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Laborwerte

AP: Alkalische Phosphatase

AP ist bei Laborwerten die Abkürzung für alkalische Phosphatase
Der Blutwert AP (alkalische Phosphatase) gibt Hinweise auf die Funktion von Leber und Galle aber auch auf Erkrankungen der Knochen.

Was bedeutet AP?

Die Abkürzung AP oder ALP steht für alkalische Phosphatase. Das ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von Enzymen, die vor allem in Knochen, Muskeln und Leber sowie deinen Gallengängen, im Darm und bei Schwangeren in der Plazenta vorkommen. Dort entfernen sie Phosphat-Gruppen von unter anderem Proteinen und sorgen dafür, dass diese umgewandelt werden, damit sie anschließend weiterverarbeitet oder abgebaut werden können. Am besten gelingt das den alkalischen Phosphatasen bei einem alkalischen (basischen) pH-Wert, daher ihr Name.

Alkalische Phosphatasen werden auch als Isoenzyme bezeichnet. Sie haben alle die gleiche chemische Funktion (Abspaltung von Phosphat-Gruppen), kommen aber in verschiedenen Organen vor. Normalerweise befindet sich die alkalischen Phosphatasen im Inneren der Knochen-, Muskel-, Gallen-, Plazenta- und Leberzellen im Zellplasma. Wenn die Zellen zerstört werden, gelangen die AP-Enzyme in dein Blut und lassen sich dort im Blutserum messen.

Wann wird der AP-Wert bestimmt?

Die alkalische Phosphatase wird im Blutserum bestimmt bei Verdacht auf Erkrankungen von Leber und Gallenwegen sowie Knochenerkrankungen. Da der AP-Wert für sich alleine wenig aussagekräftig ist, weil er eben in Zusammenhang mit vielen unterschiedlichen Erkrankungen auftreten kann, muss er immer in Zusammenhang mit anderen Laborwerten gesehen werden.

Normalwerte für AP

Die Normalwerte von AP im Blut sind für Männer, Frauen und Kinder unterschiedlich. Sie werden angegeben in U/l, also Unit (Einheit) pro Liter.

Männer: 40-129 U/l

Frauen: 35-104 U/l

Bei Kindern und Jugendlichen, die noch im Wachstum sind und einen erhöhten Knochenstoffwechsel aufweisen kann der AP-Wert bis 600 U/l betragen.

Auch bei Schwangeren ist der AP-Wert in der Regel erhöht.

Wenn dein AP-Wert von den hier angegebenen Werten abweicht, mach dir bitte keine Sorgen und besprich deine Laborwerte mit deinem Arzt. Je nach Labor werden für die Messungen unterschiedliche Geräte verwendet, denen unterschiedliche Vergleichswerte zugrunde liegen.

Was bedeutet es, wenn dein AP-Wert zu hoch ist?

Da die alkalische Phosphatase in deiner Leber, Galle, Knochen, Darm und bei Schwangeren auch in der Plazenta vorkommt, geben erhöhte Werte deinem Arzt wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen in diesen Organen. Mit einer weiterführenden Untersuchung wie der AP-Isoenzym-Elektrophorese kann dein Arzt den Ort der Zellzerstörung weiter eingrenzen. Erhöhte AP-Werte sind möglich bei:

  • Knochenbrüchen
  • Knochenwachstum und damit erhöhte Aktivität der AP
  • Knochenentzündungen
  • Knochenerweichung (Osteomalazie)
  • Osteoporose (Knochenschwund). Hierbei nimmt die Knochendichte ab und dadurch erhöht sich das Risiko für Knochenbrüche.
  • Tumoren in Leber, Galle, Knochen
  • inneren Organschäden von Leber und Galle
  • Rachitis (Störung des Knochenwachstums, häufig aufgrund von Vitamin D-Mangel)
  • Morbus Paget. Hierbei kommt es zu Verformungen und Verdickungen an mehreren Knochen, meist Wirbelsäule, Becken, Händen und Füßen
  • Hepatitis. Ursachen, Symptome und Therapie von Hepatitis
  • Akromegalie (Wachstumshormonüberschuss)
  • Cushing-Syndrom (Kortisolüberschuss)
  • Gallengangsentzündungen
  • Gallenstauung (Cholestase) durch Verschluss der Gallenwege, zum Beispiel durch Gallensteine. Bei einer Cholestase sind neben AP häufig auch noch GGT und in schweren Formen Bilirubin erhöht. GGT zu hoch Ursachen.

Was bedeutet es, wenn dein AP-Wert zu niedrig ist?

Ein erniedrigter AP-Wert deutet darauf hin, dass die Enzyme, die unter dem Sammelbegriff alkalische Phosphatase zusammengefasst werden, nicht in ausreichendem Maß gebildet werden. Oder AP wird gebildet, ist aber aufgrund einer Erbkrankheit oder Nebenwirkung bestimmter Medikamente nicht funktionsfähig. Zu den möglichen Ursachen erniedrigter AP-Blutwerte gehören:

  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Blutarmut (Anämie)
  • Morbus Wilson. Bei dieser seltene Erbkrankheit ist der Kupferstoffwechsel gestört
  • Skorbut (Vitamin C-Mangelerkrankung)
  • angeborene Erbkrankheiten Hypophosphatasie und Achondroplasie (Kleinwuchs mit stark verkürzten Armen und Beinen sowie großem Kopf). Bei Hypophosphatasie bildet dein Körper zu wenig alkalische Phosphatase. Dadurch kommt es zu einer nicht ausreichenden Phosphatspaltung mit der Folge von Knochenentzündungen, Knochenverkrümmungen, Brüchen, Knochenmissbildungen und frühem Zahnverlust
  • Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille
  • Einnahme von Antiepileptika (Mittel gegen Epilepsie)
  • Einnahme von Gichtmedikamenten mit dem Wirkstoff Allopurinol
  • Zink-Mangel und/oder Magnesium-Mangel. Erfahre mehr über Zink-Normalwerte und Magnesium-Normalwerte.

Was kannst du bei abweichenden AP-Werten tun?

Tritt die alkalische Phosphatase in deinem Blut vermehrt auf, bedeutet das nicht zwangsläufig eine Erkrankung. Um die Ursache veränderter AP-Werte zu klären müssen immer noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Du selbst kannst an den AP-Werten wenig ändern. Schon gar nicht solltest du Medikamente ohne Rücksprache mit deinem Arzt einfach absetzen.

Du kannst jedoch versuchen, deine Leber und Galle, deinen Darm und deine Knochen durch eine gesunde Lebensweise fit zu halten. Sei maßvoll beim Genuss von Alkohol und Nikotin, ernähre dich ausgewogen mit viel frischem Obst und Gemüse, beweg dich regelmäßig und vergiss auch deine seelische Gesundheit nicht.

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Laborwerte

ALT: Alanin-Aminotransferase

Alt ist bei Laborwerten die Abkürzung für das Leberenzym Alanin-Aminotransferase
ALT ist die Abkürzung für den Leberwert Alanin-Aminotransferase, früher als Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) bezeichnet.

Was bedeutet ALT oder GPT?

ALT oder ALAT sind die Abkürzungen von Alanin-Aminotransferase. Die frühere Bezeichnung lautet GPT, was für Glutamat-Pyruvat-Transaminase steht. ALT bzw. GPT ist ein Enzym, das in den Zellen deiner Leber vor allem im Zytoplasma (Zellplasma) und in geringeren Mengen auch in den Mitochondrien (Energie-Kraftwerke der Zelle) vorkommt und aktiv ist. Als sogenannter Katalysator beeinflusst ALT den Eiweiß-Stoffwechsel deiner Leberzellen.

Zusammen mit AST und GGT gehört ALT zu den Leberwerten, die im Rahmen der Diagnose von Lebererkrankungen bestimmt werden. Normalwerte für AST und Normalwerte für GGT.

Wann wird der ALT-Wert bestimmt?

Der Gehalt an ALT bzw. GPT in deinem Blut kann bei akuten und chronischen Erkrankungen der Leber und Gallenwege, bei chronischem Alkoholkonsum, Hepatitis (Gelbsucht), akuten Beschwerden im Oberbauch und bei Verdacht auf eine Lebererkrankung durch Medikamente bestimmt werden. Lies mehr zu den verschiedenen Arten der Hepatitis sowie zur Hilfe bei Hepatitis.

Normalwerte für ALT und GPT

Die Normalwerte von ALT bzw. GPT im Blut sind für Männer und Frauen unterschiedlich. Sie werden angegeben in U/l. U steht für Unit, die internationale Einheit für Enzymwerte. /l steht für pro Liter.

Männer: 10 bis 50 U/l

Frauen: 10 bis 35 U/l

Mach dir keine Sorgen, wenn die Werte in deinem Laborbericht von den hier angegebenen abweichen. In den Laboren werden unterschiedliche Analysegeräte verwendet, für die eigene Normalwerte als Vergleichswerte zugrunde liegen. Lass dir deine Laborbefunde daher bitte immer von deinem Arzt erklären.

Was bedeutet es, wenn dein ALT-Wert zu hoch ist?

In großen Mengen kommt ALT nur dann in deinem Blut vor, wenn es als Folge von Zellschäden aus den Leberzellen freigesetzt wird. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn deine Leber geschädigt wird, etwa durch eine akute oder chronische Lebererkrankung. Außerdem können Drogenkonsum und chronischer Alkoholmissbrauch deine Leberzellen schädigen und damit zu einer Erhöhung des ALT-Wertes führen. Ebenso wie Medikamente der Wirkstoffklassen Paracetamol (bei Schmerzen und Fieber), Heparin (bei Thrombose) sowie Tetrazykline und Antibiotika (bei Infektionen). Aufschluss über die Schwere einer Lebererkrankung kann das Verhältnis der Leberwerte AST zu ALT (GOT zu GPT) geben. Lies mehr darüber und zum Laborwert AST.

Auch extreme körperliche Anstrengung kann mitunter zu Zellschäden und damit zu einer Freisetzung von ALT führen.

Was bedeutet es, wenn dein ALT-Wert zu niedrig ist?

Zu niedrige ALT-Werte haben keine klinische Bedeutung.

Was kannst du bei abweichenden ALT-Werten selbst tun?

Liegen deine ALT-Werte öfter über dem Normalwert kann das bedeuten, dass deine Leber geschädigt ist, es muss aber nicht zwingend der Fall sein. Daher solltest du unbedingt die Ursache der erhöhten Werte von einem Spezialisten abklären lassen. Ärzte, die sich mit Erkrankungen der Leber, den Gallengängen und der Gallenblase beschäftigen, werden Hepatologen genannt. Die Hepatologie wiederum ist ein Teilgebiet der Gastroenterologie. Untersuchungen beim Gastroenterologen.

Ohne Rücksprache mit deinem Arzt solltest du auf keinen Fall Arzneimittel absetzen, die möglicherweise zu einer Erhöhung deines ALT-Wertes geführt haben.

Unterstütze die Gesundheit deiner Leber, genieße Alkohol und Nikotin nur in Maßen und mach Schluss mit dem Leber-Burnout. Wie das geht, liest du in unserem Artikel: Das tut der Leber gut.

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AST: Aspartat-Aminotransferase

AST ist bei Laborwerten die Abkürzung für das Enzym Aspartat-Aminotransferase, das In Leberzellen, Herzmuskelzellen und Skelettmuskelzellen vorkommt
AST ist die Abkürzung für den Leberwert Aspartat-Aminotransferase, früher als Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) bezeichnet.

Was bedeuten AST und GOT?

AST und ASAT sind die Abkürzungen von Aspartat-Aminotransferase. Das ist ein Enzym, das in den Mitochondrien (Energie-Kraftwerke einer Zelle) und im Zytoplasma (Zellplasma) von Leberzellen, Herzmuskelzellen und den Zellen deiner Skelettmuskulatur vorkommt. Hier erhöht AST die Geschwindigkeit der Stoffwechselprozesse.

Kommt es zur Schädigung dieser Zellen, wird das auch als GOT (Glutamat-Oxalacetat) bezeichnete Enzym freigesetzt und gelangt in dein Blut. AST gehört zu den sogenannten Leberenzymen. Daher gibt der AST oder GOT-Wert deinem Arzt wertvolle Hinweise auf die Schwere einer Erkrankung von Leber und Gallenwegen. Auch bei Muskelerkrankungen und Muskelverletzungen sowie Herzmuskelentzündungen oder Herzinfarkt kann der AST-Wert erhöht sein.

Wann wird der AST-Wert bestimmt?

Der Gehalt an AST bzw. GOT in deinem Blut kann bei Verdacht auf Alkoholmissbrauch und damit zusammenhängender Leberschäden bestimmt werden. Ebenso falls eine Leberentzündung oder andere Lebererkrankungen vorliegen. Der AST-Wert wird auch bestimmt bei Verdacht auf eine Entzündung der Gallengänge, bei Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung, Skelettmuskelerkrankungen, große Gewebeschäden und eine Lungenembolie (Verschluss einer Lungenarterie durch ein Blutgerinnsel). Nicht zuletzt helfen AST-Werte deinem Arzt, dabei den Verlauf eines Herzinfarktes zu beurteilen und zu kontrollieren.

Normalwerte für AST und GOT

Die Normalwerte von AST bzw. GOT im Blut sind für Männer und Frauen unterschiedlich. Sie werden angegeben in U/l. U steht für Unit. Das ist die internationale Einheit für Enzymwerte. /l steht für pro Liter.

Männer: 10 bis 50 U/l

Frauen: 10 bis 35 U/l

Wenn deine Werte von diesen abweichen, sei nicht besorgt. In Laboren werden unterschiedliche Analysegeräte verwendet, für die eigene Normalwerte als Referenzwerte zugrunde liegen. Lass dir deine Laborbefunde bitte immer von deinem Arzt erklären.

Was bedeutet es, wenn dein AST-Wert zu hoch ist?

Größere Mengen an AST gelangen nur durch Schädigung von Zellen ins Blut und erhöhen damit dann die Normalwerte dieses Leberenzyms. Leicht erhöhte AST-Werte bzw. GOT-Werte weisen auf Zellschäden bei Leber- und Muskelzellen hin. Stark erhöhte AST-Werte meist auf eine Schädigung der Leber, hervorgerufen durch Hepatitis (Gelbsucht), Lebertumore und Lebermetastasen oder durch Alkoholmissbrauch. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Hepatitis. Erhöhte AST-Werte bzw. GOT-Werte können aber auch auf eine Schädigung des Herzmuskels, einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie (Verschluss eines Lungengefäßes durch ein Blutgerinnsel) hinweisen.

Aufschluss über die Schwere einer Lebererkrankung kann das Verhältnis der Leberwerte AST zu ALT (GOT zu GPT) geben. Lies mehr zum Laborwert ALT. Bei einem geringen Leberschaden ist der AST (GOT)-Anteil niedriger als der Anteil von ALT (GPT). Je größer die Leberschädigung, umso höher wird der AST (GOT)-Anteil.

Was bedeutet es, wenn dein AST-Wert zu niedrig ist?

Weil AST bzw. GOT normalerweise nicht frei in deinem Blut vorkommt, sondern sich im Zellinneren befindet, kommen zu niedrige AST-Werte nicht vor.

Was kannst du bei abweichenden AST-Werten selbst tun?

Bei erhöhten AST-Werten solltest du die Ursachen dafür zusammen mit deinem Arzt abklären. Eventuell können auch Medikamente für den Anstieg von AST bzw. GOT verantwortlich sein. Ohne Rücksprache mit deinem Arzt solltest du aber auf keinen Fall Arzneimittel absetzen. Deine Leber kann auch durch falsche Ernährung mit viel Fett und zuckerhaltigen Getränken sowie übermäßigen Alkohol- und Zigarettengenuss über einen längeren Zeitraum geschädigt werden. Wenn du dich um eine ausgewogene Ernährung bemühst und Alkohol und Zigaretten in Maßen genießt, dann schonst du deine Leber. Lies mehr zum Thema Lebergesundheit in unserem Beitrag: Das tut der Leber gut.

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Gesundheitstipps

Das tut der Leber gut

3-D-Modell der Leber
Deine Leber ist Müllabfuhr und Recyclinghof deines Körpers. Sie ist unermüdlich im Einsatz und braucht Hilfe, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Aufgaben und Funktion der Leber

Die Leber ist die Müllabfuhr und der Recyclinghof deines Körpers. Das etwa 1,5 Kilogramm schwere Organ auf der rechten Seite deines Oberbauchs besteht aus zwei großen Leberlappen. Diese sind von etlichen Blutgefäßen durchzogen, die für die zahlreichen Stoffwechselvorgänge notwendig sind.

Die Leber baut verbrauchte rote Blutkörperchen ab, entgiftet dein Blut von Alkohol, Nikotin und anderen Schadstoffen. In deiner Leber werden auch die meisten Medikamente abgebaut. Belastet der Abbau der Wirkstoffe deine Leber zu stark, kann eine Leberentzündung entstehen. Auch übermäßiger Alkoholkonsum über einen langen Zeitraum kann eine Hepatitis auslösen. Das wird als Alkoholhepatitis bezeichnet. Lies mehr zu Ursachen und Behandlung von Hepatitis.

Deine Leber verarbeitet außerdem die über die Nahrung aufgenommenen Eiweißstoffe und filtert Cholesterin aus dem Blut heraus. Das benötigt deine Leber zur Herstellung von Gallensäuren, die über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben werden. Das wiederum ist nötig, um Fette aus der Nahrung zu zerlegen, damit sie ins Blut aufgenommen werden können. So funktioniert die Fettverdauung.

Eine Ausstülpung des Gallengangs ist die Gallenblase. Sie liegt an der Unterseite deiner Leber. In deiner Galle wird die von der Leber abgegebene Gallensäure gespeichert und eingedickt. Deine Leber sondert täglich bis zu einem Liter Galle ab, die dann in der Gallenblase auf 50-70 Milliliter konzentriert wird. Kommt die Darmwand mit Fett in Berührung, zieht sich die Gallenblase zusammen und gibt das Konzentrat in den Dünndarm ab.

Hilfe für Leber und Galle aus der Apotheke

Schluss mit dem Leber-Burnout

Deine Leber arbeitet unermüdlich und muss sich nicht nur mit den Folgen von Übergewicht und Bewegungsmangel herumschlagen, sondern auch mit so mancher Ernährungssünde und übermäßigem Alkoholgenuss. Dass deine Leber überlastet ist oder sogar krank, kann sich mit folgenden Symptomen bemerkbar machen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Gelbfärbung der Augen
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Hautjucken
  • Wassereinlagerungen im Gewebe
  • dunkel gefärbter Urin
  • auffallend rote Zunge
  • Neigung zu Blutergüssen
  • erhöhte Leberwerte wie GGT
  • fleckige Rötungen der Handinnenflächen
  • weiß verfärbte Nägel
  • schleichender Leistungsabfall

Um dem Leber-Burnout vorzubeugen, können sowohl eine gesunde Lebensweise mit eventueller Ernährungsumstellung wie auch eine Leber-Entgiftung hilfreich sein. Sprich mit deinem Arzt darüber, was für deine persönliche Situation sinnvoll sein kann.

Was sind Leberwerte?

Wurden deine Leberzellen beispielsweise durch jahrelangen Alkoholmissbrauch geschädigt, kann das Labor in deinem Blutserum einige charakteristische Leberenzyme messen. Diese werden als Leberwerte bezeichnet. Sogenannte Transaminasen zeigen an, ob deine Leberzellen intakt sind. Lies mehr darüber bei den Laborwerten AST bzw. GOT und ALT bzw. ALAT oder GPT. Ob deine Gallengänge durch eine Entzündung beeinträchtigt sind, kann durch die Laborwerte GGT und alkalische Phosphatase AP abgeklärt werden. Der Gallenfarbstoff Bilirubin ist ein wichtiges Maß zur Beurteilung deiner Leberfunktion. Sind einer oder mehrere deiner Leberwerte nicht im Normalbereich, wird dein Arzt zwecks Ursachenforschung weitere Tests durchführen.

Ärzte für Lebererkrankungen

Ärzte, die sich mit Erkrankungen der Leber, den Gallengängen und der Gallenblase beschäftigen, werden Hepatologen genannt. Die Hepatologie wiederum ist ein Teilgebiet der Gastroenterologie (beschäftigt sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts) und der Inneren Medizin. Auch der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kann bei Lebererkrankungen weiterhelfen. Untersuchungen beim Gastroenterologen. Ärzte in deiner Nähe findest du in unserer Arzt-Suche.

Leber entgiften mit Heilpflanzen

Artischocken, Löwenzahn oder Mariendistel wird eine reinigende und beruhigende Wirkung auf die Leber zugeschrieben. Doch auch wenn es Pflanzen sind heißt es nicht, dass sie jeder ohne Nebenwirkungen auf eigene Faust einnehmen sollte. Frag bitte immer deinen Arzt um Rat. Vor allem dann, wenn du unter Erkrankungen der Galle leidest.

Artischocken regen mit den in ihren Blättern enthaltenen Bitterstoffen die Gallentätigkeit an, wirken positiv auf die Fettverdauung und den Cholesterinspiegel ein. Vorsicht: Bei einem Verschluss von Gallenblase und Gallenwegen kann die zusätzliche Anregung der Gallentätigkeit durch Artischocken und Artischockenpräparate zu schmerzhaften Koliken oder schlimmstenfalls einem Durchbruch der Gallenblase führen. Artischocken kannst du frisch als Gemüse, eingelegt, als Frischsaft, Tee oder auch als Artischockenpräparate in Kapselform zu dir nehmen.

Auch Löwenzahn kurbelt die Gallentätigkeit an und damit die Ausscheidung von Abfallstoffen deine Harnwege. Die im Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe können nach der Einnahme einen Säureüberschuss im Magen verursachen. Das kann zu Sodbrennen führen. Lies, was du gegen Sodbrennen tun kannst. Vorsicht: Bei Erkrankungen der Gallenblase bitte keine Löwenzahnpräparate einnehmen. Löwenzahn zur Leberreinigung kannst du dir im Frühling mit Frischpflanzen als Salat zubereiten oder als Tee oder gepressten Frischsaft trinken.

Die Früchte der Mariendistel enthalten eine Substanz namens Silymarin. Sie verändert die Oberflächenstruktur der Leberzellen und schützt die Leber somit vor dem Eindringen giftiger Stoffe. Außerdem soll Silymarin die Neubildung von Leberzellen anregen. Mariendistelpräparate gibt es in Form von Kapseln, Tabletten oder Tee.

Auch Präparate und Tess aus Leberblümchen, Schöllkraut, Boldoblättern, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Odermenning, Angelikawurzel, Gelbem Ampfer sowie die Gewürzpflanze Kurkuma sollen Leber und Galle gut tun.

Leberfreundliche Ernährung

Deine Leber ist durch Ab-, Auf- und Umbau der Nahrung und der dabei anfallenden Stoffwechselprodukte gut beschäftigt. Unregelmäßige und fettige Mahlzeiten, Alkohol, Drogen und Medikamente verursachen eine zusätzliche Belastung. Das muss nicht sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst unbehandelten, vollwertigen Lebensmitteln tut deiner Leber gut. Auf deinem leberfreundlichen Speiseplan sollten vor allem viel frisches Gemüse und Obst, ungezuckerte Getreideprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte stehen und in Maßen auch Milchprodukte. Ein bis zweimal pro Woche Fisch, Fleisch, Wurst, Zucker und Salz in Maßen. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel wie Fast Food. Wichtig ist, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und sich beim Essen Zeit zu nehmen und nicht zu schlingen.

Leberreinigung durch Fasten

Vielen Menschen tut eine Fastenkur zur Reinigung und Entgiftung der Leber gut. Fasten sollte allerdings nicht abrupt von heute auf morgen erfolgen, sondern langsam eingeleitet werden, damit der Organismus nicht unnötig gestresst und irritiert wird. Die Fastenkur kann beispielsweise mit einer dreitägigen Apfeldiät eingeleitet werden und danach in eine Saftkur übergehen. Neben Karottensaft, Rote Beetesaft, Spinat-, Sellerie-, und Petersiliensaft sollte dabei ausschließlich Wasser getrunken werden. Ganz wichtig ist der konsequente Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Drogen.

Durch den Entgiftungsprozess kann Juckreiz am Körper entstehen. Hier kann ein Glas heißes Wasser am Morgen mit Saft einer halben Zitrone helfen. Gegen Mundgeruch kann das Zerkauen einer dünnen Scheibe Ingwer helfen. Lies mehr zur Vorbeugung und Hilfe bei Mundgeruch.

Bitte sprich mit deinem Arzt, wenn du eine Fastenkur ausprobieren möchtest. Und bitte setze deine verordneten Medikamente niemals auf eigene Faust ab.

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Krankheiten

Hepatitis C

Hepatitis C wird durch Hepatitis C-Viren (HPV) ausgelöst. Die Ansteckung verläuft über infiziertes Blut.
Hepatitis C wird fast ausschließlich über Blut übertragen oder über gemeinsam benutzte Injektionsnadeln bei Drogenabhängigen. Eine Ansteckung ist auch während der Geburt oder durch Geschlechtsverkehr möglich, aber selten.

Was ist Hepatitis C?

Sie ist die stille Infektion und viele wissen gar nicht, dass sie infiziert sind. Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die die Leber angreift. Folge: die Leberzellen entzünden sich. Der Erreger der Hepatitis C ruft zunächst nur unklare Beschwerden wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit hervor. Es ist daher oft reiner Zufall, wenn im Rahmen einer Routineuntersuchung oder beim Blutspenden die Diagnose Hepatitis C gestellt wird. Bis zu 26 Wochen nach der Ansteckung über den Blutweg kommt es zu Durchfall, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, häufig auch Gelbsucht. Bei Einigen heilt die akute Hepatitis C ohne bleibende Schäden aus. Bei Vielen kommt es jedoch zu einer chronischen Hepatitis C. Als chronisch wird eine Leberentzündung bezeichnet, wenn sie länger als sechs Monate andauert. Unbehandelt sind langfristig Leberentzündung bis Leberzirrhose und sogar Leberzellkrebs möglich. Es existiert eine Meldepflicht für alle diagnostizierten Hepatitis C-Infektionen. Von dem Virus gibt es mehrere Unterarten. Sie zu enttarnen, ist für die optimale Therapie einer Hepatitis wichtig.

Arten der Hepatitis

Je nachdem welche Virus-Art die Hepatitis auslöst, entsteht Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D oder Hepatitis E.

  • Hepatitis A ist die häufigste und harmloseste Variante. Sie wird oft auf Reisen durch Speichelkontakt, infiziertes Wasser und Essen (z.B. roh verzehrte Muscheln) sowie unsauberes Geschirr übertragen. Hepatitis A dauert im Durchschnitt zwei bis acht Wochen und heilt in der Regel folgenlos aus.
  • Hepatitis B und Hepatitis C können in chronischer Form die Leber schlimmstenfalls völlig zerstören. Mit dem Hepatitis B-Virus kannst du dich über Blut infizieren. Beispielsweise durch Stichverletzungen, Blutkonserven oder mehrfach benutzte Spritzen bei Drogenabhängigen. Eine Ansteckung ist auch durch Körpersekrete beim Geschlechtsverkehr möglich.
  • Hepatitis C wird fast ausschließlich über Blut übertragen oder bei Drogenabhängigen über gemeinsam benutzte Injektionsnadeln. Eine Ansteckung ist auch während der Geburt oder durch Geschlechtsverkehr möglich, aber seltener.
  • Hepatitis D ähnelt Hepatitis B.
  • Hepatitis E kommt fast nur in Südostasien, Indien, Afrika und Mittelamerika vor.

Was verursacht Hepatitis C?

Hepatitis C-Viren (HCV) sind die Auslöser von Hepatitis C. Es gibt von ihnen sechs Variationen, die als Genotypen bezeichnet werden. In Deutschland sind die Genotypen 1 und 3 am häufigsten vertreten. Der Genotyp 1 löst oft eine chronische Hepatitis C aus. Für die Therapieart und die Therapiedauer von Hepatitis C ist es wichtig zu wissen, welcher Genotyp für die Infektion verantwortlich ist.

Wenn das Hepatitis C-Virus in deinen Körper eingedrungen ist, gelangt es über deinen Blutkreislauf in die Leber. Das Immunsystem einiger Menschen kann den Erreger vertreiben. Die akute Hepatitis C heilt hier ohne Folgen aus. Bei anderen Menschen funktioniert das leider nicht, die Hepatitis wird chronisch. Hier können sich erst Jahre später mögliche Folgeschäden zeigen.

Risikogruppen und Risikofaktoren für Hepatitis C

Da die Ansteckung mit Hepatitis C durch den Kontakt mit infiziertem Blut erfolgt, sind Risikogruppen und Risikofaktoren:

  • Drogenabhängige: Sie verwenden häufig die gleichen Nadeln. Viren haben es dadurch leicht, sich auszubreiten.
  • Ärzte und Klinikpersonal: Sie können mit infektiösem Blut und Blutprodukten in Berührung kommen.
  • Bluttransfusionen: Sie sind seltene Ansteckungsquellen, denn sie werden schon im Vorfeld gründlich untersucht. Die Ansteckung mit Hepatitis C bei der Dialyse oder Blutspende ist dank sorgfältiger Kontrollen ebenfalls gering.
  • Geschlechtsverkehr oder Geburt: Eine Übertragung von Hepatitis C beim Geschlechtsverkehr oder bei der Geburt von der Mutter aufs Kind ist möglich, aber selten.
  • Tätowierungen und Piercing: Hier ist die Übertragung durch verunreinigte Instrumente möglich.

Symptome bei Hepatitis C

Tückisch an einer Hepatitis C ist, dass du anfangs von der Leberentzündung nichts spürst. Oft zeigen sich erst fünf bis zwölf Monate nach der Ansteckung erste Symptome, die häufig ignoriert oder anderen Krankheiten zugeschrieben werden.

In der ersten Phase der akuten Erkrankung fühlst du dich vielleicht leicht unwohl, aber bringst die folgenden, vorwiegend grippeähnlichen Symptome nur schwer mit Hepatitis C in Verbindung:

  • Abgeschlagenheit.
  • Schnelle Ermüdung im Alltag.
  • Muskel- und Gelenkschmerzen.
  • Leichtes Fieber. Fieber wie und wo messen?
  • Appetitlosigkeit.
  • Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfungen, Blähungen. Was tun bei Verstopfung?
  • Übelkeit beim Anblick und Geruch von fettem Essen, Fleisch, Alkohol und Zigarettenrauch.

Symptome einer erkrankten Leber können nach einiger Zeit hinzukommen, müssen aber nicht zwangsläufig:

  • Die Haut und das Weiße im Auge färben sich gelb.
  • Der Stuhl entfärbt sich.
  • Dunkler, oft tiefbrauner Urin durch den Gallenfarbstoff, der nicht mehr über die Leber abgebaut werden kann und über die Nieren ausgeschieden wird.

Eine chronische Hepatitis, die sich über Jahre hinweg schleichend entwickelt, zeigt sich häufig an:

  • Müdigkeit.
  • Verminderte Leistungsfähigkeit.
  • Juckreiz der Haut.
  • Schmerzen im Oberbauch.
  • Komplikationen bei chronischer unbehandelter Hepatitis C: Leberzirrhose, die schlimmstenfalls zu Leberkrebs führen kann.

Hepatitis C: Diagnose

Bei Verdacht auf eine Infektion mit dem Hepatitis C-Virus (HPV) kann eine Blutprobe die ersten Hinweise geben. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die Leberwerte gelegt. Sie geben die Konzentration bestimmter Enzyme oder Eiweißstoffe im Blut an. Erhöhte Leberwerte deuten auf eine beginnende Leberentzündung oder auf eine nachlassende Leberfunktion hin. Wenn die Leber geschädigt ist, werden aus ihren Zellen Enzyme freigesetzt und gelangen ins Blut. Je stärker die Leberschädigung ist, desto höher ist der Enzymspiegel in deinem Blut-Serum. Die Mengenangabe für Enzyme im Blut-Serum wird als U/l angegeben. U bedeutet Unit. Das ist die internationale Einheit für Enzymwerte und entspricht einer Enzymmenge, die eine bestimmte Menge Stoff in einer Minute umsetzen kann. Zu den Leberwerten zählen folgende Enzyme:

Glutamat-Oxalazetat-Transaminase (GOT)

Dieses Enzym wird heute als Aspartat-Aminotransferase, kurz AST oder ASAT, bezeichnet. Es kann auf eine Leberschädigung hinweisen. Ursache dafür kann eine Hepatitis (Leberentzündung) oder eine Leberzirrhose sein. Das GOT bzw. AST-Enzym und das GPT bzw. ALT werden als Transaminasen bezeichnet, da sie bei der Umsetzung von Aminosäuren beteiligt sind. AST gibt es allerdings nicht nur in der Leber, sondern auch im Herzmuskel in größeren Mengen. Deshalb kann eine GOT-Erhöhung auch auf einen Herzinfarkt hinweisen. Normalwerte für GOT bzw. AST.

Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT)

Die heutige Bezeichnung für GPT lautet ALT. Das ist die Abkürzung von Alanin-Aminotransferase, was auch als ALAT abgekürzt werden kann. GPT bzw. ALT kommt fast nur in der Leber vor. Erhöhte Werte deuten auf eine beginnende Leberschädigung hin. Normalwerte für ALT und was erhöhte Werte bedeuten.

Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT)

Gamma-GT ist bei vielen Lebererkrankungen erhöht, bei denen gleichzeitig auch eine Stauung der Gallenflüssigkeit vorliegt.
Erfahre mehr über Normalwerte für Gamma-GT und was zu hohe GGT-Werte bedeuten können.

Alkalische Phosphatase (AP)

Die Alkalische Phosphatase wird in der Leber produziert und zur Unterstützung der Verdauungsarbeit in den Darm abgegeben. Deshalb ist die AP erhöht, wenn eine Lebererkrankung mit gleichzeitiger Stauung der Gallenflüssigkeit vorliegt. AP kommt außerdem im Knochen vor und kann auch auf Knochenerkrankungen hinweisen. Normalwerte für AP

Laktatdehydrogenase (LDH)

Dieses Enzym kommt in größeren Mengen in der Leber, im Herz- und Skelettmuskel sowie in roten Blutkörperchen vor. Eine Erhöhung kann auf Lebererkrankungen. auch auf einen Herzinfarkt oder vermehrten Abbau roter Blutkörperchen hinweisen.
Normbereich: bis 80-240 U/l.

Bilirubin (Bili)

Der Gallenfarbstoff Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Erfahre mehr über die Funktion von Hämoglobin und den Blutwert Hämoglobin.

Beim Abbau von Hämoglobin entsteht zunächst eine wasserunlösliche Form (indirektes Bilirubin), die in deiner Leber in eine wasserlösliche Form (direktes Bilirubin) umgewandelt und anschließend über die Gallenflüssigkeit ausgeschieden wird. Im Blut-Serum werden sowohl das direkte als auch das Gesamtbilirubin gemessen. Bei Überschuss des Bilirubins kommt es zur Gelbsucht, auch Ikterus genannt. Der Farbstoff bewirkt dann eine Gelbfärbung der Haut und auch das Weiße im Auge wird gelb.

Normalwerte für Bilirubin:
Gesamtbilirubin: bis 1,2 mg/dl
Direktes Bilirubin: bis 0,25 mg/dl

Zu einer Erhöhung der Bilirubin-Werte kommt es bei Blutarmut durch vermehrten Zerfall der Blutkörperchen (Hämolyse), bei Schädigung der Leberzellen (Hepatitis, Leberzirrhose oder Tumorerkrankungen) oder Abfluss-Stauungen (Stauungsikterus) in den Gallenwegen, zum Beispiel durch Gallensteine oder Tumor.

Mehr Wissenswertes über Blut- und Normalwerte findest du in unserem Medizin-Dolmetscher unter Laborwerte.

ELISA-Test: Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus

Um den Verdacht auf Hepatitis C zu erhärten, versucht das Labor in einer Blutprobe Antikörper gegen das Virus nachzuweisen (Anti-HCV).

Hier kommt der ELISA-Test zum Einsatz: ELISA steht für enzyme-linked immunosorbent assay. Wird eine Substanz von deinem Immunsystem als fremd erkannt, bildet es Antikörper. Diese docken an das fremde Molekül an und markieren es.

Diese so genannte Antikörper-Antigen-Reaktion wird für den ELISA-Test verwendet. Soll ein bestimmtes Protein nachgewiesen werden, müssen die dazu passenden Antikörper bekannt sein und zuvor mit verschiedenen gentechnischen oder zellbiologischen Verfahren hergestellt worden sein. Ist dann in einer Probe das gesuchte Protein vorhanden, fischen es die auf ein Trägermedium aufgebrachten Antikörper heraus. Dabei wird eine von Enzymen gesteuerte Reaktion ausgelöst, die zu einem sichtbaren Farbniederschlag führt.

Die Antikörper gegen das Hepatitis C-Virus (HCV-AK) lassen sich erst etwa drei Monate nach der Infektion nachweisen. Die Antikörper verbleiben allerdings jahrzehntelang im Körper. Auch dann noch, wenn die Hepatitis C-Erkrankung schon überwunden wurde. Der Nachweis von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus erlaubt daher keinerlei Rückschlüsse auf den Zeitpunkt und den Schweregrad der Hepatitis C-Erkrankung.

Liegt ein positiver ELISA-Test vor, kann die Erbsubstanz der Hepatitis C-Viren sichtbar gemacht werden. Damit soll der Hepatitis C-Erreger eindeutig nachgewiesen werden. Das erlaubt die Aussage, ob eine Hepatitis C-Infektion vorliegt oder nicht.

PCR-Test zum Nachweis der Hepatitis C-Erreger

Mit einem PCR-Test, auch Polymerase Chain Reaction genannt, kann das Erbgut der Hepatitis C-Viren sichtbar gemacht werden. Das ist die Ribonukleinsäure, kurz RNS. Sie gehört mit der Desoxyribunukleinsäure, kurz DNS, zu den Trägern der Erbsubstanz. Jeder Organismus besitzt eine charakteristische Struktur der RNS, die im PCR-Testverfahren genutzt wird. Der qualitative PCR-Test sagt nicht aus, in welchen Mengen das Hepatitis C-Virus im Körper vorkommt und auch nicht, um welche Virus-Untergruppe es sich handelt. Der qualitative PCR-Test sagt aus, ob eine Infektion mit Hepatitis C vorliegt oder nicht.

Um die Virusmenge (Viruslast) in deinem Körper zu bestimmen, kann der quantitative PCR-Test zum Einsatz kommen. Er weist die Anzahl der Hepatitis C-Viren in einem Milliliter Blut nach. Somit kann dein Arzt feststellen, wie gut du auf eine Therapie ansprichst. Ist die HCV-RNA-Menge kleiner als 600.000 U/ml ist die Viruslast niedrig. Faustregel: Je niedriger die Viruslast, desto besser hat die Therapie bei dir angeschlagen. Über das Fortschreiten und den aktuellen Stand der Leberschädigung sagt die Anzahl der HCV-Viren jedoch nichts aus.

Die Genotypisierung nennt Erreger beim Namen

Um die Unterart des Hepatitis C verursachenden Virus herauszufinden, kann eine Genotypisierung vorgenommen werden. Derzeit werden sechs HCV-Genotypen und davon wiederum etwa 100 Untergruppen unterschieden. Je nach Genotyp und Virusmenge (Viruslast) kann die Therapieart und Therapiedauer von Hepatitis C individuell an deine Erkrankung angepasst werden.

Eine Sonografie bildet die Leber ab

Mit einer Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) kann dein Arzt die Größe, Form und die Beschaffenheit deiner Leber abbilden. Fehlfunktionen deiner Leber können mit der Sonografie allerdings nicht sichtbar gemacht werden. Bei der Sonografie werden Ultraschallwellen aus einem Schallkopf durch dein Lebergewebe gesendet. Dazu setzt der Arzt den mit einem speziellen Gel präparierten Schallkopf auf deinen rechten Oberbauch auf und fährt das zu untersuchende Gebiet mit leichtem Druck fächerförmig in verschiedene Richtungen ab. Die Ultraschallwellen werden an den Grenzen zwischen Organen und Geweben in unterschiedlichem Maße zurückgeworfen. Der Schallkopf nimmt diese reflektierten Schallwellen wieder auf und errechnet daraus ein Bild, was sich dein Arzt auf einem Bildschirm anschauen kann.

Eine Biopsie zur Gewebeuntersuchung

Wie schwer die Leberschädigung fortgeschritten ist und ob eine Zirrhose oder Leberzellkrebs vorliegt, kann mithilfe einer Biopsie herausgefunden werden. Die dabei entnommene Gewebeprobe kann auch bei unklaren Leberwerterhöhungen Klarheit über deren Ursache bringen.

Bei der perkutanen Leberbiopsie wird dein rechter Leberlappen punktiert. Haut, Bauchfell und Leberkapsel sind dabei lokal betäubt. Während der Biopsie liegst du auf dem Rücken. Die geeignete Stelle für die Punktion legt dein Arzt vor dem Eingriff mit Ultraschall fest. Anschließend wirst du über mindestens sechs Stunden überwacht, um deine Herzfrequenz und deinen Blutdruck zu kontrollieren sowie Nachblutungen auszuschalten.

Mithilfe der Mini-Laparoskopie (Bauchspiegelung) kann dein Arzt Veränderungen an deiner Leberoberfläche erkennen. Die Untersuchung erfolgt in Narkose. Dabei wird deine Bauchdecke durch Einleiten von Lachgas angehoben. Eine Nadel mit Minioptik wird eingebracht, mit der deine Leber und deine Bauchdecke beurteilt werden können. Außerdem kann mit einem zweiten kleinen Einstich eine Gewebeprobe entnommen werden. Danach wird das Lachgas wieder aus deinem Bauchraum entfernt, die Einstichstellen werden versorgt und du bleibst zur Überwachung einen Tag in der Klinik.

Welcher Arzt kann bei Hepatitis C helfen?

Hepatitis C wird von Spezialisten für Lebererkrankungen, genannt Hepatologen, behandelt. Auch Gastroenterologen mit hepatologischem Schwerpunkt, Infektiologen, Suchtmediziner, spezialisierte Hausärzte oder hepatologische Schwerpunktpraxen sind für die fachkundige Behandlung von Hepatitis C bestens gerüstet.

Hepatitis C: Therapie

Wenn Blut-Untersuchungen und Gewebeproben auf eine Hepatitis C-Infektion hindeuten, ist eine individuell angepasste Therapie wichtig.

Zur Behandlung einer akuten Hepatitis C kommt in der Regel eine mehrmonatige Kombinationstherapie aus einem Anti-Viren-Mittel und PEG-IFN (pegyliertes Interferon alpha) zum Einsatz. Interferon alpha ist ein eine Eiweiß-Zucker-Verbindung, die vom menschlichen Körper zur Abwehr von Fremdstoffen gebildet wird. Um die Wirksamkeit des Interferons im Körper zu steigern, wird Interferon alpha in pegylierter Form eingesetzt. Unter Pegylierung bedeutet Ankoppeln so genannter PEG-Ketten (Poly-Ethylen-Glykol-Kette) an das Interferon alpha-Molekül. Die PEG-Ketten stellen eine Art Schutzmantel dar, der vor allzu schnellem Abbau bewahrt und für gleichmäßige, hohe Wirkspiegel im Blut sorgt. Pegyliertes Interferon alpha muss einmal pro Woche unter die Haut gespritzt werden.

Die Therapie mit pegyliertem Interferon alpha wird durch das Anti-Viren-Mittel Ribavirin unterstützt. Es blockiert die Vermehrung der Hepatitis-C-Viren. Die Ribavirin-Tabletten werden in der Regel täglich eingenommen. Vorsicht: Ribavirin kann ein ungeborenes Kind schwer schädigen! Deshalb ist eine strikte Empfängnisverhütung während deiner Therapie und bis sieben Monate nach Ende der Therapie absolut notwendig. Eine Schwangerschaft muss vor Beginn einer Therapie ebenso ausgeschlossen werden.

Je früher mit der Therapie begonnen wird, je jünger du bist und je besser dein Allgemeinzustand, desto besser.

Ziel der Hepatitis C-Therapie ist, eine Virusfreiheit zu erreichen. Das wird als SVR (SVR = sustained virological response, also dauerhaftes virologisches Ansprechen) bezeichnet. Wenn das Hepatitis C-Virus aus deinem Körper entfernt werden kann, gewinnst du sowohl Lebensqualität als auch Lebensjahre zurück. Denn das Risiko, an Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken oder zu sterben, sinkt.

War deine Leber vor der Therapie bereits geschädigt, erholt sie sich nach der Therapie häufig wieder. Daher: Gib nicht auf und halte durch!

Nebenwirkungen der Hepatitis C-Therapie

Oft treten bei der Kombinationstherapie unangenehme Nebenwirkungen wie Fieber und Schüttelfrost auf. Wird durch die Hepatitis C eine Leberzirrhose ausgelöst, kann eine Lebertransplantation nötig werden.

Ganz wichtig bei der Therapie von Hepatitis C ist dein konsequenter Verzicht auf Alkohol. Ebenso meiden solltest du Medikamente, die die Leber belasten. Dazu gehören Östrogen-Präparate und bestimmte Schmerzmittel. Körperliche Schonung unterstützt deine Therapie.

Hepatitis C vorbeugen

Viele Menschen wissen nichts von ihrer Infektion mit Hepatitis C, da es keine spezifischen Symptome nur für diese Krankheit gibt. Die Dunkelziffer einer Hepatitis C-Erkrankung liegt daher recht hoch.

Im Gegensatz zu Hepatitis A und Hepatitis B gibt es gegen Hepatitis C leider keine Schutzimpfung. Du kannst aber folgende Vorsichtsmaßnahmen anwenden, um das Infektionsrisiko zu minimieren:

  • Vermeide Zahnbürsten, Nagelschere, Nagelfeile, Rasierutensilien und Spritzen mit infizierten Personen zu teilen.
  • Benutze beim Geschlechtsverkehr Kondome.
  • Bei der Organspende, Blutwäsche oder Blutproben ist das Ansteckungsrisiko mit Hepatitis C aufgrund strikter Kontrollen sehr gering.

Hepatitis C: Heilungschancen

Hepatitis C ist heilbar. Wie schnell das geht, hängt nicht nur vom Virustyp ab, sondern auch davon, wie früh die Therapie begonnen hat und wie gut der Betroffene auf die Therapie anspricht. Etwa jeder Dritte kann geheilt werden. Bei über 50 Prozent der Hepatitis C-Erkrankten entwickelt sich aus der akuten Hepatitis C eine chronische Hepatitis C, die aber mit der richtigen Therapie gute Heilungschancen hat. Bei etwa 35 Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine Leberzirrhose. Auch Leberkrebs kann entstehen. Weitere Folgen einer chronischen Hepatitis C können Entzündungen sein, oft der Schilddrüse, des Nierengewebes sowie der Speichel- und Tränendrüsen.

Auch die Variante des Hepatitis C-Virus hat Einfluss auf die Heilungschancen. Durchschnittlich 50 % der Patienten mit Genotyp 1, 90% der mit Genotyp 2 Infizierten und 80% der Erkrankten mit Genotyp 3 können erfolgreich therapiert werden.

Tipps für Angehörige und Freunde

Viele Menschen mit Hepatitis C leiden darunter, dass sie als drogensüchtig, alkoholkrank oder sexsüchtig abgestempelt werden. Hepatitis C ist aber kein Tabuthema und kein Makel. Hepatitis C kann jeden treffen.

  • Egal, ob bei dir selbst Hepatitis C diagnostiziert wurde oder bei deinem Partner, Angehörigen und Freunden. Euch allen kann es helfen, sich ausführlich über die Erkrankung zu informieren. Selbsthilfegruppen bieten Raum für Gespräche, Rat und Hilfe. Gemeinsam könnt ihr über Ängste und Probleme sprechen, euch austauschen, euch Kraft, Mut und Trost spenden.
  • Hepatitis C wird zwar durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen, doch das Infektionsrisiko im alltäglichen Miteinander ist eher gering. Du kannst Geschirr, Besteck, Dusche, Toilette mit anderen teilen. Vorsicht allerdings bei Dingen, die mit Blut in Berührung gekommen sind oder kommen könnten. Dazu gehören beispielsweise Zahnbürste, Nagelschere oder Rasierer. Diese Dinge sollten nicht gemeinsam genutzt werden.
  • Umarmen und küssen ist in der Regel kein Problem. Eine Übertragung bei nicht-verletzungsträchtigen Sexualpraktiken ist zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich. Das Risiko steigt jedoch, wenn der Geschlechtsverkehr während der Menstruation stattfindet oder bei Sexualpraktiken, bei denen eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Du kannst dich und deinen Partner mit Kondomen am besten schützen.
  • Zeigt eurem erkrankten Partner, Angehörigen oder Freund, dass ihr ihn unterstützt und hinter ihm steht – egal, was passiert.
  • Sprecht unbedingt darüber, welche Form der Unterstützung erwünscht ist. Manche Menschen möchten einfach nur wissen, dass im Notfall jemand für sie da ist und wollen den Therapieweg alleine gehen. Andere wollen über die Krankheit reden, gemeinsam nach Lösungen suchen und sind dankbar, wenn jemand mit ihnen zum Arzt geht. Wieder andere möchten zwar an ihre Medikamenteneinnahme erinnert werden, brauchen aber ansonsten ein wenig Abstand. Du kennst deine Lieben am besten. Findet heraus, was euch allen hilft, mit der Situation besser und vor allem normal umzugehen.
  • Und bitte vergiss nicht: als Angehöriger eines mit Hepatitis C infizierten Menschen musst du dich nicht aufgeben, um dem anderen zu helfen und eine Stütze für ihn zu sein. Du musst nicht immer stark sein. Hol dir Hilfe, wenn du nicht mehr weiter weißt, dich die Situation überfordert oder du einfach nur mal reden willst. Auch hier bieten Selbsthilfegruppen eine gute Anlaufstelle. Du bist nicht allein!
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Laborwerte

GGT: Gamma-Glutamyl-Transferase

Gamma-GT und andere Leberwerte lassen sich im Labor aus dem Blut bestimmen
Mittels einer Blutuntersuchung lassen sich Leberwerte wie der Gamma-GT-Wert bestimmen. Er wird auch GGT genannt.

Was bedeutet GGT?

GGT ist die Abkürzung für Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT). Dieses Enzym wird für den Abbau von Alkohol und schädlichen Stoffen in der Leber benötigt. Auch beim Eiweißstoffwechsel spielt Gamma-GT eine wichtige Rolle.

Wann wird der GGT-Wert bestimmt?

Der Gehalt an Gamma-GT im Blut kann beim Verdacht auf Alkoholmissbrauch bestimmt werden. Ebenso falls eine Leberentzündung, eine Fettleber oder eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung vorliegen.

Normalwerte für GGT

Die Normalwerte von GGT im Blut sind für Männer und Frauen unterschiedlich. Sie werden angegeben in U/l oder µkat/l. U steht für Unit (Einheit). /l steht für pro Liter. µ (sprich: Mü) steht für Mikro und steht für ein Millionstel der international gebräuchlichen Einheit kat (Katal).

Männer: bis 55 U/l bzw. bis 0,92 µkat/l

Frauen: bis 38 U/l bzw. bis 0,63 µkat/l

Wundere dich nicht, wenn deine Werte von diesen abweichen. In verschiedenen Laboren werden unterschiedliche Analysegeräte verwendet, für die eigene Normalwerte zugrunde liegen. Lass dir deine Laborbefunde daher immer von deinem Arzt erklären.

Was bedeutet es, wenn dein GGT-Wert zu hoch ist?

Erhöhte Gamma-GT Werte deuten auf Probleme mit der Leber und Galle hin. Oft ist der Gamma-GT Spiegel im Blut schon erhöht, bevor sich die Beschwerden bemerkbar machen.

Was bedeutet es, wenn dein GGT-Wert zu niedrig ist?

Das hat keine klinische Bedeutung.

Was kannst du bei abweichenden Werten selbst tun?

Die Leber kann durch langfristige falsche Ernährung mit viel Fett und zuckerhaltigen Getränken sowie übermäßigen Alkohol- und Zigarettengenuss über einen längeren Zeitraum geschädigt werden. Wenn du dich um eine ausgewogene Ernährung bemühst und Alkohol und Zigaretten in Maßen genießt, dann schonst du deine Leber. Lies weitere Tipps für eine gesunde Leber.