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Laborwerte

LEU: Leukozyten

LEU, LEUK oder WBC (White Bloodcells) sind die Abkürzungen für den Laborwert für Leukozyten. Wann die Anzahl der weißen Blutkörperchen gemessen wird und was erhöhte und erniedrigte Leukozyten-Werte bedeuten.

LEU ist bei Blutwerten die Abkürzung für Leukozyten, also weiße Blutkörperchen.
Der Blutwert für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) kann bei Verdacht auf Infektionserkrankungen bestimmt werden.

Was bedeutet LEU?

LEU, LEUK oder WBC (White Bloodcells) sind die Abkürzungen für den Laborwert für Leukozyten, also die weißen Blutkörperchen. Leukozyten sind für deine Immunabwehr zuständig. Sie wehren Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze sowie Parasiten, Fremdkörper und Fremdstoffe ab und sorgen außerdem für die Beseitigung von körpereigenen, fehlerhaften oder entarteten Zellen. Lies mehr über die Aufgaben der Leukozyten.

Der Leukozyten-Laborwert ist für die Diagnose einer Erkrankung oder zur Kontrolle einer Therapie wichtig.

Bei dem Blutwert LEU bestimmt das Labor alle unterschiedlichen Arten der weißen Blutkörperchen im Blut. Also die gesamte Menge an Lymphozyten, Granulozyten und Monozyten ohne deren Anzahl einzeln aufzuschlüsseln. Das ist die Aufgabe des weiterführenden Differentialblutbildes. Welche Werte enthält ein Differentialblutbild?

Wann werden die Leukozyten bestimmt?

Da Leukozyten vor allem an der Abwehr von Krankheitserregern beteiligt sind, bestimmt sie dein Arzt im Rahmen eines kleinen Blutbildes, wenn bei dir der Verdacht auf eine Infektionskrankheit besteht. Bei einer bakteriellen Infektion steigen die Leukozytenwerte an. Mediziner bezeichnen das als Leukozytose. Bei bestimmten Virusinfektionen wie zum Beispiel bei Masern, Röteln und Grippe sinken die Leukozytenwerte. Das wird als Leukopenie bezeichnet. Aber auch zur Kontrolle einer Therapie beispielsweise im Rahmen einer Krebserkrankung kann der Leukozytenwert wichtig sein.

Leukozyten im Urin können ein Hinweis auf eine Harnwegsentzündung sein.

Leukozyten-Normalwerte

Die Normalwerte für weiße Blutzellen richten sich nach deinem Alter und werden angegeben in Leukozytenzahl pro Mikroliter (µl) Blut. Ein Mikroliter entspricht einem Millionstel Liter.

Der Normalbereich liegt für Männer und Frauen im Bereich von 3,8-10,5 Tausend weiße Blutkörperchen pro Mikroliter Blut. Kinder haben eine höhere Leukozytenzahl pro Mikroliter Blut:

Erwachsene: 3.800-10.500/µl
Schulkinder: 5.000-15.000/µl
Kleinkinder: 6.000-17.500/µl
Neugeborene: 9.000-30.000/µl

Mach dir keine Sorgen, wenn die Anzahl deiner Leukozyten außerhalb der hier angegebenen Normalwerte (Referenzwerte) liegt. Die Referenzwerte sind abhängig von den im Labor verwendeten Messgeräten. Außerdem können deine Blutwerte tageszeitlichen und saisonalen Schwankungen unterliegen, die nicht zwangsläufig einen Krankheitswert haben müssen.

Mit einem Differentialblutbild kann dein Arzt nachschauen lassen, welche Leukozyten-Unterarten höhere oder niedrigere Werte aufweisen. Anhand der Ergebnisse kann er unter anderem Hinweise darauf erhalten, welche Art einer Infektion vorliegt. Was ist ein Differentialblutbild?

Leukozyten-Werte zu hoch?

Bakterielle Infektionen können die Leukozytenzahl steigen lassen. Werte von über 30.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut können zum Beispiel bei Knochenmarkserkrankungen wie Leukämie vorkommen.

Aber auch Entzündungen und Blutvergiftung können zu einer Erhöhung der Leukozytenzahl führen. Bei Rauchern, bei körperlicher Belastung, unter Stress und in der Schwangerschaft kann der Leukozyten-Wert ebenfalls erhöht sein.

Außerdem können Medikamente mit den Wirkstoffen Kortison, Lithium, Sulfonamide und Mittel gegen Epilepsie die Anzahl der Leukozyten erhöhen.

Symptome einer Leukozytose, also von zu vielen Leukozyten können sein:

Leukozyten-Werte zu niedrig?

Zu niedrige Leukozyten-Werte nennen Mediziner eine Leukopenie. Viruserkrankungen können zu niedrigen Werten für die Leukozytenanzahl führen. Ebenso die Einnahme von Immunsuppressiva (Medikamente, die dein Immunsystem unterdrücken), Chemotherapie und Betrahlung bei Krebs. Auch Knochenmarksschädigungen können niedrige Leukozyten-Werte verursachen, denn deine Leukozyten werden in deinem Knochenmark und in deinen Lymphknoten gebildet. Sind also die Produktionsstätten der weißen Blutkörperchen geschädigt, erniedrigt sich der Leu-Wert.

Bestimmte Medikamente aus der Gruppe der Schmerzmittel, Rheumamedikamente oder Antibiotika mit dem Wirkstoff Chloramphenicol können die Anzahl der Leukozyten ebenfalls erniedrigen.

Symptome einer Leukopenie, also von zu wenig Leukozyten können sein:

Was kannst du bei abweichenden Werten selbst tun?

Bei Veränderungen deiner Leukozytenzahl wird dein Arzt nach einem gewissen zeitlichen Abstand eine erneute Blutkontrolle durchführen. Wenn du eine Infektion hattest, die bei der erneuten Blutuntersuchung abgeheilt ist, hat sich dein Leukozytenwert häufig von allein wieder normalisiert.

Sind Grunderkrankungen für deine veränderte Leukozytenzahl verantwortlich, solltest du diese zusammen mit deinem Arzt behandeln.

Sprich mit deinem Arzt auch über mögliche Alternativen zu Medikamenten, die Einfluss auf deine Leukozytenzahl haben könnten.

Sollte eine Harnwegsentzündung zu Leukozyten im Urin geführt haben, solltest du viel trinken. Denn das fördert die Heilung bei Harnwegsinfekten.

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