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Diagnosekürzel

M54

M54 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Rückenschmerzen.
Unter M50-M54 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens zusammengefasst. M54 bedeutet Rückenschmerzen.

M54: Rückenschmerzen

Exkl.: Psychogener Rückenschmerz F45.40

Je nachdem, in welcher Region deines Rückens die Rückenschmerzen auftreten, werden sie unterschiedlich bezeichnet. Deine Wirbelsäule lässt sich in unterschiedliche Abschnitte einteilen: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein.

M54.0 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion

Exkl.: Pannikulitis: Lupus L93.2
Pannikulitis: rezidivierend (Pfeifer-Weber-Christian-Krankheit) M35.6
Pannikulitis: ohne nähere Angaben M79.3

Eine Pannikulitis ist eine örtlich begrenzte Entzündung des Unterhautfettgewebes.

M54.00 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.01 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Der Okzipito-Atlanto-Axialbereich bezeichnet den Bereich der Kopfgelenke. Das Atlanto-okzipital-Gelenk wird durch das Hinterhaupt (Occiput) und den ersten Halswirbel, auch Atlas genannt, gebildet. Die Atlanto-axial-Gelenke bilden die Verbindung der ersten beiden Halswirbel, dem Atlas und Axis.

M54.02 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Zervikalbereich

Als Zervikalbereich wird der Bereich der Halswirbelsäule bezeichnet.

M54.03 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Zervikothorakalbereich

Der Zervikothorakalbereich ist der Übergang der Halswirbelsäule (zervikal) zur Brustwirbelsäule (thorakal). Der Begriff Zervikothorakalbereich kann auch zur Beschreibung eines Symptoms genutzt werden, das in beiden Bereichen also zerival und thorakal auftritt.

M54.04 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Thorakalbereich

Unter Thorakalbereich wird der Bereich der Brustwirbelsäule verstanden.

M54.05 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Thorakolumbalbereich

Der Übergangsbereich zwischen der Brustwirbelsäule und der Lendenwirbelsäule wird Thorakolumbalbereich genannt. Betrifft eine Erkrankung beide Regionen, kann die Lokalisation mit thorakolumbal beschrieben werden.

M54.06 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Lumbalbereich

Der Begriff Lumbalbereich ist eine andere Bezeichnung für den Bereich der Wirbelsäule, der durch die Lendenwirbel gebildet wird.

M54.07 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Lumbosakralbereich

Als Verlängerung der Lendenwirbelsäule beinwärts schließt sich an die Lendenwirbel das Kreuzbein (Os sacrum oder Sakrum), an, das aus ehemals verschmolzenen Wirbelkörpern besteht. Der Lumbosakralbereich ist der Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins.

M54.08 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Der Sakralbereich beschreibt den Abschnitt der Wirbelsäule, der durch das Kreuzbein (Os sacrum, Sakrum) gebildet wird. Den untersten Abschnitt der Wirbelsäule bildet das Steißbein (Os coccygis). Der Sakrokokzygealbereich ist also der Abschnitt der Wirbelsäule, der das Kreuz- und Steißbein einschließt.

M54.09 Pannikulitis in der Nacken- und Rückenregion: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

M54.1 Radikulopathie

Der Begriff Radikulopathie beschreibt eine Reizung oder Schädigung einer Nervenwurzel, die zu typischen Beschwerden und der für die Nervenwurzel typischen Lokalisation und Ausstrahlung der Beschwerden führt. Nervenwurzeln sind die Austrittsstellen der Nerven aus dem Rückenmark. Sie befinden sich nahe der Bandscheiben. Charakteristische Symptome sind Missempfindungen (Parästhesien), elektrisierende Schmerzen, Ausstrahlung der Schmerzen, Taubheitsgefühl. Auch Beeinträchtigungen der Bewegung beziehungsweise Motorik im Sinne von Lähmungen sind möglich.

Inkl.: Neuritis oder Radikulitis:  brachial o. n. A.
Neuritis ist der medizinische Fachausdruck für Nervenentzündung. Die Beschwerden einer Nervenentzündung ähneln sehr denen einer Nervenwurzelentzündung. Daher bilden die Begriffe Neuritis und Radikulitis einen fließenden Übergang. Brachial bedeutet den Arm betreffend.
Neuritis oder Radikulitis:  lumbal o. n. A.
Lumbal bedeutet die Lendenwirbelsäule betreffend.
Neuritis oder Radikulitis:  lumbosakral o. n. A.
Der Lumbosakralbereich ist der Übergang zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein (Os sacrum).
Neuritis oder Radikulitis:  thorakal o. n. A.
Thorakal beschreibt Beschwerden, die den Brustkorb (Thorax) betreffen.
Radikulitis o. n. A.

Exkl.: Neuralgie und Neuritis o. n. A. M79.2
Radikulopathie bei lumbalem und sonstigem Bandscheibenschaden M51.1
Radikulopathie bei Spondylose M47.2
Radikulopathie bei zervikalem Bandscheibenschaden M50.1

M54.10 Radikulopathie: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.11 Radikulopathie: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Eine Erklärung zum Okzipito-Atlanto-Axialbereich findest du unter M54.01

M54.12 Radikulopathie: Zervikalbereich

Was ist der Zervikalbereich?

M54.13 Radikulopathie: Zervikothorakalbereich

Wo befindet sich der Zervikothorakalbereich?

M54.14 Radikulopathie: Thorakalbereich

Eine Erklärung zum Thorakalbereich findest du unter M54.04

M54.15 Radikulopathie: Thorakolumbalbereich

Wo liegt der Thorakolumbalbereich?

M54.16 Radikulopathie: Lumbalbereich

Eine Erklärung zum Lumbalbereich findest du unter M54.06

M54.17 Radikulopathie: Lumbosakralbereich

Was ist der Lumbosakralbereich?

M54.18 Radikulopathie: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Eine Erklärung zum Sakrokokzygealbereich findest du unter M54.08

M54.19 Radikulopathie: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

M54.2 Zervikalneuralgie

Exkl.: Zervikalneuralgie durch zervikalen Bandscheibenschaden M50

Neuralgie bedeutet Nervenschmerz. Neuralgien sind Schmerzen, die auf Schädigungen oder Reizungen von Nerven zurückzuführen sind und sich im Versorgungsgebiet eines Nerven ausbreiten. Im Gegensatz zu Radikulopathien treten bei Neuralgien neben den Nervenschmerzen keine Missempfindungen, Sensibilitätsstörungen oder Störungen der Motorik auf.

Zervikal bedeutet den Bereich der Halswirbelsäule betreffend. Eine Zervikalneuralgie ist also ein Nervenschmerz im Bereich des Halses und des Nackens.

M54.3 Ischialgie

Exkl.: Ischialgie durch Bandscheibenschaden M51.1
Ischialgie mit Lumbago M54.4
Läsion des N. ischiadicus G57.0

Unter Ischialgie werden Beschwerden verstanden, die infolge einer Entzündung, mechanischen Reizung oder Schädigung des Ischias-Nervs (Nervus ischiadicus) auftreten können.

M54.4 Lumboischialgie

Der Begriff Lumboischialgie beschreibt Schmerzen und Beschwerden einer Nervenreizung im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Versorgungsgebiet des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus). Stark vereinfacht könnte man die Lumboischialgie auch als Rückenbeinschmerz bezeichnen. Typischerweise treten ziehende Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule auf, die in das betroffene Bein ausstrahlen – genauer in den hinteren Oberschenkel bis möglicherweise in die Ferse.

Exkl.: Lumboischialgie durch Bandscheibenschaden M51.1

M54.5 Kreuzschmerz

Der Begriff Kreuzschmerz bezeichnet einen Rückenschmerz, der unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalten, also dem Übergang des Gesäßes zum Oberschenkel, liegt.

Zum Oberbegriff Kreuzschmerz zählt auch die Lumbago, ein heftiger einschießender Rückenschmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule. Die Lumbago wird auch Lumbalgie oder Hexenschuss genannt.

Inkl.: Lendenschmerz
Lumbago o. n. A.
Überlastung in der Kreuzbeingegend

Exkl.: Flankenschmerz-Hämaturie-Syndrom N39.81
Lumbago durch Bandscheibenverlagerung M51.2
Lumboischialgie M54.4

M54.6 Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule

Exkl.: Schmerzen durch Bandscheibenschaden M51

M54.8 Sonstige Rückenschmerzen

M54.80 Sonstige Rückenschmerzen: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.81 Sonstige Rückenschmerzen: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Was ist der Okzipito-Atlanto-Axialbereich?

M54.82 Sonstige Rückenschmerzen: Zervikalbereich

Wo in der Wirbelsäule befindet sich der Zervikalbereich?

M54.83 Sonstige Rückenschmerzen: Zervikothorakalbereich

Zervikothorakalbereich: Zur Begriffserklärung siehe M54.03

M54.84 Sonstige Rückenschmerzen: Thorakalbereich

Thorakalbereich: Was ist das?

M54.85 Sonstige Rückenschmerzen: Thorakolumbalbereich

Wo der Thorakolumbalbereich liegt, siehe M54.05

M54.86 Sonstige Rückenschmerzen: Lumbalbereich

Was bedeutet Lumbalbereich?

M54.87 Sonstige Rückenschmerzen: Lumbosakralbereich

Eine Begriffserklärung zum Lumbosakralbereich findest du unter M54.07

M54.88 Sonstige Rückenschmerzen: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Wo im Rücken liegt der Sakrokokzygealbereich?

M54.89 Sonstige Rückenschmerzen: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

M54.9 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet

Inkl.: Rückenschmerzen o. n. A.

M54.90 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule

M54.91 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Okzipito-Atlanto-Axialbereich

Unter M54.01 kannst du nachlesen, was als Okzipito-Atlanto-Axialbereich bezeichnet wird.

M54.92 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Zervikalbereich

Wo sind Rückenschmerzen am Zervikalbereich angesiedelt?

M54.93 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Zervikothorakalbereich

Was ist der Zervikothorakalbereich?

M54.94 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Thorakalbereich

Wo der Thorakalbereich liegt, kannst du unter dem ICD-10 Kürzel M54.04 nachlesen.

M54.95 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Thorakolumbalbereich

Wo am Rücken befindet sich der Thorakolumbalbereich?

M54.96 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Lumbalbereich

Lumbalbereich: Was ist das?

M54.97 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Lumbosakralbereich

Wo der Lumbosakralbereich liegt kannst du unter M54.07 nachlesen.

M54.98 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Sakral- und Sakrokokzygealbereich

Zur Begriffserklärung vom Sakralbereich und Sakrokokzygealbereich siehe ICD-10 M54.08

M54.99 Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet: Nicht näher bezeichnete Lokalisation

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Fachbezeichnungen

FA Orthopädie und Unfallchirurgie

Ein auf DocInsider gefundener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, kurz Orthopäde und Unfallchirurg, tastet das Knie einer Patientin mit Kniegelenksarthrose ab.
Der FA Orthopädie und Unfallchirurgie befasst sich mit Diagnostik, Vorbeugung, operativer und konservativer Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von akuten Verletzungen, verschleißbedingten Veränderungen sowie angeborenen Form- und Funktionsveränderungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Was ist ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie?

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, auch als FA Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Orthopäde und Unfallchirurg bezeichnet, ist Experte auf dem Gebiet des Stütz- und Bewegungsapparates.

Das Aufgabengebiet des FA Orthopädie und Unfallchirurgie umfasst Diagnostik und Behandlung von:

  • akuten Verletzungen
  • verschleißbedingten Veränderungen (degenerativen Veränderungen)
  • angeborenen Form- und Funktionsveränderungen des knöchernen Skeletts inklusive der Wirbelsäule sowie der Gelenke, Sehnen, Bänder und der Muskeln.

Auch die Vorbeugung (Prävention) von krankhaften Veränderungen des Bewegungsapparates und die Nachsorge und Rehabilitation nach operativen Eingriffen oder Verletzungen sind Teil der Tätigkeit des Orthopäden und Unfallchirurgen.

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie bedient sich konservativer, also nicht operativer Behandlungsmaßnahmen. Konservative Behandlungsmethoden sind zum Beispiel medikamentöse Therapien mit Tabletten- oder Spritzengaben, physikalische Maßnahmen wie die Krankengymnastik und andere Methoden zur Behandlung funktioneller Störungen der Gelenke und Muskeln.

Aber auch operative Behandlungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Versorgung von Knochenbrüchen oder der operative Gelenkersatz zählen zum Tätigkeitsfeld des Orthopäden und Unfallchirurgen.

Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Die Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kann im Anschluss an ein abgeschlossenes Medizinstudium und dem Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arztberufes (Approbation) begonnen werden.

Eine Neuregelung der Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer führte die zwei eigenständigen Facharzt-Ausbildungen des Facharztes für Orthopädie und des Facharztes für Unfallchirurgie zur Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie zusammen.

Seitdem umfasst die Ausbildung 72 Ausbildungsmonate. 24 Monate der Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie absolviert der Assistenzarzt im Gebiet der Chirurgie. Weitere 48 Monate werden im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie absolviert. Davon können bis zu 12 Monate in Disziplinen wie der Neurochirurgie oder im ambulanten Bereich abgeleistet werden.

Wo arbeitet ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie?

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kann sowohl in Krankenhäusern und Hochschulkliniken als auch in der ambulanten Niederlassung in einer Facharztpraxis oder in einem medizinischen Versorgungszentrum arbeiten. Eine Anstellung in der medizinische Forschung und Lehre ist ebenso möglich.

Die Einsatzbereiche des Orthopäden und Unfallchirurgen umfassen auch Tätigkeiten in Rehabilitations- und Kureinrichtungen oder in Sportvereinen oder –Verbänden.

Wann gehst du zum FA Orthopädie und Unfallchirurgie?

Einen Termin beim Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kannst du entweder per Überweisung deines Hausarztes erhalten oder in eigener Absprache vereinbaren.

Du bist beim Sport umgeknickt, hast dir das Knie verdreht oder das Handgelenk verstaucht? Je nach Schwere deiner Beschwerden kann dir dein Hausarzt oder ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie (im schwersten Falle auch die Zentrale Notaufnahme eines Krankenhauses) weiterhelfen.

Durch einen Unfall beim Sport oder einen Verkehrsunfall hast du dir einen Knochenbruch (Fraktur) zugezogen? Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kann den Knochenbruch diagnostizieren und ihn zum Beispiel konservativ, nicht-operativ mithilfe eines Gipses behandeln. Muss der Bruch operiert werden, ist der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie auch derjenige, der am Operationstisch steht und sich um die Versorgung deines Knochenbruchs kümmert. In der Nachsorge des Knochenbruchs koordiniert der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Nachsorge-Termine und Maßnahmen zum Muskelaufbau oder der Rehabilitation nach deinem Unfall.

Wenn du unter Rückenschmerzen leidest, einen Bandscheibenvorfall erlitten hast, Wirbelsäulenprobleme hast oder an Knochenschwund (Osteoporose) erkrankt bist, ist der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der richtige Ansprechpartner zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge deiner gesundheitlichen Probleme.

Verschleißbedingte (degenerative) Erkrankungen der Gelenke wie zum Beispiel die Kniegelenksarthrose äußern sich in Gelenkschmerzen, Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenks, Anlaufschwierigkeiten, Schwellungen und gegebenenfalls Entzündungen des Gelenks. Bist du von diesen Symptomen betroffen, kann es sein, dass du unter Arthrose leidest. In diesem Fall kann dir der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie weiterhelfen. Zum Behandlungsgebiet der Arthrose zählt auch der operative Gelenkersatz des betroffenen Gelenks durch eine Gelenk-Prothese, der einen großen Teil des operativen Tätigkeitsfeldes des Orthopäden und Unfallchirurgen ausmacht.

Auch rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis) können sich in Gelenkschmerzen äußern. Hinzu kommen häufig Symptome wie Morgensteifigkeit des Gelenks mit Bewegungseinschränkung, Schmerzen in Ruhe und Rötungen und Schwellungen infolge starker Gelenkentzündungen zum Beispiel an den Fingergelenken der Hände oder Zehengelenke. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist dein Ansprechpartner, wenn es um Gelenkbeschwerden geht und kann zur Therapie der rheumatoiden Arthritis beitragen.

Veränderungen des Skeletts oder Wirbelsäule wie zum Beispiel ein Seitverkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose), eine angeborene Formveränderung oder Reifungsstörung des Skeletts bedürfen ebenfalls der Betreuung und Therapie durch einen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Deine Fußstellung ist verändert, du hast einen Knick-Senk-Fuß oder Beckenschiefstand? Durch Verordnung orthopädischer Hilfsmittel wie zum Beispiel Schuheinlagen kann der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie die Fehlstellungen korrigieren und auftretenden Beschwerden vorbeugen.

Untersuchungen beim Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie legt – wie auch seine Kollegen anderer Fachabteilungen – Wert auf eine gezielte Anamnese, also detaillierte Befragung und die körperliche Untersuchung des Patienten. Neben diesen Untersuchungsverfahren bedient sich der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie weiterer, spezieller Untersuchungen:

Untersuchung des Bewegungsapparates: Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie führt bei bestimmten Fragestellungen eine ausführliche Untersuchung des Bewegungsapparates durch. Typische Bestandteile der orthopädischen, körperlichen Untersuchung sind zum Beispiel:

  • Bestimmung des Bewegungsausmaßes verschiedener Gelenke.
  • Betrachtung des Gang- und Haltungsbildes des Patienten.
  • Untersuchung von Asymmetrien im Körperbau.
  • Untersuchung bestimmter Körperpartien auf das Vorhandensein diagnostischer Zeichen, die auf eine bestimmte Erkrankung oder Schädigung einer bestimmten Struktur hinweisen.
  • Bestimmung von Krümmungsgraden bei Verkrümmungen der Wirbelsäule.
  • Beurteilung der möglichen Kraft (Kraftgrade), die ein Patient mit bestimmten Muskeln aufbringen kann.
  • Provokationstests, die Hinweise auf die dem Schmerz zugrundeliegende Ursache geben.

Radiologische Diagnostik: Um die Struktur von Gelenken, Knochen, Sehnen, Bändern und Muskeln beurteilen zu können, veranlasst der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie häufig eine Bildgebung. Das kann zum Beispiel eine Röntgen-Untersuchung, ein MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspintomographie) oder eine CT (Computertomographie)-Untersuchung sein. Diese werden in der Regel bei den ärztlichen, radiologischen Kollegen durchgeführt. Im Vorfeld einer Operation kann der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie spezielle bildgebende Verfahren veranlassen, um genaue Planungen und Ausmessungen zur OP-Vorbereitung durchzuführen:

  • Sonographie: Mithilfe des Ultraschalls, wie die Sonografie oder Sonographie auch genannt wird, kann der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie insbesondere Gelenke und Sehnen gut darstellen. Mittels eines Schallkopfes und Ultraschallgel können die anatomischen Strukturen auf einem Bildschirm dargestellt werden und auf Veränderungen, Schwellungen oder einen Gelenkerguss untersucht werden.
  • Osteodensitometrie: Osteodensitometrie ist der Fachbegriff für Knochendichtemessung. Eine Knochendichtemessung ist zur Diagnostik von Knochenerkrankungen wie der Osteoporose wichtig und wird mithilfe der DXA-Technik (Dual Energy X-Ray-Absorptiometry), einem speziellen röntgendiagnostischen Verfahren durchgeführt.