Inkl.: Grippe ohne Angabe eines spezifischen Virusnachweises
Virus-Grippe ohne Angabe eines spezifischen Virusnachweises
Die Grippe wird in der Regel durch Influenza-Viren ausgelöst. Werden trotz Grippe-Symptome keine genauen Viren als Auslöser nachgewiesen oder besteht keine Notwendigkeit, den Virus mithilfe spezieller Diagnostik als genauen Erreger ausfindig zu machen, können derartige Grippe-Erkrankungen unter J11 klassifiziert werden. Grippe-Impfung: Wann impfen?
Exkl.: Grippaler Infekt J06.9. Symptome und Unterschiede Grippe, Erkältung, Corona
Infektion o.n.A. durch Haemophilus influenzae A49.2
Meningitis durch Haemophilus influenzae G00.0
Pneumonie durch Haemophilus influenzae J14. Lies unter dem ICD-10 Diagnosekürzel J14 mehr über den bakteriellen Erreger Haemophilus influenzae. Unter dem ICD-10 Diagnosekürzel J12 erfährst du mehr zur Lungenentzündung (Pneumonie).
J11.0 Grippe mit Pneumonie, Viren nicht nachgewiesen
Inkl.: Grippe(broncho)pneumonie, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen
Pneumonie ist die medizinische Bezeichnung für Lungenentzündung. Sind auch deine Bronchien betroffen, wird die Lungenentzündung als Bronchopneumonie bezeichnet.
J11.1 Grippe mit sonstigen Manifestationen an den Atemwegen, Viren nicht nachgewiesen
Inkl.: Grippe o. n. A.
Grippe: akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen.
Grippe: Laryngitis, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen. Eine Laryngitis ist eine Entzündung des Kehlkopfes (Larynx).
Grippe: Pharyngitis, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen. Als Pharyngitis wird eine Entzündung des Rachens (Pharynx) bezeichnet.
Grippe: Pleuraerguss, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen. Der Begriff Pleuraerguss bezeichnet eine Flüssigkeitsansammlung im sogenannten Pleuraspalt. Das ist ein Raum in deiner Brusthöhle, genauer gesagt der Raum zwischen deinem Rippenfell (Pleura parietalis) und deinem Lungenfell (Pleura visceralis). Dein Rippenfell umgibt deinen Brustkorb und die Rippen von innen. Dein Lungenfell umhüllt deine Lungenflügel. Der Pleuraspalt enthält normalerweise einige wenige Milliliter Flüssigkeit, die ein reibungsloses Einatmen sowie Ausdehnen deiner Lunge beim Einatmen sicherstellt.
J11.8 Grippe mit sonstigen Manifestationen, Viren nicht nachgewiesen
Inkl.: Enzephalopathie bei Grippe, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen. Der Begriff Enzephalopathie fasst verschiedene krankhafte Veränderungen des Gehirns zusammen. Der Enzephalopathie kann eine Vielzahl von Ursachen zugrunde liegen, wie zum Beispiel eine virale, bakterielle oder autoimmunologische Entzündung. Ebenfalls kann eine Verletzung des Gehirns zugrunde liegen, aber auch eine Anhäufung von Giftstoffen im Körper wie bei einer Leber-bedingten Enzephalopathie. Die Enzephalopathie kann sich in sehr unterschiedlichen Symptomen äußern. Leichte Wesensveränderungen, Verwirrtheitszustände, Sprachstörungen aber auch komatöse Zustände können Ausdruck einer Enzephalopathie sein.
Grippe: Gastroenteritis, nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen. Eine Gastroenteritis ist eine Magen-Darm-Entzündung.
Grippe: Myokarditis (akut), nicht näher bezeichnet oder spezifische Viren nicht nachgewiesen. Eine Myokarditis ist eine Herzmuskelentzündung.
H42: Glaukom bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Beim Glaukom, auch grüner Star genannt, handelt es sich um eine weltweit häufig vorkommende Augenerkrankung, die im Verlauf den Sehnerv beschädigen kann und bis zur Erblindung führen kann. Genaueres kannst du unter dem ICD-10 Diagnosekürzel H40 nachlesen.
Ein Glaukom kann nicht nur durch erhöhten Augeninnendruck, sondern durch viele andere Erkrankungen mitverursacht werden. Diese Glaukom-Fälle können von deinem Arzt unter H42 eingeordnet werden.
H42.0 Glaukom bei endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
Inkl.: Glaukom bei Amyloidose E85
Glaukom beim Lowe-Syndrom E72.0
Unter endokrinen Erkrankungen werden Krankheiten der Körperdrüsen bzw. der hormonbildenden Organe zusammengefasst. Auch endokrine Erkrankungen kommen als Auslöser eines Glaukoms in Betracht und können hier ebenso wie Glaukom-Fälle bei Ernährungs- oder Stoffwechselerkrankungen wie dem Diabetes mellitus eingeordnet werden.
Der Fachbegriff Amyloidose steht für eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen es zur Ablagerung von Eiweißen in verschiedensten Geweben und folglich zu einem Funktionsverlust der verschiedensten Organe kommen kann. Amyloidosen können auch das Auge betreffen und Grund für ein Glaukom sein.
Beim Lowe-Syndrom handelt es sich um eine sehr seltene, angeborene Erkrankung, die fast ausschließlich Jungen betrifft. Beim Lowe-Syndrom, auch okulo-zerebro-renales Syndrom (OCRL) genannt, kommt es bereits bei Geburt unter anderem zu Augenproblemen wie dem grauen Star (Linsentrübung, Katarakt), Störungen der Nierenfunktion und Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann sich ein Glaukom entwickeln.
H42.8 Glaukom bei sonstigen anderenorts klassifizierten Krankheiten
Inkl.: Glaukom bei Onchozerkose B73
Tritt der grüne Star im Zusammenhang mit anderen als unter H42.0 genannten Erkrankungen auf, kann der Arzt das diagnostizierte Glaukom unter H42.8 einordnen.
Ebenso unter H42.8 eingeordnet werden kann das Glaukom bei Onchozerkose. Als Onchozerkose, auch Flussblindheit genannt, wird eine Erkrankung durch den Fadenwurm Onchocera volvulus bezeichnet. Die Übertragung des Fadenwurms erfolgt durch Kriebelmücken (bevorzugt in Gewässer-Nähe). Onchozerkose kommt besonders im westlichen Afrika und Zentral-Afrika sowie in Süd- und Zentralamerika vor. Durch einen Stich der Kriebelmücke können die Wurm-Larven in deinen Körper gelangen. Nach der Infektion kann es bis zu 20 Monate dauern, bis du erste Krankheitserscheinungen bemerkst. Dann bilden sich zum Beispiel kleine Knoten in deiner Haut, die sogenannten Onchozerkome. Diese enthalten reife, adulte Würmer, die wiederum kleine, neue Würmer (Mikrofilarien) produzieren. Besonders gerne halten sich auch die Mikrofilarien in der Haut auf. Dies kann zu Hauterkrankungen mit Rötungen, Juckreiz, Ausschlag und Lymphknotenschwellungen führen. Auch das Auge kann durch die Onchozerkose betroffen sein. Die Augenbeteiligung äußert sich in Entzündungen der Hornhaut (Keratitis), der Iris (Iritis) oder anderer Strukturen und kann ebenso zum Glaukom und zur Erblindung durch Einwandern der Mikrofilarien ins Auge führen.
Das Glaukom wird auch grüner Star genannt. Dabei handelt es sich um eine weltweit häufig vorkommende Augenerkrankung, bei der es im Verlauf zur Schädigung des Sehnervs mit Gesichtsfeldausfällen (Skotomen), Sehproblemen und im schwersten Fall zur Erblindung kommen kann.
Verursacher für das Glaukom können Erhöhungen des im Auge herrschenden Drucks (Augeninnendruck) sein. Fälschlicherweise wird ein erhöhter Augeninnendruck oftmals mit einem Glaukom gleichgesetzt. Es gibt jedoch auch Glaukom-Formen, die nicht in Verbindung mit einem erhöhten Augeninnendruck auftreten. Hierbei ist eine verminderte Durchblutung des Sehnervs bei normalen Werten des Augeninnendrucks die Ursache des Glaukoms. Das Glaukom wird dann als Normaldruck- oder Niederdruckglaukom bezeichnet.
Es wird ein akutes Engwinkelglaukom (ICD-10 Diagnosekürzel H40.2) von einem chronischen Weitwinkelglaukom (ICD-10 Diagnosekürzel H40.1) unterschieden. Ebenso werden primäre Glaukome von sekundären Glaukomen, die in Folge einer anderen Augenerkrankung auftreten, differenziert.
Die Veränderungen des Augeninnendrucks oder der Sehnervdurchblutung können zu anfänglich unbemerkten Gesichtsfeldausfällen (Skotomen), also zu Einschränkungen des Sehbereichs führen. Bleibt das Glaukom bestehen, kann es zu weiteren Sehverschlechterungen, immer weiter zunehmenden Einschränkungen des Sehfeldes und letztlich bis zur Erblindung kommen.
H40.0 Glaukomverdacht
Inkl.: Okuläre Hypertension
Unter H40.0 kann dein Arzt Erkrankungsfälle einordnen, deren Symptomatik stark auf ein Glaukom hinweist, ohne dass aber die endgültige Diagnose Glaukom gestellt werden kann.
Okuläre Hypertension ist der medizinische Fachausdruck für erhöhten Augeninnendruck. Die Augeninnendruckerhöhung bezeichnet das wiederholte Auftreten und Messen erhöhter Augeninnendruck-Werte ohne dass Schädigungen des Sehnervs aufgetreten sind und festgestellt werden können. Erhöhter Augeninnendruck an sich stellt keine Erkrankung dar, ist jedoch ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Glaukoms.
H40.1 Primäres Weitwinkelglaukom
Inkl.: Glaucoma chronicum simplex
Kapsuläres Glaukom mit Pseudoexfoliation der Linse
Glaukom mit mäßig erhöhtem Augeninnendruck
Pigmentdispersionsglaukom
Das Weitwinkelglaukom entwickelt sich langsam, schleichend und tritt in der Frühphase zumeist ohne Symptome auf. Im Verlauf kommt es allmählich zu Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) bis hin zum Sehverlust. Das Primäre Weitwinkelglaukom, auch als Glaucoma chronicum simplex bezeichnet, kann durch zwei unterschiedliche Mechanismen Schädigungen am Sehnerv hervorrufen.
Druckbedingte Schädigung des Sehnervs: In der vorderen Augenkammer zwischen der Linse und der Hornhaut des Auges befindet sich das sogenannte Kammerwasser. Das Kammerwasser wird ständig neu produziert und fließt normalerweise über kleine Kanäle aus der Augenkammer ab. Die Menge des Kammerwassers bestimmt den im Auge herrschenden Druck, also den Augeninnendruck (intraokularer Druck). Kommt es zum Missverhältnis zwischen Kammerwasser-Produktion und Kammerwasser–Abfluss, führt dies zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks. Langfristige Erhöhungen des Augeninnendrucks können durch den Druck zu Schädigungen des Sehnervs führen.
Durchblutungsbedingte Schädigung des Sehnervs: Beim durchblutungsbedingten (vaskulären) Glaukom kommt es nicht zur Erhöhung des Augeninnendrucks. Daher wird diese Glaukom-Form auch als Normal- oder Niederdruckglaukom bezeichnet. Die Schädigung des Sehnervs kann hier durch eine verminderte Durchblutung der Nervenzellen bedingt sein. Die Blutversorgung des Sehnervs ist abhängig vom Blutfluss im Körper-Kreislauf. Kommt es im Tagesverlauf zu starken Blutdruckschwankungen oder dauerhaft zu sehr niedrigen Blutdruckwerten, werden die Netzhaut und insbesondere die Nervenzellen des Sehnervs möglicherweise nicht ausreichend durchblutet. Ebenso kann Bluthochdruck zur schlechten Durchblutung des Sehnervs führen. Hohe Blutdruck-Werte führen zur Engstellung der Gefäße, was wiederum zu einer verminderten Durchblutung der Zellen führen kann. Auch Erkrankungen, die Verkalkungen, Verengungen oder andere Veränderungen der Gefäße mit sich bringen können, zum Beispiel der Diabetes mellitus, können zur Minderdurchblutung des Sehnervs führen.
Eine Sonderform des Weitwinkelglaukoms ist das sogenannte Pseudoexfoliationsglaukom. Hierbei kommt es zur Ablagerung von Zuckereiweißen (Glykoproteinen) im Auge und im Kammerwinkel, was den Abfluss des Kammerwassers behindern kann. Als Kammerwinkel wird der Winkel bezeichnet, der durch das Zusammentreffen von Hornhaut und Iris (Regenbogenhaut) in der vorderen Augenkammer gebildet wird.
Eine weitere Sonderform stellt das Pigmentdispersionsglaukom dar. Diese Form des Glaukoms wird durch abgelöste Pigmentzellen der Regenbogenhaut (Iris) verursacht. Durch Ablagerung des Pigments im Kammerwinkel wird der Kammerwasser-Abfluss erschwert und ein Glaukom kann entstehen.
Beim primären akuten Engwinkelglaukom oder beim primären Winkelblockglaukom kommt es zur akuten, plötzlichen Behinderung des Abflusses des Kammerwassers im Kammerwinkel der Augenkammer.
Beim primären Engwinkelglaukom ist der Kammerwinkel, also die Verbindungsstelle von Regebogenhaut und Hornhaut im Bezirk der Augenvorderkammer, zu eng. Dadurch wölbt sich die Regenbogenhaut (Iris) vor die Abflusskanäle in der Augenvorderkammer. Die Folge: das Kammerwasser kann nur sehr schwer abfließen. Der Augeninnendruck steigt.
Eine Pupillenerweiterung (Mydriasis) sowie ein kurzer Augapfel bei Weitsichtigkeit (Hyperopie) begünstigen die Verengung des Kammerwinkels durch die Iris.
Bei einem Winkelblockglaukom wird die Regenbogenhaut (Iris) entweder zum Kammerwinkel (Verbindungsstelle von Iris und Hornhaut im Bezirk der Augenvorderkammer) gezogen oder dorthin verdrängt, so dass die Kammerwasserdrainage blockiert wird. Das Kammerwasser kann nicht mehr ausreichend abfließen, der Augeninnendruck erhöht sich.
Der akute starke Anstieg des Augeninnendrucks kann zur raschen Schädigung des Sehnervs führen. Dabei treten Symptome wie eine akute einseitige Sehverschlechterung, Kopfschmerzen, ein rotes, steinhartes Auge auf. Das wird oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüchen. Das akute Winkelblockglaukom kann innerhalb von Stunden zur Erblindung führen und ist ein augenärztlicher Notfall. Das Krankheitsbild wird auch Glaukomanfall genannt.
Ein intermittierendes Engwinkelglaukom ist durch wiederholte, immer wieder auftretende Verdrängungen des Kammerwasser-Abflusses gekennzeichnet. Ein intermittierendes Engwinkelglaukom kann zum Beispiel bei Pupillenerweiterung wie beim Dämmerungssehen auftreten.
Als protrahiert werden in der Medizin Verläufe oder Erkrankungen bezeichnet, die verlängert bzw. verzögert verlaufen.
H40.3 Glaukom (sekundär) nach Verletzung des Auges
Ein sekundäres Glaukom ist ein Glaukom, das infolge anderer Augenerkrankungen auftritt. Glaukome können auch nach Verletzungen des Auges zum Beispiel durch eine narbenbedingte Behinderung des Kammerwasser-Abflusses auftreten.
H40.4 Glaukom (sekundär) nach Entzündung des Auges
Entzündungen des Auges hinterlassen oftmals Vernarbungen oder Verklebungen (Synechien), die eine Abflussstörung des Kammerwassers hervorrufen können und somit sekundär zur Ausbildung eines Glaukoms führen können.
H40.5 Glaukom (sekundär) nach sonstigen Affektionen des Auges
Unter einer Affektion wird in der Medizin der Befall oder die Erkrankung eines Organs bezeichnet. Unter H40.5 können Sekundärglaukome eingeordnet werden, die nicht auf bestimmte Verletzungen oder Entzündungen des Auges oder auf Arzneimittel zurückzuführen sind.
H40.6 Glaukom (sekundär) nach Arzneimittelverabreichung
Bestimmte Arzneimittel wie Kortison oder kortisonhaltige Augentropfen können die Durchblutung im Auge verändern. Sie können außerdem den Augeninnendruck zum Beispiel durch Erweiterung der Pupille und Verdrängung des Kammerwinkels erhöhen. Dadurch kann ein sekundäres Glaukom entstehen.
H40.8 Sonstiges Glaukom
Hier können Formen des grünen Stars klassifiziert werden, die nicht in die Kategorien H40.1 bis H40.7 eingeordnet werden können.
H40.9 Glaukom, nicht näher bezeichnet
Ist die Glaukom-Erkrankung nicht näher beschrieben, ist die Ursache des grünen Stars unklar oder soll der Grund nicht genauer angegeben werden, kann die Diagnose unter H40.9 verschlüsselt werden.
Exkl.: Abszess der Lunge mit Pneumonie J85.1
Arzneimittelinduzierte interstitielle Lungenkrankheiten J70.2-J70.4
Aspirationspneumonie bei Anästhesie: im Wochenbett O89.0
Aspirationspneumonie bei Anästhesie während der Schwangerschaft O29.0
Aspirationspneumonie bei Anästhesie während der Wehentätigkeit und bei der Entbindung O74.0
Aspirationspneumonie beim Neugeborenen P24.9
Aspirationspneumonie durch feste und flüssige Substanzen J69
Aspirationspneumonie o. n. A. J69.0
Pneumonie angeboren P23.9
Pneumonie durch exogene Substanzen J67-J70
Pneumonie gewöhnlich interstitiell J84.1
Pneumonie interstitiell o .n. A. J84.9
Pneumonie Lipid J69.1
Als Bronchopneumonien werden Lungenentzündungen (Pneumonien) bezeichnet, die entweder von den luftleitenden Atemwegen und den Bronchien ausgehen oder bei denen eine Mitbeteiligung der Bronchien vorliegt.
J18.1 Lobärpneumonie, nicht näher bezeichnet
Die Lunge ist aufgebaut aus zwei Lungenflügeln, dem rechten und linken Lungenflügel (Pulmo dexter und Pulmo sinister). Jeder Lungenflügel lässt sich wiederum in Lungenlappen (Lobus) unterteilen. Der rechte Lungenflügel unterteilt sich in drei, der linke Lungenflügel in zwei Lungenlappen.
Betrifft eine Lungenentzündung (Pneumonie) einen gesamten Lungenlappen, bezeichnet man sie als Lobärpneumonie. Bakterielle, typische Lungenentzündungen zeigen sich in der Regel als Lobärpneumonien.
J18.2 Hypostatische Pneumonie, nicht näher bezeichnet
Eine hypostatische Pneumonie, auch als Senkungspneumonie bezeichnet, ist eine Lungenentzündung, die sich bei bettlägerigen Personen oder Personen, die mehrere Wochen im Bett liegen mussten, entwickeln kann. Durch die Bettlägerigkeit wird der Sekretablauf in den Atemwegen behindert. Es kommt zu einem Sekretstau in den unteren Lungenabschnitten. Dadurch kann die Lunge in den unteren Lungenfeldern schlecht belüftet werden. Das Sekret bietet Bakterien eine gute Möglichkeit sich in der Lunge anzusiedeln und eine Lungenentzündung (Pneumonie) zu verursachen.
J18.8 Sonstige Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
Lungenentzündungen, die zum Beispiel durch nicht näher bestimmte Bakterien oder andere Erreger ausgelöst werden, können unter dem ICD-10 Diagnosekürzel J18.8 eingeordnet werden.
Um einen genauen Infektionserreger bei der Lungenentzündung (Pneumonie) zu identifizieren, sind zum Teil zeit- und arbeitsaufwändige mikrobiologische Untersuchungsmethoden notwendig.
Bei Hinweisen auf eine bakterielle Pneumonie werden häufig ohne genauen Erreger-Nachweis kalkulierte Antibiotika-Therapien eingeleitet. Das sind Antibiotika-Behandlungen mit Medikamenten, die entsprechend der Situation des Patienten inklusive seiner Vorerkrankungen und der vermuteten Ansteckungsweise (nosokomial oder ambulant) ausgewählt werden, um die wahrscheinlichsten Erreger einschließen.
J18.9 Pneumonie, nicht näher bezeichnet
Unter J18.9 können Pneumonien klassifiziert werden, die nicht näher durch ihren Erreger, die Ausbreitungsart oder Grunderkrankungen und Umstände charakterisiert wurden.
J16: Pneumonie durch sonstige Infektionserreger, anderenorts nicht klassifiziert
Exkl.: Ornithose A70
Plasmazelluläre interstitielle Pneumonie B59
Pneumonie, angeboren P23
Pneumonie o. n. A. J18.9
Pneumonie bedeutet Lungenentzündung. Lungenentzündungen können durch diverse Infektionserreger ausgelöst werden. Dazu zählen Bakterien, Viren aber auch Pilze. Weitere Infos zur Lungenentzündung erhältst du unter dem Diagnosekürzel J12.
J16.0 Pneumonie durch Chlamydien
Chlamydien, insbesondere Chlamydia pneumoniae, sind weltweit verbreitete Bakterien. Chlamydia pneumoniae wird von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektionen und durch Kontakt zu infektiösen Sekreten wie Speichel übertragen. Infektionen mit Chlamydia pneumoniae betreffen zumeist die oberen Atemwege. Neben Entzündungen des Rachens (Pharyngitis), der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und der Bronchien (Bronchitis) ist Chlamydia pneumoniae auch Erreger einer ambulanten, also nicht im Krankenhaus erworbenen, Pneumonie. Infektionen mit Chlamydia pneumoniae können auch ohne Symptome verlaufen, was unter anderem der Grund für die hohe Verbreitung des Bakteriums ist.
J16.8 Pneumonie durch sonstige näher bezeichnete Infektionserreger
Unter J12 bis J16 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Lungenentzündungen (Pneumonien) klassifiziert, die durch bestimmte Erreger ausgelöst werden. Eine Vielzahl von Krankheitserregern ist in der Lage eine Pneumonie auszulösen. Unter J16.8 können daher Pneumonien klassifiziert werden, deren Erreger nicht explizit unter einer anderen Codierung aufgeführt sind.
Exkl.: Angeborene Pneumonie P23
Legionärskrankheit A48.1
Pneumonie durch Chlamydien J16.0
Pneumonie bedeutet Lungenentzündung. Ausgelöst werden Pneumonien durch unterschiedliche Bakterien, Viren oder Pilze. Weitere Infos zur Lungenentzündung erhältst du beim Diagnosekürzel J12.
Mikrobiologische Untersuchungen können zur genauen Erreger-Identifikation durchgeführt werden. Bakterielle Pneumonien können mit Antibiotika behandelt werden.
J15.0 Pneumonie durch Klebsiella pneumoniae
Klebsiella pneumonie gehört zu den Enterobakterien. Viele der Enterobakterien, so auch Klebsiella pneumoniae, kommen im Darm des Menschen vor. Zu finden sind Klebsiellen aber auch in den Atemwegen und als Teil unserer Umwelt im Wasser, in der Erde oder auf Pflanzen.
Klebsiella pneumoniae kommt insbesondere bei abwehrgeschwächten Personen als Erreger einer nosokomialen Lungenentzündung oder eines nosokomialen Harnwegsinfektes vor. Nosokomial bedeutet, dass die Ansteckung mit dem Erreger im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt, einer Krankenhausbehandlung oder einem Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung steht.
J15.1 Pneumonie durch Pseudomonas
Die Bakterien-Gattung Pseudomonas und insbesondere das Bakterium Pseudomonas aeruginosa kommt überall in unserer Umwelt, besonders aber in Gewässern, Pfützen, feuchten Böden, aber auch z.B. in Feuchtbereichen von Krankenhäusern vor. Hier kann es vorwiegend bei Personen mit Grunderkrankungen oder Immunschwäche zur Ansteckung kommen. Weitere, typische Infektionen durch Pseudomonas sind neben einer Lungenentzündung Wundinfektionen (insbesondere feuchte, nässende Wunden) und Harnwegsinfektionen. Ausgehend von einer Lokalinfektion wie einer Wund- oder Harnwegsinfektion können sich die Bakterien auch mit dem Blutstrom im Körper verteilen.
J15.2 Pneumonie durch Staphylokokken
Die Bakterien-Gattung der Staphylokokken umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien wie zum Beispiel Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis oder Staphylococcus saprophyticus. Staphylokokken leben als Teil unserer natürlichen Flora auf der Haut sowie auf Schleimhäuten im Nasen-Rachenraum. Unter bestimmten Bedingungen können sie vom harmlosen Besiedler zum Krankheitserreger werden.
Staphylococcus aureus zählt zu den häufigsten Infektions-Erregern und kann zahlreiche unterschiedliche Infektionen hervorrufen: Neben oberflächlichen oder tiefen Wundinfektionen, Herzklappenentzündungen (Endokarditis), Infektionen von Gelenks- oder Gefäßprothesen zählt auch die ambulant erworbene und Krankenhaus-assoziierte Pneumonie zum Krankheitsspektrum von Staphylococcus aureus.
J15.3 Pneumonie durch Streptokokken der Gruppe B
Streptokokken kommen als natürliche Besiedler auf unseren Schleimhäuten vor. Eingeteilt werden die Streptokokken aufgrund einiger biochemischer Eigenschaften in A- oder B-Streptokokken.
Zu Gruppe der B-Streptokokken gehört das Bakterium Streptococcus agalactiae. Es kommt bei einigen Schwangeren in der Vaginal-Flora vor. Übertragungen auf das Neugeborene während der Geburt können zu schweren Infektionen wie einer Neugeborenen-Sepsis, Neugeborenen-Hirnhautentzüdnung (Meninigitis) oder einer Neugeborenen-Pneumonie führen. Auch bei Nicht-Schwangeren können B-Streptokokken eine Vielzahl von Infektionen wie beispielsweise die Lungenentzündung (Pneumonie) hervorrufen.
J15.4 Pneumonie durch sonstige Streptokokken
Exkl.: Pneumonie durch Streptokokken der Gruppe B, siehe J15.3
Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae J13
Unter J15.4 können Streptokokken-Pneumonien eingeordnet werden, die nicht durch B-Streptokokken (siehe J15.3) oder Streptococcus pneumoniae hervorgerufen wurden.
Als Besiedler von Schleimhäuten kommen Streptokokken zum Beispiel im Urogenitaltrakt oder auch in der Darm-Schleimhaut deines Körpers vor. Die Gattung der Streptokokken umfasst viele verschiedene Bakterien. Im Labor werden Streptokokken auf Nährmedien wie Blutagar-Platten angezüchtet. Blutagar ist ein Nährmaterial, was unter anderem rote Blutkörperchen (Erythrozyten) enthält. Streptokokken-Kolonien können gut auf Blutagar wachsen. Einige Streptokokken-Stämme sind in der Lage die im Blutagar enthaltenen roten Blutkörperchen aufzuspalten und aus ihnen wichtige Nährstoffe zu gewinnen. Die Fähigkeit Erythrozyten zu zerstören nennt sich Hämolyse. Unterschiedliche Streptokokken-Arten haben unterschiedliche Hämolyse-Fähigkeiten. Aufgrund ihres Hämolyse-Verhaltens werden Streptokokken in α-, β- oder γ- hämolysierende Streptokokken eingeteilt:
Zu den α-hämolysierenden Streptokokken zählen viele Bakterien der Hautflora sowie die Erreger der Lungenentzündung: Streptococcus pneumoniae.
Die ß-hämolysierenden Streptkokken werden weiter anhand ihrer Oberflächenstrukturen in Streptokokken der Gruppe A und Streptokokken der Gruppe B eingeteilt. Erreger der Gruppe A und B sind für viele unterschiedliche Infektionen verantwortlich.
J15.5 Pneumonie durch Escherichia coli
Das Bakterium Escherichia coli, auch E.coli abgekürzt, kommt typischerweise in unserem Darm sowie im Darm von Tieren vor. Es existieren viele unterschiedliche Stämme der E.coli, von denen einige als Teil unserer Darmflora keinen Krankheitswert besitzen. Andere hingegen können viele verschiedene Infektionen hervorrufen. Zu den möglichen Infektionen durch E.coli zählen:
J15.6 Pneumonie durch andere gramnegative Bakterien
Inkl.: Pneumonie durch Gramnegative (aerobe) Bakterien o.n.A.
Pneumonie durch Serratia marcescens
Als gramnegative oder grampositive Bakterien werden in der Mikrobiologie Bakterien anhand ihres Färbeverhaltens bei einer bestimmten Anfärbemethode im Labor, der Gram-Färbung, bezeichnet. Entsprechend des unterschiedlichen Aufbaus ihrer Zellwand färben sich grampositive Bakterien in der Gram-Färbung blau, gramnegative Bakterien färben sich rot an.
Zu den gramnegativen Bakterien gehören viele Bakteriengattungen und –Arten. Beispiele für gramnegative Bakterien sind:
Enterobakterien wie Klebsiellen, E.coli, Salmonellen, Yersinien, Serratia-Stämme.
Pseudomonas.
Legionellen.
Neisserien.
Unter J15.6 können im ICD-10 Diagnoseschlüssel bakterielle Lungenentzündungen eingeordnet werden, die durch andere gramnegative Erreger als die unter J15.0, J15.1 oder J15.5 ausgeführten hervorgerufen werden.
Ein weiterer gramnegativer Erreger einer Pneumonie ist zum Beispiel Serratia marcescens. Serratia marcescens kommt überall in unserer Umwelt wie im Boden, auf Pflanzen, im Wasser oder in Tieren vor. Das Bakterium kann Auslöser einer Harnwegsinfektion, Blutvergiftung (Sepsis) oder Lungenentzündung (Pneumonie) sein.
J15.7 Pneumonie durch Mycoplasma pneumoniae
Mycoplasma pneumoniae zählt zu den sogenannten atypischen Erregern einer Pneumonie. Atypische Pneumonien verlaufen im Gegensatz zu typischen Pneumonien eher schleichend. Sie werden von weniger hohem Fieber und eher trockenem Husten begleitet und weisen einen langsamerem, weniger akuten Verlauf mit Kopf- und Gliederschmerzen auf. Mycoplasma pneumoniae wird von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion übertragen und vermehrt sich auf den Schleimhäuten der Atemwege.
Mycoplasma pneumoniae ruft neben ambulant erworbenen Lungenentzündungen auch Entzündungen der Luftröhre und Bronchien (Tracheobronchitis) besonders im Kindesalter und bei Jugendlichen hervor. Das Bakterium spielt außerdem eine Rolle als Auslöser einer Pneumonie im Rahmen von Grippe-Erkrankungen. Zusätzlich zur Infektion durch das Influenza-Virus kann Mycoplasma pneumonie beim Betroffenen eine Pneumonie im Sinne einer Superinfektion auslösen.
J15.8 Sonstige bakterielle Pneumonie
Lungenentzündungen, die durch andere Bakterien als die unter den ICD-10 Diagnosekürzeln J13 bis J15.7 klassifizierten Erreger hervorgerufen werden, können unter J15.8 eingeordnet werden.
J15.9 Bakterielle Pneumonie, nicht näher bezeichnet
Bakteriell bedingte Lungenentzündungen, deren Erreger unklar ist oder nicht genau angegeben wird, kann der Arzt hier einordnen.
Inkl.: Bronchopneumonie durch Haemophilus influenzae
Exkl.: Angeborene Pneumonie durch Haemophilus influenzae P23.6
Pneumonie ist der Fachbegriff für Lungenentzündung. Pneumonien werden durch Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst. Lies unter dem ICD-10 Diagnosekürzel J12 mehr zur Lungenentzündung.
Haemophilus influenzae ist ein Bakterium. Es kommt weltweit ausschließlich beim Menschen vor. Haemophilus influenzae kann als Bestandteil der normalen Bakterienflora des Nasen-Rachenraums auftreten und erst in Situationen der Abwehrschwäche oder bei Entzündungen und Verletzungen im Nasen-Rachenraum Erkrankungen auslösen.
Haemophilus influenzae kann Infektionen der oberen Atemwege wie Schnupfen (Rhinitis), eine Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis), eine Bronchitis oder Pneumonie hervorrufen. Auch Mittelohrentzündungen (Otitis media), Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis), Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) und Meningitis (Hirnhautentzündungen) bei Verbreitung im Körper gehören zum Krankheitsspektrum des Bakteriums. Ansteckungen mit Haemophilus influenzae erfolgen über Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt zu ansteckendem Sekret.
Zur Vorbeugung empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Schutzimpfung gegen Infektionen mit Haemophilus influenzae im Säuglingsalter sowie für Personen, deren Milz operativ entfernt werden musste.
Inkl.: Bronchopneumonie durch Streptococcus pneumoniae
Exkl.: Angeborene Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae P23.6
Die häufigsten Erreger einer bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonie (Lungenentzündung) sind die Pneumokokken. Unter ambulant erworbenen Pneumonien werden alle Lungenentzündungen verstanden, deren Infektionsquelle nicht das Krankenhaus ist. Im Krankenhaus erworbene Infektionen werden als nosokomiale Infektionen bezeichnet.
Pneumokokken gehören zur Gattung der Streptokokken. Der Erreger der bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonie wird daher auch als Streptococcus pneumoniae bezeichnet. Er ist weltweit verbreitet. Streptococcus pneumoniae kann im Nasen-Rachenraum lange Zeit leben ohne irgendwelche Erkrankungen auszulösen. In Situationen, in denen dein Immunsystem geschwächt ist, weil du zum Beispiel durch Viren an einem grippalen Infekt erkrankt bist, können die Pneumokokken aus dem Nasen-Rachenraum Erkrankungen durch sogenannte endogene Infektionen, also Infektionen aus deiner eigenen Bakterienflora heraus auslösen. Streptococcus pneumoniae kann auch über Tröpfcheninfektionen übertragen werden und so Infektionen unabhängig von deiner Nasen-Rachenflora auslösen.
Neben einer Lungenentzündung (Pneumonie), die sich typischerweise als Entzündung eines gesamten Lungenlappens also als Lobärpneumonie manifestiert, kann Streptococcus pneumoniae noch viele weitere Erkrankungen wie eine eitrige Meningitis (Hirnhautentzündung), eine Mittelohrentzündung (Otitis media), eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder unter besonderen Bedingungen auch eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen.
J12: Viruspneumonie, anderenorts nicht klassifiziert
Inkl.: Bronchopneumonie durch andere als Influenzaviren
Exkl.: Aspirationspneumonie bei Anästhesie im Wochenbett O89.0
Aspirationspneumonie bei Anästhesie während der Schwangerschaft O29.0
Aspirationspneumonie bei Anästhesie während der Wehentätigkeit und bei der Entbindung O74.0
Aspirationspneumonie beim Neugeborenen P24.9
Aspirationspneumonie durch feste und flüssige Substanzen J69
Aspirationspneumonie o.n.A. J69.0
Pneumonie bei Grippe J09J10.0J11.0
Pneumonie interstitiell o.n.A. J84.9
Pneumonie Lipid J69.1
Pneumonie viral, angeboren P23.0
Kongenitale Röteln-Pneumonie P35.0
Pneumonie: Was ist das?
Pneumonie ist der medizinische Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden. Erwachsene mit intaktem Immunsystem erkranken eher an einer bakteriellen Lungenentzündung. Von einer viralen Lungenentzündung, also einer Viruspneumonie, sind häufig Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einer Abwehrschwäche betroffen.
Je nach Ausdehnung der Pneumonie wird eine Lobärpneumonie von einer Herdpneumonie unterschieden. Die Lobärpneumonie betrifft einen gesamten Lungenlappen. Eine Herdpneumonie ist durch eine Entzündung eines definierten Areals, eines Entzündungsherdes, charakterisiert. Geht die Lungenentzündung von den Bronchien aus, wird sie auch als Bronchopneumonie bezeichnet.
Weiterhin werden je nach hauptsächlich entzündeten Strukturen alveoläre, also die Lungenbläschen betreffende, Pneumonien von interstitiellen, also die umgehenden Stützstrukturen der Lunge betreffenden, Lungenentzündungen unterschieden. Virale Pneumonien dehnen sich oftmals eher als interstitielle Pneumonie aus.
Anhand der Beschwerden werden Lungenentzündungen entweder als typische Pneumonie oder aber als atypische Pneumonie bezeichnet. Eine typische Pneumonie geht charakteristischerweise mit hohem, plötzlichen Fieber, starkem Krankheitsgefühl, starkem Husten mit Auswurf, Luftnot (Dyspnoe) und Schmerzen beim Atmen einher. Meistens steckt eine bakterielle Infektion mit beispielsweise Pneumokokken hinter der Symptomatik. Eine atypische Pneumonie beginnt eher schleichend mit Kopf- und Gliederschmerzen. Leichtes Fieber, trockener Husten und oftmals nur leicht erhöhte Entzündungswerte treten bei einer atypischen Pneumonie auf. Als Erreger kommen hier neben anderen Bakterien auch Viren in Frage.
J12.0 Pneumonie durch Adenoviren
Adenoviren sind eine Gruppe von Viren, die weltweit vorkommen und eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen an den Atemwegen, dem Magen-Darm-Trakt oder an den Augen auslösen können. Oft sind Adenoviren für Atemwegserkrankungen im Kindesalter verantwortlich. Zu den typischen Krankheiten durch Adenoviren zählen die Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Atemwegsinfekte wie eine Bronchitis oder Schnupfen (Rhinitis), Magen-Darm-Infekte (Gastroenteritis), Rachenentzündungen (Pharyngitis) und Lungenentzündungen (Pneumonie). Oft tritt Fieber im Rahmen der Adenoviren-Infekte auf. Übertragen werden die Adenoviren über Tröpfcheninfektionen zum Beispiel beim Husten, Schmierinfektionen durch mangelnde Hände- bzw. Toilettenhygiene, durch direkten Kontakt zu infektiösen Sekreten und gelegentlich über Wasserübertragung im Schwimmbad. Oft laufen Infektionen mit Adenoviren ohne Symptome ab.
J12.1 Pneumonie durch Respiratory-Syncytial-Viren (RS-Viren)
RS-Viren ist die Abkürzung für sogenannte Respiratory-Syncytial-Viren. Das sind weltweit vorkommende Viren, die bevorzugt die Schleimhäute der Atemwege befallen und so Infektionen der oberen und unteren Atemwege hervorrufen können. Von RSV-Infektionen betroffen sind Personen jeden Alters, wobei Infektionen mit den Viren im Säuglingsalter und bei Frühgeborenen oft besonders akut verlaufen. Bei Kleinkindern stellen die Respiratory-Syncytial-Viren die häufigsten Erreger von Erkrankungen der unteren Atemwege wie Lungenentzündungen (Pneumonie) dar.
Erkrankungen durch die RS-Viren kommen saisonal gehäuft im Winterhalbjahr von November bis April vor, wobei der Häufigkeitsgipfel der Infektionen im Januar und Februar zu verzeichnen ist. Ansteckungen erfolgen über Tröpfcheninfektion beim Einatmen kleinster, infektiöser Tröpfchen, die eine erkrankte Person zum Beispiel beim Husten oder Niesen in die Luft freisetzt.
Eine Erstinfektion mit RS-Viren zeigt sich häufig durch deutliche Beschwerden. Das Krankheitsspektrum reicht von leichten, oberen Atemwegsinfekten hin zur Ausbreitung auf die unteren Atemwege im Sinne einer Entzündungen der kleinen Bronchien (Bronchiolitis), einer Lungenentzündung (Pneumonie) oder Entzündung der Luftröhre und Bronchien (Tracheobronchitis). Kinder leiden dabei oft unter einer Verengung der Atemwege (Obstruktion) und empfinden Luftnot (Dyspnoe).
Wiederholte RSV-Infektionen kommen in jedem Alter vor und äußern sich weniger schwer als die Erstinfektion in leichteren Atemwegsinfekten. Erwachsene können jedoch auch unter einem grippe-ähnlichen Krankheitsbild mit Fieber, Husten, Abgeschlagenheit und Schnupfen durch RSV leiden.
J12.2 Pneumonie durch Parainfluenzaviren
Parainfluenzaviren sind eine Gruppe von Viren, die Grippe-ähnliche Erkrankungen bzw. Erkrankungen der Atemwege hervorrufen. Sie zählen mit zu den Haupterregern von Atemwegs-Infektionen. Erkrankungen durch Parainfluenzaviren treten sowohl beim Menschen als auch bei Tieren auf. Parainfluenzaviren werden über Tröpfcheninfektionen übertragen. Infektionen treten gehäuft in den Wintermonaten auf.
Ein Erstkontakt mit den Viren erfolgt meist bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter und ruft hohes Fieber und eine Infektion der Atemwege, zum Beispiel eine Entzündung der kleinen Bronchien (Bronchiolitis), des Kehlkopfs und der Luftröhre (Laryngotracheitis) oder der Lunge (Pneumonie) hervor. Bei Kleinkindern lösen Parainfluenzaviren häufig das Krankheitsbild eines Pseudokrupps mit bellendem Husten, Heiserkeit, Atemwegsverengung und Atemnot aus.
Spätere, wiederholte Infektionen mit den Viren zeigen sich zum Beispiel in Schnupfen (Rhinitis) oder einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) mit Kopf- und Gliederschmerzen. Eine Mitbeteiligung der unteren Atemwege im Sinne einer Lungenentzündung (Pneumonie) oder Entzündung der Luftröhre und Bronchien (Tracheobronchitis) kommt vor.
J12.3 Pneumonie durch humanes Metapneumovirus
Das Metapneumovirus ist ein weltweit verbreitetes Virus und löst Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege aus. Das Metapneumovirus stellt neben den RS-Viren einen der häufigsten Erreger von Entzündungen der kleinsten Bronchien (Bronchiolitis), der Bronchien (Bronchitis) und der Lunge (Pneumonie) im Kindesalter dar. Kinder können zusätzlich zu Atemwegsbeschwerden eine Mittelohrentzündung (Otitis media) durch die Viren entwickeln. Infektionen mit dem Metapneumovirus treten saisonal vermehrt im Winter auf und verbreiten sich durch Tröpfcheninfektion. Infizieren können sich Personen jeden Alters.
J12.8 Pneumonie durch sonstige Viren
Eine Vielzahl von Viren kann eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen. Unter 12.8 können virale Pneumonien klassifiziert werden, die durch andere Viren als die unter 12.0 bis 12.3 aufgeführten ausgelöst werden. So zum Beispiel die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Atemwegsekrankung Covid-19, die in schweren Fällen zu einer Lungenentzündung führen kann. Lies mehr über Covid-19 und SARS-CoV-2 in unserem Coronavirus-Check .
J12.9 Viruspneumonie, nicht näher bezeichnet
Virale Lungenentzündungen (Pneumonien), deren Erreger nicht genauer spezifiziert wurden, können ohne Angabe des genauen Erregers unter J12.9 eingeordnet werden.
E12: Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition)
Inkl.: Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) Typ 1
Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) Typ 2
Exkl.: Diabetes mellitus beim Neugeborenen P70.2
Diabetes mellitus pankreopriv E13
Diabetes mellitus: während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Wochenbettes O24
Gestörte Glukosetoleranz R73.0
Glukosurie renal E74.8
Glukosurie o. n. A. R81
Postoperative Hypoinsulinämie, außer pankreopriver Diabetes mellitus E89.1
Beim Diabetes mellitus handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die mit erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht. Die Blutzuckerregulation in deinem Körper erfolgt mit Hilfe des Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Insulin sorgt dafür, dass mit der Nahrung aufgenommener Zucker, der durch den Darm in deine Blutbahn gelangt, aus dem Blut in die Zellen aufgenommen und verstoffwechselt werden kann.
Produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder kein Insulin, wie es beim Diabetes mellitus Typ 1 der Fall ist, gelangt der Zucker (Glucose) nicht mehr in ausreichendem Maße in die Körperzellen. Folge sind erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämie) sowie Energiemangel in unseren Zellen.
Der Diabetes mellitus Typ 2 hingegen zeichnet sich durch eine verringerte Empfindlichkeit der Zellen für Insulin (periphere Resistenz) aus. Die Zellen sprechen trotz Insulinausschüttung nicht mehr ausreichend auf das Hormon an und können somit die Glucose aus dem Blut nur schwerlich aufnehmen. Zum Ausgleich fährt der Körper die Insulinproduktion hoch. Zu Beginn der Erkrankung schafft es die Bauchspeicheldrüse noch auf den gesteigerten Insulinbedarf des Körpers zu reagieren. Durch die erhöhte Insulinproduktion können die Blutzuckerspiegel vorerst noch gesenkt werden, Glucose gelangt trotz Insulin-Unempfindlichkeit noch ausreichend in die Zellen. Ist dieser Kompensationsmechanismus ausgeschöpft, da die Bauchspeicheldrüse ihr Produktions-Maximum an Insulin erreicht hat, kommt es auch beim Diabetes mellitus Typ 2 zu erhöhten Blutzuckerwerten sowie einem relativen Mangel an Insulin.
Unter Fehl- bzw. Mangelernährung wird allgemein eine Ernährung verstanden, die den Körper nicht ausreichend mit Energie, bestimmten Vitaminen und/oder bestimmten Mineralstoffen versorgt. Grund für Fehl- oder Mangelernährung kann einerseits eine unzureichende Nahrungszufuhr, aber andererseits auch eine Nahrungszufuhr sein, die zum Beispiel aufgrund von Unausgewogenheit nicht auf die Bedürfnisse des Körpers ausgerichtet ist. Überernährung stellt ebenso eine Form der Fehlernährung dar. Auch Stoffwechselerkrankungen oder andere chronische Erkrankungen können Mangelzustände bedingen und andersherum können auch Fehlernährungen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus bedingen.
Ein Risikofaktor für Diabetes mellitus Typ 2 stellt neben Bewegungsmangel, genetischer und familiärer Belastung das Übergewicht (Adipositas) durch Überernährung dar. Durch diese Art der Fehlernährung im Sinne von ungesunder, unausgewogener Kost und dadurch bedingtes Übergewicht (Adipositas) steigt das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2. So fördert zum Beispiel ein Überangebot an Kohlenhydraten und Zuckern die beim Diabetes mellitus Typ 2 ausgeprägte Insulin-Unempfindlichkeit der Zellen.
Mangelernährung wiederum ist ein Problem, das im Zusammenhang mit einer Diabetes mellitus- Erkrankung besonders im Alter auftreten kann. Medikamente, psychische und soziale Komponenten sowie eine schwierige Diabetes-Therapie können Mangelernährung fördern. Chronische Erkrankungen bewirken desweiteren Veränderungen im Nährstoffstoffwechsel und können ebenso einen Mehrbedarf an bestimmten Nahrungsbestandteilen bedingen. Diabetiker können einen höheren Bedarf an Vitaminen und Mineralsalzen sowie Proteinen entwickeln. Weil sie einen gestörten Zucker- und Fettstoffwechsel oder Nierenkomplikationen aufweisen. Die Einnahme von Medikamenten kann ebenfalls zu einem erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralsalzen beitragen.
E12.0 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Koma
Wenn Blutzuckerwerte im Rahmen eines Diabetes mellitus ständig sehr stark erhöht sind, können akut Probleme auftreten. Blutzuckerwerte ab ca. 600 bis 1200 mg/dl können zu einer akuten Verschiebung des Flüssigkeits- und Elektrolyt-Haushaltes des Körpers führen. Es kann zum hyperosmolaren Koma kommen. Im Blut liegt so viel Glucose vor, dass die Konzentrationen an Zucker und Mineralsalzen im Vergleich zum restlichen Körper bzw. den Zellen massiv erhöht sind. Zum Ausgleich strömt Wasser in die Gefäße, um das Blut zu verdünnen. Die Niere scheidet viel Wasser, aber auch Glucose aus. Dem Körper gehen so massive Mengen an Flüssigkeit und Elektrolyten verloren. So viel, dass dies ein Koma zur Folge haben kann.
E12.01 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Koma, als entgleist bezeichnet
Als entgleist wird ein Diabetes mellitus bezeichnet, wenn eine Regulation des Blutzuckerspiegels und der Erkrankung zum Beispiel unter einer Therapie schwierig ist. Das kann der Fall sein, wenn es immer wieder zu Unterzuckerungen (Hypoglykämien), stark schwankenden Werten, stark erhöhten Blutzuckerwerten über 300 bis 600mg/dl (Hyperglykämien) kommt.
E12.1 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Ketoazidose
Durch den Glucosemangel und damit Energiemangel der Zellen kann es insbesondere beim Diabetes mellitus Typ 1 zu einer Stoffwechselverschiebung kommen. Der Körper greift zur Energiegewinnung bei mangelnder Glucose in den Zellen auf andere Energiequellen, nämlich Fettsäuren zurück. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte, die den Säure-Base-Haushalt des Körpers verschieben können. So kann es durch die anfallenden Stoffwechselprodukte, die Ketone, zu einer Übersäuerung (Azidose) des Körpers kommen. Das kann bis zum Koma (ketoazidotisches Koma) führen.
E12.11 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Ketoazidose, als entgleist bezeichnet
Die Erklärung einer Ketoazidose kannst du unter E12.1 oder in den Erklärungen zu E10 und E11 nachlesen.
Wann ein Diabetes entgleist ist, findest du unter E12.01.
E12.2 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Nierenkomplikationen
Infolge eines langjährigen Diabetes mellitus können sich Folgeerkrankungen und Komplikationen entwickeln. Oft ist die Niere betroffen. Durch hohe Zuckerspiegel im Blut wird der feine Filter der Niere angegriffen. Er sorgt normalerweise dafür, dass über unseren Urin zwar Schadstoffe ausgeschieden werden, aber keine Nährstoffe oder Mineralien unnötig verloren gehen. Auch werden die Gefäßwände der kleinsten Nierengefäße durch die Glucose angegriffen. Die gestörte Filterfunktion kann letztlich bis zur Funktionslosigkeit der Niere (Niereninsuffizienz) führen.
E12.20 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Nierenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
Was Entgleisung des Diabetes bedeutet, liest du unter E12.01.
E12.21 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Nierenkomplikationen, als entgleist bezeichnet
Mehr zum entgleisten Diabetes liest du untre E12.01.
E12.3 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Augenkomplikationen
Eine Folgeerscheinung der langjährig erhöhten Blutzuckerwerte beim Diabetes sind angegriffene und veränderte Gefäße am Auge bzw. auf der Netzhaut (Retina). Veränderungen, Verengungen, kleinste Auswüchse und Blutungen können dann das Sehvermögen verschlechtern.
E12.30 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Augenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
Was ein entgleister Diabetes ist, liest du unter E12.01.
E12.31 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit Augenkomplikationen, als entgleist bezeichnet
Infos zur Stoffwechsel-Entgleisung bei Diabetes erhältst du unter E12.01.
E12.4 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit neurologischen Komplikationen
Neurologische Komplikationen des Diabetes mellitus betreffen das periphere Nervensystem, also die Nerven, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegen. Nervenschädigungen an sich, sowie Veränderungen der die Nerven versorgenden Gefäße können zu verändertem Schmerzempfinden, Gefühlsstörungen, Missempfindungen wie Kribbeln oder Brennen, veränderten Reflexen und sogar Bewegungsstörungen führen. Auch die Nerven, die das autonome Nervensystem bilden, können betroffen sein. Diese Schädigungen äußern sich zum Beispiel in Herzrhythmusstörungen, Magen-Darm-Problemen, Problemen beim Stuhlgang oder Wasserlassen oder in Kreislaufproblemen. Liegen sowohl Störungen des peripheren als auch autonomen bzw. vegetativen Nervensystems vor, kann es zum Beispiel zum stummen Herzinfarkt kommen. Durch Gefäßveränderungen durch hohe Blutzuckerwerte können Herzkranzgefäße verengt und schließlich verstopft werden. Es kommt zum Herzinfarkt. Durch die Nervenschädigungen äußert sich der Herzinfarkt allerdings bei Diabetikern häufig nicht typisch. Die Symptome sind untypisch oder werden gar nicht bemerkt (stummer Herzinfarkt). Das kann erheblich zur Verzögerung der Diagnosestellung und einer verspäteten Therapie führen.
E12.40 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit neurologischen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
Mehr zur Stoffwechsel-Entgleisung bei Diabetes liest du unter E12.01.
E12.41 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit neurologischen Komplikationen, als entgleist bezeichnet
Was „entgleist“ bedeutet, kannst du unter E12.01 nachlesen.
E12.5 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit peripheren vaskulären Komplikationen
Unter vaskulären Komplikationen werden Erkrankungen des Gefäßsystems durch die Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) verstanden. Die hohen Blutglukosewerte im Rahmen des Diabetes mellitus führen zu Schäden, Entzündungen und Verengungen der Gefäße. Je nachdem wo diese Gefäßschäden auftreten, äußern sie sich zum Beispiel in Nierenproblemen bei angegriffenen Nierengefäßen. Auch ein Herzinfarkt bei betroffenen Herzkranz-Gefäßen kann vorkommen. Ebenso eine verminderte Durchblutung der Arme und Beine, sofern die Arm- und Beinarterien wie bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) betroffen sind. Diese Minderdurchblutung der Extremitäten ist gemeinsam mit der erschwerten Wundheilung beim Diabetes mellitus einer der häufigsten Gründe für Amputationen.
E12.50 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit peripheren vaskulären Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
Mehr zur entgleisten Stoffwechselsituation bei Diabetes mellitus liest du unter E12.01.
E12.51 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit peripheren vaskulären Komplikationen, als entgleist bezeichnet
Wann ein Diabetes entgleist ist, findest du unter E12.01.
E12.6 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen
Neben den unter E.12.2-E12.5 beschriebenen Komplikationen des Diabetes mellitus kann dein Arzt unter E12.6 weitere Komplikationen und Folgeerkrankungen der Zuckerkrankheit einordnen.
E12.60 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
Mehr zur Entgleisung der Stoffwechselsituation bei Diabetes findest du unter E12.01.
E12.61 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet
E12.7 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit multiplen Komplikationen
Unter multiplen Komplikationen werden vielfache Komplikationen durch die Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) verstanden.
E12.72 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
E12.73 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet
Unter E12.01 findest du die Erklärung zur entgleisten Stoffwechselsituation bei Diabetes mellitus.
E12.74 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, nicht als entgleist bezeichnet
Das diabetische Fußsyndrom stellt einen Komplex aus verschiedenen Komplikationen des Diabetes mellitus dar. Nervenschädigungen im Sinne einer gestörten Empfindungsfähigkeit und eines gestörten Schmerzempfindens am Fuß sowie Schädigungen der Blutgefäße mit verminderter Durchblutung bei gestörter Wundheilung zählen zum Diabetischen Fußsyndrom. Es kommt zu schlecht heilenden Wunden der Haut, die sich entzünden können und sogar auf den Knochen übergreifen können. Diese Entzündungen können schlimmstenfalls so sehr fortschreiten, dass eine Amputation am betroffenen Körperteil notwendig werden kann.
E12.75 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, als entgleist bezeichnet
Als entgleist wird ein Diabetes mellitus bezeichnet, wenn eine Regulation des Blutzuckerspiegels und der Erkrankung zum Beispiel unter einer Therapie schwierig ist und im Rahmen immer wieder Probleme wie Unterzuckerungen (Hypoglykämien), schwankende Werte, stark erhöhte Blutzuckerwerte über 300 bis 600mg/dl (Hyperglykämien) auftreten.
E12.8 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit nicht näher bezeichneten Komplikationen
Hier können die Komplikationen des Diabetes mellitus eingeordnet werden, die nicht zu Augen-, Nieren-, Fuß- und Gefäßkomplikationen zählen.
E12.80 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet
Zur Entgleisung des Diabetes mellitus siehe E12.75.
E12.81 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet
Wann ein Diabetes als entgleist bezeichnet wird, liest du bei E12.75.
E12.9 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) ohne Komplikationen
Hier können die Fälle des Diabetes mellitus eingeordnet werden, die mit Fehl- oder Mangelernährung zusammenhängen, jedoch nicht mit anderen Komplikationen der Erkrankung verbunden sind.
E12.90 Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) ohne Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet