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Interviews

Besserer Schutz vor Schlaganfall

Verengte und entzündete Halsschlagader.
Der Schlaganfall ist eine Komplikation der arteriosklerotisch verengten Halsschlagader. Die Engstelle ist Zeichen einer Entzündung, der Arteriosklerose.

Gefäßstützen sollen vor Schlaganfall schützen

Etwa ein Drittel aller Schlaganfälle werden durch eine Entzündung der Halsschlagaderwand verursacht. Der Entzündungsherd kann aufbrechen und sich in die Blutbahn ergießen. Abgestorbenes Gewebe, Kalkpartikel und Blutgerinnsel werden dann mit dem Blutstrom hinauf in die Gehirn durchblutenden Arterien des Kopfes gespült. Bleiben diese Entzündungspartikel dort hängen und verhindern die stromabwärts liegende Versorgung, kommt es schlimmstenfalls zu bleibenden, schweren neurologischen Ausfallserscheinungen. Auch leichte, möglicherweise vorübergehende Einschränkungen der geistigen oder körperlichen Beweglichkeit können in Zusammenhang mit einer entzündeten Halsschlagader stehen.

Ultraschall macht auch stille Infarkte sichtbar

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) machen diese Entzündungsprozesse sichtbar. Auch Hirninfarkte, die völlig unbemerkt bleiben („stille Infarkte“) können mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung nachgewiesen werden.

Neben einer medikamentösen Therapie mit Statinen, blutdrucksenkenden und gerinnungshemmenden Medikamenten, kann das Schlaganfallrisiko von Patienten mit verengten Halsschlagadern mit Hilfe von besonderen Gefäßstützen deutlich herabgesetzt werden. Das berichtet Dr. Jawed Arjumand, Leiter der Klinik für Angiologie und interventionelle Gefäßmedizin des Agaplesion Bethesda Krankenhauses Wuppertal.

Eine Katheterbehandlung kann eine OP ersparen

Um einen Schlaganfall bei fortschreitender Verengung der Halsschlagader (Karotisstenose) zu verhindern und zusätzlich den Blutstrom zum Kopf zu verbessern, hat sich im letzten Jahrzehnt die Weitung und Stabilisierung der Halsschlagader mit Hilfe der sogenannten Ballondilatation und Stentimplantation etabliert. Stents sind Gefäßstützen, die eine verengte Halsschlagader weit halten, um einen ausreichenden Blutstrom zum Gehirn zu gewährleisten. Mit dieser Katheterbehandlung wird vielen Patienten ein operativer Eingriff erspart. Das ist ein Vorteil, denn eine Operation birgt immerhin ein dreifaches Herzinfarktrisiko.

Während des minimal-invasiven Kathetereingriffs kommen routinemäßig Filtersysteme aus einem grobmaschigen, metallischen Gitternetz zum Einsatz, die einen Großteil entzündlicher Partikel der verengten Gefäßwand abfangen.  Diese werden möglicherweise durch das Führen von Drähten, Ballons und Stents von der Gefäßwand losgelöst.

Trotz dieser Filter kann jedoch nie vollständig ausgeschlossen werden, dass kleinste Teilchen durch die Maschen entweichen. Die Partikel, sogenannte Emboli, können dann mit dem Blutstrom aufwärts in hirnversorgende Arterien gespült werden und einen Hirninfarkt verursachen. Das Risiko, während des Eingriffs und innerhalb der ersten dreißig Tage danach einen Schlaganfall zu erleiden beträgt bis zu fünf Prozent.

Besondere Gefäßstützen helfen beim Filtern

„Das prozedurale Schlaganfallrisiko kann in erfahrenen Zentren mit Hilfe fortschrittlicher Filtersysteme heute sicher unter drei Prozent gesenkt werden“, betont PD Dr. Hans Krankenberg, Leiter der Abteilung Angiologie des Gefäßzentrums im Asklepios Klinikum Harburg. Sogenannte Micromesh-Stents besitzen ein stützendes Gerüst und zusätzlich eine engmaschige Ummantelung. Dadurch gelingt es, kleinste Entzündungspartikel aus Blut, Gewebe oder Kalk daran zu hindern, während oder nach einer Stentimplantation durch die Maschen des Stents hindurch in den Blutstrom zu gelangen. So soll das Risiko eines Hirninfarktes auf etwa ein Prozent gesenkt werden können.

Dein Kardiologe oder Angiologe (Gefäßarzt) berät dich gern bei allen Fragen rund um Herz- und Gefäßerkrankungen.

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Diagnosekürzel

R61

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht R61 für Hyperhidrose.
Unter R50 bis R69 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Allgemeinsymptome zusammengefasst. R61 ist das Diagnosekürzel für Hyperhidrose, also übermäßige Schweißproduktion.

R61: Hyperhidrose

Hyperhidrose ist ein über das normale Maß hinausgehendes Schwitzen im Bereich eines unterschiedlich großen Hautbezirks. Die übermäßige Schweißproduktion kann beispielsweise an Händen, Füßen und/oder unter den Achseln auftreten, aber auch den gesamten Körper betreffen.

Mögliche Ursachen und Therapie von Hyperhidrose.

R61.0 Hyperhidrose, umschrieben

Die erhöhte Schweißproduktion kommt lediglich an einem kleinen, klar definierten Bereich vor, zum Beispiel an Händen, Füßen oder Achseln. Das wird auch als fokale Hyperhidrose bezeichnet.

R61.1 Hyperhidrose, generalisiert

Generalisierte Hyperhidrose heißt, dass der ganze Körper von der übermäßigen Schweißproduktion betroffen ist..

R61.9 Hyperhidrose, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Nachtschweiß
Übermäßiges Schwitzen

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Krankheiten

Nagelpilz

Es gibt verschiedene Formen des Nagelpilzes, die Behandlung ist langwierig.
Nagelpilz ist ansteckend, unschön und lästig. Du schützt dich am besten, indem du deine Hände und Füße gut pflegst und auf Nagelveränderungen in Form und Farbe achtest.

Was ist Nagelpilz?

Nagelpilz zeigt sich durch gelblich-bräunliche, weißlich-gelbliche oder bräunliche Verfärbungen an den Nägeln von Händen und noch häufiger von Füßen. Zusätzlich können bläulich-schwarze Streifen hinzukommen. Der Nagel ist verdickt, es bildet sich ein Hohlraum unter der Nagelschicht und der Nagel bröckelt beim Schneiden.

Zehennägel sind anfälliger für Nagelpilz, weil die Infektionsgefahr durch ein feuchtwarmes Milieu (erzeugt durch Schwitzen in nicht-atmungsaktiven Schuhen), Verletzungen, Durchblutungsstörungen und ein geschwächtes Immunsystem steigt.

In den meisten Fällen ist der Nagelpilz völlig ungefährlich. Doch wenn er erst einmal da ist, geht er von allein nicht wieder weg. Die Behandlung ist langwierig.

Hilfe bei Nagelpilz aus der Apotheke

Was verursacht Nagelpilz?

Verursacht wird der Nagelpilz in den meisten Fällen durch einen Pilz namens Trichophytum rubrum. Seltener können auch Schimmelpilze oder Hefepilze der Gattung Candida die Auslöser einer Nagelmykose sein.

Allerdings können die Verursacher des Nagelpilzes erst in deine Haut eindringen und sich dort vermehren, wenn:

  • der Säureschutzmantel der Haut zerstört ist
  • die Haut verletzt ist
  • die Haut durch Feuchtigkeit oder Wasser aufgeweicht wird

Besonders ideale Bedingungen finden die Nagelpilz-Verursacher in deinen Zehenzwischenräumen. Dort herrscht ein feuchtwarmes Klima. Die aufgequollene Haut bietet Pilzsporen außerdem einen guten Nährboden, auf dem sie sich entwickeln können. Sporen sind sogenannte Dauerstadien der Pilze, in denen der komplette Stoffwechsel zum Erliegen kommt. Auf diese Weise können die Pilze in für sie ungünstigen Umweltbedingungen überleben. Sobald wieder günstige Lebensbedingungen vorliegen, gehen die Sporen in die aktive Pilzform über, vermehren und verbreiten sich.

Sporen sind wochenlang ansteckend und widerstandsfähig gegenüber Desinfektionsmitteln und Temperaturen. Sie finden sich in feuchter Umgebung, zum Beispiel an Handtüchern, Wäsche, Badeschlappen, feuchten Böden in Schwimmbad und Sauna und auf Lattenrosten. Bestimmte Risikofaktoren erleichtern die Infektion mit dem Nagelpilz. Dazu zählen beispielsweise:

  • Mechanische Belastung deiner Nägel durch Sport und zu enge Schuhe. Die Druckkräfte auf die Nägel sind beim Tanzen, Tennis oder Fußball extrem hoch, zudem steigt die Feuchtigkeit an.
  • Ständiges Tragen von Gummischuhen oder zu engen Schuhen, in denen deine Füße stark schwitzen.
  • Erkrankungen mit einer herabgesetzten Infektionsabwehr oder mit Durchblutungsstörungen wie zum Beispiel Diabetes.
  • Arzneimittel wie Antibiotika oder Glukokortikoide, die das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen und schwächen können. Das begünstigt die Vermehrung der Pilze und deren Ansiedelung auf deinen Nägeln.
  • Verletzungen bei der Fußpflege (Pediküre). Das erleichtert den Pilzen das Eindringen in deine Haut.

Häufige Fragen zum Nagelpilz

Es gibt verschiedene Arten von Nagelpilz. Je nachdem, welche charakteristischen Symptome auftreten, lassen sich verschiedene Nagelpilzformen unterscheiden.

Welche Formen von Nagelpilz gibt es?

Ja, es gibt verschiedene Arten von Nagelpilz. Je nachdem, welche charakteristischen Symptome auftreten, lassen sich verschiedene Nagelpilzformen unterscheiden:

Die laterodistal subunguale Onychomykose ist die häufigste Form der Nagelpilzinfektion. Bei der subungualen Form liegt der Nagelpilz unter dem Nagel und breitet sich auch auf dem Nagelbett aus. Laterodistal bedeutet, dass die Infektion seitlich von der Nagelmitte weg verläuft.

Bei der proximalen subunguale Onychomykose liegt der Nagelpilz unter dem Nagel. Proximal bedeutet, dass die Infektion sich zur Nagelmitte hin ausbreitet. Subunguale Nagelpilzformen können bei Nicht-Behandlung zur Zerstörung ganzer Nagelteile führen. Hier dringen die Pilzerreger über die Haut des Nagelwalls in die Nagelwurzel und die Nagelplatte ein und breiten sich von dort langsam in Richtung der Nagelspitze aus.

Die Nagelpilzinfektion Leukonychia trichophytica, auch weißliche superfizielle Onychomykose genannt, zeigt sich durch charakteristische weißliche Verfärbung der betroffenen Nageloberfläche. Hervorgerufen wird diese Form des Nagelpilzes in der Regel durch den Pilz Trichophyton interdigitale.

Bei der dystrophischen Onychomykose werden Aufbau und Funktion des Fußnagels erheblich geschädigt und stark verändert. Denn bei dieser Form des Nagelpilzes wird der komplette Nagel befallen. Das kann bis zu einer völligen Zerstörung des Nagels führen. Oft greift die Infektion auch auf die Fußhaut über.

Die Nagelpilzinfektion namens Onychia et Paronychia candidosa wird fast immer durch Hefepilze der Gattung Candida, insbesondere durch Candida albicans, hervorgerufen. Sie wird daher auch als Hefepilz-Onychomykose bezeichnet. Bemerkbar macht sich dieser Nagelpilz durch eine chronische Entzündung des Nagelwalls, eine unregelmäßige Struktur der Nagelplatte und grün-bräunliche Verfärbungen des betroffenen Nagels.

Gibt es Risikogruppen für Nagelpilz?

Nagelpilz kannst du dir überall einfangen. Das Risiko an einer Pilzinfektion der Nägel zu erkranken steigt jedoch mit dem Alter. Denn die Beschaffenheit der Nägel und des Immunsystems verschlechtert sich im Laufe des Lebens zunehmend. Das führt dazu, dass Keime leichter in das Nagelgewebe eindringen können.

Weitere Risikogruppen für Nagelpilz sind: Diabetiker, Sportler sowie Menschen, die Arzneien einnehmen, die die Abwehrkräfte schwächen.

Womit kann Nagelpilz verwechselt werden?

Auch andere Erkrankungen können die Ursache für die Nagelveränderungen sein. Bei der Nagelpsoriasis, einer Sonderform der Schuppenflechte (Psoriasis), können die Nägel ähnlich wie beim Nagelpilz verformt und verfärbt sein. Auch Verletzungen im Nagelbereich, die einen Bluterguss (Hämatom) verursachen, können ähnliche Verfärbungen wie ein Nagelpilz verursachen.

Andere Ursachen für Nagelveränderungen können sein: Ekzemnägel, Knötchenflechte des Nagels (Lichen ruber) sowie angeborene oder erworbene chronische Nageldystrophien (Fehlwachstum).

Symptome von Nagelpilz

Nagelpilz verursacht zunächst keine Schmerzen. Erst wenn er unbehandelt länger besteht, können Beschwerden beim Gehen und Probleme beim Greifen die Folge sein.

Du erkennst den Nagelpilz an folgenden Symptomen:

  • Brüchige, glanzlose, raue Nägel mit einzelnen abgespaltenen Nagelschichten.
  • Weiße oder weiß-gelbliche streifige oder fleckige Nagelverfärbungen.
  • Weiß-gelbe bis gelblich-braune Nagelverfärbungen.
  • Verdickte, abgehobene Nagelplatte.
  • Entzündetes Nagelbett.

Fast immer befallen die Pilze zuerst die Zehenzwischenräume, es kommt zu Fußpilz. Die betroffenen Hautstellen erscheinen weißlich und aufgequollen. Deine Haut reißt ein, schuppt am Rand ab, juckt und nässt. Die entstehende Feuchtigkeit fördert das Wachstum der Pilze.

Sind die Bedingungen an deinen Zehenzwischenräumen ungünstig, werden auch deine Nägel vom Pilz befallen. Sie verfärben sich gelblich, bräunlich oder weißlich. Die Infektion beginnt in der Regel dort, wo der Nagel abgeschnitten wird. Von dort breitet sich der Nagelpilz halbmondförmig an den Nagelrändern aus, greift dann auf die Mitte über und erreicht die Nagelwurzel. Das Nagelmaterial Keratin wird dabei aufgelöst, es bilden sich luftgefüllte Hohlräume. Das erkennst du als weiße Streifen oder Flecken. Später lockert sich deine Nagelplatte, der Nagel hebt sich vom Nagelbett ab, er wird dicker und zusätzlich brüchiger. Ist dein Nagelbett ebenfalls infiziert, dann wird auch der nachwachsende Nagel sofort mit dem Pilz befallen. Die Infektion greift außerdem auf den nächsten Nagel über.

Nagelpilz an den Fingern ist seltener als an den Zehen. Denn unsere Hände sind besser belüftet als die Füße. Nagelpilz an den Händen trifft bevorzugt Menschen mit ständig nassen Händen oder mit schweren Grunderkrankungen.

Nagelpilz: Wann zu welchem Arzt?

Zeigen sich auf deinen Nägeln farbliche Veränderungen, solltest du zum Arzt gehen. Ein Nagelpilz ist ungefährlich, wenn er zeitnah behandelt wird. Das Ansteckungsrisiko ist allerdings relativ hoch.

Ärzte, die bei Nagelpilzerkrankungen weiter helfen können, sind: Hausärzte, Hautärzte oder Dermatologen bzw. Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Wann zum Hautarzt?

Diagnose von Nagelpilz

Dein Arzt kann in der Regel eine Nagelpilzinfektion mit einem Blick erkennen. Zur zweifelsfreien Diagnostik und zur Bestimmung der verursachenden Pilzart kann dein Arzt den sogenannten Erregernachweis durchführen. Dazu wird er ein kleines Stückchen vom betroffenen Nagel abfräsen oder abschneiden, eventuell mit speziellen Lösungen anfärben und unter dem Mikroskop betrachten.

Um im Rahmen einer Erregerbestimmung die genaue Pilzart herauszufinden, müssen die Pilze auf einem Nährmedium angezüchtet werden. Jede Pilzart zeigt ein spezielles Wachstum, anhand dessen der Pilz in etwa in drei Wochen identifiziert werden kann. Auf diese Weise lassen sich Fadenpilze (Dermatophyten) und Hefen als Verursacher des Nagelpilzes unterscheiden.

Die individuelle Behandlung wird anschließend auf die Schwere der Nagelpilzerkrankung und die ermittelte Pilzgattung abgestimmt.

Behandlung von Nagelpilz

Wenn du Nagelpilz bei dir entdeckst, solltest du sofort mit der Behandlung beginnen. Doch beachte: Wirkstoffe von Anti-Pilzmitteln dringen nur schwer in die Nagelstruktur ein. Daher ist Geduld gefragt. Es können mehrere Monate bis zu einem Jahr vergehen, bis der Nagelpilz vollständig abgeheilt ist. Daher solltest du nach Abklingen der Symptome noch eine gewisse Zeit weiter behandeln, damit auch wirklich alle Pilze abgetötet werden.

Hilfe bei Nagelpilz aus der Apotheke

Arzneimittel gegen Nagelpilz

  1. Lacke: Je nach Produkt musst du Speziallacke oder Lösungen mit Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) täglich oder wöchentlich auftragen. Und das für mindestens sechs Monate. Denn auch wenn der betroffene Nagel auf den ersten Blick wieder normal aussieht, kann der Pilz trotzdem noch nicht vollständig abgetötet sein. Die Verfärbungen deines Nagels oder deiner Nägel, die durch den Nagelpilz entstanden sind, müssen herauswachsen. Auch das dauert einige Zeit.
  2. Tabletten: Ist mehr als die Hälfte des Nagels vom Pilz befallen, hat der Pilz auch das Nagelbett infiziert oder tritt er trotz Behandlung mit Lacken immer wieder beim nachwachsenden Nagel auf, können Tabletten mit Harnstoff helfen. Harnstoff löst den befallenen Nagel ab, so dass ein gesunder Nagel nachwachsen kann. Begleitend dazu kannst du einen Speziallack verwenden, der den Pilz abtötet.

Zur Behandlung des Nagelpilzes ist es wichtig, soviel wie möglich von dem befallenen Nagel zu entfernen. Dazu solltest du den infizierten Nagel möglichst kurz schneiden (Schere danach unbedingt desinfizieren) und die Nageloberfläche abhobeln, damit die Wirkstoffe gut in den Nagel eindringen können. Vielen Nagelpilz-Präparaten liegt ein entsprechender Hobel bei. Bitte lies dir die Packungsbeilage genau durch und beachte die Hinweise.

Beachte außerdem: Wird der Nagelpilz nicht behandelt, kommt es zur vollständigen Zerstörung der Nagelplatte. Das verursacht starke Schmerzen und erhöht außerdem das Risiko für eine bakterielle Infektion.

Nagelpilz vorbeugen

10 Tipps zum Schutz vor Nagelpilz:

  1. Sorge für einen intakten Säureschutzmantel deiner Haut: pH-neutrale Seifen zum Waschen und sorgfältiges Abtrocknen der Haut in den Hautfalten machen es den Pilzen schwer sich anzusiedeln. Schneide dir außerdem regelmäßig die Finger- und Fußnägel nach.
  2. Desinfiziere benutzte Scheren: Damit sich Pilzsporen nicht weiter ausbreiten können, solltest du Nagelscheren gut desinfizieren (mit 70-prozentigem Isopropylalkohol) und Einmal-Nagelfeilen benutzen.
  3. Lüfte deine Schuhe nach dem Tragen immer mindestens einen Tag lang aus.
  4. Wechsele täglich die Strümpfe und wasche sie wie benutzte Handtücher mindestens bei 60 Grad, um mögliche Pilzsporen abzutöten.
  5. Deine Schuhe und Strümpfe sollten die richtige Passform haben und aus einem atmungsaktiven Material bestehen. So kann sich die Feuchtigkeit nicht so leicht in ihnen sammeln, die Haut weicht nicht auf und den Pilzsporen werden die Lebensbedingungen schwer gemacht. Für Schuhe gibt es übrigens spezielle Antipilzpuder, die Pilzsporen bekämpfen und den Schuhen die Feuchtigkeit entziehen.
  6. Schütze dich vor Fußpilz: Gehe im Schwimmbad, in der Sauna, in Hotelzimmern oder anderen öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen nicht barfuß. So vermeidest du, dass mit Pilzsporen behaftete Hautschuppen anderer Menschen an deinen Füßen haften bleiben. Benutze Badeschlappen und Hausschuhe.
  7. Fußduschen in Schwimmbädern können nur die Hautschuppen abspülen, gegen Pilze selbst sind sie allerdings machtlos. Trockne deine Füße immer sehr sorgfältig ab oder föhne sie trocken, damit kein feuchtes Milieu entsteht, in dem sich die Pilze einnisten können.
  8. Kratzen verboten: Hat dich der Fußpilz erwischt, solltest du dich auf keime Fall an den juckenden Stellen kratzen. Denn unter den Fingernägeln kannst du die Pilzsporen leicht auf andere Bereiche deiner Haut übertragen.
  9. Wenn bei dir oder einem Familienmitglied eine Nagelpilzinfektion ausgebrochen ist, dann solltest du täglich Handtücher und Waschlappen wechseln, um die Pilzsporen nicht zu verschleppen. Benutze Handtücher auf keinem Fall gemeinsam mit anderen Menschen.
  10. Wenn du Diabetiker bist, dann achte darauf, dass deine Blutzuckerwerte optimal eingestellt sind.

Heilungschancen bei Nagelpilz

Bei konsequenter Behandlung des Nagelpilzes sind die Chancen für eine vollständige Heilung groß. Dabei ist Geduld und Durchhaltevermögen gefragt. Denn die Behandlung zieht sich über Monate hin. Leider vermindert sich das Risiko für eine erneute Ansteckung durch eine überstandene Pilzinfektion nicht. Daher gilt: Schenke deinen Füßen nicht nur im Sommer Aufmerksamkeit, sondern pflege und schütze sie das ganze Jahr.

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Krankheiten

FSME

Zecken können Infektionskrankheiten wie Borreliose und FSME übertragen.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Viruserkrankung, die die Hirnhäute und das Hirngewebe befällt. Die FSME-Viren werden durch den Stich infizierter Zecken übertragen.

Was ist Frühsommer-Meningoenzephalitis?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine durch infizierte Zecken übertragene Viruserkrankung, die deine Hirnhäute und das Hirngewebe befallen kann. Ist die FSME einmal ausgebrochen, können nur noch die Symptome bekämpft werden, nicht jedoch die Erreger. Besonders ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die in Zecken-Risikogebieten leben oder dorthin reisen, sollten daher auf einen ausreichenden Zeckenschutz achten und sich nach Rücksprache mit dem behandelten Arzt gegen FSME impfen lassen.

Was verursacht FSME?

FSME wird durch Flaviviren ausgelöst. Diese Viren gehören zu den Verursachern von unter anderem Gelbfieber, Japan-Enzephalitis oder Krim-Kongo-Fieber. Es gibt drei Unterarten des FSME-Virus: den fernöstlichen, den sibirischen und den zentraleuropäischen. Letzterer kommt auch in Deutschland vor. Das FSME-Virus tritt in Mäusen und im Rotwild auf, wird von dort bei der Blutmahlzeit auf die Zecke übertragen und landet von hier durch den Stich einer infizierten Zecke beim Menschen. Eine Übertragung des FSME-Virus von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Das FSME-Virus kommt hauptsächlich in Süddeutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn und Südschweden vor. Besonders in Osteuropa kann man sich auch über verseuchte Rohmilch oder Rohmilchprodukte von infizierten Ziegen oder Schafen mit FSME anstecken. Das ist in Deutschland allerdings durch verstärkte Kontrollen kaum möglich.

Sobald eine mit FSME infizierte Zecke beginnt sich in deiner Haut zu verankern, werden die Viren übertragen. Doch das Risiko nach dem Stich einer mit FSME infizierten Zecke an einer Gehirnhautentzündung zu erkranken ist relativ gering. Internationale Studien belegen, dass 70-95% aller FSME-Infektionen ohne Symptome verlaufen.

Häufige Fragen zu FSME

Übertragen in Risikogebieten alle Zecken das FSME-Virus?

In Risikogebieten, in denen besonders viele Zecken mit dem FSME-Erreger infiziert sind, überträgt zum Glück nicht jeder kleine Blutsauger automatisch das FSME-Virus. Bis zu 35 Prozent der Zecken im europäischen Raum sind schätzungsweise mit Borrelien, den Erregern der Borreliose, infiziert, aber nur bis zu 5 Prozent mit den FSME-Erregern.

Trotzdem ist besonders in Risikogebieten erhöhte Vorsicht geboten. Such nach dem Spaziergang immer deine Kleidung und deinen Körper nach Zecken ab. Die kleinen Blutsauger stechen nicht sofort zu, sondern krabbeln auf der Suche nach einem geeigneten Platz erst einmal auf der Haut herum. Daher: je schneller eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass sie sich festsetzen, stechen und FSME-Erreger oder Borreliose-Erreger übertragen kann.

Besonders ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die in Zecken-Risikogebieten leben oder dorthin reisen, sollten auf einen ausreichenden Zeckenschutz achten und sich nach Rücksprache mit dem behandelten Arzt gegen FSME impfen lassen.

Wie findet die Zecke die richtige Einstichstelle?

Wir Menschen werden am häufigsten vom sogenannten Holzbock (Ixodes ricinus) gestochen. Er – wie auch andere Zeckenarten – erkennen ihren Wirt (den „Blutspender“) am Geruch, an der Körperwärme und am ausgeatmeten Kohlendioxid. Von März bis Oktober setzen sich Zecken, die im Gras, in Farnen im Wald und im Unterholz beim Spaziergang von uns abgestreift werden, an unseren Beinen und Armen fest. Von dort aus kriechen sie zu weichen, warmen und dünnhäutigen Partien an Kopf, Hals, Schultern, Leistengegend und Achseln. Hier saugen sie sich fest, indem sie mit ihren Kieferklauen die Haut einritzen und anschließend durch die Wunde eine Art Stachel einbohren. Meistens bemerken wir den Zeckenstich gar nicht, da die kleinen Blutsauger mit ihrem Speichel einen schmerzstillenden Stoff in unsere Haut injizieren.

Wie lange saugt die Zecke Blut?

An einer Blutmahlzeit sitzt eine Zecke unbemerkt bis zu einer Woche. Sie saugt in dieser Zeit etwa 5 ml Blut und wächst bis auf das Vierfache ihrer normalen Größe heran. Ihr Gewicht steigert sich sogar um das Hundertfache. Ist die Zecke satt, lässt sie sich einfach fallen, lebt  bis zur nächsten Mahlzeit vom angesammelten Blutdepot und durchläuft ihren nächsten Entwicklungsschritt.

Zecken machen im Laufe ihres durchschnittlich dreijährigen Lebens drei Entwicklungsstadien durch: Larve (geschlüpft aus einem Gelege von bis zu 3000 Eiern), Nymphe und Adulte. Jeder Lebenszyklus braucht einen Wirt, den die Spinnentiere für ihre Blutmahlzeiten aufsuchen müssen. Wir Menschen können allen drei Zecken-Entwicklungsstadien als Wirt dienen. Am häufigsten werden wir jedoch von Nymphen gestochen, weil es in der Natur einfach mehr Nymphen als adulte („erwachsene“) Zecken gibt.

Wie entfernst du eine Zecke richtig?

Hast du eine Zecke entdeckt, solltest du sie mit einer Zeckenzange entfernen. Setze die Zange direkt über der Einstichstelle am Kopf der Zecke gerade an und ziehe unter leichtem Hin- und Herrütteln in eine Richtung bis die Zecke loslässt. Es gibt auch sogenannte Zeckenkarten, die wie eine Scheckkarte geformt sind. Auch diese werden mit einem speziellen Kartenausschnitt direkt auf der Haut am Kopf der Zecke angesetzt. Die Zecke kann dann mit einer ruhigen und gleitenden Bewegung aus der Haut herausgeschoben werden. Behandele die die Einstichstelle nach dem Entfernen der Zecke mit einem Desinfektionsmittel.

Reißt der Kopf der Zecke beim Entfernen ab und bleibt in der Haut zurück (das passiert meistens, wenn du drehst statt ziehst), eitert der Fremdkörper heraus. Die Biss-Stelle kann dabei gerötet und geschwollen sein. Jetzt solltest du besser zum Arzt gehen.

Auf keinen Fall solltest du die Zecke mit Butter, Öl, Nagellackentferner oder Alkohol bestreichen. Die Zecke droht dann zu ersticken und sondert noch mehr infektiösen Speichel ab und entleert zudem noch ihren Darminhalt in die Stichstelle. Da sich im Darm von Zecken die Erreger von Borreliose befinden können, steigt das Risiko für eine Infektion.

Symptome bei FSME

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis verläuft in schweren Fällen in zwei Phasen.

1. Phase: Ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich kann sich FSME durch grippeähnliche Symptome bemerkbar machen:

Diese Symptome dauern nur wenige Tage an und werden von vielen Menschen gar nicht bemerkt oder mit einem Zeckenstich in Verbindung gebracht. Bei den meisten ist die FSME-Infektion damit ausgestanden und sie sind immun gegen eine weitere Infektion.

2. Phase: Bei etwa jedem vierten mit FSME infizierten Menschen können nach einer symptomfreien Zeit von ein bis drei Wochen Symptome einer Hirnhautentzündung (Meningitis) auftreten:

Infos zu Therapie und Heilungschancen bei Meningitis. Schreitet die FSME weiter fort kann auch das Hirngewebe betroffen sein. Eine Meningoenzephalitis entsteht. Als Symptome können sich zeigen:

  • Schläfrigkeit
  • Krampfanfälle
  • Sprachstörungen
  • Konzentrations- und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma

In seltenen Fällen kann auch eine Entzündung des Hirn- und Rückenmarkgewebes eintreten. Das wird als Meningoenzephalomyelitis bezeichnet. Symptome hierfür können sein:

  • Schluck- und Sprachbeschwerden
  • Lähmungen im Gesichtsbereich
  • Atemlähmung

Welche Komplikationen können bei FSME auftreten?

Ein tödlicher Verlauf einer FSME-Infektion ist in Europa recht selten. Wenn bleibende neurologische Schäden auftreten, sind das vor allem Konzentrationsstörungen oder Lähmungen. Aber auch Psychosen sind möglich. Bei Kindern, die an FSME erkranken, ist der Krankheitsverlauf in der Regel milder und heilt glücklicherweise meist ohne Folgeschäden aus.

Welcher Arzt hilft bei FSME?

Wenn du wenige Tage bis 2 Wochen nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome bei dir oder bei deinem Kind bemerkst, solltest du umgehend deinen Hausarzt bzw. Kinderarzt aufsuchen. Zum Hausarzt, Praktischen Arzt, Allgemeinmediziner oder Kinderarzt solltest du umgehend gehen, wenn du eine sogenannte Wanderröte auf deiner Haut oder auf der deines Kindes bemerkst. Hierbei bildet sich frühestens sieben Tage nach dem Zeckenstich auf der Haut ein roter Rand, der sich langsam um bis zu 5 Millimeter pro Tag nach außen ausbreitet. Die Wanderröte ist ein Symptom einer durch Zecken übertragenen Borreliose.

Ist dein Nervensystem von der FSME-Infektion betroffen, musst du ins Krankenhaus. Hier kann bei plötzlich auftretenden Krampfanfällen und weiteren Komplikationen sofort eingegriffen und geholfen werden.

Ein Aufenthalt auf der Intensivstation einer Klinik wird dann nötig, wenn es im Laufe der FSME zu Atemlähmungen oder Koma kommt.

FSME Diagnose

Im Gespräch versucht dein Arzt herauszufinden, ob du dich an einen Zeckenstich erinnern kannst, die Zecke entfernt hast oder ob du dich in einem FSME-Verbreitungsgebiet aufgehalten hast. Typisch für FSME ist, dass vor Beginn von Symptomen wie Nackensteifigkeit und Kopfschmerz eine zwischenzeitlich abgeklungene fieberhafte Erkrankung durchlebt wurde. Der Nachweis einer Infektion mit dem FSME-Erreger ist in Deutschland, Österreich und Schweiz meldepflichtig.

Antikörper gegen FSME-Erreger im Blut

Dein Arzt wird dir bei Verdacht auf FSME Blut abnehmen. Aus dem Serum können im Labor mit speziellen Tests Antikörper gegen das FSME-Virus (IgM, IgE) nachgewiesen werden. Damit gilt der Verdacht, dass eine FSME-Infektion stattgefunden hat, als bestätigt.

IgM- und IgE-Antikörper sind spezielle Proteine, mit denen dein Immunsystem körperfremde Erreger abwehrt. Die Antikörper markieren die eingedrungenen FSME-Erreger, so dass sie von anderen Zellen unschädlich gemacht werden können. IgM-Antikörper befinden sich in deinem Blut und in deiner Lymphflüssigkeit. IgE-Antikörper werden von deinem Lymphgewebe in der Nähe der Atemwege und des Verdauungstraktes gebildet.

Eine Lumbalpunktion kann die Diagnose festigen

Um eine bakterielle oder virale Hirnhautentzündung (Meningitis) bei der Diagnose auszuschließen, kann eine Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) nötig werden. Bei der Lumbalpunktion wird unter örtlicher Betäubung eine dünne Hohlnadel zwischen zwei Rückenwirbel im unteren Bereich der Wirbelsäule geschoben. Hat die Nadel den das Rückenmark umgebenden Raum erreicht, wird von da etwas Flüssigkeit (Liquor) entnommen. Der Liquor wird im Labor mikroskopisch untersucht. Bei einer bakteriell bedingten Meningitis ist der Liquor eitrig-trüb. Eine durch Viren hervorgerufene Meningitis (wie zum Beispiel bei Mumps) verändert den Liquor nicht, er bleibt klar.

Optischer Erreger-Nachweis bei FSME

In Zweifelsfällen kann der sogenannte Neutralisationstest (FSME-NT) die Diagnose sichern. Dazu wird dir Blut abgenommen, deinem Blutserum FSME-Viren zugegeben und die Reaktion deiner Antikörper gegen die FSME-Viren optisch sichtbar gemacht.

MRT weist Krankheitsherde im Gehirn nach

Eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann bei FSME zum Einsatz kommen, wenn der Befall bestimmter Gehirngebiete nachgewiesen werden soll. Bei FSME befinden sich die Krankheitsherde typischerweise im Zwischenhirn (Thalamus).

FSME-Erreger Nachweis in der Zecke

In der Zecke können mittels der sogenannten PCR-Methode die FSME-Erreger nachgewiesen werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Zecke entfernt wird und an ein Analyselabor geschickt wird. Die Kosten des Erreger-Nachweises werden derzeit von den Krankenkassen nicht übernommen.

FSME behandeln

Für FSME gibt es keine medikamentöse Behandlung. Es können lediglich die Symptome wie etwa das Fieber oder die Krämpfe gelindert werden. Wenn du an FSME erkrankt bist, solltest du Bettruhe einhalten. Bei Bedarf kann dir dein Arzt schmerzstillende Medikamente verschreiben.

FSME vorbeugen

Der beste Schutz vor FSME ist neben einer erhöhten Aufmerksamkeit beim Aufenthalt im Freien die FSME-Impfung. Beachte jedoch bitte, dass die FSME-Impfung nur vor Frühsommer-Meningoenzephalitis schützt, nicht aber vor Borreliose. Mehr zu Diagnose und Therapie von Borreliose.

FSME-Impfung

Eine Schutzimpfung gegen den FSME-Erreger wird empfohlen für:

  • Menschen, die ständig in Risikogebieten leben und sich regelmäßig im Wald oder in Gebüschen außerhalb der Wege aufhalten. Das sind beispielsweise Waldarbeiter oder Jäger.
  • Urlauber, die sich längere Zeit in Risikogebieten aufhalten.

Eine FSME-Impfung ist für Kinder ab einem Jahr möglich. Sie hat jedoch bei Kindern unter drei Jahren häufiger Nebenwirkungen wie Fieber. Dein Kinderarzt wird dich über Risiken und Nebenwirkungen der FSME-Impfung für Kinder gerne aufklären.

Hier findest du mehr zur FSME-Impfung, Auffrischungsimpfungen, Risiken und Nebenwirkungen.

Zeckenschutzmittel

Zecken sind blind, aber sie haben ganz spezielle Sinnesorgane an den Vorderbeinen, die verschiedene Reize wie Temperaturveränderungen, Bewegungen und auch Gerüche wahrnehmen können.

Insektenschutzmittel (Repellents) gegen Mückenstiche und Zecken verändern den Geruch deiner Haut sowie deren Temperatur und Feuchtigkeit. Sie sollen dich damit für die Zecken als Wirt „unsichtbar“ machen. Weil die Wirkung der Insektenschutzmittel nur wenige Stunden anhält, ist wiederholtes Auftragen und Einsprühen bei längeren Aufenthalten im Freien nötig.

Lange Kleidung schützt vor Zecken

Lange, geschlossene Kleidung erschwert von Gräsern, Farnen oder Sträuchern abgestreiften Zecken den Weg an deine Haut. Du solltest deine Kleidung und deine Haut nach einem Aufenthalt in Wald und Wiese trotzdem gründlich nach Zecken absuchen. Besonders genau hinschauen solltest du an Kniekehlen, Achseln, Zehenzwischenräumen, Leisten und Haaransatz.

FSME Heilungschancen

FSME heilt meist folgenlos aus. Manchmal bleiben jedoch Muskellähmungen und Hirnfunktionsstörungen zurück. Auch Todesfälle sind möglich, aber sehr selten. Das Sterberisiko steigt mit der Zahl der befallenen Nervenstrukturen. Die schlimmste Form der FSME, die eine Entzündung der Hirnhäute, des Hirngewebes und des Rückenmarks betrifft (Meningoenzephalomyelitis), kann in schätzungsweise zehn Prozent der Fälle tödlich enden. Die Spätfolgen bei den Überlebenden dieser Verlaufsform der FSME sind Konzentrationsstörungen, Lähmungen, Epilepsie oder Kopfschmerzen. Die Beschwerden können einige Monate anhalten, oft jedoch auch dauerhaft verbleiben.

Die reine Hirnhautentzündung, Meningitis genannt, die durch FSME ausgelöst werden kann, heilt meist ohne gesundheitliche Folgen aus.

Hast du eine FSME überstanden, hält die Immunität gegen eine weitere Infektion lebenslang an.

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Interviews

Osteoporose: Neue Therapie entdeckt

Osteoporose sorgt für Knochenabbau.
Osteoporose oder Knochenschwund lässt Knochen instabil und brüchig werden.

Körpereigenes Molekül lässt Knochen bei Osteoporose wieder wachsen

Rund 200 Millionen Menschen leiden weltweit an Osteoporose, einer Stoffwechselkrankheit der Knochen. Bei fast jeder dritten Frau und jedem fünften Mann jenseits der 50 brechen die Knochen deshalb leichter und schneller. „Bisher sind die Schwerpunkte der Therapien hauptsächlich auf Medikamente beschränkt, die den weiteren Knochenabbau bremsen, aber nicht die nachlassende Knochenbildung stimulieren“, erklärt Prof. Dr. med. Bodo Levkau vom Institut für Pathophysiologie in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). Zwar gibt es ein zugelassenes Medikament mit ähnlichem Behandlungsziel (Knochenbildung anregen), es ist aber nicht für jeden Osteoporose-Patienten geeignet.

Auf der Suche nach einer neuen Therapiemöglichkeit ist die Arbeitsgruppe von Prof. Levkau im Universitätsklinikum Essen auf das körpereigene Molekül Sphingosin-1-Phosphat (S1P) gestoßen. „Erhöht man die S1P-Konzentration im Körper, indem man den Abbau hemmt, vermehrt man die Knochenmasse und steigert ihre Bruchfestigkeit“, so Levkau. „Die Zellen, die Knochensubstanz produzieren (Osteoblasten), werden angeregt, während die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) gleichzeitig gehemmt werden.“ Dass die Therapie wirkt, konnten die Wissenschaftler in experimentellen Mausmodellen nachweisen.

S1P soll auch gegen Fettsucht helfen

Zufällig entdeckten Levkau und seine Kollegen dabei, dass sich mit der Therapie auch Fettgewebe reduzieren lässt. „Besondere Stammzellen können entweder zu Knochen- oder Fettgewebe werden, und S1P fördert die Entwicklung von Knochen auf Kosten des Fettgewebes – ein willkommener Nebeneffekt“, so Levkau. „Wir konnten gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Greifswald in der großen deutschen SHIP-Trend Studie (SHIP = Study of Health in Pomerania, Gesundheitsstudien zur Erforschung von Volkskrankheiten, Anm. d. Red.) mit über 4000 Teilnehmenden zeigen, dass S1P als Marker für Knochenaufbau und -gesundheit dient.“ Damit ist es den Wissenschaftlern gelungen, einen Therapieansatz für beide Volkskrankheiten, Osteoporose und Fettsucht, zu finden. Ein Zusammenhang wird bereits seit Jahren diskutiert.
 

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Impfungen

FSME-Impfung

Zecken können die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen. Gegen FSME gibt es eine Impfung.
Zecken können beim Gang durch Feld und Wiese von Gräsern und Büschen abgestreift werden. Die kleinen Blutsauger können Borreliose und FSME übertragen. Gegen FSME gibt es eine Impfung.

Was ist FSME?

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Das ist eine durch Viren verursachte Gehirn-, Gehirnhaut- oder Rückenmarksentzündung. Die FSME-Erreger können durch Zeckenstiche übertragen werden. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch kommt nicht vor.

Beim Stich sondern Zecken ein Enzym ab, was die Blutgerinnung an der Saugstelle hemmt. Dabei können sogenannte Flaviviren in dein Blut gelangen. Die Folge: Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schwindel. Bei den meisten Betroffenen verschwinden diese grippeähnlichen Symptome nach einigen Tagen wieder. Bei einigen Erkrankten kommt es allerdings nach etwa einer Woche zu hohem Fieber, Erbrechen und Entzündungen von Gehirn, Hirnhäuten oder Rückenmark. Außerdem können bei FSME Bewegungsstörungen, Lähmungen oder verändertes Bewusstsein bis hin zum Koma vorkommen. Ist das Rückenmark mitbetroffen, können Schluck- und Sprachbeschwerden, Lähmungen im Gesichtsbereich sowie Atemlähmungen auftreten.

Bist du von einer Zecke gestochen worden, solltest du auch deinen Tetanus-Schutz überprüfen lassen. In unserem Medizin-Dolmetscher unter Impfungen findest du Wissenswertes zur Tetanus-Impfung.

Die Hauptübertragungszeit von FSME liegt in der Zeckensaison zwischen April und November. Ist der Winter besonders mild, kann sich das Infektionsrisiko weiter nach hinten verschieben. FSME übertragende Zecken können in Mitteleuropa bis in Gebieten mit Höhen von über 1300 Metern vorkommen.

FSME-Risikogebiete finden sich hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg, im südlichen Hessen und im südöstlichen Thüringen.

Erfahre, wie du dich vor FSME schützen kannst und wie du Zecken richtig entfernst.

FSME-Impfung: Wann impfen?

Laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten sich nicht nur Menschen in sogenannten Zecken-Risikogebieten impfen lassen. Wenn du viel im Freien unterwegs bist, durch Feld, Wald und Wiesen läufst oder joggst, gerne im Garten arbeitest oder dich beruflich bedingt viel in der freien Natur aufhalten musst (beispielsweise als Förster oder Waldarbeiter), kann ein ausreichender Zeckenschutz durchaus sinnvoll sein. Auch wenn du eine Urlaubsreise in Zecken-Risikogebiete planst oder eine Reise ins Ausland, kannst du dich bei deinem Arzt nach einer Zeckenschutz-Impfung erkundigen.

Da die Zeckenzeit meistens ab April beginnt, je nach milder Witterung auch schon früher, kannst du mit der FSME-Impfserie auch schon in den Wintermonaten beginnen. Auf diese Weise kann die Schutzwirkung rechtzeitig aufgebaut werden und – je nach verwendetem Impfschema – ganzjährig oder bis zu drei Jahren bestehen bleiben.

FSME-Impfung: Wann nicht impfen?

Vorsicht ist bei der FSME-Impfung geboten, wenn du auf Bestandteile des Impfstoffes, zum Beispiel Hühnereiweiß, allergisch bist. Leidest du unter einer Autoimmunerkrankung, solltest du mit deinem Arzt die Risiken und den Nutzen der FSME-Impfung abwägen. Denn durch die Zeckenschutzimpfung wird deine Immunabwehr angeregt. Das wiederum könnte deine Autoimmunerkrankung verstärken. Bitte frag deinem Arzt um Rat und besprich das weitere Vorgehen mit ihm.

Wenn dein Immunsystem durch eine Grippe, hohes Fieber, eine Krebserkrankung oder eine andere schwere Erkrankung geschwächt oder stark belastet ist, solltest du ebenfalls die Risiken und den Nutzen einer FSME-Impfung mit deinem Arzt abwägen.

FSME-Impfung: Welche Arten gibt es?

Das Wichtigste zuerst: eine FSME-Erkrankung kann durch eine FSME-Impfung nicht ausgelöst werden! Und: Die FSME-Impfung schützt nicht vor der ebenfalls von Zecken übertragenen Borreliose. Lies mehr zu Diagnose, Komplikationen und Therapie der Borreliose.

Es gibt zwei Varianten des FSME-Impfstoffes: Einen für Erwachsene ab dem zwölften Lebensjahr und einen für Kinder zwischen einem und elf Jahren.

Die Zeckenschutzimpfung wird dir intramuskulär, das heißt in einen Muskel, gespritzt. Meistens wird der Pikser am Oberarm gesetzt.

Grundimmunisierung

Um einen ausreichenden Impfschutz gegen FSME aufzubauen und dein Immunsystem dazu anzuregen, Antikörper gegen die FSME-Erreger zu bilden, ist in der Regel eine Grundimmunisierung in drei Schritten nötig.

Dazu erhältst du ein bis drei Monate nach der ersten FSME-Impfung eine weitere Impf-Dosis gespritzt. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung erfolgt dann – je nach verwendetem Impfstoff – eine dritte Dosis nach weiteren fünf bis zwölf Monaten bzw. nach neun bis zwölf Monaten.

Aktivimpfung

Die FSME-Impfung ist eine sogenannte Aktivimpfung.  Hierbei bekommst du eine abgeschwächte Form des FSME-Erregers gespritzt. Das regt in deinem Körper die Bildung von Antikörpern an. Wirst du nach Aufbau des Impfschutzes durch eine Zecke mit dem FSME-Erreger infiziert, ist dein Immunsystem optimal vorbereitet. Denn durch die Aktivimpfung kennt es die Merkmale der Eindringlinge und kann entsprechend reagieren.

Schnellschema

Benötigst du einen besonders schnellen Schutz, weil du beispielsweise kurzfristig Reisen in FSME-Risikogebiete geplant hast, können zwei bis drei Impfungen nach dem sogenannten Schnellschema zum Einsatz kommen. Je nach verwendetem Impfstoff kann somit schon drei bis fünf Wochen nach der ersten Impfung eine Schutzwirkung erreicht werden. Wie viele Impfungen erforderlich sind und ob eine vorgezogene Auffrischungsimpfung nötig ist, erfragst du bitte bei deinem Arzt. Generell gilt, dass bei einer FSME-Impfung nach dem Schnellschema der Impfschutz ohne Auffrischungsimpfung für ein bis eineinhalb Jahre besteht.

FSME-Impfung: Wann auffrischen?

Wenn dein Ansteckungsrisiko nach der Grundimmunisierung weiter besteht, weil du beispielsweise in einem Risikogebiet lebst, in dem besonders viele Zecken den FSME-Erreger in sich tragen, wird eine erste Auffrischungsimpfung nach drei Jahren empfohlen. Weitere FSME-Auffrischungsimpfungen können im Abstand von jeweils drei bis fünf Jahren erfolgen.

Welche Nebenwirkungen können bei der FSME-Impfung auftreten?

Wenn sich dein Körper mit dem FSME-Impfstoff auseinandersetzt können, wie bei jeder Spritze und bei jeder anderen Impfung auch, Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an und um die Einstichstelle entstehen. Das klingt aber in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab.

In den ersten Tagen nach der FSME-Impfung können außerdem auftreten:

  • Fieber. Wie Fieber richtig messen?
  • Schüttelfrost.
  • Kopfschmerzen.
  • Müdigkeit.
  • Übelkeit.
  • Sehstörungen.
  • Nesselsucht.
  • Muskelschmerzen.
  • Gelenkschmerzen.
  • Magen-Darm-Beschwerden.
  • Allergische Reaktionen auf der Haut wie Juckreiz und Quaddelbildung.

Kann auch noch nach dem Zeckenstich geimpft werden?

Wenn du noch nicht gegen FSME geimpft bist und von einer Zecke gestochen wirst, dann ist es für eine FSME-Impfung als Schutzmaßnahme leider zu spät.

Um in der Zukunft bei einem erneuten Zeckenstich vor FSME geschützt zu sein, kannst du dir die FSME-Impfung ab der vierten Woche nach dem ersten Stich verabreichen lassen.

Eine passive Immunisierung durch die Gabe von Antikörpern gegen FSME wird als Sofortschutzmaßnahme nach einem Zeckenstich in Deutschland nicht mehr empfohlen und angewendet.

Bist du gegen FSME geimpft worden, aber ist deine Grundimmunisierung noch nicht abgeschlossen und du wirst in dieser Zeit von einer Zecke gestochen, dann verändert sich das Impfschema für deine weiteren Impfungen. Sprich mit deinem Arzt darüber.

Kann die Grundimmunisierung gegen FSME jederzeit nachgeholt werden?

Hast du dein Kind noch nicht gegen FSME impfen lassen und bist du selbst auch noch nicht geimpft, könnt ihr das bei Bedarf jederzeit nachholen lassen.

Wenn du deinen Impfpass nicht mehr findest und nicht weißt, ob du jemals eine FSME-Impfung erhalten hast oder wann du zuletzt gegen FSME geimpft worden bist, kann dein Arzt eine Blutuntersuchung durchführen lassen. Das Labor bestimmt dann den sogenannten Impf-Titer. Dieser zeigt an, ob dein Blut genug Antikörper gegen den FSME-Erreger aufweist. Die Titerbestimmung kann allerdings nur zeigen, dass Antikörper gegen FSME vorhanden sind. Nicht aber, wie lange dein Impf-Schutz noch andauert. Impfungen gegen Gelbfieber und überstandene Denguefieber-Infektionen können das Ergebnis der FSME-Titerbestimmung verfälschen.

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Diagnosekürzel

K29

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht K29 für Gastritis und Duodenitis, also Entzündungen der Schleimhaut des Magens und des Zwölffingerdarms.
Unter K20 bis K31 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Krankheiten des Ösophagus (Speiseröhre), des Magens und des Duodenums (Zwölffingerdarm) zusammengefasst. K29 ist das Diagnosekürzel für Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und Duodenitis (Entzündung der Schleimhaut des Zwölffingerdarms).

K29: Gastritis und Duodenitis

Exkl.: Zollinger-Ellison-Syndrom E16.4
Eosinophile Gastritis oder Gastroenteritis K52.8: Eine eosinophile Gastritis ist eine durch eine allergische Reaktion oder eine Infektion mit Parasiten ausgelöste Magenschleimhautentzündung.

Gastritis Therapie und Vorbeugung

Hilfe für Magen und Darm aus der Apotheke

K29.0 Akute hämorrhagische Gastritis

Inkl.: Akute erosive Gastritis mit Blutung

Eine hämorrhagische Gastritis ist eine blutige Magenschleimhautentzündung, die häufig durch Medikamente oder Alkohol ausgelöst wird.

Bei der erosiven Gastritis weist die Magenschleimhaut oberflächliche Defekte (Erosionen) auf.

K29.1 Sonstige akute Gastritis

K29.2 Alkoholgastritis

K29.3 Chronische Oberflächengastritis

K29.4 Chronische atrophische Gastritis

Inkl.: Magenschleimhautatrophie

Bei einer atrophischen Gastritis bildet sich die Magenschleimhaut zurück.

K29.5 Chronische Gastritis, nicht näher bezeichnet

K29.6 Sonstige Gastritis

Inkl.: Gastropathia hypertrophica gigantea
Granulomatöse Gastritis
Magenerosion (akut)
Ménétrier-Syndrom

Exkl.: Sonstige Gastritis mit gastroösophagealer Refluxkrankheit K21
Heliobacter-pylori-assoziierte chronische Gastritis K29.5

K29.7 Gastritis, nicht näher bezeichnet

K29.8 Duodenitis

K29.9 Gastroduodenitis, nicht näher bezeichnet

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Diagnosekürzel

H65

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht H65 für nichteitrige Otitis media.
Unter H65 bis H75 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Krankheiten des Mittelohres und des Warzenfortsatzes zusammengefasst. H65 ist das Diagnosekürzel für eine nichteitrige Otitis media (Mittelohrentzündung).

H65: Nichteitrige Otitis media

Inkl.: Otitis media (Mittelohrentzündung) mit Myringitis. Myringitis ist eine Entzündung des Trommelfells (Myrinx), die durch eine Infektion mit Viren und Bakterien entsteht.

Mehr zu Ursachen, Diagnose, Therapie, Vorbeugung und Hausmittel bei Mittelohrentzündung.

Hilfe bei Ohrenschmerzen aus der Apotheke

H65.0 Akute seröse Otitis media

Inkl.: Akute und subakute sezernierende (ein Sekret absondernde) Otitis media

H65.1 Sonstige akute nichteitrige Otitis media

Inkl.: Otitis media, akut und subakut: allergisch
Otitis media, akut und subakut: blutig
Otitis media akut und subakut: mukös, d.h. schleimig
Otitis media, akut und subakut: nichteitrig o.n.A.
Otitis media, akut und subakut: seromukös, d.h. serumartig-schleimig

Exkl.: Barotrauma des Ohres T70.0
Otitis media (akut) o.n.A. H66.9

H65.2 Chronische seröse Otitis media

Inkl.: Chronische Tubenmittelohrkatarrh

Serös bedeutet serumhaltig.

H65.3 Chronische muköse Otitis media

Inkl.: Leimohr
Otitis media, chronisch: schleimig
Otitis media, chronisch: sezernierend, das heißt Sekret absondernd
Otitis media, chronisch: transsudativ, d.h. nicht entzündlich bedingter Austritt von Flüssigkeit

Exkl.: Adhäsivprozess nach Otitis media H74.1

Mukös bedeutet schleimig.

H65.4 Sonstige chronische nichteitrige Otitis media

Inkl.: Otitis media, chronisch: allergisch
Otitis media, chronisch: exsudativ, d.h. entzündlich bedingt
Otitis media, chronisch: mit Erguss (nichteitrig)
Otitis media, chronisch: nichteitrig, o.n.A.
Otitis media, chronisch: seromukös, d.h. serumartig-schleimig

H65.9 Nichteitrige Otitis media, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Otitis media: allergisch
Otitis media: exsudativ, d.h. entzündlich bedingt
Otitis media: katarrhalisch, d.h. eine Entzündung der Schleimhäute, verbunden mit einer Absonderung wässrigen oder schleimigen Sekrets
Otitis media: mit Erguss (nichteitrig)
Otitis media: mukös, d.h. schleimig
Otitis media: serös, d.h. serumhaltig, serumartig
Otitis media: seromukös, d.h. serumartig-schleimig
Otitis media: sezernierend, d.h. Sekret absondernd
Otitis media: transsudativ, d.h. nicht entzündlich bedingter Austritt von Flüssigkeit

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Laborwerte

Mg: Magnesium

Mg ist als Laborwert die Abkürzung für Magnesium.
Mg steht für Magnesium. Dauerhaft zu niedrige Werte können auf eine chronische Darmentzündung, Schilddrüsenüberfunktion oder auf eine magnesiumarme Ernährung hinweisen.

Was bedeutet Mg?

Mg steht im Laborbericht für das Spurenelement Magnesium. Es unterstützt, vereinfacht gesagt, deine Leistungsfähigkeit und deinen Energiehaushalt. Magnesium entspannt deine Muskeln und ist von großer Bedeutung für Zellstoffwechsel-Vorgänge in deinen Knochen und deiner Muskulatur.

Wann wird der Mg-Wert bestimmt?

Der Mg-Wert kann unter anderem bei Herzrhythmusstörungen, Erschöpfung, entzündlichen Darmerkrankungen, Muskelzittern, starken Muskelverspannungen, Muskelkrämpfen, Wadenkrämpfen, Osteoporose, Restless-Legs-Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen und Schlafstörungen bestimmt werden. Weitere Infos zu Schlafstörungen.

Normalwerte für Mg

Der Mg-Normalwert wird in mmol/l (Millimol pro 1000ml) angegeben.

Erwachsene: 0,7-1,1 mmol/l

Wenn dein Normalwert von dem hier genannten abweicht, ist das noch kein Grund zur Sorge. Die Messungen können wegen unterschiedlicher Analysegeräte von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen. Sprich mit deinem Arzt über den Laborbefund.

Was bedeutet es, wenn dein Mg-Wert zu hoch ist?

Ein Magnesium-Überschuss wird über die Nieren ausgeschieden. Ein beginnendes Nierenversagen kann sich allerdings durch erhöhte Werte bemerkbar machen.

Was bedeutet es, wenn dein Mg-Wert zu niedrig ist?

Liegen deine Werte unterhalb des Normalbereichs, hängt der Magnesiummangel meistens mit einer magnesiumarmen Ernährung zusammen.

Andere Ursachen könnten eine chronische Darmentzündung oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Aber auch die Einnahme von Abführmitteln, Glukokorikoiden (zur Behandlung von Entzündungen, Allergien oder entzündlich-rheumatischen Erkrankungen) und Diuretika (entwässernde und harntreibende Mittel) können für niedrige Mg-Werte verantwortlich sein.

Magnesiummangel macht sich mit unspezifischen Symptomen bemerkbar, die sich auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen zeigen. Zu den Symptomen eines Magnesiummangels gehören beispielsweise:

Was kannst du bei abweichenden Mg-Werten selbst tun?

Deinen Magnesium-Wert kannst du über eine magnesiumreiche Ernährung mit Vollkornprodukte, Kartoffeln, Nüsse, Fisch, Fleisch und Kakao verbessern. Außerdem kannst du magnesiumreiches Mineralwasser trinken. Zuckerhaltige Getränke wie Limonade sowie Alkohol solltest du nur in Maßen genießen.

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Diagnosekürzel

R12

Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht R12 für Sodbrennen.
Unter R10 bis R19 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 Symptome, die das Verdauungssystem und das Abdomen betreffen, zusammengefasst. R12 ist das Diagnosekürzel für Sodbrennen.

R12: Sodbrennen

Exkl.: Dyspepsie (Verdauungsstörung im Oberbauch), funktionell K30
Dyspepsie o. n. A. R10.1

Mehr Informationen zu Ursachen, Diagnose, Therapie und Heilungschancen von Sodbrennen.

Hilfe bei Sodbrennen aus der Apotheke