezifische Situation ausgelöst und ist für den Betroffenen daher meist unvorhersehbar. Die betroffene Person leidet unter starken Angstgefühlen und körperlichen Angstreaktionen wie Schwitzen, Zittern, Herzrasen, Atemnot, dem Gefühl zu ersticken, Schwindel bis hin zu Todesängsten.

F41.1 Generalisierte Angststörung

Inkl.: Angstneurose
Angstreaktion
Angstzustand

Exkl.: Neurasthenie F48.0

Die generalisierte Angststörung, auch Angstneurose, Angstreaktion und Angstzustand genannt, ist ein Krankheitsbild, bei dem die betroffene Person ständig Angst verspürt. Unabhängig von Situationen oder Auslösern ist die Angst für den Betroffenen allgegenwärtig und hält zum Teil über Wochen bis Jahre an. Dabei treten keine Panikattacken (F41.0) auf. Oft stehen Themen wie eine befürchtete Erkrankung von nahestehenden Personen im Vordergrund der Angst. Körperliche Beschwerden, unter denen Menschen mit generalisierter Angststörung leiden können, sind zum Beispiel Herzrasen, Zittern, Schwindel, Bauchschmerzen, Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen.

F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt

Inkl.: Ängstliche Depression (leicht oder nicht anhaltend)

Unter F41.2 können Erkrankungen klassifiziert werden, bei denen gleichzeitig Beschwerden einer depressiven Störung und einer Angststörung bestehen, wobei keine der beiden Erkrankungen im Vordergrund steht.

Eine ängstliche Depression ist ein Unterform der Depression, bei der ängstliches Verhalten und Angstgedanken im Vordergrund stehen. Bei einer Depression leiden die Betroffenen unter einer gedrückten oder traurigen Stimmung, vermindertem Antrieb oder verstärkter Müdigkeit und Interessensverlust sowie Freudlosigkeit.

F41.3 Andere gemischte Angststörungen

Unter F41.3 können Angststörungen klassifiziert werden, die verschiedene Merkmale von unterschiedlichen Angststörungen oder anderen psychologischen Krankheitsbildern vereinen.

Erfahre Wissenswertes zu Ursache und Behandlung von Angststörungen.

F41.8 Sonstige spezifische Angststörungen

Inkl.: Angsthysterie

Was Angststörungen sind, liest du unter F41.

Angsthysterie ist eine alte Begrifflichkeit für das Krankheitsbild der Angststörung.

F41.9 Angststörung, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Angst o. n. A.

Unter F41 findest du eine Erklärung, was eine Angststörung ist.

Informationen zu Ursache und Therapie von Angststörungen.

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B36

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B36 für sonstige oberflächliche Mykosen, die unterschiedliche Erreger haben.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen klassifiziert. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B36 steht für sonstige oberflächliche Mykosen, die unterschiedliche Erreger haben.

B36: Sonstige oberflächliche Mykosen

Eine Mykose ist eine Infektionserkrankung, die durch Pilze hervorgerufen wird.

B36.0 Pityriasis versicolor

Inkl.: Tinea flava
Tinea versicolor

Pityriasis versicolor wird auch Tinea versicolor, Tinea flava oder Kleienpilzflechte genannt. Die Pityriasis versicolor ist eine Hauterkrankung, die durch Pilze der Gattung Malassezia, genauer Malassezia furfur, ausgelöst wird.

Pityriasis versicolor ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Kleienpilzflechte wird zwar durch Pilze ausgelöst, ist aber keine typische infektiöse, ansteckende Erkrankung. Nach Sonneneinstrahlung bilden sich auf der betroffenen Haut kleine Pigmentstörungen, kleine hellere und dunklere Hautflecke, die in der Regel keine Beschwerden hervorrufen.

B36.1 Tinea nigra

Inkl.: Keratomycosis nigricans palmaris
Microsporosis nigra
Pityriasis nigra

Die Tinea nigra kann auch Keratomycosis nigricans palmaris, Micosporosis nigra oder Pityriasis nigra genannt werden.

Dabei handelt es sich um eine Pilz-Infektion (Mykose) deiner Haut, die durch den Schimmelpilz Phaeoannellomyces werneckii ausgelöst wird und überwiegend an den Fußsohlen (plantar) oder an den Handinnenflächen (palmar) auftritt. Folge der Infektion ist eine bräunliche Verfärbung der Handflächen und Fußsohlen. Ansteckungen mit Tinea nigra erfolgen meist in Süd- und Mittelamerika oder Afrika im Rahmen von Reisen.

B36.2 Piedra alba (weiße Piedra)

Inkl.: Tinea blanca

Die Piedra alba, auch als weiße Piedra oder Tinea blanca bezeichnet, ist eine Mykose, also Pilz-Infektion der Haut beziehungsweise der Haarschafte durch Pilze der Gattung Trichosporon. Dabei entstehen weißliche Knötchen oder Perlen an den Haaren. Bevorzugte Körperstellen der Infektion sind Kopf-, Bart- und Achselhaar. Die Erkrankung ist in der Regel nicht ansteckend.

B36.3 Piedra nigra (schwarze Piedra)

Die Piedra nigra oder schwarze Piedra ist eine Variante der Piedra alba (B36.2). Dabei handelt es sich um eine Infektion der Haut und Haarschafte durch den Pilz Piedraia hortae. Dabei bilden sich kleine braun-schwarze Knötchen entlang der Haare.

B36.8 Sonstige näher bezeichnete oberflächliche Mykosen

Was eine Mykose ist, liest du unter B36.

B36.9 Oberflächliche Mykose, nicht näher bezeichnet

Eine Erklärung zum Begriff „Mykose“ erhältst du unter B36.

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B38

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B38 für Kokzidioidomykose.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen zusammengefasst. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B38 steht für Kokzidioidomykose. Das ist eine Erkrankung, die besonders in den USA sowie Zentral- und Südamerika vorkommt und durch Schlauchpilze ausgelöst wird.

B38: Kokzidioidomykose

Eine Mykose ist eine Entzündung, die durch Pilze hervorgerufen wird.

Die Kokzidioidomykose wird auch Valley fever, Wüstenfieber, Wüstenrheumatismus oder Talfieber genannt und ist eine Pilz-Erkrankung durch die Schlauch-Pilze Coccidioides immitis und Coccidioides posadesii. Die Erkrankung kommt besonders in den USA sowie Zentral- und Südamerika vor. Die Kokzidioidomykose kann nicht nur die Haut, sondern auch die Lunge oder andere Organe betreffen. Anstecken kannst du dich zum Beispiel durch das  Einatmen ansteckender Stäube, Nach der Ansteckung kommt es häufig zu einem allergischen Hautausschlag und einer von grippalen Beschwerden begleiteten Lungenentzündung (Pneumonie).

B38.0 Akute Kokzidioidomykose der Lunge

Was eine Kokzidioidomykose ist, findest du unter B38.

B38.1 Chronische Kokzidioidomykose der Lunge

Lies unter B38, was eine Kokzidioidomykose ist.

Als „chronisch“ werden Erkrankungen bezeichnet, die (zunächst) nicht ausheilen, längere Zeit andauern oder auf Dauer nicht ausheilen werden.

B38.2 Kokzidioidomykose der Lunge, nicht näher bezeichnet

Unter B38 findest du eine Erklärung zum Begriff Kokzidioidomykose.

B38.3 Kokzidioidomykose der Haut

Was eine Kokzidioidomykose ist, kannst du unter B38 erfahren.

B38.4 Kokzidioidomykose der Meningen

Informationen zur Kokzidioidomykose erhältst du unter B38.

Als Meningen werden in der medizinischen Fachsprache die Hirnhäute bezeichnet.

B38.7 Disseminierte Kokzidioidomykose

Inkl.: Generalisierte Kokzidioidomykose

Was unter einer Kokzidioidomykose verstanden wird, liest du unter B38.

„Disseminiert“ bedeutet so viel wie verstreut, ausgebreitet oder ausgesät. Eine disseminierte Erkrankung ist nicht auf ein Organ begrenzt, sondern hat sich bereits auf andere Organsysteme ausgebreitet. Eine generalisierte Erkrankung ist eine Erkrankung, die den gesamten Körper betrifft.

B38.8 Sonstige Formen der Kokzidioidomykose

Informationen zum Begriff Kokzidioidomykose erhältst du unter B38.

B38.9 Kokzidioidomykose, nicht näher bezeichnet

Lies unter B38, worum es sich bei einer Kokzidioidomykose handelt.

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B39

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B39 für B39 steht für Histoplasmose, eine Erkrankung durch den Pilz Histoplasma capsulatum.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen klassifiziert. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B39 steht für Histoplasmose, eine Erkrankung ausgelöst durch den Pilz Histoplasma capsulatum.

B39: Histoplasmose

Die Histoplasmose wird auch Retikuloentdotheliale Zytomykose genannt. Ausgelöst wird die Erkrankung durch den Pilz Histoplasma capsulatum. Mykose bedeutet in der Medizin Pilz-Infektion. Die Histoplasmose kommt regional gehäuft in Nordamerika, Lateinamerika und Asien vor.

B39.0 Akute Histoplasmose der Lunge durch Histoplasma capsulatum

Informationen zum Krankheitsbild der Histoplasmose und zu Histoplasma capsulatum findest du unter B39.

Eine „akute“ Erkrankung beginnt und verläuft oft rasch. Die akute Histoplasmose verläuft meist als fieberhafte Infektion mit Brustschmerzen und starkem Krankheitsgefühl sowie Gewichtsabnahme.

Eine akute Erkrankung kann chronisch werden, wenn sie nicht ausheilt oder ungewöhnlich lange andauert.

B39.1 Chronische Histoplasmose der Lunge durch Histoplasma capsulatum

Erklärungen zur Histoplasmose und dem Erreger Histoplasma capsulatum findest du unter B39.

Eine chronische Histoplasmose entsteht oft aus einer akuten Histoplasmose. Dabei heilt die akute Erkrankung (zunächst) nicht aus. Die Erkrankung hält längere Zeit an und verläuft über einen langen Zeitraum.

B39.2 Histoplasmose der Lunge durch Histoplasma capsulatum, nicht näher bezeichnet

Was eine Histoplasmose und Histoplasma capsulatum sind, liest du unter B39.

B39.3 Disseminierte Histoplasmose durch Histoplasma capsulatum

Inkl.: Generalisierte Histoplasmose durch Histoplasma capsulatum

Erläuterungen zur Histoplasmose findest du unter B39.

Disseminiert bedeutet so viel wie verstreut, ausgebreitet oder ausgesät. Eine disseminierte Erkrankung ist nicht auf ein Organ(system) begrenzt, sondern hat sich auf andere Organsysteme ausgebreitet. Eine generalisierte Erkrankung betrifft den gesamten Organismus.

B39.4 Histoplasmose durch Histoplasma capsulatum, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Amerikanische Histoplasmose

Was unter einer Histoplasmose verstanden wird, erfährst du unter B39.

Die Amerikanische Histoplasmose kommt besonders in Nord- und Zentralamerika vor. Sie kann sich mit Fieber, Husten, Gewichtsabnahme und Brustschmerzen äußern. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

B39.5 Histoplasmose durch Histoplasma duboisii

Inkl.: Afrikanische Histoplasmose

Unter B39 kannst du nachlesen, was eine Histoplasmose ist.

Die Afrikanische Histoplasmose ist eine Sonderform der Histoplasmose. Sie kommt besonders im tropischen Afrika vor. Auslöser ist nicht der Pilz Histoplasma capsulatum, sondern dessen Unterart Histoplasma duboisii.

B39.9 Histoplasmose, nicht näher bezeichnet

Was eine Histoplasmose ist, kannst du unter B39 erfahren.

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B37

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B37 für Kandidosen, Infektionserkrankungen durch Pilze der Gattung Candida.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen zusammengefasst. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B37 steht für Kandidose. Das sind Infektionserkrankungen durch Pilze der Gattung Candida.

B37: Kandidose

Inkl.: Kandidamykose
Moniliasis

Exkl.: Kandidose beim Neugeborenen (P37.5)

Unter einer Kandidose wird in der Medizin eine Infektionserkrankung durch Pilze der Gattung Candida verstanden. Candida-Pilze werden zu den Hefepilzen oder Sprosspilzen gezählt, leben als Besiedler unter anderem auf deiner Haut und deinen Schleimhäuten und können zum Beispiel im Falle einer Abwehrschwäche oder Antibiotika-Therapie eine Erkrankung auslösen. Moniliasis ist ein historischer Ausdruck für die Kandidose.

Synonym zum Begriff Kandidose kann auch der Begriff Kandidamykose verwendet werden. Eine Mykose ist allgemein eine Infektionserkrankung, die durch Pilze hervorgerufen wird.

B37.0 Candida-Stomatitis

Inkl.: Mundsoor

Candida ist eine Pilz-Gattung, die zur Gruppe der Hefepilze gehört. Mehr zu Kandida oder einer Kandidose findest du unter B37.

Eine Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Ist ein Pilz der Gattung Candida Auslöser der Entzündung, wird sie auch Candida-Stomatitis genannt.

Mundsoor ist ein anderer Ausdruck für eine Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) durch Candida-Pilze. Häufig sind Zunge, Wangenschleimhaut und der Gaumen befallen.

B37.1 Kandidose der Lunge

Was eine Kandidose ist, findest du unter B37.

B37.2 Kandidose der Haut und der Nägel

Inkl.: Onychomykose durch Candida
Paronychie durch Candida

Exkl.: Windeldermatitis (L22)

Informationen zu den Begriffen Kandidose und Candida erhältst du unter B37.

Der (Finger-/Fuß-)Nagel heißt in der Medizin auch Onyx. Eine Pilz-Infektion heißt Mykose. Eine Onychomykose ist also eine Pilz-Infektion (Mykose) der Nägel.

Eine Paronychie ist eine Entzündung des Nagelbetts.

B37.3 Kandidose der Vulva und der Vagina

Inkl.: Vaginalsoor
Vulvovaginitis candidomycetica
Vulvovaginitis durch Candida

Was eine Kandidose ist, kannst du unter B37 nachlesen.

Als Vulva werden die weiblichen Schamlippen, als Vagina die Scheide bezeichnet. Eine Vulvovaginitis ist eine Entzündung der Schamlippen und der Scheide.

Vaginalsoor, auch Vulvovaginitis candidomycetica genannt, beschreibt eine Entzündung der Scheide durch Hefepilze. Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch als Scheidenpilz bezeichnet.

B37.4 Kandidose an sonstigen Lokalisationen des Urogenitalsystems

Inkl.: Balanitis  (N51.2 ) durch Candida
Urethritis  (N37.0 ) durch Candida

Erklärungen zur Kandidose erhältst du unter B37.

Zum Urogenitaltrakt zählen die Geschlechts- und Harnorgane.

Eine Balanitis ist eine Entzündung der Eichel des Penis (Glans penis).

Eine Urethritis ist einer Entzündung der Harnröhre, die in der Medizin Urethra heißt.

B37.5  Candida-Meningitis

Candida ist eine Pilz-Gattung und gehört zu den Hefepilzen. Candida-Pilze, zum Beispiel Candida albicans, können Krankheiten hervorrufen. Erkrankungen durch Pilze werden Mykosen, Erkrankungen durch Pilze der Gattung Candida als Kandidosen bezeichnet.

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Meningitis.

B37.6  Candida-Endokarditis

Was Candida ist, erfährst du unter B37.

Eine Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut, des Endokards. Das Endokard bedeckt den Herzmuskel von innen, kleidet die Herzhöhlen aus und bildet auch die Oberfläche der Herzklappen.

B37.7 Candida-Sepsis

Sepsis ist der medizinische Fachausdruck für Blutvergiftung. Dabei dringen Krankheitserreger in deine Blutbahn ein und lösen eine Entzündungsreaktion des Körpers aus, die zu Organversagen führen kann. Erklärungen zu „Candida“ erhältst du unter B37.

B37.8 Kandidose an sonstigen Lokalisationen

Was eine Kandidose ist, wird unter B37 erklärt.

B37.81 Candida-Ösophagitis

Erläuterungen zum Krankheitserreger „Candida“ kannst du unter B37 nachlesen.

Eine Ösophagitis ist eine Entzündung des Ösophagus, der Speiseröhre.

B37.88 Kandidose an sonstigen Lokalisationen

Inkl.: Cheilitis durch Candida
Enteritis durch Candida

Was eine Kandidose ist, erfährst du unter B37.

Eine Cheilitis ist eine Entzündung der Lippen. Eine Enteritis bezeichnet eine Entzündung des Darms, genauer des Dünndarms.

B37.9 Kandidose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Soor o. n. A.

Was eine Kandidose ist, kannst du unter B37 nachlesen.

Soor ist ein Überbegriff für Entzündungen an verschiedenen Stellen des Körpers, die durch einen Erreger der Pilz-Gattung Candida ausgelöst wird. Soor ist also ein anderer Begriff für eine Kandidose.

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Diagnosekürzel

B35

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B35 für Dermatophytose, also Hautinfektionen, die durch Fadenpilze ausgelöst werden.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen zusammengefasst. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B35 steht für Dermatophytose, also durch Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöste Hautinfektionen.

B35: Dermatophytose

Inkl.: Favus
Infektionen durch Arten von Epidermophyton, Microsporum und Trichophyton
Tinea jeden Typs, mit Ausnahme der unter B36 aufgeführten Typen

Dermatophytose ist der Sammelbegriff für Hautinfektionen, die durch Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöst werden. Dermatophyten-Infektionen werden auch Tinea genannt. Zur Gruppe der Fadenpilze zählen zum Beispiel die Pilz-Gattungen Microsporum, Trichophyton und Epidermophyton.

Favus ist eine spezielle Form der Dermatophyten-Infektion am Kopf und wird auch Tinea capitis favosa genannt. Die Tinea capitis favosa wird durch den Pilze Trichophyton schönleinii ausgelöst und ruft eine Erkrankung der Kopfhaut hervor, die chronisch werden und zu Haarausfall führen kann. Für diese Erkrankung besteht eine Meldepflicht.

B35.0 Tinea barbae und Tinea capitis

Inkl.: Bartmykose
Kerion
Kopfmykose
Mykotische Sykose

Was eine Tinea oder Dermatophytose ist, liest du unter B35.

Die Tinea barbae ist eine Dermatophyten-Infektion im Bereich des Bartes. Daher wird sie auch Bartmykose genannt. Eine Mykose beschreibt in der Medizin eine Infektion mit Pilzen.

Die Tinea capitis wird auch Kopfmykose genannt. Dabei handelt es sich um eine Dermatophyten-Infektion des behaarten Kopfes, der Augenbrauen oder der Wimpern.

Eine tiefe Infektion der behaarten Kopfhaut durch Pilze der Gattung Trichophyton wird auch Kerion oder Kerion Celsi genannt. Sie führt zur Bildung eitriger Knoten.

Als Sykose wird eine Entzündung der Haar-Follikel (Follikulitis) bezeichnet. Eine Follikulitis durch Pilze wird daher Mykotische Sykose genannt.

B35.1 Tinea unguium

Inkl.: Dermatophytose der Nägel
Mykose der Nägel
Onychia durch Dermatophyten
Onychomykose

Erläuterungen zu Tinea und Dermatophytose findest du unter B35.

Tinea unguium ist eine Pilz-Infektion (Mykose) der Nägel durch Fadenpilze (Dermatophyten). Umgangssprachlich ist die Erkrankung auch als Nagelpilz bekannt. Was tun bei Nagelpilz?

Der Ausdruck „unguium“ kommt vom medizinischen Ausdruck „Unguis“, der (Finger-, Fuß-)Nagel bedeutet. Neben dem Ausdruck „Unguis“ wird der Nagel auch als „Onyx“ bezeichnet. Daher kann die Nagel-Infektion mit Dermatophyten auch als Onychia oder Onychomykose bezeichnet werden.

B35.2 Tinea manuum

Inkl.: Dermatophytose der Hände
Mykose der Hände

Eine Tinea manuum ist eine Dermatophytose, eine Pilz-Infektion mit Pilzen der Gruppe der Dermatophyten, an den Händen. Näheres zu Dermatophyten und Tinea findest du unter B35. „Manuum“ kommt vom lateinischen Wort „manus“, was Hand bedeutet.

Eine Pilz-Infektion wird in der Medizin allgemein auch Mykose genannt. Daher ist die Erkrankung Tinea manuum gleichzeitig auch eine Mykose der Hände.

B35.3 Tinea pedis

Inkl.: Dermatophytose der Füße
Fußpilz
Mykose der Füße

Tinea pedis ist der medizinische Fachausdruck für Fußpilz. Pilz-Infektionen allgemein werden auch Mykosen genannt.

Was Tinea und Dermatophytose bedeutet, liest du unter B35.

B35.4 Tinea corporis

Inkl.: Dermatomykose des Körpers

Eine Tinea corporis ist eine Pilz-Infektion mit Dermatophyten, die überall am Körper auf der unbehaarten Haut auftreten kann. Was Dermatophyten sind, liest du unter B35.

Als Mykose wird eine Infektion mit Pilzen bezeichnet. „Derma-“ kommt von „Dermis“, was Haut bedeutet. Eine Dermatomykose ist daher eine Pilz-Infektion der Haut.

B35.5 Tinea imbricata

Inkl.: Tokelau

Eine Tinea ist eine Pilz-Infektion der Haut mit Dermatophyten. Näheres zu Dermatophyten und Tinea findest du unter B35.

Die Tinea imbricata wird auch Tokelau genannt. Sie ist eine Sonderform der Tinea corporis (B35.4), der Pilz-Infektion der unbehaarten Haut. „Imbricata“ kommt aus dem Lateinischen von „imbrex“, das heißt Dachziegel, und ist ein beschreibender Begriff für den typischen Haut-Ausschlag der Erkrankung. Auslöser der Haut-Infektion ist der Pilz Trichophyton concentricum.

B35.6 Tinea inguinalis (Tinea cruris)

Inkl.: Dhobie itch
Indische Wäscherflechte
Jock itch
Mykose der Leistenbeuge

Unter Tinea wird eine bestimmte Art der Pilz-Infektion (Mykose) der Haut verstanden. Auslöser einer Tinea sind Pilze der Gruppe der Dermatophyten. Unter B35 liest du mehr dazu.

Die Tinea inguinalis ist ein durch Pilze der Gruppe der Dermatophyten ausgelöster Haut-Ausschlag in der Leiste (inguinal). Als Tinea cruris wird ein Dermatophyten-bedingter Haut-Ausschlag an den Unterschenkeln(Crus) bezeichnet.

Historisch bedingt werden vereinzelt die synonymen Ausdrücke Jock itch, Indische Wäscherflechte und Dhobie itch verwendet.

B35.8 Sonstige Dermatophytosen

Inkl.: Disseminierte Dermatophytose
Granulomatöse Dermatophytose

Eine Dermatophytose ist eine Pilz-Infektion der Haut mit Pilzen der Gruppe der Dermatophyten. Näheres zur Dermatophytose und den Erregern findest du unter B35.

„Disseminiert“ bedeutet in der Medizin so viel wie verstreut oder ausgesät. Eine disseminierte Dermatophytose beschränkt sich nicht auf ein Hautareal, sondern ist über den Körper verbreitet.

„Granulomatös“ ist eine Beschreibung für eine bestimmte Art einer Entzündung. Granulomatöse Entzündungen führen zur Ausbildungen von Granulomen, also entzündlichen Knötchen mit einem bestimmten Aufbau und einer bestimmte Zell-Zusammensetzung.

B35.9 Dermatophytose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Tinea o. n. A.

Was eine Dermatophytose oder eine Tinea ist, liest du unter B35.

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Diagnosekürzel

H04

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H04 für Affektionen (Erkrankungen) des Tränenapparates.
Unter H00-H06 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Affektionen (Erkrankungen) des Augenlides, des Tränenapparates und der Orbita (Augenhöhle) zusammengefasst. H04 bedeutet Affektionen des Tränenapparates.

H04: Affektionen des Tränenapparates

Exkl.: Angeborene Fehlbildungen des Tränenapparates Q10.4-Q10.6

Unter einer Affektion verstehen Mediziner den Befall eines Körperteils oder des gesamten Organismus durch eine Erkrankung.

Dein Tränenapparat besteht aus den Tränendrüsen, die Tränenflüssigkeit produzieren sowie deren Ausführungsgängen, die die Tränenflüssigkeit zu deiner Augenoberfläche leiten. Zum Tränenapparat gehören weiterhin die Tränenpünktchen. Tränenpünktchen sind am inneren Augenwinkel gelegene, als kleine dunkle Einziehungen erkennbare Einmündungsstellen des oberen und unteren Tränenkanälchens. Die Tränenkanälchen wiederum stellen den Beginn der ableitenden Tränenwege dar. Der Tränensack ist das „Tränenreservoir“, in dem deine Tränen gespeichert werden. Zum Tränenapparat gehört auch der Tränen-Nasen-Gang, durch den die Tränenflüssigkeit zur Nasenhöhle weitergeleitet wird.

H04.0 Dakryoadenitis

Inkl.: Chronische Vergrößerung der Tränendrüse

Als Dakryoadenitis bezeichnen Mediziner eine Entzündung der Tränendrüse, die mit einer schmerzhaften Schwellung deines Oberlids einhergeht. Die Tränendrüsenentzündung tritt meistens einseitig auf, manchmal bildet sich eine Tränenfistel (Abszess). Eine Dakryoadenitis (Tränendrüsenentzündung) tritt oft im Zusammenhang mit einem Gerstenkorn (schmerzhafte Schwellung und „Eiter“pickel am Lid oder am Lidrand) auf. Die Tränendrüsenentzündung kann aber auch im Rahmen von Mumps vorkommen. Lies Wissenswertes zu Mumps und zur Mumps-Impfung.

H04.1 Sonstige Affektionen der Tränendrüse

Inkl.: Dakryops
Tränendrüsenatrophie
Trockenes Auge: Ursachen und Hilfe bei trockenen Augen.
Zyste

Als Dakryops wird eine Zyste (flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe) der Tränendrüse bezeichnet. Durch die Geschwulst unter deiner Bindehaut des oberen Augenlids kommt es zu einer schmerz­lo­sen Schwellung deines äuße­ren Ober­lides. Ein Da­kry­ops wird durch ei­ne Ver­wach­sung oder Ver­le­gung des Aus­führungs­gangs deiner Tränendrüsen ver­ur­sacht. Die Folge ist in der Regel eine Zurückhaltung der Tränenflüssigkeit.

Arthrophie ist der medizinische Fachausdruck für Gewebeschund. Eine Tränendrüsenatrophie macht sich durch eine trockene Bindehaut bemerkbar.

Eine Zyste ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe, der durch eine Kapsel abgeschlossen ist. Echte Zysten sind mit einer Schicht von Zellen ausgekleidet, Pseudozysten dagegen nur von Bindegewebe umgeben.

H04.2 Epiphora

Als Epiphora wird ein tränendes Auge, umgangssprachlich Triefauge, bezeichnet. Hierbei liegt in der Regel eine Störung in der Ableitung der Tränenflüssigkeit vor. Das Tränenträufeln ist ein Symptom zahlreicher Augenerkrankungen.

H04.3 Akute und nicht näher bezeichnete Entzündung der Tränenwege

Inkl.: Dakryozystitis akut, subakut oder nicht näher bezeichnet
Kanalikulitis akut, subakut oder nicht näher bezeichnet
Peridakryozystitis akut, subakut oder nicht näher bezeichnet

Exkl.: Dakryozystitis beim Neugeborenen P39.1

Als Dakryozystitis wird eine akute oder subakute (weniger heftig verlaufende) Entzündung des Tränensacks und des umgebenden Gewebes (Peridakryozystitis) bezeichnet. Die Tränensackentzündung wird häufig durch eine Abflussstörung deiner ableitenden Tränenwege verursacht, die nachfolgend zu einer Besiedlung mit Bakterien wie Staphylococcus aureus und Haemophilus influenzae führen kann.

Eine Kanalikulitis, auch Canaliculitis geschrieben, ist eine Entzündung des Tränenkanälchens. Das Tränenkanälchen ist wiederum ein kurzer Kanal in der Nähe des inneren Rands deines Augenlids. Durch das Tränenkanälchen fließen die Tränen in den Tränensack. Bei einer Kanalikulitis kommt es in der Regel zu tränenden und geröteten Augen, Ausfluss und einer leichten Empfindlichkeit an der Seite deines Augenlids nahe der Nase.

H04.4 Chronische Entzündung der Tränenwege

Inkl.: Dakryozystitis chronisch
Kanalikulitis chronisch
Mukozele des Tränenapparates chronisch

Was eine Dakryozystitis und eine Kanalikulitis sind, kannst du unter H04.3 nachlesen.

Eine Mukozele ist eine Ansammlung von Schleim, die durch eine Abflussbehinderung von Sekreten (Absonderungen) zustande kommt.

H04.5 Stenose und Insuffizienz der Tränenwege

Inkl.: Dakryolith
Eversio puncti lacrimalis
Stenose: Canaliculus lacrimalis
Stenose: Ductus nasolacrimalis
Stenose: Tränensack

Eine Stenose der Tränenwege bedeutet eine Verengung der Tränenwege.

Canaliculus lacrimalis ist die lateinische Bezeichnung für Tränenkanälchen. Liegt hier eine Stenose vor, sind die Tränenkanälchen verengt.

Ductus nasolacrimalis ist die lateinische Bezeichnung für den Tränennasengang. Er verbindet den Tränensack mit dem unteren Nasengang. Der Ductus nasolacrimalis leitet die Tränenflüssigkeit in die Nase. Ist er verstopft oder verengt (Stenose) kann eine Dakryozystitis entstehen. Was das ist, liest du unter H04.3.

Insuffizienz ist der medizinische Ausdruck für eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit, hier der Tränenwege.

Ein Dakryolith ist eine steinharte Ablagerung in den Tränenkanälen. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen.

Ein Eversio puncti lacrimalis ist ein nach außen gewendetes Tränenpünktchen. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr in die Nase abfließen, das Auge tränt. Durch das ständige Abtupfen und Abwischen der Tränen kann es zu Hautreizungen mit Juckreiz kommen, im fortgeschrittenen Stadium zu Lidschwellungen.

H04.6 Sonstige Veränderungen an den Tränenwegen

Inkl.: Fistel

Eine Fistel ist der medizinische Ausdruck für eine auf natürlichem Wege nicht vorkommende Verbindung zwischen einem Hohlorgan und einem anderen Organ deines Körpers oder der Körperoberfläche. Die gesamten Tränenwege sind eine Art Hohlorgan und auch hier können sich Fisteln bilden. Fisteln an den Tränenwegen können angeboren sein oder sich durch Einschmelzungen und Umbauten von Gewebe neu bilden, beispielsweise im Rahmen einer Entzündung.

H04.8 Sonstige Affektionen des Tränenapparates

Unter H04.8 kann dein Arzt Erkrankungen des Tränenapparates verschlüsseln, die er unter H04.0 bis H04.6 nicht einordnen konnte.

H04.9 Affektion des Tränenapparates, nicht näher bezeichnet