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Fachbezeichnungen

FA Augenheilkunde

Ein Augenarzt untersucht die Augen einer Patientin an der Spaltlampe auf Erkrankungen, Sehschwächen und Fehlsichtigkeiten
Ein Augenarzt, auch Facharzt für Augenheilkunde und Ophthalmologe genannt, betrachtet an der Spaltlampe die Hornhaut und Iris einer Patientin. Bei Diagnostik und Therapie von unter anderem Augenerkrankungen, Erkrankungen des Sehnervs, Sehschwächen oder Fehlsichtigkeiten ist der Augenarzt der richtige Ansprechpartner.

Was ist ein Facharzt für Augenheilkunde?

Der Facharzt für Augenheilkunde wird auch Augenarzt (Ophthalmologe) genannt. Er ist Experte, wenn es um die Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Augen-Erkrankungen und um das Sehen geht. Sehen ist ein komplexer Vorgang. Damit du einen Gegenstand scharf siehst, müssen viele Anteile deines Auges und der für das Sehen zuständigen Nervenbahn im Gehirn zusammenarbeiten.

Über deine Pupille, die als Blende fungiert, wird gesteuert, wie viel Licht auf deinen Augenhintergrund (Netzhaut, Retina) trifft. Bevor das Licht auf deine Netzhaut treffen kann, durchdringt es zunächst deine Linse und deinen Glaskörper (Bulbus). Deine Linse ist dafür da, das Licht zu brechen, damit die Lichtstrahlen gebündelt auf deine Netzhaut (Retina) fallen. Je nachdem, ob du einen Gegenstand in der Nähe oder Ferne betrachtest, verändert deine Linse entsprechend ihre Form. Sie wird kugeliger oder flacher und sorgt so für eine optimale Brechung des Lichts auf deinen Augenhintergrund. Die Netzhaut besteht aus empfindlichen Rezeptoren und Zellen, die die eintreffenden Lichtsignale über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Im Gehirn werden die Seheindrücke deiner beiden Augen zu einem Bild zusammengefügt. Erst im Gehirn entsteht also das Bild, das du vor dir siehst.

Das Tätigkeitsfeld des Facharztes für Augenheilkunde ist sehr vielschichtig und umfasst weit mehr als nur das Sehen. Es reicht beispielsweise über Entzündungen der Augenlider oder der Bindehaut (Konjunktiva), Augenerkrankungen im Rahmen von Allgemeinerkrankungen oder altersbedingte Fehlsichtigkeit, Notfallbehandlungen zum Beispiel zur Entfernung eines Fremdkörpers aus dem Auge, Tumorerkrankungen des Auges bis hin zu komplexen Gehirnstörungen, die das Sehen betreffen.

Fachübergreifend arbeitet der Augenarzt mit vielen anderen Fachdisziplinen der Medizin zusammen. Gemeinsam mit Kollegen aus den Fachbereichen der Kinderheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie oder anderer Disziplinen findet er Diagnosen und die beste Behandlungsweise seiner Patienten.

Der Facharzt für Augenheilkunde ist auch operativ tätig. Zur operativen Therapie von Augenerkrankungen wie des Grauen Stars (Katarakt) wendet der Facharzt für Augenheilkunde spezielle Verfahren an.

Ausbildung zum Augenarzt

Die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde schließt sich an ein abgeschlossenes Medizinstudium und den Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) an. Die Weiterbildung umfasst 60 Monate. Bis zu 36 Monate seiner Weiterbildung kann der angehende Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich absolvieren.

Wo arbeitet ein Augenarzt?

Ein Facharzt für Augenheilkunde kann sowohl im stationären Bereich als auch im ambulanten Bereich arbeiten. Stationär kann er beispielsweise in Krankenhäusern oder Hochschulkliniken angestellt sein. Entscheidet sich der Facharzt für Augenheilkunde im ambulanten Bereich tätig zu werden, kann er in einer Facharztpraxis arbeiten, sich beispielsweise in medizinischen Versorgungszentren oder Spezial-Ambulanzen niederlassen. Auch eine Tätigkeit in der medizinischen Forschung und Lehre ist möglich.

Wann gehst du zum Facharzt für Augenheilkunde?

Dein Auge tränt. Es ist gerötet, lichtempfindlich und geschwollen? Zusätzlich sind deine Augen morgens verklebt und brennen? Hinter deinen Beschwerden könnte eine Bindehautentzündung oder eine andere Entzündung deines Auges stecken. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung der Bindehautentzündung. Zur Abklärung deiner Beschwerden kannst du zunächst zu deinem Hausarzt gehen. Er berät dich und leitet dich gegebenenfalls zum Facharzt für Augenheilkunde weiter, der deinen Beschwerden weiter auf den Grund gehen kann.

In letzter Zeit fühlen sich deine Augen so gereizt an? Du hast das Gefühl, du kannst schlechter sehen und besonders nach einem langen Bürotag brennen dir die Augen? Ein Augenarzt kann feststellen, ob du an trockenen Augen leidest und dir Medikamente zur Linderung verschreiben. Hilfe bei trockenen Augen.

An deinem Lidrand hast du eine kleine, schmerzende Vorwölbung entdeckt. Dazu ist dein Lidrand gerötet oder gar dein ganzes Augenlid oder die Bindehaut entzündet. Es könnte sich um ein Gerstenkorn (Hordeolum) handeln, also eine Entzündung einer Drüse deines Lidrandes. Der Augenarzt kann dir helfen, die schmerzhafte Entzündung zu lindern.

Seit einigen Tagen hast du eine Schwellung des Lidrandes entdeckt. Sie wächst langsam weiter, schmerzt dabei aber nicht. Bei der Diagnose und Therapie eines sogenannten Hagelkorns (Chalazion), einem schmerzlosen Verschluss einer Lidrand-Drüse, kann dir der Augenarzt weiterhelfen.

Du hast das Gefühl du kannst Gegenstände in der Ferne nicht gut betrachten oder aber Details in nächster Nähe nicht gut erkennen? Fragst du dich, ob du eine Brille benötigst? Dann vereinbare einen Termin beim Facharzt für Augenheilkunde. Ebenso, wenn du im Laufe der Jahre Kleingedrucktes immer schlechter lesen kannst und du glaubst, dass du an einer Alterssichtigkeit (Presbyopie) leidest. Dein Augenarzt kann deine Sehstärke messen und dir zu einer geeigneten Brille verhelfen.

Plötzlich hat dein Auge begonnen zu schmerzen. Dazu leidest du an Kopfschmerzen, dir ist übel und dein Auge ist rot. Du hast das Gefühl, du kannst auf deinem Auge grade nicht gut sehen. Solche Beschwerden kommen beim akuten Glaukom, dem grünen Star, vor. Was ein Glaukom ist, kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Dein Facharzt für Augenheilkunde kann dir bei Diagnostik und Therapie des Glaukoms weiterhelfen.

Du hast Veränderungen in deinem Sichtfeld festgestellt. Dein Sichtfeld ist eingeengt, du hast einen grauen oder dunklen Schatten in deinem Sehbereich bemerkt oder siehst in einem bestimmten Bereich nichts mehr. Dann wende dich bitte möglichst rasch an deinen Augenarzt. Gesichtsfeldausfälle können Hinweise für einige Augenerkrankungen sein, die deine Sehfähigkeit einschränken können.

Seit einiger Zeit merkst du, dass du schlechter sehen kannst. Die Farben werden immer grauer, Lichter blenden dich verstärkt und vielleicht ist auch eine Kurz- oder Weitsichtigkeit hinzugekommen. Diese Veränderungen können Hinweis auf einen Katarakt, den grauen Star sein. Dabei trübt deine Linse immer weiter ein und bewirkt, dass du schlechter sehen kannst. Dieses häufige Krankheitsbild kann gut von deinem Augenarzt behandelt werden.

Du bist bereits langjährig an einem Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit, oder einem Bluthochdruck erkrankt? Beide Erkrankungen können ebenso wie andere chronische Erkrankungen Schäden an den Augen hervorrufen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen deiner Augen führt dein Facharzt für Augenheilkunde durch. Lies mehr zu Ursache und Behandlung von Bluthochdruck. Unter den ICD-10 Diagnosekürzeln E10, E11, E12, E13 und E14 findest du Infos zum Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen.

Seit Längerem fällt dir besonders das Lesen schwer. Du hast einen grauen Schatten im Zentrum deines Sichtfeldes bemerkt und dein räumliches Sehen ist irgendwie verzerrt? Das bemerkst du besonders, wenn du versuchst parallele Linien zu betrachten und sie plötzlich wie Wellenlinien werden? Grund könnte die sogenannte altersbedingte Makuladegeneration sein. Das ist eine altersabhängige Veränderung deiner Netzhaut, genauer des Punktes des schärfsten Sehens deiner Netzhaut. Erster Ansprechpartner für diese Erkrankung ist dein Augenarzt.

Du fragst dich, ob dein Kind gut sieht? Oder du hast bemerkt, dass dein Kind schielt und machst dir Sorgen, ob das Schielen behandelt werden müsste? Zusätzlich zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, die beim Kinderarzt durchgeführt werden, gehören auch Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt dazu.

Untersuchungen beim Augenarzt

Damit der Facharzt für Augenheilkunde deinen Beschwerden auf den Grund gehen kann, muss er in der Regel einen Einblick in dein Auge erhalten. Mithilfe verschiedener Apparaturen wie der Spaltlampe oder dem Augenspiegel kann der Augenarzt verschiedene Abschnitte deines Auges untersuchen.

  • Untersuchung an der Spaltlampe: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die einzelnen Bestandteile deines Auges, wie beispielsweise deine Iris oder Hornhaut (Cornea) näher betrachten, kann er sich eine Spaltlampe zur Hilfe nehme. Die Spaltlampe funktioniert ähnlich wie ein Mikroskop. Bei der Untersuchung wirst du gebeten, dein Kinn auf eine Untersuchungsvorrichtung zu platzieren. Mit einem spaltförmigen Lichtstrahl beleuchtet der Augenarzt dann dein Auge. Mithilfe einer Vergrößerung kann der Augenarzt die verschiedenen Anteile deines vorderen Augenabschnittes gut betrachten. Nimmt der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Hilfsmittel wie beispielsweise ein Kontaktglas zur Hand, kann er während der Untersuchung zusätzlich den Kammerwinkel des Auges, also den Bereich in dem das Kammerwassers des Auges abfließt, betrachten. Die Untersuchung des Kammerwinkels wird Gonioskopie genannt.
  • Ophthalmoskopie oder Funduskopie: Unter der Ophthalmoskopie oder Funduskopie wird die Betrachtung des hinteren Augenabschnitts, des Augenhintergrundes verstanden. Eine andere Bezeichnung für die Untersuchung ist der Begriff Augenspiegelung. Damit der Augenarzt deinen Augenhintergrund und deine Netzhaut einsehen kann, bekommst du in der Regel vor der Untersuchung Augentropfen verabreicht, die deine Pupille weiten. Mithilfe eines Ophthalmoskops, eines Augenspiegels, blickt der Facharzt für Augenheilkunde dir dann in deine Augen. Dabei kann er Gefäßveränderungen deiner Netzhaut beurteilen, Veränderungen am Austrittspunkt des Sehnervens feststellen, Netzhautlöcher oder Netzhautablösungen diagnostizieren oder altersbedingte Veränderungen dokumentieren. Aber Vorsicht: Bekommst du zur Augenspiegelung Pupillenweitende Augentropfen verabreicht, kann deine Fahrtüchtigkeit vorrübergehend eingeschränkt sein. Frage deinen Augenarzt am besten bereits vorher, ob du nach der Untersuchung Auto fahren darfst.
  • Fluoreszenzangiographie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde die Gefäße deiner Netzhaut genau untersuchen, kann er eine Fluoreszenzangiographie durchführen. Dazu erhältst du ein Kontrastmittel über eine Vene zum Beispiel in der Ellenbeuge verabreicht. Mithilfe eines speziellen Geräts kann anschließend dein Augenhintergrund betrachtet werden. Es kann beobachtet werden, wie sich das Kontrastmittel in den Gefäßen verteilt, ob es gar an manchen Stellen austritt also Undichtigkeiten deiner Gefäße vorliegen oder sich vielleicht neue Gefäßwucherungen gebildet haben.
  • Ektropionieren: Unter Ektropionieren wird in der Medizin das Umstülpen des Oberlids zur Betrachtung der Bindehaut verstanden. Mithilfe einer Pinzette und eines Wattetupfers stülpt der Augenarzt dein Oberlid um und kann so Fremdkörper oder Veränderungen an deiner Bindehaut ausfindig machen.
  • Augeninnendruckmessung: In der Abklärung eines Glaukoms kann der Augenarzt deinen Augeninnendruck messen. Das Glaukom wird auch grüner Star genannt und ist eine Erkrankung, bei der zum Teil erhöhte Drücke im Auge deinen Sehnerven schädigen können. Mehr zum Glaukom kannst du unter dem Diagnosekürzel H40 nachlesen. Die  Augeninnendruckmessung kann der Facharzt für Augenheilkunde anhand verschiedener Untersuchungsverfahren durchführen. Bei der Applanationstonometrie wird deine Augenoberfläche beziehungsweise deine Hornhaut betäubt. Anschließend misst der Augenarzt mithilfe eines Applanationstonometers, das meist Teil einer Spaltlampe ist, wie viel Druck er aufwenden muss, um deine Hornhautfläche leicht abzuplatten.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Die Optische Kohärenztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Licht bestimmter Wellenlängen ein dreidimensionales Bild deiner Netzhaut (Retina) aufzeichnen kann. Gemessen werden unterschiedliche Reflexionen des Lichtes, anhand derer das Gerät ein dreidimensionales Bild erzeugen kann. So können beispielsweise Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut entdeckt werden oder die Netzhautdicke genau ausgemessen werden.
  • Soll bei deinem Augenarztbesuch eine Sehschwäche abgeklärt werden, kann der Augenarzt verschiedene Testverfahren anwenden und deine Sehkraft überprüfen. Sehtest: Mithilfe unterschiedlicher Verfahren kann der Augenarzt prüfen, wie gut dein Sehvermögen beziehungsweise deine Sehschärfe ist. Dazu kann der Arzt die sogenannten Landolt-Ringe zur Hilfe nehmen. Das sind schwarze Ringe auf weißem Hintergrund, die jeweils eine Öffnung besitzen, deren Lokalisation du während des Tests benennen sollst. Der Arzt prüft dein Sehvermögen, indem er dir Ringe verschiedener Größen präsentiert und so feststellt, bis zu welcher Größe du die Öffnungen der Ringe noch richtig angeben kannst. Alternativ können Sehtafeln verwendet werden. Hierbei wirst du gebeten, verschiedene Reihen der auf der Tafel notierten Buchstaben vorzulesen. Anhand der von dir erkannten Buchstaben kann der Augenarzt ableiten, wie gut deine Sehschärfe ist.
  • Messung einer Fehlsichtigkeit: In der Fragestellung nach Weit- oder Kurzsichtigkeit kann beim Augenarzt deine sogenannte Refraktion bestimmt werden, also die Linsen- beziehungsweise Brillenstärke (in Dioptrien), die benötigt wird, damit du scharf sehen kannst. Dazu wirst du gebeten, verschiedene Buchstaben- oder Zahlenreihen in absteigender Größe vorzulesen. Als Untersuchungsgerät fungiert der sogenannte Phoropter. Das ist eine Apparatur, die Brillengläser verschiedener Stärken enthält. Im Verlauf der Untersuchung werden dir jeweils unterschiedliche Brillengläser vor deinen Augen positioniert und deine Sehkraft dann mit deiner Sehkraft ohne Brillengläser verglichen. Verbessert sich dein Seheindruck durch das Brillenglas, könnte dir eine Brille mit entsprechender Sehstärke helfen.
  • Gesichtsfeldprüfung oder Perimetrie: Möchte der Facharzt für Augenheilkunde herausfinden, wie groß dein Sichtfeld ist oder ob du Veränderungen oder „blinde Flecke“ in deinem Sichtfeld hast, führt er eine Perimetrie durch. Zur Durchführung der Perimetrie gibt es verschiedene Verfahren. Ihnen allen gemeinsam ist das Prinzip, dass in einem bestimmten Radius um deine Augen herum Lichtpunkte erscheinen oder abgebildet sind, die du entdecken sollst ohne aktiv deinen Kopf zum Lichtpunkt zu wenden. Anhand der von dir erkannten Lichtpunkte, stellt der Augenarzt fest, wie groß dein Sichtfeld ist und ob du eventuell unter Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) leidest.
  • Untersuchung der Tränenflüssigkeit: Bei einigen Krankheitsbildern ist es wichtig, dass dein Augenarzt überprüft, ob dein Auge ausreichend Tränenflüssigkeit produziert und ob dein Tränenfilm eine normale Zusammensetzung hat. Dazu kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests anwenden.
  • Diagnostik von Schielerkrankungen: Soll abgeklärt werden, ob du schielst, kann der Facharzt für Augenheilkunde verschiedene Tests mit dir durchführen. Eine der vielen möglichen Testungen auf Schielerkrankungen (Strabismus) ist der Cover-Test. Dabei werden deine Augen abwechselnd auf- und zugedeckt. Währenddessen beobachtet der Augenarzt deine Augenbewegungen und beurteilt, ob du schielst.
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Diagnosekürzel

E11

E11 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel die Diagnose Diabetes mellitus, Typ 2.
Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht E11 für Typ 2-Diabetes. Er wird auch als Alterszucker bezeichnet.

E11: Diabetes mellitus, Typ 2

Inkl.: Diabetes mellitus ohne Adipositas, mit Adipositas: Alters-Diabetes
Diabetes mellitus ohne Adipositas, mit Adipositas: Erwachsenentyp
Diabetes mellitus ohne Adipositas, mit Adipositas: ohne Ketoseneigung
Diabetes mellitus ohne Adipositas, mit Adipositas: stabil
Nicht primär insulinabhängiger Diabetes beim Jugendlichen
Typ-2-Diabetes unter Insulinbehandlung

Exkl.: Diabetes mellitus beim Neugeborenen P70.2
Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutration) E12
Diabetes mellitus pankreopriv E13
Diabetes mellitus während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Wochenbettes O24
Gestörte Glukosetoleranz R73.0
Glukosurie renal E74.8
Glukosurie o.n.A. R81
Postoperative Hypoinsulinämie, außer pankreopriver Diabetes mellitus E89.1

Diabetiker-Bedarf aus der Apotheke

Diabetes mellitus, Typ 2: Was ist das?

Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Stoffwechselerkrankung, die mit Erhöhung der Blutzuckerwerte verbunden ist. Früher wurde der Diabetes mellitus Typ 2 auch „Altersdiabetes“ genannt, da die Erkrankung zumeist bei Menschen im fortgeschrittenen Alter auftrat. Heutzutage sind auch schon junge Erwachsene oder Jugendliche von Typ 2- Diabetes betroffen.

Die Entstehung von Typ 2-Diabetes wird auf mehrere Mechanismen zurückgeführt. Auch die erbliche Veranlagung ebenso wie Übergewicht und Bewegungsmangel spielt dabei eine Rolle.

Zur Regulierung des Blutzuckers produziert die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) das Hormon Insulin. Insulin sorgt dafür, dass die Zellen Glukose, die durch die Nahrung in das Blut gelangt, aus dem Blut aufnehmen können und zur Energiegewinnung weiter verarbeiten können.

Beim Diabetes mellitus Typ 2 bestehen in der Regel zwei grundlegende Probleme im Blutzuckerstoffwechsel. Zum einen liegt eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für das Hormon Insulin vor. Das wird als periphere Insulinresistenz bezeichnet. Der Körper versucht diese Resistenz auszugleichen, indem er immer mehr Insulin produziert. Zu Beginn können die Zellen auf diese Weise trotz verringerter Empfindlichkeit noch ausreichend Glukose aus dem Blut aufnehmen. Dieser Kompensationsmechanismus funktioniert so lange, bis der erhöhte Insulinbedarf nicht mehr durch die Bauchspeicheldrüse gedeckt werden kann. Die sogenannten β-Zellen (Beta-Zellen), die für die Insulinproduktion zuständig sind, schaffen es nicht mehr ausreichend große Mengen an Insulin herzustellen. Die Folge: Dem Körper mangelt es an Insulin. Dieser Mangel wird auch als relativer Insulinmangel beschrieben, da im Körper noch Insulin vorhanden ist, dies aber nicht ausreicht wirkt. Somit steigt der Blutzuckerspiegel an und die Blutzuckerwerte sind erhöht (Hyperglykämie).

Durch langfristig erhöhte Blutzuckerspiegel werden Folgeerkrankungen und Komplikationen des Diabetes mellitus Typ 2 gefördert. Zu den typischen Folgeerscheinungen zählen Nierenkomplikationen, Augenkomplikationen sowie Gefäßkomplikationen.

In der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 werden Lebensstilveränderungen im Sinne von gesteigerter Bewegung, Gewichtsabnahme und Diät als Basistherapie angesehen. Mit Medikamenten kann versucht werden die Insulinproduktion anzuregen und den Blutzuckerspiegel zu senken. Das Spritzen von Insulin kann ebenfalls zur Therapie eingesetzt werden, um den Insulinmangel auszugleichen und die Blutzuckerwerte zu senken. Auch bei Diabetes vom Typ 1 muss Insulin gespritzt werden. Diabetes mellitus, Typ 1 wird im ICD-10 Diagnoseschlüssel unter E10 geführt.

E11.0 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Koma

Bei Diabetes mellitus Typ 2 kann es zum Koma kommen. Das hyperglykämische Koma (Coma diabeticum) entsteht durch sehr hohe Blutzuckerwerte (Hyperglykämie). Klassischerweise finden sich hierbei Blutzuckerwerte ab circa 600-1200 mg/dl.

Durch die periphere Insulinresistenz, also der Unempfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin und der verminderten Insulinproduktion, kommt es zur Überhöhung der Blutzuckerwerte.

Liegt viel Zucker im Blut vor, ist das Blut hyperosmolar. Das bedeutet, dass die Konzentration der Zuckerteilchen und Mineralsalze im Blut viel höher ist als die Konzentration der Stoffe in den Zellen.  Der Körper ist bestrebt die Blutzuckerkonzentration auszugleichen, damit wieder das normale Gleichgewicht der Konzentrationen hergestellt ist. Indem viel Wasser in die Blutgefäße strömt, wird versucht das Blut „zu verdünnen“.  Ebenso wird vermehrt Glukose über die Nieren ausgeschieden. Mit der Glukose gehen dem Körper Flüssigkeit und Mineralsalze verloren.

Im Extremfall, ab Flüssigkeitsdefiziten von sechs bis acht Litern und starken Elektrolytdefiziten, kann es so beim Diabetes mellitus Typ 2 zur Bewusstlosigkeit und zum hyperosmolaren Koma durch Austrocknung kommen.

E11.01 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Koma, als entgleist bezeichnet

Die Blutzuckerstoffwechsellage ist entgleist, wenn extrem hohe Blutglukosewerte von über 600 mg/dl auftreten, wenn der Blutzuckerstoffwechsel schwer regulierbar ist, es zu Komplikationen oder Folgen der unregulierten Blutzuckerwerte kommt.

E11.1 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Ketoazidose

Eine Ketoazidose stellt eine Störung im Säure-Basen-Haushalt des Körpers dar. Unter Azidose wird eine Übersäuerung des Körpers verstanden. Das bedeutet, dass der pH-Wert des Körpers den Wert von 7,35 unterschreitet.

Im Rahmen einer Blutzuckerstoffwechselerkrankung wie Diabetes mellitus Typ 2 kann es zu einer solchen Übersäuerung kommen. Im Blut liegen hohe Konzentrationen an Glukose vor, die nicht in die Zellen aufgenommen werden können. Denn die Zellen sind unempfindlich gegenüber Glukose geworden und die Bauchspeicheldrüse produziert zu wenig oder gar kein Insulin. Der Körper leidet quasi an einem Energiemangel. Den Zellen fehlt es zur Energiegewinnung an Glukose, obwohl große Mengen Glukose im Blut vorliegen.

Daher greift der Körper auf alternative Stoffwechselwege zurück. Dabei steigert er den Fettabbau aus seinen Speichern und verwertet die Fette (Lipolyse). Bei der Verwertung entstehen auch sogenannte Ketonkörper. Ketonkörper sind saure Verbindungen. Häufen sie sich im Blut an kann es zur Übersäuerung kommen. Die Übersäuerung kann zu typischen Symptomen wie Erbrechen und Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Im diabetischen Koma kann die sogenannte Kussmaul-Atmung auftreten. Durch tiefe, lange Atemzüge versucht der Körper die Verschiebung des Säure-Basen-Haushalts auszugleichen. Der Atem von Betroffenen kann dann auch einen typischen, säuerlichen Acetongeruch aufweisen.

E11.11 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Ketoazidose, als entgleist bezeichnet

Die Zuckerstoffwechsellage wird als entgleist bezeichnet, wenn extreme Blutzuckerwerte über 600 mg/dl auftreten.

E11.2 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Nierenkomplikationen

Nierenkomplikationen zählen zu den typischen Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus Typ 2. Infolge der langjährig erhöhten Blutzuckerwerte, können die Nieren geschädigt werden. Die Niere ist ein komplexes System aus Gefäßknäueln und Filtermembranen, die dafür sorgen, dass Stoffe wie Mineralsalze oder auch Flüssigkeit nur in geringem Maße über den Urin ausgeschieden werden. Giftstoffe oder Abbauprodukte von Medikamenten werden allerdings aus dem Körper entfernt. Durch hohe Blutzuckerwerte kann es dazu kommen, dass der feine Filter und die Gefäßwände der Niere geschädigt werden und die Nieren weniger durchblutet werden. Die Nieren können dann nur noch schlechter oder gar nicht mehr ihrer Aufgabe nachgehen, nämlich die Abbau- und Abfallprodukte aus dem Körper zu entfernen. Versagen die Nieren, heißt dies auch Niereninsuffizienz. Im äußersten Falle können Patienten auf eine Blutwäsche (Dialyse) oder eine Spenderniere angewiesen sein. Nierenschäden im Rahmen eines Diabetes mellitus werden auch als Diabetische Nephropathie bezeichnet (N08.3).

E11.20 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Nierenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Entgleisung des Diabetes

E11.21 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Nierenkomplikationen, als entgleist bezeichnet

Der Blutzucker gilt als entgleiste, wenn Werte von über 600 mg/dl auftreten, wenn der Blutzucker schwer einzustellen ist, wenn es zu Komplikationen oder Folgen der schwankenden Blutzuckerwerte kommt.

E11.3 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Augenkomplikationen

Wenn die Blutzuckerwerte lange Zeit erhöht sind, kann es in den Gefäßen des Körpers zu Schädigungen der Gefäßwände und zu Verschlüssen kleiner Gefäße kommen. Das kann auch das Auge betreffen und bis zur Erblindung führen. Die häufigste Augenkomplikation beim Diabetes mellitus ist die Diabetische Retinopathie (H36.0). Durch Verschlüsse von kleinen Gefäßen und angegriffenen Gefäßwänden wird die Netzhaut (Retina) des Auges schlechter durchblutet.  Der Körper kann darauf mit einer Neubildung von alternativen Gefäßen reagieren. Gefäßauswüchse werden gebildet, deren Wand allerdings weniger widerstandsfähig ist als die Gefäßwand normaler Blutgefäße. Das birgt das Risiko von Einblutungen in die Netzhaut, wenn ein solches schwächeres Blutgefäß zum Beispiel bei hohem Blutdruck platzt.

E11.30 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Augenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Was ist eine Entgleisung des Typ2-Diabetes?

E11.31 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit Augenkomplikationen, als entgleist bezeichnet

Der Blutzuckerstoffwechsel gilt als entgleist, wenn Werte von über 600 mg/dl auftreten.

E11.4 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit neurologischen Komplikationen

Neurologische Komplikationen des Diabetes mellitus sind Komplikationen, die das periphere Nervensystem betreffen. Das sind Nerven außerhalb des Gehirns und Rückenmarks. Durch erhöhte Blutzuckerwerte, aber auch noch weitere, ungeklärte autoimmunologische Mechanismen des körpereigenen Immunsystems, werden die Nerven und ihre versorgenden Blutgefäße angegriffen. Diese Schädigungen führen dazu, dass Reize schlechter zum Gehirn geleitet werden können und in Folge beispielsweise Gefühlsstörungen auftreten können.

Sind vorrangig die äußeren Nerven der beiden Füße oder Hände betroffen und kommt es dabei zu Symptomen wie Missempfindungen, Kribbeln oder Brennen in den Füßen oder einem verminderten Schmerzempfinden, wird diese Komplikation auch periphere Neuropathie genannt. Doch auch die Nervenfasern des vegetativen, also unwillkürlichen, Nervensystems können betroffen sein. Dies kann sich zum Beispiel in Herzrhythmusstörungen oder Verdauungsstörungen äußern. Was tun bei Herzrhythmusstörungen? Das Gesamtbild der Störungen des Nervensystems nennt sich auch Diabetische Neuropathie (G63.2).

E11.40 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit neurologischen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Was bedeutet Entgleisung bei Diabetes?

E11.41 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit neurologischen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Ein entgleister Diabetes zeigt sich durch Werte von über 600 mg/dl.

E11.5 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit peripheren vaskulären Komplikationen

Unter dem Begriff vaskuläre Komplikationen werden alle Folgeerscheinungen des Diabetes mellitus Typ 2 summiert, die sich auf die Blutgefäße des Körpers beziehen. Durch Ablagerungen von Stoffwechselprodukten infolge des erhöhten Blutzuckerspiegels kommt es zur Ausbildung von Plaques, also zu Entzündungen und Verengungen von Blutgefäßen. Das wird als Diabetische Angiopathie bezeichnet.

Entsprechend der Größe der betroffenen Blutgefäße wird eine Makroangiopathie, also eine Erkrankung der größeren Gefäße, von einer Mikroangiopathie (Erkrankung der kleineren Gefäße) unterschieden.

Die Makroangiopathie betrifft zum Beispiel die Herzkranzgefäße am Herzen, die Arterien im Gehirn oder die Blutgefäße an den Beinen. Eine  Makroangiopathie kann so zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder zum Verschluss einer Beinarterie führen.

Mikroangiopathische Veränderungen beschreiben Schädigungen an den kleinen Gefäßen der Niere, der Netzhaut und der Nerven. Entsprechend stellen die Nephropathie, Retinopathie und Neuropathie Folgeerscheinungen dar.

E11.50 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit peripheren vaskulären Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Typ 2-Diabetes: Wann entgleist?

E11.51 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit peripheren vaskulären Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Typ 2-Diabetes entgleist: Was bedeutet das?

E11.6 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen

Hier können weitere Folgen der Zuckerkrankheit vom Typ 2 aufgeführt werden, die sich nicht unter E11.0 – E11.5 einordnen lassen.

E11.60 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Entgleisung des Diabetes Typ 2

E11.61 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Wann ist die Stoffwechsellage beim Typ 2-Diabetiker entgleist?

E11.7 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen

Treten vielfache Komplikationen im Rahmen des Diabetes mellitus Typ 2 auf, kann das hier eingeordnet werden.

E11.72 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Was bedeutet Entgleisung des Diabetes?

E11.73 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Entgleister Diabetes

E11.74 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, nicht als entgleist bezeichnet

Das diabetische Fußsyndrom beschreibt eine Folgeerscheinung multipler Komplikationen des Diabetes mellitus Typ 2.

Es wird ein neuropathisches diabetisches Fußsyndrom aufgrund geschädigter Nerven von einem ischämischen diabetischen Fußsyndrom infolge von Gefäßverschlüssen differenziert.

Die häufigste Form des Diabetischen Fußsyndroms, der neuropathische diabetische Fuß, zeichnet sich durch verminderte Empfindsamkeit und vermindertes Schmerz- und Temperaturempfinden aus. Dies ist Folge geschädigter peripherer Nerven. Die Durchblutung des Fußes ist unbeeinträchtigt. Aufgrund des verringerten Schmerzempfindens kann es zu tiefen und schlecht heilenden Wunden kommen, die Ausgangspunkt für schwere Infektionen sein können.

Die ischämische Form des diabetischen Fußsyndroms liegt vor, wenn die Blutversorgung des Fußes eingeschränkt und dadurch die Sauerstoffversorgung gestört ist (Ischämie). Die mangelnde Durchblutung aufgrund von Verschlüssen der zuführenden Blutgefäße kann ebenso Ausgangspunkt für schlecht heilende Wunden und Infektionen sein.

Beim Diabetischen Fußsyndrom liegt meist eine Mischform aus neuropathischer und ischämischer Komponente vor.

E11.75 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit multiplen Komplikationen: Mit diabetischem Fußsyndrom, als entgleist bezeichnet

Diabetes Typ 2 entgleist

E11.8 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit nicht näher bezeichneten Komplikationen

E11.80 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes siehe E11.81

E11.81 Diabetes mellitus, Typ 2: Mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Die Stoffwechsellage bei Diabetikern gilt als entgleist, wenn Blutzuckerwerte von über 600 mg/dl auftreten, wenn der Blutzucker generell schwer einzustellen ist, wenn es zu Komplikationen oder zu Folgen der schwankenden Blutzuckerwerte kommt.

E11.9 Diabetes mellitus, Typ 2: Ohne Komplikationen

E11.90 Diabetes mellitus, Typ 2: Ohne Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Bei welchen Blutzuckerwerten der Diabetes entgleist ist.

E11.91 Diabetes mellitus, Typ 2: Ohne Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Unter E11.81 findest du die Info, wann der Typ 2-Diabetes als entgleist bezeichnet wird.

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Diagnosekürzel

E10

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht E10 für Typ1-Diabetes.
Unter E10 bis E14 wird im Diagnoseschlüssel ICD-10 die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus zusammengefasst. E10 ist das Diagnosekürzel für Diabetes mellitus, Typ 1.

E10: Diabetes mellitus, Typ 1

Inkl.: Diabetes mellitus: juveniler Typ
Diabetes mellitus mit Ketoseneigung
Diabetes mellitus: labil (brittle). Als Brittle-Diabetes werden Typ-1-Diabetiker bezeichnet, deren Blutzuckerwerte ohne ersichtlichen Grund sehr starke Schwankungen aufweisen und die somit nur sehr schwer einstellbar sind

Exkl.: Diabetes mellitus beim Neugeborenen P70.2
Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) E12
Diabetes mellitus pankreopriv E13
Diabetes mellitus während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Wochenbetts O24
Gestörte Glukosetoleranz R73.0
Glukosurie: renal E74.8
Glukosurie: o. n. A. R81
Postoperative Hypoinsulinämie, außer pankreopriver Diabetes mellitus E89.1

Diabetes mellitus, Typ 1: Was ist das?

Als Diabetes mellitus wird eine Gruppe von Erkrankungen bezeichnet, die mit einer Erhöhung der Blutzuckerwerte einhergehen. Beim Diabetes mellitus Typ 1 kommt es durch eine Fehlregulation des körpereigenen Immunsystems zu einer Zerstörung der insulinproduzierenden ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Im Körper herrscht dann ein absoluter Insulinmangel. Um diesen auszugleichen müssen Typ1-Diabetiker Insulin spritzen oder eine Insulinpumpe tragen.

Diabetiker-Bedarf aus der Apotheke

E10.0 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Koma

Koma kann beim Typ 1-Diabetes durch eine Ketoazidose, eine Übersäuerung des Körpers auftreten. Es stellt eine akute Komplikation des Diabetes mellitus Typ 1 dar. Koma kann zum Beispiel durch ein hyperosmolares hyperglykämisches Syndrom verursacht werden. Durch hohe Blutzuckerwerte (hyperglykämisch) kommt es zur Ausscheidung von Glukose (Zucker) über den Urin. Mit der Glukose gehen dem Körper viel Flüssigkeit und auch Elektrolyte (Mineralsalze) verloren. Verliert der Körper so viel Flüssigkeit, dass er austrocknet,  erleidet er eine Hypovolämie oder Dehydratation. Es kann zum Koma kommen.

E10.01 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Koma: Als entgleist bezeichnet

Die Glukosestoffwechsellage wird als entgleist bezeichnet, wenn extreme Blutzuckerwerte von mehr als 600 mg/dl auftreten. Wenn der Zuckerstoffwechsel schlecht unter Kontrolle zu bringen ist und als Folge Komplikationen auftreten, sprechen Mediziner ebenfalls von einem entgleisten Diabetes.

E10.1 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Ketoazidose

Bei einer Ketoazidose handelt es sich um eine Übersäuerung des Körpers durch Ketonkörper. Durch das beim Typ1-Diabetiker fehlende Insulin kann Glukose aus dem Blut nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden. Der Körper muss den Stoffwechsel auf eine andere Energiequelle umstellen. Dadurch wird erreicht, dass die Zellen weiterhin mit Energie versorgt werden. Diese andere Energiequelle sind Fettsäuren. Bei der Energiegewinnung aus Fettsäuren entstehen Ketone. Fallen viele Ketone an, sinkt der pH-Wert des Blutes. Das Säure-Basen-Gleichgewicht verschiebt sich, der Körper übersäuert. Typische Symptome der Ketoazidose können Übelkeit, Erbrechen, vermehrtes und häufiges Wasserlassen, Kollapsneigung und Bewusstseinsstörung bis zum Koma sein. Ein typisches Zeichen im komatösen Zustand ist die sogenannte Kußmaul-Atmung. Der Körper des Betroffenen versucht durch verstärkt tiefe Atemzüge die Stoffwechsel-Übersäuerung zu kompensieren.

E10.11 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Ketoazidose: Als entgleist bezeichnet

Die Zuckerstoffwechsellage wird als entgleist bezeichnet, wenn extreme Blutzuckerwerte über 600 mg/dl auftreten.

E.10.2 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Nierenkomplikationen

Treten im Verlauf des Typ1-Diabetes über Jahre immer wieder erhöhte Blutzuckerwerte auf, kann es zur Schädigung der Filtermembran in den Gefäßknäueln der Nierenkörperchen kommen. Ebenso zur Schädigung der die Nieren versorgenden Gefäße. Das kann langfristig zum Defekt des Nierenfilters und zum Verlust von Eiweißen durch den Urin führen. Gleichzeitig herrscht eine ungenügende Filterfunktion (Niereninsuffizienz) vor. Die Ausscheidung von Giftstoffen und Abfallprodukten in der Niere wird gestört. Das Endstadium ist die Funktionslosigkeit der Niere mit Dialysepflichtigkeit. Es kann zur sogenannten Diabetischen Nephropathie (N08.3) kommen. Das ist die häufigste Nierenkomplikation beim Diabetes mellitus.

E.10.20 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Nierenkomplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Unter E10.01 kannst du nachlesen, was eine Entgleisung des Diabetes bedeutet.

E.10.21 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Nierenkomplikationen: Als entgleist bezeichnet

Wann die Stoffwechsellage als entgleist bezeichnet wird, liest du unter E10.01

E10.3 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Augenkomplikationen

Ist der Glukosestoffwechsel im Verlauf des Diabetes fortlaufend und über Jahre hinweg gestört, können sich an den Gefäßen der Netzhaut (Retina) im Auge Veränderungen zeigen. Die häufigste Augenkomplikation beim Diabetes mellitus ist die Diabetische Retinopathie (H36.0). Die Netzhautgefäße sind krankhaft verändert, verstopft und können feinste Auswüchse gebildet haben. Platzen die feinen Gefäße, entstehen sogenannte Mikroblutungen. Die Netzhaut kann sich abheben, das Sehvermögen verschlechtert sich schlimmstenfalls bis zur Erblindung.

E10.30 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Augenkomplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Zum Thema entgleister Diabetes, siehe E10.01.

E10.31 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit Augenkomplikationen: Als entgleist bezeichnet

Zum Thema Zucker-Entgleisung, siehe E10.01.

E10.4 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit neurologischen Komplikationen

Zu den neurologischen Komplikationen des Diabetes mellitus Typ 1 zählt zum Beispiel die Diabetische Polyneuropathie (G63.2).  Es treten Schädigungen an Nerven außerhalb des Gehirns und Rückenmarks auf (periphere Nerven). Diese können typischerweise an den Füßen mit Missempfindungen, vermindertem Schmerzempfinden, abgeschwächten Reflexen und Bewegungsstörungen einhergehen. Die Schädigungen können sich aber auch durch Störungen des vegetativen Nervensystems zeigen. Zu den Symptomen gehören unter anderem der unbemerkte, stumme Herzinfarkt sowie Kreislaufprobleme, Verdauungsprobleme, Herzrhythmusstörungen und Störungen der Schweißabsonderung (Sekretion).

E10.40 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit neurologischen Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Was ein entgleister Zuckerstoffwechsel bedeutet, liest du unter E10.01.

E10.41 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit neurologischen Komplikationen: Als entgleist bezeichnet

Was eine entgleiste Diabetes-Einstellung bedeutet, liest du unter E10.01.

E10.5 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit peripheren vaskulären Komplikationen

Als vaskuläre Komplikationen werden Folgen des Diabetes mellitus Typ 1 an den Blutgefäßen bezeichnet. Im Verlauf der Erkrankung treten durch erhöhte Blutzuckerwerte (Blutglukosewerte) Schädigungen und Verengungen der Gefäße auf.  Betreffen diese Schädigungen die Arterien der Arme oder Beine, werden sie peripher genannt.

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zählt zu den vaskulären Komplikationen. Die arteriellen Gefäße der Gliedmaßen, insbesondere der Beine, sind durch die schädigenden Einflüsse der Blutglukose angegriffen. In der Wand der Gefäße sammeln sich sogenannte Plaques (Gefäßablagerungen). Die Gefäßwände entzünden sich. Durch diese Prozesse verengen sich die Gefäße bis hin zum Verschluss. Folge: es kommt zur Minderdurchblutung der Gliedmaßen.

E10.50 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit peripheren vaskulären Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Was ein entgleister Stoffwechsel bei Diabetikern bedeutet, liest du unter E10.01.

E10.51 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit peripheren vaskulären Komplikationen: Als entgleist bezeichnet

Wann der Diabetes als entgleist bezeichnet wird, liest du unter E10.01.

E10.6 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen

Neben den unter E.10.0-E10.5 beschriebenen Komplikationen des Diabetes Typ 1 kann dein Arzt unter E10.6 weitere Folgen der Zuckerkrankheit vom Typ 1 nennen, die sich nicht unter E.10.0-E10.5 einordnen lassen.

E10.60 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Was ein entgleister Stoffwechsel bei Diabetes bedeutet, liest du unter E10.01.

E10.61 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen: Als entgleist bezeichnet

Was entgleist beim Diabetes bedeutet, liest du unter E10.01.

E10.7 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit multiplen Komplikationen

Diabetes Typ 1 mit vielfachen Komplikationen.

E10.72 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit multiplen Komplikationen: Mit sonstigen multiplen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Diabetes Typ 1 mit vielfachen Komplikationen, aber einer nicht bedenklichen Stoffwechsellage.

E10.73 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit multiplen Komplikationen: Mit sonstigen multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Diabetes Typ 1 mit vielfachen Komplikationen und einer aus dem Ruder gelaufenen, extrem schlechten Stoffwechsellage.

E10.74 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit multiplen Komplikationen: Mit diabetischem Fußsyndrom, nicht als entgleist bezeichnet

Das Diabetische Fußsyndrom stellt eine Folgeerscheinung der zahlreichen Komplikationen des Diabetes mellitus Typ 1 dar. Die hohen Blutglukosewerte im Verlauf der Erkrankung schädigen die Blutgefäße und Nerven. Infolge der verminderten Durchblutung bei verengten, geschädigten Gefäßen in Kombination mit vermindertem Empfindungsvermögen und gestörten Funktionen durch geschädigte Nerven kann es zu schlecht heilenden Wunden, schmerzlosen tiefen Verletzungen und Entzündungen bis hin zum Absterben von Gewebe kommen.

E10.8 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit nicht näher bezeichneten Komplikationen

Die Komplikationen des Diabetes Typ 1 lassen sich nicht Augen-, Nieren-, Fuß- und Gefäßkomplikationen zuordnen.

E10.80 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit nicht näher bezeichneten Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Leidet der Typ 1-Diabetiker unter Problemen, die sich nicht in die Augen-, Nieren-, Fuß- und Gefäßkomplikationen einordnen lassen und wird seine Stoffwechsellage nicht als bedenklich beurteilt, bekommt er auf der AU-Bescheinigung die E10.80.

E10.81 Diabetes mellitus, Typ 1: Mit nicht näher bezeichneten Komplikationen: Als entgleist bezeichnet

Siehe E10.80. Hier kommt noch eine Zuckerstoffwechsellage dazu, die bedenkliche Formen angenommen hat.

E10.9 Diabetes mellitus, Typ 1: Ohne Komplikationen

Hier wurde die Diagnose Diabetes mellitus Typ 1 gestellt, ohne dass Komplikationen und Spätfolgen erkennbar waren.

E10.90 Diabetes mellitus, Typ 1: Ohne Komplikationen: Nicht als entgleist bezeichnet

Zusätzlich zur Diagnose Diabetes Typ 1 wurde hier noch der Stoffwechsellage beurteilt.

E10.91 Diabetes mellitus, Typ 1: Ohne Komplikationen: Als entgleist bezeichnet

Diagnose Diabetes Typ 1 plus bedenkliche Stoffwechsellage.