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Schwangerschaftswochen-Check: So entwickelt sich dein Baby

Der SSW-Rechner war dabei: das Baby ist da und schmiegt sich an Papa.
Nach zehn Monaten der Vorfreude ist es endlich so weit und dein kleines Baby kommt auf die Welt. Nun beginnt für die ganze Familie eine neue Zeit.

In welcher Schwangerschaftswoche bist du?

Zehn lange Monate dauert eine Schwangerschaft. Während du voller Hoffen und Bangen bist, geschieht in deinem Bauch das größte Wunder: Ein kleiner Mensch entsteht. Stück für Stück wächst das winzige Wesen in dir, bis es am Ende endlich auf die Welt kommt. Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimester) entwickelt sich dein Baby rasant. Doch auch danach sind Schritte wie die Lungenreife echte Meilensteine. Du bist unsicher, an welchem Zeitpunkt du dich gerade in deiner Schwangerschaft befindest? Mit einem Schwangerschaftsrechner kannst du deine Schwangerschaftswoche (SSW) berechnen.

Schwangerschaftswoche 1-4

In den ersten beiden Wochen der Schwangerschaft bist du nicht schwanger. Sie werden mitgerechnet, weil dein Zyklus beginnt und deine Fruchtbarkeit steigt. In der 3. Schwangerschaftswoche (SSW) kommt es zur Befruchtung und in der 4. SSW ist dein Embryo so groß wie ein Mohnkorn.

Diese kleine Kugel besteht aus drei Schichten. Aus diesen entstehen Organe und das Gewebe. Wo einmal der Kopf deines Babys sein wird, sind jetzt zwei Gewebefalten, aus denen die Ohren wachsen. Wenn du es vor deiner Schwangerschaft noch nicht getan hat, dann nutze jetzt die Zeit, um deinen Impfschutz zu überprüfen. Denn ein nicht ausreichender Impfschutz gegen Röteln kann für dein ungeborenes Baby ein Risiko darstellen.

Schwangerschaftswoche 5-8

Dein Baby ähnelt in diesem Stadium einer kleinen Kaulquappe. Es wächst von 2,5 Millimeter bis zu 1,6 Zentimeter. In diesen Wochen geschieht viel in deinem Bauch. Wichtige Organe bilden sich. Nervenröhren, die später einmal Gehirn und Rückenmark verbinden, schließen sich. Obere und untere Gliedmaßen wachsen, damit aus den knospenartigen Gliedern einmal Arme und Beine werden.

 Bereits in der 6. Woche schlägt das Herz deines Kindes – rund 150-mal in der Minute. Im Ultraschall zeigt sich das allerdings erst ab der achten Schwangerschaftswoche. Jetzt verschwindet der embryonale Schwanz, das neuronale Netzwerk bildet sich und erste Bewegungsmuster entstehen.

Von jetzt bis zur SSW 20 wächst dein Baby rasant und seine Organe spezialisieren sich. Diese Schritte können bei dir für Stimmungsschwankungen und Müdigkeit sorgen. Gönn dir Pausen und achte auf eine gesunde Ernährung mit guten Fetten, um dich und dein Baby bestmöglich zu unterstützen. Achte außerdem darauf, ausreichend zu trinken. Von Beginn an gilt: Wenn du ruhig und gelassen bist, wirkt sich das positiv auf dein Baby aus.

Schwangerschaftswoche 9-12

So groß wie eine Traube und zwei Gramm schwer – dein Baby erinnert langsam in seiner Form an einen Mini-Mensch. In Woche 12 wird es 5,4 Zentimeter groß sein und 14 Gramm wiegen.

Die Plazenta (Mutterkuchen zur Versorgung deines Babys) unterstützt die Hormonproduktion deines Babys. Das Geschlecht lässt sich auf dem Ultraschall noch nicht erkennen. Das passiert in der Regel erst ab SSW 14 oder SSW 15. Der Embryo wird ab Schwangerschaftswoche 10 medizinisch Fötus genannt. Dein Baby schluckt und tritt und die Organe sind funktionstüchtig. Alles wächst und gewinnt an Details. Dein Baby zeigt erste Reflexe im Mutterleib, wie zum Beispiel eine Faust ballen, und trainiert fließende Bewegungen. Erste Gallenflüssigkeit und Urin entstehen.

Das erste Schwangerschaftsdrittel (Trimester) liegt fast hinter dir und die Risiken für eine frühe Fehlgeburt nehmen ab. Diese erste Zeit ist bei vielen Frauen durch die Hormone von starken Stimmungsschwankungen geprägt. Nimm deine Aufs und Abs mit Humor und gönn dir Auszeiten. Nach der 12. Schwangerschaftswoche stabilisiert sich bei vielen Frauen der Zustand der Gefühlsachterbahnen.

Bei manchen Frauen zeigt sich jetzt die linea nigra, eine dunkle senkrechte Linie in der Bauchmitte. Ursache dieser ungefährlichen Verfärbung ist eine erhöhte Hormonproduktion. Nach der Schwangerschaft verschwindet die Linie wieder.

Zwischen der zehnten und zwölften Woche ist bei Schwangeren über 35 Jahren und bei Familien mit genetischen Krankheiten ein sogenannter Chorionzotten-Test möglich. Bei diesem auch als Chorionzottenbiopsie oder Mutterkuchenpunktion bezeichneten Verfahren werden kindliche Zellen aus der Plazenta (Mutterkuchen) analysiert.

Schwangerschaftswoche 13-16

Dein Baby trainiert seine Verdauung und hat seinen ersten Schluckauf. Später kannst du diesen durch Zucken in deinem Bauch spüren. Dein Baby wächst in diesen Wochen von einer Erbsenschote mit rund 7,4 Zentimetern zu einer Orange mit um die 10 Zentimeter Länge und 100 Gramm Gewicht. In Woche 14 entsteht das Flaumhaar, um die Haut zu schützen. Dein Baby trainiert ab jetzt seine Gesichtsmuskeln und entdeckt seine Hände. Es kann ab Woche 15 alle Gelenke und Glieder bewegen.

Dein Baby wächst in den nächsten Wochen schnell und verdoppelt rasch sein Gewicht. Du spürst das vielleicht mit Schmerzen in den Mutterbändern. Als Mutterbänder werden die beiden Bänder bezeichnet, die deine Gebärmutter in einer senkrechten Position halten. Sollten die Schmerzen stärker sein und länger anhalten, wende dich an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt. Mit gesunden Snacks wie Möhren, Mandeln oder anderen Nüssen kannst du Heißhungerattacken vorbeugen.

Schwangerschaftswoche 17-20

Dein Baby hört jetzt sowohl dich als auch die Geräusche in deinem Umfeld. Du wirst die ersten Bewegungen im Bauch spüren – in der ersten Schwangerschaft kann das auch später sein. Dein Baby wächst jetzt jede Woche gut einen Zentimeter. Ab Woche 20 wird dein Baby nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß, sondern von den Zehen bis zum Kopf gemessen. Es ist 25,6 Zentimeter groß und wiegt gute 300 Gramm. Mit deinem Baby wächst seine Nabelschnur, damit die Versorgung weiter funktioniert.

Es übt fleißig Atmen mit dem Fruchtwasser. Deine Plazenta (Mutterkuchen) bildet vermehrt Fruchtwasser, damit dein Baby fleißig trainieren kann. Nun wachsen ihm Kopfhaare und in den Nieren entsteht Urin. In den Hirnregionen entstehen komplexe Verbindungen. Ab Woche 20 schützt dein Baby die Käseschmiere auf seiner Haut im Bauch und erleichtert später die Geburt. Achte auf eine gute Eisenzufuhr, damit es deinem Baby und dir rundum gut geht. Woche 17 ist in der Regel ideal für eine Fruchtwasseruntersuchung.

Schwangerschaftswoche 21-24

Dein Baby wird jetzt deutlich aktiver im Bauch. Es wächst durchschnittlich einen bis anderthalb Zentimeter in der Woche und verdoppelt sein Gewicht in diesen vier Wochen auf 565 Gramm. In den nächsten Wochen wird vor allem Babyspeck entwickelt. Außerdem lernt dein Baby blinzeln und das leichte Flattern im Bauch entwickelt sich zu Trittfolgen. Im Ultraschall zeigt sich, wie Babys mit Bewegungen auf Licht und Geräusche reagieren. Vielleicht ist dein Baby aktiver oder ruhiger je nach Lautstärke deiner Umgebung.

Viele Frauen haben jetzt Scheidenausfluss. Benutze hier keine Tampons, sondern Binden, um mögliche Infektionen zu vermeiden.

Schwangerschaftswoche 25-28

Der siebte Monat dient vor allem der Lungenreife. Wodurch dein Baby auch bei einer Frühgeburt nach der Geburt selbständig atmen könnte. Als Frühgeburt gilt ein Neugeborenes, das vor der 37 SSW auf die Welt kommt und/oder bei dem das Geburtsgewicht weniger als 2.700 Gramm beträgt.

Dein Baby wächst jetzt fast zwei Zentimeter in der Woche und wiegt am Ende etwas mehr als ein Kilogramm. Außerdem wird das Gehirn weiter ausgebildet und wichtige Reflexe trainiert.

Schwangerschaftswoche 29-32

Dein Baby ist jetzt gut 30 Zentimeter lang und wiegt am Ende des achten Monats rund 1500 Gramm. Es trainiert weiter seine Lunge und sein Reizempfinden.

Du spürst seine Bewegungen immer deutlicher, was einige schlaflose Nächte mit sich bringen kann. In der Seitlage und mit einem Stillkissen zwischen den Beinen können viele Schwangere besser schlafen.

Schwangerschaftswoche 33-36

In diesen Wochen geht es hauptsächlich um das Einlagern von weiterem Babyspeck. Dein Baby nimmt knapp 600 Gramm zu. Auch in der Länge wächst es erneut einen Zentimeter pro Woche. Sein Gehirn wächst weiter und die Lungenreife ist bei den Babys in dieser Zeit abgeschlossen. Außerdem beginnt dein Baby zu träumen. Der Mutterschutz beginnt in dieser Zeit. Gönn dir bewusst Auszeiten und ein Mittagsschläfchen.

Schwangere Frau mit Babyschühchen auf ihrem Babybauch.
In den zehn Monaten einer Schwangerschaft werden wichtige Grundlagen für das spätere Leben gelegt.

Schwangerschaftswoche 37-40

In dieser Zeit nimmt dein Baby weiter zu und bereitet sich auf die Geburt vor. Es nimmt fast ein Kilo zu in diesen Wochen und wächst knapp drei Zentimeter.

Freu dich auf die Geburt mit der Ankunft deines kleinen Wunders und schenke dir schöne Momente mit deinem Partner.

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Krankenversicherung wechseln: Wie ist die Gesetzeslage und worauf musst du achten?

Ein Wechsel der Krankenversicherung kann teuer werden.
Fast jeder hat sie und braucht sie: die Krankenversicherung. Nicht nur beim Preis kann sich ein Vergleich der jeweiligen Leistungsangebote lohnen.

Welche Arten von Krankenversicherungen gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es ein Gesundheitssystem, bei dem du grundsätzlich erst einmal zwei Möglichkeiten hast, wie du dich krankenversichern kannst. Wichtig zu wissen: In der Regel musst du eine Krankenversicherung in Deutschland haben. Nur in Ausnahmefällen sind die Menschen hierzulande nicht versichert. Die meisten sind bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Sie erhalten eine Art Grundschutz und haben Anspruch auf alle notwendigen medizinischen Behandlungen. Privatversicherte haben ebenfalls diesen Basisschutz und können in ihrem Vertrag noch weitere Leistungen dazu buchen. Die private Krankenversicherung ist jedoch deutlich teurer als die gesetzliche, wenngleich sie auch ein umfangreicheres Leistungsspektrum anbietet.

Ein Wechsel der Krankenversicherung ist oft ein großer Schritt und nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Vor allem dann, wenn es darum geht von einer privaten zu einer gesetzlichen Krankenkasse zu wechseln und umgekehrt.

Ist der Wechsel von einer gesetzlichen Versicherung zu einer anderen schwierig?

Wenn du gesetzlich versichert bist, kannst du in der Regel ganz leicht von einem Versicherungsanbieter zum nächsten wechseln. Nach einem Wechsel bist du dann erst einmal zwölf Monate an die Kasse gebunden, bis du erneut wechseln darfst. Der Vorgang von der Kündigung der alten Versicherung bis zur Mitgliedschaft in der neuen dauert etwa zwei bis drei Monate. Dabei darfst du nicht wegen deines Alters, Geschlechts oder Gesundheitszustands abgelehnt werden.

Ist ein Wechsel von einer gesetzlichen Krankenversicherung in eine private schwerer?

Ein Wechsel von einer gesetzlichen hin zur privaten Krankenversicherung ist nicht unbedingt einfach. Du solltest dich dabei auf höhere monatliche Kosten vorbereiten, die du dir leisten können musst. Außerdem kannst du nicht einfach so wechseln, sondern du musst bestimmte Anforderungen erfüllen, die beispielsweise deinen Berufsstand oder dein Einkommen betreffen. Grundsätzlich will so ein Wechsel gut überlegt sein, denn das Zurück in die gesetzliche Versicherung ist nicht so einfach.

Wer darf sich in Deutschland privat versichern?

Willst du dich privat versichern, ist vor allem dein Berufsstand wichtig. Bist du verbeamtet oder selbstständig tätig, dann kannst du dir aussuchen, ob du privat oder gesetzlich versichert sein möchtest. Angestellte haben ebenfalls die Möglichkeit zu wechseln, allerdings ist das erst ab einem bestimmten Jahresgehalt machbar. Die Grenze liegt hier bei mindestens 64.350 Euro brutto für das Jahr 2021. Neben diesen Berufsgruppen dürfen sich Studierende ebenfalls privat versichern.

Ist eine private Krankenversicherung für alle sinnvoll?

Vor allem Beamtinnen und Beamte können von der privaten Versicherung profitieren. Denn der Arbeitgeber, oder in diesem Fall Dienstherr, ist gesetzlich dazu verpflichtet für mindestens 50 Prozent der Krankheitskosten aufzukommen. Mit einer sogenannten Restkostenversicherung werden die Kosten zusätzlich gering gehalten. Ein Wechsel ist vor allem dann sinnvoll, wenn du noch jung bist. Anders als bei der gesetzlichen Kasse zahlst du nämlich mehr, wenn du älter oder durch Krankheiten vorbelastet bist.

Was ist, wenn du wieder zurück in die gesetzliche Kasse willst?

Ein Wechsel zurück von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung gestaltet sich ebenfalls nicht so einfach. Es ist nämlich nur unter gewissen Umständen möglich. Allerdings ist es nicht (immer) unmöglich, wieder zurück in eine der gesetzlichen Kassen zu kommen.

Welche Voraussetzungen musst du beim Wechsel von der privaten zur gesetzlichen Kasse erfüllen?

Angestellte haben es noch relativ leicht. Sobald sie mit ihrem Gehalt unter die oben genannte Einkommensgrenze fallen, müssen sie sich wieder gesetzlich versichern. Selbstständige haben die Möglichkeit wieder ein Angestelltenverhältnis einzugehen, um sich wieder versicherungspflichtig zu machen. Dann haben sie ein Anrecht auf Schutz durch eine gesetzliche Krankenversicherung.

Daneben gibt es noch zwei drastische Wege: Entweder du meldest dich arbeitslos, wodurch du wieder einen Anspruch erhältst oder du versicherst dich im europäischen Ausland, wo ebenfalls eine Versicherungspflicht besteht. Allerdings musst du dann auch deinen Wohnsitz dorthin verlegen. Zumindest für eine kurze Zeit, wenn du dann nach einigen Monaten wieder nach Deutschland ziehst, hast du wieder Anspruch darauf, gesetzlich versichert zu sein.

Kannst du zu alt sein, um wieder zurück in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln?

Ja, das kannst du durchaus. Wenn du älter als 55 Jahre bist, ist es nahezu unmöglich wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Das gilt selbst dann, wenn du eigentlich sogar einen Anspruch darauf hättest. Manche Kassen ziehen die Grenze sogar schon bei 45 Jahren. Ein Eintritt in eine private Krankenversicherung will also wohl überlegt sein.

Kannst du bei deiner gesetzlichen Versicherung trotzdem Leistungen der privaten Versicherung erhalten?

Das ist durchaus möglich. Du musst dich nicht unbedingt privat versichern, um dennoch entsprechende Leistungen zu erhalten. Du kannst auch einfach deine gesetzliche Krankenversicherung mit entsprechenden privaten Zusatzversicherungen für alle möglichen Behandlungsmethoden aufstocken. Der Vorteil dabei ist, dass du die immer wieder kündigen kannst. Gleichzeitig profitierst du weiterhin von der Sicherheit deiner gesetzlichen Versicherung.

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Pflege früh planen und Angehörige entlasten

Pflegebedürftige Seniorin geht mit ihrer 24-Stunden-Pflegekraft im Park spazieren
Es gibt viele verschiedene Pflegemöglichkeiten für Senioren.

Wann ist Pflege überhaupt notwendig?

Unsere Gesellschaft wird immer älter – das ermöglicht vielen Menschen ein langes Leben voller abwechslungsreicher Erlebnisse. Gleichzeitig bringt diese Entwicklung ganz eigene Probleme mit sich: Obwohl viele Menschen bis ins hohe Alter aktiv und selbstständig leben, steigt mit zunehmendem Alter das Risiko altersbedingter Erkrankungen. Einige davon können deine Selbstständigkeit im Alltag erheblich einschränken. Andere hingegen erfordern lediglich etwas Hilfe bei täglichen Verrichtungen. In jedem Fall jedoch wichtig: Es lohnt sich, bereits frühzeitig festzulegen, was im Fall deiner mehr oder weniger stark ausgeprägten Pflegebedürftigkeit geschehen soll. Das entlastet deine Angehörigen und garantiert dir die Pflege, die du dir wünschst.

Wann genau Pflege erforderlich wird, ist individuell sehr verschieden: Einige Menschen können ihren Alltag bis ins hohe Alter mithlfe von Freunden und Familie gut meistern. Andere hingegen sind auf intensivere Unterstützung angewiesen. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn Beschwerden vorliegen, die selbstständiges Navigieren im Alltag kaum möglich machen. Das kann physische Beschwerden wie körperliche Einschränkungen oder eine starke Gangunsicherheit betreffen, aber auch Schwindel oder geistige Beeinträchtigungen wie etwa Demenz. Lies mehr zu Ursachen und Hilfe bei Schwindel.

Allerdings muss eine Pflegebedürftigkeit nicht immer mit einer schwereren Krankheit zusammenhängen: Viele Senioren sind gesundheitlich fit, können aber bestimmte Haushaltsverrichtungen nicht mehr alleine übernehmen. Gleichzeitig möchten sie aber ihre Familie oder Bekannten mit dieser Situation nicht belasten oder fühlen sich mit deren Hilfe unwohl. Auch hieraus kann sich dann eine Pflegebedürftigkeit ergeben.

Gesundheitszustand und persönliche Wünsche entscheiden über die Pflegeart

Geht es lediglich darum, dass Senioren Hilfe im Haushalt benötigen, ist nicht zwingend eine Heimbetreuung erforderlich. Möchtest du lange eigenständig leben, kann in diesen Fällen auch eine ambulante Pflege sinnvoll sein. Gleichzeitig gibt es auch Senioren, die eine Heimbetreuung und das Leben in Gesellschaft vorziehen. Insgesamt hängt die Beantwortung der Frage, wann Pflege erforderlich wird, mit gesundheitlichen Aspekten sowie mit den persönlichen Wünschen älterer Menschen zusammen. Die möglichen Arten von Pflege sind umfangreich. Das umfassendste Modell, die häusliche Ganztagspflege, wird überwiegend durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht. Die Kosten für dieses Pflegemodell sind abhängig vom Hilfsumfang, den Anforderungen an die Qualifikation der ausländischen Pflegekraft und dem Pflegegrad. Diese Daten werden vor Abschluss des Pflegevertrages erhoben. Um später einmal die Pflege zu erhalten, die wirklich gewünscht ist, solltest du deine eigene Pflegebedürftigkeit selbst frühzeitig planen.

Doch wie finanzierst du deine zukünftige Pflege? Das Bundesgesundheitsministerium klärt über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige auf. Schließlich können viele Pflegeformen im Bedarfsfall auch durch Sozialleistungen finanziert werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass Pflegebedürftige – unabhängig von ihrer finanziellen Situation – die Pflege erhalten, die sie sich wünschen. 

Die verschiedenen Pflegemöglichkeiten im Überblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für pflegebedürftige Menschen, jene Unterstützung zu finden, die sie brauchen und wünschen. Selbstverständlich müssen bei der Wahl der Pflegeform die gesundheitlichen Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden. Oft haben Senioren die Möglichkeit, etwa zwischen ambulanter und der Heimpflege zu wählen. Um die Entscheidung im Bedarfsfall besser treffen zu können, ist es sinnvoll, die verschiedenen Pflegemöglichkeiten bereits zu kennen. 

Stationäre Heimpflege

Entscheiden sich Senioren für die stationäre Pflege, werden sie in einem Seniorenheim betreut. Insgesamt gibt es laut Untersuchungen rund 4,1 Millionen Pflegebedürftige und über 15.000 dieser Pflegeheime in Deutschland. In den Seniorenheimen werden pflegebedürftige Menschen entsprechend ihrem Pflegebedarf und Pflegegrad versorgt. Das bedeutet: In gewissem Maße ist auch hier selbstbestimmtes Leben in einer Gemeinschaft möglich. Allerdings sind ständig Pflegekräfte vor Ort, die jederzeit Hilfe leisten können. 

Betreutes Wohnen für Senioren

Angebote des betreuten Wohnens richten sich an Senioren und Menschen mit Behinderungen. Sie haben die Möglichkeit, in speziellen behinderten- und altersgerechten Appartements zu leben. Dabei ist es möglich, alleine oder gemeinsam mit anderen Mitbewohnern zu leben. Benötigen die Mieter Hilfe bei den täglichen Verrichtungen, können Pflegedienstleistungen hinzugebucht und von einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden. Außerdem kommt es vor, dass betreute Wohneinrichtungen an Seniorenheime angegliedert sind.

Ambulante Pflege im eigenen Zuhause

Viele ältere Menschen bevorzugen diese Form der Pflege. Schließlich können sie im Falle einer ambulanten Pflege im eigenen Zuhause von Pflegefachkräften betreut werden. Welche Aufgaben die Pflegekraft übernimmt und wie viel Zeit sie mit dem Betreuten verbringt, ist individuell verschieden. Schließlich kann die Pflegeleistung so angepasst werden, dass sie den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen genau entspricht – ihm gleichzeitig aber größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmung garantiert.

24-Stunden-Betreuung im eigenen Zuhause

Die 24-Stunden-Betreuung zu Hause stellt für viele Pflegebedürftige eine Alternative zum Pflegeheim dar. Die Bezeichnung 24-Stunden-Pflege oder 24-Stunden-Betreuung bedeutet, dass eine Pflegekraft im Zuhause der pflegebedürftigen Person wohnt, also fast rund um die Uhr vor Ort ist, um in Notfällen eingreifen zu können. Diese Art der Ganztagspflege kann durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht werden. Die Kosten für diese Pflegemodelle sind abhängig vom Hilfsumfang, den Anforderungen an die Qualifikation der Pflegekraft und dem Pflegegrad.

Tages- und Kurzzeitpflege

Die Angebote von Tages- und Kurzzeitpflege richten sich weniger an die Pflegebedürftigen selbst. Vielmehr dienen sie dazu, die pflegenden Angehörigen von Pflegebedürftigen, die zu Hause betreut werden, zu entlasten. Sie sollen den pflegenden Freunden oder Familienmitgliedern die Chance geben, sich stunden- oder tageweise Zeit für sich selbst zu nehmen. Außerdem kann diese Pflegeform es Familienmitgliedern ermöglichen, ihrer Berufstätigkeit trotz Pflege weiterhin nachzugehen.

Um diese Ziele zu erreichen, werden ältere und pflegebedürftige Personen bei der Tagespflege zeitweise und fachlich kompetent betreut in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Die Kurzzeitpflege hingegen ermöglicht eine zeitweise Unterbringung außerhalb des Zuhauses, die auch vollstationär erfolgen kann.

Tochter und Mutter informieren sich über Pflegeangebote
Es lohnt sich, gemeinsam rechtzeitig über das Thema Pflege nachzudenken.

So lässt sich die Vorsorge für den Pflegefall praktisch realisieren

Damit im Pflegefall nach deinen Wünschen und Vorstellungen gehandelt werden kann, solltest du Patienten- und Betreuungsrechte möglichst frühzeitig wahrnehmen. Etwa durch eine Vollmacht oder eine schriftliche Verfügung können individuelle Wünsche und Entscheidungen festgehalten werden. So nimmst du Verwandten und anderen nahestehenden Personen die Last ab, im Pflegefall für sich entscheiden zu müssen.

Die Vorsorge- und Betreuungsvollmacht

Bei der Vorsorgevollmacht handelt es sich um eine Willenserklärung, die bestimmten Person das Recht einräumt, im Namen eines Pflegebedürftigen zu handeln. Die bevollmächtigte Person wird im Pflegefall quasi zum „Willensvertreter“ des Vollmachtgebers. Relevant wird die Vollmacht allerdings erst dann, wenn der Vollmachtgeber selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist. Dann ermöglicht sie es dem Bevollmächtigten, Entscheidungen im Sinne des Vollmachtgebers treffen zu können.

Die Betreuungsverfügung hingegen bestimmt, welche Person im Pflegefall dein gesetzlicher Betreuer werden soll. Selbst Gerichte sind an diese Wahl gebunden. Der Betreuer ist dann dazu in der Lage, Entscheidungen rund um die Pflege im Sinne des Vollmachtgebers verbindlich zu treffen.

Die Patientenverfügung

Auch durch eine Patientenverfügung lässt sich festlegen, welche Pflegeleistungen du dir wünschst. Kannst du deinen Willen eines Tages nicht mehr selbst erklären, sind insbesondere Ärzte an die Regelungen der Patientenverfügung gebunden. Obwohl es hier primär um gewünschte und nicht gewünschte medizinische Maßnahmen geht, sind auch Regelungen für den Pflegefall möglich.

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Checkliste Hausapotheke

Mann kontrolliert seinen Medizinschrank.
Da Medikamente vor Feuchtigkeit geschützt, kühl und dunkel aufbewahrt werden sollten, hat der Medizinschrank im Badezimmer nichts zu suchen.

Was gehört in die Hausapotheke?

Eine gut ausgestattete Hausapotheke sollte in deinem Haushalt nicht fehlen, damit du zum Beispiel bei kleineren Verletzungen, Schmerzen oder Fieber sofort reagieren kannst. Leider gerät bei vielen Menschen die einmal gefüllte Hausapotheke oft in Vergessenheit und erst im Ernstfall wird bemerkt, dass das Pflaster nicht mehr klebt oder das Verfallsdatum von Salben und Tabletten überschritten ist. Daher: überprüfe den Inhalt deiner Hausapotheke regelmäßig, mindestens jedoch einmal pro Jahr.

Überblick behalten: Wenn du dir eine Liste mit den Inhalten deiner Hausapotheke erstellst, kannst du diese bei der nächsten Kontrolle einfach abhaken. Viele Menschen setzen sich zur Kontrolle der Hausapotheke auch einen festen Termin. Zum Beispiel zur Zeitumstellung, zu Beginn der Sommerferien oder nach dem Jahreswechsel.

In die Hausapotheke gehören neben den Standards wie Verbandsmaterial und Hilfsmittel auch Medikamente. Neben der Basisausstattung sollte sich der Inhalt deiner Hausapotheke immer auch nach deinen individuellen Bedürfnissen richten. Daher überlege bei der Zusammenstellung der Notfallapotheke, mit welchen gesundheitlichen Problemen du öfter zu kämpfen hast. Wenn du beispielsweise häufig Herpesbläschen hast, solltest du eine entsprechende Salbe im Haus haben. Hilfe bei Lippenherpes. Wenn du dir oft Blasen läufst, solltest du genug Blasenpflaster vorrätig haben. Verletzt du dich leicht bei Haus- und Gartenarbeit, sind neben einer Wundsalbe und Wunddesinfektionsmittel vor allem ausreichend Pflaster und Verbandsmaterial notwendig.

Hast du Familie und Kinder oder leben in deinem Haushalt Allergiker oder chronisch Kranke, dann denke neben der Basisausstattung der Hausapotheke an die Bedürfnisse jedes einzelnen Familienmitglieds. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, notiere auf der Verpackung von Arzneien gut lesbar den Namen desjenigen, für den das Mittel bestimmt ist.

Arzneimittel für die Hausapotheke

Verschreibungspflichtige Medikamente wie zum Beispiel Blutdruckmittel gehören nicht in die Hausapotheke. Denn verschreibungspflichtige Medikamente darf ausschließlich die Person einnehmen, der der Arzt die Arznei verschrieben hat. Da die Hausapotheke in der Regel von mehreren Familienmitgliedern genutzt wird, könnte eine Verwechslung der Medikamente böse Folgen haben.

Für alle anderen Medikamente in der Hausapotheke gilt: Bewahre Medikamente in der Originalverpackung mit Beipackzettel auf: Eine klare Beschriftung der Arzneimittel hilft, sich besser zurechtzufinden. Du kannst beispielsweise auf die Verpackung schreiben, bei welchen Beschwerden ein Medikament hilft und für welches Familienmitglied es gekauft wurde.

Um einen Überblick über die Haltbarkeit der Arzneien zu behalten, kannst du auf allen Arzneimitteln, die nicht einzeln verschweißt sind, das Anbruchs-Datum notieren.

Folgende Arzneimittel solltest du in deiner Hausapotheke vorrätig haben:

  • Mittel gegen Erkältungssymptome
  • Schmerzmittel und Fiebermittel: Wenn du regelmäßig andere Medikamente einnimmst, achte unbedingt darauf, dass die Wirkstoffe im Schmerzmittel sich damit vertragen. Frag am besten deinen Hausarzt oder deinen Apotheker um Rat
  • Halstabletten
  • Salben oder Gels gegen Insektenstiche und Juckreiz
  • Salben oder Gels für Sportverletzungen wie Verstauchungen
  • Salbe für Brandverletzungen
  • Wund- und Heilsalbe
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Mittel gegen Durchfall
  • Mittel gegen Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung

Welche Heilkräutertees vorrätig haben?

Bei vielen Beschwerden sorgen Tees aus Heilkräutern für Linderung. Folgende Kräutertees können daher eine sinnvolle Ergänzung zu deiner Hausapotheke sein:

  • Anis-, Fenchel-, Kümmeltee zur Linderung von Blähungen
  • Kamillentee gegen Magenschmerzen
  • Kamillenblüten zur Herstellung eines Dampfbades zum Inhalieren bei Erkältungen mit Husten und Schnupfen
  • Salbeitee zur Linderung von grippalen Infekten, krampfhaften Magenschmerzen, Menstruationsbeschwerden
  • Pfefferminztee zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden

Bitte beachte: die Tees gehören nicht in den Medizinschrank. Du solltest sie kühl, trocken und originalverpackt im Küchenschrank oder Vorratsregal lagern.

Hilfsmittel für die Hausapotheke

Neben den folgenden Basis-Hilfsmitteln für die Notfallapotheke solltest du auch immer eine Wärmflasche, eine funktionierende Taschenlampe und frische Baumwollhandtücher vorrätig haben.

  • Fieberthermometer mit passender Hülle. Achte darauf, die Batterien regelmäßig auszutauschen und ein defektes Gerät zu ersetzen. Welche Fiebermessgeräte gibt es?
  • Einmal-Handschuhe als Schutz vor Infektionen
  • Verbandschere für sicheres Zuschneiden und Entfernen von Verbandmaterial
  • Pinzette zur Entfernung von kleinen Holzsplittern oder Pflanzenstacheln
  • Desinfektionsmittel, um Oberflächen wie Schere oder Pinzette, aber auch nicht verletzte, intakte Haut keimarm zu halten
  • Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenlasso. Wie Zecken entfernen?
  • Erste-Hilfe-Anleitung
  • Kühlkompressen oder Kühlpads für Sportverletzungen. Bewahre sie im Kühlfach auf, dann sind sie im Bedarfsfall sofort einsatzbereit.

Notfall-Nummern griffbereit haben

Im Notfall kann es durchaus passieren, dass du die einfachste Telefonnummer nicht mehr weißt. Daher: Notiere auf einem Zettel alle wichtigen Nummern und bewahre ihn gut sichtbar in deiner Hausapotheke auf. Du kannst die Liste mit Notfallnummern beispielsweise an die Innenseite der Türen des Medizinschranks kleben. Folgende Nummern sollten auf deiner Notfall-Liste stehen:

  • Polizeinotruf: 110
  • Rettungswagen, Feuerwehr: 112
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
  • Hausarzt
  • Zahnarzt
  • Apotheke
  • Giftnotruf: Je nach Bundesland unterschiedlich. Das Telefonbuch hat eine Liste mit Giftnotrufzentren aller 16 Bundesländer zusammengestellt
  • nächstgelegene Notaufnahme
  • Hilfsdienst wie zum Beispiel Deutsches Rotes Kreuz
  • Angehöriger, der bei Notfällen informiert werden sollte.

Verbandsmittel für die Hausapotheke

Bei der Zusammenstellung von Verbandsmitteln für deine Hausapotheke kannst du dich an deinem Kfz-Verbandskasten orientieren oder dir in der Apotheke helfen lassen. Achte bei der Kontrolle deiner Hausapotheke darauf, dass die Verbandsstoffe sauber und steril verpackt sind und Pflaster noch kleben.

Folgende Verbandsmittel gehören in deine Hausapotheke:

  • Sterile Kompressen, um Wunden keimfrei abzudecken
  • Mullbinden verschiedener Breiten, um Kompressen zu fixieren oder um Salbenverbände herzustellen
  • Verbandpäckchen in mehreren Größen
  • Brandwundenverbandspäckchen
  • Heftpflaster, um Kompressen und Binden direkt auf der Haut zu befestigen
  • Pflasterstrips und Wundschnellverband, um kleinere Verletzungen im Alltag schnell behandeln zu können. Den Wundschnellverband kannst du auf die optimale Größe zuschneiden.
  • Verbandwatte zum Auspolstern von Verbänden
  • Dreiecktuch, um eine Armschlinge herzustellen
  • Verbandklammern und Sicherheitsnadeln, um Verbände zu befestigen und in Form zu halten

Übrigens solltest du als Autobesitzer und Autofahrer mindestens einmal jährlich einen Blick in den Kfz-Verbandskasten werfen. Auf die Verpackung muss ein entsprechender Hinweis auf die aktuell gültige Norm DIN 13164 gedruckt sein. Ab 2022 müssen alle Fahrer von Autos, LKWs oder Bussen ihre Erste-Hilfe-Sets um zwei Mund-Nasen-Bedeckungen erweitern. Auch nach der Corona-Pandemie sollen die Masken im Verbandkasten deines Autos erhalten bleiben. Bislang ist noch nicht klar, ob medizinische Masken ausreichen oder FFP2-Masken Pflicht werden. Auch wann die Maskenpflicht im Verbandskasten in Kraft tritt, ist noch ungewiss. Sie soll mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) kommen, auf jeden Fall aber vor Ende 2022. Daher: Geh einfach auf Nummer sicher und leg dir schon jetzt zwei FFP2-Masken in deinen Autoverbandskasten.

Achte weiterhin darauf, dass der Inhalt des gesamten Verbandskastens vollständig und unbeschädigt ist. Die Verpackungen der sterilen Materialien sollten nicht brüchig sein, sonst ist der Inhalt nicht mehr keimfrei. Bei überschrittenem Verfallsdatum des Kfz-Verbandskastens droht bei offiziellen Kontrollen ein Bußgeld. Am besten du tauschst den Verbandskasten nach Ablauf des Verfallsdatums komplett aus.

Hausapotheke für Kinder

Gehören Kinder oder Säuglinge zu deinem Haushalt, sollten geeignete Medikamente in entsprechender Dosierung in eurer Notfallapotheke vorhanden sein.

Doch Vorsicht: Medikamente für Erwachsene sind für Kinder nicht geeignet. Auch in geringerer Dosierung dürfen Arzneien für Erwachsene Kindern nicht leichtfertig verabreicht werden. In eine Kinder-Hausapotheke gehören deshalb nur solche Arzneimittel, die für Kinder geeignet sind. Lass dich bei der Zusammenstellung deiner Kinder-Hausapotheke von deinem Kinderarzt sowie in deiner Apotheke beraten.

Überlege außerdem, in welchen Situationen du kurzfristig ein Arzneimittel für die Kleinen benötigen könntest. Medikamente, die deine Kleinen regelmäßig oder in bestimmten Notfällen benötigen, solltest du immer in ausreichender Menge im Haus haben.

In eine kindgerechte Hausapotheke und Mini-Notfallapotheke gehören dieselben Hilfsmittel und Verbandsmittel wie in eine normale Hausapotheke. Bei Medikamenten solltest du folgende Basisausstattung vorrätig haben:

  • Fieberzäpfchen
  • Schmerzstillende Zäpfchen
  • Präparate gegen Blähungen und Durchfall
  • Mittel gegen Zahnungsbeschwerden
  • Nasentropfen und Nasenspray für kurzzeitigen Gebrauch bei Schnupfen. Alternativ Meersalzlösungen.
  • Wundpflege für den Windelbereich
  • Wundgel und Wundsalbe für kleinere Verletzungen
  • Kälte-Sofort-Kompresse, die sich durch Drücken und Schütteln aktivieren lässt, für Prellungen und Insektenstiche
  • Altersgerechte Mittel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche

Was gehört nicht in die Hausapotheke?

Tierarzneimittel gehören nicht in die Hausapotheke. Oft sehen sich Verpaackungen täuschend ähnlich. Wird die Hausapotheke von mehreren Personen genutzt, können Verwechslungen der Arzneien böse Folgen haben.

Sind noch alte rezeptpflichtige Medikamente vorhanden, die du irgendwann einmal für eine bestimmte akute Erkrankung verschrieben bekommen hast, heißt es: weg damit. Denn rezeptpflichtige Medikamente gehören ebenfalls nicht in die Hausapotheke. Entsorge die Reste rezeptpflichtiger Arzneien künftig sofort, sobald du wieder gesund bist.

Reinigungsmittel und andere Chemikalien haben in der Hausapotheke auch nichts zu suchen.

Das gleiche gilt für verschmutzte Pflaster und gebrauchte Verbandsstoffe. Offene Wunden könnten sich durch sie infizieren, daher: nach Gebrauch bitte entsorgen.

Wohin mit der Hausapotheke?

Deine Hausapotheke sollte unbedingt als solche erkennbar sein und entsprechend beschriftet sein. Denn im Notfall muss ein schneller Zugriff auf das passende Präparat möglich sein.

Bitte bewahre die Medikamente deiner Hausapotheke wegen der schwankenden Luftfeuchtigkeit nicht im Badezimmer oder in der Küche auf. Lagere Arzneimittel besser im Flur oder im Schlafzimmer. Auf jeden Fall aber solltest du deine Hausapotheke kühl, trocken, dunkel und kindersicher aufbewahren. Kühl heißt, dass die Hausapotheke nicht direkt neben oder über der Heizung platziert werden sollte. Vermeide auch direkte Sonneneinstrahlung. Durch Wärme können die Inhaltsstoffe der Medikamente verändert werden, deren Wirksamkeit ist somit nicht mehr gewährleistet.

Kindersicher heißt, dass die Kleinen den Medikamentenvorrat, die Hilfsmittel und die Verbandsstoffe nicht erreichen können. Am besten geht das in einem abschließbaren Schränkchen (Schlüssel bitte nicht stecken lassen) oder in einer Medizintasche im erhöhten Regalbrett in einem Schrank im Elternschlafzimmer.

Abgelaufene Medikamente entsorgen

Den Inhalt deiner Hausapotheke solltest du mindestens einmal im Jahr überprüfen. Dabei alle Haltbarkeitsdaten kontrollieren und Abgelaufenes entsorgen und durch neue Präparate ersetzen.

In vielen Gemeinden dürfen Medikamente im Restmüll entsorgt werden. Achte darauf, sie nicht einfach zwischen die anderen Müllteile zu werfen, sondern stecke sie in eine blickdichte Tüte, die du verknotest. Diese Tüte gibst du dann erst am Abend vor der Müllabfuhr in die Tonne. So kannst du verhindern, dass Tiere oder spielende Kinder die Arzneimittel herausfischen.

Spüle Medikamente auf keinen Fall in der Toilette herunter. Denn die Kläranlagen können nicht alle Wirkstoffe zurückhalten und die Medikamenten-Rückstände könnten die Umwelt belasten.

Erkundige dich bei deinem lokalen Abfallentsorger oder in deiner Apotheke über die Entsorgungsmöglichkeiten von Medikamenten.

Was tun mit angebrochenen Medikamenten?

Arzneimittel sind nur begrenzt haltbar. Die Haltbarkeit richtet sich nach Wirkstoffen und Konservierung sowie danach, ob es sich um Fertigarzneimittel oder individuell angefertigte Rezepturen handelt.

Das Verfallsdatum bezieht sich auf unangebrochene Mittel. Der Inhalt angebrochener Tuben und Fläschchen verdirbt schneller. Sobald du etwas verwendet hast, solltest du daher das Anbruchsdatum auf die Verpackung schreiben. Sei besonders vorsichtig bei Augentropfen. Augentropfen dürfen in der Regel nach dem Öffnen höchstens sechs Wochen lang aufbewahrt werden. Nasensprays sollten in den Müll, sobald du die Erkrankung überstanden hast.

Haben Dragees unabhängig vom Verfallsdatum Risse oder sind Tabletten aufgrund von Feuchtigkeitseinwirkung aufgequollen solltest du sie ebenfalls entsorgen.

Tabletten und Salben ohne Beipackzettel solltest du ebenfalls entsorgen. Denn im Notfall ist hier unklar, was wogegen in welcher Dosis wirkt. Kontrolliere stets alle Verpackungen darauf, ob auch drin ist, was draufsteht. Oft verschwinden angebrochene Salben in der falschen Verpackung oder der Beipackzettel ist nicht mehr auffindbar oder falsch einsortiert. Beipackzettel sind jedoch wichtig für Anwendung und Dosierung. Auch wenn Nebenwirkungen auftreten, die du nicht eindeutig zuordnen kannst, solltest du das in der Packungsbeilage nachlesen können: So liest du Beipackzettel richtig.

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Diagnosekürzel

U11.9

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht U11.9 für die Notwendigkeit der Impfung gegen Covid-19.
Unter U00 bis U49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 vorläufige Zuordnungen für Krankheiten mit unklarer Ätiologie (Entstehungsursache) und nicht belegte Schlüsselnummern zusammengefasst. U11.9 ist das Diagnosekürzel für Fälle, in denen du das Gesundheitssystem zum Zweck der Covid-19-Impfung in Anspruch nimmst.

U11.9: Notwendigkeit der Impfung gegen Covid-19, nicht näher bezeichnet

Das Diagnosekürzel U11.9 benutzen Ärzte, wenn sie kodieren wollen, dass du das Gesundheitswesen zum Zweck der Corona-Schutzimpfung in Anspruch nimmst.

Fallbeispiel für die Kodierung mit U11.9: Bei dir besteht die Möglichkeit, dich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Gegenanzeigen dafür liegen nicht vor. Du willigst in die Schutzimpfung ein. Dein Arzt kodiert das mit U11.9 G für gesicherte Diagnose für die Notwendigkeit einer Impfung gegen Covid-19, nicht näher bezeichnet.

Lies in unserem Coronavirus-Check mehr zu Symptomen und Schutz vor Covid-19 und erfahre Wissenswertes zu aktuellen Entwicklungen der Corona-Schutzimpfung.

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Diagnosekürzel

U12.9

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht U12.9 für unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen.
Unter U00 bis U49 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 vorläufige Zuordnungen für Krankheiten mit unklarer Ätiologie (Entstehungsursache) und nicht belegte Schlüsselnummern zusammengefasst. U12.9 ist das Diagnosekürzel für unerwünschte Nebenwirkungen, die bei und nach Verabreichung von Covid-19-Impfstoffen auftreten.

U12.9: Unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen, nicht näher bezeichnet

Den Diagnosecode U12.9 verwendet dein Arzt, wenn er unerwünschte Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung angeben möchte. Voraussetzung dafür ist, dass der Covid-19-Impfstoff in korrekter Dosierung und wie vorgeschrieben verabreicht wurde.

In der deutschen Fassung der ICD-10 Klassifikation steht hinter U12.9 ein Ausrufezeichen (U12.9!). Dieser sogenannte Sekundärkode besagt, dass der Verschlüsselungskode nicht alleine stehen darf, sondern immer zusammen mit einem Kode einer dadurch ausgelösten oder verursachten Krankheit oder eines Symptomes (Primärkode) verwendet werden soll. Das Ausrufezeichen gehört zur Bezeichnung des Sekundärkodes, es wird aber bei der Kodierung auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht mit angegeben.

Um für U12.9 die Art der unerwünschten Nebenwirkung von Covid-19-Impfstoffen anzugeben, verwendet dein Arzt also eine zusätzliche Schlüsselnummer aus der ICD-10 Klassifikation. Das ICD 10-Diagnosekürzel U12.9! kann mit allen Zusatzkennzeichen kombiniert werden. Also mit G für gesicherte Diagnose, V für Verdachtsdiagnose, A für Ausschluss und Z für einen Zustand nach einer Erkrankung.

Fallbeispiel für die Kodierung mit U12.9: Einen Tag nach Verabreichung der Corona-Schutzimpfung bekommst du Fieber. Dein Arzt stellt fest, dass sich andere Ursachen für das Fieber nicht ausmachen lassen und dass eine Impfreaktion naheliegt. Er kodiert: R50.88 G für gesicherte Diagnose für Sonstiges näher bezeichnetes Fieber plus U12.9 G für gesicherte Diagnose für unerwünschte Nebenwirkungen bei der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen, nicht näher bezeichnet.

Mehr zum Coronavirus SARS-CoV-2 und die dadurch ausgelöste schwere Atemwegserkrankung Covid-19 liest du in unseren 15 Fragen zu SARS-CoV-2 und zu Covid-19.

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Gesundheitstipps

Vitamine und Mineralstoffe: gesund im Doppelpack

Zitronen, Limetten, Kiwi, Trauben, Äpfel und Apfelsinen stecken voller Vitamine.
Damit dein Körper aufgenommene Vitamine besser verarbeiten und nutzen kann, solltest du ihn mit ein paar Tricks dabei unterstützen.

Vitalstoffe brauchen die richtigen Partner

Als Beschützer deiner Zellen leisten Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe in deinem Körper wichtige Dienste. Doch viele Vitalstoffe kann dein Körper nur dann verwerten, wenn sie in der richtigen Dosis aufgenommen werden und mit dem richtigen Partner zusammenarbeiten.

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung mit saisonalen Produkten versorgt dich in der Regel ausreichend mit allen Vitalstoffen. Für Einige von uns kann es jedoch auch sinnvoll sein, Vitaminpräparate einzunehmen. Beispielsweise Vitamin D in Zeiträumen, in denen die Sonne wenig scheint. Doch Vorsicht: kombinierst du verschiedene Nahrungsergänzungsmittel auf eigene Faust, kann es bei fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) leicht zu Überdosierungen kommen. Frag am besten deinen Arzt um Rat. Ein Blutbild kann Auskunft darüber geben, ob und welche Vitamine dir fehlen und eventuell in Form von Vitalstoffpräparaten zugeführt werden können.

Vitamin A, D, E, K nur mit Fett wirksam

Die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K kann dein Körper nur dann nutzen, wenn sie zusammen mit Fett aufgenommen werden. Bereite daher Vitamin A-Lieferanten wie beispielsweise Karotten immer mit etwas Fett zu oder kombiniere sie mit einer fettreichen Mahlzeit. Eine rohe Möhre kannst du zum Beispiel zu einem Brot mit Butter essen, zusammen mit Nüssen knabbern oder als Salat oder Wrap mit Avocado zubereiten.

Der Vitamin A-Bedarf erhöht sich durch Infekte mit Fieber

Vitamin A sorgt für gute Augen. Es ist außerdem ein Antioxidans und Radikalfänger und somit ein Schutzfaktor für deine Haut und deine Schleimhäute. Schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, können zu Zellschäden führen. Antioxidantien wie Vitamin A, C und E sind in der Lage, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren.

Der Tagesbedarf an Vitamin A liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung für Erwachsene ab 19 Jahren bei etwa 0,8 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Schwangere bei 1,1 mg. Das entspricht ungefähr 50 g Feldsalat oder 100 g roter Paprika. Spinat und Grünkohl liefern Beta-Carotin, was von deinem Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Infektionserkrankungen mit Fieber können den Vitamin A-Bedarf deines Körpers erhöhen. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

Männer haben einen höheren Vitamin K-Bedarf

Vitamin K ist für die Blutgerinnung wichtig, genauer für die Herstellung von Blutgerinnungsfaktoren. Der Tagesbedarf an Vitamin K wird in Mikrogramm (µg, Millionstel Gramm) angegeben. Er beträgt für Erwachsene von 15-50 Jahren, Schwangere und Stillende: 60 µg (Frauen) und 70 µg (Männer). Ab 51 Jahren erhöht sich der Vitamin K-Bedarf auf 65 µg (Frauen) und 80 µg (Männer). Mit etwa 150 g Speisequark oder 50 g Rosenkohl kannst du deinen Tagesbedarf an Vitamin K decken. Aber auch Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie, Kichererbsen, Pistazien, Spinat, Grünkohl, Brokkoli, Fleisch und Geflügel sind gute Vitamin K-Lieferanten.

Vitamin E stärkt das Immunsystem

Vitamin E macht deine Zellen stark gegen den Angriff freier Radikale (schädliche Sauerstoffverbindungen), es schützt deine Haut und Adern. Außerdem stärkt Vitamin E dein Immunsystem und hilft bei Entzündungen. Der Tagesbedarf an Vitamin E beträgt für Frauen von 15-64 Jahren: 12 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm), ab 65 Jahren 11 mg. Männer mit 15-24 Jahren benötigen 15 mg Vitamin E pro Tag. Mit 25-64 Jahren: 14-13 mg und ab 65 Jahre 12 mg Vitamin E pro Tag.

Die Tagesdosis Vitamin E entspricht ungefähr 1 Teelöffel Pflanzenmargarine, 30 g Mandeln oder 2 Esslöffel kaltgepresstem Rapsöl. Gute Vitamin E-Lieferanten sind außerdem: Hülsenfrüchte, Getreide, Lupine, Avocado. Rauchen und Solariumbesuche können deinen Bedarf an Vitamin E erhöhen.

Ohne Sonne keine ausreichende Vitamin D-Versorgung

Vitamin D ist das Sonnenvitamin. Schon ein kurzes Sonnenbad regt die Bildung von Vitamin D an, das in deinem Körper für zwei bis vier Monate lang gespeichert werden kann. Vitamin D ist wichtig für das Wachstum und die Gesundheit deiner Knochen. Dafür arbeitet das Sonnenvitamin eng mit Kalzium zusammen. Der Tagesbedarf an Vitamin D beträgt für 15-64-Jährige und Schwangere: 5 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Menschen ab 65 Jahre benötigen eine Tagesdosis von 10 µg Vitamin D.

Schon 150 g Fisch (Makrele, Forelle, Hering) decken den Tagesbedarf an Vitamin D für eine ganze Woche, sofern auch noch ausreichende Sonnenbestrahlung vorhanden ist. Denn die Ernährung allein reicht für eine optimale Vitamin D-Versorgung nicht aus. Medikamente, die Kortison enthalten und die Einnahme von Schlafmitteln können deinen Vitamin D-Bedarf erhöhen.

Vitamin D und Kalzium sind füreinander Transporthelfer

Vitamin D unterstützt deinen Körper bei der Knochenstärkung und hat Einfluss auf deine Muskelkraft und deine Herz-Kreislauf-Gesundheit. 80 bis 90 Prozent des Vitamin D-Bedarfs deckt dein Körper über die durch Sonnenlicht angeregte eigene Produktion ab. Den restlichen Anteil kann dein Organismus über Vitamin D-reiche Nahrungsmittel wie Fisch, Leber, Eier und Champignons beziehen. Wie hoch der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Vitamin D-Tagesbedarf ist, liest du in diesem Artikel unter Ohne Sonne keine ausreichende Vitamin D-Versorgung.

Kalzium ist wichtig für deine Blutgerinnung, den Herzrhythmus, die Muskelarbeit und die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Es reguliert die Aktivität verschiedener Enzyme, die in diesen Bereichen wichtig sind. Außerdem hilft Kalzium bei Bildung und Wachstum deiner Knochen, Zähne, Haut und Haare. Um deinen Kalzium-Bedarf zu decken, kannst du Kalziumreiche Lebensmittel wie Milch, Käse (Parmesan, Emmentaler), körniger Frischkäse, Quark oder Grünkohl essen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Kalzium-Tagesbedarf für Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 18 Jahren: 1200 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende: 1000 mg. Das entspricht etwa 100 g Parmesan oder 5 Scheiben Emmentaler.

Wie arbeiten Vitamin D und Kalzium zusammen?

Vitamin D sorgt für eine Regulierung deines Kalziumhaushalts und damit für den Aufbau von Knochensubstanz. Kalzium wird hauptsächlich über den Dünndarm aufgenommen. Allerdings nur dann, wenn die Kalzium-Konzentration in deinem Speisebrei ausreichend hoch ist. Ist das nicht der Fall, kommt Viramin D zum Einsatz. Das Sonnenvitamin hilft deinem Körper dabei, Kalzium verstärkt aus der Nahrung zu ziehen und in Körperbereiche wie Darm und Knochen aufzunehmen. Dank Vitamin D kann die Wirkung von Kalzium in deinem Körper um das 3-Fache ansteigen.

Vitamin D-Mangel und Kalzium-Mangel

Vitamin D-Mangel kann bei Kindern zu einer Rachitis (hierbei kommt es zu Knochenverformungen) führen. Bei Erwachsenen ist bei Vitamin D-Mangel eine Osteomalazie (gekennzeichnet durch Knochenerweichung) möglich.

Kalzium-Mangel kann zu Krämpfen führen. Wird das Kalzium in deinem Körper aufgrund von Vitamin D-Mangel und Kalzium-armer Ernährung knapp, holt es sich dein Körper aus deinen Knochen. Bei einem Dauerzustand kann als mögliche Folge eine Osteoporose entstehen (Knochenschwund, verringere Knochendichte).

Vitamin A braucht Zink

Zink steuert Enzyme des Vitamin A-Stoffwechsels. Es sorgt dafür, dass Vitamin A besser aus deiner Leber durch den Körper geschleust werden kann. Nicht benötigte fettlösliche Vitamine wie Vitamin A werden nämlich in deiner Leber und im Fettgewebe (Depotfett) gespeichert. Zink steuert in deinem Körper über 200 Enzyme, die am Eiweiß-, Zucker- sowie Fett- und Alkoholstoffwechsel beteiligt sind. Für die Gesundheit deiner Haut und deiner Haare ist das Spurenelement Zink ebenfalls wichtig. Zink hilft außerdem bei der Blut- und Spermienbildung und unterstützt dein Immunsystem. Zudem brauchen alle Zellen und Gewebe, die sich häufig teilen, das Spurenelement Zink.

Vitamin A ist für den Wachstumsprozess deiner Zellen zuständig. Es hält als Antioxidans und Radikalfänger deine Haut und deine Schleimhäute gesund. Gute Vitamin A-Lieferanten sind tierische Lebensmittel wie fetter Fisch (Makrele, Hering), Leber, Butter, Ei und Käse. Aber auch in Karotten und Paprikaschoten steckt Vitamin A. Lies mehr zu empfohlenen Tagesbedarf und der Menge an optimalen Nahrungsmitteln in diesem Artikel unter Vitamin A, D, E, K nur mit Fett wirksam.

Phytate beeinflussen den Zink-Haushalt

Gute Zinklieferanten sind Fleisch, Fisch, Nüsse, Käse (Edamer, Gouda) und Eier. Pflanzliche Zink-Lieferanten sind Haferflocken, Linsen oder Erbsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosen für Zink richten sich nach deinem Alter, deinem Geschlecht und nach deiner Phytatzufuhr: Der Schätzwert für die empfohlene Zinkdosis beträgt für Säuglinge von 0 bis unter 4 Monaten: 1,5 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm) Zink pro Tag. Die empfohlene Zufuhr für 15- bis unter 19-Jährige beträgt 11 mg Zink pro Tag für weibliche und 14 mg Zink pro Tag für männliche Jugendliche. Die empfohlene Zink-Tagesdosis für Frauen ab 19 Jahren mit niedriger, mittlerer bzw. hoher Phytatzufuhr liegt bei 7 mg, 8 mg bzw. 10 mg Zink. Für Männer ab 19 Jahren liegen die Werte bei 11 mg, 14 mg bzw. 16 mg Zink pro Tag. Für Schwangere und Stillende liegen die Werte etwas höher als für nicht schwangere Frauen.

Phytat ist eine chemische Form der Phytinsäure. In Pflanzen kommt Phytat als Speicherform von Phosphor vor und bindet verschiedene Mineralstoffe, welche die Pflanze bei der Keimung benötigt. Phytat kommt daher vor allem in Lebensmitteln vor, die auch als Saatgut dienen können. Beispielsweise in Hülsenfrüchten und Vollkorn­getreide. Phytat bindet in deinem Magen-Darm-Trakt Zink. Die Folge: Zink kann dann nicht mehr von deinem Körper aufgenommen werden. Durch Zubereitungsmethoden wie Einweichen, Keimung oder Sauerteiggärung kann Phytat abgebaut und damit die Verfügbarkeit von Zink erhöht werden.

Auch wenn du gleichzeitig tierisches Eiweiß in Form von Eiern, Käse, Fleisch oder Fisch isst, erhöht das die Bioverfügbarkeit von Zink.
Neben der in den Lebensmitteln enthaltenen Zinkmenge ist also der Phytatgehalt von Nahrungsmitteln der wichtigste Faktor für die gelungene Aufnahme von Zink. Die Zinkaufnahme in deinem Darm (Absorption) kann bei sehr hohen Phytatgehalten in deiner Ernährung im Vergleich zu durchschnittlichen Phytatgehalten um bis zu 45 % vermindert sein. Daher sollte bei einer hohen Phytatzufuhr auch die Zufuhr von Zink erhöht werden. Sprich mit deinem Arzt über deine Ernährung und darüber, wie du eventuellen Zinkmangel ausgleichen kannst. Normalwerte für Zink in deinem Blut.

Biotin und Vitamin B12 für die Nerven

Biotin, auch Vitamin B7 genannt, ist ein bedeutender Bestandteil verschiedener Enzyme. Biotin hilft beim Stoffwechsel, den Nervenfunktionen und der Verdauung. Dieses B-Vitamin ist außerdem für den Abbau von Fettsäuren wichtig sowie für die Aktivierung von Energiereserven. Bei einem Biotin-Mangel können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Möglich sind Muskelschmerzen, Hautausschlag, Appetitlosigkeit, Erschöpfung, Schläfrigkeit und Schwindel. Lies mehr über Ursachen und Hilfe bei Schwindel. Unter Umständen kann es bei Biotin-Mangel auch zu einer verzerrten Wahrnehmung von Berührungsreizen kommen.

Vitamin B12 wirkt unterstützend bei Stoffwechselprozessen und bei der Funktion deines Nervensystems. Vitamin B12 ist außerdem am Abbau bestimmter Fettsäuren beteiligt. Mögliche Folgen eines Vitamin B12-Mangels sind: Müdigkeit, Schwäche, Nervenstörungen und eine makrozytäre Anämie (Blutarmut durch zu große Vorstufen der roten Blutkörperchen). Lies mehr zu Vitamin B12-Mangel und Blutbildung.

Wie arbeiten Biotin und Vitamin B12 zusammen?

Biotin, auch Vitamin B7 genannt, und Vitamin B12 (Cobalamine) arbeiten in deinem Körper eng zusammen. In den Mitochondrien (Kraftwerke deiner Zellen) wirken beide B-Vitamine in Reaktionen zusammen, die zur Energiegewinnung in deinen Zellen dienen. Wird Vitamin B12 in deinem Körper benötigt, steigt auch der Verbrauch von Biotin an. Und umgekehrt kann ein Biotin-Mangel zu einem B12-Mangel führen. Daher empfiehlt es sich bei einem Vitamin B12- oder Biotin-Mangel, den Wert des Gegenparts durch die Nahrung aufzubessern.

Um deinen B12-Tagesbedarf zu decken, kannst du 50 g Quark oder Frischkäse, 1 Glas Milch oder einen Naturjoghurt, 125 g Seefisch, 125 g Beeren, 1 Portion Kohlgemüse, 1 Orange oder 1/2 Paprikaschote essen. Das entspricht der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Vitamin B12-Tagesdosis von 4 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm) für einen Erwachsenen.

Deinen Biotin-Bedarf kannst du über gemischte Kost abdecken. Bananen, Avocado, Spinat, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Leber und Milchprodukte können gute Biotin-Lieferanten für dich sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Biotinmenge von 30-60 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Das entspricht etwa 100 g Pilzen, 50 g Haferflocken, einem Ei oder 20 g Haselnüssen.

Vitamin B12 und Folsäure sind voneinander abhängig

Vitamin B12 ist wichtig für die Entwicklung und Funktion deines Nervensystems. Es hilft außerdem beim Aufbau der roten Blutkörperchen. Lies mehr über die Aufgaben der roten Blutkörperchen.

Folsäure, auch Folat und Vitamin B9 genannt, spielt bei Wachstumsprozessen und Zellteilung in deinem Körper eine wichtige Rolle. Das Wachstumsvitamin Folsäure ist an der Bildung deiner roten Blutkörperchen und der Erneuerung deiner Körperzellen beteiligt. In der frühen Schwangerschaft schützt Folsäure den Embryo vor Missbildungen. Folsäure wird in deiner Leber gespeichert und garantiert so eine gleichmäßige Versorgung für drei bis vier Wochen mit dem benötigten Vitamin B9.

Wie arbeiten Vitamin B12 und Folsäure zusammen?

Vitamin B12 und Folsäure spielen gemeinsam eine Rolle bei der Bildung von SAM (S-Adenosylmethionin), welches ein wichtiges Schlüsselprodukt für den Aufbau von Nervenbotenstoffen und damit für die Signalübertragung zwischen deinen Nerven ist.

Folsäure kann dein Körper ausschließlich mithilfe von Vitamin B12 aufnehmen und verarbeiten. Denn Vitamin B12 wandelt Folsäure in ihre Bestandsform um. Ein Vitamin B12-Mangel kann also zu einem Folsäure-Mangel führen, da diese Umwandlung nicht mehr stattfinden kann. Ohne Folsäure kann Vitamin B12 wiederum schädliche Aminosäuren nicht abbauen. Somit sind beide Vitamine voneinander abhängig.

Vitamin B12-Mangel und Folsäuremangel

Ein Mangel an Vitamin B12 und/oder ein Folsäuremangel kann zu einer megaloblastären Anämie führen. Hierbei kommt es zu einer gestörten Bildung der roten Blutkörperchen. Ein Vitamin B12-Mangel kann sich unter anderem durch Schwäche und Beeinträchtigung deiner Gedächtnisleistung zeigen.

Folsäuremangel kann durch Alkohol entstehen (Alkohol erschwert die Folsäure-Aufnahme) oder durch einseitige Ernährung (zu wenig Vollkornprodukte, Nüsse, Tomaten, Kopfsalat, Spinat und Eigelb). Symptome für einen Folsäuremangel können sein:

  • Blässe
  • Reizbarkeit
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindel
  • Zungenbrennen, Zungenkribbeln
  • eingeschränkter Geschmackssinn
  • Durchfall
  • Gewichtsverlust

Da diese Beschwerden aber auch zu anderen Erkrankungen passen solltest du nicht gleich zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Folsäure greifen, sondern die Beschwerden von deinem Arzt abklären lassen.

Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin B12 und Folsäure

Vitamin B12 ist neben Sauerkraut, sauren Gurken und Sanddorn hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Käse und Sauermilchprodukten enthalten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Vitamin B12-Tagesdosis beträgt 4 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm) für einen Erwachsenen. Lies unter Biotin und Vitamin B12, was du essen kannst, um deinen B12-Tagesbedarf zu decken.

Lebensmittel mit hohem Gehalt an Folsäure sind: Geflügel, Hefe, Blumenkohl, Rotkohl, Grünkohl, Weißkohl, Erbsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Folat-Tagesdosis beträgt für Erwachsene 300 µg (Mikrogramm, Millionstel Gramm). Das entspricht etwa 200 g Weißkohl, 100 g Römersalat, 250 g Orangen, 150 g Mango, 200 g Fenchel, 150 g Tomaten, 100 g gerösteten Erdnüssen.

Der Bedarf an Folsäure kann sich durch Schwangerschaft, Infekte, Darm- und Lebererkrankungen erhöhen.

Stillenden empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 450 µg Folat pro Tag. Frauen, die schwanger werden wollen und Schwangeren wird geraten, zusätzlich zu einer folatreichen Ernährung 400 μg synthetische Folsäure pro Tag oder gleichwertige Dosen anderer Folate in Form eines Präparats einnehmen, um Neuralrohrdefekten ihres ungeborenen Kindes vorzubeugen. Neuralrohrdefekte sind Geburtsfehler des Gehirns, der Wirbelsäule und/oder des Rückenmarks. Diese können beim Kind später zu Nervenschäden, Lernbehinderungen, Lähmungen und schlimmstenfalls zum Tod führen.

Die zusätzliche Einnahme eines Folsäure- oder Folatpräparats solltest du allerdings nicht auf eigene Faust vornehmen, sondern mit deinem Gynäkologen besprechen. Wann zum FA Frauenheilkunde und Geburtshilfe?

Vitamin C macht Eisen verwertbar

Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen beziehungsweise fördert die Eisenaufnahme in deinem Darm. Die von deinem Körper gut aufnehmbare Eisenform, das 2-wertige Eisen oder Häm-Eisen, kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Das in Pflanzen vorkommende 3-wertige Eisen (Nicht-Häm-Eisen) kann von deinem Körper hingegen schlechter aufgenommen werden. Vitamin C kann pflanzliches, 3-wertiges Eisen in die 2-wertige Form umwandeln und somit besser verfügbar machen. Du solltest daher pflanzliche Lebensmittel immer mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln oder Säften kombinieren.

Vitamin C-Dosis, Vitamin C-Quellen und Vitamin C-Mangel

Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, die dein Körper nicht speichern kann und somit täglich benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene ab 19 Jahren eine Vitamin C-Tagesdosis von 95 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm) für Frauen, 110 mg (Männer), 105 mg für Schwangere und 125 mg Vitamin C für Stillende. Rauchen erhöht den Vitamin C-Bedarf auf 135 mg/Tag für Frauen und 155 mg/Tag für Männer. Gute natürliche Vitamin C-Lieferanten sind Zitrusfrüchte, Kiwis, Sanddorn, Paprika und Kohl. Um den Tagesbedarf an Vitamin C zu decken kannst du eine rote Paprikaschote roh essen (enthält frisch rund 140 mg Vitamin C) oder gegrillt verzehren (enthält immernoch 122 mg Vitamin C). Ein Glas Sanddornsaft ist mit 266 mg eine absolute Vitamin C-Bombe. Ebenso können 4 Zitronen (unverarbeitet und roh verzehrt) deinen Vitamin C-Tagesbedarf decken.

Eine Überversorgung mit Vitamin C ist kaum möglich, da das nicht benötigte wasserlösliche Vitamin über deinen Urin ausgeschieden wird. Vitamin C-Mangel kann sich mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Muskelschwäche, Gelenkbeschwerden, Wadenschmerzen und erhöhte Reizbarkeit bemerkbar machen. Im fortgeschrittenen Stadium können nach mehreren Monaten ohne ausreichende Vitamin C-Versorgung folgende Symptome einer Vitamin C-Mangelerkrankung, auch Skorbut genannt, auftreten:

  • verzögerte Wundheilung
  • Blutungen
  • entzündetes und blutendes Zahnfleisch
  • Zahnlockerung, Zahnausfall
  • Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
  • Gelenkschmerzen
  • verminderte Fähigkeit zur Kollagenbildung

Eisenbedarf und Eisenmangel

Das Spurenelement Eisen ist lebenswichtig für die Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und die Funktion zahlreicher Enzyme. Lies in unserem Artikel über den Laborwert Eisen (Fe) mehr über den Eisenstoffwechsel in deinem Körper, die Normalwerte für Eisen im Blut und was es bedeuten kann, wenn deine Laborwerte für Eisen zu hoch oder zu niedrig sind.

Der Tagesbedarf von Eisen beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Jungen und junge Männer von 10-19 Jahren: 12 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Ab 19 Jahren sinkt der Eisenbedarf für Männer auf 10 mg/Tag. Frauen haben aufgrund ihrer Monatsblutung, Schwangerschaft und Stillzeit einen erhöhten Eisenbedarf. Im Alter von 10-50 Jahren benötigen Frauen 15 mg Eisen pro Tag, ab 51 Jahren 10 mg/Tag. Schwangere haben einen Eisen-Tagesbedarf von etwa 30 mg, Stillende von etwa 20 mg.

Den höchsten Eisenanteil aller tierischen Lebensmittel hat Leber. Pro 100 g immerhin 30 mg Eisen. Haferflocken enthalten pro 100 g etwa 4,6 g Eisen. Eine Handvoll Kürbiskerne deckt fast den gesamten Eisen-Tagesbedarf. Gute pflanzliche Eisenlieferanten sind außerdem Linsen, Sojabohnen, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Brunnenkresse, Petersilie und Zwiebeln.

Eine Überversorgung mit Eisen ist durch die Ernährung kaum möglich. Allerdings weisen Menschen mit einer Eisenverwertungsstörung, medizinisch Hämochromatose genannt, erhöhte Eisenwerte auf.

Starke Monatsblutungen, chronische Infektionen und Entzündungen sowie Ausdauersport können deinen Eisenbedarf erhöhen.

Zu einem Eisenmangel kommt es, wenn du zu wenig Eisen mit der Nahrung aufnimmst oder dein Darm das Eisen nicht ausreichend aufnimmt. Eisenmangel ist die häufigste Ursache für eine Blutarmut (Anämie). Eisenmangel macht sich unter anderem bemerkbar durch:

  • Müdigkeit
  • Leistungsschwäche
  • gestörtes Wachstum von Haaren und Nägeln
  • eingerissene Mundwinkel

Doch Vorsicht: Entleerte Eisenspeicher können in der Regel nicht allein durch eine Ernährungsumstellung aufgefüllt werden. Diagnostik und Therapie eines Eisenmangels gehören immer in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Heilpraktikers. Bitte experimentiere nicht auf eigene Faust mit deiner Gesundheit.

Magnesium regelt die Verteilung von Kalzium

Magnesium verteilt Kalzium in den Zellen deines Körpers. Dabei wirkt der Mineralstoff Magnesium als Türsteher“ an allen Zelloberflächen. Hier sorgt Magnesium dafür, dass die Kalzium-Zufuhr geregelt wird.

Kalzium spielt eine wichtige Rolle bei deiner Muskelarbeit, der Blutgerinnung und beim Herzrhythmus. Außerdem ist Kalzium wichtig für die Entstehung und den Erhalt deiner Haut, Zähne und Knochen. Kalzium ist in Lebensmitteln wie Quark, Milch, Bananen und Trockenfrüchten enthalten. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Kalzium liegt für 13- bis 18-Jährige bei 1200 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm). Für Erwachsene ab 19 Jahren, Schwangere und Stillende: 1000 mg. Das entspricht etwa 100 g Parmesan oder 5 Scheiben Emmentaler, einer Portion Fenchel oder 250 g dunkelgrünem Gemüse wie Brokkoli, einem Glas oder 150 ml fettarmer Milch, 200 g Naturjoghurt oder 10 g Mohn.

Erfahre bei unseren Laborwerten mehr über Kalzium Normalwerte im Blut und was ein Kalzium-Mangel oder ein Kalzium-Überschuss bedeuten können.

Magnesium ist wichtig für deine Leistungsfähigkeit, deine Nerven und deinen Energiehaushalt. Es entspannt deine Muskeln und ist von großer Bedeutung für Zellstoffwechsel-Vorgänge in deinen Knochen und der Muskulatur. Magnesium ist in Mineralwasser, Kakao, Nüssen und Kartoffeln enthalten.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Magnesium beträgt für 15-24-jährige Männer 400 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm), für Männer ab 25 Jahren 350 mg, für 15-18-jährige Frauen 350 mg, für 19-24-jährige Frauen 310 mg und für Frauen ab 25 Jahren 300 mg. Die Tagesdosis Magnesium für Schwangere beträgt 310 mg, für Schwangere unter 19 Jahren 350 mg und für Stillende 390 mg.

Das entspricht etwa 50 g Haferflocken, 30 g Kürbiskernen, 1/4 Tafel Zartbitterschokolade. Dein Magnesium-Bedarf kann sich erhöhen durch Stress, Leistungssport, starkes Schwitzen oder wenn du Medikamente mit Kortison einnimmst.

Bei unseren Laborwerten liest du mehr über Normalwerte von Magnesium im Blut und was ein Magnesium-Mangel oder ein Magnesium-Überschuss bedeuten können.

Wie arbeiten Kalzium und Magnesium zusammen?

Magnesium reguliert den Kalzium-Haushalt in deinem Körper. Es sorgt für genügend Kalzium in deinen Knochenzellen und für wenig Kalzium in Zellen des Weichgewebes (Blutgefäße, Haut, Bindegewebe). Bei einem Magnesium-Mangel kann zu viel Kalzium in die Zellen der Weichgewebe gelangen. Dadurch können sich die Blutgefäße zusammenziehen und deinen Blutdruck ansteigen lassen. Lies mehr zu Ursachen und Hilfe bei Bluthochdruck.

Kalium unterstützt Natrium bei der Regulierung des Wasserhaushaltes

Natrium nimmst du in Form von Natriumchlorid, also Kochsalz zu dir. Dafür musst du noch nicht einmal zum Salzstreuer greifen, denn Kochsalz steckt in vielen Lebensmitteln. Es ist eine beliebte Zutat in Fertigprodukten, Keksen, Konserven, Gewürzmischungen, Wurstwaren, Käse und Brot. Das führt dazu, dass du mit deiner Nahrung rund dreimal mehr Salz aufnimmst als dein Körper eigentlich braucht. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis Natrium beträgt für Jugendliche ab 15 Jahren, Erwachsene, Schwangere und Stillende: 1500 mg (Milligramm, Tausendstel Gramm).

Um einen Natrium-Überschuss zu verhindern, regt Kalium deine Nieren an Natrium auszuscheiden. Das Chlorid aus dem Kochsalz (Natriumchlorid) kann deinen Körper animieren, Wasser zu speichern. Gleichzeitig hindert es aber deine Blutgefäße daran sich zu erweitern. Die Folge: das Blutvolumen erhöht sich. Das wiederum kann deinen Blutdruck steigen lassen und damit auf Dauer das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko erhöhen.

Auch bei der Reizweiterleitung von Nervenzellen arbeiten Natrium und Kalium zusammen. Die positiv geladenen Teilchen (Ionen) von Kalium sorgen zusammen mit Natriumionen für die Reizweiterleitung und damit für die Signalübermittlung von Gehirn zu Herz, Muskelzellen, Haut und umgekehrt.

Gute Kalium-Quellen sind Lebensmittel wie getrocknete Aprikosen, Tomaten, Avocado, Bananen, dicke Bohnen, Kartoffeln und Linsen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Tagesdosis für Kalium liegt ab 15 Jahren bei 4000 mg (Milligramm), also 4 Gramm. Schon eine Banane enthält die hundertfache Dosis davon.

Weitere Aufgaben von Natrium und Kalium, ihre Normalwerte im Blut sowie mögliche Gründe für Natrium-Mangel und Kalium-Mangel liest du in unseren Artikeln zum Laborwert Natrium und zum Laborwert Kalium.

Vitaminfreundlich kochen und lagern

Der körpereigene Speicher an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C und B-Vitaminen (außer Vitamin B12) reicht im Gegensatz zu fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) lediglich ein paar Tage. Deshalb solltest du gerade hier immer für Nachschub sorgen, am besten mit frischen und saisonalen Lebensmitteln. Je frischer die Lebensmittel sind, desto höher ist ihr Gehalt an wasserlöslichen Vitaminen.

Damit bei Lagerung und Zubereitung möglichst wenige von den wertvollen Inhaltsstoffen verloren gehen, solltest du Lebensmittel frisch und in kleinen Mengen kaufen sowie schonend behandeln. Denn langes Aufbewahren im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur, Kochen in reichlich Wasser und bei sehr großer Hitze lässt den Vitamingehalt rapide schrumpfen. Wie hoch die Vitaminverluste sind, ist abhängig von der Lagerdauer, der Lagertemperatur sowie von Kochverfahren, Kochtemperatur und Garzeit. Äußere Einflüsse wie Licht, Luft und Hitze sind vor allem für wasserlösliche Vitamine (C und B-Vitamine) schädlich. Daher: Frische Lebensmittel nur kurz und bei niedriger Temperatur lagern. Obst und Gemüse in luftdurchlässige oder gelochte Beutel verpacken, kühl und trocken lagern. Am besten geht das für kurze Zeit im Gemüsefach deines Kühlschrankes. Um den Vitaminabbau zu stoppen, kannst du viele frische Lebensmittel auch einfrieren. Oft sitzen wertvolle Vitalstoffe unter der Schale. Schäle daher frisches Obst und Gemüse am besten sehr dünn.

Bei der Zubereitung solltest du darauf achten, Obst und Gemüse möglichst wenig zu zerkleinern und nur kurz in kaltem Wasser gründlich zu waschen. Längeres Wässern führt insbesondere zu hohen Verlusten an Vitamin C und Vitamin B1 (enthalten unter anderem in Kartoffeln). Verwende zum Garen wenig Wasser und niedrige Temperaturen. Auch Braten im Wok kann die Vitamine schonen.

Ein Tipp zum Schluss: Ein Schuss Essig, Limetten- oder Zitronensaft an dein zubereitetes Obst oder Gemüse gegeben, hilft dabei, dass Vitamin C nicht so schnell verloren geht.

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Laborwerte

Hk: Hämatokrit

Hk ist bei Blutwerten die Abkürzung für Hämatokrit.
Der Anteil von Hämatokrit, also dem Verhältnis von festen zu flüssigen Blutbestandteilen, wird unter anderem durch die Anzahl deiner Blutzellen und deine Flüssigkeitsaufnahme bestimmt.

Was bedeutet Hk?

Der Blutwert Hk ist die Abkürzung für Hämatokrit. Weitere Abkürzungen für Hämatokrit lauten: HKT und HCT. Der Hämatoktit-Wert beschreibt das Verhältnis von festen zellulären Blutbestandteilen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) zu flüssigen Blutbestandteilen (Blutplasma). Erythrozyten (rote Blutkörperchen) machen den größten Anteil aller Blutzellen aus. Daher wird der Hämatokrit-Wert oft auch als Anteil der roten Blutkörperchen am Volumen des Blutes bezeichnet.

Vereinfacht gesagt: Hämatokrit ist ein Maß dafür, wie zähflüssig dein Blut ist. Je höher der Hämatokrit-Wert, desto mehr Blutzellen sind in deinem Blut vorhanden und desto dickflüssiger ist es.

Wann wird Hämatokrit gemessen?

Deinen Hk-Wert misst das Labor im Rahmen eines kleinen Blutbildes. Werte vom kleinen Blutbild.

Der Hämatokrit-Wert liefert deinem Arzt erste Hinweise auf die Beschaffenheit deines Blutes (zu dick oder zu dünnflüssig) und auf den Flüssigkeitshaushalt in deinem Körper.

Der Blutwert Hk wird für die Berechnung der Erythrozytenindizes MCV und MCHC benötigt. Was sind Erythrozytenindizes?

Verschiebt sich das Verhältnis von festen zu flüssigen Blutbestandteilen dauerhaft, erhält dein Arzt dadurch Hinweise auf mögliche Erkrankungen wie beispielsweise eine Anämie (Blutarmut) oder eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie).

Normalwert für Hämatokrit

Die Normalwerte für Hämatokrit sind für Männer und Frauen unterschiedlich. Der Hämatokrit-Wert wird als Anteil des Zellvolumens am Blutvolumen in Prozent (%) angegeben.

Die Normalwerte für Hämatokrit sind für Erwachsene:

Frauen: 37-47%
Männer: 40-54%

Bei Kindern schwankt der Hämatokrit je nach Alter (siehe Tabelle):

Alter

Männlich

Weiblich

Bis 2 Wochen

39,8-53,6

39,6-57,2

3-4 Wochen

30,5-45,0

32,0-44,5

1 Monat

26,8-37,5

27,7-35,1

2-5 Monate

26,8-37,2

29,5-37,1

6-24 Monate

30,8-37,8

30,9-37,9

2-5 Jahre

30,8-37,7

31,2-37,8

6-11 Jahre

32,2-39,8

32,4-39,5

12-15 Jahre

33,9-43,5

33,4-40,4

Ab 16 Jahre

40,0-49,5

36,6-44,0

Wenn dein Hk-Wert von den hier genannten Normalwerten abweicht, mach dir keine Sorgen. Dies kann zum Beispiel an unterschiedlichen Analysegeräten in verschiedenen Laboren liegen oder an tageszeitlichen und saisonalen Schwankungen deiner jeweiligen Verfassung. Lass dir deine Laborwerte bitte immer von deinem Arzt erklären.

Hämatokrit zu hoch?

Der Hämatokritwert steigt bei sinkendem Flüssigkeitsanteil. Zum Flüssigkeitsverlust kann es durch starkes Schwitzen kommen. Auch bei Durchfallerkrankungen verliert dein Körper viel Flüssigkeit. Füllst du Wasser und die verloren gegangenen Salze (Elektrolyte) nach, normalisiert sich der Hämatokrit-Wert in der Regel bald wieder.

Zu einem Zuviel an roten Blutkörperchen und damit zu einem hohen Hämatokrit-Wert kann es bei einer Polyglobulie kommen. Das ist der medizinische Fachausdruck für eine Blutverdickung, die infolge einer überschießenden Bildung roter Blutkörperchen entsteht. Bei einer primären Polyglobulie geschieht das im Rahmen einer Erkrankung namens Polyzythämie. Bei einer Polyzythämie vermehren sich die Blutstammzellen in deinem Knochenmark zwar unkontrolliert, aber langsam. Im Unterschied zur sekundären Polyglobulie sind die Blutwerte für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Thrombozyten (Blutplättchen) bei der Polyzythämie ebenfalls erhöht. Normalwerte für Leukozyten.

Bei der sekundären Polyglobulie kommt es zur vermehrten Bildung der Erythrozyten als Folge einer anderen Krankheit.

Mögliche Symptome einer Polyglobulie sind:

Diese Symptome sind allerdings sehr allgemeine Beschwerden, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn sich diese Symptome zeigen, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass dein Hk-Wert zu hoch ist.

Zu große Menge an roten Blutkörperchen lassen dein Blut zähflüssiger werden. Das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen (Gefäßverschluss durch Blutgerinnsel) erhöht sich dadurch.

Die häufigsten Ursachen für eine erhöhte Anzahl an roten Blutkörperchen und damit für einen erhöhten Hämatokrit-Wert sind:

  • Rauchen
  • Lungen- und Herzerkrankungen

Das alles löst einen Sauerstoffmangel im Gewebe aus. Dein Körper versucht diesen Mangel dadurch auszugleichen, dass er mehr rote Blutkörperchen bildet.

Hämatokrit zu niedrig?

Ist dein Hämatokrit aufgrund einer Anämie zu niedrig, wird dein Arzt die Ursachen der Blutarmut behandeln. Diese gilt es mit weiteren Untersuchungen herauszufinden.

Grunderkrankungen, die zu einer Überwässerung deines Körpers und damit zu erniedrigtem Hämatokrit führen können, sind zum Beispiel Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Nierenschwäche oder Schilddrüsenunterfunktion.

Aber auch übertriebenes Trinken von Wasser kann zu einem erniedrigten Hämatokrit infolge von Überwässerung führen. Reduzierst du deine Trinkmenge wieder auf ein normales Maß (1,5 Liter pro Tag), steigt dein Hämatokrit in der Regel nach einiger Zeit wieder von selbst an und normalisiert sich. Sprich mit deinem Arzt, wie viel Flüssigkeit für dich am besten ist.

Was kannst du bei abweichenden Hk-Werten selbst tun?

Das Verhältnis von festen zu flüssigen Bestanteilen in deinem Blut wird nicht nur durch die Anzahl der Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) bestimmt. Auch die Flüssigkeitsaufname spielt dabei eine Rolle. Trinkst du über einen längeren Zeitraum zu wenig, kann das deinen Hk-Wert ansteigen lassen. Doch Vorsicht: Übertreibst du es mit der Flüssigkeitszufuhr und trinkst ständig maßlos viel Wasser, können eine Überwässerung und ein zu niedriger Hämatokrit die Folge sein. Daher: Sprich mit deinem Arzt über deine Laborwerte und darüber, wie du deinen Hämatokrit-Wert verbessern kannst.

Dein Arzt wird deine Hk-Werte bei Auffälligkeiten engmaschig kontrollieren, gegebenenfalls weitere Untersuchungen anordnen und zusammen mit dir bestehende Grunderkrankungen behandeln. Wenn ihr gut zusammenarbeitet, ist das bereits der erste Schritt zur Normalisierung deiner Hk-Werte.

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Laborwerte

Hb: Hämoglobin

Hb ist bei Blutwerten die Abkürzung für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin.
Hämoglobin kann im Blut und im Urin gemessen werden, wenn der Verdacht auf eine Anämie (Blutarmut), eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie) oder eine Blutzellzerstörung (Hämolyse) besteht.

Was bedeutet Hb?

Hb ist bei Blutwerten die Abkürzung für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Er besteht aus Häm, dem eisenhaltigen Farbstoff und Globin, bandähnlichen Proteinketten. Hämoglobin ist der Hauptbestandteil deiner roten Blutkörperchen, den Erythrozyten.

Hämoglobin bindet Sauerstoff und Kohlendioxid und sorgt für den Transport und Austausch dieser Gase zwischen Lunge und Gewebe.
Ist statt Sauerstoff Zucker an das Hämoglobin gebunden, nennt sich das Hämoglobin Glykohämoglobin. Dafür steht der Laborwert HbA1c. Er zeigt den Anteil des Hämoglobins an, das in den letzten vier bis sechs Wochen verzuckert ist. Der HbA1c-Wert informiert deinen Arzt also über deinen Zuckerstoffwechsel und dient zur Entdeckung eines Diabetes und zur Verlaufskontrolle einer Diabetes-Behandlung. Normalwerte HbA1c

Beim Neugeborenen hat das Hämoglobin eine etwas andere Zusammensetzung und nennt sich fetales Hämoglobin, kurz HbF.

CO-Hb ist die Bezeichnung für Hämoglobin, das mit Kohlenmonoxid statt mit Sauerstoff beladen ist. Diese Hämoglobinform kommt bei Rauchern verstärkt vor.

Wann wird der Hb-Wert bestimmt?

Dein Hb-Wert kann deinem Arzt Hinweise auf eine Blutarmut (Anämie) geben. Außerdem auf eine Blutzellvermehrung (Polyglobulie) oder eine Blutzellzerstörung (Hämolyse). Der Hämoglobin-Wert wird im Rahmen eines kleinen Blutbildes bestimmt. Was ist ein kleines Blutbild?

Der Hb-Wert ist außerdem für die Berechnung der Erythrozytenindizes MCH (Hämoglobinmenge in einem Erythrozyt) und MCHC (Hämoglobinanteil bezogen auf die gesamte Masse der roten Blutkörperchen) wichtig. Die Erythrozytenindizes können dabei helfen, die Anämieform genauer einzugrenzen. Lies weitere Infos zum Normalwert für MCH und zum Blutwert MCHC.

Zeigen sich im Blut von Erwachsenen erhöhte Werte für das fetale Hämoglobin HbF können Thalassämien die Ursache sein. Das sind genetisch bedingte Hämoglobinkrankheiten.

Zur Diabeteskontrolle und zur Feststellung von Diabetes zählt der HbA1c-Wert. Erhalte weitere Infos zum Blutzuckergedächtnis HbA1c und erfahre, welche Werte für HbA1c bei der Diabetes-Therapie angestrebt werden sollten: HbA1c-Wert bei Diabetes.

Der Anteil von CO-Hb, also mit Kohlenmonoxid beladenes Hämoglobin, unterscheidet sich bei Rauchern und Nicht-Rauchern. Das Carboxyhämoglobin ist ein Maß für eine Kohlenmonoxidvergiftung und gibt an, um wie viel Prozent die Sauerstoff-Transportfähigkeit im Blut eingeschränkt ist.

Hämoglobin kann auch im Urin vorkommen und gemessen werden. Nämlich dann, wenn viele rote Blutkörperchen zerstört wurden/werden. Mediziner bezeichnen das als Hämolyse.

Hämoglobin-Normalwerte

Die Hb-Normalwerte (Referenzwerte) sind für Männer und Frauen unterschiedlich, für Kinder schwanken sie je nach Alter. Gemessen wird der Hb-Wert in Gramm pro 100 Milliliter, also Gramm pro Deziliter (g/dl):

Frauen: 12-16 g/dl
Männer: 14-18 g/dl

Für Hämoglobin-F ist der Normalwert abhängig vom Alter. Der Anteil an Hämoglobin-F am Gesamthämoglobingehalt wird in Prozent angegeben und beträgt für Gesunde:

Erwachsene und Kinder, älter als 2 Jahre: <<0,5%
Kinder1-2 Jahre: 0,4-1%
Neugeborene: 60-85%

Der HbA1c-Wert stellt den Anteil des verzuckerten Hämoglobins am Gesamthämoglobingehalt im Blut dar. Daher wird der HbA1c-Wert in Prozent (%) angegeben. Der HbA1c-Normalwert ist für gesunde Frauen und Männer gleich und beträgt ca. 4,4  – 6,0%. Für Diabetiker gelten sogenannte HbA1c-Zielwerte.

Der Normalwert für CO-Hb gibt den prozentualen Anteil des mit Kohlenmonoxid beladenen Hämoglobins am Gesamthämoglobingehalt an. Der Normalwert für CO-Hb liegt für Nichtrauchern bei 0,4-1,6%. Bei Rauchern bei ca. 3-10%.

Deine Hb-Werte weichen von den hier genannten Normalwerten ab? Das ist zunächst einmal kein Grund zur Sorge. Je nach Labor und verwendeten Messgeräten werden andere Normalwerte für Hb angegeben. Sprich bitte mit deinem Arzt über deine Laborwerte.

Hämoglobin zu hoch?

Der erhöhte Hämoglobinwert allein verursacht keine Symptome. Auftretende Beschwerden richten sich nach der Grunderkrankung. Liegt ein Sauerstoffmangel in deinen Körperzellen vor, versucht dein Körper den Sauerstofftransport im Blut zu verbessern und bildet im Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen. Da Hämoglobin der Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen ist, nimmt dann auch der Hämoglobin-Wert zu. Zum Sauerstoffmangel kann es kommen, wenn du dich in großen Höhen aufhältst oder gar dort lebst.

Auch Rauchen verschlechtert die Sauerstoffversorgung. Dann versucht dein Körper ebenfalls den Sauerstoffmangel mit einer vermehrten Bildung roter Blutkörperchen auszugleichen. Der Hämoglobinwert steigt.

Bestimmte Erkrankungen können ebenfalls zu einer schlechten Sauerstoffversorgung deines Körpers führen. Dazu zählen zum Beispiel chronische Herz- und Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Asthma bronchiale, angeborene Herzfehler, Herzinsuffizienz (Herzschwäche).

Eine Bluteindickung bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme oder vermehrter Flüssigkeitsausscheidung bei Durchfall (Diarrhoe) können den Hämoglobin-Wert ebenfalls erhöhen.

Produziert das Knochenmark im Rahmen der seltenen Blut-Krebserkrankung Polycythaemia vera zu viele rote Blutkörperchen, erhöht sich der Hb-Wert ebenfalls.

Ein einzelner erhöhter HbA1c-Wert heißt nicht automatisch, dass du an Diabetes erkrankt bist. Und für Diabetiker bedeutet ein einzelner erhöhter HbA1c-Wert nicht, dass sie ihren Blutzucker dauerhaft nicht im Griff haben. Sprich mit deinem Arzt über mögliche Gründe und entscheidet zusammen, was zu tun ist. Lies mehr über den HbA1c-Wert und erfahre, wann der HbA1c-Wert zu hoch sein kann.

Zum Nachweis einer Kohlenmonoxid-Vergiftung dient der CO-Hb-Wert. Lebensgefahr besteht bei CO-Hb-Werten ab 50% und mehr. Raucher können CO-Hb-Werte bis zu 10% erreichen.

Hämoglobin zu niedrig?

Ist dein Hb-Wert zu niedrig und dein Körper wird demzufolge mit weniger Sauerstoff versorgt, können folgende Beschwerden auftreten:

Diese Symptome sind jedoch sehr allgemeine Beschwerden, die auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn sich die genannten Symptome zeigen, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass dein Hb-Wert zu niedrig ist.

Ein erniedrigter Hämoglobin-Wert kommt vor, wenn zu wenig Hämoglobin gebildet wird oder wenn du viel Blut verlierst und damit auch viele rote Blutkörperchen. Die Ursachen für eine Blutarmut (Anämie) sind vielfältig. Häufig besteht ein Eisenmangel. Lies mehr zur Eisenverwertung im Körper und zum Normalwert für Eisen.

Eine Eisenmangelanämie entsteht, wenn die Eisenzufuhr bzw. die Aufnahme des Eisens in deinem Darm nicht ausreichend ist. Aufgrund des Eisenmangels können keine entsprechenden Hämoglobinmengen gebildet werden. Auch wenn aufgrund von starken Blutverlusten sehr viel Blut und damit auch Eisen verloren geht, können eine Eisenmangelanämie und damit niedrige Hämoglobin-Werte entstehen.

Folsäure-Mangel und Vitamin-B-12-Mangel können außerdem Gründe für erniedrigte Hämoglobinwerte sein. Auch Nierenerkrankungen und Bluterkrankungen können als Ursachen für niedrige Hämoglobin-Werte infrage kommen.

Um die Auslöser für deine niedrigen Hb-Werte und die Art der Anämie zu finden, schaut sich dein Arzt auch die Blutwerte für das mittlere korpuskuläre Hämoglobin (MCH) an und für das mittlere korpuskuläre Volumen (MCV). Normalwerte MCH und Normalwerte MCV.

Erniedrigte Werte für Co-Hb haben keine klinische Bedeutung. Was bedeutet es, wenn dein HbA1c-Wert zu niedrig ist?

Was tun bei zu hohen oder zu niedrigen Hb-Werten?

Sind deine Hämoglobinwerte zu hoch oder zu niedrig, wird dein Arzt die Werte engmaschig kontrollieren, weitere Untersuchungen anordnen und bestehende Grunderkrankungen behandeln. Wenn du ihn dabei unterstützt und ihr zusammenarbeitet, sind schon die ersten Schritte zur Normalisierung der Hb-Werte getan.

Wird der erhöhte Hämoglobin-Wert durch einen Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) verursacht, solltest du genug trinken und eventuell auf Elektrolyt-Präparate aus der Apotheke zurück greifen. Frag deinen Arzt um Rat und experimentiere nicht auf eigene Faust mit deinem Körper.

Ist dein Lebensstil (Rauchen) für deine veränderten Hämoglobin-Werte und CO-Hb-Werte verantwortlich, solltest du versuchen darauf zu verzichten. Auch hierbei unterstützt dich dein Arzt gerne.

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Laborwerte

LEU: Leukozyten

LEU ist bei Blutwerten die Abkürzung für Leukozyten, also weiße Blutkörperchen.
Der Blutwert für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) kann bei Verdacht auf Infektionserkrankungen bestimmt werden.

Was bedeutet LEU?

LEU, LEUK oder WBC (White Bloodcells) sind die Abkürzungen für den Laborwert für Leukozyten, also die weißen Blutkörperchen. Leukozyten sind für deine Immunabwehr zuständig. Sie wehren Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze sowie Parasiten, Fremdkörper und Fremdstoffe ab und sorgen außerdem für die Beseitigung von körpereigenen, fehlerhaften oder entarteten Zellen. Lies mehr über die Aufgaben der Leukozyten.

Der Leukozyten-Laborwert ist für die Diagnose einer Erkrankung oder zur Kontrolle einer Therapie wichtig.

Bei dem Blutwert LEU bestimmt das Labor alle unterschiedlichen Arten der weißen Blutkörperchen im Blut. Also die gesamte Menge an Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten ohne deren Anzahl einzeln aufzuschlüsseln. Das ist die Aufgabe des weiterführenden Differentialblutbildes. Welche Werte enthält ein Differentialblutbild?

Wann werden die Leukozyten bestimmt?

Da Leukozyten vor allem an der Abwehr von Krankheitserregern beteiligt sind, bestimmt sie dein Arzt im Rahmen eines kleinen Blutbildes, wenn bei dir der Verdacht auf eine Infektionskrankheit besteht. Bei einer bakteriellen Infektion steigen die Leukozytenwerte an. Mediziner bezeichnen das als Leukozytose. Bei bestimmten Virusinfektionen wie zum Beispiel bei Masern, Röteln und Grippe sinken die Leukozytenwerte. Das wird als Leukopenie bezeichnet. Aber auch zur Kontrolle einer Therapie beispielsweise im Rahmen einer Krebserkrankung kann der Leukozytenwert wichtig sein.

Leukozyten im Urin können ein Hinweis auf eine Harnwegsentzündung sein.

Leukozyten-Normalwerte

Die Normalwerte für weiße Blutzellen richten sich nach deinem Alter und werden angegeben in Leukozytenzahl pro Mikroliter (µl) Blut. Ein Mikroliter entspricht einem Millionstel Liter.

Der Normalbereich liegt für Männer und Frauen im Bereich von 3,8-10,5 Tausend weiße Blutkörperchen pro Mikroliter Blut. Kinder haben eine höhere Leukozytenzahl pro Mikroliter Blut:

Erwachsene: 3.800-10.500/µl
Schulkinder: 5.000-15.000/µl
Kleinkinder: 6.000-17.500/µl
Neugeborene: 9.000-30.000/µl

Mach dir keine Sorgen, wenn die Anzahl deiner Leukozyten außerhalb der hier angegebenen Normalwerte (Referenzwerte) liegt. Die Referenzwerte sind abhängig von den im Labor verwendeten Messgeräten. Außerdem können deine Blutwerte tageszeitlichen und saisonalen Schwankungen unterliegen, die nicht zwangsläufig einen Krankheitswert haben müssen.

Mit einem Differentialblutbild kann dein Arzt nachschauen lassen, welche Leukozyten-Unterarten höhere oder niedrigere Werte aufweisen. Anhand der Ergebnisse kann er unter anderem Hinweise darauf erhalten, welche Art einer Infektion vorliegt. Was ist ein Differentialblutbild?

Leukozyten-Werte zu hoch?

Bakterielle Infektionen können die Leukozytenzahl steigen lassen. Werte von über 30.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut können zum Beispiel bei Knochenmarkserkrankungen wie Leukämie vorkommen.

Aber auch Entzündungen und Blutvergiftung können zu einer Erhöhung der Leukozytenzahl führen. Bei Rauchern, bei körperlicher Belastung, unter Stress und in der Schwangerschaft kann der Leukozyten-Wert ebenfalls erhöht sein.

Außerdem können Medikamente mit den Wirkstoffen Kortison, Lithium, Sulfonamide und Mittel gegen Epilepsie die Anzahl der Leukozyten erhöhen.

Symptome einer Leukozytose, also von zu vielen Leukozyten können sein:

Leukozyten-Werte zu niedrig?

Zu niedrige Leukozyten-Werte nennen Mediziner eine Leukopenie. Viruserkrankungen können zu niedrigen Werten für die Leukozytenanzahl führen. Ebenso die Einnahme von Immunsuppressiva (Medikamente, die dein Immunsystem unterdrücken), Chemotherapie und Betrahlung bei Krebs. Auch Knochenmarksschädigungen können niedrige Leukozyten-Werte verursachen, denn deine Leukozyten werden in deinem Knochenmark und in deinen Lymphknoten gebildet. Sind also die Produktionsstätten der weißen Blutkörperchen geschädigt, erniedrigt sich der Leu-Wert.

Bestimmte Medikamente aus der Gruppe der Schmerzmittel, Rheumamedikamente oder Antibiotika mit dem Wirkstoff Chloramphenicol können die Anzahl der Leukozyten ebenfalls erniedrigen.

Symptome einer Leukopenie, also von zu wenig Leukozyten können sein:

Was kannst du bei abweichenden Werten selbst tun?

Bei Veränderungen deiner Leukozytenzahl wird dein Arzt nach einem gewissen zeitlichen Abstand eine erneute Blutkontrolle durchführen. Wenn du eine Infektion hattest, die bei der erneuten Blutuntersuchung abgeheilt ist, hat sich dein Leukozytenwert häufig von allein wieder normalisiert.

Sind Grunderkrankungen für deine veränderte Leukozytenzahl verantwortlich, solltest du diese zusammen mit deinem Arzt behandeln.

Sprich mit deinem Arzt auch über mögliche Alternativen zu Medikamenten, die Einfluss auf deine Leukozytenzahl haben könnten.

Sollte eine Harnwegsentzündung zu Leukozyten im Urin geführt haben, solltest du viel trinken. Denn das fördert die Heilung bei Harnwegsinfekten.