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Diagnosekürzel

B39

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B39 für B39 steht für Histoplasmose, eine Erkrankung durch den Pilz Histoplasma capsulatum.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen klassifiziert. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B39 steht für Histoplasmose, eine Erkrankung ausgelöst durch den Pilz Histoplasma capsulatum.

B39: Histoplasmose

Die Histoplasmose wird auch Retikuloentdotheliale Zytomykose genannt. Ausgelöst wird die Erkrankung durch den Pilz Histoplasma capsulatum. Mykose bedeutet in der Medizin Pilz-Infektion. Die Histoplasmose kommt regional gehäuft in Nordamerika, Lateinamerika und Asien vor.

B39.0 Akute Histoplasmose der Lunge durch Histoplasma capsulatum

Informationen zum Krankheitsbild der Histoplasmose und zu Histoplasma capsulatum findest du unter B39.

Eine „akute“ Erkrankung beginnt und verläuft oft rasch. Die akute Histoplasmose verläuft meist als fieberhafte Infektion mit Brustschmerzen und starkem Krankheitsgefühl sowie Gewichtsabnahme.

Eine akute Erkrankung kann chronisch werden, wenn sie nicht ausheilt oder ungewöhnlich lange andauert.

B39.1 Chronische Histoplasmose der Lunge durch Histoplasma capsulatum

Erklärungen zur Histoplasmose und dem Erreger Histoplasma capsulatum findest du unter B39.

Eine chronische Histoplasmose entsteht oft aus einer akuten Histoplasmose. Dabei heilt die akute Erkrankung (zunächst) nicht aus. Die Erkrankung hält längere Zeit an und verläuft über einen langen Zeitraum.

B39.2 Histoplasmose der Lunge durch Histoplasma capsulatum, nicht näher bezeichnet

Was eine Histoplasmose und Histoplasma capsulatum sind, liest du unter B39.

B39.3 Disseminierte Histoplasmose durch Histoplasma capsulatum

Inkl.: Generalisierte Histoplasmose durch Histoplasma capsulatum

Erläuterungen zur Histoplasmose findest du unter B39.

Disseminiert bedeutet so viel wie verstreut, ausgebreitet oder ausgesät. Eine disseminierte Erkrankung ist nicht auf ein Organ(system) begrenzt, sondern hat sich auf andere Organsysteme ausgebreitet. Eine generalisierte Erkrankung betrifft den gesamten Organismus.

B39.4 Histoplasmose durch Histoplasma capsulatum, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Amerikanische Histoplasmose

Was unter einer Histoplasmose verstanden wird, erfährst du unter B39.

Die Amerikanische Histoplasmose kommt besonders in Nord- und Zentralamerika vor. Sie kann sich mit Fieber, Husten, Gewichtsabnahme und Brustschmerzen äußern. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

B39.5 Histoplasmose durch Histoplasma duboisii

Inkl.: Afrikanische Histoplasmose

Unter B39 kannst du nachlesen, was eine Histoplasmose ist.

Die Afrikanische Histoplasmose ist eine Sonderform der Histoplasmose. Sie kommt besonders im tropischen Afrika vor. Auslöser ist nicht der Pilz Histoplasma capsulatum, sondern dessen Unterart Histoplasma duboisii.

B39.9 Histoplasmose, nicht näher bezeichnet

Was eine Histoplasmose ist, kannst du unter B39 erfahren.

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Diagnosekürzel

B37

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B37 für Kandidosen, Infektionserkrankungen durch Pilze der Gattung Candida.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen zusammengefasst. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B37 steht für Kandidose. Das sind Infektionserkrankungen durch Pilze der Gattung Candida.

B37: Kandidose

Inkl.: Kandidamykose
Moniliasis

Exkl.: Kandidose beim Neugeborenen (P37.5)

Unter einer Kandidose wird in der Medizin eine Infektionserkrankung durch Pilze der Gattung Candida verstanden. Candida-Pilze werden zu den Hefepilzen oder Sprosspilzen gezählt, leben als Besiedler unter anderem auf deiner Haut und deinen Schleimhäuten und können zum Beispiel im Falle einer Abwehrschwäche oder Antibiotika-Therapie eine Erkrankung auslösen. Moniliasis ist ein historischer Ausdruck für die Kandidose.

Synonym zum Begriff Kandidose kann auch der Begriff Kandidamykose verwendet werden. Eine Mykose ist allgemein eine Infektionserkrankung, die durch Pilze hervorgerufen wird.

B37.0 Candida-Stomatitis

Inkl.: Mundsoor

Candida ist eine Pilz-Gattung, die zur Gruppe der Hefepilze gehört. Mehr zu Kandida oder einer Kandidose findest du unter B37.

Eine Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Ist ein Pilz der Gattung Candida Auslöser der Entzündung, wird sie auch Candida-Stomatitis genannt.

Mundsoor ist ein anderer Ausdruck für eine Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis) durch Candida-Pilze. Häufig sind Zunge, Wangenschleimhaut und der Gaumen befallen.

B37.1 Kandidose der Lunge

Was eine Kandidose ist, findest du unter B37.

B37.2 Kandidose der Haut und der Nägel

Inkl.: Onychomykose durch Candida
Paronychie durch Candida

Exkl.: Windeldermatitis (L22)

Informationen zu den Begriffen Kandidose und Candida erhältst du unter B37.

Der (Finger-/Fuß-)Nagel heißt in der Medizin auch Onyx. Eine Pilz-Infektion heißt Mykose. Eine Onychomykose ist also eine Pilz-Infektion (Mykose) der Nägel.

Eine Paronychie ist eine Entzündung des Nagelbetts.

B37.3 Kandidose der Vulva und der Vagina

Inkl.: Vaginalsoor
Vulvovaginitis candidomycetica
Vulvovaginitis durch Candida

Was eine Kandidose ist, kannst du unter B37 nachlesen.

Als Vulva werden die weiblichen Schamlippen, als Vagina die Scheide bezeichnet. Eine Vulvovaginitis ist eine Entzündung der Schamlippen und der Scheide.

Vaginalsoor, auch Vulvovaginitis candidomycetica genannt, beschreibt eine Entzündung der Scheide durch Hefepilze. Umgangssprachlich wird die Erkrankung auch als Scheidenpilz bezeichnet.

B37.4 Kandidose an sonstigen Lokalisationen des Urogenitalsystems

Inkl.: Balanitis  (N51.2 ) durch Candida
Urethritis  (N37.0 ) durch Candida

Erklärungen zur Kandidose erhältst du unter B37.

Zum Urogenitaltrakt zählen die Geschlechts- und Harnorgane.

Eine Balanitis ist eine Entzündung der Eichel des Penis (Glans penis).

Eine Urethritis ist einer Entzündung der Harnröhre, die in der Medizin Urethra heißt.

B37.5  Candida-Meningitis

Candida ist eine Pilz-Gattung und gehört zu den Hefepilzen. Candida-Pilze, zum Beispiel Candida albicans, können Krankheiten hervorrufen. Erkrankungen durch Pilze werden Mykosen, Erkrankungen durch Pilze der Gattung Candida als Kandidosen bezeichnet.

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Lies mehr zu Ursachen und Therapie der Meningitis.

B37.6  Candida-Endokarditis

Was Candida ist, erfährst du unter B37.

Eine Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut, des Endokards. Das Endokard bedeckt den Herzmuskel von innen, kleidet die Herzhöhlen aus und bildet auch die Oberfläche der Herzklappen.

B37.7 Candida-Sepsis

Sepsis ist der medizinische Fachausdruck für Blutvergiftung. Dabei dringen Krankheitserreger in deine Blutbahn ein und lösen eine Entzündungsreaktion des Körpers aus, die zu Organversagen führen kann. Erklärungen zu „Candida“ erhältst du unter B37.

B37.8 Kandidose an sonstigen Lokalisationen

Was eine Kandidose ist, wird unter B37 erklärt.

B37.81 Candida-Ösophagitis

Erläuterungen zum Krankheitserreger „Candida“ kannst du unter B37 nachlesen.

Eine Ösophagitis ist eine Entzündung des Ösophagus, der Speiseröhre.

B37.88 Kandidose an sonstigen Lokalisationen

Inkl.: Cheilitis durch Candida
Enteritis durch Candida

Was eine Kandidose ist, erfährst du unter B37.

Eine Cheilitis ist eine Entzündung der Lippen. Eine Enteritis bezeichnet eine Entzündung des Darms, genauer des Dünndarms.

B37.9 Kandidose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Soor o. n. A.

Was eine Kandidose ist, kannst du unter B37 nachlesen.

Soor ist ein Überbegriff für Entzündungen an verschiedenen Stellen des Körpers, die durch einen Erreger der Pilz-Gattung Candida ausgelöst wird. Soor ist also ein anderer Begriff für eine Kandidose.

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Diagnosekürzel

B35

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht B35 für Dermatophytose, also Hautinfektionen, die durch Fadenpilze ausgelöst werden.
Unter B35-B49 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Mykosen zusammengefasst. Mykosen sind Pilz-Infektionen. B35 steht für Dermatophytose, also durch Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöste Hautinfektionen.

B35: Dermatophytose

Inkl.: Favus
Infektionen durch Arten von Epidermophyton, Microsporum und Trichophyton
Tinea jeden Typs, mit Ausnahme der unter B36 aufgeführten Typen

Dermatophytose ist der Sammelbegriff für Hautinfektionen, die durch Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöst werden. Dermatophyten-Infektionen werden auch Tinea genannt. Zur Gruppe der Fadenpilze zählen zum Beispiel die Pilz-Gattungen Microsporum, Trichophyton und Epidermophyton.

Favus ist eine spezielle Form der Dermatophyten-Infektion am Kopf und wird auch Tinea capitis favosa genannt. Die Tinea capitis favosa wird durch den Pilze Trichophyton schönleinii ausgelöst und ruft eine Erkrankung der Kopfhaut hervor, die chronisch werden und zu Haarausfall führen kann. Für diese Erkrankung besteht eine Meldepflicht.

B35.0 Tinea barbae und Tinea capitis

Inkl.: Bartmykose
Kerion
Kopfmykose
Mykotische Sykose

Was eine Tinea oder Dermatophytose ist, liest du unter B35.

Die Tinea barbae ist eine Dermatophyten-Infektion im Bereich des Bartes. Daher wird sie auch Bartmykose genannt. Eine Mykose beschreibt in der Medizin eine Infektion mit Pilzen.

Die Tinea capitis wird auch Kopfmykose genannt. Dabei handelt es sich um eine Dermatophyten-Infektion des behaarten Kopfes, der Augenbrauen oder der Wimpern.

Eine tiefe Infektion der behaarten Kopfhaut durch Pilze der Gattung Trichophyton wird auch Kerion oder Kerion Celsi genannt. Sie führt zur Bildung eitriger Knoten.

Als Sykose wird eine Entzündung der Haar-Follikel (Follikulitis) bezeichnet. Eine Follikulitis durch Pilze wird daher Mykotische Sykose genannt.

B35.1 Tinea unguium

Inkl.: Dermatophytose der Nägel
Mykose der Nägel
Onychia durch Dermatophyten
Onychomykose

Erläuterungen zu Tinea und Dermatophytose findest du unter B35.

Tinea unguium ist eine Pilz-Infektion (Mykose) der Nägel durch Fadenpilze (Dermatophyten). Umgangssprachlich ist die Erkrankung auch als Nagelpilz bekannt. Was tun bei Nagelpilz?

Der Ausdruck „unguium“ kommt vom medizinischen Ausdruck „Unguis“, der (Finger-, Fuß-)Nagel bedeutet. Neben dem Ausdruck „Unguis“ wird der Nagel auch als „Onyx“ bezeichnet. Daher kann die Nagel-Infektion mit Dermatophyten auch als Onychia oder Onychomykose bezeichnet werden.

B35.2 Tinea manuum

Inkl.: Dermatophytose der Hände
Mykose der Hände

Eine Tinea manuum ist eine Dermatophytose, eine Pilz-Infektion mit Pilzen der Gruppe der Dermatophyten, an den Händen. Näheres zu Dermatophyten und Tinea findest du unter B35. „Manuum“ kommt vom lateinischen Wort „manus“, was Hand bedeutet.

Eine Pilz-Infektion wird in der Medizin allgemein auch Mykose genannt. Daher ist die Erkrankung Tinea manuum gleichzeitig auch eine Mykose der Hände.

B35.3 Tinea pedis

Inkl.: Dermatophytose der Füße
Fußpilz
Mykose der Füße

Tinea pedis ist der medizinische Fachausdruck für Fußpilz. Pilz-Infektionen allgemein werden auch Mykosen genannt.

Was Tinea und Dermatophytose bedeutet, liest du unter B35.

B35.4 Tinea corporis

Inkl.: Dermatomykose des Körpers

Eine Tinea corporis ist eine Pilz-Infektion mit Dermatophyten, die überall am Körper auf der unbehaarten Haut auftreten kann. Was Dermatophyten sind, liest du unter B35.

Als Mykose wird eine Infektion mit Pilzen bezeichnet. „Derma-“ kommt von „Dermis“, was Haut bedeutet. Eine Dermatomykose ist daher eine Pilz-Infektion der Haut.

B35.5 Tinea imbricata

Inkl.: Tokelau

Eine Tinea ist eine Pilz-Infektion der Haut mit Dermatophyten. Näheres zu Dermatophyten und Tinea findest du unter B35.

Die Tinea imbricata wird auch Tokelau genannt. Sie ist eine Sonderform der Tinea corporis (B35.4), der Pilz-Infektion der unbehaarten Haut. „Imbricata“ kommt aus dem Lateinischen von „imbrex“, das heißt Dachziegel, und ist ein beschreibender Begriff für den typischen Haut-Ausschlag der Erkrankung. Auslöser der Haut-Infektion ist der Pilz Trichophyton concentricum.

B35.6 Tinea inguinalis (Tinea cruris)

Inkl.: Dhobie itch
Indische Wäscherflechte
Jock itch
Mykose der Leistenbeuge

Unter Tinea wird eine bestimmte Art der Pilz-Infektion (Mykose) der Haut verstanden. Auslöser einer Tinea sind Pilze der Gruppe der Dermatophyten. Unter B35 liest du mehr dazu.

Die Tinea inguinalis ist ein durch Pilze der Gruppe der Dermatophyten ausgelöster Haut-Ausschlag in der Leiste (inguinal). Als Tinea cruris wird ein Dermatophyten-bedingter Haut-Ausschlag an den Unterschenkeln(Crus) bezeichnet.

Historisch bedingt werden vereinzelt die synonymen Ausdrücke Jock itch, Indische Wäscherflechte und Dhobie itch verwendet.

B35.8 Sonstige Dermatophytosen

Inkl.: Disseminierte Dermatophytose
Granulomatöse Dermatophytose

Eine Dermatophytose ist eine Pilz-Infektion der Haut mit Pilzen der Gruppe der Dermatophyten. Näheres zur Dermatophytose und den Erregern findest du unter B35.

„Disseminiert“ bedeutet in der Medizin so viel wie verstreut oder ausgesät. Eine disseminierte Dermatophytose beschränkt sich nicht auf ein Hautareal, sondern ist über den Körper verbreitet.

„Granulomatös“ ist eine Beschreibung für eine bestimmte Art einer Entzündung. Granulomatöse Entzündungen führen zur Ausbildungen von Granulomen, also entzündlichen Knötchen mit einem bestimmten Aufbau und einer bestimmte Zell-Zusammensetzung.

B35.9 Dermatophytose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Tinea o. n. A.

Was eine Dermatophytose oder eine Tinea ist, liest du unter B35.

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H04

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H04 für Affektionen (Erkrankungen) des Tränenapparates.
Unter H00-H06 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Affektionen (Erkrankungen) des Augenlides, des Tränenapparates und der Orbita (Augenhöhle) zusammengefasst. H04 bedeutet Affektionen des Tränenapparates.

H04: Affektionen des Tränenapparates

Exkl.: Angeborene Fehlbildungen des Tränenapparates Q10.4-Q10.6

Unter einer Affektion verstehen Mediziner den Befall eines Körperteils oder des gesamten Organismus durch eine Erkrankung.

Dein Tränenapparat besteht aus den Tränendrüsen, die Tränenflüssigkeit produzieren sowie deren Ausführungsgängen, die die Tränenflüssigkeit zu deiner Augenoberfläche leiten. Zum Tränenapparat gehören weiterhin die Tränenpünktchen. Tränenpünktchen sind am inneren Augenwinkel gelegene, als kleine dunkle Einziehungen erkennbare Einmündungsstellen des oberen und unteren Tränenkanälchens. Die Tränenkanälchen wiederum stellen den Beginn der ableitenden Tränenwege dar. Der Tränensack ist das „Tränenreservoir“, in dem deine Tränen gespeichert werden. Zum Tränenapparat gehört auch der Tränen-Nasen-Gang, durch den die Tränenflüssigkeit zur Nasenhöhle weitergeleitet wird.

H04.0 Dakryoadenitis

Inkl.: Chronische Vergrößerung der Tränendrüse

Als Dakryoadenitis bezeichnen Mediziner eine Entzündung der Tränendrüse, die mit einer schmerzhaften Schwellung deines Oberlids einhergeht. Die Tränendrüsenentzündung tritt meistens einseitig auf, manchmal bildet sich eine Tränenfistel (Abszess). Eine Dakryoadenitis (Tränendrüsenentzündung) tritt oft im Zusammenhang mit einem Gerstenkorn (schmerzhafte Schwellung und „Eiter“pickel am Lid oder am Lidrand) auf. Die Tränendrüsenentzündung kann aber auch im Rahmen von Mumps vorkommen. Lies Wissenswertes zu Mumps und zur Mumps-Impfung.

H04.1 Sonstige Affektionen der Tränendrüse

Inkl.: Dakryops
Tränendrüsenatrophie
Trockenes Auge: Ursachen und Hilfe bei trockenen Augen.
Zyste

Als Dakryops wird eine Zyste (flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe) der Tränendrüse bezeichnet. Durch die Geschwulst unter deiner Bindehaut des oberen Augenlids kommt es zu einer schmerz­lo­sen Schwellung deines äuße­ren Ober­lides. Ein Da­kry­ops wird durch ei­ne Ver­wach­sung oder Ver­le­gung des Aus­führungs­gangs deiner Tränendrüsen ver­ur­sacht. Die Folge ist in der Regel eine Zurückhaltung der Tränenflüssigkeit.

Arthrophie ist der medizinische Fachausdruck für Gewebeschund. Eine Tränendrüsenatrophie macht sich durch eine trockene Bindehaut bemerkbar.

Eine Zyste ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe, der durch eine Kapsel abgeschlossen ist. Echte Zysten sind mit einer Schicht von Zellen ausgekleidet, Pseudozysten dagegen nur von Bindegewebe umgeben.

H04.2 Epiphora

Als Epiphora wird ein tränendes Auge, umgangssprachlich Triefauge, bezeichnet. Hierbei liegt in der Regel eine Störung in der Ableitung der Tränenflüssigkeit vor. Das Tränenträufeln ist ein Symptom zahlreicher Augenerkrankungen.

H04.3 Akute und nicht näher bezeichnete Entzündung der Tränenwege

Inkl.: Dakryozystitis akut, subakut oder nicht näher bezeichnet
Kanalikulitis akut, subakut oder nicht näher bezeichnet
Peridakryozystitis akut, subakut oder nicht näher bezeichnet

Exkl.: Dakryozystitis beim Neugeborenen P39.1

Als Dakryozystitis wird eine akute oder subakute (weniger heftig verlaufende) Entzündung des Tränensacks und des umgebenden Gewebes (Peridakryozystitis) bezeichnet. Die Tränensackentzündung wird häufig durch eine Abflussstörung deiner ableitenden Tränenwege verursacht, die nachfolgend zu einer Besiedlung mit Bakterien wie Staphylococcus aureus und Haemophilus influenzae führen kann.

Eine Kanalikulitis, auch Canaliculitis geschrieben, ist eine Entzündung des Tränenkanälchens. Das Tränenkanälchen ist wiederum ein kurzer Kanal in der Nähe des inneren Rands deines Augenlids. Durch das Tränenkanälchen fließen die Tränen in den Tränensack. Bei einer Kanalikulitis kommt es in der Regel zu tränenden und geröteten Augen, Ausfluss und einer leichten Empfindlichkeit an der Seite deines Augenlids nahe der Nase.

H04.4 Chronische Entzündung der Tränenwege

Inkl.: Dakryozystitis chronisch
Kanalikulitis chronisch
Mukozele des Tränenapparates chronisch

Was eine Dakryozystitis und eine Kanalikulitis sind, kannst du unter H04.3 nachlesen.

Eine Mukozele ist eine Ansammlung von Schleim, die durch eine Abflussbehinderung von Sekreten (Absonderungen) zustande kommt.

H04.5 Stenose und Insuffizienz der Tränenwege

Inkl.: Dakryolith
Eversio puncti lacrimalis
Stenose: Canaliculus lacrimalis
Stenose: Ductus nasolacrimalis
Stenose: Tränensack

Eine Stenose der Tränenwege bedeutet eine Verengung der Tränenwege.

Canaliculus lacrimalis ist die lateinische Bezeichnung für Tränenkanälchen. Liegt hier eine Stenose vor, sind die Tränenkanälchen verengt.

Ductus nasolacrimalis ist die lateinische Bezeichnung für den Tränennasengang. Er verbindet den Tränensack mit dem unteren Nasengang. Der Ductus nasolacrimalis leitet die Tränenflüssigkeit in die Nase. Ist er verstopft oder verengt (Stenose) kann eine Dakryozystitis entstehen. Was das ist, liest du unter H04.3.

Insuffizienz ist der medizinische Ausdruck für eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit, hier der Tränenwege.

Ein Dakryolith ist eine steinharte Ablagerung in den Tränenkanälen. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen.

Ein Eversio puncti lacrimalis ist ein nach außen gewendetes Tränenpünktchen. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr in die Nase abfließen, das Auge tränt. Durch das ständige Abtupfen und Abwischen der Tränen kann es zu Hautreizungen mit Juckreiz kommen, im fortgeschrittenen Stadium zu Lidschwellungen.

H04.6 Sonstige Veränderungen an den Tränenwegen

Inkl.: Fistel

Eine Fistel ist der medizinische Ausdruck für eine auf natürlichem Wege nicht vorkommende Verbindung zwischen einem Hohlorgan und einem anderen Organ deines Körpers oder der Körperoberfläche. Die gesamten Tränenwege sind eine Art Hohlorgan und auch hier können sich Fisteln bilden. Fisteln an den Tränenwegen können angeboren sein oder sich durch Einschmelzungen und Umbauten von Gewebe neu bilden, beispielsweise im Rahmen einer Entzündung.

H04.8 Sonstige Affektionen des Tränenapparates

Unter H04.8 kann dein Arzt Erkrankungen des Tränenapparates verschlüsseln, die er unter H04.0 bis H04.6 nicht einordnen konnte.

H04.9 Affektion des Tränenapparates, nicht näher bezeichnet

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K59

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht K59 für sonstige funktionelle Darmstörungen. Das sind Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Darmentleerungsstörungen ohne organische Ursachen.
Unter K55-K64 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Krankheiten des Darmes zusammengefasst. K59 steht für sonstige funktionelle Darmstörungen, die sich durch Verstopfung (Obstipation), Durchfall (Diarrhoe) oder Darmentleerungsstörungen bemerkbar machen können.

K59: Sonstige funktionelle Darmstörungen

Exkl.: Funktionsstörungen des Magens K31
Intestinale Malabsorption K90
Psychogene Darmstörungen F45.32
Veränderungen der Stuhlgewohnheiten o. n. A. R19.4

Von funktionellen Darmstörungen sprechen Mediziner, wenn Beschwerden wie Verstopfung, Durchfall, Darmentleerungsstörungen, Blähungen und/oder Bauchschmerzen auftreten, aber keine organischen Ursachen dafür verantwortlich sind.

K59.0 Obstipation

Obstipation ist der medizinische Ausdruck für Verstopfung. Was tun bei Verstopfung?

K59.00 Obstipation bei Kolontransitstörung

Inkl.: Slow-Transit-Obstipation

Exkl.: Medikamentös induzierte Obstipation K59.02

Als Kolontransitstörung wird eine verlängerte Verweildauer des Stuhls in deinem Dickdarm bezeichnet.

Die Slow-Transit-Obstipation ist eine Transportstörung deines Darmes. Bei langjähriger Verstopfung kann diese Transportstörung im Dickdarm und manchmal auch im Dünndarm vorliegen.

K59.01 Obstipation bei Stuhlentleerungsstörung

Inkl.: Obstipation bei anorektaler Funktionsstörung
Obstruktions-Defäkations-Syndrom
Outlet-Obstipation

Bei einer Stuhlentleerungsstörung, auch Outlet-Obstruction, Outlet-Obstipationoder Obstruktives Defäkationssyndrom genannt, kannst du den Stuhl nur unvollständig und portionsweise entleeren. Manchmal kannst du sogar eine Art Sperregefühl beim Entleerungsversuch haben. Ein Brennen und stechende Schmerzen im Enddarm sind häufige Begleiter der Stuhlentleerungsstörung. Manche Betroffene müssen die Stuhlentleerung mit ihrer Hand unterstützen und Druck auf Damm oder Scheide ausüben und eine direkte Ausräumung des Enddarmes vornehmen.

Von einer Obstipation bei anorektaler Funktionsstörung oder einer anorektale Obstipation sprechen Mediziner, wenn die Verstopfung von Veränderungen oder Störungen im Bereich des Enddarms (Rektum) und des Afters verursacht wird. Zu einer anorektale Verstopfung kann es durch Analstenosen (Verengungen) kommen. Durch starkes Pressen beim Stuhlgang kann ein Teil des Mastdarmgewebes durch den After nach außen rutschen (Rektumprolaps). Kann es nicht mehr von allein zurückgleiten oder mit dem Finger „zurückgestopft“ werden, kann es zu Problemen kommen. Auch eine Fehlfunktion oder eine gestörte Koordination der inneren und äußeren Schließmuskeln am After kann ein Grund der anorektale Obstipation sein.

K59.02 Medikamentös induzierte Obstipation

Die Ursache der Verstopfung (Obstipation) kann auch in Medikamentennebenwirkungen begründet sein. Verstopfung als Nebenwirkung kann beispielsweise vorkommen bei: Opiaten, Antidepressiva, Parkinsonmitteln, Psychopharmaka, Diuretika (harntreibende Mittel, Medikamente zur Entwässerung), dem Schmerzmittelwirkstoff Ibuprofen sowie Eisenpräparaten.

K59.09 Sonstige und nicht näher bezeichnete Obstipation

Hierbei ist die Art der Verstopfung als vorherrschende Symptomatik der funktionellen Darmstörung nicht weiter definiert.

K59.1 Funktionelle Diarrhoe

Bei der funktionellen Diarrhoe ist Durchfall (Diarrhoe) das vorherrschende Problem, ohne dass organische Ursachen dafür verantwortlich sind.

K59.2 Neurogene Darmstörung, anderenorts nicht klassifiziert

Eine neurogene Darmstörung tritt auf, wenn die Funktion deines Verdauungstrakts aufgrund unzureichender nervlicher Steuerung beeinträchtigt ist. Das wiederum kann zu einer verlangsamten Verdauung, Obstipation (Verstopfung), Schwierigkeiten bei der Darmentleerung sowie ungewollte Darmentleerung führen.

K59.3 Megakolon, anderenorts nicht klassifiziert

Inkl.: Dilatation des Kolons
Idiopathisches Megakolon
Toxisches Megakolon

Exkl.: Megakolon, angeboren (aganglionär) Q43.1
Megakolon bei Chagas-Krankheit B57.3
Megakolon bei Clostridium difficile A04.7
Megakolon bei Hirschsprung-Krankheit Q43.1

Ein Megakolon ist eine massive Erweiterung des Dickdarms (Kolon). Dilatation bedeutet „Erweiterung“ oder „Aufweitung“.

Idiopathisch heißt ohne erkennbare Ursache und unabhängig von anderen Krankheiten entstanden.

Das Toxische Megakolon ist eine akute Erweiterung des Dickdarms, begleitet von einer schweren Dickdarmentzündung. Das toxische Megakolon ist selten, aber lebensbedrohlich und kann als Komplikation bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa vorkommen. Symptome des toxischen Megakolons sind akute, schwere Bauchschmerzen und Fieber. Fieber richtig messen – wie und wo?

K59.4 Analspasmus

Inkl.: Proctalgia fugax

Als Analspasmus, Afterkrampf, Perinealneuralgie, Perinealkrampf, Afterschließmuskelkrampf, Rektalgie, Neuralgia pudendo-analis, paroxysmale Proktalgie, Levator-Syndrom oder Proctalgia fugax („flüchtige Afterschmerzen“) wird eine schmerzhafte Zusammenziehung deines Afterschließmuskels (mit oder ohne Stuhldrang) bezeichnet. Die Verkrampfungen von Schließ- und Beckenbodenmuskeln sind sehr schmerzhaft, treten ohne Vorwarnung häufig auch in der Nacht auf und halten in der Regel bis zu einer halben Stunde an.

K59.8 Sonstige näher bezeichnete funktionelle Darmstörungen

Inkl.: Chronische intestinale Pseudoobstruktion (CIPO)
Kolonatonie

Als Pseudoobstruktion des Darmes, auch Intestinale Pseudoobstruktion oder Ogilvie-Syndrom genannt, wird ein ohne mechanische Ursache massiv geblähter und regungsloser Darm bezeichnet. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, wird das Chronische intestinale Pseudoobstruktion (CIPO) genannt.

Als Kolonatonie wird ein Verlust der Muskelspannung (Atonie) oder die Erschlaffung der Dickdarmmuskulatur bezeichnet.

K59.9 Funktionelle Darmstörung, nicht näher bezeichnet

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M20

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht M20 für erworbene Deformitäten der Finger und Zehen.
Unter M20-M25 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Gelenkkrankheiten (außer Gelenke der Wirbelsäule) zusammengefasst. M20 steht für erworbene, also nicht angeborene und durch Unfall verursachte Fehlbildungen der Finger und Zehen.

M20: Erworbene Deformitäten der Finger und Zehen

Exkl.: Angeborene Deformitäten und Fehlbildungen der Finger und Zehen Q66, Q68-70, Q74
Angeborenes Fehlen von Fingern und Zehen Q71.3, Q72.3
Verlust von Fingern und Zehen Z89

M20.0 Deformität eines oder mehrerer Finger

Inkl.: Knopfloch- und Schwanenhalsdeformität

Exkl.: Fibromatose der Palmarfaszie M72.0
Schnellender Finger M65.3
Trommelschlegelfinger R68.3

Von einer Knopflochdeformität sprechen Handchirurgen, wenn die Strecksehne deines Fingermittelgelenkes aufgrund einer Entzündung der Gelenkkapsel auseinander gedrängt wird und zur Beugeseite wandert. Dabei tritt das Fingermittelgelenk durch den Sehnenspalt hindurch wie ein Knopf durch ein Knopfloch. Dadurch wird das Mittelgelenk deines Fingers extrem gebeugt, während das Endgelenk überstreckt wird.

Die sogenannte Schwanenhalsdeformität kommt nach unbehandelten Strecksehnenverletzungen und im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen vor. Bei der Schwanenhalsdeformität liegt eine Überstreckung deines Fingers im Mittelgelenk, bei gleichzeitiger Beugung im Endgelenk vor. Durch die rheumatische Entzündung der darunterliegenden Gelenke teilt sich hierbei die Sehne des Fingerendgliedes auf und rutscht auf die Beugeseite, wo sie das Fingerendglied nach unten in Beugehaltung fixiert. Das Ganze sieht aus wie ein Schwanenhals, daher der Name.

M20.1 Erworbener Hallux valgus

Inkl.: Fußballenentzündung

Beim Hallux valgus, auch Ballenzehe oder Hallux genannt, schiebt sich dein großer Zeh zunehmend nach außen, in Richtung der anderen Zehen. Es kommt zu einer Vorwölbung des Großzehengrundgelenks, was seitlich an deinem Fuß als mehr oder weniger schmerzhafter Ballen sichtbar wird. Lies mehr über OP-Methoden und Therapiemöglichkeiten beim Hallux valgus.

Eine Fußballenentzündung ist eine Entzündung an der Unterseite deines Fußes. Der Fußballen steht beim Gehen in ständigem Kontakt mit den Schuhsohlen und dem Boden. Fußgelenke und Fettpolster bilden die mechanische Stütze deines Fußes. Dein Fußballen steht also unter einer andauernden Druck- und Zugeinwirkung. Aus Fehl- oder Überbelastungen können Verletzungen, Entzündungen und Fußschmerzen entstehen.

M20.2 Hallux rigidus

Bei einem Hallux rigidus, auch steife Großzehe genannt, ist dein Großzehengrundgelenk von Arthrose (Gelenkverschleiß) befallen. Das Gelenk entzündet sich und der Gelenkspalt verengt sich. Es kommt zu Schmerzen und zu Bewegungseinschränkungen deiner Großzehe.

M20.3 Sonstige erworbene Deformität der Großzehe

Inkl.: Hallux varus

Beim Hallux varus weicht deine Großzehe nach innen ab, also von den anderen Zehen weg. Selten ist der Hallux varus angeboren oder die Folge eines Unfalls. In den meisten Fällen ist beim Hallux varus eine Operation des Hallux valgus vorausgegangen.

Ursachen und Therapien beim Hallux valgus.

Der Hallux varus kann dann direkt nach der Ballenzehe-Operation vorkommen oder sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Wenn du beim Gehen den Fußaußenrand belastest, kann das den Hallux varus begünstigen. Durch einen unbehandelten Hallux varus kann sich ein Gelenkverschleiß entwickeln.

M20.4 Sonstige erworbene Hammerzehen

Bei Hammerzehen, auch Hallux malleus und Digitus malleus genannt, sind deine Zehen im Mittelgelenk oder im Endgelenk dauerhaft gebeugt. Hauptverursacher der Hammerzehen sind das ständige Tragen von engen, spitz, zulaufenden Schuhen.

M20.5 Sonstige erworbene Deformitäten der Zehen

Hier kann dein Orthopäde all die nicht angeborenen oder nicht unfallbedingten Fehlbildungen deiner Zehen einordnen, die nicht unter M20.1-M20.4 verschlüsselt werden konnten.

M20.6 Erworbene Deformitäten der Zehen, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

I10

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht I10 für Essentielle, primäre Hypertonie. Das ist ein Bluthochdruck, der nicht die Folge einer Erkrankung ist.
Unter I10-I15 wird im ICD-10 Diagnoseschlüssel Hypertonie (Bluthochdruck) klassifiziert. I10 bedeutet Bluthochdruck, dem keine Erkrankung zugrunde liegt.

I10: Essentielle (primäre) Hypertonie

Inkl.: Bluthochdruck
Hypertonie arteriell, essentiell, primär, systemisch

Exkl.: Mit Beteiligung von Gefäßen des Auges H35.0
Mit Beteiligung von Gefäßen des Gehirns I60-I69

Primärer Bluthochdruck, auch als essentielle Hypertonie bezeichnet, hat keine eindeutige Ursache und ist im Gegensatz zu sekundärem Bluthochdruck (sekundäre Hypertonie) keine Folge einer Erkrankung.

Von krankhaftem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) sprechen Mediziner, wenn dein Blutdruck des arteriellen Gefäßsystems über mehrere Wochen über 140/90 mmHg liegt.

Lies mehr zu Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Bluthochdruck.

I10.0 Benigne essentielle Hypertonie

Benigne Hypertonie bedeutet gutartiger Bluthochdruck. Das Gegenteil davon ist der maligne, bösartige, das heißt sehr hohe Bluthochdruck (siehe I10.1). Gutartig bedeutet jedoch nicht, dass dieser Grad des Bluthochdrucks über längere Zeit nicht auch krank machen kann. Vereinfacht gesagt, ist benigne Hypertonie eine leichte Form des Bluthochdrucks mit Werten von 130/85 – 139/89 mmHg.

I10.00 Benigne essentielle Hypertonie, ohne Angabe einer hypertensiven Krise

Was eine benigne Hypertonie ist, kannst du unter I10.0 nachlesen.

Was ist eine hypertensive Krise?

I10.01 Benigne essentielle Hypertonie, mit Angabe einer hypertensiven Krise

Erfahre Wissenswertes über eine hypertensive Krise bei Bluthochdruck.

Eine Erklärung zur benignen Hypertonie findest du unter I10.0.

I10.1 Maligne essentielle Hypertonie

Die maligne („bösartige“) oder akzelerierte Hypertonie ist eine besonders schwere Verlaufsform des Bluthochdrucks, verbunden mit Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Seh- und Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen, Schäden am Augenhintergrund und an den Nieren. Bei einer malignen Hypertonie liegt der systolische Blutdruck, also bei der Messung der obere Blutdruckwert, über 180 mmHg und/oder der diastolische Blutdruck, der untere Blutdruckwert, bei über 110 mmHg.

Eine Erklärung zur essentiellen oder primären Hypertonie findest du unter I10.

I10.10 Maligne essentielle Hypertonie, ohne Angabe einer hypertensiven Krise

Extrem erhöhte Blutdruckwerte mit über 180/110 mmHg und ohne zugrundeliegende Erkrankungen werden als maligne essentielle Hypertonie bezeichnet.

Von einer hypertensiven Krise sprechen Mediziner, wenn dein Blutdruck plötzlich und sehr rasch auf sehr hohe Werte über 200/115 mmHg ansteigt.

I10.11 Maligne essentielle Hypertonie, mit Angabe einer hypertensiven Krise

Was eine hypertensive Krise ist, liest du unter I10.10. Hier findest du ebenfalls eine Erklärung zur malignen essentiellen Hypertonie.

I10.9 Essentielle Hypertonie, nicht näher bezeichnet

Eine essentielle Hypertonie, auch primärer Bluthochdruck genannt, deren Schweregrad nicht genauer spezifiziert wurde, kann hier unter I10.9 eingeordnet werden. Eine Erklärung zur essentiellen oder primären Hypertonie findest du unter I10.

I10.90 Essentielle Hypertonie, nicht näher bezeichnet, ohne Angabe einer hypertensiven Krise

Erhöhte Blutdruckwerte ohne zugrunde liegende Erkrankungen, deren Schweregrad nicht genauer spezifiziert wurde und bei denen der Blutdruck nicht rasch und urplötzlich auf Werte von über 200/115 mmHg ansteigt (hypertensive Krise), kann dein Arzt unter diesem Kürzel verschlüsseln.

I10.91 Essentielle Hypertonie, nicht näher bezeichnet, mit Angabe einer hypertensiven Krise

Was eine hypertensive Krise ist, liest du unter I10.90. Hier findest du ebenfalls eine Erklärung zur essentiellen Hypertonie.

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Diagnosekürzel

R42

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht R42 für Schwindel und Taumel.
Unter R40-R46 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Symptome zusammengefasst, die das Erkennungs- und Wahrnehmungsvermögen, die Stimmung und das Verhalten betreffen. R42 steht für Schwindel und Taumel.

R42: Schwindel und Taumel

Inkl.: Vertigo (Schwindel) o. n. A.

Exkl.: Schwindelsyndrome H81

Erfahre welche Arten von Schwindel es gibt, welche Erkrankungen hinter Schwindel stecken können sowie mehr über mögliche Hilfe bei Schwindel.

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Diagnosekürzel

J20

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht J20 für eine akute Bronchitis.
Unter J20-J22 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige akute Infektionen der unteren Atemwege zusammengefasst. J20 steht für eine akute Bronchitis.

J20: Akute Bronchitis

Inkl.: Bronchitis akut oder subakut mit Bronchospasmus
Bronchitis akut oder subakut, eitrig
Bronchitis akut oder subakut, fibrinös
Bronchitis akut oder subakut, membranös
Bronchitis akut oder subakut, obstruktiv
Bronchitis akut oder subakut, septisch
Bronchitis akut oder subakut mit Tracheitis
Bronchitis o. n. A. bei Patienten unter 15 Jahren
Tracheobronchitis, akut

Exkl.: Bronchitis allergisch o. n. A. J45.0
Bronchitis chronisch, einfach J41.0
Bronchitis chronisch, obstruktiv J44.
Bronchitis chronisch, schleimig-eitrig J41.1
Bronchitis chronisch o. n. A. J42
Bronchitis o. n. A. bei Patienten von 15 Jahren und älter J40
Tracheobronchitis chronisch J42
Tracheobronchitis chronisch-obstruktiv J44.
Tracheobronchitis o. n. A. J40

Eine Bronchitis wird als akut bezeichnet, wenn sie schnell zum Ausbruch kommt.

Subakut bedeutet eine weniger heftige Symptomatik als akut und eine zeitlich zwischen akut (schnell zum Ausbruch kommend) und chronisch (sich langsam entwickelnd und lang andauernd) verlaufende Erkrankung.

Ein Bronchospasmus bezeichnet eine Verkrampfung deiner Bronchialmuskulatur.

Eine fibrinöse Bronchitis ist eine Entzündung deiner Bronchialschleimhaut, bei der es zu einem massiven Austritt von Blutplasma kommt.

Membranös heißt mit Membranbildung einhergehend. Eine Membran ist eine dünne Gewebeschicht, die zwei Räume voneinander abtrennt und damit den Stofftransport durch diese Schicht beeinflusst.

Obstruktiv bedeutet Gefäß verstopfend.

Eine Tracheitis ist eine Luftröhrenentzündung. Die Tracheitis ist eine häufige Folge von Virusinfektionen der Atemwege. Symptome sind Heiserkeit, Husten, brennendes Gefühl unter dem Brustbein.

Von einer Tracheobronchitis sprechen Mediziner, wenn deine Schleimhäute in den Bronchien und in der Luftröhre gleichzeitig entzündet sind. Eine Tracheobronchitis entwickelt sich meistens aus einem absteigenden Virusinfekt, der im Nasenrachenraum beginnt. Symptome sind Reizhusten mit Auswurf und Fieber. Ab welcher Temperatur beginnt Fieber?

Lies mehr zu Ursache, Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von Bronchitis.

J20.0 Akute Bronchitis durch Mycoplasma pneumoniae

Mycoplasma pneumoniae ist ein Bakterium, das beispielsweise eine atypische Pneumonie (Lungenentzündung), ein Tracheobronchitis (gleichzeitige Entzündung der Luftröhren- und Bronchialschleimhaut), eine Kehlkopfentzündung, eine Meningitis (Hirnhautentzündung) oder eine Mittelohrentzündung verursachen kann.

J20.1 Akute Bronchitis durch Haemophilus influenzae

Die Bakterienart Haemophilus influenzae unterteilt sich in Stämme, die von einer Kapsel umgeben sind (bekapselt) und Stämme ohne Kapsel. Die bekapselten Haemophilus influenzae-Bakterien lassen sich entsprechend ihres Kapsel-Aufbaus in sechs Typen (a-f) unterteilen.

Haemophilus influenzae Typ b (Hib) kann beispielsweise Verursacher einer Entzündung der Nasen-Nebenhöhlen (Sinusitis), einer Bronchitis, einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder einer Mittelohrentzündung (Otitis media) sein.

J20.2 Akute Bronchitis durch Streptokokken

Bei Menschen ohne Vorerkrankung wie eine chronische Atemwegserkrankung ist die bakterielle Infektion mit Streptokokken meistens eine Sekundärinfektion (bakterielle Superinfektion). Die durch den Virenbefall entzündeten Bronchien bilden hierbei einen idealen Nährboden für die Bakterien.

J20.3 Akute Bronchitis durch Coxsackieviren

Coxsackieviren sind vor allem bei Kindern häufige Auslöser einer akuten Bronchitis. Coxsackieviren sind aber auch Erreger der sogenannten Herpangina mit Symptomen wie hohes Fieber, gerötetem Rachen mit hellen Bläschen, die platzen und gelbliche kreisrunde „Geschwüre“ mit rotem Hof bilden. Coxackieviren können außerdem Erreger der „Sommergrippe” sein und eine fieberhafte Rachenentzündung, Halsschmerzen und Hustenreiz hervorrufen. Coxackieviren sind ebenfalls Erreger der Hand-, Fuß- und Mundkrankheit. Hierbei treten gleichzeitig eine schmerzhafte Mundschleimhautentzündung im Bereich von Zunge, Zahnfleisch und weichem Gaumen auf sowie Bläschen an Händen und Füßen, die von einem roten Saum umgeben sind.

J20.4 Akute Bronchitis durch Parainfluenzaviren

Parainfluenzaviren sind eine Gruppe von Viren, die Grippe-ähnliche Erkrankungen bzw. Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis hervorrufen können. Parainfluenzaviren werden über Tröpfcheninfektionen übertragen. Ein Erstkontakt mit den Viren erfolgt meist bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter und ruft hohes Fieber hervor. Fieber richtig messen. Außerdem eine Infektion der Atemwege, zum Beispiel eine Entzündung der kleinen Bronchien (Bronchiolitis), des Kehlkopfs und der Luftröhre (Laryngotracheitis) oder der Lunge (Pneumonie).

J20.5 Akute Bronchitis durch Respiratory-Syncytial-Viren (RS-Viren)

RS-Viren oder auch Respiratory-Syncytial-Viren sind weltweit vorkommende Erreger, die bevorzugt die Schleimhäute der Atemwege befallen und Infektionen der oberen und unteren Atemwege hervorrufen. Eine Ansteckung mit RS-Viren erfolgt über Tröpfcheninfektion durch Einatmen kleinster, infektiöser Tröpfchen, die von einer erkrankten Person zum Beispiel beim Husten oder Niesen in die Luft freisetzt werden.

Eine Erstinfektion mit RS-Viren zeigt sich häufig durch leichte, obere Atemwegsinfekte bis hin zur Ausbreitung auf die unteren Atemwege. Es kann zu einer Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien kommen (Bronchitis), zu einer Entzündungen der kleinen Bronchien (Bronchiolitis), zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) und zur Entzündung der Luftröhre und Bronchien (Tracheobronchitis).

J20.6 Akute Bronchitis durch Rhinoviren

Rhinoviren sind Schnupfen- und Erkältungsviren.  Sie infizieren über Tröpfcheninfektion die Schleimhäute deines Nasen- und Rachenraumes. Durch die entstehende Entzündung werden die Gefäße der Schleimhaut durchlässiger, Flüssigkeit tritt aus, deine Nase läuft, die Nasenschleimhaut schwillt an, wodurch das Atmen durch die Nase so gut wie unmöglich wird. Bei Kindern können Rhinoviren auch eine Bronchitis auslösen.

J20.7 Akute Bronchitis durch ECHO-Viren

ECHO-Viren (enteric cytopathogenic humanorphan viruses) sind eine Gruppe von Viren, die zu den Enteroviren gehören. Virusträger oder erkrankte Personen scheiden die ECHO-Viren mit ihrem Stuhl aus. Echoviren werden vorwiegend fäkal-oral übertragen, also direkt von Mensch zu Mensch über verunreinigte Hände oder indirekt über Gegenstände, Nahrungsmittel, Badewasser. Da sich die ECHO-Viren anfangs auch im Nasenrachenraum (Nasopharynx) vermehren, ist in den ersten Tagen der Infektion auch eine Übertragung des Erregers über die Luft möglich.

J20.8 Akute Bronchitis durch sonstige näher bezeichnete Erreger

Eine Vielzahl von Erregern kann eine akute Bronchitis auslösen. Hier können akute Bronchitis-Formen klassifiziert werden, die durch andere Erreger ausgelöst werden als diejenigen, die unter J20.0 bis J20.7 aufgeführt sind.

J20.9 Akute Bronchitis, nicht näher bezeichnet

Eine akute Bronchitis, deren Erreger nicht genauer spezifiziert wurden, können ohne Angabe des genauen Erregers unter J20.9 eingeordnet werden.

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Diagnosekürzel

J40

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht J40 für eine Bronchitis, die nicht als akut oder chronisch bezeichnet werden kann.
Unter den ICD-10 Diagnosekürzeln J40-J47 werden chronische Krankheiten der unteren Atemwege zusammengefasst. J40 steht für eine Bronchitis, die nicht unter akut oder chronisch eingeordnet werden kann.

J40: Bronchitis, nicht als akut oder chronisch bezeichnet

Ist eine Bronchitis bei Patienten unter 15 Jahren nicht als akut oder chronisch klassifiziert, sollte sie als akut gelten und unter J20 verschlüsselt werden. Bei allen anderen Altersgruppen kann dein Arzt die nicht als akut oder chronisch bezeichnete Bronchitis hier unter J40 einordnen.

Inkl.: Bronchitis katarrhalisch
Bronchitis mit Tracheitis o. n. A.
Bronchitis o. n. A.
Tracheobronchitis o. n. A.

Exkl.: Bronchitis allergisch o. n. A. J45.0
Bronchitis asthmatisch o. n. A. J45.9
Bronchitis durch chemische Substanzen, akut) J68.0

Bei einer katarrhalischen Bronchitis ist die Entzündung deiner Bronchialschleimhaut mit einer vermehrten Absonderung von wässrigem oder schleimigen Sekrets verbunden.

Eine Tracheobronchitis ist, auch Bronchitis mit Tracheitis (Luftröhrenentzündung) genannt, eine gleichzeitige Entzündung deiner Luftröhren- und Bronchialschleimhaut.

Lies Wissenswertes zu Ursachen und Therapie der Bronchitis.