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Allergien der Atemwege: Wie man eine allergische Reaktion vermeidet

Frau fasst sich aufgrund einer allergischen Reaktion an die Nase
Es reicht schon, wenn die Temperatur ein wenig sinkt, um allergische Atemwegserkrankungen wie Rhinitis, Bronchitis und Asthma zu bekommen.

Es reicht schon, wenn die Temperatur ein wenig sinkt, um allergische Atemwegserkrankungen wie Rhinitis, Bronchitis und Asthma zu bekommen. Diese Probleme haben als Symptome trockenen Hals, Husten, Kurzatmigkeit, gereizte Nase und Schleimansammlungen und werden durch verschiedene Faktoren ausgelöst. In einigen schweren Fällen müssen die Betroffenen sogar wegen Rhinosinusitis zum Arzt gehen.

Im Allgemeinen treten diese Krankheiten auf, weil die Menschen bei Kälte dazu neigen, lange gelagerte Kleidung zu tragen und mehr Zeit in Innenräumen zu verbringen, wodurch sie Staubmilben und anderen Erregern, die das Problem verursachen, stärker ausgesetzt sind. Außerdem trocknet das trockene und eisige Wetter die Nasenschleimhäute aus, deren Aufgabe es ist, das Eindringen von Schmutz, Staub und Mikroben in den Körper zu verhindern.

Wie man Allergien vermeidet

Damit du nicht ständig niesen musst, haben wir praktische Tipps zusammengestellt, die dir helfen, Atemwegsallergien zu vermeiden.

Vermeide den Luftbefeuchter

Obwohl er die Luftfeuchtigkeit erhöht und dir hilft, besser zu atmen, sollte das Gerät nur drei bis vier Stunden pro Tag benutzt werden. Der Grund: Durch den wahllosen Einsatz kann die Umgebung zu feucht werden, was den perfekten Ort für die Vermehrung von Schimmel, Mehltau und Hausstaubmilben darstellt.

Wasche deine Mäntel, bevor du sie benutzt

Das Wetter ändert sich, du ziehst den Mantel an, der schon seit Monaten im Schrank liegt, und gehst mit einem Haufen Staubmilben und Pilzen im Gepäck aus dem Haus. Das ist ein großer Fehler. Ideal ist es, die Kleidung zu waschen und in der Sonne trocknen zu lassen, bevor du sie trägst, und den Vorgang mindestens einmal im Monat zu wiederholen. Auf diese Weise wirst du die Mikroorganismen und den Schmutz los, die Allergien verursachen.

Bedecke deine Matratze und Kopfkissen

Hausstaubmilben fressen Hautreste, die auf dem Bettzeug zurückbleiben. Wenn du den Ort, an dem du schläfst, abdeckst, können diese schrecklichen Wanzen nicht in die Matratze gelangen und ihr Nest bauen. Außerdem solltest du Laken, Kissenbezüge und Bezüge wöchentlich waschen und in der Sonne trocknen lassen, denn die hohe Temperatur tötet diese Mikroorganismen ab. Außerdem ist das Gefühl, auf sauberen, duftenden Laken zu schlafen, erfrischend.

Halte die Umgebung belüftet

Die Kälte kommt von draußen, das ist klar. Aber öffne mindestens einmal am Tag Türen und Fenster, damit die Luft zirkulieren kann. Damit vertreibst du zahlreiche Erreger, die Atemwegserkrankungen verursachen können, und erneuerst die Luft, die du im Laufe des Tages einatmest. Das ist essenziell. Das Gleiche gilt für die Fenster in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Auto.

Viel Wasser trinken

Wenn es kalt ist, trinkt man oft weniger Flüssigkeit. Das kann dazu führen, dass dein Körper dehydriert wird und die Nasenschleimhäute austrocknen, die unseren Körper gegen allergieauslösende Stoffe verteidigen. Versuche also, 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Der Konsum von Flüssigkeit dient auch dazu, unseren Körper von Verunreinigungen zu befreien, die über den Urin ausgeschieden werden.

Kochsalzlösung

Verwende das Produkt jeden Tag, um deine Nase zu spülen. Es ist eine gute Möglichkeit, die Schleimhäute zu befeuchten und besser zu atmen. Meersalzsprays sind auch eine gute Option, um deine Atemwege sauber und geschützt zu halten.

Lass einen Eimer mit Wasser oder feuchte Tücher im Raum stehen

Dies ist eine einfache Methode, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, was das Atmen erleichtert, ohne den Raum für Schimmelbildung zu verschlimmern. Anders als der Luftbefeuchter kann der Wassereimer den ganzen Tag im Raum stehen bleiben.

Parfüms mit sehr starken Essenzen meiden

Patienten mit Atemwegsallergien sollten den Kontakt mit Parfüms und Reinigungsmitteln vermeiden, die starke Essenzen ausströmen, da diese aufgrund des starken Geruchs, der eingeatmet wird, den Zustand dieser Personen verschlimmern können.

Allergiker können Sport treiben

Dies ist ein großer Mythos, an dem die meisten Menschen zweifeln. Aber du solltest wissen, dass jeder Patient, der eine Atemwegsallergie hat, tatsächlich Sport treiben kann. Die einzige Empfehlung ist, einen Spezialisten für Atemwegsallergien aufzusuchen, um die nötige Orientierung zu bekommen.

Deine Allergien kennen

Der erste Schritt zur Vorbeugung von allergischen Rhinitisanfällen besteht darin, herauszufinden, gegen welche Art von Stoff dein Körper allergisch ist. Dazu ist es notwendig, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der Tests und Untersuchungen verschreibt, um herauszufinden, auf welche Allergene du stark reagierst. Mit diesen Informationen in der Hand wird die Pflege in deinem Alltag selbstverständlicher, von der Organisation und Reinigung deines Zuhauses bis hin zu einigen Änderungen deiner täglichen Gewohnheiten.

Mit dieser Art von Rhinitis zu leben, kann bedeuten, den Kontakt mit Staub, Tierhaaren, Pollen, Zigarettenrauch, Hausstaubmilben, Schimmel und sogar Parfüm und Reinigungsmitteln so weit wie möglich zu meiden.

  • Vermeide Teppiche, Vorhänge und Vorleger.
  • Bevorzuge abwaschbare Böden (Keramik, Vinyl und Holz) und Jalousien. Oder aus Material, das mit einem feuchten Tuch gereinigt werden kann.
  • Wasche die Laken deines Bettes in heißem Wasser.
  • Ziehe Daunendecken den Decken vor, da sie weniger Staub ansammeln.
  • Bewahre deine Matratze und dein Kopfkissen in Schutzbezügen auf.
  • Vermeide Kissen und ausgestopfte Tiere.
  • Entferne Staub von Möbeln und anderen Gegenständen immer mit einem feuchten Tuch.
  • Verwende Staubsauger anstelle von Besen und Staubwedel.
  • Lass den Raum gut belüftet, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Wenn du Hunde oder Katzen hast, bürste ihre Haare öfter, damit die Menge der heruntergefallenen Haare im Haus abnimmt.
  • Organisiere deinen Tagesablauf so, dass du dich häufig in offenen Bereichen aufhältst.
  • Die Gewohnheit, in Kontakt mit Grün und frischer Luft zu sein, fernab von Umweltverschmutzung, hilft, die Immunität zu stärken.

Fazit

Eine Allergie der Atemwege wird durch Faktoren verursacht, die die Nasenschleimhaut reizen und eine Reaktion des Immunsystems auslösen können, was zum Auftreten der charakteristischen Symptome führt.

Außerdem können bestimmte Situationen das Risiko für die Entwicklung einer Atemwegsallergie erhöhen, z. B. Allergien in der Familie, Arbeit in staubigen Umgebungen, Kontakt mit Schimmelpilzen, Leben in einem Haus mit hoher Luftfeuchtigkeit oder schlechter Belüftung. Lass dich von einem Spezialisten beraten, um die richtige Behandlung zu finden.

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Fit mit Küchenkräutern

Frau riecht an Basilikum, welches für mediterrane Gerichte und als Heilkraut bei Magenschmerzen eingesetzt werden kann.
Viele zarte Küchenkräuter wie etwa Basilikum kannst du roh essen oder kurz vor dem Servieren auf gekochte oder gebratene Gerichte geben.

Gesunde Küchenkräuter

Frische Kräuter verfeinern nicht nur viele Gerichte, sie tragen auch dazu bei, deinen Körper gesund und fit zu halten. Wenn du beim Kochen beispielsweise reichlich getrocknete oder besser noch frische Kräuter verwendest, kannst du Salz sparen und damit Bluthochdruck vorbeugen. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Bluthochdruck.

Viele gesunde Kräuter schmecken roh, getrocknet, als Tee oder duftende Würze von Soßen, Suppen und Gerichten. Damit bei Aufbewahrung, Lagerung und Zubereitung die wertvollen Inhaltsstoffe deiner Küchenkräuter erhalten bleiben, kannst du folgendes tun:

  • Ernte die Kräuter an einem sonnigen Tag in den Morgenstunden. Die Pflanzen enthalten dann mehr ätherische Öle und sind aromatischer. Bei Basilikum solltest du besser nicht die Blätter von den Stängeln zupfen, sondern einzelne Stängel knapp über einem Blattansatz abschneiden. Auf diese Weise können sich neue Triebe bilden. Durch regelmäßiges Abschneiden der Triebspitzen verhinderst du, dass dein Basilikum Blüten bildet und die Blätter bitter schmecken.
  • Kaufe oder ernte Kräuter immer frisch und in kleinen Mengen und verbrauche sie möglichst bald.
  • Langes Aufbewahren im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur lässt den Vitamingehalt der Kräuter rapide schrumpfen. Um Küchenkräuter etwa ein bis zwei Wochen im Kühlschrank haltbar zu machen, kannst du die Stängel oder einzelnen Blätter mit Wasser befeuchten, denn das Wasser erhält das Aroma. Anschließend schlägst du die Kräuter in Papiertücher ein und legst das ganze ins Gemüsefach. Sortiere gelbe oder welke Blätter und schleimige Stängel aber unbedingt vorher aus.
  • Wenn du Kräuter einfrierst, halten sie sich bis zu einem Jahr. Für empfindliche Kräuter wie Basilikum, die beim Auftauen schnell matschig werden, eignet sich die Konservierung in Eiswürfeln. Dazu wäschst du Blätter oder Stängel, tupfst sie mit einem Küchenhandtuch trocken und schneidest sie klein. Anschließend streust du die Kräuter in Eiswürfelbehälter und füllst mit Wasser auf. Nun alles ins Gefrierfach stellen. Bei der Zubereitung eines Gerichts kannst du später die fertigen Aroma-Pakete einfach direkt in den Topf oder die Pfanne geben. Alternativ kannst du die frisch geernteten Kräuter waschen, gut abtrocknen und hacken. Anschließend in Gefrierbeutel verpacken und ins Tiefkühlfach legen. Zum Einfrieren eignen sich am besten Kräuter mit weichen Trieben oder Blättern wie Petersilie, Schnittlauch und Dill.
  • Das Trocknen von Kräutern konserviert den Geschmack. Auf diese Weise halten sich Thymian, Rosmarin und Co. ein bis zwei Jahre. Dazu einzelne Stängel auf ein Backblech legen und bei 30 Grad und leicht geöffneter Ofentür trocknen lassen. Sobald du die Kräuter zwischen deinen Fingern zerbröseln lassen kannst, sind sie fertig. Lagern kannst du die getrockneten Kräuter in luftdichten dunklen Gläsern. Alternativ kannst du fünf bis zehn Kräutertriebe luftig binden, damit sie nicht schimmeln oder faulen. Dann die fertigen Kräuter-Sträußchen für etwa zwei Wochen an einem möglichst dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort aufhängen. Anschließend in Gläsern oder Dosen aufbewahren.
  • Damit auch bei der Zubereitung von Kräutern alle Vitalstoffe erhalten bleiben, solltest du auf einige Dinge achten. Wie das geht, liest du in unserem Beitrag Vitaminfreundlich kochen und lagern.

Frische Kräuter vom Fensterbrett

Kräuter selbst anbauen und großziehen und sie beim Wachsen und Gedeihen zu beobachten ist einfach großartig. Und natürlich schmecken die Kräuter von der Fensterbank, vom Balkon oder dem eigenen Garten auch gleich viel aromatischer und kräftiger als gekaufte.

Nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei Küchenkräutern gibt es Sonnen- und Schattenliebhaber. Mit starker Sonneneinstrahlung und Hitze kommen Kräuter wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut gut zurecht. Wer also einen sonnigen und warmen Süd- oder Westbalkon hat, kann diese mediterranen Kräuter wählen. Sie vertragen Hitze und kommen mit wenig Erde und Platz aus. Auch trockene Phasen überstehen sie in der Regel ohne Probleme. Mediterrane Kräuter sollten allerdings nicht auf einer Fensterbank über der Heizung oder direkt neben dem Herd stehen. Auch Sprossen und sogenannte Microgreens eignen sich für die Fensterbank.

Halbschatten und etwas mehr Bodenfeuchte mögen Petersilie, Schnittlauch, Minze, Kerbel, Liebstöckel oder Gartenkresse. Auf jeden Fall solltest du bei diesen Kräutern auf einen hellen Standort achten.

Basilikum verträgt keine pralle Sonne, mag es aber hell und warm.

Die Pflanzgefäße deiner Kräuter benötigen unbedingt Abflusslöcher, damit überschüssiges Wasser abfließen kann und Staunässe vermieden wird. Auch bei den Pflanzgefäßen solltest du auf die unterschiedlichen Ansprüche der Kräuter achten: Tiefwurzler wie Dill brauchen eher tiefe Kübel, Flachwurzler wie Liebstöckel können in Schalen wachsen. Die meisten Kräuter benötigen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Daran mangelt es in unseren Wohnungen aber meist. Also am besten eine Schale mit Wasser neben die Kräuter stellen.

Beim Gießen solltest du darauf achten, dass das Gießwasser immer handwarm ist. Besonders bei heißer Witterung bekommen Kräuter einen richtigen Schock, wenn sie mit kaltem Wasser gegossen werden. Das gilt übrigens für alle Pflanzen in Haus und Garten.

Doch nicht nur der Standort ist für gutes Gedeihen wichtig. Auch auf die Nachbarschaft kommt es an. Petersilie und Schnittlauch mögen es beispielsweise gar nicht, wenn sie nebeneinanderstehen. Auch nicht in einzelnen Töpfen. Das gleiche gilt für Gartenkresse. Diese mag noch nicht einmal im gleichen Topf wie im Vorjahr wachsen, da sie sich mit sich selbst nicht verträgt. Daher: Kresse besser in jährlich wechselnden Töpfen auf der Terrasse oder der Fensterbank ziehen.

Mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian oder Bohnenkraut solltest du besser nicht mit heimischen Kräutern wie Schnittlauch, Blutampfer oder Petersilie mischen. Besser ist es, zwei Kübel oder Kräuterbeete mit der passenden Erde und dem geeigneten Standort anzulegen. Minze oder Strauchbasilikum kannst du in eigene Gefäße pflanzen, denn diese stark wuchernden Pflanzen würden sonst andere verdrängen.

Küchen- und Teekräuter wie Majoran, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Salbei, Estragon und Liebstöckel sollten spätestens Ende Juni kräftig zurückgeschnitten werden, damit sie nicht blühen. Nach der Blüte verlieren die Blätter nämlich an Aroma. Schneide deine Kräuter stets tagsüber bei warmer Witterung.

Im Folgenden nehmen wir für dich beliebte und gesunde Küchenkräuter unter die Lupe. Du erfährst etwas zu Inhaltsstoffen, Wirkung und Zubereitungsformen.

Rosmarin regt den Appetit an

Die Bitterstoffe im Rosmarin können deinen Appetit fördern. Ebenso appetitanregend wirken die Bitterstoffe in Salbei, Lorbeer, Oregano, Thymian und Basilikum. Als Tee soll Rosmarin gegen Migräne helfen. Was tun gegen Migräne?

Äußerlich anwenden kannst du Rosmarin als Massageöl oder Bad. Dann wirkt das aromatische Kraut durchblutungsfördernd.

Rosmarin kann außerdem entzündungshemmend, antibakteriell sowie krampflösend wirken und bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen helfen.

Dill beruhigt Magen und Darm

Die im Dill enthaltenen ätherischen Öle sollen bei Magenbeschwerden und Appetitlosigkeit helfen sowie vor Blähungen schützen. Die gleiche Wirkung gegen Blähungen haben auch Fenchel, Wacholder und Bohnenkraut. Dill ist wohl auch für stillende Mütter empfehlenswert. Denn das Gewürz soll eine milchfördernde Wirkung haben.

Petersilie stärkt das Immunsystem

Petersilie enthält viel Vitamin C und kann somit dein Immunsystem stärken. Ebenso sind Vitamin E, Vitamin A und Vitamin B in der Petersilie enthalten sowie östrogenähnliche Stoffe, die sich positiv auf Wechseljahrsbeschwerden auswirken können. Petersilie wirkt auch harntreibend, insbesonere ein Tee aus Petersilienfrüchten/-samen. Vorsicht: bei Schwangerschaft ist Petersiliensamen nicht erlaubt, ebenso nicht bei Nierenerkrankungen. Ein Tee aus Petersiliensamen (erhältlich in der Apotheke, 1 EL pro Tasse, 5 Min. ziehen lassen) soll bei Harnwegsentzündungen helfen.

Schnittlauch wirkt harntreibend

Küchenkräuter wie Schnittlauch, Basilikum, Kresse und Borretsch regen deine Nierentätigkeit an und wirken harntreibend.

Schnittlauch ist reich an Vitamin C (bis zu 100 mg pro 100 g, das deckt den Tagesbedarf!) sowie an den Mineralstoffen Kalium und Phosphor. Seine ätherischen Öle wirken harntreibend, schleimlösend und antibakteriell. Hilft auch bei Magenentzündungen und Blähungen.

Basilikum kurbelt die Fettverdauung an

Basilikum kann die Fettverdauung ankurbeln. Zudem kann Basilikum bei Magenschleimhautentzündungen und Magenverstimmungen die Schmerzen lindern. Darüber hinaus soll Basilikum auch als beruhigendes Mittel bei Nervosität, bei Migräne und Angstzuständen eine gute Wirkung haben und milchbildend wirken. Basilikumkraut dient außerdem häufig als geschmacksverbessernder Bestandteil von Magen- und Verdauungstees. Auch als Verdauungstonikum bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit kann Basilikum eingesetzt werden.

Seine lindernde Wirkung bei Bauchschmerzen wird mit seinem ätherischen Öl Linalool in Verbindung gebracht.

Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Dill und Petersilie aus dem Supermarkt halten zu Hause oft nicht lange.
Damit Kräuter aus dem Supermarkt länger frisch bleiben, gibt es einige Tricks.

Thymian hilft bei Bronchitis

Thymian kannst du zur Behandlung von Erkältungen und Bronchitis einsetzen. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Bronchitis.

Thymian-Essenzen gibt es in der Apotheke. Für einen Tee gegen Husten verwendest du 2 TL Thymian pro Tasse, gießt alles mit kochendem Wasser auf und lässt das Ganze 5 Minuten ziehen. Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle wirken schleimlösend. Außerdem kannst du Thymian auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum einsetzen sowie bei Sodbrennen und Blähungen.

Wegen seines beruhigenden Effekts auf das Nervensystem hat sich Thymian bei vielen Menschen auch als natürliche Einschlafhilfe bewährt.

Vorsicht bei der Verwendung von Thymian-Präparaten: Bei Überdosierung können die Atemwege gereizt werden. Thymian darf in der Regel auch bei Babys und Kleinkindern nicht verwendet werden. Sprich mit deinem Arzt oder Apotheker.

Lies mehr zu Hausmitteln und Heilpflanzen bei Bronchitis.

Zitronenmelisse gegen Schlafstörungen

Zitronenmelisse kann bei Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Unruhezuständen, Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein. Melissentee soll dazu beitragen, Hautunreinheiten zu beseitigen.

Schnelle Kräuter-Gerichte

Frankfurter Grie Soß

Die Frankfurter Grüne Soße besteht aus sieben frischen Kräutern: Kerbel, Borretsch, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Für sechs Personen pürierst du 400 g (oder je 3 Bund) dieser Kräuter mit 200 g saurer Sahne oder Creme fraiche, zweimal 500 Gramm Naturjoghurt. Dann 1 gehäuften TL Senf (oft wird der Senf weggelassen und durch je 3 EL Essig und Öl ersetzt) und sechs hartgekochte Eier dazugeben und nochmals pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mindestens zwei Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen und mit Pellkartoffeln und gekochten Eiern servieren.

Chimichurri

Die Kräutersoße aus Argentinien schmeckt prima zu Steak und Rindfleisch, ist aber auch lecker als Marinade für Fisch und Geflügel.

Für sechs Personen wäschst und zerhackst du 1,5 Bund glatte Petersilie. Danach schälst du 3 Knoblauchzehen sowie eine kleine rote Zwiebel und zerhackst diese ebenfalls fein. Alles in eine Schüssel geben. 1/2 TL Chilliflocken, 1/2 TL schwarze Pfefferkörner, 1 TL grobes Meersalz, 1,5 TL getrockneten Oregano, 1,5 TL getrockneten Thymian und 1 Lorbeerblatt im Mörser zermahlen. In die Schüssel mit der Petersilie, Knoblauch und roter Zwiebel geben, Saft einer Limette zugeben und vermengen. Dann so viel Olivenöl hinzugeben bis sich eine dickflüssige Emulsion (ähnlich einem Pesto) bildet. In ein Einmachglas abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Doch nicht nur mit Kräutern auf der heimischen Fensterbank, auf dem Balkon oder aus dem Garten kannst du deine Gesundheit unterstützen. Auch vor deiner Haustür kannst du viele Heilpflanzen finden, selbst in der Stadt. 10 Heilpflanzen vor deiner Haustür stellt beispielsweise das Buch Gesund mit heimischen Heilpflanzen vor.

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Kleine und große Verdauungshelfer für Kinder

Baby mit Verstopfung schreit.
Wenn die Kleinen schreien, kann dies an Verstopfung liegen. Doch was ist in einer solchen Situation zu tun?

Wie entsteht Verstopfung bei Kindern?

Stopfende Beikost-Zutaten oder stressiges Toilettentraining – eine Verstopfung bei Kindern kann viele Ursachen haben und ist gar nicht so selten. Die Gesellschaft für Pädiatrie, Gastroenterologie und Ernährung (GPGE) gibt an, dass fünf Prozent aller Ein- bis Fünfjährigen unter chronischer Verstopfung leiden. Einer der frühesten Verursacher: Wenn du vom Stillen bzw. der Pre-Milch auf andere Lebensmittel umstellst, forderst du damit den Darm deines Babys zu Höchstleistungen heraus. Die Darmflora befindet sich während des ersten Lebensjahres noch in ihrer Entwicklung und muss sich an die Zusammensetzung von Gemüse, Obst und Fleisch erst gewöhnen. Gerade stopfende Lebensmittel im Beikost-Brei wie Karotte oder Banane können dann zu Verstopfungen führen. Dazu kommt: Wenn Babys nicht mehr voll gestillt werden, sondern vermehrt festere Nahrung zu sich nehmen, müssen sie zusätzlich trinken. Falls Tee und Wasser deinem Baby aber ungewohnt erscheinen, kann es mit Beikost-Start zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen.

Eine flüssigkeitsarme Ernährung in Kombination mit Lebensmitteln wie Schokolade und Weißbrot können auch im Kleinkindalter zu Verstopfung führen. Beim Übergang von der Windel zum Töpfchentraining tritt eventuell noch eine weitere Schwierigkeit auf: die erlernte Verstopfung. Ist der Stuhl hart und der Stuhlgang schmerzhaft, versuchen Kinder in der Regel aktiv, den Gang zur Toilette zu vermeiden und einzuhalten. Dadurch können sie die Verstopfung verstärken und ein Teufelskreis entsteht.

Was tun gegen Verstopfung bei Kindern?

Schon bei den Kleinsten gilt: Gegen Verstopfung kann ausreichend Flüssigkeit und eine gesunde Ernährung helfen. Falls dein Baby schon volle Breimahlzeiten zu sich nimmt, kannst du ihm zwischen den Mahlzeiten Wasser und ungesüßte Tees anbieten. Ein geeignetes Trinkgefäß kann hierbei die Lust auf Flüssiges steigern: Statt der Flasche darf es für Kinder ab sechs Monaten beispielsweise ein Trinklernbecher sein. Bei akuter Verstopfung hat es sich bewährt, lieber keine gekochten Karotten oder Bananen, sondern Vollkornbrei mit Pflaume oder Birne zu füttern.

Darüber hinaus können folgende Maßnahmen helfen:

  1. Windelhygiene kann Verstopfung beeinflussen
    Bei Babys wie bei Kleinkindern spielt auch die Windelhygiene eine große Rolle: Wenn der Po wund ist, kann der Stuhl schmerzhaft werden und das Kind zögert dann den Stuhlgang hinaus. Den Windelbereich solltest du bei Reizungen daher mit einer geeigneten Heilsalbe behandeln. 
  2. Ballaststoffe können Kleinkindern helfen
    Schon im Kleinkindalter ist eine ballaststoffreiche Ernährung in der Regel der Grundpfeiler einer guten Verdauung. Probiere statt Toast und Marmelade daher Vollkorn-Müsli, Vollkornbrot, frisches Gemüse, Obst und Trockenfrüchte auf den Speiseplan deines Kindes zu stellen. Und beachte bitte: Die Ballaststoffe können die Darmtätigkeit natürlich nur dann anregen, wenn dein Kind zusätzlich reichlich trinkt.
  3. Bewegung ist auch für Kinder wichtig
    Kinder jeder Altersstufe brauchen viel Bewegung, um ihre Verdauung auf Trab zu bringen. Das gilt selbst für Babys, die erst rollen oder krabbeln. Sorge deshalb für eine kindersichere Umgebung, in der dein Kind seinem Bewegungsdrang freien Lauf lassen kann.
  4. Hausmittel gegen Verstopfung
    Es existieren zahlreiche Hausmittel, die einem trägen Darm unter Umständen helfen können. Dazu gehören:
    Leinsamen
    Flohsamenschalen
    Sauerkraut
    Weizenkleie
    Probiotika
    Wenn du dir unsicher bist, welches dieser Hausmittel das Richtige sein könnte, suche im Zweifelsfall immer einen Arzt auf.

Dürfen Kinder Abführmittel nehmen?

Medikamente solltest du deinem Kind nur nach Absprache mit dem Kinderarzt geben. Falls dein Säugling unter Verstopfung leidet, hilft eventuell ein Hebammen-Tipp: Das Fiebermessen im Rektum kann einen Darm-Entleerungs-Reflex auslösen. An dieses Hilfsmittel solltest du dein Baby jedoch nicht gewöhnen, damit es sich nicht die Fähigkeit zur selbstständigen Darmentleerung abtrainiert.

Als sanftes Hausmittel gegen Verstopfungen gilt Milchzucker, den du in der Drogerie oder in der Apotheke bekommst. Ein Teelöffel Milchzucker im Fläschchen oder im Brei kann einem trägen Darm auf die Sprünge helfen und eine akute Verstopfung lösen. Glycerin-Zäpfchen oder ein Mini-Klistier führen bei schmerzhaften Verstopfungen in der Regel zu einer reflexhaften Darm-Entleerung. Ihren Einsatz solltest du aber vorab mit deinem Kinderarzt absprechen.

Der Mediziner kann bei Bedarf auch Abführmittel mit dem Wirkstoff Polyethylenglycol verordnen. Polyethylenglycol bindet Wasser im Magen-Darmtrakt und das weicht den Stuhl auf. Da der Wirkstoff ausschließlich im Darmtrakt wirkt, geht er nicht in den Blutkreislauf über und wird vollständig wieder ausgeschieden. Pflanzliche Abführmittel wie Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde oder Ähnliches solltest du bei Kindern dagegen nicht einsetzen.

Wann mit Verstopfung zum Kinderarzt?

Wenn eine Verstopfung länger anhält, solltest du dein Kind beim Kinderarzt vorstellen. Warnzeichen bei Babys und Kleinkindern sind außerdem der aufgetriebene Bauch, Abgeschlagenheit und mangelnde Gewichtszunahme. Ein Kinderarzt kann feststellen, ob hinter den Verdauungsproblemen deines Kindes eventuell eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Allergien stecken, zum Beispiel die Unverträglichkeit gegenüber Kuhmilch. Falls es sich um eine vorübergehende Darmträgheit handelt, kann der Arzt dir geeignete Abführmittel verordnen und dich anweisen, auf welche Symptome du bei deinem Kind achten solltest.

Wird eine Verstopfung von weiteren, akuten Symptomen begleitet, können auch ernste Erkrankungen dahinterstecken. Leidet dein Kind unter kolikartigen Bauchkrämpfen und erbricht sich, liegt unter Umständen ein Darmverschluss vor, der sofort behandlungsbedürftig ist. In diesem Fall solltest du sofort einen Arzt kontaktieren oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses aufsuchen.

Bei Verstopfung wachsam bleiben und vorbeugen

Eine Verstopfung lässt jeden Betroffenen leiden – vor allem kleine Kinder, die ihre Beschwerden selbst noch nicht einordnen können. Wichtig für Eltern: Schaffe mit einer ballaststoffreichen Ernährung, kontinuierlichen Trinkangeboten und der Motivation zur Bewegung einen Lebensstil für dein Kind, der die Verdauung in Schwung hält und Verstopfungen vorbeugt. Auch ein entspanntes Töpfchentraining nach dem Windelalter kann dazu beitragen, dass Kleinkinder lernen, sich regelmäßig zu erleichtern.

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Medikamente richtig einnehmen

Arzt hält Tabletten in verschiedenen Größen in den Händen.
Damit Tabletten richtig wirken, solltest du den Beipackzettel aufmerksam lesen.

Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme

Damit deine Medikamente bestmöglich wirken und gut verträglich sind, solltest du auf den im Beipackzettel beschriebenen Einnahmezeitpunkt, die Häufigkeit der Einnahme sowie mögliche Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln achten. Welche Angaben im Beipackzettel du beachten solltest, liest du in unserem Beitrag Beipackzettel richtig lesen.

Tabletten solltest du in der Regel in aufrechter Sitzposition mit ausreichend Wasser einnehmen. Auf diese Weise rutscht alles besser und bleibt dir nicht im Hals stecken. Lies mehr Tipps damit Tabletten besser rutschen.

Bei bestimmten Medikamenten wie beispielsweise einigen Antibiotika ist es besonders wichtig, den richtigen Einnahmezeitpunkt zu beachten, um eine optimale und gleichmäßige Wirkstoffkonzentration in deinem Körper zu erreichen. Auch beim Abklingen deiner Symptome solltest du die von deinem Arzt vorgeschriebene Dauer der Behandlung unbedingt eingehalten. Denn setzt du die verordneten Medikamente einfach auf eigene Faust ab,  kann die Therapie ins Leere laufen, nicht anschlagen und wirkungslos bleiben.

Arzneien wie häufig einnehmen?

Wie häufig du deine Medikamente einnehmen musst, sagen dir dein Arzt oder Apotheker. Alles Wichtige dazu steht auch im Beipackzettel.

  • Einmal täglich: Das bedeutet, dass du das Arzneimittel jeden Tag immer zur gleichen Uhrzeit einnehmen solltest.
  • Zweimal täglich: Hier sollte die Medikamenten-Einnahme alle zwölf Stunden erfolgen, um den Wirkstoffspiegel in deinem Körper ausreichend hoch zu halten.
  • Dreimal täglich: Bei der Angabe dreimal täglich verabreichen, solltest du das Arzneimittel alle acht Stunden einnehmen. Bei der Wahl des tatsächlichen Einnahmezeitpunkts berücksichtige aber bitte deine Schlafenszeit, damit der Abstand von acht Stunden nicht überschritten wird.

Wann ist vor dem Essen?

Bei manchen Arzneimitteln musst du bei der Einnahme die Abhängigkeiten von einer Mahlzeit beachten:

  • Unabhängig von einer Mahlzeit: Das bedeutet, dass du das Medikament vor, zu oder nach dem Essen einnehmen kannst.
  • Auf nüchternen Magen: Bei dieser Angabe solltest du das Arzneimittel 30 bis 60 Minuten vor dem Essen oder frühestens zwei Stunden nach dem Essen einnehmen.
  • Vor dem Essen: Das bedeutet, dass du das Arzneimittel 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit einnehmen solltest.
  • Zum Essen: Wenn du bestimmte Arzneimittel wie beispielsweise einige Schmerzmittel auf nüchternen Magen einnimmst, kann das Magenreizungen verursachen. Daher solltest du diese Medikamente während des Essens oder direkt danach einnehmen.
  • Nach dem Essen: Wenn Medikamente am besten wirken, wenn die Nahrung deinen Magen bereits verlassen hat, dann solltest du die Arzneimittel zwei Stunden nach dem Essen einnehmen.

Zu welcher Tageszeit Medikamente einnehmen?

Bei einigen Wirkstoffen ist die Tageszeit wichtig, zu der du das Arzneimittel einnimmst. Denn viele Funktionen in deinem Körper wie beispielsweise die Arbeit deines Magen-Darm-Traktes und die deiner Nieren sowie deines Herz-Kreislauf-Systems richten sich nach deinem natürlichen Körperrhythmus.

  • Morgens einnehmen: Früh am Morgen eingenommen wirken in der Regel Schilddrüsenhormone und Kortisonpräparate am besten.
  • Abends einnehmen: Einige Rheumamittel sind abends besser verträglich. Manche Antidepressiva solltest du wegen ihrer sedierenden (schlaffördernden) Wirkung eher am Abend einnehmen.

Dürfen Tabletten geteilt werden?

Grundsätzlich solltest du Tabletten nur dann zerteilen, wenn dies laut Packungsbeilage möglich ist. Viele Tabletten besitzen für diesen Fall eine speziell dafür vorgesehene Bruchkerbe. Wenn in der Packungsbeilage nicht steht, ob eine Teilung möglich ist, solltest du die Tablette nur nach Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker halbieren oder vierteln.

Wenn du Tabletten zerteilst, solltest du darauf achten, dass du gleich große Stücke erhältst. Denn nur so enthält jeder Anteil die gleiche Menge an Wirkstoff. Ein so genannter Tablettenteiler hilft dir dabei, dass alles klappt.

Folgende Arzneiformen solltest du auf keinen Fall ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Apotheker zerteilen:

  • Filmtabletten: Filmtabletten haben einen Überzug, der den Wirkstoff vor deiner Magensäure schützt. Der Wirkstoff wird dann erst in deinem Darm freigesetzt. Damit das reibungslos funktioniert, solltest du Filmtabletten nicht zerbrechen, sondern im Ganzen schlucken.
  • Retardtabletten und Retardkapseln: Bei diesen Arzneiformen geschieht die Wirkstofffreisetzung verzögert oder verlangsamt. Damit kann auch bei einer nur einmal täglichen Einnahme ein bestimmter Wirkstoffspiegel in deinem Blut aufrechterhalten bleiben. Würdest du die Retardtablette vor dem Einnehmen teilen oder eine Retardkapsel öffnen, so würde sich der gesamte Wirkstoff in deinem Körper auf einen Schlag freisetzen. Das kann zu einer Überdosierung des Wirkstoffes führen.

Wechselwirkungen von Arzneimitteln mit Nahrungsmitteln

Viele Medikamente vertragen sich nicht mit bestimmten Nahrungsmitteln. Hierbei kann es zu einer zeitversetzten Aufnahme des Wirkstoffes (Resorption) kommen oder zu einer Änderung des Wirkmechanismus der Arznei. Von einer zeitversetzten Aufnahme des Wirkstoffes sind vor allem Wirkstoffe betroffen, die in deinem Darm aufgenommen werden. Denn die durch die Nahrung entleert sich dein Magen verzögert. Diesen Mechanismus gibt es beispielsweise bei dem Wirkstoff Paracetamol, der in Schmerz- und Fiebermitteln enthalten ist.

Bei einer Kurzzeittherapie wie bei Kopfschmerzen ist die Geschwindigkeit der Wirkstoffaufnahme wichtig. Bei Langzeittherapien spielt dagegen eher die Gewährleistung einer konstanten und ausreichenden Wirkstoff-Konzentration eine Rolle.

Folgende Nahrungs- und Arzneimittel solltest du nicht zusammen einnehmen:

  • Alkohol: Alkohol wird ebenso wie viele Arzneimittel in deiner Leber abgebaut. Wenn du gleichzeitig bestimmte Antibiotika mit den Wirkstoffen Cephalosporine und Metronidazol sowie Mittel gegen Pilzinfektionen mit den Wirkstoffen Ketoconazol und Griseofulvin einnimmst, kann das zu einer höheren Wirkstoffkonzentration im Organismus und einer verstärkten bzw. verlängerten Wirkung führen. Auch die Kombination von Alkohol mit Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva solltest du vermeiden. Denn hierdurch können die dämpfende Wirkung und die Nebenwirkungen erheblich verstärkt werden. Bei der Einnahme von Arzneimitteln solltest du generell konsequent auf Alkohol verzichten.
  • Kaffee, Tee: Eisentabletten solltest du nicht gemeinsam mit Kaffee oder Tee einnehmen. Denn Kaffee und Tee enthalten Gerbsäure. Diese bindet in deinem Magen an das eingenommene Eisen und verhindert dadurch dessen Aufnahme im Körper. Orangensaft hingegen kann eine bessere Resorption unterstützen.
  • Grapefruitsaft: Grapefruits enthalten bestimmte Stoffe, die den Abbau vieler Arzneimittel in der Leber hemmen. Auf diese Weise kann die Wirkstoffkonzentration um das Dreifache gesteigert werden, was eine starke Überdosierung zur Folge haben kann. Grapefruitsaft daher niemals zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln aus der Gruppe der Kalziumantagonisten einnehmen. Auch cholesterinsenkenden Arzneien (Statine) und Arzneimittel, die dein köpereigenes Abwehrsystem hemmen (Immunsuppressiva) bitte nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen.
  • Milch: Das in der Milch enthaltene Calcium kann bei gleichzeitiger Einnahme mit einem Arzneimittel dessen Wirkung beeinflussen. Bestimmte Antibiotika und Bisphosphonate, also Mittel gegen Knochenschwund (Osteoporose), bilden zusammen mit Calcium schwerlösliche Verbindungen und können dadurch schlechter von deinem Körper aufgenommen werden.
  • Vitamin K-haltige Lebensmittel: Vitamin K spielt bei deiner Blutgerinnung eine wichtige Rolle. Es ist vor allem in grünem Gemüse (Brokkoli, Salat, Kohl, Spargel, Spinat, Erbsen, Bohnen) sowie in Eiern enthalten. Die Wirkung von blutverdünnenden Arzneimitteln, die beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder bei Thromboserisiko (Gefahr für die Verstopfung eines Blutgefäßes durch die Bildung eines Blutgerinnsels) angewendet werden, können durch Vitamin K-hältige Lebensmittel verringert werden. Das gilt nicht allerdings nicht für Heparine.
  • Lakritze: Lakritze kann bei Einnahme mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) den Kaliumverlust erhöhen und dadurch die Nebenwirkungen verstärken. Das kann zu Muskelschwäche, Müdigkeit oder Herzrhythmusstörungen führen. Lies mehr über die Ursachen von Herzrhythmusstörungen.
  • Salami, Käse, Sauerkraut und weiße Bohnen: Das darin enthaltene Eiweißprodukt Tyramin, das in deinem Körper gewöhnlich durch das Enzym Monoaminooxidase abgebaut wird, kann während der Einnahme bestimmter Antidepressiva (Monoaminooxidase-Hemmer) nicht abgebaut werden. Erhöhter Blutdruck, Kopfschmerzen und schlimmstenfalls Hirnblutungen können die Folge davon sein. Lies mehr über die Ursachen von Kopfschmerzen und erhalte Infos zur Therapie von Bluthochdruck.

Achte bei der Einnahme von Arzneimitteln bitte immer auf die Hinweise in der Packungsbeilage, um Wechselwirkungen zwischen Arznei- und Nahrungsmitteln zu vermeiden. Bei Fragen wende dich an deinen Arzt oder Apotheker. Weitere Infos zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln liest du bei uns.

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Gesundheitstipps

Vitaminpower für streichelzarte Haut

Brokkoli ist aufgrund seines Vitamin C und Vitamin A-Gehalts gut für die Hautgesundheit.
Brokkoli enthält Beta-Carotin, das von deinem Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A ist wichtig für die Neubildung von Zellen, spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend.

Die wichtigsten Schönheitsvitamine

Wenn deine Haut faltig und schuppig aussieht, wenn Cremes, Gele und Salben bei deinen Beschwerden nicht mehr helfen, dann ist Unterstützung von innen gefragt – mit den richtigen Vitaminen.

Die Vitamine, die sich positiv auf dein Hautbild auswirken, stellen wir dir in diesem Artikel vor. Dabei gilt: je ausgewogener und gesünder du isst, desto mehr freut sich auch deine Haut. Und was als Nahrungsmittel gedacht ist, kann auch als Kosmetikum für deine Haut dienen. Zusätzliche Pflege bieten Cremes mit Vitaminen.

Vitamin A für den Anti-Aging-Effekt

Vitamin A kann dein Körper selbst herstellen. Dafür benötigt er allerdings ein Provitamin, das er sich aus tierischen Nahrungsmitteln in Form von Retinol und aus pflanzlicher Nahrung in Form von Beta-Carotin holt.

Da Vitamin A ein fettlösliches Vitamin ist, wirkt es nur zusammen mit Fett. Lies mehr darüber in welchen Nahrungsmitteln Vitamin A enthalten ist und wie hoch der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin A ist.

Vitamin A ist wie Vitamin C und Vitamin E ein Antioxidans und Radikalfänger und somit ein Schutzfaktor für deine Haut und deine Schleimhäute. Schädliche Sauerstoffverbindungen, sogenannte freie Radikale, können zu Zellschäden führen. Antioxidantien sind in der Lage, freie Radikale abzufangen und zu neutralisieren. Um seine volle Wirkung zu entfalten braucht Vitamin A das Spurenelement Zink. Warum das so ist, liest du in unserem Artikel Vitamine und Mineralstoffe: gesund im Doppelpack.

Vitamin B5 hemmt Entzündungen

Pantothensäure, wie Vitamin B5 auch genannt wird, bekämpft Anzeichen von Stress und verbessert die Regenerationsfähigkeit (Neubildung von Zellen und damit Wiederherstellung geschädigter Bereiche) deiner Haut. Vitamin B5 hemmt Entzündungen, beispielsweise bei einem Sonnenbrand oder bei kleineren Verletzungen und spielt damit eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Vitamin B5 kommt in Vollkornprodukten, Leber, Fisch, Milch und Hülsenfrüchten vor. Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin B5 ist für Männer und Frauen gleich und beträgt 6 mg. Diese Menge entspricht etwa  100 g Schweineleber oder einer Dose Erdnüsse.

Biotin für die Zellerneuerung

Biotin, auch Vitamin H oder Vitamin B7 genannt, soll gut für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln sein. Lies mehr über die Tagesdosis von Biotin und sein notwendiges Zusammenspiel mit Vitamin B12.

Wenn du deiner Haut und deinen Haaren etwas Gutes tun möchtest, dann ernähre dich ausgewogen mit reichlich Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukten. Biotin steckt unter anderem in Haferflocken, Weizenkeimen, Eiern (erhitzt) und Champignons. Bewegung draußen, ausreichend Schlaf und genug Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee tun deiner Haut ebenfalls gut.

Vitamin C strafft das Bindegewebe

Schon mit zwei großen Orangen deckst du deinen Tagesbedarf an Vitamin C. Vitamin C gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, die dein Körper nicht speichern kann und somit täglich benötigt. Vitamin C ist wie Vitamin A und Vitamin E ein Antioxidans, es fängt freie Radikale (schädliche Sauerstoffverebindungen) ab und neutralisiert sie. Vitamin C ist auch für die Kollagenbildung wichtig. Kollagen ist ein Eiweiß, das Haut und Bindegewebe elastisch hält.

Vitamin E hemmt Entzündungen und stillt Juckreiz

Vitamin E, medizinisch auch als Tocophenol bezeichnet, ist ein fettlösliches Vitamin. Vitamin E macht deine Zellen stark gegen den Angriff freier Radikale (schädliche Sauerstoffverbindungen), es schützt deine Haut und Adern. Außerdem stärkt Vitamin E dein Immunsystem und hilft bei Entzündungen. Die Tagesdosis Vitamin E entspricht ungefähr 1 Teelöffel Pflanzenmargarine, 30 g Mandeln oder 2 Esslöffeln kaltgepresstem Rapsöl. Gute Vitamin E-Lieferanten sind außerdem: Hülsenfrüchte, Getreide, Lupine, Avocado. Rauchen und Solariumbesuche können deinen Bedarf an Vitamin E erhöhen. Lies mehr zu Vitamin E und zum Tagesbedarf an Vitamin E.

Gesichtskosmetik aus dem Gemüsegarten und Obstkorb

Um deine Haut von außen zu pflegen, kannst du oft auch das, was du isst, als Kosmetikum benutzen. Wichtig dabei ist, den Unterschied zwischen Gesichtspackungen und Gesichtsmasken zu kennen. Eine Gesichtspackung besteht aus einer luftdurchlässigen Auflage und hat vor allem erfrischende und belebende Eigenschaften. Je nach Zutat wirkt sie entzündungshemmend, Poren zusammenziehend oder Poren erweiternd. Eine Gesichtsmaske wird nach dem Auftragen durch das anschließende Trocknen luftundurchlässig. Deine Haut ist danach gut durchblutet und wirkt eine Zeit lang straffer und rosiger als vor der Behandlung. Deshalb ist die Gsichtsmaske das schnell wirkende Mittel der Wahl für besondere Auftritte und Gelegenheiten. Die Gesichtspackung hat eine anhaltendere Wirkung. Regelmäßig angewandt ist hier auf Dauer ein deutlich wahrnahmbarerer Pflegeeffekt möglich. Vor der Anwendung muss deine Hsut gründlich gereinigt werden. Nimm dir Zeit für deine Haut. Leg dich für die Dauer der Einwirkzeit gemütlich hin, lagere die Beine hoch und entspann dich.

Und so geht selbstgemachte Kosmetik aus der Küche mit ausgewählten Zutaten:

Möhren gegen trockene Haut

Frischer Möhrensaft ist ein tolles Gesichtswasser. Er eignet sich aber ebenso gut als Gesichtspackung. Dazu verrührst du ein Eigelb mit frischem Karottensaft und einigen Tropfen Olivenöl zu einer Art Mayonnaise. Die Masse vorsichtig auf Gesicht und Hals verteilen und nach 30 Minuten mit warmem Wasser abwaschen.

Gurke gegen fettige Haut

Dünn geschnittene Gurkenscheiben auf deine Haut aufgelegt können zusammenziehend bei großporiger, unreiner und fettiger Haut wirken. Damit die Gurkenscheiben für die Einwirkzeit von 20 Minuten lange genug feucht bleiben und nicht verrutschen, kannst du ein feuchtes Tuch darüber legen.

Bananen für empfindliche Haut

Um eine Bananenpackung herzustellen, zerdrückst du eine reife Banane und trägst die Masse auf die Haut auf. Wenn du magst, fügst du noch etwas süße Sahne oder Quark hinzu. Die Bananenpackung eignet sich für trockene und sensible Haut und wird nach 15 bis 20 Minuten mit warmen Wasser abgespült.

Avocado macht spröde Haut zart

Mit einer Avocaado-Packung tust du deiner Haut etwas ganz besonders Gutes. Zerteile die reife Frucht der Länge nach und verrühre das Fleisch einer Avocadohälfte mit einem halben Eigelb. Füge ein paar Tropfen frisch ausgepressten Zitronensaft hinzu und trage die Paste auf Gesicht und Hals auf. 20 Minuten einwirken lassen, danach mit warmem Wasser abwaschen. Die Avocado-Packung nährt und belebt trockene Haut und soll auch für empfindliche Haut geeignet sein.

Apfel fördert die Durchblutung

Ein durchgeschnittener Apfel eignet sich prima für eine pflegende Gesichtsmassage. Mit kreisenden Bewegungen reibst du den halben Apfel sanft über Gesicht, Hals und Dekolleté. Achtung: Bei Allergien und Kreuzallergien solltest du diese Art von Kosmetikbehandlung meiden. Lies mehr zu Kreuzallergien und welche Pollen und Nahrungsmittel dabei allergische Reaktionen auslösen können.

Weintrauben gegen unreine Haut

Grüne Trauben eignen sich für eine Gesichtspackung gegen fettige, unreine Haut. Um eine Paste herzustellen nimmst du einige gewaschene Früchte, presst sie durch ein Sieb uns mischst den Saft mit einem Teelöffel Nachtcreme und einem halben Teelöffel Honig. Die Paste auf dein Gesicht auftragen, 20 Minuten einwirken lassen und dann mit warmen Wasser entfernen.

Pfirsich für samtweiche Haut

Reife Pfirsiche schmecken nicht nur lecker, sie können auch Bestandteil einer Pflegepackung sein. Vermische das zerquetschte Fruchtfleisch mit einer guten, unparfümierten Hautcreme und verteile den entstandenen Brei über Gesicht und Hals. Das Ganze mit einem feuchten Tuch abdecken und 20 Minuten einwirken lassen. Danach alles warm abwaschen und kalt nachspülen.

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Gesundheitstipps

Wenn die Ohren verstopft sind

Junge Frau mit Schmalzpfropf im Ohr hört nicht mehr richtig.
Falsche Ohrreinigung kann das Hörvermögen negativ beeinträchtigen.

Ist es nötig, die Ohren innen zu reinigen?

Gesunde Ohren haben einen Selbstreinigungsmechanismus. Deshalb ist es im Normalfall nicht notwendig, das Ohrinnere zu reinigen. Viele tun es trotzdem und verwenden Wattestäbchen oder manchmal auch sehr kuriose Gegenstände wie Haarklammern, um das Ohrenschmalz aus dem Gehörgang zu entfernen. Doch das ist überflüssig und mitunter sogar gefährlich. Im Gehörgang befinden sich feine Härchen, die das Ohrenschmalz nach außen befördern, ganz automatisch. Diese Härchen bewegen sich. Umso mehr, wenn du Kaubewegungen machst. Manchmal reinigt sich das Ohr allerdings nicht ausreichend selbst.

Ein Schmalzpfropf kann das Hören beeinträchtigen

Fühlt sich dein Ohr an, als wäre Watte darin? Das kann passieren, wenn das Ohr mehr Ohrenschmalz produziert als gewöhnlich. Dann schafft es der Selbstreinigungsmechanismus nicht, das Ohrenschmalz schnell genug abzutransportieren. Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht, der das Hören eingeschränken kann. Bei manchen Menschen bildet sich so ein Pfropf schneller, weil der Gehörgang sehr eng ist. Dann führen schon geringe Mengen an Ohrenschmalz zu einem unangenehmen Gefühl im Ohr. Mit dem Alter kann die Selbstreinigungsfähigkeit ebenfalls nachlassen. Deshalb brauchen ältere Menschen häufiger Hilfe bei der Pflege der Ohren.

Bei Pfropfenbildung hilft der HNO-Arzt

Missempfindungen im Ohr können auch entstehen, wenn nur wenig Ohrenschmalz im Gehörgang eintrocknet, weil es zwischen den Härchen festsitzt. Das Ohr fängt dann im Inneren an zu jucken. Die häufigsten Beschwerden in diesem Zusammenhang sind Juckreiz, Entzündungen und Pfropfenbildung. Wenn das passiert, ist es wichtig, den Gehörgang sehr vorsichtig zu reinigen. Hat sich vor dem Trommelfell ein großer Pfropf gebildet, der für eine spürbare Einschränkung des Hörvermögens verantwortlich ist, ist ein Termin beim HNO-Arzt notwendig. Er spült das Ohr vorsichtig frei und gibt dir Informationen über die korrekte Reinigung der Ohren.

Senior lässt Ohrenschmalz beim HNO-Arzt entfernen.
Der HNO-Arzt ist Spezialist für die Ohren und weiß genau, was gut für die Ohren ist. Er hat Möglichkeiten, auch einen hartnäckigen Schmalzpfropfen auf schonende Weise zu entfernen.

Warum entsteht überhaupt Ohrenschmalz?

Im Gehörgang befinden sich Hautdrüsen, die ständig ein Sekret produzieren. Bei Ärzten heißt dieses Sekret Cerumen. Es setzt sich aus Talg, Schweißdrüsensekret und kleinsten Schmutzpartikeln zusammen. Cerumen ist kein Dreck, kein Schmutz, sondern ein Sekret mit einer sehr wichtigen Funktion. Es hält die Haut feucht und geschmeidig und befördert Staub und Schmutz aus dem Ohrinneren in Richtung Ohrmuschel. Cerumen enthält Lysozym, ein Enzym das desinfizierend wirkt und Bakterien abtötet.

Die Ohren richtig sauber machen

Für viele ist der Juckreiz im Ohr ein Grund zu Wattestäbchen oder Ähnlichem zu greifen, um das Ohrenschmalz damit zu entfernen. HNO-Ärzte warnen allerdings seit Jahren, dass das nicht gut für die Ohren ist. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Mit dem starren Wattestäbchen kannst du dir das Ohr verletzen und das Trommelfell beschädigen.
  • Das Ohrenschmalz gelangt durch falsche Reinigung noch tiefer in den Gehörgang, wo es sich vor dem Trommelfell ansammelt und für Hörbeeinträchtigungen verantwortlich ist.
  • Wer zu häufig Wattestäbchen benutzt, irritiert die Haut im Gehörgang.
  • Ohrenschmalz soll die empfindliche Haut schützen, vor Austrocknung und vor Bakterien. Wird das Ohrenschmalz immer entfernt, können Ekzeme und Entzündungen die Folge sein.
  • Wattefusseln können in den feinen Härchen im Gehörgang hängen bleiben und heftigen Juckreiz verursachen.

Wattestäbchen eignen sich für vieles, beispielsweise um Medikamente oder Kosmetik auf die Haut aufzutragen, technische Geräte und Kleinteile zu reinigen oder um Salben sauber aus kleinen Tiegeln zu entnehmen. Aber: Wattestäbchen eignen sich nicht, um damit den Gehörgang zu reinigen.

Innenansicht des menschlichen Ohres.
Das menschliche Ohr ist ein empfindliches und sehr hoch entwickeltes Organ, das über einen gut funktionierenden Selbstreinigungsmechanismus verfügt.

Ohren mit Wasser spülen

In der Apotheke gibt es spezielle Präparate, die dabei helfen, Ohrenschmalzrückstände aus dem Gehörganz zu lösen und sie anschließend aus dem Gehörgang zu spülen. Viele davon sind mit Meerwasser. Allerdings ist eine Ohrspülung aufwendig und funktioniert nicht bei jedem gleich gut. Es gibt auch Produkte auf chemischer Basis, die das Cerumen auflösen. Warmes Wasser oder lauwarmer Kamillentee eignen sich ebenfalls für eine Spülung der Ohren. Das ist alles besser als Ohrenstäbchen.

Wenn deine Ohren ohnehin immer etwas trocken sind, kannst du ein paar Tropfen Öl hineinträufeln, beispielsweise Oliven- oder Walnussöl.

Mit einem Klistier ist die Ohrreinigung einfacher

Wer zuhause eine Ohrenspülung machen möchte, braucht meistens ein Hilfsmittel. Klistiere oder Klistierspritzen eignen sich sehr gut dazu. Sie sehen wie ein kleiner Blasebalg aus. Damit spritzt du warmes Wasser mit festem Druck in deinen Gehörgang und wiederholst dies mehrmals. Mit speziellen Ohrentropfen lässt sich das Ohrenschmalz vorher aufweichen.

Wenn die Spülung nicht hilft, ist ein Arztbesuch notwendig. Der HNO-Arzt führt eine professionelle Ohrenspülung durch. Der Ohrenarzt kann bei einer Untersuchung anschließend auch feststellen, wo der häufige Juckreiz herkommt und etwas gegen die Ursache tun. Er kann festsitzende Pfropfen entfernen und Ekzeme behandeln.

Absauger für die Ohren

Im Handel gibt es elektrische Ohrreiniger, die über einen kleinen Absaugschlauch schonend Wasser und auch überschüssiges Ohrenschmalz entfernen. Diese Geräte eignen sich allerdings nur bedingt zum Reinigen der Ohren. Damit das Absaugen richtig funktioniert, musst du zuvor die Ohren mit Öl vorbehandeln. Insgesamt dauert die Reinigung genauso lange wie eine Ohrspülung, die wesentlich schonender für deine Ohren ist.

Ohren brauchen sanfte Pflege

Deine Ohren sind zarte Organe, die sanfte Pflege brauchen. Beschränke dich beim Reinigen der Ohren auf den äußeren Teil. So weit wie der kleine Finger ohne Druck hineinpasst, kannst du den Gehörgang reinigen. Den Rest erledigen die feinen Härchen und der Mechanismus, der beim Kauen verstärkt wird. Viel kauen hilft also dabei, die Ohren zu reinigen. Bei Juckreiz oder kleineren Ablagerungen sind Spülungen hilfreich. Hartnäckige Schmalzansammlungen, anhaltender Juckreiz oder Hörbeeinträchtigungen sollte sich ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt ansehen.

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Schwangerschaftswochen-Check: So entwickelt sich dein Baby

Der SSW-Rechner war dabei: das Baby ist da und schmiegt sich an Papa.
Nach zehn Monaten der Vorfreude ist es endlich so weit und dein kleines Baby kommt auf die Welt. Nun beginnt für die ganze Familie eine neue Zeit.

In welcher Schwangerschaftswoche bist du?

Zehn lange Monate dauert eine Schwangerschaft. Während du voller Hoffen und Bangen bist, geschieht in deinem Bauch das größte Wunder: Ein kleiner Mensch entsteht. Stück für Stück wächst das winzige Wesen in dir, bis es am Ende endlich auf die Welt kommt. Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimester) entwickelt sich dein Baby rasant. Doch auch danach sind Schritte wie die Lungenreife echte Meilensteine. Du bist unsicher, an welchem Zeitpunkt du dich gerade in deiner Schwangerschaft befindest? Mit einem Schwangerschaftsrechner kannst du deine Schwangerschaftswoche (SSW) berechnen.

Schwangerschaftswoche 1-4

In den ersten beiden Wochen der Schwangerschaft bist du nicht schwanger. Sie werden mitgerechnet, weil dein Zyklus beginnt und deine Fruchtbarkeit steigt. In der 3. Schwangerschaftswoche (SSW) kommt es zur Befruchtung und in der 4. SSW ist dein Embryo so groß wie ein Mohnkorn.

Diese kleine Kugel besteht aus drei Schichten. Aus diesen entstehen Organe und das Gewebe. Wo einmal der Kopf deines Babys sein wird, sind jetzt zwei Gewebefalten, aus denen die Ohren wachsen. Wenn du es vor deiner Schwangerschaft noch nicht getan hat, dann nutze jetzt die Zeit, um deinen Impfschutz zu überprüfen. Denn ein nicht ausreichender Impfschutz gegen Röteln kann für dein ungeborenes Baby ein Risiko darstellen.

Schwangerschaftswoche 5-8

Dein Baby ähnelt in diesem Stadium einer kleinen Kaulquappe. Es wächst von 2,5 Millimeter bis zu 1,6 Zentimeter. In diesen Wochen geschieht viel in deinem Bauch. Wichtige Organe bilden sich. Nervenröhren, die später einmal Gehirn und Rückenmark verbinden, schließen sich. Obere und untere Gliedmaßen wachsen, damit aus den knospenartigen Gliedern einmal Arme und Beine werden.

 Bereits in der 6. Woche schlägt das Herz deines Kindes – rund 150-mal in der Minute. Im Ultraschall zeigt sich das allerdings erst ab der achten Schwangerschaftswoche. Jetzt verschwindet der embryonale Schwanz, das neuronale Netzwerk bildet sich und erste Bewegungsmuster entstehen.

Von jetzt bis zur SSW 20 wächst dein Baby rasant und seine Organe spezialisieren sich. Diese Schritte können bei dir für Stimmungsschwankungen und Müdigkeit sorgen. Gönn dir Pausen und achte auf eine gesunde Ernährung mit guten Fetten, um dich und dein Baby bestmöglich zu unterstützen. Achte außerdem darauf, ausreichend zu trinken. Von Beginn an gilt: Wenn du ruhig und gelassen bist, wirkt sich das positiv auf dein Baby aus.

Schwangerschaftswoche 9-12

So groß wie eine Traube und zwei Gramm schwer – dein Baby erinnert langsam in seiner Form an einen Mini-Mensch. In Woche 12 wird es 5,4 Zentimeter groß sein und 14 Gramm wiegen.

Die Plazenta (Mutterkuchen zur Versorgung deines Babys) unterstützt die Hormonproduktion deines Babys. Das Geschlecht lässt sich auf dem Ultraschall noch nicht erkennen. Das passiert in der Regel erst ab SSW 14 oder SSW 15. Der Embryo wird ab Schwangerschaftswoche 10 medizinisch Fötus genannt. Dein Baby schluckt und tritt und die Organe sind funktionstüchtig. Alles wächst und gewinnt an Details. Dein Baby zeigt erste Reflexe im Mutterleib, wie zum Beispiel eine Faust ballen, und trainiert fließende Bewegungen. Erste Gallenflüssigkeit und Urin entstehen.

Das erste Schwangerschaftsdrittel (Trimester) liegt fast hinter dir und die Risiken für eine frühe Fehlgeburt nehmen ab. Diese erste Zeit ist bei vielen Frauen durch die Hormone von starken Stimmungsschwankungen geprägt. Nimm deine Aufs und Abs mit Humor und gönn dir Auszeiten. Nach der 12. Schwangerschaftswoche stabilisiert sich bei vielen Frauen der Zustand der Gefühlsachterbahnen.

Bei manchen Frauen zeigt sich jetzt die linea nigra, eine dunkle senkrechte Linie in der Bauchmitte. Ursache dieser ungefährlichen Verfärbung ist eine erhöhte Hormonproduktion. Nach der Schwangerschaft verschwindet die Linie wieder.

Zwischen der zehnten und zwölften Woche ist bei Schwangeren über 35 Jahren und bei Familien mit genetischen Krankheiten ein sogenannter Chorionzotten-Test möglich. Bei diesem auch als Chorionzottenbiopsie oder Mutterkuchenpunktion bezeichneten Verfahren werden kindliche Zellen aus der Plazenta (Mutterkuchen) analysiert.

Schwangerschaftswoche 13-16

Dein Baby trainiert seine Verdauung und hat seinen ersten Schluckauf. Später kannst du diesen durch Zucken in deinem Bauch spüren. Dein Baby wächst in diesen Wochen von einer Erbsenschote mit rund 7,4 Zentimetern zu einer Orange mit um die 10 Zentimeter Länge und 100 Gramm Gewicht. In Woche 14 entsteht das Flaumhaar, um die Haut zu schützen. Dein Baby trainiert ab jetzt seine Gesichtsmuskeln und entdeckt seine Hände. Es kann ab Woche 15 alle Gelenke und Glieder bewegen.

Dein Baby wächst in den nächsten Wochen schnell und verdoppelt rasch sein Gewicht. Du spürst das vielleicht mit Schmerzen in den Mutterbändern. Als Mutterbänder werden die beiden Bänder bezeichnet, die deine Gebärmutter in einer senkrechten Position halten. Sollten die Schmerzen stärker sein und länger anhalten, wende dich an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt. Mit gesunden Snacks wie Möhren, Mandeln oder anderen Nüssen kannst du Heißhungerattacken vorbeugen.

Schwangerschaftswoche 17-20

Dein Baby hört jetzt sowohl dich als auch die Geräusche in deinem Umfeld. Du wirst die ersten Bewegungen im Bauch spüren – in der ersten Schwangerschaft kann das auch später sein. Dein Baby wächst jetzt jede Woche gut einen Zentimeter. Ab Woche 20 wird dein Baby nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß, sondern von den Zehen bis zum Kopf gemessen. Es ist 25,6 Zentimeter groß und wiegt gute 300 Gramm. Mit deinem Baby wächst seine Nabelschnur, damit die Versorgung weiter funktioniert.

Es übt fleißig Atmen mit dem Fruchtwasser. Deine Plazenta (Mutterkuchen) bildet vermehrt Fruchtwasser, damit dein Baby fleißig trainieren kann. Nun wachsen ihm Kopfhaare und in den Nieren entsteht Urin. In den Hirnregionen entstehen komplexe Verbindungen. Ab Woche 20 schützt dein Baby die Käseschmiere auf seiner Haut im Bauch und erleichtert später die Geburt. Achte auf eine gute Eisenzufuhr, damit es deinem Baby und dir rundum gut geht. Woche 17 ist in der Regel ideal für eine Fruchtwasseruntersuchung.

Schwangerschaftswoche 21-24

Dein Baby wird jetzt deutlich aktiver im Bauch. Es wächst durchschnittlich einen bis anderthalb Zentimeter in der Woche und verdoppelt sein Gewicht in diesen vier Wochen auf 565 Gramm. In den nächsten Wochen wird vor allem Babyspeck entwickelt. Außerdem lernt dein Baby blinzeln und das leichte Flattern im Bauch entwickelt sich zu Trittfolgen. Im Ultraschall zeigt sich, wie Babys mit Bewegungen auf Licht und Geräusche reagieren. Vielleicht ist dein Baby aktiver oder ruhiger je nach Lautstärke deiner Umgebung.

Viele Frauen haben jetzt Scheidenausfluss. Benutze hier keine Tampons, sondern Binden, um mögliche Infektionen zu vermeiden.

Schwangerschaftswoche 25-28

Der siebte Monat dient vor allem der Lungenreife. Wodurch dein Baby auch bei einer Frühgeburt nach der Geburt selbständig atmen könnte. Als Frühgeburt gilt ein Neugeborenes, das vor der 37 SSW auf die Welt kommt und/oder bei dem das Geburtsgewicht weniger als 2.700 Gramm beträgt.

Dein Baby wächst jetzt fast zwei Zentimeter in der Woche und wiegt am Ende etwas mehr als ein Kilogramm. Außerdem wird das Gehirn weiter ausgebildet und wichtige Reflexe trainiert.

Schwangerschaftswoche 29-32

Dein Baby ist jetzt gut 30 Zentimeter lang und wiegt am Ende des achten Monats rund 1500 Gramm. Es trainiert weiter seine Lunge und sein Reizempfinden.

Du spürst seine Bewegungen immer deutlicher, was einige schlaflose Nächte mit sich bringen kann. In der Seitlage und mit einem Stillkissen zwischen den Beinen können viele Schwangere besser schlafen.

Schwangerschaftswoche 33-36

In diesen Wochen geht es hauptsächlich um das Einlagern von weiterem Babyspeck. Dein Baby nimmt knapp 600 Gramm zu. Auch in der Länge wächst es erneut einen Zentimeter pro Woche. Sein Gehirn wächst weiter und die Lungenreife ist bei den Babys in dieser Zeit abgeschlossen. Außerdem beginnt dein Baby zu träumen. Der Mutterschutz beginnt in dieser Zeit. Gönn dir bewusst Auszeiten und ein Mittagsschläfchen.

Schwangere Frau mit Babyschühchen auf ihrem Babybauch.
In den zehn Monaten einer Schwangerschaft werden wichtige Grundlagen für das spätere Leben gelegt.

Schwangerschaftswoche 37-40

In dieser Zeit nimmt dein Baby weiter zu und bereitet sich auf die Geburt vor. Es nimmt fast ein Kilo zu in diesen Wochen und wächst knapp drei Zentimeter.

Freu dich auf die Geburt mit der Ankunft deines kleinen Wunders und schenke dir schöne Momente mit deinem Partner.

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Krankenversicherung wechseln: Wie ist die Gesetzeslage und worauf musst du achten?

Ein Wechsel der Krankenversicherung kann teuer werden.
Fast jeder hat sie und braucht sie: die Krankenversicherung. Nicht nur beim Preis kann sich ein Vergleich der jeweiligen Leistungsangebote lohnen.

Welche Arten von Krankenversicherungen gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es ein Gesundheitssystem, bei dem du grundsätzlich erst einmal zwei Möglichkeiten hast, wie du dich krankenversichern kannst. Wichtig zu wissen: In der Regel musst du eine Krankenversicherung in Deutschland haben. Nur in Ausnahmefällen sind die Menschen hierzulande nicht versichert. Die meisten sind bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Sie erhalten eine Art Grundschutz und haben Anspruch auf alle notwendigen medizinischen Behandlungen. Privatversicherte haben ebenfalls diesen Basisschutz und können in ihrem Vertrag noch weitere Leistungen dazu buchen. Die private Krankenversicherung ist jedoch deutlich teurer als die gesetzliche, wenngleich sie auch ein umfangreicheres Leistungsspektrum anbietet.

Ein Wechsel der Krankenversicherung ist oft ein großer Schritt und nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Vor allem dann, wenn es darum geht von einer privaten zu einer gesetzlichen Krankenkasse zu wechseln und umgekehrt.

Ist der Wechsel von einer gesetzlichen Versicherung zu einer anderen schwierig?

Wenn du gesetzlich versichert bist, kannst du in der Regel ganz leicht von einem Versicherungsanbieter zum nächsten wechseln. Nach einem Wechsel bist du dann erst einmal zwölf Monate an die Kasse gebunden, bis du erneut wechseln darfst. Der Vorgang von der Kündigung der alten Versicherung bis zur Mitgliedschaft in der neuen dauert etwa zwei bis drei Monate. Dabei darfst du nicht wegen deines Alters, Geschlechts oder Gesundheitszustands abgelehnt werden.

Ist ein Wechsel von einer gesetzlichen Krankenversicherung in eine private schwerer?

Ein Wechsel von einer gesetzlichen hin zur privaten Krankenversicherung ist nicht unbedingt einfach. Du solltest dich dabei auf höhere monatliche Kosten vorbereiten, die du dir leisten können musst. Außerdem kannst du nicht einfach so wechseln, sondern du musst bestimmte Anforderungen erfüllen, die beispielsweise deinen Berufsstand oder dein Einkommen betreffen. Grundsätzlich will so ein Wechsel gut überlegt sein, denn das Zurück in die gesetzliche Versicherung ist nicht so einfach.

Wer darf sich in Deutschland privat versichern?

Willst du dich privat versichern, ist vor allem dein Berufsstand wichtig. Bist du verbeamtet oder selbstständig tätig, dann kannst du dir aussuchen, ob du privat oder gesetzlich versichert sein möchtest. Angestellte haben ebenfalls die Möglichkeit zu wechseln, allerdings ist das erst ab einem bestimmten Jahresgehalt machbar. Die Grenze liegt hier bei mindestens 64.350 Euro brutto für das Jahr 2021. Neben diesen Berufsgruppen dürfen sich Studierende ebenfalls privat versichern.

Ist eine private Krankenversicherung für alle sinnvoll?

Vor allem Beamtinnen und Beamte können von der privaten Versicherung profitieren. Denn der Arbeitgeber, oder in diesem Fall Dienstherr, ist gesetzlich dazu verpflichtet für mindestens 50 Prozent der Krankheitskosten aufzukommen. Mit einer sogenannten Restkostenversicherung werden die Kosten zusätzlich gering gehalten. Ein Wechsel ist vor allem dann sinnvoll, wenn du noch jung bist. Anders als bei der gesetzlichen Kasse zahlst du nämlich mehr, wenn du älter oder durch Krankheiten vorbelastet bist.

Was ist, wenn du wieder zurück in die gesetzliche Kasse willst?

Ein Wechsel zurück von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung gestaltet sich ebenfalls nicht so einfach. Es ist nämlich nur unter gewissen Umständen möglich. Allerdings ist es nicht (immer) unmöglich, wieder zurück in eine der gesetzlichen Kassen zu kommen.

Welche Voraussetzungen musst du beim Wechsel von der privaten zur gesetzlichen Kasse erfüllen?

Angestellte haben es noch relativ leicht. Sobald sie mit ihrem Gehalt unter die oben genannte Einkommensgrenze fallen, müssen sie sich wieder gesetzlich versichern. Selbstständige haben die Möglichkeit wieder ein Angestelltenverhältnis einzugehen, um sich wieder versicherungspflichtig zu machen. Dann haben sie ein Anrecht auf Schutz durch eine gesetzliche Krankenversicherung.

Daneben gibt es noch zwei drastische Wege: Entweder du meldest dich arbeitslos, wodurch du wieder einen Anspruch erhältst oder du versicherst dich im europäischen Ausland, wo ebenfalls eine Versicherungspflicht besteht. Allerdings musst du dann auch deinen Wohnsitz dorthin verlegen. Zumindest für eine kurze Zeit, wenn du dann nach einigen Monaten wieder nach Deutschland ziehst, hast du wieder Anspruch darauf, gesetzlich versichert zu sein.

Kannst du zu alt sein, um wieder zurück in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln?

Ja, das kannst du durchaus. Wenn du älter als 55 Jahre bist, ist es nahezu unmöglich wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Das gilt selbst dann, wenn du eigentlich sogar einen Anspruch darauf hättest. Manche Kassen ziehen die Grenze sogar schon bei 45 Jahren. Ein Eintritt in eine private Krankenversicherung will also wohl überlegt sein.

Kannst du bei deiner gesetzlichen Versicherung trotzdem Leistungen der privaten Versicherung erhalten?

Das ist durchaus möglich. Du musst dich nicht unbedingt privat versichern, um dennoch entsprechende Leistungen zu erhalten. Du kannst auch einfach deine gesetzliche Krankenversicherung mit entsprechenden privaten Zusatzversicherungen für alle möglichen Behandlungsmethoden aufstocken. Der Vorteil dabei ist, dass du die immer wieder kündigen kannst. Gleichzeitig profitierst du weiterhin von der Sicherheit deiner gesetzlichen Versicherung.

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Pflege früh planen und Angehörige entlasten

Pflegebedürftige Seniorin geht mit ihrer 24-Stunden-Pflegekraft im Park spazieren
Es gibt viele verschiedene Pflegemöglichkeiten für Senioren.

Wann ist Pflege überhaupt notwendig?

Unsere Gesellschaft wird immer älter – das ermöglicht vielen Menschen ein langes Leben voller abwechslungsreicher Erlebnisse. Gleichzeitig bringt diese Entwicklung ganz eigene Probleme mit sich: Obwohl viele Menschen bis ins hohe Alter aktiv und selbstständig leben, steigt mit zunehmendem Alter das Risiko altersbedingter Erkrankungen. Einige davon können deine Selbstständigkeit im Alltag erheblich einschränken. Andere hingegen erfordern lediglich etwas Hilfe bei täglichen Verrichtungen. In jedem Fall jedoch wichtig: Es lohnt sich, bereits frühzeitig festzulegen, was im Fall deiner mehr oder weniger stark ausgeprägten Pflegebedürftigkeit geschehen soll. Das entlastet deine Angehörigen und garantiert dir die Pflege, die du dir wünschst.

Wann genau Pflege erforderlich wird, ist individuell sehr verschieden: Einige Menschen können ihren Alltag bis ins hohe Alter mithlfe von Freunden und Familie gut meistern. Andere hingegen sind auf intensivere Unterstützung angewiesen. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn Beschwerden vorliegen, die selbstständiges Navigieren im Alltag kaum möglich machen. Das kann physische Beschwerden wie körperliche Einschränkungen oder eine starke Gangunsicherheit betreffen, aber auch Schwindel oder geistige Beeinträchtigungen wie etwa Demenz. Lies mehr zu Ursachen und Hilfe bei Schwindel.

Allerdings muss eine Pflegebedürftigkeit nicht immer mit einer schwereren Krankheit zusammenhängen: Viele Senioren sind gesundheitlich fit, können aber bestimmte Haushaltsverrichtungen nicht mehr alleine übernehmen. Gleichzeitig möchten sie aber ihre Familie oder Bekannten mit dieser Situation nicht belasten oder fühlen sich mit deren Hilfe unwohl. Auch hieraus kann sich dann eine Pflegebedürftigkeit ergeben.

Gesundheitszustand und persönliche Wünsche entscheiden über die Pflegeart

Geht es lediglich darum, dass Senioren Hilfe im Haushalt benötigen, ist nicht zwingend eine Heimbetreuung erforderlich. Möchtest du lange eigenständig leben, kann in diesen Fällen auch eine ambulante Pflege sinnvoll sein. Gleichzeitig gibt es auch Senioren, die eine Heimbetreuung und das Leben in Gesellschaft vorziehen. Insgesamt hängt die Beantwortung der Frage, wann Pflege erforderlich wird, mit gesundheitlichen Aspekten sowie mit den persönlichen Wünschen älterer Menschen zusammen. Die möglichen Arten von Pflege sind umfangreich. Das umfassendste Modell, die häusliche Ganztagspflege, wird überwiegend durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht. Die Kosten für dieses Pflegemodell sind abhängig vom Hilfsumfang, den Anforderungen an die Qualifikation der ausländischen Pflegekraft und dem Pflegegrad. Diese Daten werden vor Abschluss des Pflegevertrages erhoben. Um später einmal die Pflege zu erhalten, die wirklich gewünscht ist, solltest du deine eigene Pflegebedürftigkeit selbst frühzeitig planen.

Doch wie finanzierst du deine zukünftige Pflege? Das Bundesgesundheitsministerium klärt über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige auf. Schließlich können viele Pflegeformen im Bedarfsfall auch durch Sozialleistungen finanziert werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass Pflegebedürftige – unabhängig von ihrer finanziellen Situation – die Pflege erhalten, die sie sich wünschen. 

Die verschiedenen Pflegemöglichkeiten im Überblick

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für pflegebedürftige Menschen, jene Unterstützung zu finden, die sie brauchen und wünschen. Selbstverständlich müssen bei der Wahl der Pflegeform die gesundheitlichen Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden. Oft haben Senioren die Möglichkeit, etwa zwischen ambulanter und der Heimpflege zu wählen. Um die Entscheidung im Bedarfsfall besser treffen zu können, ist es sinnvoll, die verschiedenen Pflegemöglichkeiten bereits zu kennen. 

Stationäre Heimpflege

Entscheiden sich Senioren für die stationäre Pflege, werden sie in einem Seniorenheim betreut. Insgesamt gibt es laut Untersuchungen rund 4,1 Millionen Pflegebedürftige und über 15.000 dieser Pflegeheime in Deutschland. In den Seniorenheimen werden pflegebedürftige Menschen entsprechend ihrem Pflegebedarf und Pflegegrad versorgt. Das bedeutet: In gewissem Maße ist auch hier selbstbestimmtes Leben in einer Gemeinschaft möglich. Allerdings sind ständig Pflegekräfte vor Ort, die jederzeit Hilfe leisten können. 

Betreutes Wohnen für Senioren

Angebote des betreuten Wohnens richten sich an Senioren und Menschen mit Behinderungen. Sie haben die Möglichkeit, in speziellen behinderten- und altersgerechten Appartements zu leben. Dabei ist es möglich, alleine oder gemeinsam mit anderen Mitbewohnern zu leben. Benötigen die Mieter Hilfe bei den täglichen Verrichtungen, können Pflegedienstleistungen hinzugebucht und von einem ambulanten Pflegedienst übernommen werden. Außerdem kommt es vor, dass betreute Wohneinrichtungen an Seniorenheime angegliedert sind.

Ambulante Pflege im eigenen Zuhause

Viele ältere Menschen bevorzugen diese Form der Pflege. Schließlich können sie im Falle einer ambulanten Pflege im eigenen Zuhause von Pflegefachkräften betreut werden. Welche Aufgaben die Pflegekraft übernimmt und wie viel Zeit sie mit dem Betreuten verbringt, ist individuell verschieden. Schließlich kann die Pflegeleistung so angepasst werden, dass sie den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen genau entspricht – ihm gleichzeitig aber größtmögliche Freiheit und Selbstbestimmung garantiert.

24-Stunden-Betreuung im eigenen Zuhause

Die 24-Stunden-Betreuung zu Hause stellt für viele Pflegebedürftige eine Alternative zum Pflegeheim dar. Die Bezeichnung 24-Stunden-Pflege oder 24-Stunden-Betreuung bedeutet, dass eine Pflegekraft im Zuhause der pflegebedürftigen Person wohnt, also fast rund um die Uhr vor Ort ist, um in Notfällen eingreifen zu können. Diese Art der Ganztagspflege kann durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht werden. Die Kosten für diese Pflegemodelle sind abhängig vom Hilfsumfang, den Anforderungen an die Qualifikation der Pflegekraft und dem Pflegegrad.

Tages- und Kurzzeitpflege

Die Angebote von Tages- und Kurzzeitpflege richten sich weniger an die Pflegebedürftigen selbst. Vielmehr dienen sie dazu, die pflegenden Angehörigen von Pflegebedürftigen, die zu Hause betreut werden, zu entlasten. Sie sollen den pflegenden Freunden oder Familienmitgliedern die Chance geben, sich stunden- oder tageweise Zeit für sich selbst zu nehmen. Außerdem kann diese Pflegeform es Familienmitgliedern ermöglichen, ihrer Berufstätigkeit trotz Pflege weiterhin nachzugehen.

Um diese Ziele zu erreichen, werden ältere und pflegebedürftige Personen bei der Tagespflege zeitweise und fachlich kompetent betreut in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Die Kurzzeitpflege hingegen ermöglicht eine zeitweise Unterbringung außerhalb des Zuhauses, die auch vollstationär erfolgen kann.

Tochter und Mutter informieren sich über Pflegeangebote
Es lohnt sich, gemeinsam rechtzeitig über das Thema Pflege nachzudenken.

So lässt sich die Vorsorge für den Pflegefall praktisch realisieren

Damit im Pflegefall nach deinen Wünschen und Vorstellungen gehandelt werden kann, solltest du Patienten- und Betreuungsrechte möglichst frühzeitig wahrnehmen. Etwa durch eine Vollmacht oder eine schriftliche Verfügung können individuelle Wünsche und Entscheidungen festgehalten werden. So nimmst du Verwandten und anderen nahestehenden Personen die Last ab, im Pflegefall für sich entscheiden zu müssen.

Die Vorsorge- und Betreuungsvollmacht

Bei der Vorsorgevollmacht handelt es sich um eine Willenserklärung, die bestimmten Person das Recht einräumt, im Namen eines Pflegebedürftigen zu handeln. Die bevollmächtigte Person wird im Pflegefall quasi zum „Willensvertreter“ des Vollmachtgebers. Relevant wird die Vollmacht allerdings erst dann, wenn der Vollmachtgeber selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist. Dann ermöglicht sie es dem Bevollmächtigten, Entscheidungen im Sinne des Vollmachtgebers treffen zu können.

Die Betreuungsverfügung hingegen bestimmt, welche Person im Pflegefall dein gesetzlicher Betreuer werden soll. Selbst Gerichte sind an diese Wahl gebunden. Der Betreuer ist dann dazu in der Lage, Entscheidungen rund um die Pflege im Sinne des Vollmachtgebers verbindlich zu treffen.

Die Patientenverfügung

Auch durch eine Patientenverfügung lässt sich festlegen, welche Pflegeleistungen du dir wünschst. Kannst du deinen Willen eines Tages nicht mehr selbst erklären, sind insbesondere Ärzte an die Regelungen der Patientenverfügung gebunden. Obwohl es hier primär um gewünschte und nicht gewünschte medizinische Maßnahmen geht, sind auch Regelungen für den Pflegefall möglich.

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Gesundheitstipps

Checkliste Hausapotheke

Mann kontrolliert seinen Medizinschrank.
Da Medikamente vor Feuchtigkeit geschützt, kühl und dunkel aufbewahrt werden sollten, hat der Medizinschrank im Badezimmer nichts zu suchen.

Was gehört in die Hausapotheke?

Eine gut ausgestattete Hausapotheke sollte in deinem Haushalt nicht fehlen, damit du zum Beispiel bei kleineren Verletzungen, Schmerzen oder Fieber sofort reagieren kannst. Leider gerät bei vielen Menschen die einmal gefüllte Hausapotheke oft in Vergessenheit und erst im Ernstfall wird bemerkt, dass das Pflaster nicht mehr klebt oder das Verfallsdatum von Salben und Tabletten überschritten ist. Daher: überprüfe den Inhalt deiner Hausapotheke regelmäßig, mindestens jedoch einmal pro Jahr.

Überblick behalten: Wenn du dir eine Liste mit den Inhalten deiner Hausapotheke erstellst, kannst du diese bei der nächsten Kontrolle einfach abhaken. Viele Menschen setzen sich zur Kontrolle der Hausapotheke auch einen festen Termin. Zum Beispiel zur Zeitumstellung, zu Beginn der Sommerferien oder nach dem Jahreswechsel.

In die Hausapotheke gehören neben den Standards wie Verbandsmaterial und Hilfsmittel auch Medikamente. Neben der Basisausstattung sollte sich der Inhalt deiner Hausapotheke immer auch nach deinen individuellen Bedürfnissen richten. Daher überlege bei der Zusammenstellung der Notfallapotheke, mit welchen gesundheitlichen Problemen du öfter zu kämpfen hast. Wenn du beispielsweise häufig Herpesbläschen hast, solltest du eine entsprechende Salbe im Haus haben. Hilfe bei Lippenherpes. Wenn du dir oft Blasen läufst, solltest du genug Blasenpflaster vorrätig haben. Verletzt du dich leicht bei Haus- und Gartenarbeit, sind neben einer Wundsalbe und Wunddesinfektionsmittel vor allem ausreichend Pflaster und Verbandsmaterial notwendig.

Hast du Familie und Kinder oder leben in deinem Haushalt Allergiker oder chronisch Kranke, dann denke neben der Basisausstattung der Hausapotheke an die Bedürfnisse jedes einzelnen Familienmitglieds. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, notiere auf der Verpackung von Arzneien gut lesbar den Namen desjenigen, für den das Mittel bestimmt ist.

Arzneimittel für die Hausapotheke

Verschreibungspflichtige Medikamente wie zum Beispiel Blutdruckmittel gehören nicht in die Hausapotheke. Denn verschreibungspflichtige Medikamente darf ausschließlich die Person einnehmen, der der Arzt die Arznei verschrieben hat. Da die Hausapotheke in der Regel von mehreren Familienmitgliedern genutzt wird, könnte eine Verwechslung der Medikamente böse Folgen haben.

Für alle anderen Medikamente in der Hausapotheke gilt: Bewahre Medikamente in der Originalverpackung mit Beipackzettel auf: Eine klare Beschriftung der Arzneimittel hilft, sich besser zurechtzufinden. Du kannst beispielsweise auf die Verpackung schreiben, bei welchen Beschwerden ein Medikament hilft und für welches Familienmitglied es gekauft wurde.

Um einen Überblick über die Haltbarkeit der Arzneien zu behalten, kannst du auf allen Arzneimitteln, die nicht einzeln verschweißt sind, das Anbruchs-Datum notieren.

Folgende Arzneimittel solltest du in deiner Hausapotheke vorrätig haben:

  • Mittel gegen Erkältungssymptome
  • Schmerzmittel und Fiebermittel: Wenn du regelmäßig andere Medikamente einnimmst, achte unbedingt darauf, dass die Wirkstoffe im Schmerzmittel sich damit vertragen. Frag am besten deinen Hausarzt oder deinen Apotheker um Rat
  • Halstabletten
  • Salben oder Gels gegen Insektenstiche und Juckreiz
  • Salben oder Gels für Sportverletzungen wie Verstauchungen
  • Salbe für Brandverletzungen
  • Wund- und Heilsalbe
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Mittel gegen Durchfall
  • Mittel gegen Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung

Welche Heilkräutertees vorrätig haben?

Bei vielen Beschwerden sorgen Tees aus Heilkräutern für Linderung. Folgende Kräutertees können daher eine sinnvolle Ergänzung zu deiner Hausapotheke sein:

  • Anis-, Fenchel-, Kümmeltee zur Linderung von Blähungen
  • Kamillentee gegen Magenschmerzen
  • Kamillenblüten zur Herstellung eines Dampfbades zum Inhalieren bei Erkältungen mit Husten und Schnupfen
  • Salbeitee zur Linderung von grippalen Infekten, krampfhaften Magenschmerzen, Menstruationsbeschwerden
  • Pfefferminztee zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden

Bitte beachte: die Tees gehören nicht in den Medizinschrank. Du solltest sie kühl, trocken und originalverpackt im Küchenschrank oder Vorratsregal lagern.

Hilfsmittel für die Hausapotheke

Neben den folgenden Basis-Hilfsmitteln für die Notfallapotheke solltest du auch immer eine Wärmflasche, eine funktionierende Taschenlampe und frische Baumwollhandtücher vorrätig haben.

  • Fieberthermometer mit passender Hülle. Achte darauf, die Batterien regelmäßig auszutauschen und ein defektes Gerät zu ersetzen. Welche Fiebermessgeräte gibt es?
  • Einmal-Handschuhe als Schutz vor Infektionen
  • Verbandschere für sicheres Zuschneiden und Entfernen von Verbandmaterial
  • Pinzette zur Entfernung von kleinen Holzsplittern oder Pflanzenstacheln
  • Desinfektionsmittel, um Oberflächen wie Schere oder Pinzette, aber auch nicht verletzte, intakte Haut keimarm zu halten
  • Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenlasso. Wie Zecken entfernen?
  • Erste-Hilfe-Anleitung
  • Kühlkompressen oder Kühlpads für Sportverletzungen. Bewahre sie im Kühlfach auf, dann sind sie im Bedarfsfall sofort einsatzbereit.

Notfall-Nummern griffbereit haben

Im Notfall kann es durchaus passieren, dass du die einfachste Telefonnummer nicht mehr weißt. Daher: Notiere auf einem Zettel alle wichtigen Nummern und bewahre ihn gut sichtbar in deiner Hausapotheke auf. Du kannst die Liste mit Notfallnummern beispielsweise an die Innenseite der Türen des Medizinschranks kleben. Folgende Nummern sollten auf deiner Notfall-Liste stehen:

  • Polizeinotruf: 110
  • Rettungswagen, Feuerwehr: 112
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
  • Hausarzt
  • Zahnarzt
  • Apotheke
  • Giftnotruf: Je nach Bundesland unterschiedlich. Das Telefonbuch hat eine Liste mit Giftnotrufzentren aller 16 Bundesländer zusammengestellt
  • nächstgelegene Notaufnahme
  • Hilfsdienst wie zum Beispiel Deutsches Rotes Kreuz
  • Angehöriger, der bei Notfällen informiert werden sollte.

Verbandsmittel für die Hausapotheke

Bei der Zusammenstellung von Verbandsmitteln für deine Hausapotheke kannst du dich an deinem Kfz-Verbandskasten orientieren oder dir in der Apotheke helfen lassen. Achte bei der Kontrolle deiner Hausapotheke darauf, dass die Verbandsstoffe sauber und steril verpackt sind und Pflaster noch kleben.

Folgende Verbandsmittel gehören in deine Hausapotheke:

  • Sterile Kompressen, um Wunden keimfrei abzudecken
  • Mullbinden verschiedener Breiten, um Kompressen zu fixieren oder um Salbenverbände herzustellen
  • Verbandpäckchen in mehreren Größen
  • Brandwundenverbandspäckchen
  • Heftpflaster, um Kompressen und Binden direkt auf der Haut zu befestigen
  • Pflasterstrips und Wundschnellverband, um kleinere Verletzungen im Alltag schnell behandeln zu können. Den Wundschnellverband kannst du auf die optimale Größe zuschneiden.
  • Verbandwatte zum Auspolstern von Verbänden
  • Dreiecktuch, um eine Armschlinge herzustellen
  • Verbandklammern und Sicherheitsnadeln, um Verbände zu befestigen und in Form zu halten

Übrigens solltest du als Autobesitzer und Autofahrer mindestens einmal jährlich einen Blick in den Kfz-Verbandskasten werfen. Auf die Verpackung muss ein entsprechender Hinweis auf die aktuell gültige Norm DIN 13164 gedruckt sein. Ab 2022 müssen alle Fahrer von Autos, LKWs oder Bussen ihre Erste-Hilfe-Sets um zwei Mund-Nasen-Bedeckungen erweitern. Auch nach der Corona-Pandemie sollen die Masken im Verbandkasten deines Autos erhalten bleiben. Bislang ist noch nicht klar, ob medizinische Masken ausreichen oder FFP2-Masken Pflicht werden. Auch wann die Maskenpflicht im Verbandskasten in Kraft tritt, ist noch ungewiss. Sie soll mit der nächsten Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) kommen, auf jeden Fall aber vor Ende 2022. Daher: Geh einfach auf Nummer sicher und leg dir schon jetzt zwei FFP2-Masken in deinen Autoverbandskasten.

Achte weiterhin darauf, dass der Inhalt des gesamten Verbandskastens vollständig und unbeschädigt ist. Die Verpackungen der sterilen Materialien sollten nicht brüchig sein, sonst ist der Inhalt nicht mehr keimfrei. Bei überschrittenem Verfallsdatum des Kfz-Verbandskastens droht bei offiziellen Kontrollen ein Bußgeld. Am besten du tauschst den Verbandskasten nach Ablauf des Verfallsdatums komplett aus.

Hausapotheke für Kinder

Gehören Kinder oder Säuglinge zu deinem Haushalt, sollten geeignete Medikamente in entsprechender Dosierung in eurer Notfallapotheke vorhanden sein.

Doch Vorsicht: Medikamente für Erwachsene sind für Kinder nicht geeignet. Auch in geringerer Dosierung dürfen Arzneien für Erwachsene Kindern nicht leichtfertig verabreicht werden. In eine Kinder-Hausapotheke gehören deshalb nur solche Arzneimittel, die für Kinder geeignet sind. Lass dich bei der Zusammenstellung deiner Kinder-Hausapotheke von deinem Kinderarzt sowie in deiner Apotheke beraten.

Überlege außerdem, in welchen Situationen du kurzfristig ein Arzneimittel für die Kleinen benötigen könntest. Medikamente, die deine Kleinen regelmäßig oder in bestimmten Notfällen benötigen, solltest du immer in ausreichender Menge im Haus haben.

In eine kindgerechte Hausapotheke und Mini-Notfallapotheke gehören dieselben Hilfsmittel und Verbandsmittel wie in eine normale Hausapotheke. Bei Medikamenten solltest du folgende Basisausstattung vorrätig haben:

  • Fieberzäpfchen
  • Schmerzstillende Zäpfchen
  • Präparate gegen Blähungen und Durchfall
  • Mittel gegen Zahnungsbeschwerden
  • Nasentropfen und Nasenspray für kurzzeitigen Gebrauch bei Schnupfen. Alternativ Meersalzlösungen.
  • Wundpflege für den Windelbereich
  • Wundgel und Wundsalbe für kleinere Verletzungen
  • Kälte-Sofort-Kompresse, die sich durch Drücken und Schütteln aktivieren lässt, für Prellungen und Insektenstiche
  • Altersgerechte Mittel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche

Was gehört nicht in die Hausapotheke?

Tierarzneimittel gehören nicht in die Hausapotheke. Oft sehen sich Verpaackungen täuschend ähnlich. Wird die Hausapotheke von mehreren Personen genutzt, können Verwechslungen der Arzneien böse Folgen haben.

Sind noch alte rezeptpflichtige Medikamente vorhanden, die du irgendwann einmal für eine bestimmte akute Erkrankung verschrieben bekommen hast, heißt es: weg damit. Denn rezeptpflichtige Medikamente gehören ebenfalls nicht in die Hausapotheke. Entsorge die Reste rezeptpflichtiger Arzneien künftig sofort, sobald du wieder gesund bist.

Reinigungsmittel und andere Chemikalien haben in der Hausapotheke auch nichts zu suchen.

Das gleiche gilt für verschmutzte Pflaster und gebrauchte Verbandsstoffe. Offene Wunden könnten sich durch sie infizieren, daher: nach Gebrauch bitte entsorgen.

Wohin mit der Hausapotheke?

Deine Hausapotheke sollte unbedingt als solche erkennbar sein und entsprechend beschriftet sein. Denn im Notfall muss ein schneller Zugriff auf das passende Präparat möglich sein.

Bitte bewahre die Medikamente deiner Hausapotheke wegen der schwankenden Luftfeuchtigkeit nicht im Badezimmer oder in der Küche auf. Lagere Arzneimittel besser im Flur oder im Schlafzimmer. Auf jeden Fall aber solltest du deine Hausapotheke kühl, trocken, dunkel und kindersicher aufbewahren. Kühl heißt, dass die Hausapotheke nicht direkt neben oder über der Heizung platziert werden sollte. Vermeide auch direkte Sonneneinstrahlung. Durch Wärme können die Inhaltsstoffe der Medikamente verändert werden, deren Wirksamkeit ist somit nicht mehr gewährleistet.

Kindersicher heißt, dass die Kleinen den Medikamentenvorrat, die Hilfsmittel und die Verbandsstoffe nicht erreichen können. Am besten geht das in einem abschließbaren Schränkchen (Schlüssel bitte nicht stecken lassen) oder in einer Medizintasche im erhöhten Regalbrett in einem Schrank im Elternschlafzimmer.

Abgelaufene Medikamente entsorgen

Den Inhalt deiner Hausapotheke solltest du mindestens einmal im Jahr überprüfen. Dabei alle Haltbarkeitsdaten kontrollieren und Abgelaufenes entsorgen und durch neue Präparate ersetzen.

In vielen Gemeinden dürfen Medikamente im Restmüll entsorgt werden. Achte darauf, sie nicht einfach zwischen die anderen Müllteile zu werfen, sondern stecke sie in eine blickdichte Tüte, die du verknotest. Diese Tüte gibst du dann erst am Abend vor der Müllabfuhr in die Tonne. So kannst du verhindern, dass Tiere oder spielende Kinder die Arzneimittel herausfischen.

Spüle Medikamente auf keinen Fall in der Toilette herunter. Denn die Kläranlagen können nicht alle Wirkstoffe zurückhalten und die Medikamenten-Rückstände könnten die Umwelt belasten.

Erkundige dich bei deinem lokalen Abfallentsorger oder in deiner Apotheke über die Entsorgungsmöglichkeiten von Medikamenten.

Was tun mit angebrochenen Medikamenten?

Arzneimittel sind nur begrenzt haltbar. Die Haltbarkeit richtet sich nach Wirkstoffen und Konservierung sowie danach, ob es sich um Fertigarzneimittel oder individuell angefertigte Rezepturen handelt.

Das Verfallsdatum bezieht sich auf unangebrochene Mittel. Der Inhalt angebrochener Tuben und Fläschchen verdirbt schneller. Sobald du etwas verwendet hast, solltest du daher das Anbruchsdatum auf die Verpackung schreiben. Sei besonders vorsichtig bei Augentropfen. Augentropfen dürfen in der Regel nach dem Öffnen höchstens sechs Wochen lang aufbewahrt werden. Nasensprays sollten in den Müll, sobald du die Erkrankung überstanden hast.

Haben Dragees unabhängig vom Verfallsdatum Risse oder sind Tabletten aufgrund von Feuchtigkeitseinwirkung aufgequollen solltest du sie ebenfalls entsorgen.

Tabletten und Salben ohne Beipackzettel solltest du ebenfalls entsorgen. Denn im Notfall ist hier unklar, was wogegen in welcher Dosis wirkt. Kontrolliere stets alle Verpackungen darauf, ob auch drin ist, was draufsteht. Oft verschwinden angebrochene Salben in der falschen Verpackung oder der Beipackzettel ist nicht mehr auffindbar oder falsch einsortiert. Beipackzettel sind jedoch wichtig für Anwendung und Dosierung. Auch wenn Nebenwirkungen auftreten, die du nicht eindeutig zuordnen kannst, solltest du das in der Packungsbeilage nachlesen können: So liest du Beipackzettel richtig.