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Was Sie über psychische Erkrankungen wissen müssen

Viele Personen kommen im Laufe ihres Lebens in Kontakt mit psychischen Erkrankungen.

Psychische Erkrankungen sind nach wie vor ein Tabuthema und das, obwohl jede dritte Person zumindest einmal in ihrem Leben mit solch einer Erkrankung zu tun hat. Personen, die an psychischen Erkrankungen leiden, sprechen nicht gerne darüber, obwohl dies gerade für Betroffene als auch Angehörige wichtig wäre. In diesem Artikel klären wir über das Tabuthema auf und geben Ihnen einen Überblick über die verbreitetsten psychischen Erkrankungen.

Was sind psychische Erkrankungen und wie entstehen sie?

Unter psychischen Erkrankungen versteht man die verschiedenen psychologischen und emotionalen Probleme, die bei einer Person auftreten können und die es ihr erschweren, im Alltag zu funktionieren. Diese Erkrankungen treten auf, wenn ein Ungleichgewicht von Chemikalien im Gehirn besteht, das sich auf die Stimmung und das Verhalten auswirkt. Es gibt zwar viele verschiedene Arten von psychischen Erkrankungen, aber zu den häufigsten gehören Depressionen, Angstzustände, bipolare Störungen und Schizophrenie. Eine Reihe biologischer, psychologischer und umweltbedingter Faktoren kann zur Entwicklung einer psychischen Erkrankung beitragen. Dazu gehören zum Beispiel genetische Faktoren, Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten, traumatische Ereignisse oder längere Stressperioden. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass psychische Erkrankungen nichts sind, wofür man sich schämen oder was einem peinlich sein sollte. Vielmehr handelt es sich um einen medizinischen Zustand, der eine angemessene Behandlung erfordert, von präventiven Maßnahmen wie Therapie und Beratung bis hin zu Medikamenten, falls erforderlich.

Psychische Erkrankungen sind nicht zu unterschätzen

Psychische Erkrankungen sind ein ernstes Thema, das nicht unterschätzt werden darf. Sie können sich stark auf das Wohlbefinden auswirken und haben teils ernste Folgen. Psychische Erkrankungen führen häufig zu einem verstärkten Gefühl der Hoffnungslosigkeit, zu einem verminderten Selbstwertgefühl und zu sozialer Isolation. Diese Symptome können mitunter mit Selbstmordgedanken, Drogenmissbrauch und Produktivitätseinbußen am Arbeitsplatz oder in der Schule eingehen. Darüber hinaus sind Menschen, die mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben, aufgrund der Auswirkungen von Stress auf den Körper auch anfälliger für körperliche Erkrankungen. Betroffene sollten sich der Symptome bewusst sein und angemessen handeln. Die Behandlung psychischer Erkrankungen erfordert professionelle Hilfe und Geduld. Frühzeitig die richtigen Schritte in der Behandlung zu unternehmen, hilft beim Genesungsprozess und sorgt dafür, dass die Menschen trotz ihrer Erkrankung ein erfülltes Leben führen können.

Depressionen als häufigste psychische Erkrankung

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen der Welt. Sie können jeden treffen, unabhängig von Geschlecht, Alter und sozialer Stellung. Auf körperlicher Ebene verursachen Depressionen Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit, Appetitveränderungen und sogar körperliche Beschwerden und Schmerzen. Emotional ist sie durch traurige oder leere Stimmungen und ein endloses Gefühl der Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet. Es gibt keine einzelne Ursache für Depressionen, sondern eher eine Kombination aus genetischer Anfälligkeit, belastenden Lebensereignissen und psychologischen Umständen. Glücklicherweise gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen, darunter einfache Änderungen des Lebensstils sowie Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie und interpersonelle Therapie. Darüber hinaus können auch Medikamente die Symptome einer Depression sehr wirksam lindern. Die langfristigen Folgen einer Depression können schwerwiegend sein, wenn sie nicht behandelt wird. Dazu gehören Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, Beeinträchtigungen in Beziehungen, Isolation von Freunden und Familie, erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Stressfaktoren und sogar ein erhöhtes Selbstmordrisiko.

Auch Schizophrenie betrifft viele Personen

Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung, die das Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Sie beginnt häufig zwischen dem fünfzehnten und fünfunddreißigsten Lebensjahr. Zu den Symptomen gehören Wahnvorstellungen, Halluzinationen, verzerrtes Denken und Schwierigkeiten beim Ausdruck von Gefühlen. Die Ursachen der Schizophrenie sind noch weitgehend unbekannt, man geht jedoch davon aus, dass es sich um eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren handelt. Die Behandlung von Schizophrenie umfasst sowohl psychiatrische Medikamente als auch psychosoziale Interventionen. Die soziale Stigmatisierung vergrößert die Schwierigkeiten, mit denen Menschen mit dieser Erkrankung konfrontiert sind, weshalb die Unterstützung durch Familie und Freunde besonders wichtig ist. Mit der richtigen Behandlung können viele Betroffene ihre Symptome jedoch in den Griff bekommen, sodass sie trotz der Diagnose Schizophrenie ein glückliches Leben führen können.

Angststörungen: Wenn unbegründete Furcht die Oberhand gewinnt

Angststörungen sind durch anhaltende und unerwartete Sorgen sowie Ängste gekennzeichnet, die so schwerwiegend sind, dass sie die Fähigkeit einer Person beeinträchtigen, sich zu konzentrieren oder alltägliche Aufgaben zu erledigen. Häufige Symptome einer Angststörung sind Unruhe, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Muskelverspannungen und schnelle Atmung. Es gibt keine endgültige Antwort auf die genaue Ursache von Angststörungen, da sie offenbar sowohl mit biologischen als auch mit psychologischen Faktoren zusammenhängen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören die kognitive Verhaltenstherapie, die sich auf die Umstrukturierung negativer Denkmuster konzentriert, sowie Medikamente zur Verringerung der Schwere der Symptome. Obwohl der Umgang mit dieser Form von psychischen Problemen überwältigend erscheinen kann, hilft ein frühzeitiges Eingreifen von geschulten Fachleuten denjenigen, die an einer Angststörung leiden, ihre Sorgen besser zu bewältigen.

Angststörungen sind nicht zu unterschätzen und sollten nicht unbehandelt bleiben.

Die Kombination zweier Extreme: Bipolare Störungen

Die bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, von der jedes Jahr Millionen von Menschen betroffen sind und die durch plötzliche Schwankungen der Stimmung gekennzeichnet ist. Menschen mit bipolarer Störung können intensive Hochs zusammen mit extremen Tiefs der Depression erleben. Die genaue Ursache der Störung ist unbekannt. Die Behandlungspläne umfassen in der Regel Medikamente wie Antidepressiva oder Stimmungsstabilisatoren, Psychotherapie, Änderungen des Lebensstils und Stressbewältigungstherapien. Zwar gibt es bislang keine Heilung für die bipolare Störung, doch können Medikamente und kleine Änderungen des Lebensstils den Betroffenen helfen, mit ihrem Zustand umzugehen.

Nach wie vor ein Tabuthema in der Gesellschaft

Psychische Erkrankungen gehören heute zu den häufigsten Problemen und dennoch sind sie in vielen Kreisen gesellschaftlich inakzeptabel, mehr noch als körperliche Erkrankungen. Diese Stigmatisierung ist schädlich, da sie bei Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, zu Schamgefühlen, Unbehagen und Verzweiflung führen kann. Experten sind der Ansicht, dass eine Änderung der öffentlichen Einstellungen und Gespräche über psychische Gesundheit einen erheblichen Einfluss auf die Genesungsraten in der Gesellschaft haben kann. Es liegt an uns allen die Bedeutung der psychischen Gesundheit anzuerkennen und eine mögliche Diskriminierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu bekämpfen.

Abb. 1: Pexels.com © Pixabay CCO Public Domain

Abb. 2: Pexels.com © Kat Smith CCO Public Domain

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Fachbezeichnungen

FA Psychiatrie und Psychotherapie

Ein bei DocInsider registrierter Psychiater sitzt neben seinem männlichen Patienten und füllt zum Zweck des psychopathologischen Befundes einen Fragebogen aus
Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie wird auch Psychiater oder ärztlicher Psychotherapeut genannt. Er behandelt psychische Erkrankungen und wendet dabei psychotherapeutische Verfahren und medikamentöse Therapien an.

Was ist ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie?

Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist Spezialist auf dem Gebiet der seelischen Gesundheit und ist mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen und Störungen betraut. Er wird auch Psychiater oder ärztlicher Psychotherapeut genannt.

Der ärztliche Psychotherapeut kennt sich bestens mit dem menschlichen Gehirn und der Komplexität des Denkens und Fühlens aus. In Krisen- und Belastungssituationen weiß er einzugreifen und akute psychiatrische Krankheitsbilder wie Psychosen und Wahnvorstellungen zum Beispiel mit Halluzinationen, Schizophrenien oder Suizidalität (die Absicht zur Selbsttötung) zu behandeln. Mehr zur Schizophrenie und den verschiedenen Schizophrenie-Formen kannst du unter dem Diagnosekürzel F20 nachlesen.

Bei der Behandlung psychischer Erkrankungen wendet der Psychiater psychotherapeutische Verfahren und medikamentöse Therapien an. Außerdem schließt er rein körperliche Ursache eines seelischen Leidens aus, beispielsweise eine Entzündung des Gehirns oder einen Tumor. Eine gute Therapeuten-Patienten-Beziehung gehört ebenfalls zur erfolgreichen Therapie von psychischen Störungen dazu.

In der Psychotherapie erarbeitest du gemeinsam mit deinem ärztlichen Psychotherapeuten mögliche Zusammenhänge zwischen deiner psychischen Erkrankung und deren Auslöser. Du entwickelst mithilfe von Gesprächstherapien und Verhaltenstherapien Strategien, die dir helfen können mit deiner Erkrankung umzugehen und krankmachende Denkmuster und Verhaltensweisen zu ändern. Wenn nötig kann dir dein Psychiater auch Medikamente wie Antidepressiva oder Medikamente gegen Wahnvorstellungen  verschreiben.

Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Die fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie schließt sich an ein abgeschlossenes Medizinstudium mit der Erlaubnis zur Ausübung der ärztlichen Tätigkeit (Approbation) an.

Mindestens 24 Monate der Weiterbildungszeit zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie müssen in der stationären psychiatrischen oder psychotherapeutischen Patientenversorgung verbracht werden. Weitere zwölf Monate im Fachgebiet der Neurologie sind außerdem vorgeschrieben.

Anstellungen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der psychosomatischen Medizin oder ambulanten psychiatrischen Patientenversorgung können auf die restliche Weiterbildungszeit anteilig angerechnet werden.

Was ist der Unterschied zwischen ärztlichen Psychotherapeuten und psychologischen Psychotherapeuten?

Der Begriff „Psychotherapeut“ wird häufig für verschiedene Berufe verwendet. Neben ärztlichen Psychotherapeuten, die die fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert haben, gibt es außerdem psychologische Psychotherapeuten. Um psychologischer Psychotherapeut zu werden, ist ein Psychologie-Studium mit anschließender Therapeuten-Ausbildung Voraussetzung. Im Gegensatz zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie dürfen psychologische Psychotherapeuten keine Medikamente verschreiben und keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen.

Wo arbeitet ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie?

Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie kann in der stationären Versorgung tätig sein. Dann arbeitet er beispielsweise in psychiatrischen Kliniken oder auf psychiatrischen Stationen in Krankenhäusern. Neben der stationären Tätigkeit kann sich ein FA Psychiatrie und Psychotherapie auch niederlassen und in einer Facharztpraxis arbeiten. Außerdem sind Beschäftigungen im Bereich der medizinischen Forschung und Lehre möglich.

Wann gehst du zum Psychiater?

Dein Hausarzt hat die Verdachtsdiagnose Burnout oder Depression gestellt? Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie überprüft diesen Verdacht, erarbeitet mit dir passende Therapien und unterstützt dich auf deinem Weg.

Zwänge bestimmen deinen Alltag? Du bist wegen Zwangsstörungen, Zwangsgedanken und Zwangshandlungen wie ständigem Händewaschen aus Angst vor Keimen nicht mehr in der Lage, deinen alltäglichen Aufgaben nachzugehen? Zwangsstörungen sind psychische Erkrankungen, die zum Behandlungsspektrum eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie gehören. Welche Formen von Zwangsstörungen es gibt, erfährst du beim ICD-10 Diagnosekürzel F42.

Seit Monaten oder Jahren leidest du an Rückenschmerzen, doch dein Hausarzt, Orthopäde, Neurologe oder Chiropraktiker konnten dir bislang nicht helfen? Dein Darm spielt seit Langem verrückt, aber eine körperliche Ursache wurde weder bei einer Blut-Untersuchung, bei wiederholten Bauch-Untersuchen mittels Ultraschall (Sonographie) noch bei einer Darmspiegelung beim Gastroenterologen gefunden? Dein Hausarzt hat den Verdacht auf eine psychosomatische Ursache geäußert, also eine zugrundeliegende psychische Erkrankung, die sich in Form von körperlichen Beschwerden äußert? Eine psychiatrische oder psychotherapeutische Abklärung kann dir eventuell Klarheit über deine Beschwerden verschaffen.

Nach traumatischen Erfahrungen in deiner Kindheit gerätst du immer wieder an die falschen Menschen? Du eckst mit dem Gesetz an, führst Beziehungen, die von einer großen Angst vor dem Verlassenwerden geprägt sind? Du siehst oft nur die Möglichkeit, dich selbst zu verletzen und bist manchmal auch des Lebens müde? Während eines psychiatrischen Krankenhaus-Aufenthaltes wurde der Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung, beispielsweise vom Borderline-Typ geäußert? Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie kann dir helfen, mit deinen Erfahrungen umzugehen und steht dir zur Seite, wenn du keinen Ausweg siehst.

Ein Familienmitglied oder Freund zieht sich in letzter Zeit immer weiter zurück und erzählt dir, er würde verfolgt, sein Nachbar würde ihm nachstellen, die Personen im Fernsehen könnten seine Gedanken lesen und er würde Gedanken in den Kopf gesetzt bekommen? Wahnhafte Erkrankungen, Psychosen und Schizophrenien sind akut behandlungsbedürftige psychiatrische Erkrankungen, die in psychiatrischen Kliniken und im Anschluss in Praxen oder psychiatrischen Ambulanzen von Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie behandelt werden können. Lies mehr zur Schizophrenie unter dem Diagnosekürzel F20.

Angst dominiert dein Leben? Du hast das Gefühl deiner Familie wird in Zukunft etwas Schlimmes passieren? Der kleinste Knall lässt dich angsterschrocken zusammenzucken, und das geht bereits seit Wochen so? Generalisierte Angststörungen oder auch andere Angsterkrankungen wie Phobien oder Panikattacken können beim Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie behandelt werden. Lies Wissenswertes über Arten, Symptome, Ursachen und Therapie von Angststörungen.

Bei dir wurde eine depressive Phase diagnostiziert und nun fühlst du dich als könntest du Bäume ausreißen? Du hast seit Tagen nicht mehr geschlafen, hast nebenbei eine Fremdsprache gelernt, bist täglich 20 Kilometer gejoggt, fühlst dich großartig und denkst, du könntest nun alles schaffen? Folgt eine solche manische Phase auf eine depressive Phase, kann der Grund eine sogenannte bipolar-affektive Störung sein, eine Erkrankung, bei der sich Depressionen und Manien abwechseln, und die medikamentös und psychotherapeutisch behandelt werden kann. Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist der richtige Ansprechpartner zur Behandlung von bipolaren Störungen.

Nachdem dir aus betrieblichen Gründen gekündigt wurde wusstest du nicht mehr weiter und bist in die Alkoholsucht geraten? Nun hast du den Entschluss gefasst, dass sich etwas ändern muss. Zur Entzugsbehandlung lässt du dich daher in eine psychiatrische Klinik einweisen. Ein Psychiater oder Psychotherapeut unterstützt dich bei deinem Schritt aus der Sucht.

Du fühlst dich zu dick? Wenn du in den Spiegel schaust, siehst du nur deine vermeintlichen Problemzonen? Seit ein paar Wochen hast du daher angefangen täglich mehrere Stunden Sport zu machen, achtest penibel darauf nicht zu viel zu essen, hast „Dickmacher“ von deiner Einkaufsliste gestrichen, und isst nur noch eine Scheibe Brot pro Tag? Beim Blick in den Spiegel fühlst du dich dennoch weiterhin zu dick, obwohl du bereits viele Kilogramm an Gewicht verloren hast und rein rechnerisch an Untergewicht leidest? Du fühlst dich schwach, deine Haare fallen aus, dein Hormonhaushalt ist aus dem Gleichgewicht? Hinter deinem Essverhalten könnten eine Essstörung stecken. Der richtige Kontakt zur Therapie von Essstörungen ist der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Lies mehr über die verschiedenen Arten von Essstörungen.

Untersuchungen beim Psychiater

Eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden im Fachbereich der Psychiatrie ist das Anamnese-Gespräch beziehungsweise die sogenannte Exploration und Erhebung des psychopathologischen Befundes, auch mithilfe von Fragebögen und Tests.

Zur Diagnostik einer psychischen Erkrankung gehört in der Regel auch die Abklärung, ob eine körperliche Ursache wie eine Hormonstörung, eine Erkrankung des Gehirns oder Ähnliches Grund der psychischen Störung sein kann. Im Rahmen dieser körperlichen Diagnostik führt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie zumeist in einer Klinik diverse Untersuchungen durch.

Untersuchungen beim Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie können sein:

  • Anamnese und Gespräch, psychopathologischer Befund: In einem ausführlichen Gespräch möchte der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie vieles über deine Beschwerden erfahren. Er macht sich ein Bild von deinen Symptomen, erfragt, wie es dir geht, bewertet, ob akuter Behandlungsbedarf besteht und schaut, ob er dir gegebenenfalls mit Medikamenten eine kurzfristige Linderung deines Leidens verschaffen kann. Dabei hört er genau zu und erhebt dabei den sogenannten psychopathologischen Befund. Dabei werden gezielt psychiatrische Beschwerden abgefragt und deine seelische Erkrankung auf bestimmte Merkmale hin untersucht und abgebildet. Das Gespräch lässt eine erste Einschätzung und Diagnosestellung zu und bildet die Grundlage für die Auswahl der Behandlungsmethoden und Therapie.
  • Tests und Fragebögen: Um Beschwerden gezielt abzufragen oder Betroffene auf psychiatrische Erkrankungen zu untersuchen können speziell entwickelte Tests und Fragebögen verwendet werden. Viele psychisch erkrankte Menschen berichten über Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten. Um diese zu untersuchen, kann ein Test verwendet werden, bei dem die Testperson bestimmte Aufgaben lösen muss, die bei der Auswertung Rückschlüsse auf die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit zulassen. Viele Beschwerden psychiatrischer Erkrankungen können mithilfe von Tests und Fragebögen besser erfasst beziehungsweise greifbar gemacht werden.
  • Blutentnahme und Urinuntersuchung: Dein Blut und dein Urin werden auf verschiedene Werte untersucht, die je nach Art deiner psychischen Erkrankung Hinweis auf eine mögliche körperliche Ursache deiner seelischen Erkrankung sein können. Dabei wird beispielsweise nach Hormonwerten geschaut, dein Blutbild wird untersucht und deine Entzündungs-Werte kontrolliert. Nimmst du Medikamente ein, wird dein Blut gegebenenfalls auf die Wirkspiegel der Medikamente hin untersucht, ebenso wird nach möglichen Nebenwirkungen der Medikamente geschaut.
  • Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Diagnostik untersucht die Funktion des Gehirns (des zentralen Nervensystems) sowie des peripheren Nervensystems, der Nerven und die Funktion der Hirnnerven. Neurologische Erkrankungen und psychiatrische Erkrankungen treten oft gemeinsam auf. Daher werden einige neurologische Untersuchungen häufig auch beim Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie durchgeführt. Erfahre mehr über neurologische Untersuchungen und lies Wissenswertes zum Berufsbild eines Facharztes für Neurologie.
  • Elektrokardiographie (EKG): Viele Medikamente, die vom Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie verordnet werden, dürfen nur bei Herz-Gesunden verordnet werden oder verlangen eine Überwachung und Beurteilung des Herzens. Mithilfe von Elektroden, die dir auf deinen Brustkorb geklebt werden, kann die elektrische Aktivität deines Herzens gemessen werden und akute Erkrankungen können ausgeschlossen werden.
  • Weitere internistische Diagnostik: Zur Abklärung einer körperlichen Ursache deiner psychiatrischen Erkrankung können eine körperliche Untersuchung, ein Ultraschall (Sonographie), eine Blutdruck-Messung und Lungenfunktionsuntersuchung und nach Bedarf weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
  • Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomografie (CT) des Schädels: Mithilfe einer MRT oder einer CT kann dein Gehirn auf Veränderungen untersucht werden. Diese bildgebenden Verfahren stellen dein Hirngewebe dar und können Tumoren oder Entzündungen aufspüren, die Grund einer akuten psychiatrischen Erkrankung sein können.
  • Elektroenzephalografie (EEG): Mithilfe der EEG können die elektrischen Ströme im Gehirn gemessen werden. Das EEG wird beispielsweise in der Diagnostik von Epilepsien eingesetzt und kann zur Abklärung von unklaren Krampfanfällen genutzt werden. Wie läuft ein EEG ab?